DIE NEUE BILDKARTE ALT-TIROLS VON NIKOLAI BORG ...

Der geschichtliche und kulturelle Reichtum dieses Raums um den wichtigsten
Alpenübergang hat den Neu-Tiroler Borg immer fasziniert.
Nikolai Borg lebt und fühlt als Europäer. Bezeichnend dafür, wenn er die Karte des
historischen Tirol ohne die heutigen bzw. die seit dem Ende des Ersten Weltkriegs
gültigen politischen Grenzen zeigt. Er sieht Tirol mit seinen heutigen Landesteilen
bewusst als gemeinsame historische und kulturelle Region, die gegenwärtige
Europaregion Tirol.
Die Borg’sche Bildkarte ist keine Landkarte im Sinne einer Straßenkarte, mit der man
sich orientiert, die nächste Autobahnauffahrt findet oder erfährt, wie ein
abzweigendes Seitental heißt. – Auf der Karte sind bewusst keine Straßen, Flüsse
und Berge eingetragen.
Was hielt Borg fest: Es ging ihm nicht etwa nur um die sog. „wichtigsten“ Bauwerke
als Sehenswürdigkeiten, sondern z. B. auch um kleine, vielleicht gar nicht so
bedeutende Landkirchlein, die aber für ihren noch so engen Einzugsbereich einen
Lebensmittelpunkt darstellten bzw. darstellen. Hunderte von Einzelgraphiken, in
beträchtlicher Größe gezeichnet, sind hier zu einem Ganzen zusammengefügt.
Natürlich haben Herrn Borg viele Sachverständige im heutigen Bundesland Tirol, in
Südtirol und im Trentino beraten. – Mein Kontakt mit Herrn Borg geht auch viele
Jahre zurück. Bald hätte der Fußboden in meinem geräumigen Büro im Innsbrucker
Zeughaus gar nicht ausgereicht, wenn er mit seinen großen Papierbogen gekommen
ist. Ich wurde auch gebeten, die kurz gefasste Geschichte Tirols für diese Bildkarte
zu verfassen.
Die einzelnen Orte bzw. Bauwerke, die hier mit Beschriftung festgehalten sind,
versinnbildlichen ja Geschichte und Kulturgeschichte des alten Landes bzw. das
Werden Tirols.
Deshalb kurz ein Ausflug in die Geschichte des Landes:
Die vom Römischen Reich herrührenden Verwaltungseinheiten und Provinzgrenzen
im Bereich des späteren Tirol gingen in der Völkerwanderungszeit unter. Im Lauf der