Stadt Krefeld - Rheinischer Landwirtschafts-Verband eV
Stadt Krefeld - Rheinischer Landwirtschafts-Verband eV
Stadt Krefeld - Rheinischer Landwirtschafts-Verband eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AGRARPOLITIK<br />
Wegebau<br />
wird vielerorts<br />
gefördert<br />
Die Landwirte aus Troisdorf haben sich erfolgreich für die Sanierung ihrer Wege eingesetzt (v.l.n.r.): Christian Lohmar, Karl-Josef Engels, Peter Muth, Paul Trompeter,<br />
Wilfried Schwamborn, Jürgen und Peter Fritzen. Auf dem Radlader fährt: Landwirt Michael Heller.<br />
Aus alt mach neu – für neue und bessere Wirtschaftswege setzten sich zahlreiche<br />
Landwirte im Rheinland gemeinsam mit den Kreisbauernschaften<br />
und den Kreisstellen der <strong>Landwirtschafts</strong>kammer Nordrhein-Westfalen ein.<br />
Als klar wurde, dass der Wirtschaftswegebau mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket<br />
II gefördert werden kann, warben viele Landwirte für die Sanierung<br />
und den Neubau von Wirtschaftswegebau – mit Erfolg, wie drei Ortsbauernschaften<br />
beispielhaft zeigen.<br />
„Wir waren sehr erstaunt und erfreut, dass<br />
es geklappt hat“, sagt Landwirt Wilfried<br />
Schwamborn aus Troisdorf. Im Wert von<br />
25 000 € kaufte die <strong>Stadt</strong> Troisdorf Schotter<br />
aus Mitteln des Konjunkturpaketes II und<br />
stellte ihn für die Verbesserung der Wirtschaftswege<br />
bereit. Der Weg zu diesem unverhofften<br />
Glück war weder steinig noch<br />
schwer: Als „ihre“ Kreisbauernschaft Bonn<br />
– Rhein-Sieg ihnen mitteilte, dass auch der<br />
Wegebau aus diesem Topf finanziert werden<br />
kann, ergriffen sie ihre Chance. Schwamborn<br />
schrieb stellvertretend für seine Berufskollegen<br />
in Troisdorf-Eschmar an die<br />
<strong>Stadt</strong>. Die Artikel aus der LZ 5 und 7, in denen<br />
über erfolgreiche Wirtschaftswege-Projekte<br />
berichtet wurde, legten sie dem Brief<br />
an die <strong>Stadt</strong> in Kopie bei. „So konnten wir<br />
den Politikern schwarz auf weiß handfeste<br />
Argumente dafür liefern, dass sowohl Neubaumaßnahmen<br />
als auch Sanierungsmaßnahmen<br />
von Wirtschaftswegen gefördert<br />
werden können“, erzählt Schwamborn. Zudem<br />
schlugen sie konkrete Wegstrecken<br />
Kurzer Draht zur <strong>Stadt</strong>:<br />
Ackerbauern Richard<br />
Grondal und Herbert<br />
Werres konnten Gelder<br />
aus dem Konjunkturpaket<br />
II sichern.<br />
Fotos: Andrea Bahrenberg<br />
vor, die „in der nächsten Zeit einer dringenden<br />
Generalüberholung bedürfen“, wie es<br />
in dem Brief hieß. Tatkräftige Unterstützung,<br />
wie man so einen Brief aufsetzt, bekamen<br />
die Eschmarer Landwirte sowohl von<br />
der Kreisbauernschaft als auch von der<br />
<strong>Landwirtschafts</strong>kammer Nordrhein-Westfalen.<br />
Der Brief stieß auf offene Ohren. Es<br />
folgten mehrere Gespräche mit den politisch<br />
Verantwortlichen, wobei auch die zu<br />
sanierenden Wege ausgewiesen wurden.<br />
Umgesetzt wird die Maßnahme ganz praktisch:<br />
Die <strong>Stadt</strong> Troisdorf stellt den Landwirten<br />
25 000 € für die Verbesserung der Wirtschaftswege<br />
zur Verfügung und kauft davon<br />
Schotter. „Die Arbeit machen wir Landwirte<br />
dann selbst“, erklärt Schwamborn. So läuft<br />
es in vielen Orten. Das hat nicht nur praktische<br />
Gründe, sondern auch finanzielle. „So<br />
ist es viel wahrscheinlicher, dass Geld in<br />
den Wegebau gesteckt wird, da die Maßnahmen<br />
