JA - Dezember 2013 - Reformierte Kirche Zug
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GEDENKFEIER<br />
Gedenkfeier für die vor<br />
Lampedusa Verstorbenen<br />
Tränen, Gebete und Kinderlachen<br />
prägten die Gedenkfeier für die vor<br />
Lampedusa verstorbenen Flüchtlinge.<br />
Die City<strong>Kirche</strong><strong>Zug</strong> und die Asylbrücke<br />
haben zu dieser Feier eingeladen,<br />
gut 120 Menschen aus Eritrea<br />
nahmen daran teil.<br />
Lebensfreude strahlten einem die<br />
vielen kleinen Kinder entgegen, die<br />
am 11. Oktober im Archesaal des <strong>Reformierte</strong>n<br />
<strong>Kirche</strong>nzentrums herum<br />
tollten. Ein grosser Hoffnungsschimmer,<br />
vor dem unfassbar traurigen<br />
Hintergrund: über 120 vorwiegend<br />
junge Menschen aus Eritrea versammelten<br />
sich, um gemeinsam an ihre<br />
Angehörigen und Freunde zu denken,<br />
die vor Lampedusa ertrunken<br />
sind. Sie alle haben während ihrer eigenen<br />
Flucht Todesangst durchgestanden.<br />
Im Laufe der Feier wurden<br />
Ihre Fassungslosigkeit und gleichzeitig<br />
ihre starke Hoffnung auch für die<br />
spürbar, die ihre Sprache nicht verstehen<br />
konnten. Ein Kerzenmeer am<br />
Seeufer setzte schliesslich ein leuchtendes<br />
Zeichen, dass die Ertrunkenen<br />
mit den Lebenden verbunden sind.<br />
«Schlimm ist: dieses schreckliche<br />
Sterben von Flüchtlingen wird nicht<br />
enden», gab ein Eritreer zu bedenken.<br />
Das solle ihn und seine Landsleute<br />
jedoch nicht in Hoffnungslosigkeit<br />
versinken lassen. «Wir sollen beten,<br />
beten, beten», fügte er an. Damit<br />
sprach er wohl die Kraft an, die während<br />
der ganzen Feier spürbar war<br />
und allen Kraft zum Weiterleben gibt<br />
– und auch zum Lachen, trotz allem.<br />
Für die City<strong>Kirche</strong><strong>Zug</strong>:<br />
Andreas Haas<br />
RÜCKBLICK<br />
«Wer glaubt, lebt gesünder» –<br />
Diese Vortragsreihe stiess auf grosse Resonanz und liefert neue Impulse<br />
für Seelsorge und Gesundheitsprävention.<br />
Am 7. November <strong>2013</strong> endete die Vortragsreihe «Wer glaubt, lebt gesünder<br />
– Psychische Gesundheit im Spiegel von Spiritualität und Religion» mit einer<br />
Podiumsdiskussion. Regierungsrat Urs Hürlimann, Gesundheitsdirektor des<br />
Kantons <strong>Zug</strong>, eröffnete die Schlussveranstaltung mit einem Grusswort und<br />
sprach von grossen Herausforderungen für Staat und Gesellschaft in der Prävention<br />
seelischer Erkrankungen. «In unserem hektischen Alltag führen Stress,<br />
belastende Ereignisse oder dauernde Überforderungen immer häufiger zu<br />
Burnout, Depression oder anderen seelischen Erkrankungen. Deshalb ist es<br />
nötiger denn je, Inseln der Ruhe und Momente der Besinnung zu finden», resümierte<br />
Hürlimann die Veranstaltungsreihe.<br />
Die sieben Vorträge, die im Verlauf des Jahres stattfanden, erfuhren von Mal<br />
zu Mal stärkere Resonanz. Sie gipfelte an der Schlussveranstaltung im mit rund<br />
100 Besuchenden vollbesetzten Saal der <strong>Reformierte</strong>n Kirchgemeinde <strong>Zug</strong>.<br />
Spiritualität und psychische Gesundheit als sinnliches Erlebnis<br />
Im Rahmen des Podiums zogen die Veranstaltenden Bilanz. Vertreten waren<br />
sie durch Michèle Bowley, Gesundheitspsychologin in der Gesundheitsdirektion;<br />
Dr. med. Magdalena Berkhoff, Chefärztin Psychiatrische Klinik <strong>Zug</strong>ersee;<br />
Andreas Haas, Pfarrer der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>Zug</strong>; Dr. Niklas Raggenbass,<br />
Vertreter der Kath. <strong>Kirche</strong> Kanton <strong>Zug</strong>. Moderiert wurde die Diskussion von<br />
Cornelia Kazis.<br />
Im Rückblick auf die einzelnen Vorträge zeigte sich, dass die entscheidende<br />
Frage vielleicht nicht lauten muss, was Gott ist, sondern wo man ihn finden<br />
kann. Wie sich der Mensch (auch mit sich selbst) versöhnen kann, wo er Ruhe<br />
findet, sich angenommen und gehalten fühlt. Viele der Vorträge thematisierten<br />
den Atem. Der Atem, der nicht gemacht, sondern einfach da ist und uns<br />
den gegenwärtigen Moment erfahren lässt. Wenn wir die Worte aufgeben, die<br />
Gedanken entleeren, das Sein spüren. Das, wofür man keine Worte hat. Und<br />
auch wer nicht an Gott glaubt, kann die Welt, das Wunder der Existenz, als<br />
etwas Göttliches oder Grosses begreifen. Den Referierenden ist es gelungen,<br />
mit Übungen psychische Gesundheit im Spiegel der verschiedenen religiösen<br />
Auffassungen sinnlich erfahrbar zu machen.<br />
Das Verbindende im Vordergrund<br />
Die Vortragsreihe kann als wahrhaft gelungener Dialog zwischen den Religionen,<br />
Kulturen und Wissenschaften bezeichnet werden, die im Fokus der Vorträge<br />
auf das Heilsame, Verbindende zusammenzurücken schienen. Jede Veranstaltung<br />
wurde mit einem Apéro, ausgerichtet durch die Internationale<br />
Frauengruppe <strong>Zug</strong>, abgerundet, der am Schlussabend einen kulinarischen<br />
Rückblick auf die Highlights der verschiedenen Abende bot. «Was uns auf den<br />
Weg gegeben wurde, war eine Wohltat für Seele, Intellekt und Gaumen — und<br />
somit Balsam für unsere ganzheitliche Gesundheit.» Mit diesen Worten bedankte<br />
sich ein Gast bei den Veranstaltenden.<br />
www.psychische-gesundheit-zug.ch.<br />
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