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Aufgabensammlung Robotik SS 2013 - Institut für Robotik - JKU

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AUFGABENSAMMLUNG ÜBUNG ROBOTIK<br />

Assoz.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Gattringer<br />

Dipl.-Ing. Johannes Kilian<br />

Dipl.-Ing. Klemens Springer<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Robotik</strong>, www.robotik.jku.at<br />

.


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgaben<br />

Organisatorisches Die folgenden Aufgaben sollen den Studierenden die Möglichkeit geben, sich weiter in<br />

die <strong>Robotik</strong> zu vertiefen und schaffen gleichzeitig eine Beurteilung für die Übung <strong>Robotik</strong>. Der/die Studierende<br />

muss zur positiven Absolvierung der Lehrveranstaltung eine der Aufgaben lösen. Die letzte Ziffer der<br />

Matrikelnummer entscheidet dabei über das zu lösende Beispiel (1 → Beispiel 1, 2 → Beispiel 2, ... 0 →<br />

Beispiel 10). Die Abgabe muss digital am <strong>Institut</strong> erfolgen und es ist darauf zu achten, dass für jede Aufgabe<br />

ein eigenes File (am besten ein eigener Ordner) existiert. Ein darauffolgendes Kolloquium am 25.6.<strong>2013</strong><br />

bzw. am 28.6.<strong>2013</strong> schließt die Beurteilung der Lehrveranstaltung ab. Die Anmeldung und die Termineinteilung<br />

für das Kolloquium erfolgt über das Sekretariat des <strong>Institut</strong>s. Die Abgabe muss mind. 3 Arbeitstage vor<br />

dem Kolloquium erfolgen. Für das Kolloquium müssen sowohl die Berechnungen als auch die Simulationen<br />

funktionstüchtig vorbereitet sein, sodass die Simulation präsentiert und verändert und der Rechengang erklärt<br />

werden kann.<br />

Vorgehensweise In den zu erarbeitenden Aufgaben sind Simulationen in MATLAB/SIMULINK und Berechnungen<br />

in MAPLE zu erstellen. Die Berechnungen in MAPLE müssen ausreichend kommentiert und selbsterklärend<br />

verfasst sein. Händische Berechnungen sind natürlich ebenfalls möglich, müssen jedoch für eine<br />

digitale Abgabe in ein pdf - Format umgewandelt werden. Modelle und Regelungen in Simulationen sollten<br />

in einer CS - Function in MATLAB/SIMULINK implementiert werden, für die Abtastzeiten sollten sinnvolle<br />

Werte gewählt werden. In Simulationen dient als Bahn eine Polynombahn mit den Parametern: lokale Zeit t,<br />

Verfahrweg∆σ, Anstiegszeit∆T und PeriodendauerT p . Diese Parameter sind, falls nicht explizit angegeben,<br />

im eigenen Ermessen zu wählen. Die Bahn liefert als Ausgang den Bahnparameter und dessen Ableitungen:<br />

σ, ˙σ,¨σ, ... σ und .... σ . Unter<br />

http://www.robotik.jku.at/joomla16/index.php/education/begleitmaterial/robotik<br />

findet sich diese beschriebene Bahn als Download. Während die Position mit einem Encoder mit 2000 Strichen/Umdrehung<br />

bzw. 10’000 Strichen/m ermittelt wird, sollte die Geschwindigkeit ausschließlich durch Differenzierung<br />

des Positionssignals gebildet werden. Damit erhält man eine möglichst gute Abbildung der Realität.<br />

t<br />

∆σ<br />

∆T<br />

T p<br />

σ<br />

˙σ<br />

¨σ<br />

...<br />

σ<br />

....<br />

σ<br />

Bild 0.1: Ein/Ausgänge Polynombahn<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 1


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 1<br />

Für die Modellbildung des Systems aus Bild 1.1 mit den Freiheitsgradenq T = (q 1 q 2 ) werden die beiden Arme<br />

der LängeL 1 ,L 2 als masselos angenommen und an den Enden der Arme jeweils eine Endmassem 1 sowiem 2<br />

und Trägheiten 1 J S 1 = diag{A 1 , B 1 , C 1 }, 2 J S 2 = diag{A 2 , B 2 , C 2 } berücksichtigt. Die Einträge M 1 und M 2<br />

bezeichnen hierbei die Motormomente in den Gelenken 1 und 2.<br />

[ ]<br />

M11 0<br />

¨q+<br />

0 M 22<br />

} {{ }<br />

M(q)<br />

( )<br />

g1<br />

=<br />

g 2<br />

} {{ }<br />

g(q,˙q)<br />

(<br />

M1<br />

)<br />

M 2<br />

} {{ }<br />

Q<br />

M 11 = m 2 (cos(q 2 )) 2 L 2 2 +(cos(q 2 )) 2 A 2 +2m 2 L 1 cos(q 2 )L 2 +L 1 2 m 1 +m 2 L 1 2 +A 1 +B 2 −B 2 (cos(q 2 )) 2<br />

M 22 = L 2 2 m 2 +C 2<br />

g 1 = −2 ˙q 1 m 2 sin(q 2 ) ˙q 2 L 2 L 1 −2 ˙q 1 m 2 sin(q 2 ) ˙q 2 L 2 2 cos(q 2 )−2 cos(q 2 ) ˙q 1 A 2 sin(q 2 ) ˙q 2<br />

+2 sin(q 2 ) ˙q 1 B 2 cos(q 2 ) ˙q 2 +L 1 m 1 cos(q 1 )g +L 1 m 2 cos(q 1 )g +m 2 cos(q 1 )cos(q 2 )gL 2<br />

g 2 = sin(q 2 ) (˙q 2 1m 2 L 2 L 1 + ˙q 2 1m 2 L 2 2 cos(q 2 )+cos(q 2 ) ˙q 2 1A 2 − ˙q 2 1B 2 cos(q 2 )−m 2 sin(q 1 )gL 2<br />

)<br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 1 kg 7<br />

m 2 kg 3<br />

L 1 m 0.9<br />

L 2 m 0.8<br />

A 1 = C 1 kg m 2 0.15<br />

B 1 kg m 2 0.012<br />

A 2 = C 2 kg m 2 0.1<br />

B 2 kg m 2 0.01<br />

Tabelle 1.1: Parameterwerte Beispiel 1<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 2


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Iz<br />

y 0<br />

E<br />

g<br />

K2z<br />

Arm 2<br />

K2y<br />

m2<br />

K1z<br />

Arm 1<br />

K1y<br />

q 1<br />

L1<br />

m1<br />

K2y<br />

Iy<br />

Arm 2<br />

m2<br />

Arm 1<br />

m1<br />

q 2<br />

I<br />

y= y<br />

K1<br />

K2x<br />

L2<br />

I<br />

x= x<br />

K1<br />

Bild 1.1: Skizze Beispiel 1<br />

Aufgabe 1.1 Berechnung: Stellen Sie das System Θ(q, ˙q,¨q)p = Q für die Parameteridentifikation auf. Welche<br />

Parameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 1.2 Berechnung: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematikx E ,y E undz E des Endpunkts als Funktion<br />

der beiden Freiheitsgradeq 1 und q 2 .<br />

x E (t)=f 1 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

y E (t)=f 2 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

z E (t)=f 3 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

Aufgabe 1.3 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrt q 1 = 0 ↦→ π und q 2 = 0 ↦→ π. Verwenden Sie in der Vorsteuerung einen Parametervektor<br />

mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der Bestimmung der Gelenks-<br />

Positionen bzw. den Geschwindigkeiten.<br />

Aufgabe 1.4 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 1.5 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y f z ) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 1.6 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 3


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

1. Parametrieren Sie die unter Aufgabe 1.3 definierte Bahn über einen Bahnparameterσ = 0..π. Transformieren<br />

Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ +B(σ)z +C(σ) = u und plotten Sie<br />

die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,b 1 ,b 2 ,c 1 ,c 2 ) über den Bahnparameter σ.<br />

