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Unternehmensanalyse Umweltanalyse - RKW

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Modul:<br />

Instrument:<br />

Entwickler:<br />

<strong>Unternehmensanalyse</strong><br />

<strong>Umweltanalyse</strong><br />

<strong>RKW</strong> Kompetenzzentrum<br />

Gliederung<br />

Kurzbeschreibung.....................................................................................................................2<br />

Zielgruppen...............................................................................................................................2<br />

Ziele des Instruments <strong>Umweltanalyse</strong> .....................................................................................2<br />

Voraussetzungen im Unternehmen ..........................................................................................2<br />

Kosten – Nutzen Analyse .........................................................................................................3<br />

Ansprechpartner.......................................................................................................................4<br />

Bezug zu anderen Instrumenten ..............................................................................................4<br />

Vorgehensweise.......................................................................................................................4<br />

Erfolgsmessung........................................................................................................................5<br />

Praxistipps................................................................................................................................5<br />

Praxisbeispiele .........................................................................................................................5<br />

Anhang .....................................................................................................................................6<br />

Linkliste...................................................................................................................................13<br />

Literatur ..................................................................................................................................15


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Kurzbeschreibung<br />

Bei der <strong>Umweltanalyse</strong> geht es darum, die Unternehmensumwelt in den Blick zu nehmen,<br />

um aus externen Kräften resultierende Chancen und Risiken für Ihr Unternehmen zu<br />

erkennen. Der Korridor einer <strong>Umweltanalyse</strong> ist breit. Im Rahmen dieser<br />

Instrumentenbeschreibung erfolgt daher eine Fokussierung auf zentrale Grundlagen der<br />

strategischen Personalplanung:<br />

• Analyse der regionalen<br />

demografischen Entwicklung<br />

• Analyse der Fachkräfteentwicklung<br />

bzw. der MINT-<br />

Fachkräfteentwicklung<br />

• Analyse der regionalen<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

• Exkurs: Branchenstruktur- und<br />

Stakeholder-Analyse<br />

Die <strong>Umweltanalyse</strong> kann zu einer besseren Positionierung gegenüber Wettbewerbern, einer<br />

strategischeren Ausrichtung Ihrer Personalrekrutierung und -entwicklung sowie generell zu<br />

einer Optimierung Ihrer Personalarbeit beitragen. Sinnvollerweise werden die verschiedenen<br />

Analysen miteinander kombiniert.<br />

Deutlich aufwendiger in der Umsetzung als Analysen der regionalen demografischen<br />

Entwicklung, der Fachkräfteentwicklung oder der regionalen Bildungsinfrastruktur sind<br />

<strong>Umweltanalyse</strong>n, die die Struktur einer Branche oder die wichtigsten Akteure im<br />

Unternehmensumfeld (Stakeholder) in den Blick nehmen. Aus diesem Grund sind sie<br />

sicherlich nicht für die Umsetzung in jedem kleinen und mittleren Unternehmen geeignet, sie<br />

können aber unter Umständen wichtige Aufschlüsse über externe Herausforderungen für das<br />

Unternehmen geben, weshalb wir sie hier in einem Exkurs behandeln.<br />

Zielgruppen<br />

Alle kleinen und mittleren Unternehmen mit MINT-Fachkräftebedarf.<br />

Ziele des Instruments <strong>Umweltanalyse</strong><br />

<br />

Transparenz: Eine Analyse der Unternehmensumwelt ermöglicht es Ihnen,<br />

Transparenz über durch externe Faktoren hervorgerufene Chancen und Risiken für<br />

Ihr Unternehmen herzustellen. Sie dient insbesondere als Frühwarnsystem für kurz-,<br />

mittel- und langfristige personalpolitische Herausforderungen.<br />

2


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Grundlage strategischer Planung: Eine <strong>Umweltanalyse</strong> bildet eine gute Grundlage<br />

strategischer Personalplanung. Dabei kann sie als sinnvolle Ergänzung zur<br />

Personalbedarfsplanung verstanden werden: geht es hier um die Entwicklung des<br />

Angebot an (zukünftigen) Fachkräften sowie die Möglichkeiten zur<br />

Höherqualifizierung Ihrer Mitarbeiter, steht dort Ihr zukünftiger Fachkräftebedarf im<br />

