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Mit gutem Beispiel voran - Rheinischer Landwirtschafts-Verband eV

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10| AGRARPOLITIK<br />

Berning. So wird es etwa ein Erdbeerfest<br />

geben, eine Jagdhundeführung, einen<br />

Tag des Geflügels, des Schweines<br />

und des Getreides und vieles mehr.<br />

„Kurzum, alle Produktionszweige werden<br />

vertreten sein“, kündigte Berning<br />

an.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>gutem</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>voran</strong><br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit beim RLV tagte in Bonn<br />

„Wir haben uns dafür entschieden, uns<br />

auf der Landesgartenschau einzubringen,<br />

weil die städtische Bevölkerung<br />

immer weniger Kenntnis von der Landwirtschaft<br />

hat. Hier treffen wir auf über<br />

400 000 Besucher. Daher bietet die<br />

LAGA ein optimales Forum, die moderne<br />

Landwirtschaft und ihre Erzeugnisse<br />

zu präsentieren und mit den Verbrauchern<br />

ins Gespräch zu kommen“, erläuterte<br />

Berning, der sich auch im Vorstand<br />

der Kreisbauernschaft Euskirchen<br />

sowie als Vorsitzender der Ortsbauernschaft<br />

Zülpich engagiert.<br />

Die Teilnehmer des<br />

Arbeitskreises sind<br />

mit vollem Einsatz<br />

bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />

dabei.<br />

Wie Landwirte mit <strong>gutem</strong> <strong>Beispiel</strong> in<br />

der Öffentlichkeitsarbeit <strong>voran</strong>gehen,<br />

das konnte man wieder beim Arbeitskreis<br />

Öffentlichkeitsarbeit beim Rheinischen<br />

<strong>Landwirtschafts</strong>-<strong>Verband</strong> (RLV)<br />

am <strong>Mit</strong>twoch vergangener Woche in<br />

Bonn erleben. Ob es die Offensive gegen<br />

die Verunglimpfung eines „Turbomästers“<br />

aus Kevelaer ist, die Planung<br />

der Landesgartenschau 2014 oder<br />

die frisch ins Leben gerufene Höfetour<br />

in Rheindahlen – es gab viele Aktionen<br />

zu bestaunen. „Handlungsbedarf für die<br />

landwirtschaftliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

besteht zurzeit mehr denn je. Erst<br />

Pferdefleisch in der Lasagne, dann<br />

falsch deklarierte Bio-Eier und dann<br />

auch noch Schimmelpilze in Futtermitteln.<br />

Ein Lebensmittelskandal jagte den<br />

anderen zu Beginn dieses Jahres. Wer<br />

auch immer der Verursacher war, den<br />

Imageschaden hatte die Landwirtschaft“,<br />

machte Wilhelm Neu, Vorsitzender<br />

des Arbeitskreises, die Bedeutung<br />

einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit<br />

deutlich.<br />

▶ Jedes Wochenende eine Aktion<br />

Es wird ein großes Projekt: Die Gestaltung<br />

der Landesgartenschau 2014<br />

(LAGA) in Zülpich vom 16. April bis zum<br />

12. Oktober 2014. „Hierfür werden noch<br />

viele helfende Hände benötigt“, betonte<br />

Landwirt Volker Berning gleich zu Beginn<br />

seines Vortrages. Auf einer Fläche<br />

von 4 ha soll ein landwirtschaftlicher<br />

Beitrag auf der Landesgartenschau entstehen.<br />

Hier will man typisch rheinische<br />

Feldfrüchte sowie eine Bienenweide<br />

anbauen. In zwei großen Zelten wird<br />

Platz für Veranstaltungen sein und für<br />

dauerhafte Infostände.<br />

Das Organisationsteam, das federführend<br />

die Aktionen gestaltet, besteht aus<br />

der Kreisbauernschaft Euskirchen, dem<br />

Rheinischen <strong>Landwirtschafts</strong>-<strong>Verband</strong>,<br />

der Kreisbauernschaft Düren, der Euskirchener<br />

Landfrauen, der <strong>Landwirtschafts</strong>kammer<br />

NRW, dem <strong>Verband</strong><br />

landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen<br />

Kreis Euskirchen und dem Arbeitskreis<br />

Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Landwirtschaft im Kreis Euskirchen.<br />