2. Zeichnen Sie die Grenzkurven −u k,Max ≤ a k (σ)z ′ + b k (σ)z + c k (σ) ≤ u k,Max mit u k,Max = 100Nm<br />

an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max = 1rad/s. Die maximale<br />

Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen. Zeichnen Sie auch diese Geraden in die<br />

Diagramme ein.<br />

3. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 1.7 Berechnung: Betrachten Sie die Bewegung des Roboters in Kontakt mit einer vertikalen Ebene<br />

(y 0 vom inertialen System entfernt). Berechnen Sie die Bindungsgleichungen φ(r) und φ(q), die Ableitungen<br />

∂φ(r)<br />

∂r<br />

und ∂φ(q)<br />

∂q , sowie den Normalenvektor n und die Normalkraft λ. (Es gilt r = r E = (x E , y E , z E ) T .)<br />

Aufgabe 1.8 Berechnung: Ermitteln Sie die Bewegungsgleichung des gesperrten Systems, für q 1 = 0 nach<br />

Bild 1.2.<br />

I<br />

z= z<br />

K1<br />

K2z<br />

K2y<br />

m 2<br />

Arm 2<br />

Arm 1<br />

q 2<br />

q =0 1<br />

m 1<br />

K2x<br />

I<br />

y= y<br />

K1<br />

I<br />

x= x<br />

K1<br />

Bild 1.2: Sperren des 1. Freiheitsgrades<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 4


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 2<br />

Der angegebene Roboterarm in Bild 2.1, welcher sich nur in derx-y-Ebene bewegt, besitzt die zwei Freiheitsgrade<br />

q T = ( q 1 (t) q 2 (t) )<br />

q 1 (t)...Drehung um die Hochachse<br />

q 2 (t) ...Länge des Auslegers (q 2 > 0),<br />

wobei der Ausleger um den konstanten Abstandl 1 von der Drehachse angebracht ist. Die beiden Arme werden<br />

als masselos betrachtet. Nur der zweite Arm besitzt eine Endmasse m 2 (z.B. Reinigungsgerät).<br />

M 1<br />

Iy<br />

m 2<br />

F 1<br />

q 1<br />

l 1<br />

q 2<br />

E<br />

Ix<br />

Iy<br />

x0<br />

Ix<br />

Bild 2.1: Skizze Beispiel 2<br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 2 kg 3<br />

l 1 m 1<br />

Tabelle 2.1: Parameterwerte Beispiel 2<br />

[ ][ ] [ ] [ ]<br />

m2 l1 2 +m 2 q2 2 l 1 m 2 ¨q1 2q2 m<br />

+ 2˙q 1˙q 2 M1<br />

l 1 m 2 m 2 ¨q 2 −˙q 2 =<br />

} {{ }<br />

1m 2 q 2 F 1<br />

} {{ } } {{ }<br />

M<br />

g Q<br />

Aufgabe 2.1 Berechnung: Stellen Sie das System Θ(q, ˙q,¨q)p = Q für die Parameteridentifikation auf. Welche<br />

Parameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 2.2 Berechnung: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematik x E und y E als Funktion der beiden Freiheitsgrade<br />

q 1 undq 2 .<br />

x E (t)=f 1 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

y E (t)=f 2 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 5


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 2.3 Berechnung: Berechnen Sie für die Inverskinematik q 1 und q 2 als Funktion der kartesischen<br />

Koordinatenx E und y E .<br />

q 1 (t)=g 1 (x E (t),y E (t))<br />

q 2 (t)=g 2 (x E (t),y E (t))<br />

Aufgabe 2.4 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrt x = 0 ↦→ 0.5m und y = 1.1m. Verwenden Sie in der Vorsteuerung einen Parametervektor<br />

mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der Bestimmung der Gelenks-<br />

Positionen bzw. den Geschwindigkeiten.<br />

Aufgabe 2.5 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 2.6 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 2.7 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Parametrieren Sie die geforderte Bahn in Weltkoordinaten mit einem Bahnparameter σ = 0..1, d.h.:<br />

x E = f(σ) und y E = f(σ). Ermitteln Sie die Abhängigkeiten der Gelenkswinkel vonσ.<br />

2. Transformieren Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und<br />

plotten Sie die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,b 1 ,b 2 ,c 1 ,c 2 ) über den Bahnparameter σ.<br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven −u k,Max ≤ a k (σ)z ′ + b k (σ)z + c k (σ) ≤ u k,Max mit u k,Max = 10Nm<br />

bzw. u k,Max = 20N an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max =<br />

1rad/s bzw. ˙q i,Max = 0.5m/s. Die maximale Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen.<br />

Zeichnen Sie auch diese Geraden in die Diagramme ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 2.8 Berechnung: Betrachten Sie die Bewegung des Roboters in Kontakt mit der Ebenex 0 . Berechnen<br />

Sie die Bindungsgleichungenφ(r) undφ(q), die Ableitungen ∂φ(r) und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektorn<br />

∂r ∂q<br />

und die Normalkraft λ. (Es gilt r = r E = (x E , y E , z E ) T .)<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 6


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 3<br />

Das in Bild 3.1 dargestellte System besitzt drei Freiheitsgrade q = ( q 1 q 2 q 3<br />

) T<br />

. Die starre Führung ist<br />

fix mit dem Inertialsystem verbunden. Auf dieser Führung kann sich der Körper 1 mit dem translatorischen<br />

Freiheitsgradq 1 bewegen. Der Körper 2 (Schubmuffe) kann sich relativ zum Körper 1 mit dem translatorischen<br />

Freiheitsgrad q 2 bewegen. Der Körper 3 ist über ein Drehgelenk (Freiheitsgrad q 3 ) an der Schubmuffe im<br />

Abstand h befestigt. In den Muffen und im Drehgelenk sind jeweils Antriebe integriert, die die eingeprägten<br />

Kräfte F 1 und F 2 bzw. das eingeprägte Moment M 3 erzeugen.<br />

Iy<br />

starre Führung<br />

l 3<br />

E<br />

Körper 3<br />

s 3 q 3<br />

Körper 1<br />

h<br />

y 0<br />

S 2<br />

Körper 2<br />

q 1<br />

q 2<br />

Ix<br />

<br />

Körper 3<br />

S 2<br />

Körper 2<br />

Bild 3.1: Skizze Beispiel 3<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 7


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 1 kg 10<br />

m 2 kg 7<br />

m 3 kg 2<br />

s 3 m 0.25<br />

l 3 m 0.5<br />

h m 0.1<br />

C 3 kg m 2 0.15<br />

Tabelle 3.1: Parameterwerte Beispiel 3<br />

Dieses System wird durch folgende Bewegungsgleichung beschrieben<br />

⎡<br />

⎤⎛<br />

⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

m 1 +m 2 +m 3 0 m 3 s 3 cos(q 3 ) ¨q 1 −m 3 s 3 sin(q 3 ) ˙q 3<br />

2 F 1<br />

⎢ 0 m 2 +m 3 −m 3 s 3 sin(q 3 )<br />

⎥⎜<br />

¨q 2<br />

⎟<br />

⎣<br />

⎦⎝<br />

⎠ + ⎜ −m 3 s 3 cos(q 3 ) ˙q 2 3 ⎟ =<br />

⎜ F 2<br />

⎟<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

m 3 s 3 cos(q 3 ) −m 3 s 3 sin(q 3 ) C 3 +m 3 s 2 3 ¨q 3 0 M 3<br />

} {{ } } {{ } } {{ }<br />

M(q)<br />

g(q,˙q)<br />

Q<br />

mit<br />

⎡<br />

Körper 1: m 1 , 1J 1 = ⎣<br />

⎡<br />

Körper 2: m 2 , 2J 2 = ⎣<br />

⎡<br />

Körper 3: m 3 , 3J 3 = ⎣<br />

⎤<br />

A 1 0 0<br />

0 B 1 0 ⎦<br />

0 0 C 1<br />

⎤<br />

A 2 0 0<br />

0 B 2 0 ⎦<br />

0 0 C 2<br />

⎤<br />

A 3 0 0<br />

0 B 3 0 ⎦<br />

0 0 C 3<br />

Aufgabe 3.1 Berechnung: Schreiben Sie dieses System in der Form (Identifikationsgleichung)<br />

