Ausgabe 06/10 - BDF
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■ Wege zum Gesundheitsmanagement<br />
■ Energiewald<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6 • 20<strong>10</strong> 51. Jahrgang
EDITORIAL INHALT<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
in der vorliegenden <strong>Ausgabe</strong> widmen wir uns ausgiebig<br />
dem Thema „Gesundheitsmanagement“. Die Umfrage<br />
aus NRW zu diesem Thema erstaunt durch die extrem<br />
hohe Beantwortungsquote. Dieses Ergebnis erfreut einerseits, zeigt es doch, dass die<br />
MitarbeiterInnen sich angesprochen gefühlt haben. Aber es alarmiert auch, denn es liegt<br />
in der menschlichen Natur, dass wir mit positiven Äußerungen sehr viel sparsamer umgehen,<br />
als mit kritischen.<br />
Umso wichtiger ist es, dass der Landesbetrieb Wald und Holz NRW sich der Ergebnisse<br />
annimmt und auf allen Ebenen für eine nachhaltige Besserung der Lage sorgt. Damit<br />
wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber dokumentiert, dass ihre Sorgen<br />
und Nöte ernst genommen werden.<br />
Dabei ist das Problem ein vielschichtiges. Physiologische Beschwerden sind nicht selten<br />
auf psychische Ursachen zurückzuführen. Die Be- und Überlastung am eigenen Arbeitsplatz<br />
stellen häufige Probleme dar, deren Ursachen aber ebenso häufig in der mangelnden<br />
Anerkennung durch den oder die Vorgesetzte, in der Vereinsamung aufgrund<br />
mangelnden Teamverhaltens oder anderen zwischenmenschlichen Problemen zu<br />
suchen sind. Jede Organisationsreform schafft größere Einheiten, egal, ob auf Revier-,<br />
Forstamtsebene oder in der Zentrale. Die Arbeitsverdichtung steigt, der persönliche Kontakt<br />
zwischen den Kolleginnen und Kollegen leidet darunter. Die Vorgesetzten haben dabei<br />
umso mehr die Aufgabe, allen das Gefühl zu geben, dass sie gebraucht werden, zu<br />
einem Team gehören und dass die Probleme jedes Einzelnen Gehör finden.<br />
Manche Kolleginnen und Kollegen in Leitungsfunktionen sind in ihre Rolle hineingeboren<br />
oder -gewachsen. Andere Vorgesetzte wiederum haben mit den sich ändernden Verhältnissen<br />
zunehmend Probleme, ziehen sich u. U. auf die fachliche Ebene ihrer Funktion zurück,<br />
„weil eine tatsächliche Führungsfunktion bei den heutigen Organisationseinheiten<br />
sowieso nicht mehr möglich ist“.<br />
Manche Verwaltungen bieten Fortbildungen für Führungskräfte an. Nun mag manch eher<br />
ungeneigte Leser meinen, dass der Jacobs mal wieder überzieht. Aber Tatsache ist doch<br />
heute, dass scheinbar moderne Strukturen am politischen grünen Tisch entwickelt werden.<br />
Eine Risikofolgenabschätzung erfolgt allenfalls in finanzieller Hinsicht. Eine psychologische<br />
Begleitung erfolgt nicht! Ein psychologischer Rückzug manch eines Führungsmitgliedes<br />
der Organisation ist damit vorprogrammiert.<br />
Daher kann man nur hoffen, dass die Führungsebene des Landesbetriebes Wald und<br />
Holz NRW die Chance ergreift, dieses überwältigende Votum ihrer Mitarbeiterschaft aufzugreifen,<br />
um den wirklichen Ursachen der Unzufriedenheit auf den Grund zu gehen.<br />
Ein ganz anderes Beispiel menschlicher Problemdichte kommt ebenfalls aus NRW. Mit<br />
einem umfangreichen Gutachten meint der NABU NRW, die Lösung für den vor dem vermeintlichen<br />
Verkauf stehenden öffentlichen Wald gefunden zu haben.<br />
Über die Idee mag jeder selbst urteilen, wir halten es für unlauter, den BürgerInnen ihren<br />
eigenen Wald, dessen Aufbau und Leistungsspektrum sie letztendlich mit ihren eigenen<br />
Steuern mitfinanziert haben, über Aktien nun neuerlich verkaufen zu wollen. Die Segregation<br />
der Naturschutzflächen von den renditestarken Wirtschaftsflächen ist ebenso wenig<br />
modern wie insgesamt zielführend.<br />
Nebenbei, auch aus Sicht des NABU, der diesen Teil des Gutachtens wohl auch bedauert,<br />
erleben wir erneut eine Generalabrechnung mit den öffentlichen Forstverwaltungen<br />
des uns allen wohlbekannten Autors. Alle ernstzunehmenden Forstverbände werden<br />
entsprechend reagieren – auch der <strong>BDF</strong> – und bieten Herrn Bode damit eine öffentliche<br />
Plattform, die ihm nicht gebührt. Bleibt zu hoffen, dass die Beschäftigung seriöser Medien<br />
mit diesem Gutachten auf den SPIEGEL begrenzt bleibt. ■<br />
Ihr<br />
Hans Jacobs<br />
Berufspolitik<br />
<strong>BDF</strong> fordert Gesundheitsmanagement 4<br />
Häufiger psychisch krank? 6<br />
Borreliose als Berufskrankheit 8<br />
Forst und Wald<br />
Brüssel stellt Weichen für Waldwirtschaft <strong>10</strong><br />
Genetische Vielfalt<br />
12<br />
Energieholz im Wald 14<br />
Forschung/Lehre<br />
Studenten legen Energiewald an<br />
Tarifpolitik<br />
■ Wege zum Gesundheitsmanagement<br />
■ Energiewald<br />
Verfassungsbeschwerde gegen<br />
VBL-Startgutschrift 16<br />
Spruch des Monats<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6 • 20<strong>10</strong> 51. Jahrgang<br />
5<br />
Vertraue nicht den Ideologen,<br />
vertraue lieber dem Verstand,<br />
sonst kriegen diese Demagogen,<br />
am Ende noch die Oberhand.<br />
Manfred Burba
GASTKOMMENTAR<br />
Chance für unseren Wald<br />
Warum ein Mindestmaß an Naturschutz ins Bundeswaldgesetz gehört<br />
Noch vor der parlamentarischen Sommerpause<br />
soll die Novellierung des Bundeswaldgesetzes<br />
abgeschlossen sein.<br />
Wir beraten derzeit eine Gesetzesänderung,<br />
die in vielen Fragen unter den Fraktionen<br />
im Deutschen Bundestag völlig<br />
unstrittig ist. Darüber hinaus findet sie<br />
Zustimmung sowohl bei den forstwirtschaftlichen<br />
als auch bei Naturschutz-<br />
Akteuren.<br />
In Kürze: Dringender Modernisierungsbedarf<br />
besteht in der Abgrenzung<br />
der Begriffe „Agroforstsysteme“ und<br />
„Kurzumtriebsplantagen“ vom Waldbegriff,<br />
womit völlig zurecht Rechtssicherheit<br />
geschaffen wird. Aufgrund von<br />
Neuorganisationen der Bundesforstverwaltung<br />
sowie einiger Landesforstverwaltungen<br />
soll die Definition des Staatswaldbegriffes<br />
geändert werden. Auf diese<br />
Weise bleiben die Wälder Staatswälder,<br />
ungeachtet ihrer Rechtsform. Damit<br />
zukünftig auch die Kleinwaldbesitzer zu<br />
fairen Bedingungen ihr Holz nutzen und<br />
auf den Markt bringen können, muss der<br />
Aufgabenkatalog der forstwirtschaftlichen<br />
Vereinigungen in diesem Punkt<br />
Erweiterung finden. Darüber hinaus müssen<br />
die Vorschriften zur Bundeswaldinventur<br />
an die Erfordernisse eines modernen<br />
Waldmonitorings angepasst sowie<br />
mit europäischen und internationalen<br />
Abkommen in Einklang gebracht werden.<br />
Diskussionsbedarf besteht momentan<br />
noch im Hinblick auf die angestrebte<br />
Lockerung der Verkehrssicherungspflicht,<br />
jedoch bin ich zuversichtlich, dass<br />
hier eine Lösung im berechtigten Interesse<br />
der Waldbesitzer gefunden wird. Naturgegebene<br />
Gefahren im Wald sind allgemein<br />
bekannt und dürfen nicht den Eigentümern<br />
zur Last gelegt werden.<br />
Schließlich wollen wir einen vermehrten<br />
Alt- und Totholzanteil im Wald vorfinden,<br />
wozu sich Deutschland in der Nationalen<br />
Strategie zur biologischen Vielfalt verpflichtet<br />
hat.<br />
Dieser Punkt führt uns leider schon<br />
hinaus aus der schönen Einigkeit im<br />
punkto Änderungsbedarf im Bundeswaldgesetz.<br />
Es zeigt sich deutlich, dass<br />
es einheitliche Auffassungen nur bei bestimmten<br />
Sachthemen gibt. Doch sobald<br />
Belange des Naturschutzes angesprochen<br />
werden, ist es häufig vorbei mit der<br />
Kooperation. Ich möchte mich an dieser<br />
Stelle auf den Punkt beschränken, an<br />
dem der letzte Versuch der Modernisierung<br />
des Bundeswaldgesetzes im letzten<br />
Jahr gescheitert ist: Auf die Gute fachliche<br />
Praxis. Hier divergieren Wahrnehmungen<br />
und Bewertungen auch innerhalb<br />
der Bundestagsfraktionen deutlich.<br />
Es geht bei der Guten fachlichen<br />
Praxis letztendlich darum, dass wir unsere<br />
Wälder in die Lage versetzen, aus sich<br />
heraus zu funktionieren. Das ist notwendig,<br />
damit die Pflanzen die Bewirtschaftung<br />
bewältigen. Durch Nutzung des<br />
Waldes setzen wir das natürliche System<br />
einem Stress aus, der letzen Endes nicht<br />
zu vermeiden ist. Unsere Pflicht ist es<br />
aber in der Folge, diesen Stress zu optimieren;<br />
zu minimieren. Hier weist uns die<br />
Gute fachliche Praxis als naturschutzfachliche<br />
Mindestanforderung an die<br />
Forstwirtschaft den Weg. Mit der Verankerung<br />
von naturschutzfachlichen Mindestanforderungen<br />
im Bundeswaldgesetz<br />
geben wir den Bäumen eine Chance,<br />
den nötigen Selbstanpassungsprozess<br />
zu betreiben, den nun mal kein<br />
Forstwirt, kein Jäger und kein Politiker<br />
leisten kann. Profitieren werden wir am<br />
Ende allerdings alle!<br />
Ein modernes Bundeswaldgesetz<br />
darf nicht den aktuellen Stand des Wissens<br />
über die ökologischen und ökonomischen<br />
Zusammenhänge im Wald und<br />
in der Forstwirtschaft ignorieren. In<br />
Zeiten, wo wir verstärkt Anforderungen<br />
an den Wald stellen, sind wir als Gesellschaft<br />
in Gänze auch verstärkt verpflichtet,<br />
diesen zu schützen. Dafür ist die Integration<br />
eines Mindestmaßes an Naturschutz<br />
auf der gesamten Waldfläche erforderlich.<br />
Die SPD-Bundestagsfraktion sieht in<br />
der gesetzlichen Verankerung der Guten<br />
fachlichen Praxis in Kapitel zwei des<br />
Bundeswaldgesetzes einen gangbaren<br />
Weg. In der anstehenden parlamentarischen<br />
Beratung muss eine ordnungsgemäße,<br />
nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung<br />
des Waldes nach den<br />
Grundsätzen der Guten fachlichen Pra-<br />
Petra Crone<br />
xis in Paragraph elf sichergestellt werden.<br />
Hierzu gehören – um nur einige zu nennen<br />
– grundlegende Regelungen zur<br />
nachhaltigen Holzproduktion; zum Aufbau<br />
naturnaher Wälder mit hinreichendem<br />
Anteil standortheimischer<br />
Baumarten; zur Anpassung der Wilddichten<br />
an die natürliche Biotopkapazität<br />
der Waldökosysteme und zum Erhalt von<br />
Alt- und Totholz in angemessenem Umfang.<br />
Auf Kahlhiebe wird verzichtet.<br />
Es bleibt im zweiten Schritt den Ländern<br />
überlassen, wie sie diese grundsätzlichen<br />
Bewirtschaftungspflichten der<br />
Guten fachlichen Praxis operationalisieren.<br />
Die regionalen natürlichen Gegebenheiten<br />
und Waldstrukturen dürfen nicht<br />
außer Acht gelassen werden. Der Wald<br />
in meiner sauerländischen Heimat ist ein<br />
anderer als in der Prignitz. Wir schlagen<br />
eine Regelungsverteilung zwischen Bund<br />
und Ländern vor, die viel Gestaltungsspielraum<br />
für die Landesebene gewährt<br />
und damit die Gegebenheiten vor Ort<br />
berücksichtigt. Ich bin überzeugt, dass<br />
diese zweistufige Regelungsweise zielführend<br />
für eine naturschutzgerechte<br />
Waldwirtschaft sein kann. Inwieweit und<br />
unter welcher Ausgestaltung in einem<br />
weiteren Schritt die Honorierung von Natur-<br />
und Klimaschutzleistungen erfolgen<br />
kann, bleibt eine spannende Diskussion,<br />
die unter Haushaltszwängen nicht fader<br />
wird; ganz im Gegenteil.<br />
Um diese naturschutzpolitische<br />
Steuerung, die der Bundesgesetzgeber<br />
FORSTPOLITIK<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 3
FORSTPOLITIK<br />
4 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
vorgibt, durchzuführen, bedarf es mehr<br />
denn je qualifizierter Fachkräfte, die zeitgemäß<br />
ausgebildet sind und das Instrumentarium<br />
besitzen, den Wald für die<br />
Zukunft „zu bauen“. Arbeitsplätze in der<br />
Forst- und Holzwirtschaft zu erhalten und<br />
auszubauen, ist ein zentrales Ziel der<br />
SPD-Forstpolitik. Damit die Wertschätzung<br />
für den Wald mit all seinen Funkti-<br />
onen auch in der Zukunft gesichert ist,<br />
muss aufgeklärt, beraten und Öffentlichkeitsarbeit<br />
durchgeführt werden. Die<br />
Bürgerinnen und Bürger sind ebenfalls<br />
aufgerufen, sich verstärkt an der Meinungsbildung<br />
über die Priorisierung von<br />
Waldfunktionen zu beteiligen. Hier können<br />
wir alle gemeinsam schon vor dem<br />
Internationalen Jahr der Wälder in 2011<br />
<strong>BDF</strong> fordert Gesundheitsmanagement<br />
Seit Langem ist bekannt, dass Gesundheit,<br />
Motivation und Arbeitszufriedenheit<br />
der MitarbeiterInnen Auswirkungen auf<br />
den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens<br />
haben. Dabei geht es nicht nur<br />
um die selbstverständliche Erfüllung der<br />
gesetzlichen Pflichten der Arbeitgeber<br />
für Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
sondern auch um Faktoren wie bspw.<br />
Arbeitsorganisation und -gestaltung,<br />
Übertragung von Verantwortung oder<br />
auch Personalbetreuung. Hier haben Arbeitgeber<br />
und Beschäftigte die gleichen<br />
Interessen.<br />
Soziale Verantwortung<br />
des Arbeitgebers<br />
Der Arbeitgeber – und hier insbesondere<br />
der öffentliche Arbeitgeber – hat die Fürsorgepflicht<br />
für seine MitarbeiterInnen,<br />
dies hat auch in moderne Managementsysteme<br />
wie das CSR (Corporate Social<br />
Responsibility) Eingang gefunden. Der<br />
Mensch ist der wichtigste „Produktionsfaktor“<br />
eines Unternehmens/einer Verwaltung,<br />
er muss im Mittelpunkt aller Bemühungen<br />
stehen. <strong>BDF</strong> und BTB treten<br />
für ein Gesundheitsmanagement ein, dass<br />
allen Beschäftigten der Verwaltungen<br />
und Betrieben einheitliche Standards auf<br />
hohem Qualitätsniveau garantiert.<br />
Dieses Gesundheitsmanagement<br />
muss sowohl die Verhältnisprävention als<br />
auch die Verhaltensprävention beinhalten.<br />
„Verhältnisprävention“ meint die Gestaltung<br />
gesundheitsförderlicher Strukturen<br />
und Rahmenbedingungen, z.B. Arbeitsmittel,<br />
-organisation und -umfeld.<br />
„Verhaltensprävention“ fördert das ge-<br />
sundheitsbewusste und -fördernd Verhalten<br />
der Beschäftigten, z.B. durch die<br />
Vermittlung von Bewältigungstechniken<br />
und Handlungskompetenzen, Beratungen<br />
am Arbeitsplatz, Gesundheitskurse<br />
sowie Informationsveranstaltungen.<br />
Gesundheitsmanagement<br />
macht „sexy“ – Attraktivität<br />
des Arbeitgebers<br />
Der Fachkräftemangel macht sich immer<br />
stärker auch in den öffentlichen Verwaltungen<br />
bemerkbar. Um aber die Besten<br />
und Leistungsfähigsten eines Jahrgangs<br />
einstellen zu können, müssen öffentliche<br />
Arbeitgeber neben einer guten Bezahlung<br />
auch andere Leistungen bieten. Ein<br />
gutes Gesundheitsmanagement führt zu<br />
einer Imageverbesserung nach innen<br />
und außen.<br />
Auch im Hinblick auf unsere Altersstruktur<br />
wird ein betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
immer wichtiger. In einer<br />
alternden Belegschaft sollte ein alters-<br />
und alternsgerechtes Arbeitsumfeld<br />
geschaffen werden. Es sind Strategien<br />
nötig, um die Arbeitsfähigkeit bis zum<br />
Rentenalter zu erhalten.<br />
Reformen, Reformen…<br />
Gerade Beschäftigte im Forstbereich leiden<br />
unter den seit Jahren andauernden<br />
und sich immer schneller ablösenden<br />
Umstrukturierungen, Rechtsformwechseln<br />
etc. Mit dem kontinuierlichen Personalabbau<br />
