„Grüne Oasen“ in Bonn - Apropos Bonn-Rhein-Sieg.

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Vom Basaltvulkan zum Naturparadies Von Christa Gast Nicht weit von Hennef-Uckerath zwischen den Dörfern Hove, Scheuren, Eulenberg, Knippgierscheid und der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz liegt der Eulenberg, ein im Tertiär als Basaltvulkan entstandener Berg. Basalt ist ein wertvoller Rohstoff, der besonders im Mitte des 19. Jahrhunderts beginnenden Straßenbau und im Eisenbahnbau gebraucht wurde. So baute man vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre hinein im Eulenberger Steinbruch Basalt ab und arbeitete zuletzt noch Haldenmaterial auf. Nachdem der Steinbruchbetrieb eingestellt worden war, machten sich außerhalb des zentralen Trichters Landreitgras, Besenginster und Birken breit und drohten die offenen Restflächen mehr und mehr zu überwuchern. Daher wuchs besonders im Naturschutzbund NABU der Wunsch, den Eulenberg für den Schutz der Natur zu sichern. Doch bis dieses Vorhaben verwirklicht werden konnte, dauerte es über zehn Jahre. Beinahe wäre das Gebiet noch zur Deponie erklärt worden. Zum Glück konnte dies abgewendet werden. Um eine weitere Ausbeutung des Steinbruchs, in dem sich schon seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt hatten, zu verhindern und ein Naturschutzgebiet mit Naherholungswert einzurichten, stellte die NRW-Stiftung 2005 das Geld zum Kauf zur Verfügung, und der Naturschutzbund NABU Rhein-Sieg erwarb so etwa 17 Hektar Eulenberg. Zunächst mussten diverser Wohlstandsmüll und verrostete Maschinen abtransportiert, die noch offenen Flächen auf den Außenhängen von Bäumen und Gestrüpp befreit, ein Rundweg freigestellt und eine gut sichtbare Absperrung gebaut werden. Auf dem eigens ausgewiesenen Rundweg können Besucher jetzt die Schönheit der Natur bewundern. Doch Vorsicht ist geboten: beim Verlassen dieses Rundwegs besteht an den steilen Kraterabhängen Absturzgefahr. Auf dem schwarzen Basalt, der die Wärme einfängt, finden mediterrane, Wärme liebende Pflanzen und Tiere ein Zuhause. Beispielsweise sonnt sich die Zauneidechse gerne auf den heißen Steinen und auch die südländische Streifenwanze hat im Steinbruch einen neuen Lebensraum gefunden. Auch Pflanzen, die an anderer Stelle nicht gedeihen könnten, finden hier neue Lebensmöglichkeiten. In Eulenberg ist die Golddistel, eine Verwandte der Silberdistel, zu finden, sowie der weniger bekannte Schriftfarn, das Wiesen-Habichtskraut oder der Verschiedenblättrige Schwingel – alles stark gefährdete Pflanzen. 245 Käferarten, über 200 nachgewiesene Blütenpflanzen, 65 Moose und allein 40 Schmetterlingsarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen, wie etwa der Schwalbenschwanz oder das rotbraune Ochsenauge wurden hier gezählt. Auch seltene Amphibien wie Geburtshelferkröten und Gelbbauchunken bekamen, da der Steinbruchsee für sie ungeeignet ist, mit einem eigenen Laichtümpel einen neuen Lebensraum. NABU Rhein-Sieg und die Biologische Station des Rhein-Sieg-Kreises pflegen das neue Naturschutzgebiet regelmäßig. „Es ist schön geworden. Kommen Sie einmal vorbei, es lohnt sich“, sagt Dr. Wolfgang Kemmer, Vorsitzender des NABU Rhein-Sieg. LAND & LEUTE links: So sah der Steinbruch in den 1960er Jahren aus. unten: Mit Hammer, Brechstange, Spitzhacke und Schaufel ging die Belegschaft des Steinbruchbetriebs Uckerath-Eulenberg um 1900 zu Werke. Bild: Stadtarchiv Hennef Repro: Christa Gast links: Der Basalt gibt dem Lebensraum Eulenberg eine ganz eigene Prägung. links unten: Auf der Höhe des Eulenbergs kann der Wanderer einen Blick auf den Kratersee in der Mitte werfen. Bild: Christa Gast unten: Hochbetrieb im Steinbruch 1964 Bild: Oberhau aktuell/ Wilbert Fuhr 23
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