Θ(q, ˙q,¨q)p = Q<br />

an. Welche Systemparameter können identifiziert werden? Achten Sie dabei auf die linearen Abhängigkeiten.<br />

Aufgabe 3.2 Berechnung: Der in Bild 3.1 dargestellte Roboter besitzt drei Freiheitsgrade. Der EndeffektorpunktE<br />

kann in derx E −y E Ebene jede beliebige Position mit beliebiger Orientierungγ E erreichen. Berechnen<br />

Sie die Vorwärtskinematik<br />

x E (t) = f 1 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

y E (t) = f 2 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

γ E (t) = f 3 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t)),<br />

sowie die Inverskinematik<br />

q 1 (t) = g 1 (x E (t),y E (t),γ E (t))<br />

q 2 (t) = g 2 (x E (t),y E (t),γ E (t))<br />

q 3 (t) = g 3 (x E (t),y E (t),γ E (t)).<br />

Aufgabe 3.3 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrt x E = 0.7m, y E = 0 ↦→ 0.5m und γ E = 0 ↦→ 0.25. Verwenden Sie in der<br />

Vorsteuerung einen Parametervektor mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der<br />

Bestimmung der Gelenks- Positionen bzw. den Geschwindigkeiten.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 8<br />

.


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 3.4 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 3.5 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 3.6 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Parametrieren Sie die geforderte Bahn in Weltkoordinaten mit einem Bahnparameter σ = 0..1, d.h.:<br />

x E = f(σ),y E = f(σ) und γ E = f(σ). Ermitteln Sie die Abhängigkeiten der Gelenkswinkel vonσ.<br />

2. Transformieren Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und<br />

plotten Sie die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,a 3 ,b 1 ,b 2 ,b 3 ,c 1 ,c 2 ,c 3 ) über den Bahnparameter σ.<br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven −u k,Max ≤ a k (σ)z ′ + b k (σ)z + c k (σ) ≤ u k,Max mit u k,Max = 5Nm<br />

bzw. u k,Max = 70N an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max =<br />

0.5rad/s bzw. ˙q i,Max = 1m/s. Die maximale Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen.<br />

Zeichnen Sie auch diese Geraden in die Diagramme ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 3.7 Berechnung: Betrachten Sie die Bewegung des Roboters mit Kontakt wie in Bild 3.1 gezeigt.<br />

Der Endpunkt E hat Kontakt mit der Ebene im Abstand y 0 . Berechnen Sie die Bindungsgleichungen φ(r)<br />

und φ(q), die Ableitungen ∂φ(r) und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektor n und die Normalkraft λ. (Es gilt<br />

∂r ∂q<br />

r = r E = (x E , y E ) T .)<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 9


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 4<br />

Das in Bild 4.1 dargestellte System wird durch folgende nichtlineare Bewegungsgleichung beschrieben:<br />

[ ∣ ][ ] [<br />

m1 s 2 1 +C 1 +m 2 (s 2 2 +q2)+C 2 2 ∣∣∣ m 2 s 2 ¨q1 2˙q1˙q<br />

+ 2 q 2 m 2 +d 1˙q 1<br />

m 2 s 2 m 2 ¨q 2 −˙q 1m 2 2 q 2 +k F (q 2 −x 0 )<br />

]<br />

=<br />

[<br />

M1<br />

F<br />

]<br />

. (4.1)<br />

Es handelt sich hierbei um ein System, welches einen rotatorischen Freiheitsgradq 1 und einen translatorischen<br />

Freiheitsgradq 2 besitzt. Die beiden Körper besitzen die Massenm 1 undm 2 sowie die Trägheitstensoren i J i =<br />

diag{A i ,B i ,C i } im jeweiligen körperfesten Koordinatensystem. Die Drehung des 1. Körpers ist durch einen<br />

Dämpfer d 1 gedämpft, die Muffe (2. Körper) ist durch eine Feder mit der Steifigkeit k F vorgespannt. Die<br />

entspannte Federlänge beträgt x 0 .<br />

Iz<br />

Iy<br />

2<br />

1y<br />

Iy<br />

2y<br />

1<br />

q 2<br />

k<br />

s F<br />

1<br />

F<br />

s 2<br />

l 2<br />

q 1 E<br />

M 1<br />

d 1<br />

Bild 4.1: Skizze Beispiel 4<br />

Ix<br />

1x= 2x<br />

Ix<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 10


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 1 kg 10<br />

m 2 kg 5<br />

s 1 m 0.5<br />

s 2 m 0.4<br />

C 1 kgm 2 1<br />

C 2 kgm 2 0.5<br />

l 2 m 1<br />

k F<br />

N<br />

m<br />

12.5<br />

x 0 m 0.6<br />

d 1 Nms 1<br />

1<br />

Ω<br />

s<br />

1<br />

Tabelle 4.1: Parameterwerte Beispiel 4<br />

Aufgabe 4.1 Berechnung: Stellen Sie das System Θ(q, ˙q,¨q)p = Q für die Parameteridentifikation auf. Welche<br />

Parameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 4.2 Berechnung: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematik x E und y E als Funktion der beiden Freiheitsgrade<br />

q 1 undq 2 .<br />

x E (t)=f 1 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

y E (t)=f 2 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

Aufgabe 4.3 Berechnung: Berechnen Sie für die Inverskinematik q 1 und q 2 als Funktion der kartesischen<br />

Koordinatenx E und y E .<br />

q 1 (t)=g 1 (x E (t),y E (t))<br />

q 2 (t)=g 2 (x E (t),y E (t))<br />

Aufgabe 4.4 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrt x = 1.5m und y = 0 ↦→ 0.5m. Verwenden Sie in der Vorsteuerung einen Parametervektor<br />

mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der Bestimmung der Gelenks-<br />

Positionen bzw. den Geschwindigkeiten.<br />

Aufgabe 4.5 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 4.6 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 4.7 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Parametrieren Sie die geforderte Bahn in Weltkoordinaten mit einem Bahnparameter σ = 0..1, d.h.:<br />

x E = f(σ) und y E = f(σ). Ermitteln Sie die Abhängigkeiten der Gelenkswinkel vonσ.<br />

2. Transformieren Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und<br />

plotten Sie die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,b 1 ,b 2 ,c 1 ,c 2 ) über den Bahnparameter σ.<br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven−u k,Max ≤ a k (σ)z ′ +b k (σ)z+c k (σ) ≤ u k,Max mitu k,Max = 50Nm bzw.<br />

u k,Max = 100N an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max =<br />

1rad/s bzw. ˙q i,Max = 0.5m/s. Die maximale Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen.<br />

Zeichnen Sie auch diese Geraden in die Diagramme ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 11


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 4.8 Berechnung: Die Endmasse soll entlang einer der Ebene I y = 0m in Kontakt treten. Berechnen<br />

Sie die Bindungsgleichungenφ(r) undφ(q), die Ableitungen ∂φ(r) und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektorn<br />

∂r ∂q<br />

und die Normalkraft λ. (Es gilt r = r E = (x E , y E , z E ) T .)<br />

Aufgabe 4.9 Berechnung: Das System rotiert um die I z-Achse mit konstanter Winkelgeschwindigkeit Ω. Berechnen<br />

Sie die quasi-statische Auslenkung q 20 für die stationäre Drehbewegung.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 12


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 5<br />

Das in Bild 5.1 dargestellte System besitzt drei Freiheitsgrade q T = (q 1 q 2 q 3 ). Die starre Führung ist fix mit<br />

dem Inertialsystem verbunden. Auf dieser Führung kann sich der Körper 1 mit dem translatorischen Freiheitsgrad<br />

q 1 bewegen. Der Körper 2 dreht sich mit dem rotatorischen Freiheitsgrad q 2 und Körper 3 ist mit einem<br />