Mittelpunkt. Zusammengenommen ermöglichen Ihnen diese Instrumente eine<br />

strategische Planung Ihrer Personalarbeit.<br />

Personalrekrutierung vereinfachen: Eine <strong>Umweltanalyse</strong> ist eine gute Grundlage<br />

für die Auswahl geeigneter Maßnahmen der Personalrekrutierung.<br />

Höherqualifizierung: Eine Analyse der Unternehmensumwelt ist ebenfalls eine gute<br />

Grundlage für Maßnahmen der Personalentwicklung. Damit kann sie Sie dabei<br />

unterstützen, durch sinnvolle Qualifizierungsmaßnahmen Ihre Unabhängigkeit vom<br />

externen (MINT-)Arbeitsmarkt zu erhöhen.<br />

Kostensenkung durch frühzeitiges Erkennen von Herausforderungen: Kennen<br />

Sie zukünftige personalpolitische Herausforderungen, können Sie rechtzeitig<br />

Maßnahmen zur Fachkräftesicherung einleiten und damit mittel- bis langfristig Kosten<br />

einsparen.<br />

Voraussetzungen im Unternehmen<br />

<br />

<br />

Die Ressource Personal sollte als Teil des Unternehmensvermögens und als<br />

wichtige Investitionsgröße betrachtet werden, die es professionell zu steuern und<br />

zu managen gilt<br />

Eine <strong>Umweltanalyse</strong> sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden,<br />

damit Ihnen aktuelle Daten für die Planung Ihrer Personalarbeit vorliegen.<br />

Kosten – Nutzen Analyse<br />

Kosten<br />

Nutzen<br />

<br />

Zeitaufwand für die Durchführung der<br />

<br />

Transparenz<br />

<strong>Umweltanalyse</strong><br />

<br />

Grundlage strategischer Planung<br />

<br />

Vereinfachung der Personalrekrutierung<br />

<br />

Höherqualifizierung<br />

<br />

Kostensenkung durch frühzeitiges<br />

Erkennen von Herausforderungen<br />

3


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Werden ggf. im Rahmen der Pilotphase ergänzt.<br />

Bezug zu anderen Instrumenten<br />

Ein besonders enger Zusammenhang besteht zwischen der Personalbedarfsplanung und<br />

der <strong>Umweltanalyse</strong>: das eine Instrument gibt Ihnen Aufschluss über Ihren Fachkräftebedarf,<br />

das andere über Möglichkeiten, diesen Bedarf (regional bzw. über Ihren Mitarbeiterstamm)<br />

zu decken.<br />

So kann das Wissen über regionale demografische und Fachkräfteentwicklungen hilfreich<br />

sein bei der Ableitung von Strategien im Bereich der beruflichen Ausbildung, der Schulund<br />

Hochschulkooperation. Darüber hinaus bietet es eine gute Ausgangsbasis für die<br />

Rekrutierung bislang vernachlässigter Personengruppen wie Älterer, Arbeitsloser oder<br />

Frauen.<br />

Haben Sie sich einen Überblick über regionale Weiterbildungsanbieter verschafft, können<br />

Sie auch darüber nachdenken, mit diesen im Rahmen Ihrer Personalrekrutierung zu<br />

kooperieren.<br />

Die Ermittlung von extern bedingten personalpolitischen Chancen und Risiken kann auch für<br />

die zukünftige Ausrichtung Ihres Unternehmens bisher unterschätzte Bedarfe im Bereich der<br />

Personalentwicklung aufzeigen, beispielweise um Ihre Unabhängigkeit vom externen<br />

Arbeitsmarkt zu erhöhen.<br />

Vorgehensweise<br />

Arbeitsschritte<br />

Erledigt?<br />

Wahl des Analysehorizonts<br />

→ Übersicht: Vor- und Nachteilen einer kurz-, mittel- oder<br />

langfristigen Analyse<br />

Auswahl der Maßnahme<br />

→ Analyse der regionalen demografischen Entwicklung<br />

→ Analyse der (MINT-)Fachkräfteentwicklung<br />

→ Analyse der regionalen Bildungsinfrastruktur<br />

→ Exkurs: Branchenstruktur- und Stakeholder-Analyse<br />

4


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Durchführung der Analyse<br />

