Antrag als pdf-Dokument - Stadt Reutlingen
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An die<br />
Vorsitzende des Reutlinger Gemeinderats<br />
Frau Oberbürgermeisterin Bosch<br />
Rathaus<br />
<strong>Reutlingen</strong><br />
<strong>Antrag</strong><br />
Satt an Reutlinger Schulen –<br />
Chancen am Bildungsstandort <strong>Reutlingen</strong><br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Bosch,<br />
19.05.2008<br />
Damit an den Ganztages- und ganztagesbetreuten Schulen in <strong>Reutlingen</strong> alle Schülerinnen<br />
und Schüler satt werden können, beantragen wir ergänzend zu den Anträgen vom<br />
28.08.2007 „Bezahlbares Mittagessen in der Ganztagesbetreuung“ und 19.02.2008<br />
„Hearing mit den Fördervereinen zum Thema Schülermittagessen“ folgende Punkte:<br />
1. die <strong>Stadt</strong> fördert die Sicherstellung der Essensversorgung an den Schulen<br />
durch die Schulfördervereine mit einem Zuschuss zu den Personalkosten.<br />
2. Für Schülerinnen und Schüler aus Familien in besonderen Notlagen soll ab<br />
dem kommenden Schuljahr ein Zuschuss zum Schülermittagessen erfolgen,<br />
der einen Essenspreis von 1 € ermöglicht. Als Kriterium gilt die Berechtigung<br />
zum Gutscheinheft.<br />
Begründung:<br />
„Bildungschancen ermöglichen!“ das ist das Ziel der SPD. Langfristig arbeiten wir für die<br />
Ganztagesschule <strong>als</strong> Normalfall, in der auch das Mittagessen Teil des Schulalltages und<br />
des Betreuungsauftrages ist. Im Rahmen der Ganztagesbetreuung ist die <strong>Stadt</strong> auf einem<br />
richtigen und guten Weg, der allerdings noch weiteren Handlungsbedarf hat.
SPD – <strong>Antrag</strong> Seite 2<br />
Alle Schülerinnen und Schüler müssen am gemeinsamen Schülermittagessen teilnehmen<br />
können. Teilhabe an Bildung ist ein wichtiger Bestandteil in der Armutsprävention. Durch<br />
die Ganztagesschule werden die Chancen der Schülerinnen und Schüler auf einen erfolgreichen<br />
Bildungsabschluss verbessert und damit ihre gesellschaftliche Integration gefördert.<br />
Die dezentrale Organisation der Mittagessenbetreuung an den Reutlinger Schulen bietet<br />
Chancen, aber auch Risiken. Analog zur Förderung der Verlässlichen Grundschule, der<br />
Nachmittagsbetreuung und der Schulsozialarbeit ist es unerlässlich, bei den Personalkosten,<br />
die im Rahmen der Mittagessenausgabe entstehen, eine Förderung zu entwickeln.<br />
Diese muss sich nach der Situation an den Schulen richten. Hierdurch können die Schulfördervereine<br />
auch Möglichkeiten zur Senkung der Essenskosten entwickeln.<br />
Aus Gesprächen mit den Fördervereinen und mit Eltern wissen wir, dass das Schülermittagessen<br />
für viele Familien nur schwer bezahlbar ist. Bei einem Preis von 2-3 € oder darüber<br />
werden gerade auch bei kinderreichen Familien schnell stattliche Summen erreicht.<br />
Und für Familien, die in Armut oder an der Armutsgrenze leben, ist dies nicht bezahlbar.<br />
Für Kinder bis zum 14. Lebensjahr sind in den Leistungen des SGB II (Grundsicherung<br />
für Arbeitsuchende) und XII (Sozialhilfe) nur 2,72 € für die tägliche Ernährung vorgesehen.<br />
Die Kosten werden durch überplanmäßige Einnahmen der <strong>Stadt</strong> und im kommenden<br />
Haushalt mit Mehreinnahmen durch die beschlossene Anhebung von Grund- und Gewerbesteuer<br />
gedeckt.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Helmut Treutlein<br />
Fraktionsvorsitzender