Drehgelenk (Freiheitsgrad q 3 ) mit Körper 2 verbunden. In der Schubmuffe sind jeweils Antriebe in Form der<br />

eingeprägten KraftF 1 bzw. der eingeprägten MomenteM 2 undM 3 integriert. Dieses System wird durch nachfolgende<br />

Bewegungsgleichung beschrieben.<br />

⎡<br />

⎤<br />

M =<br />

⎢<br />

⎣<br />

m 1 +m 2 +m 3 m 2 cos(q 2 )s 2 +m 3 cos(q 2 )l 2 −m 3 cos(q 3 )s 3<br />

m 2 cos(q 2 )s 2 +m 3 cos(q 2 )l 2 C 0 2 +m 3 l 2<br />

2<br />

−m 3 s 3 l 2 cos(q 2 +q 3 )<br />

⎥<br />

⎦<br />

⎛<br />

g = ⎝<br />

−m 3 cos(q 3 )s 3 −m 3 s 3 l 2 cos(q 2 +q 3 ) C 0 3<br />

−(m 2 s 2 +m 3 l 2 )sin(q 2 ) ˙q 2 2 +m 3 s 3 sin(q 3 ) ˙q 3 2 +(m 1 +m 2 +m 3 )g<br />

+m 3 s 3 l 2˙q 3sin(q 2 2 +q 3 )+(m 2 s 2 +m 3 l 2 )gcos(q 2 )<br />

m 3 s 3 l 2˙q 2sin(q 2 2 +q 3 )−m 3 s 3 gcos(q 3 )<br />

⎡ ⎤<br />

F 1<br />

Q =<br />

⎢ M 2<br />

⎥<br />

⎣ ⎦<br />

M 3<br />

⎞<br />

⎠<br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 1 kg 10<br />

m 2 kg 5<br />

m 3 kg 2<br />

l 1 m 0.1<br />

l 2 m 1<br />

l 3 m 1<br />

s 1 m 0.1<br />

s 2 m 0.5<br />

s 3 m 0.5<br />

C2 0 kgm 2 2<br />

C3 0 kgm 2 1<br />

Tabelle 5.1: Parameterwerte Beispiel 5<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 13


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

l 2<br />

Körper 2<br />

Körper 1<br />

starre<br />

Führung<br />

S 2<br />

q 2<br />

l 1<br />

l 3<br />

q 3<br />

S 3 Körper 3<br />

q 1<br />

γ<br />

y<br />

S 1<br />

q 1<br />

x<br />

Iy<br />

Körper 2<br />

Körper 1<br />

q 3<br />

Körper 3<br />

q 2<br />

E<br />

r<br />

starre<br />

Führung<br />

y 0<br />

Ix<br />

x 0<br />

Bild 5.1: Skizze Beispiel 5<br />

Aufgabe 5.1 Berechnung: Schreiben Sie dieses System in der Form (Identifikationsgleichung)<br />

θ(q, ˙q,¨q)p = Q<br />

an. Welche Systemparameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 5.2 Berechnung: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematik<br />

x E (t) = f 1 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

y E (t) = f 2 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

γ E (t) = f 3 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t)).<br />

Aufgabe 5.3 Berechnung: Berechnen Sie für die Inverskinematik<br />

q 1 (t) = g 1 (x E (t),y E (t),γ E (t))<br />

q 2 (t) = g 2 (x E (t),y E (t),γ E (t))<br />

q 3 (t) = g 3 (x E (t),y E (t),γ E (t)).<br />

Aufgabe 5.4 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrt q 1 = 0 ↦→ 1.5, q 2 = 0 ↦→ 30 ◦ und q 3 = 30 ◦ ↦→ 0. Verwenden Sie in der<br />

Vorsteuerung einen Parametervektor mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der<br />

Bestimmung der Gelenks- Positionen bzw. den Geschwindigkeiten.<br />

Aufgabe 5.5 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe).Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 14


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 5.6 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 5.7 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Parametrieren Sie die geforderte Bahn in Gelenkkoordinaten mit einem Bahnparameter σ = 0..1, d.h.:<br />

q 1 ,q 2 ,q 3 = f(σ). Ermitteln Sie die Abhängigkeiten der Gelenkswinkel vonσ.<br />

2. Transformieren Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und<br />

plotten Sie die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,a 3 ,b 1 ,b 2 ,b 3 ,c 1 ,c 2 ,c 3 ) über den Bahnparameter σ.<br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven−u k,Max ≤ a k (σ)z ′ +b k (σ)z+c k (σ) ≤ u k,Max mitu k,Max = 10Nm bzw.<br />

u k,Max = 200N an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max =<br />

1rad/s bzw. ˙q i,Max = 0.5m/s. Die maximale Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen.<br />

Zeichnen Sie auch diese Geraden in die Diagramme ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 5.8 Berechnung: Betrachten Sie die Bewegung des Roboters mit Kontakt in Bild 5.1 (unten). Der<br />

EndpunktE hat Kontakt mit der Ebene im Abstandy 0 (45 ◦ Schraffur). Berechnen Sie die Bindungsgleichungen<br />

φ(r) und φ(q), die Ableitungen ∂φ(r)<br />

∂r<br />

und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektornund die Normalkraft λ.<br />

∂q<br />

Aufgabe 5.9 Berechnung: Der Endeffektorpunkt soll nun Kontakt mit einer Ebene im Abstand x 0 haben (in<br />

Bild 5.1 unten mit Kreuzschraffur). Berechnen Sie die Bindungsgleichung φ(r) und φ(q), die Ableitungen<br />

∂φ(r)<br />

∂r<br />

und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektor n und die Normalkraft λ.<br />

∂q<br />

Aufgabe 5.10 Berechnung: Es wird nun im System aus Bild 5.1 der Freiheitsgrad 3 gesperrt q 3 = −q 2 . Weiters<br />

wird nun zwischen Inertialsystem und Körper 1 eine lineare Feder mit Federkonstante k 1 und mit einer<br />

ungedehnten Federlängeq 10 eingeführt. Darüber hinaus wird zwischen Körper 1 und Körper 2 eine Drehfeder<br />

mit Federkonstante k 2 (ungedehnter Federwinkel q 20 ) und ein Drehdämpfer mit der Dämpfungskonstante d 2<br />

angebracht. Geben Sie die Bewegungsgleichung für dieses System in der Form M(q)¨q + g(q, ˙q) = B(q)u<br />

mitq T = (q 1 ,q 2 ) an.<br />

s 1<br />

l 1<br />

q 2<br />

S 2<br />

q 1<br />

S 1<br />

k 1<br />

d 2<br />

k 2<br />

s 2<br />

l 2<br />

Bild 5.2: Sperren von Freiheitsgraden<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 15


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Parameter Einheit Wert<br />

k 1<br />

N<br />

m<br />

20<br />

k 2 Nm 10<br />

d 2 Nms 0.05<br />

q 10 m 0.5<br />

q 20 m 1<br />

Tabelle 5.2: Parameterwerte gesperrter Roboter Beispiel 5<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 16


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 6<br />

Der angegebene SCARA-Roboter in Bild 6.1 besitzt die drei Freiheitsgrade q T = ( q 1 q 2 q 3<br />

)<br />

q 1 (t)...Drehung um die 1 z-Achse<br />

q 2 (t)...Drehung um die 2 z-Achse<br />

q 3 (t) ...Länge des Endeffektors.<br />

Die Modellbildung des Roboters resultiert in der Bewegungsgleichung<br />

⎡<br />

⎤<br />

M 11 M 12 0<br />

M(q) = ⎣ M 12 s 2 2m 2 +l2m 2 3 +C 2 0 ⎦<br />

0 0 m 3<br />

M 11 = s 2 1m 1 +sin(q 2 ) 2 l 2 1m 2 +(cos(q 2 )l 1 +s 2 ) 2 m 2 +sin(q 2 ) 2 l 2 1m 3 +(cos(q 2 )l 1 +l 2 ) 2 m 3 +C 1 +C 2<br />