geht eine enorme Arbeitsverdichtung<br />
und -belastung, steigende An-<br />
ansetzen. Ein Naturschutz, der keine gesellschaftspolitische<br />
Akzeptanz hat, wird<br />
langfristig scheitern. Eine Bewirtschaftung,<br />
die unsere Wälder und ihre Lebensformen<br />
empfindlich (zer)stört, hat schon<br />
heute keine gesellschaftspolitische Akzeptanz<br />
mehr. ■<br />
Die Bundesleitungen des <strong>BDF</strong> und unseres Kooperationspartners BTB (Gewerkschaft Technik und<br />
Naturwissenschaft) haben sich mit dem Thema Gesundheitsmanagement beschäftigt und werden<br />
für die forstlichen und technischen Fachverwaltungen eine Leitlinie entwickeln.<br />
sprüche an Flexibilität und z.B. technische<br />
Kompetenzen, oft auch Mobbing<br />
einher. Dies führt zu erheblichen psychischen<br />
Belastungen und zeigt sich im<br />
Anstieg der psychischen Erkrankungen<br />
(Burn-out), Dienstunfähigkeit und vorzeitiger<br />
Berentung.<br />
<strong>BDF</strong> und BTB fordern, dass diese<br />
Veränderungsprozesse durch psychosoziale<br />
Beratung, Supervision und Coaching<br />
für Beschäftigte und Führungskräfte<br />
begleitet werden müssen.<br />
Gesundheitsmanagement ist<br />
Führungsaufgabe<br />
Insbesondere die Art der Führung und<br />
die betriebliche Kultur des Umgangs miteinander<br />
haben Einfluss auf die Gesundheit<br />
der Beschäftigten. Ein Führungsstil,<br />
der von Wertschätzung, Feed-Back und<br />
Kooperation geprägt ist, ist gut für das<br />
Betriebsklima, steigert die Motivation,<br />
Kreativität und Leistungsbereitschaft und<br />
senkt gleichzeitig die Zahl der Erkrankungen<br />
und der Fehlzeiten. Gesundheit<br />
ist eine Führungsaufgabe!<br />
Das bedeutet auch, dass bei Führungskräften<br />
mehr auf soziale Kompetenzen<br />
geachtet werden muss. Eine hohe<br />
fachliche Qualifikation allein reicht nicht<br />
aus. <strong>BDF</strong> und BTB fordern eine „gesundheitsorientierte<br />
Führung“, ggf. müssen<br />
Fortbildungen angeboten werden.<br />
<strong>BDF</strong> und BTB werden sich in den<br />
nächsten Monaten verstärkt diesem Thema<br />
widmen mit dem Ziel, Leitlinien zu<br />
entwickeln und ein verwaltungsübergreifendes<br />
Gesundheitsmanangement zu<br />
installieren. ■ vK
Studenten der HSWT legen Energiewald an<br />
Ein Feld voller Bäume entsteht derzeit<br />
auf einer Versuchsfläche des Lehrbetriebs<br />
Zurnhausen. 20 Studenten der<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
haben die so genannte Kurzumbetriebsplantage<br />
konzipiert, geplant und gepflanzt.<br />
In Zeiten schlechter Agrarpreise<br />
und mit Blick auf den Klimaschutz stellt<br />
diese Form der Landnutzung eine zunehmend<br />
interessante Alternative dar.<br />
Eine Kurzumbetriebsplantage (KUP,<br />
Schnellwuchsplantage) ist eine Anpflanzung<br />
schnell wachsender Baumarten –<br />
in der Regel Pappel oder Weide – mit<br />
dem Ziel, innerhalb kurzer Umtriebszeiten<br />
Holz als nachwachsenden Rohstoff zu<br />
produzieren. Geschieht das ausschließlich<br />
für die Energieerzeugung, spricht man<br />
auch von Energiewald. Der entsteht im<br />
Rahmen des Fachs „Energiepflanzenproduktion“<br />
im Studiengang „Management<br />
erneuerbare Energien“ und mit Unterstützung<br />
der beiden Landesanstalten<br />
für Landwirtschaft sowie Wald und Forstwirtschaft.<br />
Ein freier Acker wird von den<br />
Studenten beplant – etwa die Himmelsrichtung,<br />
in der der Energiewald ausgerichtet<br />
wird. Pflanzabstand und Grenzabstand<br />
gilt es zu berechnen, Material,<br />
Personal und Kosten zu kalkulieren.<br />
1.200 Stecklinge, Pappeln der Sorte Max<br />
drei, werden schließlich auf 2.000 Quadratmetern<br />
Fläche gesetzt. Die Steckhölzer<br />
sind geschnittene Sprossstücke,<br />
etwa 20 Zentimeter lang, mit einem<br />
Durchmesser von <strong>10</strong> bis 20 Millimetern.<br />
Geeignet für den kurzen Umtrieb sind<br />
nur bestimmte Baumarten: Sie sollen<br />
schnell wachsen und Masse liefern. Und<br />
sie müssen fähig sein, nach der Ernte<br />
aus dem Wurzelstock wieder auszutreiben.<br />
So kann die Holzplantage nach bisherigen<br />
Erfahrungen „etwa 30 Jahre lang<br />
auf hohem Niveau genutzt werden“, sagt<br />
der Energieholzexperte der HSWT Prof.<br />
Dr. Stefan Wittkopf. In den kommenden<br />
vier Jahren werden jeweils weitere 2.000<br />
Quadratmeter durch Studenten der<br />
Hochschule geplant und umgesetzt. So<br />
entsteht nach fünf Jahren ein Hektar<br />
Energiewald. Nach diesem Zeitraum sollen<br />
die Pappeln des ersten Teilstücks<br />
wieder gefällt werden, nicht erst wie im<br />
normalen Wald üblich nach 80 bis <strong>10</strong>0<br />
Jahren. Daher gilt der Energiewald per<br />
Gesetz auch nicht als Wald, sondern als<br />
landwirtschaftliche Kultur. Am besten<br />
eignen sich Pappeln und Weiden für die<br />
Bewirtschaftung. Die Stecklinge wurzeln<br />
schnell und wachsen bereits im ersten<br />
Jahr bis zu drei Meter hoch. Der Boden<br />
muss beim Pflanzen frei von Unkraut<br />
sein. Sonst können sich die kleinen<br />
Triebe nicht entwickeln, erhalten nicht<br />
ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe.<br />
Mit Pflug und Egge haben die Studenten<br />
die Versuchsfläche daher vorbereitet.<br />
Eine Folie aus Maisstärke unter-<br />
drückt zudem den Konkurrenzkampf<br />
zwischen Pappel und Unkraut – so müssen<br />
keine Spritzmittel verwendet werden.<br />
Mit Pflanzschnur und Steckeisen werden<br />
schließlich die Stecklinge im Abstand von<br />
125 Zentimetern in den Boden eingelassen.<br />
In den folgenden Wochen wird das<br />
Projekt dokumentiert: Auf Fotos, im gleichen<br />
Blickwinkel, wird festgehalten, was<br />
in den nächsten Tagen und Wochen passiert.<br />
Auch Höhenmessungen finden<br />
statt. Mit Ende des Semesters entsteht<br />
ein Abschlussbericht, der das Projekt zu-<br />
sammenfasst. Hat die fünfte Studentengruppe<br />
ihren Abschlussbericht verfasst,<br />
werden aus den ersten Pappeln Hackschnitzel<br />
hergestellt, die im Holzheizwerk<br />
der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
eingesetzt werden. So sollen die<br />
Gewächshäuser der Forschungsanstalt<br />
für Gartenbau mit Wärme versorgt werden.<br />
Das verdeutlicht einmal mehr die<br />
Ausbildung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
über die gesamte Wert-<br />
schöpfungskette hinweg: Vom Acker bis<br />
zur Steckdose respektive „vom Acker<br />
zum Wohle der Tomaten“, so Präsident<br />
Prof. Hermann Heiler, reicht das Studienangebot<br />
der HSWT. Pro Jahr wird von<br />
der Fläche eine Erntemenge von 20 Tonnen<br />
erwartet. Das entspricht einem<br />
Energieäquivalent von rund 5.000 Litern<br />
Heizöl. Nach der Ernte treiben die Pappeln<br />
wieder aus und können nach fünf<br />
Jahren erneut geerntet werden. Das<br />
Prinzip hinter dem Energiewald lautet:<br />
„Einmal begründen, mehrmals ernten.“■<br />
FORSCHUNG/LEHRE<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 5
BERUFSPOLITIK<br />
6 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Belastungen am Arbeitsplatz –<br />
Arbeitnehmer immer häufiger psychisch krank?<br />
Etwa jede zehnte Krankschreibung ist<br />
auf psychische Ursachen zurückzuführen.<br />
Die Fehlzeiten von Arbeitnehmern<br />
wegen Depressionen oder „Burn Out“<br />
haben sich seit 1990 verdoppelt, so eine<br />
Studie der Bundespsychotherapeutenkammer<br />
(BPtK).<br />
Psychische Erkrankungen sind meist<br />
langwierig und verursachen überdurchschnittlich<br />
lange Fehlzeiten. In der Dienstleistungsbranche<br />
und in Sozial- und Gesundheitsberufen<br />
sind die Beschäftigten<br />
davon am häufigsten betroffen.<br />
Die Gesundheit des Menschen ist<br />
dann besonders gefährdet, wenn er an<br />
seinem Arbeitsplatz erlebt, dass er wenig<br />
oder nichts bewirkt, sagte BPtK Präsident<br />
R. Richter anlässlich der Vorstellung<br />
der genannten Studie. Auch ein Ungleichgewicht<br />
zwischen Einsatz und Entlohnung<br />
könne zu psychosomatischen<br />
Beschwerden führen. Daneben fördern<br />
Organisationsreformen oder die Ungewissheit,<br />
wie geht es mit mir weiter, diese<br />
Krankheitsbilder.<br />
Ein aktives Gesundheitsmanagement<br />
im Betrieb, Vorbeugung und soziale<br />
Verantwortung können diese Risiken<br />
jedoch mindern. Aber auch Fragebogenaktionen<br />
über die Belastungen am Arbeitsplatz<br />
zur Ermittlung der psychischen<br />
Belastungen und Beanspruchungen sind<br />
ein Mittel zum Zweck.<br />
Befragung der Mitarbeitenden<br />
im Landesbetrieb Wald und<br />
Holz NRW zur psychischen<br />
Belastung<br />
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />
hat in 2009 eine entsprechende Befragung<br />
bei allen Mitarbeitenden durchgeführt.<br />
Vor dem Hintergrund der Sturmkatastrophe<br />
„Kyrill“ und der Organisationsreform<br />
führte der Landesbetrieb auf Initiative<br />
der Schwerbehindertenvertretung,<br />
des Personalrates und der sozialen Ansprechpartner<br />
im Landesbetrieb unter<br />
der Federführung der Fachkraft für Ar-<br />
Depressionen sind immer häufiger Grund von Fehlzeiten und bedürfen der Aufmerksamkeit des<br />
Arbeitgebers<br />
Hilferufe werden mitunter überhört<br />
beitssicherheit (FASI) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut Arbeit und Gesundheit<br />
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(BGAG) und der Unfallkasse<br />
NRW eine Mitarbeiterbefragung zu diesem<br />
Themenkomplex durch.<br />
Die Bereiche „Gefährdungsbeurteilung<br />
Innendienst“, „Gefährdungsbeurteilung<br />
Außendienst“ und ein „Arbeitsbezogenes<br />
Verhaltens- und Erlebnismuster<br />
(AVEM)“ waren Bestandteile der Befragung.<br />
80 Prozent Rücklauf<br />
verdeutlichen hohes Interesse<br />
Die Resonanz der Beschäftigten war<br />
überwältigend. Fast 80 Prozent haben<br />
den Fragebogen beantwortet und zur<br />
Auswertung an das Institut BGAG zurückgeschickt.<br />
Dieses führte die Auswertungen<br />
durch. Zur Wahrung der Anonymität<br />
wurden Personengruppen oder<br />
Fachgebiete mit weniger als 7 Personen<br />
nicht einzeln ausgewertet.<br />
Die Ergebnisse sind den Beschäftigten<br />
in jeder einzelnen Außenstelle des<br />
Landesbetriebes (RFA) und in der Hauptverwaltung<br />
vorgestellt worden. Bei diesen<br />
Vorstellungen waren sowohl die Unfallkasse<br />
NRW als auch das BGAG und die<br />
Betriebsärztin, der Personalrat, die<br />
Schwerbehindertenvertretung und die<br />
Gleichstellungsbeauftragte eingebunden.
Hoher Diskussionsbedarf und<br />
viele Fragen<br />
Insbesondere die dargestellten Ergebnisse<br />
des Fragebogens zum arbeitsbezogenen<br />
Verhaltens- und Erlebnismuster<br />
(AVEM) wurden von den Mitarbeitenden<br />
stark diskutiert und hinterfragt.<br />
Wie hoch ist die Belastbarkeit der Mitarbeitenden?<br />
Wie hoch oder niedrig ist die<br />
Resignationsfähigkeit? Bin ich mit dem<br />
Erreichten im Beruf zufrieden? Ist der<br />
Beruf mein ein und alles? Aber auch die<br />
Fragen zur Gefährdungsbeurteilung wurden<br />
diskutiert.<br />
Die Ergebnisse der jeweiligen RFA<br />
und der Hauptverwaltung sind nur den<br />
jeweiligen Ämtern bekannt. Lediglich eine<br />
Zusammenstellung aller Einzelergebnisse<br />
wurde der Landesbetriebsleitung vorgestellt.<br />
Insbesondere beim AVEM gibt es<br />
deutliche Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Einheiten des Landesbetriebes.<br />
Hier gibt es „Ausreißer“ nach<br />
oben und nach unten.<br />
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Operationalisierung<br />
Projektteams sollen nun auf der Ebene<br />
der Regionalforstämter, des Lehr- und<br />
Versuchsforstamtes, des Nationalparkforstamtes,<br />
der Hauptverwaltung aber<br />
auch auf der Ebene der Landesbetriebsleitung<br />
Wege, Verbesserungsmaßnahmen<br />
und Umsetzungsvorschläge erarbeiten.<br />
Für den nachhaltigen Erfolg einer<br />
Verwaltung wie auch von Betrieben sind<br />
gesunde und aktive Mitarbeiter wesentlich<br />
verantwortlich. Dies macht eine kluge<br />
Personalpolitik unersätzlich. Hierzu gehört<br />
neben dem Einsatz des jeweiligen<br />
Mitarbeiters an der richtigen Stelle (Stichwort<br />
Eignung und Befähigung), die Personalnachhaltigkeit<br />
(gegen Personalvergreisung<br />
und Personalmangel) und ein<br />
fundiertes Gesundheitsmanagement.<br />
Hier müssen Verwaltung und Betriebe ihrer<br />
sozialen Verantwortung nachkommen.<br />
■ V. C.<br />
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Gesundheitsmanagement als Lichtblick<br />
BERUFSPOLITIK<br />
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<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 7
BERUFSPOLITIK<br />
Wie viele Zecken<br />
hast Du heute wieder<br />
mitgebracht?<br />
8 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Kleines Biest mit großer Wirkung<br />
„Wenn Du denkst, dass Du zu klein<br />
bist, um etwas zu verändern, dann warst<br />
Du noch nie Nachts allein mit einer Mücke<br />
im Zimmer“ (aus Dr. Eckart von<br />
Hirschhausen: Glück kommt selten allein…,<br />
Rowohlt Verlag). Kleines Biest mit<br />
großer Wirkung. Ähnliches gilt für die Zecke,<br />
Überträger der Borreliose. Dieser<br />
Aspekt soll nachfolgend im Hinblick auf<br />
die Anerkennung als Berufskrankheit für<br />
Forstleute in Teilaspekten beleuchtet<br />
werden.<br />
Kennen Sie Kolleginnen oder Kollegen,<br />
die während der Vegetationszeit<br />
nach ein paar Stunden im Außendienst<br />
nicht eine Zecke mit nach Hause bringen?<br />
Wenn nicht selbst, dann durch den<br />
treuen vierbeinigen Begleiter? Zeckenbisse<br />
sind eine normale Begleiterscheinung<br />
für alle Försterinnen und Förster,<br />
Forstwirtinnen und Forstwirte und zuerst<br />
einmal nicht weiter tragisch. Nervig, aber<br />
nicht gefährlich. Die echte Gefahr besteht<br />
darin, dass man die Infektion mit dem<br />
Borreliose-Virus nicht gleich erkennt. Die<br />
möglichen Viren, die der Zeckenbiss<br />
übertragen kann, sind nicht zu sehen<br />
und werden immer erst mit Verzögerung<br />
bemerkt. Der spätere Nachweis der Borreliose<br />
gestaltet sich leider nicht so einfach<br />
wie bei Husten oder Schnupfen. Die<br />
z. B. häufig auftretenden Gelenkmanifestationen<br />
(Arthritis) könnten auch andere<br />
Ursachen haben. Hier prüfen die Versicherungsträger<br />
selbstverständlich sehr<br />
gründlich.<br />
Abgesehen von den körperlichen<br />
Beschwerden der Betroffenen kommt<br />
noch häufig der Kampf um die Anerken-<br />
nung als Berufskrankheit hinzu. Der <strong>BDF</strong><br />
hat daher alle Berufsgenossenschaften,<br />
Gemeindeunfallversicherungsverbände<br />
und Landesforstverwaltungen (oder<br />
Nachfolgeorganisationen) angeschrieben,<br />
um einen Überblick über die aktuelle<br />
Situation zu erhalten.<br />
Einwandfreie Erkennung zur<br />
Anerkennung als Berufskrankheit<br />
Übereinstimmend geben alle angefragten<br />
Institutionen als wichtigste Aussage an,<br />
dass die Borreliose einwandfrei ärztlich<br />
bestätigt sein muss. Dies ist die Grundvoraussetzung<br />
für eine Anerkennung.<br />
Diese medizinische Einschätzung kann<br />
der <strong>BDF</strong> nicht werten, sie muss in jedem<br />
Einzelfall untersucht werden. Dieser Artikel<br />
beschränkt sich auf die unbedingt<br />
