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14 [ REIFF TECHNISCHE PRODUKTE ] Technisches Wissen

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<strong>Technisches</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>14</strong>/9<br />

Einleitung<br />

Obergruppierung der Kunststoffe<br />

In industriellen Anwendungen werden auch thermoplastische<br />

Polyurethane vielseitig eingesetzt. Polyurethan (PU) besitzt eine<br />

Reihe vorteilhafter Eigenschaften.<br />

Insbesondere die gute Einbettung von Zugsträngen aus Stahloder<br />

Aramidlitze im PU und die damit erzielbaren geringen Dehnungswerte<br />

zum Beispiel bei Zahnriemen sind für anspruchsvolle<br />

Anwendungen nützlich, z.B. in der Lineartechnik und Robotik.<br />

Die Schweißbarkeit von Polyurcthan erlaubt außerdem das<br />

nachträgliche Anbringen von Nocken und Beschichtungen,<br />

insbesondere genutzt für vielfältigste Transportaufgaben.<br />

Zwei verschiedene PU-Elastomere werden eingesetzt, Polyester-<br />

PU bei hohen Anforderungen bezüglich Beständigkeit gegenüber<br />

Ölen sowie Polyether-PU bei Feuchtigkeitseinfluß /A28/. Ein häufig<br />

verwendetes PU für Zahnriemen trägt die Verkaufsbezeichnung<br />

Desmopan ® 790 (Fa. Bayer), wobei die Ziffer 7 die Rohstoffgruppe<br />

Carbonat (und damit die grundsätzlichen Eigenschaften festlegt)<br />

und die beiden folgenden Ziffern 90 die Shore-A-Härte angeben<br />

1F161. Obwohl man auch Polyurethan-Elastomere mit Glasfasern<br />

verstärken kann, sind Anwendungen bei PU-Riemen im Gegensatz<br />

zu solchen aus Gummi bisher nicht bekannt.<br />

Eigenschaften<br />

Richtwerte für Desmopane 790 (gemessen nach Norm)<br />

• hohe Abriebfestigkeit • Shore-A-Härte (ISO 868) 92<br />

• große Steifigkeit und Reißfestigkeit • Spannung bei 100% Dehnung (ISO 37) 10 Nimm<br />

• gute dynamische Belastbarkeit • Bruhspannung (ISO 37) 55 Nimm<br />

• sehr gute Hydrolysebeständigkeit • Bruchdehnung (ISO 37) 450%<br />

• gute UV-Beständigkeit • Weiterreißwiderstand (DIN 53515) 85 kN/in<br />

• gute Mikrobenbeständigkeit • relativer Volumenverlust bei 20°C 30 inin 3<br />

• geringe Quellung in Ölen, Fetten und vielen Lösungsmitteln (DIN ISO 4649)<br />

• verkleb- und verschweißbar • Dichte (ISO 1183) 1,21 g/cm<br />

• einfärbbar<br />

PUR-Systeme, die in Kombination mit Füllstoffen, Kurz-, Langoder<br />

Endlosfasern zu Formteilen oder Beschichtungen verarbeitet<br />

werden. Das Polyurethan wird im Sprüh-, Gieß-, Nasspress- oder<br />

gängigen Composite-Herstellungsverfahren auf ein Substrat aufgebracht.<br />

Diese Werkstoffklasse zeichnet sich vor allem durch ihre exzellenten<br />

mechanischen Eigenschaften sowie ihre hohe Schlagzähigkeit<br />

– auch bei extrem niedrigen Temperaturen – aus. Darüber hinaus<br />

sind alle PUR-Materialien frei von Lösungsmitteln und Styrol.<br />

Die PUR-Systeme bieten dem Anwender ein schier unbegrenztes<br />

Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Sie werden beispielsweise für<br />

Korrosions- und Verschleißschutz, Verstärkung, technische Artikel<br />

und Formteile, thermische und elektrische Isolierung, Hochleistungsbauteile<br />

im Automobil, im Nutzfahrzeugbereich sowie<br />

in Flugzeug und Bahn verwendet. (Bayer AG)<br />

Quelle: Fa Bayer AG – Breco<br />

Vergleich verschiedener Kunststoffgruppen<br />

Struktur Erscheinungsform* Dichte (g/cm 3 )<br />

Als grobes Maß für die Härte eines Kunststoffs kann das Verhalten beim<br />

Ritzen des Fingernagels dienen: harte ritzen den Nagel, normalige sind gleich<br />

hart, biegsame oder gummielastische lassen sich mit dem Fingernagel ritzen<br />

oder eindrücken. Stand 2008/05<br />

Verhalten beim<br />

Erwärmen<br />

Verhalten beim Behandeln<br />

mit Lösungsmitteln<br />

Thermoplaste lineare oder teilkristallin: biegsam bis 0,9 bis etwa 1,4 erweichen; Quellbar, in der Regel in<br />

verzweigte hornartig: (Ausnahme schmelzbar, dabei der Kälte schwer löslich,<br />

Makromeleküle trüb, milchig bis opak; PTFE: 2-2,3) klar werdend; aber meist bei Erwärmen.<br />

nur in dünnen Folien klar oft fadenziehend: z.B. Polyethylen in Xylol<br />

durchsichtig Schweißbar von wenigen ausnahmen<br />

amorph: ungetebt und 0,9 bis 1,9 (Außnahmen abgesehen löslich in<br />

ohne Zusätze glasklar: möglich) bestimmten organischen<br />

hart bis (z.B. bei Weichmacher-<br />

Lösungsmitteln, meist nach<br />

zusatz) gummielastisch<br />

vorherigem Quellen<br />

Duoplaste (meist) hart; meist gefüllt und dann 1,2 bis 1,4: bleiben hart; nahezu unlöslich; quellen nicht<br />

engmaschig undurchsichtig; gefüllt 1,4 formstabil bir zur oder nur wenig<br />

vernetzte Füllstoff – frei transparent bis 2,0 chemischen<br />

Makromoleküle<br />

Zersetzung<br />

Elastomere (meist) gummielastisch dehnbar 0,8 bis 1,3 fließen nicht bis unlöslich; oft aber quellbar<br />

weitmaschig<br />

nahe an die Zervernetzte<br />

setzungstemperatur<br />

Makromoleküle<br />

Quelle: Saechtling, Kunststoff-Taschenbuch 30. Auflage<br />

© Carl Hanser Verlag München, 2007<br />

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