M 12 = s 2 m 2 (cos(q 2 )l 1 +s 2 )+l 2 m 3 (cos(q 2 )l 1 +l 2 )+C 2<br />

⎛<br />

g(q, ˙q) = ⎝<br />

−sin(q 2 )˙q 2 l 1 (2s 2 m 2˙q 1 +2l 2 m 3˙q 1 +m 2˙q 2 s 2 +m 3˙q 2 l 2 )<br />

sin(q 2 )l 1˙q 1(s 2 2 m 2 +l 2 m 3 )<br />

−m 3 g<br />

⎛ ⎞<br />

M 1<br />

Q = ⎝ M 2<br />

⎠.<br />

F 3<br />

⎞<br />

⎠<br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 1 kg 2.77<br />

m 2 kg 2.29<br />

m 3 kg 0.48<br />

l 1 m 0.35<br />

l 2 m 0.35<br />

l K m 0.4<br />

s 1 m 0.175<br />

s 2 m 0.175<br />

s 3 m 0.25<br />

C 1 kgm 2 0.000105<br />

C 2 kgm 2 0.000134<br />

h 1 m 0.05<br />

h 2 m 0.05<br />

Tabelle 6.1: Parameterwerte Beispiel 6<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 17


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

lK<br />

l2<br />

q2<br />

K<br />

h1<br />

1x<br />

2x<br />

3z<br />

h2<br />

l1<br />

Ix<br />

q1<br />

1x<br />

s2<br />

2x<br />

3z<br />

3y<br />

2z<br />

q3<br />

s3<br />

2y<br />

Iz= 1z<br />

3x<br />

E<br />

s1<br />

Iy<br />

1y<br />

y0<br />

Bild 6.1: Skizze Beispiel 6<br />

Aufgabe 6.1 Berechnung: Schreiben Sie dieses System in der Form (Identifikationsgleichung)<br />

θ(q, ˙q,¨q)p = Q<br />

an. Welche Systemparameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 6.2 Berechnung: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematik die Weltkoordinaten I x E , I y E , I z E als<br />

Funktionen der drei Freiheitsgradeq 1 , q 2 , q 3 :<br />

x E (t) = f 1 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

y E (t) = f 2 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

z E (t) = f 3 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t)).<br />

Aufgabe 6.3 Berechnung: Berechnen Sie für die Inverskinematik die Minimalkoordinatenq 1 , q 2 , q 3 als Funktionen<br />

der kartesischen Weltkoordinaten I x E , I y E , I z E :<br />

q 1 (t) = g 1 (x E (t),y E (t),z E (t))<br />

q 2 (t) = g 2 (x E (t),y E (t),z E (t))<br />

q 3 (t) = g 3 (x E (t),y E (t),z E (t)).<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 18


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 6.4 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrtq 1 = 0 ↦→ 1.5,q 2 = 0 ↦→ 1 undq 3 = 0 ↦→ 0.5. Verwenden Sie in der Vorsteuerung<br />

einen Parametervektor mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der Bestimmung der<br />

Gelenks- Positionen bzw. den Geschwindigkeiten.<br />

Aufgabe 6.5 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 6.6 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 6.7 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Parametrieren Sie die geforderte Bahn in Gelenkkoordinaten mit einem Bahnparameter σ = 0..1, d.h.:<br />

q 1 ,q 2 ,q 3 = f(σ). Ermitteln Sie die Abhängigkeiten der Gelenkswinkel vonσ.<br />

2. Transformieren Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und<br />

plotten Sie die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,a 3 ,b 1 ,b 2 ,b 3 ,c 1 ,c 2 ,c 3 ) über den Bahnparameter σ.<br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven −u k,Max ≤ a k (σ)z ′ + b k (σ)z + c k (σ) ≤ u k,Max mit u k,Max = 5Nm<br />

an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max = 1rad/s. Die maximale<br />

Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen. Zeichnen Sie auch diese Geraden in die<br />

Diagramme ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 6.8 Berechnung: Der Kontaktpunkt K soll nun Kontakt mit einer Ebene im Abstand y 0 haben (in<br />

Bild 6.1). Berechnen Sie die Bindungsgleichungen φ(r) und φ(q), die Ableitungen ∂φ(r) und ∂φ(q)<br />

∂r ∂q , sowie<br />

den Normalenvektor n und die Normalkraft λ.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 19


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 7<br />

Ein SCARA-Roboter mit 2 Freiheitsgraden, vgl. Bild 6.1 ohne den Freiheitsgrad q 3 (d.h. m 3 = 0), und mit<br />

dem Übergang auf Absolutkoordinaten und identischen Längen beider Arme l = l 2 = l 3 , sei durch folgende<br />

Bewegungsgleichung beschrieben<br />

M(q)¨q+g(q, ˙q) = Bu<br />

[ ]<br />

C1 +m<br />

M(q) = 1 s 2 1 +m 2 l 2 m 2 s 2 lcos(q 2 −q 1 )<br />

m 2 s 2 lcos(q 2 −q 1 ) C 2 +m 2 s 2 2<br />

( )<br />

−˙q<br />

2<br />

g(q, ˙q) = 2 m 2 s 2 lsin(q 2 −q 1 )+(m 1 s 1 +m 2 l)gsin(q 1 )<br />

+˙q 1m 2 2 s 2 lsin(q 2 −q 1 )+m 2 s 2 gsin(q 2 )<br />

[ ] 1 0<br />

B =<br />

0 1<br />

( )<br />

M1<br />

u = .<br />

M 2<br />

Aufgabe 7.1 Berechnung: Schreiben Sie obiges System in der Identifikationsgleichung der FormΘ(q, ˙q,¨q)p =<br />

Q an. Welche Systemparameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 7.2 Berechnung: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematik die Weltkoordinaten I x E , I y E als Funktionen<br />

der zwei Freiheitsgrade q 1 , q 2 :<br />

x E (t) = f 1 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

y E (t) = f 2 (q 1 (t),q 2 (t))<br />

Aufgabe 7.3 Berechnung: Berechnen Sie für die Inverskinematik die Minimalkoordinaten q 1 , q 2 als Funktionen<br />

der kartesischen Weltkoordinaten I x E , I y E :<br />

q 1 (t) = g 1 (x E (t),y E (t))<br />

q 2 (t) = g 2 (x E (t),y E (t))<br />

Aufgabe 7.4 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD Regelung<br />

für eine Bahnfahrt x = 0.4m ↦→ 0.6m und y = 0.35m. Verwenden Sie in der Vorsteuerung einen Parametervektor<br />

mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der Bestimmung der Gelenks-<br />

Positionen bzw. den Geschwindigkeiten. (Als Parametersatz jene aus Tab. 6.1 verwenden.)<br />

Aufgabe 7.5 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 7.6 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 7.7 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Parametrieren Sie die geforderte Bahn in Weltkoordinaten mit einem Bahnparameter σ = 0..1, d.h.:<br />

x E ,y E = f(σ). Ermitteln Sie die Abhängigkeiten der Gelenkswinkel vonσ.<br />

2. Transformieren Sie die Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und<br />

plotten Sie die einzelnen Einträge (a 1 ,a 2 ,b 1 ,b 2 ,c 1 ,c 2 ) über den Bahnparameter σ.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 20


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven −u k,Max ≤ a k (σ)z ′ + b k (σ)z + c k (σ) ≤ u k,Max mit u k,Max = 55Nm<br />

an 6 diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max = 1rad/s. Die maximale<br />

Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2 betragen. Zeichnen Sie auch diese Geraden in die<br />

Diagramme ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 7.8 Berechnung: Der Endeffektorpunkt soll am Kontaktpunkt K nun Kontakt mit einer Ebene im<br />

Abstandy 0 haben (in Bild 6.1). Berechnen Sie die Bindungsgleichungenφ(r) undφ(q), die Ableitungen ∂φ(r)<br />

∂r<br />

und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektor n und die Normalkraftλ.<br />