notwendige Dokumentation. Also mit der<br />
Frage, wie die Arbeitgeber oder Versicherungen<br />
nach bestätigter Borreliose<br />
mit dem Antrag auf Anerkennung als Berufskrankheit<br />
umgehen, ob es sich um<br />
eine beruflich bedingte Krankheit handelt<br />
oder ob diese in der Freizeit entstanden<br />
ist.<br />
Beweiserleichterung<br />
für Forstleute<br />
Hier zeigt sich zumindest, auch wenn es<br />
keine bundeseinheitliche Regelung gibt,<br />
eine ähnliche Handhabung bei der Beweissicherung.<br />
Entscheidender Aspekt<br />
ist, dass die Ermittlung des für die Entstehung<br />
der Borreliose ursächlichen Zeckenbisses<br />
äußerst schwierig ist, da<br />
häufig selbst an einem Tag mehrere Zeckenbisse<br />
möglich sind. Wichtig ist, dass<br />
bei Forstleuten eine besondere Infektionsgefährdung<br />
durch Zeckenbisse gegenüber<br />
der Normalbevölkerung nicht<br />
nur besteht, sondern auch bei der Prüfung<br />
akzeptiert wird. Diese Besonderheit<br />
bestätigen die befragten Versicherungsträger.<br />
Daraus folgt eine so genannte<br />
Beweiserleichterung, sodass zum Beispiel<br />
nicht die infizierte Zecke nachgewiesen<br />
werden muss (klingt lächerlich,<br />
aber bei der Anerkennung einer Berufskrankheit<br />
kann es sich auch um erhebliche<br />
finanzielle Dimensionen handeln,<br />
die genau geprüft werden müssen). Trotz<br />
dieser Beweiserleichterung muss der Zusammenhang<br />
eines Zeckenbisses in Ver-<br />
bindung mit der beruflichen Tätigkeit<br />
aber nachgewiesen werden. Dies fordern<br />
übereinstimmend alle Institutionen, unterschiedlich<br />
sind die formellen Vorgaben.<br />
Generell kann festgestellt werden,<br />
dass eine schriftliche Dokumentation erforderlich<br />
ist. Wir empfehlen daher dringend,<br />
jeden Zeckenbiss zu dokumentieren<br />
und alle Zeckenbisse in einem Verbandbuch<br />
aufzuschreiben. Wichtige notwendige<br />
Informationen sind<br />
• der Zeitpunkt (mindestens Datum),<br />
• der Arbeitsort,<br />
• die Art der Tätigkeit,<br />
• die Körperstelle und<br />
• mögliche Zeugen.<br />
Diese Eintragungen sollten vom Dienstvorgesetzten<br />
bestätigt werden. Zugegeben<br />
nervig, aber im Falle einer Berufskrankheit<br />
wird man den Aufwand im<br />
Nachhinein sicherlich für sich selbst<br />
rechtfertigen können.<br />
Die Tiere, die sich noch nicht festgebissen<br />
haben, können unberücksichtigt<br />
bleiben, da die Infektion erst mit dem Zeckenbiss<br />
übertragen wird.<br />
Anerkennung einheitlich<br />
Erfreulich ist, dass die Umfrage des <strong>BDF</strong><br />
zeigt, dass die Anerkennung der Borreliose<br />
trotz Föderalismus und verschiedener<br />
Versicherungsträger bundesweit<br />
mehr oder weniger einheitlich erfolgt.<br />
Eine unterschiedliche Betrachtung der<br />
Krankheit bei Förstern oder Forstwirten<br />
konnte nicht festgestellt werden – und<br />
wäre auch durch nichts zu rechtfertigen.<br />
Sollten Sie negative Erfahrungen<br />
hierzu gemacht haben, ist der <strong>BDF</strong> sehr<br />
daran interessiert. Vielleicht helfen Ihre<br />
Erfahrungen ja Kolleginnen und Kollegen,<br />
die bisher noch von der Krankheit verschont<br />
worden sind.<br />
Fazit<br />
Die mit Borreliose verseuchten Zecken<br />
nehmen zu. Sie stellen eine konkrete und<br />
ernstzunehmende Gefahr für alle Forstleute<br />
dar. Der medizinische Nachweis<br />
der Borreliose ist sehr komplex und nicht<br />
Thema des Artikels. Neben dem hinreichend<br />
in der Literatur genannten sorgfältigen<br />
Umgang mit Zecken kommt der<br />
Dokumentation eine hohe Bedeutung zu.<br />
Was für die Zecke gilt, gilt auch für die
Die Idylle täuscht<br />
Schreibarbeit: Klein und lästig, aber nicht zu<br />
vermeiden. Tun Sie sich selbst Gutes und notieren<br />
Sie die notwendigen Angaben für die<br />
Dokumentation eines Zeckenbisses. Die mindestens<br />
notwendigen Angaben können Sie<br />
bei Ihrem Arbeitgeber oder Versicherungsträger<br />
genau erfragen. Die jeweiligen Ansprechpartner<br />
nennen wir Ihnen gerne. ■<br />
Gesundheitsmanagement in der<br />
Bundesverwaltung<br />
Am 19. Dezember 2009 haben in Berlin die<br />
Gewerkschaften dbb und dgb mit dem Bundesministerium<br />
des Inneren (BMI) eine Rahmenvereinbarung<br />
zum Gesundheitsmanagement<br />
in der Bundesverwaltung abgeschlossen.<br />
Die Initiative wird in Verbindung mit der<br />
zukunftsorientierten Verwaltung gesehen.<br />
Die Vertreter der Gewerkschaften und des BMI<br />
bei der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung.<br />
v. l.: H. Ossenkamp, dbb tu,<br />
I. Steerkamp, dgb, H.M. Beus, BMI<br />
Bei einer Einführung eines systematischen<br />
Gesundheitsmanagements geht es<br />
nicht um die Senkung der Krankenstände in<br />
INFO<br />
Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik<br />
e.V. (KWF) hat gerade das KWF-<br />
Merkblatt Nr. 14 „Gesundheitsgefahren<br />
durch Viren und Bakterien bei der Waldarbeit“<br />
neu herausgebracht. Darin werden<br />
kurz, prägnant und anschaulich die verschiedenen<br />
Ansteckungsherde und Gefahren<br />
erläutert sowie mögliche Präventionsmaßnahmen.<br />
Weitere Informationen<br />
erhalten Sie unter www.kwf-online.de. Das<br />
Heft kostet 2,50 €, bei der Abnahme von<br />
mehreren Exemplaren ergibt sich eine<br />
Preisstaffelung.<br />
der Verwaltung. Im Gegenteil, die lebensbegleitende<br />
Gesundheitsförderung steht im Mittelpunkt.<br />
Diese ist so wichtig wie das lebenslange<br />
Lernen. Dem demographischen Wandel,<br />
der den öffentlichen Dienst vor die<br />
schwierige Aufgabe stellt, frühzeitig qualifizierten<br />
Nachwuchs zu gewinnen und gleichzeitig<br />
einer älter werdenden Personalstruktur<br />
gerecht zu werden, muss begegnet werden.<br />
Diese Aufgabe muss sowohl vom Dienstherrn<br />
als auch von den Beschäftigten selbst<br />
getragen werden.<br />
Diese Initiative zur Förderung der Gesundheit<br />
schreibt Grundsätze, Ziele und Umsetzungsstrategien<br />
in der Bundesverwaltung<br />
zukünftig fest. Es gilt für alle Lebensphasen.<br />
Prävention muss bereits bei den jungen Mitarbeitenden<br />
beginnen. Vorbeugung hat Vorrang.<br />
Jüngere und ältere Beschäftigte müssen<br />
voneinander lernen.<br />
Personalmanagement und Gesundheitsförderung<br />
müssen zu wesentlichen Bestandteilen<br />
einer modernen Verwaltung werden. ■<br />
V. C<br />
BERUFSPOLITIK<br />
MITTEN IM LEBEN.<br />
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<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 9
FORSTPOLITIK<br />
Das FLEGT-Programm<br />
soll auch die<br />
Regenwälder schützen<br />
<strong>10</strong> <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Brüssel stellt Weichen für die Waldwirtschaft<br />
der Zukunft<br />
Ein kurzer Abriss des aktuellen forstpolitischen Geschehens in Europa<br />
Während bundesweit das<br />
forstliche Handeln der Forstverwaltungen<br />
noch weit überwiegend<br />
von Kostenmanagement<br />
und Personaleinsparungen<br />
geprägt wird, verstärkt<br />
sich auf europäischer Ebene<br />
in Brüssel die Diskussion über<br />
die forstpolitische Ausrichtung<br />
der Waldbewirtschaftung für<br />
die Zukunft.<br />
Anlässlich der letzten Sitzung<br />
des beratenden Ausschusses<br />
für Forstwirtschaft<br />
und Kork am 16. April in Brüssel<br />
wurde deutlich, dass die<br />
Waldbewirtschaftung einen<br />
wachsenden Stellenwert in<br />
den Brüsseler Diskussionen<br />
einnimmt und bis zum Jahresende<br />
richtungsweisende Beschlüsse<br />
anstehen.<br />
Höherer Stellenwert<br />
für die Waldwirtschaft<br />
in Brüssel<br />
Bereits 20<strong>06</strong> wurde mit dem<br />
EU-Forstaktionsplan mit dem<br />
Leitbild „Wälder für die Gesellschaft:<br />
nachhaltig multifunktionale<br />
Forstwirtschaft stillt die<br />
gesellschaftlichen Bedürfnisse<br />
und sichert das wirtschaftliche Überleben<br />
der Forstbetriebe“ die gesamtgesellschaftliche<br />
und multifunktionale Bedeutung<br />
der Wälder unterstrichen. Zurzeit<br />
wird dieser Forstaktionsplan evaluiert.<br />
Zeitgleich zu dieser noch laufenden<br />
Evaluierung des Forstaktionsplanes entwickelt<br />
sich auf EU-Ebene eine weitergehende<br />
forstpolitische Diskussion über die<br />
Forststrategie der Zukunft unter wechselnder<br />
Federführung der beiden Generaldirektionen<br />
Umwelt und Landwirtschaft.<br />
Die Generaldirektion Umwelt hat mit<br />
der Veröffentlichung des Grünbuchs zum<br />
Waldschutz und mit ihrer Biodiversitätsstrategie<br />
im Zusammenhang mit dem<br />
Klimawandel eine forststrategische Diskussion<br />
eröffnet. Zu beiden Themen läuft<br />
zurzeit eine europaweite öffentliche Anhörung<br />
im Internet für Jedermann und<br />
beide Themenkreise werden anlässlich<br />
der „Grünen Woche“ am 3. Juni in Brüssel<br />
als Hauptthemen zur Diskussion gestellt<br />
(siehe auch Infokasten).<br />
Die Generaldirektion Landwirtschaft<br />
plant für November einen Workshop zur<br />
zukünftigen Ausrichtung einer EU-Forststrategie.<br />
Europäische Forstkonvention<br />
als künftige Leitlinie?<br />
Im gleichen Kontext steht die unlängst<br />
eröffnete Diskussion der Ministerkonferenz<br />
zum Schutz der Wälder in Europa<br />
(MCPFE) über eine europäische Forstkonvention.<br />
Hier wird speziell darüber<br />
diskutiert, ob die europäischen Leitlinien<br />
zur Waldbewirtschaftung weiter freiwillig<br />
gelten oder einen verbindlicheren Charakter<br />
bekommen sollen. Am 21. Mai<br />
fand hierzu in Brüssel ein Forest Europe-<br />
Workshop über die Visionen und Ziele für<br />
Wälder in Europa statt.<br />
Zeitgleich zu dieser forststrategischen<br />
Diskussion steht in Brüssel aber<br />
auch die Überarbeitung der gemeinsamen<br />
Agrarpolitik und mit dieser auch die zukünftige<br />
Ausgestaltung forstlicher Förderungen<br />
auf der Agenda. Die Generaldirektion<br />
Landwirtschaft führt auch zu<br />
dieser Thematik bis Ende Juni eine öffentliche<br />
Anhörung durch, welche mit einer<br />
Konferenz im Juli abgeschlossen werden<br />
soll. Bis Jahresende soll dann ein offizieller<br />
Bericht der Kommission erstellt und<br />
in den politischen Entscheidungsprozess<br />
des EU-Parlamentes gegeben werden.<br />
Die Diskussionen zur Verhinderung<br />
des illegalen Holzeinschlages (FLEGT)<br />
und zur Einbindung der Waldwirtschaft in<br />
den Emissionshandel sind dagegen weitgehend<br />
abgeschlossen.<br />
Das FLEGT-Programm steht mittlerweile<br />
zur politischen Beschlussfassung<br />
an, wobei insbesondere die Waldeigentümer<br />
nach dem derzeitigen Entwurfsstand<br />
auch für die europäischen Waldbesitzer<br />
einen erheblichen Mehraufwand<br />
bei der Umsetzung dieser Richtlinie befürchten.<br />
Trotz der Beschlüsse von Kopenhagen,<br />
die Waldwirtschaft als einzige Landnutzungsform<br />
direkt in den Emissions-<br />
handel einzubinden, sind bislang aufgrund<br />
unterschiedlicher nationaler Vorstellungen<br />
noch keine verbindlichen Regelungen<br />
hierzu beschlossen worden.<br />
Insgesamt scheint der Forstpolitik in<br />
Europa in Anbetracht des Klimawandels<br />
aktuell ein noch nie da gewesener Stellenwert<br />
eingeräumt werden. Europaweit<br />
stehen im Jahr 20<strong>10</strong> weit in die Zukunft<br />
reichende forstpolitische Grundsatzentscheidungen<br />
an. Für die forstlichen Berufsverbände<br />
wird es in den laufenden<br />
Meinungsbildungsprozessen wichtig<br />
INFO<br />
Der <strong>BDF</strong> fordert alle Mitglieder auf,<br />
sich an der öffentlichen Anhörung der<br />
EU zum „Grünbuch Wald“ zu beteiligen.<br />
Noch bis zum 31. Juli 20<strong>10</strong><br />
haben alle EU-Bürger Zeit, sich zum<br />
Thema Wald, Waldschutz und Klimawandel<br />
zu äußern. Diese Chance<br />
sollten vor allem wir Forstleute nutzen,<br />
um die richtigen Akzente zu setzen.<br />
Unter http://ec.europa.eu/environment/<br />
consultations/forests_en.htm finden<br />
Sie den notwendigen Zugang. Weitere<br />
Informationen werden<br />
auf unserer Homepage<br />
www.bund-deutscher-forstleute.de<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
sein, die Bedeutung und Unverzichtbarkeit<br />
von qualifiziertem und professionellem<br />
Forstpersonal für eine an Bedeutung<br />
stetig zunehmende Waldbewirtschaftung<br />
bewusst zu machen.<br />
UEF als Meinungsbildner der<br />
Forstleute in Brüssel<br />
Als Dachverband der europäischen Berufsverbände<br />
ist die UEF (Union der europäischen<br />
Forstleute) eng in die laufenden<br />
Meinungsbildungsprozesse eingebunden<br />
und in allen wesentlichen Gremien,<br />
wie dem Beirat für Forstwirtschaft und<br />
Kork oder den MCPFE-Konferenzen,<br />
vertreten.<br />
Zur aktiven Meinungsbildung lädt die<br />
UEF wie zuletzt am 11. Mai regelmäßig<br />
zu Round Table Meetings in Brüssel ein<br />
und diskutiert mit Vertretern der Kommission<br />
und anderen forstlichen Interessenverbänden<br />
die anstehenden forstlichen<br />
Themen. ■ Michael Diemer, UEF
Genetische Vielfalt –<br />
eine wichtige Ebene der<br />
Biodiversität<br />
Nach der 1992 in Rio de Janeiro beschlossenen<br />
Konvention zur biologischen<br />
Vielfalt (CBD) umfasst die biologische<br />
Vielfalt die drei Ebenen „Vielfalt der Ökosysteme“,<br />
„Vielfalt der Arten“ und „genetische<br />
Vielfalt innerhalb der Arten“. Die<br />
genetische Vielfalt ist die erste dieser<br />
Ebenen und steht für die Vielfalt an Erbanlagen,<br />
aus der letztlich durch Mutation<br />
und Selektion die Vielfalt an Arten und<br />
Ökosystemen entstanden ist. Die Bedeutung<br />
der genetischen Vielfalt wird vielfach<br />
deshalb unterschätzt, weil sie nicht so<br />
leicht erkennbar ist. Die Vielfalt der Ökosysteme<br />
und der Arten kann relativ leicht<br />
durch einfaches Zählen ermittelt werden.<br />
Die Größe der genetischen Vielfalt ist oft<br />
erst nach Durchführung aufwändiger genetischer<br />
Analysen zu errechnen.<br />
Bedeutung der<br />
genetischen Vielfalt<br />
Bei Umweltänderungen müssen Waldbäume<br />
besonders anpassungsfähig<br />
sein, weil sie langlebig und ortsgebunden<br />
sind. Sie können sich nicht einfach durch<br />
schnelle Generationswechsel oder durch<br />
Ortswechsel den geänderten Gegebenheiten<br />
anpassen. Nur eine hohe genetische<br />
Vielfalt versetzt sie in die Lage,<br />
sich anzupassen. Andererseits haben<br />
über lange Zeiträume bereits Anpassungsprozesse<br />
stattgefunden. Ein einfaches<br />
Beispiel mögen hier die Fichten<br />
sein, die in schneebruchgefährdeten<br />
Höhenlagen ein anderes Aussehen haben<br />
als in Tieflagen. Diese Plattenfichten<br />
haben bessere Überlebenschancen gehabt<br />
und ihren an diese speziellen Verhältnisse<br />
angepassten Phänotyp über ihr<br />
Erbgut an die Nachkommen weitergegeben.<br />
Über viele Generationen hinweg hat<br />
sich dieser angepasste Phänotyp entwickelt.<br />
Die Erhaltung der genetischen Vielfalt<br />
ist also kein Selbstzweck, sondern<br />
notwendige Voraussetzung für die Evolution.<br />
Ohne das Vorhandensein einer breiten<br />
Basis an unterschiedlichen genetischen<br />
Varianten mit einer Vielzahl an<br />
Merkmalen und Eigenschaften können<br />
keine Auslese und keine evolutive Anpassung<br />
an unterschiedliche Umweltbedingungen<br />
erfolgen. Die genetische Vielfalt<br />