günstiger werden“, meint<br />
Schwammborn. Und es sei sowieso am besten,<br />
die Wege mit Schotter zu sanieren.<br />
10 LZ 30 · 2009
AGRARPOLITIK<br />
Hier hat es auch geklappt!<br />
Denn so könnten die Landwirte alle paar<br />
Jahre selbst die Arbeiten vornehmen, wenn<br />
der Weg wieder ausgebessert werden müsse,<br />
ohne eine Spezialfirma zu beauftragen.<br />
Neue Wege in Niederkassel<br />
Auch in Niederkassel waren die Landwirte<br />
mehr als erfolgreich in punkto Wirtschaftswegebau.<br />
Die <strong>Stadt</strong> hat für die nächsten<br />
zwei Jahre ein Investitionsprogramm von<br />
705 000 € zur Sanierung der Wirtschaftswege<br />
aus Geldern des Konjunkturpaketes II<br />
beschlossen. Damit sollen bisher unbefestigte<br />
Wege geteert und alte Wege saniert<br />
werden, für die Arbeiten wird eine Firma beauftragt.<br />
Unabhängig davon werden die<br />
Schotterwege jährlich mit Material im Wert<br />
von 5 000 € von den Landwirten selbst ausgebessert,<br />
wobei die <strong>Stadt</strong> Niederkassel<br />
den Schotter stellt. Herbert Werres, Ortslandwirt<br />
von Niederkassel, schrieb gemeinsam<br />
mit dem Ortsvorsitzenden Richard<br />
Grondal einen Brief an eine parteiübergreifende<br />
Gruppe, die die Gelder aus dem Konjunkturpaket<br />
II verwaltet. Darin benannten<br />
die beiden Ackerbauern auch die Wege, die<br />
nach ihrer Auffassung saniert werden müssten.<br />
„Wir haben einen kurzen Draht zur Verwaltung,<br />
das lief ganz unproblematisch<br />
ab“, sagt Werres. Der Beschluss des Rates<br />
lag schnell vor. Ein Argument für die <strong>Stadt</strong><br />
war auch der hohe Freizeitwert der Wege.<br />
„Wir wohnen hier schließlich in einem Ballungsgebiet“,<br />
betont Grondal, „da sind viele<br />
Radfahrer und Spaziergänger unterwegs.“<br />
Bis zur Rübenernte sollen bereits einige<br />
Wege ausgebessert sein. „Besonders für<br />
uns Rübenbauern ist es wichtig, dass die<br />
Wege fest und stabil sind, wenn wir mit unseren<br />
schweren LKWs die Rüben abfahren<br />
wollen“, erklärt Grondal. Wie gut die Kommunikation<br />
zwischen Landwirtschaft und<br />
<strong>Stadt</strong> läuft, sieht man daran, dass jede neue<br />
Baustelle vorab mit den Landwirten Werres<br />
und Grondal abgesprochen wird.<br />
<strong>Krefeld</strong> im neuen Glanz<br />
Arbeiten beim Wirtschaftswegebau<br />
in enger<br />
Abstimmung: Die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Krefeld</strong>, hier in Person<br />
von Hartmut Könner<br />
(links) aus dem<br />
Fachbereich Tiefbau<br />
vertreten, und die<br />
Landwirte Rudolf<br />
Strumpen und Heinz-<br />
Albert Schmitz (rechts).<br />
Es fehlt: Thomas Visser<br />
von der <strong>Stadt</strong> <strong>Krefeld</strong>.<br />
In Rheinbach stellt die <strong>Stadt</strong> 230 000 €<br />
aus Mitteln des Konjunkturpakets II für<br />
den Wirtschaftswegebau bereit, in Meerbusch<br />
sind es 300 000 € und in der Gemeinde<br />
Nörvenich 75 000 €. Auch die<br />
<strong>Stadt</strong> Euskirchen hat bereits zugesagt, im<br />
Rahmen des Konjunkturpakets II sowohl<br />
Neubaumaßnahmen als auch Sanierungsmaßnahmen<br />
im Wirtschaftswegebau<br />
durchzuführen. 208 000 € werden<br />
für Sanierungen bereitgestellt. Weitere<br />
Entscheidungen erfolgen Ende Juli. Den<br />
aktuellen Stand, in welchen weiteren<br />
Kommunen und Städten Gelder für den<br />
Wirtschaftswegebau genehmigt wurden,<br />
