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lesen Sie hier den vollständigen Bericht - Richard-Müller-Schule Fulda

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2<br />

The God of War (Soundtrack).<br />

Die Lenauschüler jurieren zusammen mit meiner Kollegin Astrid Otiman die<br />

“Dreiminutenspiele” nach <strong>den</strong> Kriterien des Materials der Hertie Stiftung “ Deutsch-<br />

Olympiade” und treffen eine eigene Text-Auswahl für ihre Hörspiel-Fassung des<br />

“Schicksals als Gegner”, dazu wählen sie eine psychedelische Klangtapete, grauenvoll<br />

schleppend oder harmonisch fließend. Das Hörspiel wird am 29.Mai 2010 gesendet:<br />

www.pausenradio.net/ Jugendwelle, Radio Temeswar / Hörspiel, mp3.<br />

Im 2. Halbjahr <strong>lesen</strong> die bei<strong>den</strong> Kurse (<strong>Richard</strong>-Müller-<strong>Schule</strong> und Lenauschule) die<br />

Kurzgeschichte “Die Alten” von Otto Alscher und entwickeln Arbeitstechniken zur<br />

Darstellung der Spanne zwischen Symbolismus und Realismus. Als Stu<strong>den</strong>t in Wien<br />

gehört Alscher zu <strong>den</strong> 58000 Besuchern des Beethoven-Gesamtkunstwerks in der 14.<br />

Ausstellung der Wiener Secession. 1920 reflektiert er in einer ästhetischen Schrift seine<br />

künstlerische Entwicklung. Die Gestalt des Ungeheuers Typhoeus hat sich in der<br />

Zwischenzeit zu einem realen Bären gewandelt. Das alte und hungrige Raubtier (mit<br />

Typhoeusschem, lückenhaftem Gebiss und trübem Blick wie aus Perlmuttaugen)<br />

genießt die Früchte eines Bauerngehöfts, was <strong>den</strong> Besitzer in eine aggressive<br />

Stimmung versetzt. Zum Schluss lenkt die Begegnung zwischen dem altersschwachen<br />

Eindringling und dem alten Einsiedler die Gedanken des Menschen in gute,<br />

naturfreundliche Bahnen. Auf symbolischer Ebene verhilft Eros zu einer<br />

lebensbejahen<strong>den</strong> Einstellung und menschlichen Mentalität, reelle und surreal<br />

überhöhte Wirklichkeiten verschränken sich.<br />

Die Schülerteams zeigen intertextuelle Referenzen in einem weiteren Modul auf: Die<br />

Inszenierung “Der Bär im Traum” / RiMS und die illusionsbrechende Präsentation:<br />

“Nicht das Schicksal ist unser Gegner – manchmal sind wir es selbst” / Lenauschule<br />

nehmen Gestalt an.<br />

Während Alschers alter Mensch noch rechtzeitig sein destruktives Denken erkennt und<br />

<strong>den</strong> Schwächeren verschont, hat - in der heutigen Perspektive der Lenauschüler -<br />

Typhoeus die Umwelt im Griff; unter der Maßlosigkeit der einen lei<strong>den</strong> die anderen. Die<br />

Präsentation “Nicht das Schicksal ist unser Gegner – Manchmal sind wir es selbst!”<br />

verweist auf aktuellen ökologischen Stumpfsinn und hinterfragt gesellschaftliche<br />

Prozesse. Zur Folie des gefangenen Bären im Temeswarer Zoo wirbt ein innerer<br />

Monolog für Empathie mit dem freiheitslieben<strong>den</strong> Tier.<br />

“Das Sehen ist in der Vermittlung sozialer Beziehungen ebenso bedeutsam wie die<br />

Sprache, und es lässt sich nicht auf Sprache, ‚Zeichen’ oder einen ‚Diskurs’ reduzieren.”<br />

(Mitchell). Klimts “Kreis der Genießen<strong>den</strong>” hat sich im Laufe des Arbeitsprozesses<br />

erweitert und <strong>den</strong> beteiligten Autoren-Teams interkulturelle Kompetenzen bestätigt.<br />

Auch Dilettanten (lateinischer Ursprung des Wortes: delectare) sind Künstler in Klimts<br />

freundlicher Definition des Künstlers: “Und weit wie <strong>den</strong> Begriff Kunstwerk, fassen wir<br />

auch <strong>den</strong> Begriff Künstler. Nicht nur die Schaffen<strong>den</strong>, auch die Genießen<strong>den</strong> heißen<br />

uns so, sie, die fähig sind, Geschaffenes fühlend nachzuerleben und zu<br />

würdigen.”(Kunstschau, Eröffnungsrede, 1908).<br />

Der Zuschuss der Hertie-Stiftung von jeweils 100 Euro für das Catering zur Projekt-<br />

Abschlussfeier der Partner-Teams setzt ein Zeichen für das literaturgeschichtliche<br />

Nachleben der Zeitreise.<br />

Chronologisch steht die Epoche zwischen <strong>den</strong> Schwerpunktthemen des Lehrplans:<br />

poetischer Realismus und Expressionismus. In <strong>den</strong> neuen Lehrbüchern ist die Zeit um

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