ist die Basis für die Anpassungsfähigkeit<br />
und damit auch für das Überleben der<br />
Arten.<br />
Genetische Vielfalt der<br />
deutschen Wälder<br />
Die Wälder in Deutschland bestehen<br />
weitgehend aus Populationen, die vom<br />
Menschen im Vergleich zu den Kulturpflanzungen<br />
in Landwirtschaft und Gartenbau<br />
in deutlich geringerem Umfang<br />
genetisch beeinflusst wurden. Dennoch<br />
sind die natürlichen geographischen Verteilungsmuster<br />
der Baum- und Straucharten<br />
in erheblichem Umfang – nach Arten<br />
unterschiedlich stark – verändert worden.<br />
Anthropogene Einflüsse und durch<br />
diese verursachte Umweltbelastungen<br />
wie die prognostizierte Klimaänderung<br />
sowie die sich hierdurch verändernden<br />
Lebensbedingungen für die Baum- und<br />
Straucharten wirken im zeitlichen Maßstab<br />
der Evolution sehr kurzfristig. Dies<br />
gibt Anlass zur Sorge, dass die genetischen<br />
Mechanismen nicht ausreichen,<br />
dem Verlust an genetischer Vielfalt entgegenzuwirken<br />
und die Anpassungsfähigkeit<br />
zu bewahren. Umweltänderungen<br />
können bei den Arten im Ökosystem<br />
Wald eine unterschiedlich starke Gefähr-<br />
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dung bewirken. Im Extremfall kann die<br />
Auslöschung von Arten die Folge sein.<br />
Auch wenn eine Art nicht völlig verschwindet,<br />
kann ihr Genbestand doch<br />
so stark verarmen, dass sie ihre Anpassungsfähigkeit<br />
verliert und vom Aussterben<br />
bedroht wird (genetische Drift). Angepasste<br />
Lokalpopulationen können<br />
ebenfalls aussterben, auch wenn die Art<br />
insgesamt nicht gefährdet ist.<br />
Während der Verlust von Arten seit<br />
längerer Zeit beobachtet und dokumen-<br />
Alt-Eibe im Privatwald „Prinz von Hessen“<br />
tiert wird, stehen erst seit jüngerer Zeit<br />
Methoden wie beispielsweise DNA-Analysen<br />
zur Verfügung, die Veränderungen<br />
in der genetischen Vielfalt erfassen kön-<br />
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WALDPOLITIK<br />
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nen. Der Gefährdung einer Art gehen in<br />
der Regel deutliche Verluste ihrer genetischen<br />
Vielfalt voraus. Dies kann viele<br />
Gründe haben: Rodung und Verinselung,<br />
Immission, Klimaveränderung, Eingriffe<br />
in den Wasserhaushalt, biotische und<br />
abiotische Schadereignisse, historische<br />
Waldnutzungen, Verwendung ungeeigneten<br />
Vermehrungsgutes, Auswirkungen<br />
unsachgemäßen forstlichen Handelns,<br />
hohe Wildbestände sowie Totalschutzgebietsausweisungen.<br />
25 Jahre Erhaltung forstlicher<br />
Genressourcen in Deutschland<br />
Bereits sieben Jahre vor der Rio-Konvention<br />
wurde ab 1985 in beiden deutschen<br />
Vielfalt an Wildbirnenfrüchten<br />
Staaten mit Maßnahmen zur Erhaltung<br />
der genetischen Vielfalt in den Wäldern<br />
begonnen. Nach einer Entschließung<br />
des Bundesrates und nach dem Aktionsprogramm<br />
der Bundesregierung<br />
„Rettet den Wald“ wurde in der Bundesrepublik<br />
eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
(BLAG-FGR) eingesetzt, die 1987 ein<br />
„Konzept zur Erhaltung forstlicher Genressourcen<br />
in der Bundesrepublik<br />
Deutschland“ vorlegte (MELCHIOR ET<br />
AL. 1989). Unter forstlichen Genressourcen<br />
im Sinne dieses Konzeptes wird gemäß<br />
des Artikels 2 der CBD genetisches<br />
Material von Baum- und Straucharten<br />
mit tatsächlichem oder potenziellem<br />
Wert für eine nachhaltige multifunktionale<br />
Forstwirtschaft in Deutschland verstanden.<br />
In der Deutschen Demokratischen<br />
Republik wurden auf Grund des Ministerratsbeschlusses<br />
über „weitere Maßnahmen<br />
zum Schutz der Wälder in der<br />
DDR“ vom 20.03.1985 Aktivitäten zur Erhaltung<br />
forstlicher Genressourcen ergriffen.<br />
Seit der Einheit Deutschlands sind<br />
die neuen Bundesländer in der BLAG-<br />
FGR „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht“<br />
vertreten. Die BLAG-FGR<br />
besteht bis heute und koordiniert die Arbeiten<br />
zur Erhaltung der genetischen<br />
Vielfalt im Auftrag der Waldbaureferenten<br />
des Bundes und der Länder. Auf der Internetseite<br />
http://blag.fgr.genres.de/ sind<br />
weitere Informationen zu finden.<br />
Im Jahr 2000 wurde das Konzept<br />
von 1987 unter dem Titel „Erhaltung und<br />
nachhaltige Nutzung forstlicher Genressourcen<br />
in der Bundesrepublik Deutschland“<br />
grundlegend erneuert (PAUL ET<br />
AL. 2000). Es zeigt Maßnahmen auf, die<br />
der Erhaltung unserer Wälder in der Zukunft<br />
dienen. Ziel ist es, weiterhin die<br />
Vielfalt der Arten und die Vielfalt innerhalb<br />
von Baum- und Straucharten zu erhalten,<br />
forstliche Genressourcen nachhaltig<br />
zu nutzen, lebensfähige Populationen<br />
gefährdeter Baum- und Straucharten<br />
wieder herzustellen sowie einen Beitrag<br />
zur Erhaltung und Wiederherstellung<br />
vielfältiger Waldökosysteme zu leisten.<br />
Maßnahmen zur Erhaltung<br />
forstlicher Genressourcen<br />
Auf der Grundlage der Erfassung und<br />
Evaluierung forstlicher Genressourcen<br />
werden Maßnahmen anhand von Erhaltungswürdigkeit<br />
und Erhaltungsdringlichkeit<br />
geplant. Die Erhaltung erfolgt dabei<br />
vor allem in situ (am selben Ort). Durch<br />
Naturverjüngung wird die vorhandene<br />
genetische Vielfalt am besten in die<br />
nächste Generation überführt. Bei seltenen<br />
Baumarten können zusätzlich spezielle<br />
Ex-situ-Maßnahmen sinnvoll sein wie<br />
bespielsweise die Zusammenführung<br />
von Wildapfelbäumen auf Erhaltungssamenplantagen,<br />
um wieder vielfältiges<br />
Saatgut erzeugen zu können. Bei vielen<br />
Baum- und Straucharten ist die genetische<br />
Konstitution noch weitgehend unbekannt.<br />
Daher müssen genetische Analysen<br />
(Isoenzym-Methoden, DNA-Analysen,<br />
Populationsgenetik) eingesetzt werden,<br />
um mehr Wissen zu erzielen.<br />
Neben der Erhaltung in situ im Rahmen<br />
naturnaher Waldbewirtschaftung<br />
haben die Erfassung und Evaluierung<br />
forstlicher Genressourcen, die gezielten<br />
Erhaltungsmaßnahmen insbesondere für<br />
gefährdete, wertvolle und seltene Vorkommen<br />
von Baum- und Straucharten,<br />
die Erarbeitung von Forschungsschwerpunkten,<br />
die Entwicklung und Implementierung<br />
eines genetischen Monitoring<br />
und die Mitarbeit in internationalen Organisationen<br />
und Erhaltungsprogrammen<br />
(z. B. IUFRO, Bioversity International,<br />
EUFORGEN) Priorität.<br />
Literatur:<br />
MELCHIOR, G. H., A. BECKER, A.<br />
BEHM, H. DOERFLINGER, A. FRANKE,<br />
J. KLEINSCHMIT, H.-J. MUHS, H.-P.<br />
SCHMITT, B.-R. STEPHAN, U. TABEL,<br />
H. WEISGERBER, T. WIDMAIER, 1989:<br />
Konzept zur Erhaltung forstlicher Genressourcen<br />
in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Forst und Holz 44: 379-<br />
404.<br />
PAUL, M., T. HINRICHS, A. JANSSEN,<br />
H.-P. SCHMITT, B. SOPPA, 2000: Konzept<br />
zur Erhaltung und nachhaltigen<br />
Nutzung Genressourcen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Sächs. Landesanst.<br />
für Forsten: 66 pp.<br />
Autor:<br />
Dr. Alwin Janßen, Nordwestdeutsche<br />
Forstliche Versuchsanstalt, Abteilung<br />
Waldgenressourcen, Prof.-Oelkers-Straße<br />
6, 34346 Hann. Münden<br />
Vorsitzender der Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
„Forstliche Genressourcen und<br />
Forstsaatgutrecht“ ■ alwin.janssen@nw-fva.de
Verstärkung<br />
für die Bundesgeschäftsstelle<br />
Seit Mai 20<strong>10</strong> gibt es ein Team in der<br />
Bundesgeschäftsstelle: Kirsten Böhme,<br />
gelernte Diplom-Ökonomin, unterstützt<br />
die Geschäftsführung in Berlin. Sie ist zuständig<br />
für Korrespondenz, Terminabstimmung,<br />
Organisation von Veranstaltungen<br />
und sonstige allgemeine Sekreta-<br />
Lesermeinung<br />
Meinen Glückwunsch zum ansprechenden<br />
Titelbild der März-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Das ist ein sehr gelungenes Motiv vom<br />
Frühlingswald, genau richtig für die März-<br />
<strong>Ausgabe</strong>. Der Fotograf hat mit diesem<br />
Bild einen hervorragenden Gesamteindruck<br />
eines Märzenbecher-Buchenwaldes<br />
dargestellt und er hat auch den<br />
riatsaufgaben. Sie erreichen Sie künftig<br />
unter der allgemeinen Mailadresse<br />
info@<strong>BDF</strong>-online.de, Ines von Keller unter<br />
v.Keller@<strong>BDF</strong>-online.de<br />
Wir heißen Frau Böhme herzlich willkommen<br />
und freuen uns auf die Zusammenarbeit.<br />
■ vK<br />
richtigen Blick für viele bemerkenswerte<br />
Details. Wenn man genau hinsieht, kann<br />
man sich sogar an dem vermodernden<br />
Totholzstumpf auf der rechten Seite ein<br />
gruseliges Gesicht vorstellen. Ich finde es<br />
sehr schön, dass Sie die weiteren Fotos<br />
zu den Fachbeiträgen auch unter dem<br />
Frühjahrsaspekt ausgewählt haben, z.B.<br />
TASCHENLEXIKON DES NEUEN BEIHILFERECHTS<br />
Von Gottfried Nitze<br />
ABC der Kranken- und Pflegefürsorge<br />
952 Seiten, Hardcover, 24,90 €, 20. Auflage 20<strong>10</strong>,<br />
ISBN 978-3-8029-1447-8, WALHALLA Fachverlag Regensburg, www.WALHALLA.de<br />
Kirsten Böhme<br />
Die <strong>BDF</strong> Arbeitnehmervertretung<br />
Angestellte tagte kürzlich in Gelsenkirchen.<br />
Wie einmal im Jahr üblich,<br />
waren auch die Kollegen des Kooperationspartners<br />
BTB mit von der<br />
Partie. Der ausführliche Arbeitsbericht<br />
erscheint in der Doppelausgabe<br />
des <strong>BDF</strong>aktuell (Juli/August).<br />
Vorn, von links: Lutz Schleef (BTB),<br />
Veronika Cleve (<strong>BDF</strong>), Kathrin<br />
Schuster (<strong>BDF</strong>), Sabine Wolter<br />
(<strong>BDF</strong>), Dorothee Brockmann (<strong>BDF</strong>),<br />
Dieter Grüner (BTB), Michael Brendle<br />
(BTB). Hinten, von links: Günter<br />
Frauendorff (BTB), Gerhard Tenkhoff<br />
(<strong>BDF</strong>), Maximilian Feichtner (BTB),<br />
Günter Federhenn (BTB), Jörg Liegl<br />
(BTB), Edmund Schankula (BTB),<br />
Oliver Wiesel (<strong>BDF</strong>) und Andreas<br />
Schiene (<strong>BDF</strong>).<br />
Seite zehn Z-Bäume... Ein besonderer<br />
Höhepunkt ist aber das ‚Märzenbecherfoto‘<br />
auf Seite zwölf. Sicher werden sich<br />
viele Leser über die ungewöhnliche,<br />
höchst eindrucksvolle Perspektive gefreut<br />
haben, besonders, wenn man<br />
selbst fotografiert. ■<br />
Hanno Müller-Bothen, Alfeld<br />
Schritt für Schritt wird erläutert, wer, ob und wie Beihilfe beantragt werden kann. In mehr als 600 Stichworten werden alle beihilferelevanten<br />
Leistungen nach aktuellem Rechtsstand beschrieben. Behindertenrecht wird ebenso berücksichtigt wie grundlegende<br />
vom Bundesrecht abweichende Vorschriften der Länder.<br />
„Die Beihilfe ist [...] keine Wohltat, sondern wird vom (ehemaligen) Dienstherrn in Erfüllung der ihm obliegenden Fürsorgepflicht<br />
gewährt. (rh)<br />
FORSTPOLITIK<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 13
WALDPOLITIK<br />
14 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Mit bewährten Waldbausystemen zur<br />
nachhaltigen Produktion von Energieholz im Wald<br />
Ein Diskussionspapier von Dr. Dirk Landgraf, Geschäftsführer der P&P Dienstleistungs GmbH & Co. KG<br />
Einleitung<br />
Dass Holz aus heimischen Wäldern über<br />
kurz oder lang zur Mangelware wird, ist<br />
inzwischen eine unbestrittene Tatsache.<br />
Sollen die energiepolitischen Vorgaben<br />
der Bundesregierung erfüllt werden,<br />
müssen vorhandene Reserven zur Holzproduktion<br />
mobilisiert werden. Dies ist<br />
vor allem der Tatsache geschuldet, das<br />
Energieholz aus dem Import in vielen Fällen<br />
aus nicht nachhaltiger Bewirtschaftung,<br />
wenn nicht sogar aus ökologischem<br />
Raubbau stammt.<br />
In Deutschland wächst mehr Holz<br />
nach als genutzt wird. Dieses Ergebnis<br />
aus der 2. Bundeswaldinventur 2004<br />
sorgte schon damals für heftige Debatten.<br />
Im Laufe der oftmals hitzig und emotional<br />
geführten Diskussion wurde klar,<br />
dass dies zwar überschlagmäßig für die<br />
gesamte Republik gelten mag, dass aber<br />
die Realität regional schon damals oft<br />
sehr differenziert zu betrachten war. Mittlerweile<br />
wurde die Nutzung von Holz weiter<br />
forciert. Nicht nur durch die finanziellen<br />
Anreize zum Umbau von dezentralen<br />
und privaten Heizanlagen hin zu Holz<br />
wird der Absatz dieses klimaneutralen<br />
Rohstoffes weiter zunehmen. Auch die<br />
im Vergleich zum Ölpreis günstigen Preise<br />
für den mittlerweile begehrten Rohstoff<br />
führten und führt zu einer Steigerung<br />
des Verkaufs von Holzkesseln. Abgesehen<br />
davon fällt bei vielen privaten<br />
Haushalten die Entscheidung hin zum alternativen<br />
Holzkessel auch durch die<br />
Rechtfertigung zur klimaneutralen Energieproduktion.<br />
Schafft die Holzproduktion auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen in Form von<br />
Kurzumtriebsplantagen (KUP) eine Entlastung<br />
des Holzmarktes? Zu diesem<br />
Thema wurde in den letzten Jahren viel<br />
publiziert und auch viel diskutiert. Fakt<br />
ist, dass Deutschland im Vergleich zu<br />
vielen seiner europäischen Nachbarn auf<br />
diesem Gebiet sehr weit zurückliegt. Leider<br />
können auch die Ergebnisse dieser<br />
Länder durch unterschiedliche standörtliche<br />
Bedingungen nicht eins zu eins<br />
übernommen werden.<br />
Zudem blieben viele richtungsweisende,<br />
politische Entscheidungen aus.<br />
So wurde das Bundeswaldgesetz in der<br />
letzten Legislaturperiode trotz vielfacher<br />
Bemühungen einiger Bundesländer nicht<br />
verändert. In diesem Jahr wurden zwei<br />
Studien veröffentlicht, die hochrechnen,<br />
wieviel Hektar KUP in Deutschland etabliert<br />
werden müssten, um die energiepolitischen<br />
Vorgaben der Bundesregierung<br />
bis 2020 zu erfüllen. Geht die Studie<br />
des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit [1] noch<br />
von 450.000 ha aus, sind es bei der Studie<br />
des Biomasseforschungszentrums in<br />
Leipzig schon 1,3 Mio. ha [2]. Schaut<br />
man sich dann die bisher in Deutschland<br />
angelegte Fläche an KUP an, die sich auf<br />
ca. 1.500 ha beläuft, so wird bald klar,<br />
dass mit KUP auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen der zunehmende Engpass an<br />
Holz nicht geschlossen werden kann.<br />
Neue (alte) Waldbaumodelle<br />
All dies lässt den Schluss zu, dass auch<br />
in deutschen Nutzwäldern die Produktion<br />
von Energieholz mittels schnellwachsender<br />
Baumarten in Erwägung zu ziehen<br />
ist. Dafür gibt es einige alte, leider<br />
oftmals in Vergessenheit geratene und<br />
heute als neue Lösungsansätze verkaufte<br />
Modelle, die im Folgenden näher erläutert<br />
werden sollen.<br />
1. Bis vor ca. 200 Jahren wurde die Energieversorgung<br />
in Deutschland hauptsächlich<br />
durch den nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz sichergestellt Schon damals<br />
war dies aber nur möglich, indem<br />
man kürzere Umtriebszeiten zum Brennholzeinschlag<br />
wählte. Diese forstliche<br />
Bewirtschaftungsform hatte verschiedene<br />
Namen: Niederwaldwirtschaft,<br />
Bauernwälder oder Hau- bzw. Hiebswälder.<br />
Allen gemein war, dass auf produktiven,<br />
aber schwer zu bewirtschaftenden<br />