Ableitung von personalpolitischen Maßnahmen<br />

→ Tipps zur Ableitung von personalpolitischen Maßnahmen<br />

Erfolgsmessung<br />

Ggf. Anpassung der Maßnahme<br />

Erfolgsmessung<br />

Ziele<br />

Personalrekrutierung<br />

vereinfachen<br />

Höherqualifizierung<br />

Kosteneinsparung<br />

Erfolgsmessung, Indikator<br />

Anzahl der MINT-Stellen, die regional besetzt werden<br />

Beurteilung durch die Führungskräfte<br />

Geringere Kosten durch frühzeitige Reaktion auf<br />

personalpolitische Herausforderungen (evt. nicht messbar)<br />

Praxistipps<br />

Werden im Rahmen der Pilotphase ergänzt.<br />

Praxisbeispiele<br />

Werden im Rahmen der Pilotphase ergänzt.<br />

5


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Anhang<br />

Analyse der regionalen demografischen Entwicklung:<br />

Das Wissen um regionale demografische Entwicklungen ist eine wichtige Grundlage der<br />

strategischen Personalarbeit, denn diese bestimmen maßgeblich Ihre zukünftige<br />

Ausgangslage im Wettbewerb um (MINT-)Fachkräfte. Insbesondere geht es darum, ein<br />

Gefühl für die zukünftige Größe der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sowie der<br />

verschiedenen Altersgruppen innerhalb dieser Gruppe zu bekommen. Auch kann es nützlich<br />

sein, die Zeitpunkte zu kennen, an denen mit größeren demografischen Umbrüchen in der<br />

regionalen Bevölkerung zu rechnen ist.<br />

Es gibt verschiedene Anbieter für aktuelle demografische Daten und Prognosen zukünftiger<br />

Entwicklungen. So bietet beispielsweise das Bundesamt für Statistik eine Prognose der<br />

demografischen Entwicklung auf Ebene der Bundesländer bis 2060. Diese beinhaltet<br />

Angaben zur erwarteten Bevölkerungsgröße sowie dem erwarteten Altersaufbau der<br />

Bevölkerung auf Ebene der Bundesländer. Kleinräumiger sind die Prognosen der<br />

Bertelsmann Stiftung: diese stellt auf der Seite Wegweiser Kommune für jede Kommune mit<br />

mehr als 5.000 Einwohnern Bevölkerungsprognosedaten bis zum Jahr 2025 bereit. Darüber<br />

hinaus ist es Ihnen dort möglich, die Daten Ihrer Kommune mit Kreis und Land oder mit bis<br />

zu 5 weiteren Kommunen zu vergleichen. Weitere interessante Links finden Sie in unserer<br />

Linkliste.<br />

Zurück zur Kurzbeschreibung<br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

Analyse der (MINT-)Fachkräfteentwicklung:<br />

Es ist für Ihr Unternehmen wichtig zu wissen, mit welchem Nachschub an Fachkräften und<br />

insbesondere an MINT-Fachkräften in den nächsten Jahren zu rechnen ist. Damit wissen<br />

Sie nämlich auch, wie sich die Wettbewerbssituation für Ihr Unternehmen entwickeln wird<br />

und erhalten Hinweise darauf, in welchen Bereichen Sie verstärkt versuchen sollten, durch<br />

eine Höherqualifizierung Ihrer Belegschaft Ihre Unabhängigkeit vom externen Arbeitsmarkt<br />

zu erhöhen.<br />

Auch in diesem Bereich gibt es verschiedene Anbieter interessanter Prognosen. Die<br />

Kultusministerkonferenz gibt seit 1972 eigene Berechnungen zur möglichen Entwicklung der<br />

Studienanfänger, Studierenden und Absolventen heraus, die u.a. nach Bundesländern<br />

differenzieren. Darüber hinaus hat sie eine fächerspezifische Prognose der<br />

Hochschulabsolventen bis 2015 verfasst. In der Regel stellen auch die einzelnen<br />

Bundesländer interessante Daten bereit. Einige Bundesländer haben beispielsweise<br />

6


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Schülerzahlen verfasst (so Baden-Württemberg,<br />

Nordrhein-Westfalen, Sachsen oder Thüringen). In Bayern erstellt das Staatsministerium für<br />

Unterricht und Kultur jährliche Modellrechnungen zur zukünftigen Entwicklung der Schülerund<br />

Absolventenzahlen. Schließlich enthält der Wegweiser Kommune der Bertelsmann<br />

Stiftung seit kurzem auch bildungsrelevante Daten wie Schülerzahlen oder Daten zur<br />