∂q<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 21


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 8<br />

Der angegebene Roboterfinger besitzt 3 Freiheitsgrade q T = (q 1 q 2 q 3 ) und bewegt sich nur in der x-y Ebene.<br />

Beachten sie den Nullpunkt der jeweiligen Relativwinkel. Der Schwerpunkt des Arms 1 befindet sich am<br />

Ende des Armes, d.h. s 1 = l 1 , gleiches gilt für den zweiten Arm s 2 = l 2 . Die Trägheiten der Arme werden<br />

vernachlässigt.<br />

l 3<br />

q 3<br />

l 2<br />

Iy<br />

q 2<br />

j<br />

γ E<br />

E(x E(x,y) E,<br />

y E<br />

)<br />

l 1<br />

x E<br />

q 1<br />

Ix<br />

y E<br />

Iy<br />

q 3<br />

q 2<br />

E(x E(x,y) E,<br />

y E<br />

)<br />

r E<br />

y 0<br />

q 1<br />

Ix<br />

1<br />

y<br />

E(x,y)<br />

x<br />

Bild 8.1: Skizze Beispiel 8<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 22


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

⎡<br />

M(q) = ⎣<br />

⎤<br />

M 11 M 12 M 13<br />

M 12 M 22 M 23<br />

⎦<br />

M 13 M 23 M 33<br />

M 11 = l 2 1(m 1 +m 2 +m 3 )+l 2 2(m 2 +m 3 )+s 2 3m 3 +2l 2 l 1 cos(q 2 )(m 2 +m 3 )<br />

+2s 3 m 3 (l 1 cos(q 3 +q 2 )+l 2 cos(q 3 ))<br />

M 12 = l 2 m 2 cos(q 2 )l 1 +l 2 2m 2 +l 2 m 3 l 1 cos(q 2 )+l 2 2m 3 +2s 3 m 3 cos(q 3 )l 2 +s 3 m 3 l 1 cos(q 3 +q 2 )+s 2 3m 3<br />

M 13 = s 3 m 3 l 1 cos(q 3 +q 2 )+s 3 m 3 cos(q 3 )l 2 +s 2 3m 3<br />

M 22 = l 2 2m 2 +l 2 2m 3 +2s 3 m 3 cos(q 3 )l 2 +s 2 3m 3<br />

M 23 = s 3 m 3 cos(q 3 )l 2 +s 2 3m 3<br />

M 33 = s 2 3m 3<br />

⎛<br />

g(q, ˙q) = ⎝<br />

⎞<br />

g 1<br />

g 2<br />

⎠<br />

g 3<br />

g 1 = −m 3˙q 2 2l 2 l 1 sin(q 2 )−m 3 s 3 l 1 sin(q 3 +q 2 )(˙q 2 2 + ˙q 2 3)−m 3 sin(q 3 )˙q 2 3l 2 s 3 −m 2 sin(q 2 )˙q 2 2l 1 l 2<br />

−2m 3˙q 2 s 3 l 1 sin(q 3 +q 2 )˙q 3 −2s 3 m 3˙q 1 (l 1 sin(q 3 +q 2 )˙q 3 +l 1 sin(q 3 +q 2 )˙q 2 +sin(q 3 )˙q 3 l 2 +sin(q 3 )˙q 3 l 2 )<br />

−2m 2 l 2˙q 1 sin(q 2 )˙q 2 l 1 −2m 3˙q 1 l 1˙q 2 l 2 sin(q 2 )<br />

g 2 = m 2 sin(q 2 )l 1˙q 2 1l 2 +m 3˙q 2 1l 1 l 2 sin(q 2 )+m 3˙q 2 1s 3 l 1 sin(q 3 +q 2 )−m 3 sin(q 3 )˙q 2 3l 2 s 3 −2s 3 m 3˙q 1 sin(q 3 )˙q 3 l 2<br />

−2s 3 m 3˙q 2 sin(q 3 )˙q 3 l 2<br />

g 3 = 2m 3˙q 1 s 3˙q2sin(q 3 )l 2 +m 3˙q 1s 2 3 l 1 sin(q 3 +q 2 )+m 3˙q 1s 2 3 sin(q 3 )l 2 +m 3˙q 2s 2 3 sin(q 3 )l 2<br />

⎛ ⎞<br />

M 1<br />

Q = ⎝ M 2<br />

⎠<br />

M 3<br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 1 kg 5<br />

m 2 kg 5<br />

m 3 kg 5<br />

l 1 m 1<br />

l 2 m 1<br />

l 3 m 1<br />

s 3 m 0.5<br />

Tabelle 8.1: Parameterwerte Beispiel 8<br />

Aufgabe 8.1 Berechnung 1: Schreiben Sie obiges System in der Identifikationsgleichung der FormΘ(q, ˙q,¨q)p =<br />

Q an. Welche Systemparameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 8.2 Berechnung 2: Berechnen Sie für die Vorwärtskinematik γ E , x E , y E als Funktionen der drei<br />

Freiheitsgradeq 1 , q 2 , q 3<br />

γ E (t) = f 1 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

x E (t) = f 2 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t))<br />

y E (t) = f 3 (q 1 (t),q 2 (t),q 3 (t)).<br />

Aufgabe 8.3 Berechnung 3: Berechnen Sie die Inverskinematik (q 1 , q 2 und q 3 als Funktion der kartesischen<br />

Koordinaten x E und y E ). Benützen Sie dabei Winkelwerte im Bereich 0


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

und 0


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 9<br />

Ein Roboter laut Bild 9.1 soll Gegenstand der Betrachtung sein. Die Daten können dem Bild entnommen<br />

werden.<br />

3y<br />

Iy, 1y<br />

2y<br />

Körper 3<br />

2x<br />

3z<br />

S3<br />

3x<br />

2z<br />

S2<br />

Körper 2<br />

Körper 1<br />

1x<br />

q1<br />

1z<br />

l<br />

Iz<br />

Ix<br />

s3<br />

Schnitt durch Koordinatensystem 1<br />

q3<br />

S3<br />

Iy, 1y<br />

l<br />

s2<br />

S2<br />

q2<br />

Körper 1<br />

S1<br />

s1<br />

1x<br />

h<br />

Bild 9.1: Skizze Beispiel 9<br />

Die Freiheitsgrade des Roboters lauten q T = ( )<br />

q 1 q 2 q 3 . In der Bewegungsgleichung lautet die Massenmatrix<br />

⎡<br />

⎤<br />

M 11 0 0<br />

M = ⎣ 0 s 2 2m 2 +C 2 +m 3 l 2 +2cos(q 3 )lm 3 s 3 +s 2 3m 3 +C 3 cos(q 3 )lm 3 s 3 +m 3 s 2 3 +C 3<br />

⎦<br />

0 cos(q 3 )lm 3 s 3 +m 3 s 2 3 +C 3 s 2 3m 3 +C 3<br />

mit<br />

M 11 = B 1 +sin(q 2 ) 2 s 2 2m 2 +cos(q 2 ) 2 A 2 +sin(q 2 ) 2 B 2 +(−lsin(q 2 +q 3 )−sin(q 2 )s 3 ) 2 m 3 +cos(q 2 ) 2 A 3 +sin(q 2 ) 2 B 3 ,<br />

der g-Vektor g(q, ˙q) = (g 1 ,g 2 ,g 3 ) T mit<br />

g 1 = ˙q 1 (sin(q 2 )cos(q 2 )˙q 3 A 3 +l 2 sin(q 2 +q 3 )m 3 cos(q 2 +q 3 )˙q 2 +l 2 sin(q 2 +q 3 )m 3 cos(q 2 +q 3 )˙q 3 +<br />

l 2 sin(q 2 + q 3 )sin(q 2 )m 3 sin(q 3 )˙q 2 − l 2 sin(q 2 + q 3 )cos(q 2 )m 3˙q 2 cos(q 3 ) − lsin(q 2 + q 3 )cos(q 2 )m 3˙q 3 s 3 +<br />