Standorten (zu feucht, zu steil, etc.) Bäume<br />
angebaut wurden, die relativ schnell<br />
wuchsen und zudem in der Lage waren,<br />
nach dem Hieb Stockausschläge zu bilden.<br />
Die Umtriebszeiten lagen damals je<br />
nach Standort zwischen acht und 20<br />
Jahren. Baumarten waren – auch wieder<br />
standortangepasst – Eichen, Birken, Erlen<br />
oder die Haselnuss. Leider ist diese<br />
Form der Waldbewirtschaftung nicht nur<br />
in Vergessenheit, sondern leider auch in<br />
Verruf geraten. So ist in der Waldgesetzgebung<br />
einiger Bundesländer die Niederwaldwirtschaft<br />
explizit verboten. Auch<br />
dies ein Fakt, der im Rahmen der nächsten<br />
Novellierung des Bundeswaldgesetzes<br />
verändert werden sollte. Dies vor<br />
allem auch, weil man heute zunehmend<br />
den hohen ökologischen Wert dieser<br />
Landbewirtschaftungsform erkennt.<br />
Es ist also durchaus möglich, diese<br />
alte Bewirtschaftungsform wieder zu reaktivieren.<br />
Dringend bedacht werden<br />
sollte dabei jedoch die standortangepasste<br />
Baumartenwahl. Im Vergleich zur<br />
damaligen Zeit sollte man dabei auch die<br />
prognostizierten Klimaverschiebungen<br />
bedenken. So kann man durchaus auch<br />
auf die Robinie zurückgreifen, die je nach<br />
Standort ein erhebliches Zuwachspotenzial<br />
besitzt. Leider gibt es auch heute<br />
noch sehr viele Vorurteile gegenüber dieser<br />
Baumart. Bei vielen Akteuren gilt sie<br />
nach wie vor als nicht einheimische<br />
Baumart. Diese Baumart wächst jedoch<br />
seit ca. 400 Jahren in Deutschland und<br />
ist zudem in der Lage, sich zu reproduzieren.<br />
Somit ist sie schon per Definition<br />
nicht mehr den fremdländischen<br />
Baumarten zuzurechen. Abgesehen davon<br />
unterliegt sie dem deutschen Forstvermehrungsgesetz<br />
und kann demnach<br />
– standortangepasst – auf forstlichen<br />
Nutzflächen in Deutschland angebaut<br />
werden. Außerdem sollte man beachten,<br />
dass durch Züchtung bei einigen<br />
Baumarten (z.B.) Pappel und Robinie der<br />
durchschnittliche Gesamtzuwachs (dGZ)<br />
bzw. die Holzqualität erheblich gesteigert<br />
werden konnte. Um einer befürchteten<br />
Zerstörung des Waldbodens durch zu<br />
schwere Erntetechnik vorzubeugen,<br />
kann man bei diesem Anbausystem einen<br />
mittelfristigen Umtrieb (�15 Jahre)<br />
wählen, welcher dann mit traditioneller<br />
Forsttechnik beerntet werden kann.<br />
2. Auch der Vorwaldanbau ist keine neue<br />
Erfindung, wie einige Akteure suggerie-
en. Dieses System fand und findet in<br />
Deutschland schon seit Jahrhunderten<br />
Verwendung. Bedingt durch die geringen<br />
Holzerlöse geriet es leider in vielen<br />
Regionen in Vergessenheit. Dennoch findet<br />
man auch heute noch Landschaften,<br />
wo dieses Waldbausystem gepflegt wird.<br />
Zu nennen sei da der Westerwald, wo<br />
die Pappel als schnellwachsende<br />
Baumart im lückigen Bestand angebaut<br />
wird. Darunter wird dann die eigentliche<br />
Zielbaumart – meist eine regionale Klimaxbaumart<br />
(z.B. Buche oder Eiche) –<br />
als Wertbaumart angebaut (Abb. 1).<br />
Auch dieses Modell sollte unter Beachtung<br />
einer standortangepassten<br />
Baumarten und –sortenwahl verstärkt<br />
Verwendung finden. Bei den zu erwartenden<br />
steigenden Energieholzpreisen<br />
erfährt der Waldbesitzer schon ab �zehn<br />
Jahren einen ersten Kapitalrückfluss.<br />
3. Die in den letzten Jahren in Deutschland<br />
häufiger aufgetretenen Naturkatastrophen<br />
sorgten in waldreichen Gebieten<br />
für verheerende Zerstörungen. Oftmals<br />
wurden ganze Landstriche entwaldet.<br />
Neben dem soeben vorgeschlagenen<br />
Konzept des Vorwaldanbaues hat man<br />
hier eine zusätzliche Alternative. So kann<br />
man die zum Einschlag nach PEFC oder<br />
FSC angelegten Fahrtrassen mit schnellwachsenden<br />
Bäumen bestocken. Damit<br />
kann man gleich drei positive Effekte erzielen:<br />
einerseits erzielt man auch so relativ<br />
schnell einen Schirm, der Wind- und<br />
Wassererosion und damit einer Nährstoffverarmung<br />
entgegenwirkt. Andererseits<br />
werden die Fahrgassen optisch<br />
markiert und der Kapitalrückfluss erfolgt<br />
ebenso nach kurzer Zeit. Zudem wirkt<br />
sich in Regionen mit hohem Nadelwaldanteil<br />
dieser Laubbaumanbau nicht nur<br />
positiv auf den Bodenhaushalt (pH-Wert<br />
und Nährstoffgehalt sowie -verfügbarkeit),<br />
sondern gleichzeitig auf die Artenvielfalt<br />
und das Landschaftbild aus. Somit<br />
kann man neben rein monetären Aspekten<br />
auch für ökologische Vielfalt sorgen<br />
und damit gleichzeitig den ästhetischen<br />
Gesamteindruck einer Region<br />
aufwerten.<br />
4. Stromtrassen waren für viele Waldbesitzer<br />
in den letzten Jahren nicht nur ärgerlich<br />
sondern oftmals regelrecht lästig.<br />
Durch den gegenüber dem Energieversorger<br />
garantierten Mindestabstand zur<br />
Leitung war ein „ordentlicher“ Waldbau<br />
nicht möglich. Im Gegenteil, man musste<br />
in mehr oder weniger unregelmäßigen<br />
Abständen durch kostenintesiven Einschlag<br />
für die Leitungsfreiheit sorgen.<br />
Durch einen gezielten Anbau schnellwachsender<br />
Baumarten im Kurzumtrieb<br />
(in Abhängigkeit der vertraglich garantierten<br />
Leitungsfreiheit zwischen zwei<br />
und fünf Jahren) kann mit einem regelmäßigen<br />
Anfall von Energieholz gerechnet<br />
werden. Damit ist man in der Lage,<br />
regionale Kreisläufe durch garantierte,<br />
regelmässige Holzlieferungen zu etablieren<br />
bzw. zu schließen. Je nach Region<br />
können damit erhebliche Flächenpotenziale<br />
aktiviert und eine regionale Versorgungssicherheit<br />
mit einem klimaneutralen<br />
nachwachsenden Rohstoff garantiert<br />
werden. Dass dieses Thema von<br />
großem Interesse ist, zeigen die vielen<br />
Potenzialstudien, die in den letzten beiden<br />
Jahren dazu in Auftrag gegeben wurden.<br />
Zusammenfassung<br />
Mit den vorgeschlagenen neuen (alten)<br />
Modellen zur Waldnutzung kann in den<br />
nächsten Jahren ein erhebliches Potenzial<br />
an Energieholz zur Verfügung gestellt<br />
werden. Dringend beachtet werden<br />
sollten in jedem Fall die standörtlichen<br />
Gegebenheiten, die eine entsprechende<br />
Baumartenwahl bedingen. Mit ihren langjährigen<br />
Erfahrungen im standortangepassten<br />
Anbau schnellwachsender<br />
Baumarten sind die Mitarbeiter von P&P<br />
dafür ideale Ansprech- und Beratungspartner.<br />
P&P verfügt über entsprechendes<br />
Know-how zur Etablierung und<br />
Bewirtschaftung der vorgeschlagenen<br />
Modelle.<br />
Mit diesen Waldnutzungsformen<br />
werden keine neuen Flächen in Beschlag<br />
genommen, sondern vorhandene Flächenpotenziale<br />
ausgeschöpft. Dies führt<br />
in den meisten Fällen zu einer Anreicherung<br />
der ökologischen Vielfalt und damit<br />
zu stabilen Ökosystemen, selbst wenn in<br />
berechtigten Fällen relativ neue Baumarten<br />
– wie die Robinie – zum Einsatz kommen<br />
sollten.<br />
Literatur<br />
[1] Nitsch, J. (2008): Weiterentwicklung<br />
der „Ausbaustrategie erneuerbare Energien“<br />
vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
Klimaschutzziele Deutschlands und Europas<br />
– Leitstudie 2008, im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit<br />
[2] Thrän, D. (2009): Identifizierung strategischer<br />
Hemmnisse und Entwicklung<br />
von Lösungsansätzen zur Reduzierung<br />
der Nutzungskonkurrenzen beim weiteren<br />
Ausbau der energetischen Biomassenutzung.<br />
Zwischenbericht des Deutschen<br />
Biomasseforschungszentrums<br />
(DBFZ) ■<br />
WALDPOLITIK<br />
Abb. 1:<br />
Schematische<br />
Darstellung des<br />
Vorwaldanbaus.<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 15
TARIFPOLITIK<br />
16 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
ANGESTELLTE<br />
Verfassungsbeschwerde<br />
gegen die VBL-Startgutschrift – warum?<br />
Mit dem Tarifvertrag Altersvorsorge –<br />
ATV vom 1. März 2002 wurde bei der zusätzlichen<br />
Alters- und Hinterbliebenenversorgung<br />
im öffentlichen Dienst die<br />
Gesamtversorgung durch ein Betriebsrentensystem<br />
abgelöst.<br />
Vormals stockten die Leistungen der<br />
Zusatzversorgung die Rente aus der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung auf eine<br />
an den Grundsätzen der Beamtenversorgung<br />
ausgerichteten Gesamtversorgung<br />
auf. Ausgehend von einer ursprünglichen<br />
Gesamtversorgung von 75 Prozent des<br />
letzten Bruttogehalts wurde seit 1985<br />
die Gesamtversorgung auf höchstens<br />
91,75 % des so genannten fiktiven Nettoarbeitsentgeltes<br />
zum Zeitpunkt der Verrentung<br />
begrenzt. Zur Ermittlung der<br />
Leistungshöhe der Zusatzversorgung<br />
(VBL) wurden die aktuellen Beiträge in<br />
der Renten-, Kranken-, Arbeitslosen und<br />
Pflegeversicherung, der Arbeitnehmeranteil<br />
an der VBL-Umlage, der Pauschalbetrag<br />
für Steuern der Arbeitgeber-VBL-<br />
Umlage und die Steuerklasse herangezogen.<br />
Aus der Differenz der Lohnsteuer<br />
nach Stkl. 3 für Verheiratete bzw. nach<br />
Stkl. 1 für Ledige, Geschiedene oder<br />
Verwitwete ergaben sich im Jahr 2001<br />
(Entgelte für Angestellte Bund und Länder-West)<br />
Differenzen zwischen 140 und<br />
600 Euro bei der Berechnung des fiktiven<br />
Arbeitsentgeltes. Die Zusatzversorgung<br />
aufgrund dieser Berechnung wurde als<br />
Versorgungsrente gezahlt.<br />
Geringe Zusatzrente<br />
bei langjährig Versicherten<br />
Bei langjährig Versicherten, die zudem<br />
über viele Jahre einen gleichmäßigen<br />
Verdienst hatten, führte diese Berechnung<br />
zu einer sehr geringen Zusatzrente,<br />
was allerdings durch die Regelung des<br />
§ 44a VBLS aufgefangen wurde. Nach<br />
dieser Regelung wurde eine Zusatzrente<br />
als Mindestversorgung (Versicherungsrente)<br />
gezahlt. Sie betrug für jedes volle<br />
Versicherungsjahr 0,4 % des gesamtversorgungsfähigen<br />
Entgelts (Durchschnitt<br />
der letzten drei Jahre vor der Rente).<br />
Mit der Umstellung auf die Punkterente<br />
im Jahr 2002 wurde ein System<br />
eingeführt, bei dem die Zusatzrente nicht<br />
von den zuvor beschriebenen Faktoren<br />
wie der Lohnsteuerklasse und der Höhe<br />
der gesetzlichen Rente abhängt. Neben<br />
der Tatsache, dass das Leistungsniveau<br />
der Punkterente 20 Prozent unter dem<br />
Niveau der früheren Versorgungsrente<br />
liegt, ist insbesondere der Übergang in<br />
das Betriebsrentensystem mit der Berechnung<br />
von Startgutschriften zu kritisieren.<br />
Benachteiligungen treffen insbesondere<br />
die älteren, alleinstehenden rentenfernen<br />
Jahrgänge. Warum?<br />
Mindestversorgung<br />
nicht festgeschrieben<br />
Die Startgutschriften für die sog. Rentenfernen<br />
wurden nach einem Näherungsverfahren<br />
berechnet, das dem oben<br />
beschriebenen ehemaligen Verfahren<br />
gleicht. Insbesondere wirkt sich der Faktor<br />
Lohnsteuerklasse deshalb erheblich<br />
aus, weil die Mindestversorgung (Versicherungsrente<br />
nach § 44a VBLS) als Absicherung<br />
von den Tarifvertragsparteien<br />
nicht vorgesehen und die Berechnung<br />
der Startgutschrift auf den 31. Dezember<br />
2001 absolut festgeschrieben wurde,<br />
d. h. es ist bei geänderten persönlichen<br />
Voraussetzungen zum Zeitpunkt des<br />
Rentenbeginns keine Neuberechnung<br />
vorgesehen. Da die älteren Beschäftigten<br />
– heute plus minus 60 – im neuen System<br />
keine Möglichkeit mehr zum Ausgleich<br />
dieser Betriebsrentenkürzung hat-<br />
ten bzw. haben, bedeutet die Umstellung<br />
auf das Punktemodell für diese Beschäftigten<br />
des öffentlichen Dienstes, die über<br />
Jahrzehnte erhebliche materielle Aufwendungen<br />
für die Zusatzrente hatten<br />
(Eigenanteile, Versteuerung der Arbeitgeberumlage<br />
und Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
für die Umlage), einen<br />
Verlust von bis zu 50 Prozent der Zusatzrente<br />
aus der VBL.<br />
Klage vor Zivilgerichten<br />
Aus diesem Grund haben mehrere tausend<br />
Versicherte in allen Instanzen vor<br />
den Zivilgerichten geklagt. Der Bundesgerichtshof<br />
hat mit seinem Urteil vom 14.<br />
November 2007 die Tarifvertragsparteien<br />
aufgefordert, bei den sog. Startgutschriften<br />
nachzubessern und hat diese<br />
deshalb für unverbindlich erklärt. Da abzusehen<br />
war, dass die Tarifvertragsparteien<br />
nur den vom Bundesgerichtshof<br />
explizit genannten Verstoß gegen das<br />
Grundgesetz (zu geringer jährlicher Anteilssatz<br />
für Arbeitnehmer mit längerer<br />
Ausbildung) ändern werden, was im Übrigen<br />
die Ungerechtigkeit noch weiter<br />
verschärfen würde, wurde in einigen Fällen<br />
Beschwerde beim Verfassungsgericht<br />
eingelegt. Eines der Ziele ist es, die<br />
geschützte Teilanwartschaft (bereits erreichte<br />
Mindestversorgungrente zum 31.<br />
Dezember 2001 nach § 44a VBLS unter<br />
Berücksichtigung einer Mindestdynamik<br />
bis zur Verrentung) in die Berechnung<br />
der Startgutschrift einzubeziehen.<br />
Tarifhoheit darf die Grundrechte Eigentum<br />
und Vertrauensschutz nicht eingrenzen!<br />
■ Dieter Grüner, BTB Niedersachsen
SENIOREN<br />
Alt und allein gelassen<br />
„Wenn wir uns umschauen, bemerken<br />
wir – bedingt durch das längere Lebensalter<br />
– eine ganze Anzahl allein lebender<br />
alter Menschen. Häufig sind der Tod<br />
eines nahen Angehörigen oder der Umzug<br />
zu den Kindern in eine ihnen unbekannte<br />
Umgebung der Anlass für das Alleinsein.<br />
Im Alter wird es für viele Menschen<br />
immer schwieriger, neue Kontakte zu<br />
knüpfen. Hilfe bieten hier die Seniorenbüros<br />
der Städte und Kreise, die vielfältige<br />
Informationen aller Art für ältere Menschen<br />
bündeln. Wer sich in einer Kirchengemeinde<br />
gut aufgehoben fühlt, findet<br />
dort nah und schnell Ansprechpartner<br />
und Unterstützung.<br />
Um einsam zu sein, reicht oft auch<br />
schon eine Wohnung im dritten Stock<br />
eines Hauses ohne Fahrstuhl. Wenn es<br />
beschwerlicher wird, das eigene Zuhause<br />
zu erreichen, verlässt man es seltener.<br />
Zumal sich mit zunehmendem Alter oft<br />
körperliche Gebrechen einstellen und<br />
man das Treppensteigen nach Möglichkeit<br />
vermeidet. Wir erleben es auch immer<br />
wieder, dass alte Menschen zur Un-<br />
terstützung der Kinder oder Enkel finanzielle<br />
Hilfe einbringen. In der Hoffnung,<br />
später einmal einen Nutzen aus dieser<br />
Unterstützung ziehen zu können – sei es<br />
durch die Aufnahme in das eigene Haus<br />
oder durch die Übernahme von Hausarbeit,<br />
wenn die eigenen Kräfte nachlassen.<br />
Erst wenn diese Erwartungen nicht<br />
erfüllt werden, zeigt sich oft, welche Hoffnung<br />
mit der Unterstützung verbunden<br />
war. Die Enkel haben inzwischen eine eigene<br />
Familie und eigene Sorgen. Sie<br />
möchten die Sorgen der Großeltern nicht<br />
auch noch übernehmen. Gut, wenn sie<br />
etwas entfernt wohnen, um nicht zu oft in<br />
Anspruch genommen zu werden. Die<br />
Hilfe in früheren Zeiten ist längst selbstverständlich<br />
geworden.<br />
Es macht traurig, die Enttäuschung<br />
zu sehen, und selbst nicht helfen zu können.<br />
Gut, wenn es dann eine soziale Einrichtung<br />
gibt, die einen Besuchsdienst<br />