Aber natürlich sind alle landwirtschaftlichen<br />

Organisationen aus dem Rheinland<br />

dabei, wenn es darum geht, öffentlichkeitswirksame<br />

Aktionen zu planen.<br />

„Wir freuen uns, den Besuchern an jedem<br />

Wochenende ein landwirtschaftliches<br />

Programm bieten zu können“, so<br />

Gehört im Arbeitskreis<br />

„Wir dürfen nicht in der täglichen Arbeit<br />

untergehen. Über den Berufsalltag<br />

hinaus müssen wir daran denken,<br />

dass viele Verbraucher sich<br />

kaum noch mit Landwirtschaft auskennen<br />

und ihnen<br />

unsere Arbeit und<br />

die Erzeugung von<br />

gesunden Lebensmitteln<br />

authentisch<br />

näher bringen.“<br />

Matthias Prinz<br />

aus Heimbach<br />

▶ Höfetour in Rheindahlen<br />

Sich aktiv an einer guten Öffentlichkeitsarbeit<br />

beteiligen, das wollen auch<br />

die Landwirte der Kreisbauernschaft<br />

Neuss-Mönchengladbach. Dr. Juliane<br />

Wahode, Ackerbäuerin und stellvertretende<br />

Vorsitzender der Kreisbauernschaft<br />

Neuss-Mönchengladbach, stellte<br />

den Arbeitskreismitgliedern vor, wie<br />

die Höfetour in ihrer Kreisbauernschaft<br />

ins Leben gerufen wurde. „Wir bekamen<br />

verschiedene Impulse von Berufskollegen<br />

und haben uns durch deren Aktivitäten<br />

anstecken lassen. Bei ihnen, sowohl<br />

im Kreis Wesel als auch in Euskirchen,<br />

haben wir uns Informationen eingeholt“,<br />

erklärte Dr. Wahode. Dabei war<br />

es wichtig, die Wünsche der Gesellschaft<br />

aufzugreifen. „Radtouren kommen<br />

sehr gut an – der Niederrhein<br />

macht es mit seinen Höfetouren vor.<br />

Aber wir sehen es auch jedes Wochen-<br />

„Wir müssen der<br />

Öffentlichkeit zeigen,<br />

was die Landwirtschaft<br />

leistet.<br />

Wir Landwirte arbeiten<br />

vorschriftsmäßig<br />

und halten<br />

hohe Standards<br />

ein. Wir dürfen<br />

uns nicht<br />

verstecken. Im Gegenteil – wir müssen<br />

nach außen zeigen, wie wir arbeiten<br />

und uns den Leuten mitteilen!“<br />

Willi Koch aus Aachen<br />

LZ 17 · 2013


AGRARPOLITIK | 11<br />

Informierten die Arbeitskreismitglieder (v.l.n.r.): Georg Kattendahl-Biedemann, Dr. Jens<br />