Verteilung der Schulabschlüsse für alle Kommunen über 5.000 Einwohner. Weitere<br />

interessante Links finden Sie in unserer Linkliste.<br />

Zurück zur Kurzbeschreibung<br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

Analyse der regionalen Bildungsinfrastruktur:<br />

Mit einer Analyse Ihrer regionalen Bildungsinfrastruktur schaffen Sie sich eine solide<br />

Wissensgrundlage für Ihre Fachkräftesicherungsstrategie, sei es für mögliche Kooperationen<br />

mit Schulen und Hochschulen zur frühzeitigen Kontaktaufnahme mit potenziellen<br />

Nachwuchskräften, sei es für eine gezielte Personalentwicklung vorhandener Mitarbeiter.<br />

Informationen zu den verschiedenen Schulformen in Ihrem Bundesland, zu regionalen<br />

Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben, Schulwettbewerben und -projekten,<br />

Modellversuchen, Veranstaltungen, Ansprechpartnern etc. finden Sie auf den<br />

Bildungsservern der Bundesländer. Die Initiative SCHULEWIRTSCHAFT bietet Firmen<br />

umfangreiche Informationen speziell zu einer Zusammenarbeit mit Schulen an, bei Interesse<br />

ermöglicht Ihnen ein Netzwerk aus 450 regionalen Arbeitskreisen eine gezielte Suche nach<br />

Kooperationspartnern und bestehenden Projekten.<br />

Die Seite www.hochschulkompass.de bietet ein Verzeichnis sämtlicher Hochschulen in<br />

Deutschland nach Bundesland und Hochschultyp (Fachhochschule oder Universität). Dort<br />

können Sie auch herausfinden, welche Hochschulen in Ihrer Region für Sie interessante<br />

Studiengänge anbieten.<br />

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich einen Überblick über die Weiterbildungsanbieter<br />

in Ihrer Region zu verschaffen. Interessante Lehrgänge bieten beispielsweise die Industrieund<br />

Handelskammern (http://www.ihk-weiterbildung.de oder http://wis.ihk.de). Einen<br />

allgemeinen Überblick über Weiterbildungsträger und -kurse in Ihrer Region gibt es unter<br />

http://www.seminus.de, in der Online-Datenbank http://www.iwwb.de oder in der Datenbank<br />

KURSNET der Bundesagentur für Arbeit. Anbieter eines berufsbegleitenden Studiums finden<br />

Sie beispielsweise unter http://www.studieren-berufsbegleitend.de, im Hochschulkompass<br />

7


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

oder auch in KURSNET. Die Datenbank AusbildungPlus (www.ausbildung-plus.de) erfasst<br />

schließlich bundesweit angebotene Zusatzqualifikationen für Auszubildende.<br />

Weitere interessante Links finden Sie in unserer Linkliste.<br />

Zurück zur Kurzbeschreibung<br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

Exkurs: Branchenstruktur-Analyse<br />

Die Branchenstruktur-Analyse unterscheidet fünf Kräfte, die den Wettbewerb in einer<br />

Branche maßgeblich beeinflussen (Übersicht: 5 Kräfte). Je stärker die Bedrohung durch<br />

diese fünf Wettbewerbskräfte, desto unattraktiver ist die betrachtete Branche und desto<br />

schwieriger ist es, einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Unternehmen sollten<br />

daher versuchen, eine Position in ihrer Branche aufzubauen, in der diese Kräfte eine<br />

möglichst wenig bedrohliche Ausprägung aufweisen.<br />

Eine Branchenstruktur-Analyse lässt sich sehr gut in Workshops durchführen. Sie ist<br />

insgesamt relativ aufwendig. Eine Checkliste, die Sie bei der Umsetzung unterstützt, finden<br />

Sie hier.<br />

Arbeitsschritte<br />

Erledigt?<br />

Ermittlung der direkten Rivalität unter den Wettbewerbern Ihrer<br />

Branche<br />

Ermittlung der Bedrohung durch neue Konkurrenten<br />

Ermittlung der Verhandlungsstärke der Abnehmer<br />

Ermittlung der Verhandlungsstärke der Lieferanten<br />

Ermittlung des Drucks durch Ersatzgüter<br />

Ggf. Anpassung der Wettbewerbsstrategie<br />

Zurück zur Kurzbeschreibung<br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