unterhält. Der kümmert sich und sorgt<br />
für etwas Abwechslung im Alltag, hat an<br />
schönen Tagen Zeit zum Spazierengehen<br />
oder für eine Tasse Kaffee im Straßencafé.<br />
Das ist ein Lichtblick, der Wär-<br />
Historisches Foto – Damals<br />
Der Schwarze See, wie auch der Teufelssee<br />
sind Karseen im ehemaligen<br />
Fürstlich Hohenzollernschen Forstamt<br />
Böhmisch Eisenstein. Der dritte Karsee<br />
auf böhmischer Seite befindet sich im<br />
ehemaligen Fürstlich Hohenzollernschen<br />
Forstamt Hurkental. Auf bayerischer Seite<br />
gibt es zwei weitere Karseen. Der<br />
große Arbersee liegt zur Hälfte im Fürstlich<br />
Hohenzollernschen Forstamt Bayerisch<br />
Eisenstein, die andere Hälfte gehörte<br />
zum damaligen königlich Bayerischen<br />
Forstamt Rabenstein. Der Kleine<br />
Abersee liegt in unmittelbarer Nähe. Die<br />
Wasser von vier der Karseen fließen über<br />
den großen bzw. weißen Regen und die<br />
Donau in das Schwarze Meer, während<br />
die des Schwarzen Sees über Wottawa,<br />
Moldau und Elbe in die Nordsee münden.<br />
Die Fürstlich Hohenzollernschen<br />
Forstleute sind an der Uniform mit Hirschfängern<br />
und dem Diensthut mit Hohen-<br />
zollern-Wappen erkennbar. Die Fürstlich<br />
Schwarzenbergischen Forstleute sind<br />
am so genannten „Pilcherhut“ mit breitem<br />
grünem Hutband erkenntlich.<br />
Die meisten der Fürstlichen Forstleute<br />
sind noch namentlich bekannt, z. B.<br />
me ausstrahlt und<br />
einem hilft, schwere<br />
Zeiten zu ertragen.“<br />
Hohe Suizidrate<br />
ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />
Selbstmord im Alter ist eines der Tabu-<br />
Themen unserer Gesellschaft. Dabei<br />
steigt die Suizidrate mit dem Lebensalter<br />
kontinuierlich an.<br />
In Deutschland nahmen sich im Jahr<br />
2005 mehr als <strong>10</strong>.000 Menschen das<br />
Leben. Jeder dritte Selbstmord wird<br />
nach Auskunft der Bundespsychotherapeutenkammer<br />
von einem Menschen<br />
begangen, der älter als 65 Jahre ist.<br />
Als eine Ursache nennt Kammerpräsident<br />
Prof. Dr. Rainer Richter Depressionen,<br />
die im höheren Lebensalter zu den<br />
häufigsten psychischen Störungen gehörten.<br />
Wichtig wären deshalb vor allem<br />
präventive Maßnahmen, die sozialen<br />
Rückzug und Isolation bei älteren Menschen<br />
verhindern. ■ (senvt)<br />
Seniorenvertretung<br />
Telefon 026 02-60217<br />
rhensius@bdf-online.de<br />
ganz rechts der Fürstliche Förster Josef<br />
Fischer, daneben der Fürstliche Hohenzollernsche<br />
Forstmeister Rudolf Pauscher,<br />
ganz vorne (vierter von links) der<br />
Fürstlich Hohenzollernsche Forstmeister<br />
Eugen Restle. ■ Emmerich Bauer<br />
Im Herbst des<br />
Lebens kann vieles<br />
schwieriger werden<br />
Erinnerung an die<br />
XIII. Hauptversammlung<br />
des deutschen<br />
Forstvereins für<br />
Böhmen in<br />
Eisenstein am<br />
Schwarzen See 19<strong>06</strong><br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 17
AUS DEN LÄNDERN<br />
ARBEITNEHMERLISTE KENNWORT <strong>BDF</strong><br />
1. Gabriele Keil<br />
BT Eberswalde<br />
18 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
BRANDENBURG · BERLIN<br />
Wahlaufruf des <strong>BDF</strong><br />
zur Wahl des Hauptpersonalrates des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung (MIL)<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, der<br />
<strong>BDF</strong> Brandenburg-Berlin bittet Sie um<br />
Unterstützung unserer <strong>BDF</strong> Kandidaten<br />
bei den Arbeitnehmern und Beamten zur<br />
Wahl des Hauptpersonalrates des MIL.<br />
Für die <strong>BDF</strong> Wahlliste kandidieren im<br />
Beruf stehende und in der Personalratsarbeit<br />
erfahrene Kolleginnen und Kollegen.<br />
Unsere Kandidaten stellen sich dieser<br />
Hauptpersonalratswahl mit dem Willen,<br />
neue Ideen einzubringen und sich für<br />
die Interessen der Beschäftigten einzusetzen,<br />
insbesondere dort, wo einschneidende<br />
Veränderungen angedacht sind.<br />
Gehen Sie zur Wahl, geben Sie Ihre<br />
Stimme den <strong>BDF</strong> Kandidatinnen und<br />
Kandidaten. ■<br />
2. Albert Ulonska<br />
BT Eberswalde<br />
„Potsdam-Brandenburg hat 65.000<br />
Hektar mehr Wald als bisher angenommen.<br />
Nach dem Waldflächennachweis<br />
des Landesbetriebs Forst Brandenburg<br />
hat die Mark eine Forstfläche von 1,1 Millionen<br />
Hektar. Im Statistischen Jahrbuch<br />
sei für das Jahr 2009 eine Fläche von<br />
1,045 Millionen Hektar angegeben worden.<br />
Die Flächendifferenz beruhe vor<br />
allem auf unterschiedlichen Datenquellen<br />
und Walddefinitionen, wird erläutert. „Damit<br />
ist Brandenburg mit einem Waldanteil<br />
3. Hans-Dieter Moczia<br />
BT Müllrose<br />
BEAMTENLISTE KENNWORT <strong>BDF</strong><br />
1. Martin Krüger, BT Eberswalde<br />
4. Sebastian Greiser<br />
BT Templin<br />
von 37,3 Prozent weiterhin das waldreichste<br />
ostdeutsche Bundesland“, wird<br />
Minister Jörg Vogelsänger (SPD) zitiert.<br />
57 Prozent der märkischen Forstfläche<br />
sei Privatwald. 25 Prozent Landeswald,<br />
6 Prozent gehören Körperschaften<br />
und 12 Prozent seien vor allem militärische<br />
Flächen im Eigentum des Bundes<br />
oder sind im Besitz des Landes Berlin,<br />
der bundeseigenen BVVG oder gehören<br />
zum Sondervermögen des Landes Brandenburg.<br />
Die etwa 620.000 Hektar Pri-<br />
2. Uwe Engelmann, BT Alt Ruppin<br />
5. Veit Fröhlich<br />
BT Wünsdorf<br />
Brandenburg hat mehr Waldfläche als angenommen<br />
vatwald gehören rund <strong>10</strong>0.000 Eigentümern.<br />
Seit 2005 sei diese Fläche um<br />
33.500 Hektar und die Zahl der Eigentümer<br />
um 5.000 gestiegen. Die durchschnittliche<br />
Fläche je Waldbesitzer betrage<br />
6,2 Hektar und sei damit doppelt so<br />
groß wie Anfang der 90er-Jahre. DPA<br />
Die nun ausgewiesenen 65.000<br />
Hektar mehr Wald, ein Flächenzuwachs<br />
um 6,2%, finden in den aktuellen Strukturüberlegungen<br />
zum Landesbetrieb keine<br />
Berücksichtung. ■
Der stellvertretende Landesvorsitzende Georg Jehle hat am 20. März zusammen mit dem BTB-<br />
Vorsitzenden Bernfried Glück die Kooperationsvereinbarung zwischen <strong>BDF</strong> und BTB , dabei<br />
entstand diese Aufnahme, die wir zum Artikel des letzten Monats nachreichen<br />
60 Jahre Treue zum <strong>BDF</strong><br />
Bernhard Küpferle wurde für 60 Jahre<br />
Mitgliedschaft im Bund Deutscher Forstleute<br />
mit der goldenen Ehrennadel sowie<br />
einer Urkunde geehrt. Ottmar Jochum,<br />
Gruppenvorsitzender der Gruppe Oberschwaben,<br />
sowie Bernadette Jochum,<br />
stellv. Landesvorsitzende, überbrachten<br />
Frau Küpferle, Bernhard Küpferle, Ottmar Jochum (v.l.n.r.)<br />
ihm die Glückwünsche des Landesverbandes<br />
Baden-Württemberg im Beisein<br />
seiner Ehegattin. An der Gründungsversammlung<br />
des Bundes Deutscher Forstleute<br />
in Donaueschingen im damaligen<br />
Land Baden im Jahr 1949 nahm H.<br />
Küpferle als Forstreferendar teil. Nach<br />
seinem Studium in Freiburg und Hannov.<br />
Minden absolvierte er das Referendariat<br />
in Radolfzell. Nach verschiedenen Stationen<br />
seines forstlichen Werdegangs<br />
folgte er 1968 dem Ruf des Fürsten<br />
Friedrich Wilhelm von Hohenzollern nach<br />
Sigmaringen. Dort übernahm er die Leitung<br />
der Gesamtforstverwaltung des<br />
Hauses Hohenzollern mit einer Größe von<br />
14000 Hektar als leitender Forstdirektor.<br />
Seit der Pensionierung im Jahr 1990<br />
interessiert sich der Geehrte für die Ge-<br />
live<br />
schichte und hat intensiv Aktenstudium<br />
im Staatsarchiv in Sigmaringen betrieben.<br />
Bei sehr guter Gesundheit genießt<br />
das Ehepaar Küpferle die Natur bei Spaziergängen<br />
und Radtouren. Ein angenehmer<br />
Austausch rundete den Mittag in<br />
Sigmaringen ab. ■<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
EINLADUNG AN DIE<br />
GRUPPENVORSTÄNDE IM<br />
BEZIRK FREIBURG<br />
zur Sitzung des Bezirksvorstandes<br />
am Dienstag, den 29. Juni 20<strong>10</strong> von<br />
12.30 Uhr bis 17 Uhr im Gasthaus<br />
„Engel“, Hurststraße 1-3, 77836<br />
Rheinmünster-Schwarzach.<br />
Für 12:30 Uhr ist ein gemeinsames<br />
Mittagessen vorgesehen, Sitzungsbeginn<br />
ab 13.30 Uhr.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
hiermit laden wir Euch herzlich zur<br />
Bezirksvorstandssitzung ein.<br />
Tagesordnung:<br />
Begrüßung,<br />
Aktuelles aus der Personalpolitik<br />
von ForstBW mit Diskussion<br />
(Helge von Gilsa),<br />
Informationen zu aktuellen<br />
Themen<br />
vom BBW: Pension mit 67,<br />
Dienstrechtsreform, (ein Vertreter<br />
des BBW),<br />
Aktuelles aus der Landesleitung:<br />
Technischer Dienst, Besetzung<br />
von Leitungspositionen in den<br />
Kreisen, Aufnahme von Forstwirten,<br />
ForstBW u.a. (Dietmar Hellmann),<br />
Neues aus den Kreisen (alle),<br />
Abschluss der Personalratswahlen<br />
(Rolf Leimgruber).<br />
Das Tagungslokal befindet sich im<br />
Ortskern. Autobahnabfahrt 25, Bühl/<br />
Rheinmünster. Eine Mitfahrgelegenheit<br />
ab Bahnhof Bühl ist gegeben.<br />
Bedarf bitte melden.<br />
Wir bitten um rege Teilnahme der<br />
Gruppenvorstände.<br />
Ich bitte Euch, die Teilnahme der Geschäftsstelle<br />
zu melden:<br />
Kontaktangaben der <strong>BDF</strong> Geschäftsstelle:<br />
Telefon <strong>06</strong>262-9251 25<br />
(wochentags von 8 Uhr bis 11.30 Uhr,<br />
danach AB); Fax <strong>06</strong>262-9251 26<br />
oder Mail:<br />
geschaeftsstelle@bdf-bw.de<br />
Der <strong>BDF</strong> Bezirksvorstand Freiburg<br />
Markus Bohnert, Rolf Leimgruber und<br />
Michael Schwarz<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon <strong>06</strong>262-925125<br />
geschäftsstelle@bdf-bw.de<br />
www.bdf.de<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 19
AUS DEN LÄNDERN<br />
20 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
BAYERN<br />
Erfahrungen aus „Start BaySF“<br />
Im Geschäftsjahr 2008 kam es bei<br />
den Bayerischen Staatsforsten erstmals<br />
seit deren Gründung zu einer nennenswerten<br />
Einstellungsrunde in den Funktionen<br />
des bisherigen technischen Forstdienstes<br />
sowie zu einer geringfügigen<br />
Einstellung im Leitungsdienst. Der Bewerberkreis<br />
bestand aus zahlreichen<br />
Forstingenieuren und Diplom-Forstwirten<br />
aus der gesamten Bundesrepublik.<br />
Ca. 40 Kandidaten wurden Ende<br />
Januar 2008 zu einem Assessmentcenter<br />
nach Buchenbühl eingeladen und auf<br />
„Herz und Nieren geprüft“. Es gab<br />
sowohl Einzel- wie auch Gruppenaufgaben<br />
in argumentativer und praktischer<br />
Weise zu meistern. Trotz der großen<br />
Anspannung der Bewerber verlief der<br />
Tag unter Leitung der Personalabteilung<br />
und einer Personalberaterin sehr angenehm.<br />
Zeitnah wurden acht Forstingenieure<br />
und zwei Diplom-Forstwirte mit unbe-<br />
Holz oder Humus?<br />
Kann eine multifunktionale Forstwirtschaft<br />
und damit eine Bewirtschaftung<br />
der Wälder (=Holz) die Anforderungen<br />
von Gesellschaft, Waldbesitzer und Natur-<br />
und Artenschutz erfüllen? Oder sind<br />
Waldstilllegungen (=Humus) von 5 %<br />
notwendig, wie sie die Bundesstrategie<br />
zur biologischen Vielfalt fordert? Vertreter<br />
aller Fachrichtungen trafen sich hierfür<br />
beim diesjährigen Forstpolitischen Seminar<br />
der Hanns-Seidl-Stiftung zu einem<br />
Meinungsaustausch.<br />
Schützen durch Nützen<br />
„Naturnahe Forstwirtschaft – Schützen<br />
durch Nützen“ überschrieb Winfried<br />
Drexler (LWF) die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
der LWF. Zwar sei es notwendig,<br />
Konzepte für die Anreicherung<br />
von stärkerem Totholz, sowie den Schutz<br />
von gezielten „Spenderflächen“ und<br />
„Schlüsselstrukturen“ mit entspre-<br />
fristeten Arbeitsverträgen in die BaySF<br />
aufgenommen.<br />
Arbeits- und kein<br />
Ausbildungsverhältnis<br />
Damit begann für uns das so genannte<br />
Programm Start BaySF. Das auf ungefähr<br />
ein Jahr angelegte Programm soll<br />
durch seinen modularen Aufbau dazu<br />
dienen, die BaySF auf verschiedenen<br />
Positionen und Ebenen zu durchlaufen<br />
und kennenzulernen. Es soll uns Teilnehmern<br />
damit ermöglicht werden, den eigenen<br />
Horizont zu erweitern und ein gesamtbetriebliches<br />
Denken zu erlangen.<br />
Begleitende Seminare sollen Grundlagen<br />
über den Betrieb vermitteln und den Erfahrungsaustausch<br />
fördern. Es besteht<br />
ausdrücklich kein Ausbildungsverhältnis<br />
sondern ein Arbeitsverhältnis, indem<br />
auch entsprechend Leistungen erwartet<br />
werden!<br />
chender Vernetzung zu entwickeln, eine<br />
pauschale Unterschutzstellung hält er<br />
aber für nicht erforderlich.<br />
Holznutzung ist Klimaschutz<br />
Prof. Dr. Dr. Gerd Wegener vom Institut<br />
für Holzforschung der TUM München<br />
und Sprecher des Clusters Forst und<br />
Holz sprach sich ebenfalls für eine flächige,<br />
waldschonende und intelligente<br />
Waldbewirtschaftung und Holznutzung<br />
aus. Mit der Kohlenstoffspeicherung in<br />
Wald und Holz würden effektive Maßnahmen<br />
gegen den Klimawandel sofort<br />
– und nicht erst in einigen Jahrzehnten –<br />
wirksam. Sehr nachdrücklich wies er daraufhin,<br />
wie wichtig hierfür gut ausgebildetes<br />
und ausreichendes Forstpersonal<br />
sei. Dies werde viel zu oft nicht genügend<br />
beachtet und honoriert. Massiv kritisierte<br />
Wegener die nach wie vor hohen Wildschäden<br />
in Deutschland. Bei einem Ge-<br />
Zum Teil werden Kollegen entsprechend<br />
ihren vorhergehenden Berufserfahrungen<br />
eingesetzt, verständlicherweise<br />
werden die neuen Kollegen aber oft<br />
auf Stellen eingesetzt, wo ein akuter Bedarf<br />
besteht. Häufig führt dies allerdings<br />
zu sehr schnellen und unerwarteten Stellenwechseln.<br />
Besonders für Kollegen mit<br />
Familie entstehen hier besondere Härten.<br />
Es ist ganz klar, dass sich jeder Teilnehmer<br />
im ersten Jahr auf wechselnde<br />
Positionen- und Einsatzorte einstellen<br />
muss, dennoch wäre es wünschenswert,<br />
dass der Ablauf des Start-Programms<br />
für den einzelnen Betroffenen etwas besser<br />
vorhersehbar wäre.<br />
Zuversicht besteht, dass die BaySF<br />
weiterhin einen jährlichen Einstellungskorridor<br />
für junge Forstleute erhält und<br />
dass das Start-Programm von Jahr zu<br />
Jahr aus den gemachten Erfahrungen<br />
verbessert werden kann! ■ Sebastian Berger<br />
Holz oder Humus – wie viel Natur- und Artenschutz vertragen Wald und Gesellschaft?<br />
samtschaden in Höhe von derzeit 250<br />
Millionen Euro seien dies 25 Euro pro<br />
Hektar.<br />
Deutliche Defizite<br />
der Bewirtschaftung<br />
Dr. Klaus Thiele, stellvertretender Sprecher<br />
des Arbeitskreises Wald des BN<br />
Bayern und Johannes Enssle, Waldreferent<br />
des NABU Deutschland zeigten<br />
deutliche Defizite der Bewirtschaftung<br />
auf. Insbesondere kritisierten sie u.a. die<br />
fehlende Naturnähe vieler Wälder, den<br />
völligen Ausfall bestimmter Entwicklungsphasen,<br />
den ungenügenden Biotopverbund<br />
sowie die massiven Schäden<br />
durch Wildverbiss. Sie sprachen sich<br />
aber eindeutig für eine naturgemäße<br />
Waldwirtschaft auf großer Fläche aus,<br />
angereichert durch segregative Elemente<br />
auf 5 % der Waldfläche.