können Sie unter www.rlv.de verfolgen.Q<br />
Das Wohl der Landwirte lag auch der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Krefeld</strong> am Herzen. Mit großer Mehrheit<br />
hat der Rat die entsprechenden Beschlüsse<br />
zur Förderung des Wirtschaftswegebaus<br />
in Höhe von 450 000 € aus dem Konjunkturpaket<br />
II gefasst. „Diese Förderung ist für<br />
uns ein unbedingtes ‚Muss’, um die Wirtschaftswege<br />
sukzessive an die Anforderungen<br />
moderner landwirtschaftlicher Maschinen<br />
anzupassen – etwa im Hinblick<br />
auf die Rübenabfuhr“, erklärt Thomas Visser<br />
von der <strong>Stadt</strong> <strong>Krefeld</strong>. Natürlich spielten<br />
auch die Nutzungsmöglichkeiten solcher<br />
meist öffentlicher Wege für Radfahrer<br />
und Fußgänger eine Rolle bei der Entscheidung.<br />
Zehn Wege in einer Gesamtlänge<br />
von 9,3 km sollen mit den Geldern saniert<br />
werden – im Oktober soll es losgehen und<br />
bereits im März sollen die Arbeiten beendet<br />
sein. Landwirt und Voristzender der<br />
Ortsbauernschaft <strong>Krefeld</strong>-Benrath Heinz-<br />
Albert Schmitz hat sich gemeinsam mit seinen<br />
Berufskollegen in Gesprächen mit der<br />
<strong>Stadt</strong> für die Förderung des Wirtschaftswegebaus<br />
eingesetzt. „Hier arbeiten Kommune<br />
und Landwirtschaft gut zusammen“,<br />
hebt er hervor.<br />
Mit den Geldern wollen die <strong>Krefeld</strong>er Landwirte<br />
so viel wie möglich erreichen. Daher<br />
werden sie wie vielerorts Schotterwege<br />
selbst sanieren und nur die Asphaltwege<br />
von einer Firma erneuern lassen. „Für diese<br />
Ernte wird es nicht mehr klappen, aber bis<br />
zur nächsten Ernte sind unsere Wege stabil“,<br />
freut sich Heinz-Albert Schmitz. AB<br />
Anbauempfehlung Zuckerrüben für 2010<br />
Vertragliche Liefermengen sicher erfüllen, aber Anbaufläche am Bedarf<br />
ausrichten<br />
Nach der Quotenrückgabe<br />
im<br />
Jahr 2008/09 hat<br />
sich die Situation<br />
auf dem EU-Zuckermarkt<br />
im Bereich<br />
der Quotenzuckererzeugung<br />
stabilisiert. Schwieriger<br />
stellt sich derzeit die Absatzsituation im<br />
Nicht-Quotenzuckerbereich, das heißt bei<br />
Industrierüben dar. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Zuckerrübenanbau empfiehlt daher,<br />
die Anbauplanung auf die sichere Erfüllung<br />
aller vertraglichen Liefermengen – Quotenrüben,<br />
Industrierüben, zugeteilte freie Vertragsliefermenge<br />
– auszurichten, dabei<br />
aber die Erzeugung von Überschussrüben<br />
auf das zur sicheren Vertragserfüllung notwendige<br />
Maß zu begrenzen. Für das Anbaujahr<br />
2010 wird die Abnahme aller angebauten<br />
Rüben seitens Pfeifer & Langen zugesagt.<br />
Entsprechend der Branchenvereinbarung<br />
werden Überschussrüben bis 105 %<br />
der Vertragsliefermenge wie Quotenrüben<br />
bezahlt. Für darüber hinausgehende 10 %<br />
Überschussrüben gilt ein Mindestpreises<br />
in Höhe von 21,60 €/t Rüben. Der Preis für<br />
weitere Überschussrüben wird zu einem<br />
späteren Zeitpunkt zwischen dem Rheinischen<br />
Rübenbauer-<strong>Verband</strong> und der Pfeifer<br />
& Langen KG ausgehandelt. Ebenfalls werden<br />
Industrierüben bis 115 % der kontrahierten<br />
Industrierübenmenge entsprechend<br />
des Vertragspreises für Industrierüben<br />
bezahlt.<br />
<strong>Rheinischer</strong> Rübenbauer-<strong>Verband</strong><br />
Pfeifer & Langen KG<br />
<strong>Landwirtschafts</strong>kammer NRW<br />
LZ 30 · 2009 11