Exkurs: Stakeholder-Analyse<br />

Mit einer Stakeholder-Analyse werden die für Ihr Unternehmen besonders relevanten<br />

Gruppen und Akteure ermittelt, um diesen vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen<br />

besondere Aufmerksamkeit schenken zu können.<br />

8


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Mit einer Stakeholder-Analyse können u.a. Erkenntnisse darüber gewonnen werden:<br />

gegenüber welchen Akteuren Sie Ihr Unternehmen positionieren sollten und worauf<br />

Sie dabei achten müssen,<br />

welche Marketingmaßnahmen notwendig sind,<br />

wie Sie mit Ihren Stakeholdern umgehen können,<br />

wo potenzielle Konflikte liegen sowie<br />

wo kritische Erfolgsfaktoren bzw. Risiken zu erwarten sind.<br />

Als Stakeholder kommen all jene in Frage, die von den Aktivitäten Ihres Unternehmens<br />

betroffen sind und/oder die Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens beeinflussen können.<br />

Typische Stakeholder eines Unternehmens sind Lieferanten, Kunden, Regierungen,<br />

Behörden, Gewerkschaften, Kammern, Konkurrenten oder Medien.<br />

Eine Stakeholder-Analyse lässt sich gut im Rahmen eines Workshops durchführen.<br />

Arbeitsschritte<br />

Erledigt?<br />

Identifikation Ihrer wichtigsten Stakeholder<br />

→ Welches sind die wichtigsten Akteure für den Erfolg Ihres<br />

Unternehmens?<br />

Analyse der Stakeholder, ggf. Darstellung in einer Matrix<br />

→ Welche Hauptinteressen verfolgen die einzelnen<br />

Stakeholder?<br />

→ Wie stark schätzen Sie den Einfluss der einzelnen<br />

Stakeholder auf Ihr Unternehmen ein?<br />

→ Wie ist die Haltung der Stakeholder gegenüber Ihrem<br />

Unternehmen (positiv, negativ)?<br />

Ableitung von Maßnahmen zum Umgang mit den wichtigsten<br />

Stakeholdern, zum Beispiel im Bereich Marketing<br />

Ggf. Anpassung Ihrer Beziehungen zu den Stakeholdern<br />

Zurück zur Kurzbeschreibung<br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

9


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Übersicht: Vor- und Nachteile einer kurz-, mittel- und langfristigen Analyse<br />

Analysehorizont Vorteile Nachteile Besondere Eignung für<br />

Kurzfristige für<br />

Personalrekrutierungsmaßnahmen<br />

Analyse<br />

(bis zu 1 Jahr)<br />

interessierende<br />

Variablen liegen<br />

relativ sichere<br />

und vollständige<br />

Informationen vor<br />

Personalmarketing<br />

Unternehmen in<br />

umkämpften Märkten<br />

Mittelfristige<br />

Analyse<br />

(bis zu 3 Jahre)<br />

Gesetzgeberische<br />

Änderungen und<br />

ihre Folgen für<br />

Mehrzahl der<br />

interessierenden<br />

Variablen ist<br />

variabel<br />

Wachstumsbranchen<br />

Rekrutierung qualifizierter<br />

Arbeitskräfte<br />

interessierende<br />

Variablen können<br />

gut erfasst<br />

werden<br />

Informationen<br />

über die<br />

zukünftige<br />

Entwicklung der<br />

Variablen sind in<br />

der Regel<br />

unsicher und<br />

unvollständig<br />

Langfristige<br />

Analyse<br />

(über 3 Jahre)<br />

wichtige<br />

Orientierungshilfe<br />

(auch für die<br />

kurzfristige<br />

Personalplanung)<br />

kann nur Grob-<br />

Analyse sein<br />

Wachstumsbranchen<br />

Rekrutierung qualifizierter<br />

Arbeitskräfte<br />

viele Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

Ausbildungsprogramme<br />

diverse Hochschulkooperationsmaßnahmen<br />

Nachwuchsförder- und Traineeprogramme<br />

10


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

Tipps: Ableitung von personalpolitischen Maßnahmen<br />

Die folgenden Überlegungen sollen Ihnen dabei helfen, personalpolitische Maßnahmen aus<br />

der <strong>Umweltanalyse</strong> abzuleiten. Sie sind lediglich als Anregungen zu verstehen.<br />