Ingwersen, Volker Berning und Dr. Juliane Wahode.<br />

ende, wenn viele Radfahrer auf den<br />

Wirtschaftswegen unterwegs sind. Daher<br />

haben wir uns zu einer Höfetour<br />

entschlossen“, so Dr. Juliane Wahode.<br />

Als es ans Eingemachte ging, seien<br />

gleich vier Regionen in der Kreisbauernschaft<br />

Neuss-Mönchengladbach bereit<br />

gewesen, die Höfetour zu gestalten.<br />

„In Rheindahlen standen zuerst die fünf<br />

teilnehmenden Betriebe fest, daher<br />

richten sie die erste Tour aus. Das Engagement<br />

von allen war sehr beeindruckend“,<br />

freute sie sich. Viele landwirtschaftliche<br />

Produktionszweige seien<br />

durch die fünf Betriebe vertreten. Auf<br />

jedem Hof würden regional erzeugte<br />

Lebensmittel verkauft. Von der Zusammenstellung<br />

des Organisationsteams<br />

über den Flyer bis hin zum Programm<br />

präsentierte sie die gesamte Entwicklung<br />

der Höfetour, die am 16. Juni 2013<br />

in Rheindahlen stattfindet. Weitere Infos<br />

gibt es unter www. rlv.de/Hoeftour.<br />

Helfer gesucht<br />

Für das Grüne Klassenzimmer auf<br />

der Landesgartenschau 2014 (LA-<br />

GA) in Zülpich vom 16. April bis zum<br />

12. Oktober 2014 werden Landwirte,<br />

Landfrauen und Landjugendliche<br />

gesucht, die Kinder über das Gelände<br />

führen und ihnen anhand von Infomaterialien<br />

die Erzeugung landwirtschaftlicher<br />

Produkte erklären.<br />

Für eine gute Vorbereitung wird gesorgt.<br />

Interessierte melden sich bitte<br />

unter 0228/52 006 529 oder andrea.bahrenberg@rlv.de.<br />

◀<br />

Frank Maurer von der Landesvereinigung<br />

der Milchwirtschaft NRW sowie<br />

Ingrid Gertz-Rotermund von Stadt und<br />

Land NRW machten alle Landwirte noch<br />

einmal auf ihre Infomaterialien aufmerksam,<br />

die Interessierte für Höfetouren,<br />

Schulklassenbesuche oder Tage<br />

des offenen Hofes bestellen können. Alle<br />

Infomaterialien gibt es unter www.<br />

rlv.de/Verbraucher.<br />

Wie komme ich als Landwirt öfter in die<br />

WDR-Lokalzeit? Dazu gab Georg Kellermann,<br />

Studioleiter der WDR-Lokalzeit<br />

Bonn, den Landwirten hilfreiche Tipps.<br />

„Die sechs WDR-Lokalzeiten senden gerne<br />

Beiträge über Landwirtschaft. So<br />

bringen wir Stadtmenschen landwirtschaftliche<br />

Themen näher, mit denen sie<br />

im Alltag kaum etwas zu tun haben“, betonte<br />

Kellermann. Im Durchschnitt<br />

könnten die Lokalzeiten eine Einschaltquote<br />

von 26 % verzeichnen. „Grund für<br />

diesen Erfolg ist, dass wir auch Positives<br />

berichten. In 30 Minuten Sendezeit<br />

wollen wir ein gutes Lebensgefühl vermitteln“,<br />

erklärte der Studioleiter das<br />

Konzept. Auch das regionale Geschehen<br />

interessiere die Menschen. Er ermutigte<br />

die Landwirte, sich vor die Kamera zu<br />

trauen: „Sie sind die Spezialisten. Über<br />

Landwirtschaft wissen Sie mehr als der<br />

Zuschauer und mehr als der Moderator,<br />

der Sie befragt!“<br />

Aus eigener Erfahrung mit den Medien<br />

konnte Schweine- und Sauenhalter Georg<br />

Kattendahl-Biedemann aus Kevealer<br />

berichten, wie er auf Seite drei der<br />

Rheinischen Post gekommen ist. „Ich<br />

hatte mich sehr über ein Interview mit<br />

NRW-<strong>Landwirtschafts</strong>minister Remmel<br />

in der Rheinischen Post aufgeregt, in<br />

dem er sich gegen Massentierhaltung<br />

und Turbomast wandte. Aber ich dachte<br />

mir, es nutzt keinem etwas, wenn ich<br />

mich nur aufrege. Ich muss auch etwas<br />

unternehmen“, berichtet er. Also rief er<br />

die Redakteurin direkt an und stellte<br />

sich vor mit: „Hier spricht ein Turbomäster!“<br />

Er lud die Redakteurin ein, einmal<br />

auf seinen Hof zu kommen und sich persönlich<br />

von seiner artgerechten<br />

Schweinehaltung zu überzeugen. „Die<br />

Redakteurin hat ausdrücklich betont,<br />

dass sich noch nie ein Landwirt bei ihr<br />

gemeldet hat und sie davon ausgehen<br />

muss, dass alles in Ordnung sei, wenn<br />

sich keiner meldet. Sie hat sich aufrichtig<br />

gefreut, von mir Rückmeldung zu bekommen<br />

und war sehr kooperativ“, so<br />

Kattendahl-Biedemann. Der Artikel, der<br />

schließlich über seinen Betrieb verfasst<br />

wurde, war sehr ausgewogen und ein<br />

gutes <strong>Beispiel</strong> für gelungene Öffentlichkeitsarbeit.<br />

„Die beste Möglichkeit, Werbung<br />

für die Landwirtschaft zu machen,<br />

ist die, dass wir uns und unsere Arbeit<br />

vorstellen. Authentischer geht es nicht“,<br />

meinte der Sauen- und Schweinehalter.<br />

Georg Kattendahl-Biedemann machte<br />

auch auf die Initiative „Big Challenge“<br />

aufmerksam, bei der Tierhalter mit Hilfe<br />

eines Radrennens Spenden gegen<br />

Krebs sammeln. „So zeigen wir, dass<br />

wir uns nicht nur mit Landwirtschaft<br />

beschäftigen, sondern auch sozial engagieren“,<br />

machte er deutlich und verwies<br />

auf die Internetseite www.bigchallenge2013deutschland.de.<br />

▶ Schweine Mobil für Hoffeste<br />

Aufgrund der seuchenhygienischen Risiken<br />

ist es für Schweinehalter schwierig,<br />

Verbraucher in ihren Stall zu lassen. Auf<br />

Hoffesten und Tagen des offenen Hofes<br />

werden Schweine oft auf Stroh gezeigt.<br />

„Wir wollen der Öffentlichkeit die moderne<br />

Schweinehaltung präsentieren, wie<br />

sie ist: Ohne Einstreu und auf Spaltenboden!<br />

Dafür haben wir das Schweine Mobil<br />

entwickelt“, sagte Dr. Jens Ingwersen<br />

vom Zentralverband der Deutschen<br />

Schweineproduktion (ZDS). Das Schweine<br />

Mobil ist zum Teil mit einem Spaltenboden<br />

aus Beton ausgelegt und zum anderen<br />

Teil mit Kunststoffplatten. „Wir<br />

können Tonschweine hineinstellen, die<br />

eine realistische Raumbeanspruchung<br />

zeigen oder lebende Schweine“, erläuterte<br />

er. Gegen eine Kaution und eine geringe<br />

Wartungspauschale können alle interessierten<br />

Landwirte das Schweine Mobil<br />

mieten. Alle Infos dazu gibt es unter<br />

www. schweine-mobil.de. „Es ist wichtig,<br />

dass wir dem Verbraucher realistische<br />

Bilder der modernen Tierhaltung präsentieren<br />

und dann in einen Dialog treten“,<br />

so Dr. Ingwersen abschließend. ab<br />

Georg Kellermann,<br />

Studioleiter der<br />

WDR-Lokalzeit<br />

Bonn, informierte<br />

über gute Medienarbeit.<br />

Fotos:<br />

Andrea Bahrenberg<br />

LZ 17 · 2013

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