Geänderte gesetzliche<br />
Vorgaben<br />
MR Lorenz Sanktjohanser (Staatsministerium<br />
für Umwelt und Gesundheit) und<br />
MR Friedrich Nebel (Staatsministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)<br />
erläuterten die gesetzlichen Entwicklungen<br />
auf EU-, Bundes- und Landesebene.<br />
Insbesondere die unmittelbare<br />
Wirkung des Bundesnaturschutzgesetzes,<br />
die entgegenstehende Regelungen<br />
des Bayerischen Naturschutzgesetzes<br />
aufheben würde sowie die geplante<br />
Novellierung des Bundeswaldgesetzes<br />
hätten einen großen Einfluss auf<br />
die Waldbewirtschaftung.<br />
Artenschutzprojekte des BJV<br />
Eric Imm, Geschäftsführer der Wildland-<br />
Stiftung des BJV, stellte verschiedene Artenschutz-<br />
und Lebensraumverbesserungsprojekte<br />
vor. Aus seiner Sicht entscheidet<br />
die Art und Weise der Bewirtschaftung<br />
über die Qualität des Lebensraums<br />
Wald.<br />
Die Jagd und ihre Schlüsselfunktion<br />
zur Schaffung standortgerechter, gemischter<br />
Wälder (Waldumbau) und dem<br />
damit einhergehenden Arten- und Naturschutz<br />
bei angepassten Wildbeständen<br />
erwähnte er in seinem Vortrag nicht.<br />
WALDTAG 20<strong>10</strong>:<br />
Vom Nutzen des Waldes in schwierigen Zeiten<br />
Der WaldNutzen hilft allen – Das WaldNutzen auch<br />
Wald und Forstwirtschaft haben auf<br />
viele Herausforderungen unserer Zeit<br />
eine Antwort. Sowohl der WaldNutzen –<br />
die Leistungen des Waldes – als auch<br />
das WaldNutzen – die Forst- und Holzwirtschaft<br />
– sind für die Gesellschaft unverzichtbar.<br />
Eine stärkere Unterstützung<br />
durch Politik und Gesellschaft ist daher<br />
notwendig.<br />
Mit dem Waldtag 20<strong>10</strong> soll deutlich<br />
gemacht werden: auf viele der großen<br />
Herausforderungen/Megatrends unserer<br />
Zeit haben Wald und Forstwirtschaft entweder<br />
eine Antwort oder leisten zumindest<br />
einen wichtigen Beitrag: für den<br />
ländlichen Raum, die Bekämpfung des<br />
Klimawandels, die Finanz- und Wirt-<br />
Revierweise Aussagen<br />
notwendig<br />
Einen engagierten Vortrag zum Thema<br />
„Jagd und Artenschutz“ hielt Michael<br />
Lechner von der WBV Holzkirchen. Der<br />
Vorstand der größten WBV Bayerns plädierte<br />
u.a. vehement dafür, dass die<br />
WBVen sich im eigenen Interesse selbst<br />
waldbauliche Grenzen bzw. Standards<br />
setzen sollten, um sich glaubwürdig vom<br />
privaten Handel abzusetzen. Die WBV<br />
Holzkirchen selbst steht traditionell für<br />
eine naturgemäße Wirtschaftsweise.<br />
Lechner verwies auf die sehr gute<br />
Zusammenarbeit mit den Förstern der<br />
ÄELF und wandte sich sehr deutlich gegen<br />
weitere Personalkürzungen in der<br />
Fläche. Jagdpolitisch forderte er die Einführung<br />
„revierweiser Aussagen“ als Ergänzung<br />
zum hegegemeinschaftsweisen<br />
Gutachten ein. Seit mittlerweile 25 Jahren<br />
werden die Jagdgenossenschaften<br />
im Landkreis Miesbach mit großem Erfolg<br />
zur Situation der Waldverjüngung in<br />
den Einzelrevieren beraten. Er forderte<br />
aber alle Eigentümer auf, sich für ihr Eigentum<br />
und innerhalb der Jagdgenossenschaften<br />
klar für „Wald vor Wild“ einzusetzen.<br />
Ambitioniertes<br />
Naturschutzkonzept<br />
Das ambitionierte und auch in vielen Naturschutzkreisen<br />
anerkannte Natur-<br />
schaftskrise, für die Rohstoff- und Energieversorgung,<br />
das Wasser, die Biologische<br />
Vielfalt und selbst für Probleme<br />
durch den demographischen Wandel<br />
und die zunehmende Entfremdung durch<br />
die „Virtuelle Welt“….<br />
Namhafte Referenten wie Tamas<br />
Marghescu, ehem. Internationale Union zur<br />
Bewahrung der Natur und ihrer Ressourcen<br />
oder Hans-Joachim Vieweger, Wirtschaftsredakteur,<br />
Bayerischer Rundfunk<br />
oder Felix Finkbeiner, bekannt durch seine<br />
Baumpflanzaktionen „Plant for the planet“.<br />
Die Veranstaltung findet am 27. August<br />
20<strong>10</strong> in Weihenstephan statt. Uns<br />
ist bewusst, dass der Termin in den Ferien<br />
liegt. Aus verschiedensten Gründen<br />
schutzkonzept der BaySF stellte Nikolaus<br />
Stöger, Forstbetriebsleiter in Landsberg,<br />
vor. Waldnaturschutz sei ein zentrales<br />
Ziel der Bewirtschaftung, die BaySF<br />
spreche sich aber klar für einen integrativen<br />
Ansatz aus.<br />
Nachhaltige Waldwirtschaft<br />
als Beitrag zum Klimaschutz<br />
Dr. Bernhard Kenter von der Universität<br />
Hamburg berechnete aus dem durchschnittlichen<br />
jährlichen Zuwachs eine<br />
Kohlenstoffeinsparung von 20 Tonnen/<br />
Jahr und Hektar oder eine Energieleistung<br />
von 3.<strong>06</strong>0 Liter Öl/Jahr und Hektar.<br />
Seine Thesen:<br />
• Nachhaltige Waldwirtschaft ist ein<br />
wichtiger Beitrag zum Klimaschutz<br />
• Genutzte Wälder binden mehr CO 2 als<br />
stillgelegte Wälder und tragen mehr zur<br />
Nachhaltigkeit bei.<br />
• Durch die Mehrfachnutzung von Holz<br />
(Kaskadennutzung) ergeben sich<br />
mehrfache Einsparungspotenziale.<br />
In den Diskussionen zeigte sich, dass<br />
Forstwirtschaft und Naturschutz in vielen<br />
Dingen gar nicht weit auseinanderliegen.<br />
Zahlreiche Forderungen des Naturschutzes<br />
wurden zudem in den letzten<br />
Jahren aufgenommen und umgesetzt.<br />
Der Ansatz, Naturschutz auf ganzer Fläche<br />
zu betreiben und nicht nur auf kleinen<br />
Vollschutzflächen, hat daher – mit<br />
weiteren Ergänzungen – Zukunft. ■<br />
war ein anderer Termin allerdings nicht<br />
möglich. Wir bitten Sie daher, diesen Termin<br />
schon vorzumerken und möglichst<br />
daran teilzunehmen.<br />
Weitere Informationen folgen. ■<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 21
AUS DEN LÄNDERN<br />
22 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Neue ZAPO: richtiger Weg<br />
Die neue Zulassungs-, Ausbildungsund<br />
Prüfungsordnung für den höheren<br />
und gehobenen technischen Forstdienst<br />
(ZAPO gtF/hF) befindet sich derzeit in<br />
der Verbändeanhörung. Der <strong>BDF</strong> begrüßt<br />
die Neufassung. Enthält sie doch<br />
alle Grundforderungen des <strong>BDF</strong>:<br />
1. Beibehaltung des Vorbereitungsdienstes,<br />
Erhalt als „Allgemeine<br />
Ausbildungsstätte“:<br />
Mit dem Vorbereitungsdienst werden die<br />
vom Bayerischen Waldgesetz geforderten<br />
Qualifikationsstandards für eine<br />
Betriebsleitung und -ausführung im öffentlichen<br />
Wald erfüllt. Zudem kann über<br />
den eigenen Bedarf der Forstverwaltung<br />
hinaus ausgebildet werden.<br />
Für eine Beibehaltung des Vorbereitungsdienstes<br />
als so genannte „Allgemeine<br />
Ausbildungsstätte“ haben sich in<br />
einer länderübergreifenden Projektgruppe<br />
unter der Leitung von leitenden Forstdirektor<br />
Robert Staufer (Forstschule<br />
Lohr) u.a. die Länder Hessen, Thüringen,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern<br />
ausgesprochen. Baden-Württemberg<br />
hingegen bietet aufgrund seiner Organisation<br />
auf Landkreisebene nur noch ein<br />
Traineeprogramm an.<br />
2. Ausbildungsziel<br />
„Forstlicher Generalist“:<br />
Es soll eine umfassende berufliche Verwendbarkeit<br />
in Forstbetrieben aller Waldbesitzarten,<br />
öffentlichen Forstverwal-<br />
tungen, verwandten Berufen sowie als<br />
Fach- und Führungskräfte erreicht werden.<br />
Der <strong>BDF</strong> hatte immer eine umfassende<br />
Ausbildung gefordert und eine zu<br />
frühe Spezialisierung, wie sie oft bei „Trainings<br />
on the job“ erfolgt, abgelehnt.<br />
3. Stärkeres Gewicht auf Führungsund<br />
Sozialkompetenz...<br />
durch eine stärkere Gewichtung der<br />
mündlichen Prüfung und durch die Einführung<br />
eines Kurzvortrages sowie von<br />
Rollenspielen.<br />
Die Neufassung der ZAPO war u. a.<br />
auch wegen des neuen Beamten- und<br />
Laufbahnrechts sowie den neuen Studienabschlüssen<br />
(Bachelor und Master)<br />
notwendig geworden.<br />
Insgesamt begrüßt der <strong>BDF</strong> die Neufassung<br />
der ZAPO.<br />
Ausbildungskapazität<br />
anheben<br />
Entsprechend unseres Antrags vom 20.<br />
Februar fordert der <strong>BDF</strong> allerdings eine<br />
vollständige Öffnung oder zumindest<br />
eine deutliche Anhebung der Ausbildungskapazität<br />
für den gtF.<br />
Der Leiter der Forstverwaltung – Ministerialdirigent<br />
Georg Windisch – hatte<br />
in einem Schreiben vom 16. März 20<strong>10</strong><br />
eine Erhöhung der Ausbildungsplätze<br />
ebenfalls als „wünschenswert“ bezeichnet.<br />
Er verwies aber darauf, dass „sich<br />
die Ausbildungskapazität an den Anfor-<br />
Senioren besuchen Tiefenbohrung<br />
Windischeschenbach<br />
Albert Butscher, der Seniorenvertreter<br />
der bayerischen Bezirksgruppe der<br />
Oberpfalz hatte zum Frühjahrstreffen<br />
nach Windischeschenbach zum gemeinsamen<br />
Mittagessen eingeladen.<br />
Leider war die Beteiligung schwach, da<br />
zum gleichen Zeitpunkt das ALF Weiden<br />
einen Seniorentreff vereinbart hatte. Butscher<br />
versicherte in Zukunft werden die<br />
Termine rechtzeitig abgestimmt.<br />
Nach dem Essen wurde das Geozentrum<br />
an der kontinentalen Tiefenbohrung<br />
in Windischeschenbach besichtigt.<br />
Geowissenschaftler bohrten dort 9.<strong>10</strong>1<br />
Meter tief in die Erdkruste, das tiefste<br />
Loch unserer Welt im harten kristallinen<br />
Gestein. Windischeschenbach wurde<br />
dadurch weltbekannt. Nach dem Abschluss<br />
der Bohrung entstand 1998 hier<br />
das Geozentrum an der KTB als Informations-<br />
und Begegnungsstätte für Wissenschaft,<br />
Schule und Öffentlichkeit.<br />
Die Erde ist das zentrale Thema dieser<br />
modernen Umweltbildungsstätte.<br />
Besucherbetreuer Heinrich Kobatsch<br />
führte die Ruheständler mit ihren Damen<br />
derungen des Vorbereitungsdienstes und<br />
den dienstlichen Rahmenbedingungen<br />
bei den Ausbildungsbehörden bemessen<br />
muss“. Er versprach aber eine Prüfung,<br />
ob es „sinnvoll und vor allem leistbar<br />
wäre, die Anzahl der Ausbildungsplätze<br />
zu erhöhen“. Eine intensive Einbeziehung<br />
des <strong>BDF</strong> sicherte Windisch zu. ■<br />
GEPLANTE<br />
ZAPO-ÄNDERUNGEN<br />
1. Es gibt nur noch eine gemeinsame<br />
ZAPO für den gehobenen technischen<br />
Forstdienst (gtF) sowie den<br />
höheren Forstdienst (hF).<br />
2. Die Zulassungsvoraussetzung für<br />
den gtF sind der Forstliche Bachelor<br />
(FH/Uni), für den hF der Forstliche<br />
Master (FH/Uni). Zudem werden<br />
abzuleistende Studieninhalte in<br />
Form einer umfassenden Fächerliste<br />
vorgeschrieben.<br />
3. Die Prüfung der Forstdiensttauglichkeit<br />
wird beibehalten. Allerdings<br />
werden die Anforderungen an die<br />
Sehfähigkeit endlich realitätsnah<br />
definiert.<br />
4. Der Jagdschein ist weiterhin Zulassungsvoraussetzung.<br />
5. Neu ist eine einmonatige und prüfungsrelevante<br />
Projektarbeit. Hierzu<br />
wählt die Anwärterin/der Anwärter<br />
ein praxisrelevantes Thema, das<br />
vom Prüfungsausschuss gebilligt<br />
werden muss und bearbeitet<br />
dieses selbstständig.<br />
6. Die Zahl der schriftlichen Prüfungen<br />
wird deutlich reduziert. In der<br />
mündlichen Prüfung werden ein<br />
Kurzvortrag sowie Rollenspiele aufgenommen.<br />
durch die hochinteressante Ausstellung.<br />
Angenehm überrascht waren einige der<br />
Teilnehmer, die KTB schon einmal be-<br />
TERMINE:<br />
Bezirksversammlung Oberbayern<br />
am 11. Juni 20<strong>10</strong> in Freising<br />
<strong>10</strong> Uhr: Treffpunkt Waldgaststätte<br />
Plantage – Exkursion im Revier<br />
Freising: „Waldumbau – Wege zum<br />
Dauerwald“ (H. Rudolf)<br />
12 Uhr: Treffpunkt Gasthaus zum<br />
Löwen (Landshuter Straße 66,<br />
Freising): Mittagessen und<br />
Versammlung mit LV G. Hahner und<br />
Stellvertreter Klaus Wagner<br />
Terminvormerkung:<br />
Bezirksversammlung Oberfranken<br />
am 12. Juli 20<strong>10</strong> um 13 Uhr in Himmelkron.<br />
Weitere Einzelheiten folgen.
Die pensionierten Forstbeamten mit ihren Damen am Fuße des Bohrturmes. 2.v. l.: Seniorenvertreter<br />
Albert Butscher<br />
sucht hatten, von den wieder neu gestalteten<br />
Ausstellungsräumen. Der versierte<br />
Besucherbetreuer gestaltete den Rundgang<br />
mit der Vermittlung neuer wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse, dem Erdbebensimulator<br />
und der Besteigung des<br />
Bohrturmes bis zur ersten Plattform hervorragend.<br />
Völlig neu war den Senioren,<br />
die „Potsdamer Kartoffel“ von dem Berliner<br />
Künstler Oliver Störmer. Kobatsch<br />
erklärte, die Erde ähnle einer Kartoffel,<br />
die Erdanziehungskraft ist unterschiedlich<br />
verteilt, der Planet verbeult. Selbst<br />
die Ozeane sind voller Dellen.<br />
Die Grundlage ist die vom Berliner<br />
Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ<br />
berechnete Figur der Erde, das Potsdamer<br />
Geoid. Dieses ist wegen seiner präzisen<br />
Darstellung des ungleichmäßigen<br />
Schwerefeldes der Erde auch weltweit<br />
bekannt als „Potsdamer Kartoffel“.<br />
Beim Ausklang mit Kaffee und Kuchen<br />
waren sich alle einig. Albert Butscher<br />
hatte wieder ein schönes und interessantes<br />
Frühjahrstreffen hervorragend<br />
organisiert. ■ Hans Rösch<br />
I feel good? –<br />
Tag der Arbeit im öffentlichen Dienst<br />
Übergabe der Unterschriften an Ministerpräsident Rüttgers<br />
Die Basis hat gesprochen: Rund 600<br />
Beschäftigte des Landesbetriebes Wald<br />
und Holz (LB) haben den Aufruf gegen<br />
Stellenabbau und für die Zukunft einer eigenständigen<br />
Forstverwaltung in NRW<br />
unterschrieben. <strong>BDF</strong> und IG BAU hatten<br />
auf dem Empfang der Landesregierung<br />
anlässlich des Tages der Arbeit die Gelegenheit,<br />
sowohl die Argumente als auch<br />
die Unterschriften der im März im LB<br />
WuH durchgeführten Unterschriftenaktion<br />
gegen einen weiteren Stellenabbau<br />
an Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers<br />
persönlich zu überreichen.<br />
Die Jahrhunderthalle in der Nachbarschaft<br />
von Nokia und Opel in Bochum<br />
bot eine perfekte Kulisse für die Bestrebungen<br />
der Landesregierung, die Errungenschaften<br />
für Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer in den letzten fünf Jahren<br />
darzustellen sowie Verbänden, Gewerk-<br />
live<br />
schaften und Betriebsräten für ihre Arbeit<br />
in dieser schwierigen Zeit zu danken.<br />
Arbeitsminister Laumann würdigte in<br />
seinem Grußwort Betriebsratsarbeit als<br />
wichtigen Bestandteil der Humanisierung<br />
der Arbeitswelt, vor allem den „Einsatz<br />
IG BAU und <strong>BDF</strong> mit dem Votum der Belegschaft in Bochum<br />
Die „Potsdamer Kartoffel“.<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 097 20-743<br />
bdf.bayern@t-online.de<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
für Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />
nicht wehren können“.<br />
Der Bezirksleiter der IG Metall NRW,<br />
Oliver Burkhard, forderte die zukünftige<br />
Landesregierung auf, das Landespersonalvertretungsgesetz<br />
in vollem Umfange<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 23
AUS DEN LÄNDERN<br />
24 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
wieder einzusetzen und empfahl der<br />
stärksten Partei im Landtag „Augen auf<br />
bei der Wahl des Koalitionspartners“.<br />
Ministerpräsident Rüttgers stellte in<br />
seiner Rede in Aussicht, Manager künftig<br />
mit ihrem Privatvermögen für Fehler haften<br />
zu lassen, und lobte auf der anderen<br />
Seite die Arbeit der Gewerkschaften im<br />
Bündnis für Arbeit.<br />
Vor dem Empfang gelang es den<br />
Vertretern von IG BAU und <strong>BDF</strong>, in einem<br />
kurzen Gespräch einige Worte mit dem<br />
Ministerpräsidenten zu wechseln und die<br />
Unterschriften der Bediensteten zu überreichen.<br />
Der MP war gut informiert über<br />
die prekäre Stellensituation im Landesbetrieb.<br />
Er zeigte sich allerdings verwundert,<br />
dass es für die Zeitvertragsarbeiten<br />
speziell in den Revieren keine Stellen gibt.<br />
Er teilte auch die Einschätzung, dass bei<br />
der Einsparung das Ende der Fahnenstange<br />
erreicht sei, sagte eine gemeinsame<br />
Arbeit an den Problemen zu, betonte<br />
aber, keine Wunder bewirken zu<br />
können.<br />
Wahlprüfsteine zur Forstpolitik in NRW<br />
<strong>BDF</strong>, SDW und IG BAU haben den<br />
fünf Parteien vor der Landtagswahl<br />
Fragen zur zukünftigen Forstpolitik gestellt.<br />
Da nun die Koalitionsverhandlungen<br />
in vollem Gange sind, fassen wir<br />
die Kernaussagen hier noch einmal zusammen.<br />
Zukunft des Landesbetriebes<br />
Wald und Holz (LB WuH)<br />
Alle Parteien anerkennen die bisherigen<br />
Leistungen des LB WuH und sprechen<br />
sich für den Erhalt der Einheitsforstverwaltung<br />
aus. Die LINKE will den LB WuH<br />
unter dem Primat „Öffentlich vor Privat“<br />
live<br />
erhalten. Eine gesicherte Finanzierung<br />
des LB WuH machen CDU, SPD und<br />
FDP von einer Überprüfung der Aufgaben<br />
und einer Evaluierung der durchgeführten<br />
Forstreform abhängig. Für die<br />
GRÜNEN gehört eine mittel- bis langfristige<br />
Planungssicherheit zu einem Programm,<br />
das sich an den Zielen einer<br />
nachhaltigen Forstwirtschaft unter Berücksichtigung<br />
der Gefahren und Folgen<br />
des Klimawandels orientiert. Personalabbau<br />
und Einstellungskorridor werden unterschiedlich<br />
beurteilt. Die CDU sieht eine<br />
Festlegung der Personalausstattung erst<br />
nach Bestandsaufnahme und Bewertung<br />
der neuen Strukturen. Die FDP will<br />
die Aufgaben entsprechend dem verfügbaren<br />
Personal zuordnen. SPD und<br />
GRÜNE lehnen einen weiteren Stellenabbau<br />
ab. SPD und FDP sehen die Not-<br />
