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Stichprobenziehung aus Access-Panels und Registern ... - RatSWD

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<strong>Stichprobenziehung</strong> <strong>aus</strong> <strong>Access</strong>-<strong>Panels</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Registern</strong>:<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht.<br />

Ulrich Rendtel<br />

Institut für Statistik <strong>und</strong> Ökonometrie<br />

FU Berlin<br />

Workshop: Dialog von Wissenschaft <strong>und</strong> Amtlicher Statistik<br />

zum Erhebungsprogramm der Amtlichen H<strong>aus</strong>haltsstichproben<br />

in Deutschland<br />

Mannheim 14. Nov. 2007<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Überblick<br />

Zielgrösse Integration: Ziele <strong>und</strong> Konzept<br />

Implikationen für die Feldorganisation<br />

Neue Auswahlgr<strong>und</strong>lagen: <strong>Access</strong> Panel <strong>und</strong> Register<br />

Weitere Aspekte:<br />

Longitudinal Information<br />

Proxy Interviewss<br />

Akademische Vorschäge für die Amtliche Statistik<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Zielgrösse Integration<br />

Integrated Household survey (UK)<br />

Einheitlicher Auswahlrahmen: Register von Postadressen<br />

Modularer Fragebogen: Kernbereich (alle)+ Spezifische<br />

Ergänzungen<br />

Feldorganisation + Interviewerstab: Fester Interviewerstab,<br />

zuständig für alle HH-Befragungen<br />

Vorteile:<br />

1 Register: Gemeinsamer Hochrechnungsrahmen Konsistenz der<br />

Schätzergebnisse (siehe auch Zielstellung CBS Niederlande )<br />

2 Fragebögen: Vergleichbarkeit der Messungen<br />

3 Kumulation der gemeinsamen Teile: Hohe Fallzahlen,<br />

Möglichkeit zur Kalibration (D: MZ)<br />

4 Professioneller Interviewerstab = Professionelle Arbeit,<br />

Methodenmix (Paper+Pencil vs Telefon)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Implikationen für die Feldarbeit<br />

Verstetigung der Feldarbeit durch unterjährigen MZ (seit<br />

2005, EU-Vorgabe): Weg von den Kurzfristverträgen, hin zu<br />

professionellen Interviewern.<br />

Geringere Anzahl von Interviewern: Einsatz von CAPI wird<br />

effizienter<br />

Mixed Mode um Nonresponse zu reduzieren.<br />

Insgesamt; Höherer Response (Unit+ Item), weniger<br />

Filterfehler, effizenterer Einsatz von technischen Hilfsmitteln<br />

... (⇒ ”höhere Datenqualität”)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Auswahlgr<strong>und</strong>lage: <strong>Access</strong> Panel 1/3<br />

Dauerstichprobe (seit 2005): rekrutiert <strong>aus</strong> letztem<br />

Rotationsviertel des MZ. Frage nach Bereitschaft an weiteren<br />

Befragungen der Amtlichen Stat. teilzunehmen.<br />

Ersetzt Quoten<strong>aus</strong>wahl bei EVS <strong>und</strong> laufender<br />

Wirtschaftsrechnung<br />

Auswahlbasis für EU SILC<br />

Rekrutierungsquote <strong>aus</strong> MZ: ca. 15 %.<br />

Responsequote: ca 80 % (Senkt Feldkosten!)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Auswahlgr<strong>und</strong>lage: <strong>Access</strong> Panel 2/3<br />

Kombination von Pflichtbefragung (MZ) u. freiwilliger<br />

Befrgung:<br />

Nur mit Einwilligung<br />

Nur letzte MZ-Befragung (von insgesamt 4 Befragungen):<br />

Wünschenswert wäre Verlaufsinformation über alle 4<br />

MZ-Wellen<br />

Kontrolle der Rekrutierung: Kombination des Merkmals<br />

Teilnahmebereitschaft mit den MZ Merkmalen auch für die<br />

Nonrespondenten (Veto Datenschutz!)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Auswahlgr<strong>und</strong>lage: <strong>Access</strong> Panel 3/3<br />

Forschungsfragen klären:<br />

<strong>Access</strong> Panel in Design-basierten Ansatz:<br />

MZ-Design (Schichtung, Klumpung)<br />

Multiphase Sampling: MZ-Rekrutierung, Nutzung 1,<br />

Weiterverfolgung, Nutzung 2, ...<br />

Mehrere Auswahlmöglichkeiten: MZ-2005, MZ-2006,...<br />

Unterschiedliche Nutzungspfade<br />

Einfache Näherungslösungen (Simulation)<br />

EU SILC: Sicherstellung der Präzision<br />

Erforschung des Teilnahmeverhaltens (DFG-SPP Survey<br />

Methodology)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Auswahlgr<strong>und</strong>lage: Register 1/3<br />

Vorbilder: Finnland (Personen, Wohnungen, Betriebe,<br />

Sozialversicherung), NL, Österreich<br />

Vor<strong>aus</strong>etzungen:<br />

Personenidentifikator (Steuernummer,<br />

Sozialversicherungsnummer)<br />

B<strong>und</strong>esweites Register: Personen, Wohnungen<br />

Zensus-Register auf Basis Bestand Einwohnermeldereister<br />

Nach-Zensus Situation offen<br />

Keine Korrektur der Melderegister!<br />

Update des Statistik-Registers notwendig (Geburten,<br />

Sterbefälle, Fortzüge, Zuzüge)<br />

Kombination mit Wohnungsregister notwendig (⇒<br />

H<strong>aus</strong>halt=Wohnung)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Auswahlgr<strong>und</strong>lage: Register 2/3<br />