Handlungsfeld Beispielhafte Maßnahmen<br />

Rekrutierung<br />

Je nachdem, wie sich die Schülerzahlen in Ihrer Region in Zukunft<br />

Auszubildende entwickeln, sollten Sie Ihre Ausbildungsaktivitäten überdenken. So<br />

kann es sinnvoll sein, „auf Vorrat“ auszubilden, wenn Einbrüche<br />

bei den Schulabsolventenzahlen absehbar sind. Auch kann es in<br />

einem solchen Fall geboten sein, verstärkt bislang vernachlässigte<br />

Personengruppen wie Frauen oder Personen mit<br />

Migrationshintergrund für eine Ausbildung zu werben. Schließlich<br />

können Sie sich überlegen, mit einer geeigneten Schule eine<br />

Kooperation einzugehen, um generell einen besseren Zugang zu<br />

potenziellen Auszubildenden zu bekommen.<br />

Rekrutierung (MINT-) Wenn Sie sich einen Überblick über die Hochschullandschaft und<br />

Fachkräfte<br />

die zukünftigen Absolventenzahlen in Ihrer Region verschafft<br />

haben, ist zu überlegen, mit einer geeigneten Hochschule eine<br />

Kooperation einzugehen, um einen besseren Zugang zu<br />

zukünftigen (MINT-)Fachkräften zu bekommen. Deuten die<br />

getätigten Analysen an, dass Sie mit Ihrer bisherigen<br />

Rekrutierungsstrategie in naher Zukunft Schwierigkeiten<br />

bekommen werden, sollten Sie auch hier darüber nachdenken, bei<br />

der Rekrutierung verstärkt bislang vernachlässigte<br />

Personengruppen wie Ältere, Frauen, Personen mit<br />

Migrationshintergrund oder Arbeitslose in den Blick zu nehmen.<br />

Personalentwicklung Sind in gewissen Bereichen Fachkräfteengpässe klar absehbar,<br />

sollten Sie sich überlegen, inwieweit Sie Probleme bei der<br />

Fachkräfterekrutierung durch eine gezielte Personalentwicklung<br />

kompensieren können.<br />

Zurück zur Vorgehensweise<br />

11


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Übersicht: 5 Kräfte, die den Wettbewerb in einer Branche maßgeblich beeinflussen<br />

1. Direkte Rivalität unter den Wettbewerbern einer Branche Trifft zu?<br />

→ ist besonders hoch, wenn:<br />

die Branche langsam wächst<br />

<br />

<br />

<br />

die Wettbewerber eine ähnliche Größe aufweisen<br />

die Marktaustrittsbarrieren hoch sind<br />

die Produktdifferenzierung gering ist<br />

die Fixkosten hoch sind<br />

die Überkapazität hoch ist<br />

2. Bedrohung durch neue Konkurrenten<br />

→ ist besonders hoch, wenn:<br />

die Ecomomies of Scale gering sind<br />

Trifft zu?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Markenidentität gering ist<br />

die Vertriebskanäle leicht zugänglich sind<br />

die gesetzlichen Restriktionen gering sind<br />

der Kapitalbedarf gering ist<br />

sich die Produktionsverfahren wenig unterscheiden<br />

nur wenige Patente vorhanden sind<br />

die Austrittsbarrieren gering sind<br />

die zu erwartende Vergeltung hoch ist<br />

die absoluten Kostenvorteile gering sind<br />

3. Verhandlungsstärke der Abnehmer<br />

→ ist besonders hoch, wenn:<br />

die Abnehmer stark konzentriert sind<br />

Trifft zu?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Umstellungskosten gering sind<br />

die Abnehmer gut informiert sind<br />

die Abnehmer glaubwürdig mit einer Rückwärtsintegration in<br />

die Zuliefererbranche drohen können<br />

Ersatzprodukte vorhanden sind<br />

die Preisempfindlichkeit hoch ist<br />

die Markenidentität gering ist<br />

4. Verhandlungsstärke der Lieferanten<br />

→ ist besonders hoch, wenn:<br />

Trifft zu?<br />

12


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Branche von wenigen Firmen dominiert wird<br />

das Auftragsvolumen eher unbedeutend ist<br />

die Produkte/Dienstleistungen der Lieferanten differenziert<br />

sind oder Wechselkosten aufgebaut haben<br />

die Umstellungskosten hoch sind<br />

die Lieferanten glaubwürdig mit einer Vorwärtsintegration in<br />

die Abnehmerbranche drohen können<br />

die Produkte/Dienstleistungen der Lieferanten einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Endprodukt leisten<br />