sin(q 2 )s 3 m 3 lcos(q 2 + q 3 )˙q 2 + sin(q 2 )s 3 m 3 lcos(q 2 + q 3 )˙q 3 + s 3 m 3 sin(q 3 )l˙q 2 − s 3 m 3 sin(q 3 )l˙q 2 cos(q 2 ) 2 −<br />

sin(q 2 )s 3 cos(q 2 )m 3˙q 2 cos(q 3 )l−sin(q 2 )s 2 3cos(q 2 )m 3˙q 3 −cos(q 2 )sin(q 2 )B 3˙q 3 )<br />

g 2 = cos(q 2 )˙q 2 1m 2 sin(q 2 )s 2 2 +cos(q 3 )lcos(q 2 )˙q 2 1m 3 sin(q 2 )s 3 +cos(q 2 )˙q 2 1m 3 sin(q 2 )s 2 3 −<br />

sin(q 3 )l 2 sin(q 2 )˙q 2 1m 3 sin(q 2 +q 3 )−sin(q 3 )lm 3˙q 2 3s 3 −2sin(q 3 )lm 3˙q 2˙q 3 s 3 +sin(q 2 )˙q 2 1cos(q 2 )B 2 −<br />

sin(q 2 )˙q 2 1cos(q 2 )A 2 −sin(q 3 )l˙q 2 1m 3 s 3 +sin(q 3 )l˙q 2 1m 3 s 3 cos(q 2 ) 2 +cos(q 3 )l 2 cos(q 2 )˙q 2 1m 3 sin(q 2 +q 3 )+<br />

s 3 cos(q 2 )˙q 2 1m 3 lsin(q 2 +q 3 )−sin(q 2 )˙q 2 1A 3 cos(q 2 )+cos(q 2 )˙q 2 1B 3 sin(q 2 )<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 25


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

g 3 = s 3 m 3 sin(q 3 )l˙q 2 2 +s 3 cos(q 2 )˙q 2 1m 3 lsin(q 2 +q 3 )+cos(q 2 )˙q 2 1m 3 sin(q 2 )s 2 3 −sin(q 2 )˙q 2 1A 3 cos(q 2 )+<br />

cos(q 2 )˙q 2 1B 3 sin(q 2 )<br />

und der Vektor der generalisierten Kräfte Q T = (M 1 , −M 2 , −M 3 ). Die Gravitation wird in der gesamten<br />

Rechnung vernachlässigt!<br />

Parameter Einheit Wert<br />

m 2 kg 7<br />

m 3 kg 3<br />

l 1 m 1<br />

l 2 m 1<br />

s 1 m 0.2<br />

s 2 m 0.5<br />

s 3 m 0.5<br />

A 2 kgm 2 0.001<br />

B 2 = C 2 kgm 2 0.01<br />

A 3 kgm 2 0.001<br />

B 3 = C 3 kgm 2 0.01<br />

Tabelle 9.1: Parameterwerte Beispiel 9<br />

Aufgabe 9.1 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer Vorsteuerung und einer überlagerten PD<br />

Regelung für eine Bahnfahrt q 1 = 0 ↦→ π/2, q 2 = 0 ↦→ π/2 und q 3 = 0 ↦→ −π/4. Verwenden Sie in<br />

der Vorsteuerung einen Parametervektor mit einer Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der<br />

Bestimmung der Gelenks- Positionen bzw. den Geschwindigkeiten. (Parameter aus Tab. 9.1)<br />

Aufgabe 9.2 Simulation: Bauen Sie eine Bahnregelung nach dem COMPUTED TORQUE Verfahren auf und<br />

vergleichen Sie das Ergebnis mit einer Vorsteuerung und PD-Regelung (aus voriger Aufgabe). Verwenden Sie<br />

auch hier den veränderten Parametervektor und Quantisierungsrauschen.<br />

Aufgabe 9.3 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y f z ) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten der beiden Regelungskonzepte.<br />

Aufgabe 9.4 Berechnung: Sperren und Identifikation des Roboters:<br />

1. Der erste Freiheitsgrad des Roboters soll gesperrt werden (q 1 = 0). Konstruieren Sie hierzu die Funktionalmatrix<br />

F = ∂q<br />

∂q neu<br />

für die neuen Koordinaten q neu = [q 2 q 3 ].<br />

2. Schreiben Sie die Massenmatrix M neu , den Vektor g neu sowie Q neu für das gesperrte System an. Setzen<br />

Sie C 0 2 = C 2 +m 2 s 2 2 und C 0 3 = C 3 +m 3 s 2 3 ein.<br />

3. Identifikation: Konstruieren Sie für die Identifikationsgleichung Θ(q, ˙q,¨q)p = Q die entsprechenden<br />

Matrizen Θ und p. Achten Sie bitte darauf, dass das System auch nach dem Einsetzen von Messwerten<br />

gelöst werden kann.<br />

Aufgabe 9.5 Berechnung: Inverskinematik und Parametrierung durch einen Bahnparameter:<br />

1. Inverskinematik: Berechnen Sie die Inverskinematik ( q 2 q 3<br />

) T<br />

= f(I x, I y) für den Roboter im ebenen<br />

Fall I z = 0. Die Höhe des Sockels soll vernachlässigt werdenh ! = 0<br />

2. Nun soll eine geplante Bahn in Weltkoordinaten nachgefahren werden, und zwar so, dass<br />

x = f(σ),y = f(σ),z = 0 für σ = 0..1 gilt. Wählen Sie beliebige Start- und Endpunkte der Bahn.<br />

Ermitteln Sie q 2 undq 3 in Abhängigkeit vonσ.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 26


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 9.6 Berechnung: Gegeben ist folgendes System:<br />

σ<br />

q 2 = π/4+arccos(<br />

l √ (2) )<br />

q 3 = −arccos( σ2<br />

l 2 −1)<br />

1. Berechnen Sie die Einträge q ′ 2 und q ′ 3 für eine mögliche Begrenzung der maximalen Motordrehzahl.<br />

Vereinfachen Sie Ihre Ergebnisse!<br />

2. Berechnen Sie anschließend die Einträge q ′ 2 und q ′ 3 jeweils für 6 diskrete Werte von σ. Setzen Sie für die<br />

Länge l = 1 ein.<br />

3. Berechnen Sie weiters die Einträge q 2 und q 3 jeweils für diese 6 Werte von σ. Setzen Sie für die Länge<br />

l = 1 ein.<br />

Aufgabe 9.7 Berechnung: Die Bewegungsgleichung kann in Abhängigkeit des Wegparameters σ umgeschrieben<br />

werden und man erhält nach dem Einsetzen der Parameter folgendes System:<br />

C 0 2 = 1,C 0 3 = 1,m 3 = 1,m 2 = 1,s 2 = 0.5,s 3 = 0.5,l = 1<br />

u 2 = ±1, u 3 = ±1,<br />

⎡ σ ⎤ ⎡ ⎤<br />

√<br />

σ 2<br />

σ2 (2−σ 2 )<br />

⎢<br />

⎣ σ(σ 2 ⎥<br />

−3) ⎦¨σ + (σ 2 −2) √ σ 2 (2−σ 2 )<br />

2 √ ⎢<br />

⎣ σ 2 ⎥<br />

σ 2 (2−σ 2 ) 2(σ 2 −2) √ ⎦ ˙σ2 =<br />

σ 2 (2−σ 2 )<br />

1. Bilden Sie die Bewegungsgleichung entsprechend der FormA(σ)z ′ +B(σ)z = Q. Schreiben Sie hierfür<br />

die Einträge a 1 ,a 2 ,b 1 und b 2 an.<br />

2. Die Stellgrößen beschränken zusätzlich zu den maximalen Motordrehzahlen die möglichen Bahnparameter.<br />

Es gilt für die jeweiligen Achsen:<br />

˙q min ≤ ˙q ≤ ˙q max<br />

Aus dieser Bedingung kann eine Grenze für z ermittelt werden<br />

[ ˙q<br />

2<br />

]<br />

˙σ Grenz 2 i,max<br />

= z G ≤ min<br />

q ′ 2<br />

.<br />

i<br />

Zur Bestimmung der Grenzkurve benötigen wir die Einträgea 1 ,a 2 ,b 1 undb 2 jeweils für die6Werte von<br />