Umstellung des MZ-Auswahlplans auf Zensus-Register<br />

Keine Generierung von Auswahlbezirken<br />

Keine Generierung von Neub<strong>aus</strong>chichten<br />

Ermöglicht Panelansatz auch für Personen mit<br />

Wohnungswechsel<br />

Kombination von Register-Information <strong>und</strong> Survey-Information<br />

In Finnland <strong>und</strong> UK kein Problem!<br />

In D: Bei schriftlicher Zustimmung ok (Bsp. Sozialhilfe-Panel<br />

<strong>und</strong> Sozialversicherung)<br />

Nonresponse-Kontrolle: Merkmal Nonresponse verknüpfen mit<br />

Register-Merkmalen<br />

Vorteile: Höhere Messgenauigkeit, geringere<br />

Befragungsbelastung<br />

Nachteil: Register nicht für Fragebögen konzipiert!<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Bsp. Finnland: Das Abklingen eines Nonresponse Bias<br />

Verteilung des H<strong>aus</strong>halt-Äquivalenzeinkommens<br />

gruppiert nach 5 Einkommensklassen<br />

t=1996 t=2000<br />

Sample Full Resp Full Resp Obs<br />

size 14616 7809 14616 7809 5192<br />

Distr. on<br />

states (1) (2) (3) (4) (5)<br />

π(1) 20.0 21.8 23.9 22.2 22.4<br />

π(2) 20.0 20.7 16.9 16.6 17.4<br />

π(3) 20.0 21.8 18.3 17.9 17.6<br />

π(4) 20.0 20.1 20.6 21.4 21.8<br />

π(5) 20.0 15.6 20.4 22.0 20.9<br />

Quelle: ECHP Finnische Teilstichprobe<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Auswahlgr<strong>und</strong>lage: Register 3/3<br />

Kalibration kann wesentlich vielfältiger eingesetzt werden<br />

(Nicht nur Alter*Geschlecht)<br />

Nutzung im FDZ: Regionalfiles<br />

Regional-Aggregate auf Basis von Register , Zensus, MZ<br />

SOEP Regionalfile<br />

Agenda: MZ-Regionalfile<br />

Georeferenzierung ermoeglicht entfernungsbezognen Analysen.<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Longitudinal Information (1/2)<br />

Längsschnittinformation sollte fester Bestandteil der<br />

Amtlichen Statistik werden.<br />

Bisher: Nur vereinzelte Retrospektiv-Fragen<br />

ECHP: Ersatz durch SOEP (1994–2001)<br />

EU SILC: 2005–? eigene Stichprobe (ca. 6000 H<strong>aus</strong>halte)<br />

MZ als Rotationspanel nutzen (4 Beobachtungen über 3<br />

Jahre):<br />

Stichprobenumfang ca. 200 Tsd. Personen<br />

Realisierung bisher: File 1996–1999, File 2001–2004 (in Arbeit)<br />

Verluste durch Nicht–Erfassung räumlich mobiler Personen: 12<br />

% pro Jahr (Stark altersabhängig)<br />

Gemeinsames Fo.-Projekt: Stat.<br />

B<strong>und</strong>esamt/Landesämter+ZUMA+ FU-Berlin (Basic/Rendtel<br />

ASTA 2007 )<br />

Empfehlung des RatsSWD: Schulungen+ weitere<br />

Längsschnittfiles + Mobilitäts-Substichprobe<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Longitudinal Information (2/2)<br />

Zeitkonsistente <strong>und</strong> eindeutige Identifikatoren: Mit Register<br />

kein Problem!<br />

Mobilitäts-Substichprobe: Weiterverfolgung an neue Adresse<br />

mit Register kein Problem.<br />

Alternativ: Retrospektivbefragung zugezogener Personen<br />

Probleme bei der Kombination der Ergebnisse von<br />

Pflichtbefragung (MZ-Querschnitt) <strong>und</strong> Freiwilliger Befragung<br />

(Mobilitäts-Stichprobe)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Proxy Interviews<br />

H<strong>aus</strong>haltsbefragungen: Durchschnittlich 30 % Proxy<br />

Interviews im MZ<br />

Im SOEP: Keine Proxy Interviews (2/3 aller Interviews in 2<br />

Versuchen)<br />

Merkmal Geringfügige Beschäftigung: Proxy Indikator ist<br />

signifikant für Nicht Beschäftigt !<br />

Überprüfing der Güte der Messung durch Proxy Interviews<br />

erscheint wünschenswert!<br />

Wiederholungsmessung durch direktes Interview. Hierzu gibt<br />

es Vorbildstudien! (USA,UK)<br />

Kombination von Pflichterhebung <strong>und</strong> freiwilliger Erhebung!<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht


Akademische Ratschläge für die Amtliche Statistik<br />

Vorschläge werden nie abgeleht aber selten umgesetzt<br />

Kosten<br />

Föderale Struktur<br />

In Aussicht: B<strong>und</strong>esstatistikgesetz mit Forschungsauftrag<br />

Neu: Datenschutzproblematik (Pflichtbefragung + Freiwillige<br />

Teilnahme)<br />

Ulrich Rendtel<br />

Zukunftsperspektiven <strong>aus</strong> methodischer Sicht

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