für die Produkte/Dienstleistungen der Lieferanten nur eine<br />

geringe Substitutionsgefahr besteht<br />

5. Druck durch Ersatzgüter<br />

→ ist besonders hoch, wenn:<br />

die Umstellungskosten gering sind<br />

Trifft zu?<br />

<br />

<br />

<br />

das relative Preis-Leistungs-Verhältnis hoch ist<br />

die Ersatzprodukte gut geeignet sind<br />

nur eine geringe Produktloyalität im Markt herrscht<br />

Nach: Der Controlling-Berater, Heft. 8.<br />

Zurück zur Branchenstruktur-Analyse<br />

Linkliste<br />

Die folgenden Links sollen Ihnen dabei helfen, weitere Informationen zusammenzutragen,<br />

die Sie im Rahmen einer <strong>Umweltanalyse</strong> verwenden können.<br />

Informationen zur regionalen demografischen Entwicklung:<br />

• Das Regionale Forschungsnetz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

bietet für einige Bundesländer interessante Berichte und Analysen zum<br />

demografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt.<br />

Informationen zur (MINT-)Fachkräfteentwicklung:<br />

• Das v.a. durch seine Hochschul-Rankings bekannt gewordene Centrum für<br />

Hochschulentwicklung hat eine Prognose der Studienanfänger in den Bundesländern<br />

bis zum Jahr 2020 veröffentlicht.<br />

• (Unregelmäßige) Berichte zur Entwicklung des Arbeitsmarktes für Ingenieure, IT-<br />

Fachleute und Naturwissenschaftler (inkl. Angaben zu Studienanfängern,<br />

13


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Absolventen und regionalen Entwicklungen) veröffentlicht die Bundesagentur für<br />

Arbeit.<br />

• Private Anbieter wie beispielsweise Access geben ebenfalls Prognosen zur<br />

Entwicklung der Absolventenzahlen in einzelnen Fachrichtungen ab.<br />

• Das Regionale Forschungsnetz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

bietet hilfreiche Informationen zu den Entwicklungen des (Fachkräfte-)Arbeitsmarktes<br />

in den verschiedenen Bundesländern.<br />

• Darüber hinaus betreibt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine<br />

eigene Informationsplattform zum Thema Fachkräftesicherung, die u.a. vom<br />

Fachkräftemangel besonders betroffene Branchen, Berufe und Regionen in den Blick<br />

nimmt.<br />

• Eine weitere Informationsplattform des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

(IAB) widmet sich dem Thema Akademikerarbeitsmarkt allgemein sowie den<br />

Teilarbeitsmärkten für bestimmte Akademikergruppen wie Ingenieure oder<br />

Naturwissenschaftler.<br />

Informationen zu Schulen in Ihrer Region:<br />

• Speziell für Nordrhein-Westfalen stellen regionale Bildungsnetzwerke eine<br />

interessante Informationsplattform im Schulbereich dar.<br />

Informationen zu Weiterbildungsträgern in Ihrer Region:<br />

• Sie können eine für Ihre Personalentwicklung passende (Aufstiegs-)Fortbildung samt<br />

Weiterbildungsanbieter über die Onlinedatenbank KURSNET der Bundesagentur für<br />

Arbeit recherchieren.<br />

• Eine Suche nach regionalen und überregionalen Weiterbildungsangeboten ist<br />

ebenfalls über die Weiterbildungsdatenbank www.iwwb.de möglich.<br />

• Interessante Links zu weiteren Weiterbildungsdatenbanken finden Sie auf dem<br />

Bildungsserver der Länder (www.bildungsserver.de).<br />

Zurück zur Analyse der regionalen demografischen Entwicklung<br />

Zurück zur Analyse der (MINT-)Fachkräfteentwicklung<br />

Zurück zur Analyse der Bildungsinfrastruktur<br />

14


Instrument <strong>Umweltanalyse</strong><br />

Literatur<br />

Der Controlling-Berater, Heft 8, 15. Dezember 2006. ++ kostenfrei<br />

Reinhart Nagel/Rudolf Wimmer (2008) Systemische<br />

Strategieentwicklung.<br />

++ kostenpflichtig<br />

+++ sehr gute , ++ gute, + eher gute Informationen<br />

15

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