Overhead-Lehrsystem "Sicheres bedienen von ... - Resch-Verlag

Vortragstext
zu Folie 3.6
Fahrbare Hubarbeitsbühnen
Siehe auch:
• Broschüre "Hubarbeitsbühnen", Resch-Verlag
• TRBS 1111 "Gefährdungsbeurteilung und
sicherheitstechnische Beurteilung"
• TRBS 2111 Teil 4 "Gefährdungen durch mobile
Arbeitsmittel"
• TRBS 2121 "Gefährdungen von Personen durch
Absturz"
Unfallbeispiel 3
- Organisationsverschulden
Unfallhergang
Am Unfalltag sollten an einem alten Fabrikgebäude Asbestzementplatten zum Zwecke der
fachgerechten Entsorgung demontiert werden. Hierzu wurde auf der Baustelle eine
Teleskop-Hubarbeitsbühne eingesetzt. Zwei Mitarbeiter, welche die Asbestzementplatten
demontieren sollten, fuhren mit dem Arbeitskorb in eine Höhe von etwa 12 Metern.
Nachdem sie bereits einige Platten demontiert hatten, stürzte die Teleskop-
Hubarbeitsbühne in eine nicht gesicherte Grube, wodurch die Mitarbeiter aus dem
Arbeitskorb geschleudert wurden. Die Mitarbeiter trugen keine persönliche
Schutzausrüstung gegen Absturz. Durch den Absturz aus 12 Metern Höhe kamen beide
Mitarbeiter ums Leben.
Unfallursache
Der Unfall ereignete sich, weil grundlegende organisatorische Schutzmaßnahmen nicht
beachtet wurden.
Der Verfahrweg wurde vor Arbeitsbeginn nicht kontrolliert. Ansonsten hätte dem Bediener
die offene Grube auf der Baustelle auffallen müssen.
Die Grube war nicht ausreichend, z. B. durch eine gut sichtbare und dauerhafte
Absperrung, gesichert.
Die Unfalluntersuchung ergab außerdem, dass der Bediener nicht ausreichend geschult
und auch nicht in die Bedienung der Unfallmaschine eingewiesen war.
Es ist ferner nicht auszuschließen, dass der Bediener nach einer 180°-Drehung des
Oberwagens die Steuereinrichtungen für das Fahren vorwärts/rückwärts verwechselt
hatte.
Lehrsystem 2. Auflage 2013 © 2009 Resch-Verlag, Dr. Ingo Resch GmbH, Maria-Eich-Straße 77, D-82166 Gräfelfing