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Steinkohle VORORT - RAG Deutsche Steinkohle AG

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1 9. D E Z E M B E R 2 0 1 2<br />

100 Jahre… Fortsetzung von Seite 1<br />

usich im Jahr 1900 daran, ihren Feldbesitz<br />

gewinnträchtig zu veräußern, als der Boom<br />

der Ruhrindustrie zu einer immer größeren<br />

<strong>Steinkohle</strong>nachfrage führte. Tatsächlich<br />

fand das Diergardt’sche Angebot größtes<br />

Interesse. Krupp, Haniel, Stinnes, Bayer<br />

und BASF und sogar das Königreich Bayern<br />

nahmen in den nächsten Jahren Verhandlungen<br />

mit den Besitzern des Grubenfelds<br />

auf. Den Zuschlag erhielt schließlich 1906<br />

ein in Paris ansässiges Konsortium, das<br />

vor allem die Interessen der französischen<br />

Stahl industrie repräsentierte.<br />

Ganze 44 Jahre nachdem Friedrich<br />

Diergardt gemeinsam mit seinen Partnern<br />

die Konzession über das Feld „Humboldt“<br />

er wor ben hatte, fanden sich für Friedrich<br />

Heinrich Käufer, die sich tatsächlich für den<br />

Abbau von Kohle interessierten. Die neuen<br />

Besitzer gründeten Ende 1906 die <strong>Steinkohle</strong>nbergwerk<br />

Friedrich Heinrich Aktiengesell<br />

schaft. Als technische und kaufmännische<br />

Direktoren stellte das Unternehmen<br />

den aus Aachen stammenden Berg ingenieur<br />

Franz Brenner und den Straßburger<br />

Kaufmann Albert Spaeth ein. Sie verantworteten<br />

in den nächsten Jahren sämtliche<br />

Aufgaben, die sich beim Aufbau des Bergwerks<br />

stellten. Üblicherweise mussten sich<br />

FOTO: FÖRDERGEMEINSCHAFT FÜR BERGMANNSTRADITION LINKER NIEDERRHEIN<br />

Brenner und Spaeth zur Absprache auf den<br />

Weg nach Frankreich machen. Aber gerade<br />

in der Aufbauphase bemühten sich die Aufsichtsräte<br />

auch häufiger von Paris an den<br />

Niederrhein. Im Sommer 1912 berichtete<br />

die „Rheinberger Zeitung“, dass „die Zeche<br />

Friedrich Heinrich seit einigen Tagen<br />

die ersten Wagen Kohle zum Versandt<br />

gebracht“ habe. „Die Qualität der Kohle<br />

ist vorzüglich. Sie eignet sich für den Kessel-<br />

und Hausbrand. Der Abbau schreitet<br />

rüstig vorwärts.“ Damit war ein 100 Jahre<br />

währender Förderbetrieb in Gang gekommen,<br />

der noch bis Ende 2012 den Kern des<br />

Bergwerks West bildete.<br />

Nach Rheinpreussen stellte Friedrich<br />

Heinrich das erste Bergwerk am linken<br />

Der Aufsichtsrat 1907 neben dem Abteufturm am Schacht 1: Große Wassermengen<br />

im Erdreich stellten die Bergleute vor Herausforderungen.<br />

Niederrhein dar, das die Förderung aufnahm.<br />

In kurzen Abständen folgten Diergardt,<br />

Mevissen und Niederberg, die das<br />

bergbauliche Ensemble der Region fast<br />

komplettierten. 1927 und 1934 folgte die<br />

Inbetriebnahme der Pattbergschächte,<br />

benannt nach dem langjährigen Direktor<br />

des Bergwerks Rheinpreussen. Einzig im<br />

benachbarten Feld Rossenray begann erst<br />

1963 der Abbaubetrieb. Zwar waren dort<br />

ebenfalls bereits 1909/10 erste Abteufarbeiten<br />

vorgenommen worden, doch hatten<br />

geologische Schwierigkeiten schnell zu<br />

deren Einstellung geführt.<br />

Enges Verhältnis der Bergwerke<br />

Die übrigen Bergwerke standen in engem<br />

Austausch miteinander und entwickelten<br />

ein Eigenleben abseits des Ruhrbergbaus.<br />

Wiederholter Feldesaustausch zwischen<br />

den einzelnen Bergwerken, gegenseitige<br />

Übernahmeversuche und gemeinsame<br />

In te res senvertretungen etwa im 1921 ge ­<br />

grün deten Verein der Bergwerke am linken<br />

Niederrhein, der unter anderem das bergbauliche<br />

Ausbildungswesen im Kreis Moers<br />

organisierte, deuten das enge Verhältnis<br />

der Bergwerksbetriebe untereinander an.<br />

In ersten Ansätzen zeigte sich bereits hier<br />

eine Tendenz, die langfristig zu betrieblichen<br />

Verbundmaßnahmen führte, deren<br />

Endpunkt das Bergwerk West bildet.<br />

Gäste über und unter Tage<br />

Zahlreiche Prominente aus Politik, Kultur und Gesellschaft, begrüßt von der Spitze des Unternehmens, des Bergwerks<br />

und des Betriebsrats, besuchten die Schachtanlagen am linken Niederrhein. Hier eine Auswahl aus dem Foto-Gästebuch.<br />

1995: Helmut Linssen, CDU-Fraktionsvorsitzender<br />

in Nordrhein-Westfalen (Mitte)<br />

1971: Verteidigungsminister Helmut Schmidt<br />

(rechts)<br />

2006: Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche<br />

im Rheinland (2. von links)<br />

FOTOS: BERGWERK WEST<br />

1988: Baden-Württembergs<br />

Ministerpräsident Lothar Späth<br />

2009: SPD-Fraktionsvorsitzende NRW<br />

Hannelore Kraft<br />

2009: SPD-Parteivorsitzender<br />

Franz Müntefering (links)<br />

2005: Bundeskanzler Gerhard Schröder als Gastredner<br />

auf der Betriebsversammlung<br />

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