σ. (Berechnen Sie die numerischen Werte!)<br />

3. Zeichnen Sie die Kurven für a 1 ,a 2 ,b 1 und b 2 zwischenσ = 0..1<br />

4. Berechnen Sie das maximal erlaubtez G auf Grund der Geschwindigkeitsbegrenzung der Gelenke (˙q max,i =<br />

1) an den 6 Stellen vonσ.<br />

5. Konstruieren Sie den zulässigen Arbeitsbereich auf Grund der Beschränkungen der Stellgrößen und der<br />

Gelenksgeschwindigkeiten für die 6 Punkte. Die maximale Bahnbeschleunigung soll a E,Max = 5m/s 2<br />

betragen. Zeichnen Sie auch diese Geraden in die Diagramme ein.<br />

[<br />

u2<br />

u 3<br />

]<br />

6. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 27


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Aufgabe 9.8 Berechnung: Am Ende der Bahnfahrt tritt nun der Roboter mit einer Umgebung in Kontakt (Bild<br />

9.2). Entlang dieser Kurve soll der Roboter nun kraftgeregelt entlang fahren. Die Kurve ist eine Ellipse mit<br />

den Längenaund b.<br />

a<br />

Iy<br />

r k<br />

F N<br />

b<br />

Ix<br />

Bild 9.2: Kontakt des Roboters mit einer elliptischen Umgebung<br />

1. Berechnen Sie den Endpunktvektor I r K .<br />

2. Geben Sie die holonome Bindung φ(x,y,z) mit a = 2 undb = 1 und φ(q) in impliziter Form an.<br />

3. Berechnen Sie die Ableitungen ∂φ(r)<br />

∂r<br />

und ∂φ(q) , sowie den Normalenvektor n und die Normalkraft λ.<br />

∂q<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 28


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Beispiel 10<br />

Gegeben ist das System nach Bild 10.1, welches ein elastisches Gelenk darstellt.<br />

sA<br />

L E<br />

x<br />

k F<br />

g<br />

m A<br />

q M<br />

q<br />

m E A<br />

y<br />

Bild 10.1: Skizze Beispiel 10<br />

Die Bewegungsgleichung ergibt sich in absoluten Koordinaten mit den Abkürzungen<br />

• C 0 = C A +m A s 2 A +m EL 2 E ,<br />

• mL = m A s A +m E L E ,<br />

• ϕ = q A −q M<br />

zu<br />

[ ]( ) (<br />

Cm i 2 G 0 ¨qM<br />

+<br />

0 C 0 ¨q A<br />

−k F<br />

(<br />

qA −q M<br />

)<br />

+(dM + k2 mi 2 G<br />

R A<br />

)˙q M<br />

k F<br />

(<br />

qA −q M<br />

)<br />

+mgL sin(qA )<br />

)<br />

=<br />

M a¨q a +g(q a , ˙q a ) = Bu.<br />

( iG k m<br />

)<br />

R A U A 0<br />

(10.1)<br />

In relativen Koordinaten lautet das System<br />

[<br />

Cm i 2 G +C ](<br />

0 C 0<br />

C 0<br />

¨qM¨ϕ<br />

C 0<br />

) (<br />

+<br />

+mgL sin(q M +ϕ)+(d M + k2 mi 2 G<br />

R A<br />

)˙q M<br />

mgL sin(q M +ϕ)+k F (ϕ)<br />

)<br />

=<br />

( iG k m<br />

)<br />

R A U A 0<br />

(10.2)<br />

M r¨q r +g(q r , ˙q r ) = Bu.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 29


<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2013</strong><br />

Parameter<br />

Wert<br />

Getriebeübersetzung i G 70<br />

Massem A 0.106 kg<br />

LängeL E 0.395 m<br />

Schwerpunktsabstand s A 0.208 m<br />

Trägheitsparameter C A 1.2e−4 kgm 2<br />

TrägheitsparameterC M 4.7e−7 kgm 2<br />

Drehmomentenkonstante k m 7.67e−3 Nm/A<br />

Ankerwiderstand Motor R A 2.6 Ω<br />

Reibungsparameter d A 0.003 Nms<br />

Reibungsparameter d M 0.006 Nms<br />

Federkonstante k F 1.2262 N/m<br />

Endmassem E 0.06 kg<br />

Tabelle 10.1: Parameterwerte Beispiel 10<br />

Aufgabe 10.1 Berechnung: Schreiben Sie obiges System mit den Relativkoordinaten (siehe Gl. 10.2) in der<br />

Identifikationsgleichung der FormΘ(q, ˙q,¨q)p = Q an. Welche Systemparameter können identifiziert werden?<br />

Aufgabe 10.2 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit einer starren Vorsteuerung (Vernachlässigung der<br />

Elastizität) und einer überlagerten Motor - PD Regelung für eine Bahnfahrt q M = 0 ↦→ π/2.<br />

Aufgabe 10.3 Simulation: Bauen Sie eine Simulation mit Zustandsregler. Verwenden Sie dafür das System mit<br />

Relativkoordinaten (Gl. 10.2), transformieren Sie das System in den Zustandsraum und verwenden Sie für den<br />

Entwurf der Rückführung k T einen LQR - Entwurf. Gehen Sie dabei davon aus, dass der gesamte Zustand<br />

gemessen werden kann.<br />

Aufgabe 10.4 Berechnung: Berechnen Sie die Bahnkorrektur für das gegeben Modell, verwenden Sie das<br />

Modell mit den relativen Koordinaten q T = (q M ,ϕ) aus Gl. 10.2.<br />

Aufgabe 10.5 Simulation: Erstellen Sie eine Simulation mit der Bahnkorrektur für eine Bahnfahrt y = q R =<br />

0 ↦→ π/2. Verwenden Sie in der Vorsteuerung sowohl einen idealen als auch einen Parametervektor mit einer<br />

Abweichung von 10% und Quantisierungsrauschen bei der Bestimmung der Gelenks- Positionen bzw. den<br />

Geschwindigkeiten.<br />

Aufgabe 10.6 Berechnung: Bahnoptimierungen<br />

1. Sperren Sie den Motorfreiheitsgrad des Systems in Absolutkoordinaten.<br />

2. Parametrieren Sie eine Bahn q A = 0 ↦→ π/2 über einen Bahnparameter σ. Transformieren Sie die<br />

Bewegungsgleichung auf die Darstellung A(σ)z ′ + B(σ)z + C(σ) = u und plotten Sie die einzelnen<br />

Einträge (a 1 ,b 1 ,c 1 ) über den Bahnparameter σ.<br />

3. Zeichnen Sie die Grenzkurven −u k,Max ≤ a k (σ)z ′ + b k (σ)z + c k (σ) ≤ u k,Max mit u k,Max = 5V an 6<br />

diskreten Werten für σ. Die maximalen Motorgeschwindigkeiten sind ˙q i,Max = 1rad/s. Die maximale<br />

Bahnbeschleunigung solla E,Max = 5m/s 2 betragen. Zeichnen Sie auch diese Geraden in die Diagramme<br />

ein.<br />

4. In einem letzten Schritt zeichnen Sie noch die Geschwindigkeitsgrenzkurve (als Punkte) (z über σ).<br />

Aufgabe 10.7 Simulation: Wenn zusätzlich die Messung ϕ vorliegt, kann diese Größe (mit einem geeigneten<br />

Verstärkungsfaktor) rückgeführt werden. Muss das Vorzeichen positiv oder negativ für eine Schwingungsdämpfung<br />

gewählt werden? Verifizieren Sie in der Simulation.<br />

Aufgabe 10.8 Simulation: Bringen Sie eine impulsartige Störkraft am Endeffektor I F T E = (f xf y 0) ein. Vergleichen<br />

Sie das Verhalten aller Regelungskonzepte.<br />

<strong>Aufgabensammlung</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>SS</strong><strong>2013</strong> 30

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