wendigkeit eines Einstellungskorridors<br />
zum Schutz vor Überalterung.<br />
Privatisierung<br />
öffentlichen Waldes<br />
Die CDU sieht angesichts der desolaten<br />
Haushaltslage im Waldverkauf ein „letztes<br />
Mittel“. Die FDP beabsichtigt außer zu<br />
Arrondierungszwecken keinen Verkauf<br />
großer Waldflächen. GRÜNE und die<br />
LINKE lehnen weiteren Staatswaldverkauf<br />
ab. Die SPD will keine großen<br />
Staatswaldflächen zur Haushaltskonsolidierung<br />
verkaufen.<br />
CDU und FDP sehen Flächenzuwächse<br />
ausschließlich im Rahmen von<br />
Arrondierungen. SPD, GRÜNE und die<br />
LINKE halten es für prüfenswert bis notwendig,<br />
schützenswerte Waldflächen<br />
anzukaufen, wobei SPD und GRÜNE<br />
diese Flächen in eine landeseigene Stiftung<br />
einbringen möchten.<br />
Waldgefährdung durch Luftschadstoffe<br />
und Klimawandel<br />
Alle fünf Parteien erkennen durch den<br />
Klimawandel Risiken für das Ökosystem<br />
Wald. CDU, SPD und GRÜNE sehen die<br />
Waldkalkung als Gegenmaßnahme und<br />
werden sie weiterhin finanziell unterstützen.<br />
Die FDP steht zur Förderung der<br />
Wald- und Holzwirtschaft, aber nicht<br />
über das bisherige Maß hinaus.<br />
CDU und FDP verweisen auf ihr Regierungsprogramm<br />
„Strategie zur Anpassung<br />
an den Klimawandel“. CDU und<br />
GRÜNE anerkennen die Notwendigkeit<br />
des Personalerhaltes zur Umsetzung politischer<br />
Zielrichtungen in Bezug auf den<br />
Klimawandel.<br />
Fazit: Eine gute Gelegenheit für beide<br />
Verbände, ihre Anliegen dem höchsten<br />
Funktionsträger NRWs direkt vorzutragen.<br />
Die Worte des von der Jazzsängerin<br />
Richetta Manager virtuos vorgetragenen<br />
Songs „I feel good“ finden im Berufsalltag<br />
des öffentlichen Dienstes in<br />
NRW zurzeit leider keinen Platz mehr.<br />
Möglicherweise lassen sich die Bedingungen<br />
in der neuen Legislaturperiode<br />
„somewhere over the rainbow“ neu diskutieren<br />
oder gar positiv beeinflussen. ■<br />
UM<br />
„Landeswaldprogramm“<br />
als Grundlage für eine<br />
nachhaltige Forstpolitik<br />
Die SPD begrüßt die Forderung nach<br />
einem Landeswaldprogramm als Rahmen<br />
für die vielfältigen Waldfunktionen<br />
auch für internationale Dialogprozesse.<br />
Die GRÜNEN fordern einen Aktionsplan<br />
für eine nachhaltige Waldpolitik und weisen<br />
auf die Möglichkeiten der Novellierung<br />
des Landesentwicklungsplanes hin.<br />
CDU und FDP wollen die bisherigen Programme<br />
und Strategien in ein schlüssiges<br />
Gesamtkonzept einbringen. Die<br />
LINKE fordert zur gegenseitigen Information<br />
auf.<br />
Waldpädagogik<br />
und Umweltbildung<br />
CDU und FDP wollen weiterhin die Aktivitäten<br />
der Jugendwaldheime sowie Kooperationen<br />
zwischen Ministerien, NUA<br />
und LB WuH unterstützen. SPD und<br />
GRÜNE kündigen einen Ausbau der Angebote<br />
in Waldpädagogik und Umweltbildung<br />
an. Die SPD steht für ein Konzept<br />
„Bildung für nachhaltige Entwicklung und<br />
Umwelt“. Die LINKE sieht die Umweltbildung<br />
beim LB WuH gut platziert und fordert<br />
entsprechende personelle und<br />
finanzielle Mittel.<br />
Auf die Umsetzung der hier formulierten<br />
und komprimierten Ziele durch die<br />
nunmehr gewählten Regierungsparteien<br />
dürfen wir gespannt sein. ■ LV/ UM<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 023 94-286631<br />
Telefax 0 23 94-286632<br />
kontakt@bdf-nrw.de
Einschießen in Landau<br />
Die Regionalgruppe Südlicher Pfälzerwald<br />
lud Ende April zum Einschießen auf<br />
den Schießstand nach Landau ein. Geschossen<br />
wurde auf der <strong>10</strong>0-Meter-<br />
Bahn auf den Bock angestrichen,<br />
stehenden Überläufer und Einschießscheiben.<br />
Probleme beim Einstellen der<br />
Zielfernrohre konnte man mit dem anwesenden<br />
Peter Hammer, Bundessieger<br />
2007 der Büchsenmacher, besprechen<br />
und lösen.<br />
Drück- und Treibjagdinteressierte<br />
zog es, schon lange vor der Saison, zum<br />
EINLADUNG<br />
Wo endet die Verantwortung der Waldbesitzenden<br />
und der übrigen Beteiligten?<br />
Welchen Aufgaben müssen wir uns<br />
diesbezüglich stellen?<br />
Mit diesen und anderen Fragen wollen<br />
wir uns am Donnerstag den 1. Juli<br />
20<strong>10</strong> im Forstamt Wasgau beschäftigen.<br />
Als kompetenten Referenten konnten wir<br />
den Juristen der Zentralstelle der Forstverwaltung,<br />
Dietmar Seefeldt, gewinnen.<br />
Zwei Waldbilder und ein gemeinsamer<br />
Abschluss im Haus des Gastes<br />
Ende April hat der rumänische Berufsverband<br />
Consilva eine Deutschlandreise<br />
für 46 rumänische Forstleute organisiert.<br />
Am 27. Oktober haben der Forstverein<br />
Rheinland-Pfalz-Saarland und der <strong>BDF</strong><br />
gemeinsam die rumänischen Kollegen<br />
zu einem Erfahrungsaustausch und einer<br />
laufenden Keiler. Für geübte Schützen<br />
kein Problem und eher Bestätigung ihres<br />
Könnens, zeigten sich die Ungeübten zunächst<br />
leicht überfordert – zumindest einen<br />
Blattschuss anzutragen. Aber:<br />
Übung machte auch an diesem Tag<br />
(Hoffnungen auf) den Meister.<br />
Beim abschließenden Kaffee mit leckerem<br />
Kuchen wurden zunächst berufspolitische<br />
Themen besprochen, anschließend<br />
wurde die Planung zum Besuch<br />
des Schießkinos in Östringen Ende<br />
September / Anfang Oktober vorange-<br />
Veranstaltung des <strong>BDF</strong> zum Thema<br />
Verkehrssicherungspflicht<br />
bieten die Möglichkeit der Diskussion<br />
und des Austausches. In diesem Zusammenhang<br />
werden wir auch über die aktuellsten<br />
berufspolitischen Entwicklungen<br />
berichten.<br />
Treffpunkt: Donnerstag, 1. Juli 20<strong>10</strong>,<br />
14 Uhr auf dem Parkplatz des Haus des<br />
Gastes in Dahn (Kreisel Richtung Bad<br />
Bergzabern, gegenüber dem SBK).<br />
Über eine rege Teilnahme würden<br />
wir uns freuen. ■<br />
Regionalgruppe Südpfalz<br />
interessanten, eintägigen Exkursion in<br />
Koblenz und Maria Laach begrüßen können.<br />
Während zu Consilva langjährige,<br />
berufsständige <strong>BDF</strong>-Kontakte bestehen,<br />
haben angeführt durch den Leiter der rumänischen<br />
Staatsforstverwaltung, Valerian<br />
Solovastru, erstmals auch hochran-<br />
trieben. Auf jeden Fall soll, da waren sich<br />
die Teilnehmer einig, der Termin auf dem<br />
Schießstand Landau im nächsten Frühjahr<br />
wieder angeboten werden. Und eine<br />
besondere Attraktion wäre natürlich das<br />
Ausschießen einer Ehrenscheibe und der<br />
Schrotschuss auf den Rollhasen.<br />
Vielen Dank an die Organisatoren<br />
aus dem Forstamt Haardt, Frau Brockmann,<br />
Herr Sigmund und Herr<br />
Schnepf. ■<br />
Rumänische Forstleute zu Gast in Koblenz<br />
gige Vertreter der rumänischen Staatsforstverwaltung<br />
an einem solchen Austausch<br />
teilgenommen. ■ MD<br />
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<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 25
AUS DEN LÄNDERN<br />
26 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
SACHSEN<br />
Der <strong>BDF</strong> im Hauptpersonalrat<br />
beim Sächsischen Staatsministerium für Umwelt<br />
und Landwirtschaft (SMUL)<br />
Nach der Errichtung des Staatsbetriebes<br />
Sachsenforst zum 1. Januar 20<strong>06</strong><br />
wurde der § 70 des Sächsischen Personalvertretungsgesetzes<br />
aufgehoben, der<br />
den HPR-Forst beim SMUL legitimiert.<br />
Somit stand für uns Förster die Aufgabe,<br />
bei den Hauptpersonalratswahlen am 8.<br />
Mai 2007 mit einer attraktiven Liste anzu-<br />
Der HPR im März 20<strong>10</strong> bei seiner Sitzung in Plauen i.V.<br />
treten und nach erfolgreicher Wahl die<br />
„Forstinteressen“ im „großen“ Hauptpersonalrat<br />
wahrnehmen zu können. Für die<br />
Gruppe der Beamten (vier Sitze im HPR)<br />
konnten wir eine Liste mit vier Kandidaten<br />
aufstellen – Markus Bachmann, Michael<br />
Creutz, Heiko Linhardt und Matthias Kruner.<br />
Um unsere Kräfte nicht in gewerkschaftlichen<br />
Grabenkämpfen zu Lasten<br />
forstlicher Interessen aufzureiben, einigte<br />
sich der <strong>BDF</strong> Sachsen mit der IG BAU<br />
auf eine gemeinsame, wechselseitig besetzte<br />
Liste für die Angestellten (elf Sitze<br />
im HPR) mit sieben Kandidaten, davon<br />
drei aus dem <strong>BDF</strong> – Silvia Freudenberger,<br />
Matthias Mihm und Andreas Graf.<br />
Für die Gruppe der Arbeiter (sechs Sitze<br />
im HPR) stellte die IG BAU ebenfalls eine<br />
Forst-Liste auf.<br />
Bei der Wahl konnten wir mit unserer<br />
Beamtenliste die meisten Beamtenstimmen<br />
(48 %) erreichen und den Förstern<br />
somit zwei Sitze im Gremium sichern.<br />
Die Angestelltenliste war nach einer freien<br />
Liste sowie der ver.di-Liste am drittstärksten<br />
und konnte ebenfalls zwei Sitze<br />
im HPR erringen. Die Arbeiterliste gewann<br />
vier Sitze.<br />
Die Zusammenarbeit im HPR beim<br />
SMUL ist vom ersten Tag an geprägt<br />
durch das gemeinsame Interesse aller<br />
Mitglieder, die Beschäftigten möglichst<br />
gut zu vertreten. In den Diskussionen des<br />
Gremiums spielen vordergründig weder<br />
die Zugehörigkeit zu einer bestimmten<br />
Gruppe der Beschäftigten noch zu einer<br />
bestimmten berufsständischen Interessenvertretung<br />
bzw. die Herkunft aus<br />
einem bestimmten „Zweig“ des Ressorts<br />
eine Rolle. Sicherlich bestand anfangs<br />
eine gewisse Unsicherheit auf beiden<br />
Seiten – sowohl bei den Mitgliedern des<br />
ehemaligen HPR-A, die auf einmal mit<br />
acht „Förstern“ (knapp 40 % der Mitglieder)<br />
konfrontiert wurden, als auch bei<br />
den Förstern, die ihre Sonderstellung im<br />
HPR-F aufgeben und sich an die Arbeit<br />
in einem größeren Gremium gewöhnen<br />
mussten.<br />
Diese Einigkeit und sachorientierte<br />
Zusammenarbeit zahlte sich bereits Anfang<br />
2008 aus, als der HPR beim Ver-<br />
waltungsgericht Dresden gegenüber<br />
dem SMUL das Mitbestimmungsverfahren<br />
für die Personalauswahl zur Kommunalisierung<br />
erzwang. Die Kommunalisierung<br />
selbst konnte weder vom HPR noch<br />
vom <strong>BDF</strong> verhindert werden. Der HPR<br />
erreichte aber - auch durch die wie immer<br />
gute und sachorientierte Zusammenarbeit<br />
mit der Dienststelle – das<br />
bestmöglichste Ergebnis für die an die<br />
Kommunen wechselnden Beschäftigten<br />
aus dem Ressort des SMUL. Leider<br />
haben im Zuge der Kommunalisierung<br />
Markus Bachmann, Heiko Linhardt und<br />
Matthias Mihm die Landesverwaltung<br />
am 1. August 2008 verlassen (müssen) –<br />
und somit auch den HPR.<br />
Wer ein „nach außen hin klar erkennbares<br />
Profil des <strong>BDF</strong>“ im Hauptpersonalrat<br />
beim SMUL sucht, den müssen wir<br />
leider enttäuschen. Die <strong>BDF</strong>-Mitglieder<br />
im HPR bringen sich im Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten und Fähigkeiten in die Arbeit<br />
des HPR ein. Dabei fühlen wir uns<br />
als Vertreter aller Beschäftigter des<br />
SMUL, ohne jedoch unsere Mitgliedschaft<br />
im <strong>BDF</strong> zu vergessen oder gar zu<br />
verleugnen. Insbesondere bei der Vorbereitung<br />
der Sitzungen in den einzelnen<br />
Fachausschüssen des Gremiums - z. B.<br />
für den „Staatsbetrieb Sachsenforst“, für<br />
„Tarifrecht und öffentliches Dienstrecht“,<br />
für „Soziale Angelegenheiten“ oder für<br />
„Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit“ -<br />
können wir <strong>BDF</strong>-Mitglieder auch Positionen<br />
unseres Berufsverbandes einbringen.<br />
So konnten auch durch die intensive<br />
Mitarbeit der <strong>BDF</strong>-Mitglieder zahlreiche<br />
Dienstvereinbarungen erarbeitet und abgeschlossen<br />
werden, z. B. zum „Nachteilsausgleich“<br />
(bei Behördenumstrukturierungen),<br />
zum „Behördlichen Eingliederungsmanagement“,<br />
„Nutzung von<br />
Internet, Intranet und E-Mail“ oder zur<br />
„Telearbeit“. Weitere Dienstvereinbarungen,<br />
z. B. zum Umgang mit Konflikten<br />
und zur Vermeidung von Mobbing, zum<br />
Umgang mit Suchterkrankten oder zu<br />
Datensicherheit und Datenschutz, sind in<br />
Vorbereitung. Genauso konnten sich die
<strong>BDF</strong>-Mitglieder im HPR und der häufig<br />
als Gast bei den Gremien- und Ausschusssitzungen<br />
anwesende Schatzmeister<br />
des <strong>BDF</strong>-Landesverbandes<br />
Sachsen, Norbert Bähren, qualifiziert in<br />
den Beteiligungsverfahren des HPR für<br />
die Neuorganisation des Staatsbetriebes<br />
Sachsenforst nach dem 1. August 2008,<br />
zur neuen Verwaltungsvorschrift Jagd<br />
oder auch zur Verfahrensweise bei der<br />
Privatisierung von Dienststellenaufgaben<br />
in den Forstbezirken einbringen. Übrigens:<br />
Im Mai 2011 wird ein neuer HPR<br />
„Förstertag 20<strong>10</strong>“<br />
Es soll ein fröhlicher Tag werden, der<br />
„Förstertag 20<strong>10</strong> in Moritzburg“. Für den<br />
29. August 20<strong>10</strong> plant der <strong>BDF</strong> ein Zusammentreffen<br />
von Förstern/-innen mit<br />
und ohne Anhang, ungezwungen und<br />
frei von den Sorgen des Alltages.<br />
Eingeladen sind Förster/-innen aller<br />
Dienstherren und Arbeitgeber, nicht nur<br />
<strong>BDF</strong>’ler. Der Vormittag soll die kultrellen<br />
beim SMUL gewählt. Gern stehe ich dafür<br />
als Kandidat wieder zur Verfügung.<br />
Allerdings hat sich gezeigt, dass Matthias<br />
Kruner und ich zwar unser Möglichstes<br />
geben, die beiden „<strong>BDF</strong>-Sitze“ im Gremium<br />
immer zu besetzen, aber seit der<br />
Kommunalisierung haben wir keine Ersatzmitglieder<br />
mehr, die uns im Krankheits-<br />
oder Urlaubsfall vertreten können<br />
und so müssen dann unsere Plätze frei<br />
bleiben. Wir würden uns sehr freuen,<br />
wenn das eine oder andere <strong>BDF</strong>-Mitglied<br />
oder auch „ungebundene“ Förster In-<br />
Revierorganisation in den Landesforsten<br />
Am 9. April 20<strong>10</strong> hat der Landesvorstand<br />
in der Betriebsleitung der Landesforsten<br />
seine Kritik und Anregungen zur<br />
laufenden Revierorganisationsplanung<br />
vorgetragen. In der Märzausgabe der<br />
Verbandszeitung hatten wir die Hauptkritikpunkte<br />
des <strong>BDF</strong> bereits dargestellt.<br />
Als Gesprächspartner standen der<br />
Präsident, Herr Dr. Klaus Merker, der Abteilungsleiter<br />
Personal und Recht Michael<br />
Rudolph und der Sachgebietsleiter für<br />
Im Jahr 2008 hat die Betriebsleitung der<br />
NLF angekündigt, dass eine Anpassung<br />
der Arbeitszimmer- und Nebenkostenentschädigung<br />
künftig an die alle drei<br />
Jahre durchzuführende Überprüfung der<br />
Mietwerte für Dienst- und Werkmietwohnungen<br />
gekoppelt werden soll.<br />
Möglichkeiten von Moritzburg aufzeigen:<br />
Führungen durch das Schloss, durch<br />
das Wildgehege oder durch das Landesgestüt<br />
sollen angeboten werden, eine<br />
Waldandacht soll die Möglichkeit zum Innehalten<br />
geben.<br />
Der Nachmittag dient dem Treffen<br />
der großen „Försterfamilie“ bei Kaffee<br />
und Kuchen.<br />
Personalmanagement und Organisationsentwicklung<br />
Andreas Baderschneider<br />
für einen ausführlichen Meinungsund<br />
Informationsaustausch zur Verfügung.<br />
Konkrete Gesprächsergebnisse<br />
können derzeit noch nicht vermeldet<br />
werden. Nach dem nunmehr abgeschlossenen<br />
Workshop befindet man<br />
sich in der Meinungsfindung, dazu gehört<br />
auch die Beteiligung der Berufverbände.<br />
In den kommenden Monaten soll eine<br />
Dienstzimmerentschädigungen<br />
Nach der zum 1. Januar 20<strong>10</strong> erfolgten<br />
Mietwerterhöhung und entsprechenden<br />
Neuberechnungen hat der Landesvorstand<br />
an die noch ausstehende Anpassung<br />
der seitens des Betriebes zu<br />
gewährenden Entschädigungen erinnert.<br />
■ E.A.<br />
teresse an der Arbeit im Hauptpersonalrat<br />
beim Sächsischen Staatsministerium<br />
für Umwelt und Landwirtschaft zeigten<br />
und für die Liste der „Beamten im Forst“<br />
2011 als Kandidat zur Verfügung stünden.<br />
Erste Gespräche mit Vertretern der<br />
IG BAU zeigten, dass diese nicht abgeneigt<br />
sind, gemeinsam mit dem <strong>BDF</strong><br />
auf der Liste „Beschäftigte im Forst“ zur<br />
HPR-Wahl 2011 anzutreten – auch für<br />
diese Liste suchen wir noch Kandidaten.<br />
Wir freuen uns auf Eure Mitarbeit! ■<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
Michael Creutz<br />
Derzeit laufen die Vorbereitungen.<br />
Wir werden in den kommenden <strong>Ausgabe</strong>n<br />
von <strong>BDF</strong>-aktuell genauere Informationen<br />
geben. ■ Norbert Bähren<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 0373 43-219766<br />
bdf-sachsen@gmx.de<br />
NIEDERSACHSEN<br />
ausführliche betriebsinterne Diskussion<br />
erfolgen, als nächster Schritt ist eine Erörterung<br />
des vorliegenden Zwischenergebnisses<br />
mit den Forstamtsleitern vorgesehen.<br />
Frühestens im Herbst sei mit<br />
konkreteren Entscheidungen zu<br />
rechnen.<br />
Wir werden die weitere Entwicklung<br />
kritisch begleiten und darüber berichten.<br />
■<br />
live<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 27
AUS DEN LÄNDERN<br />
28 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Aus neun mach fünf?!<br />
In <strong>BDF</strong> aktuell <strong>Ausgabe</strong> 5/20<strong>10</strong> berichteten<br />
wir über Reorganisationsüberlegungen<br />
der LWK Niedersachsen und<br />
unsere Stellungnahme dazu. Hiermit kurz<br />
zum aktuellen Stand:<br />
Forst- und Finanzausschuss der<br />
LWK haben inzwischen getagt und, allen<br />
guten Argumenten zum Trotz, eine Re-<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Landesvorstand im Forstamt Dargun<br />
Am 30. April traf sich der erweiterte<br />
Landesvorstand im Forstamt Dargun.<br />
Eingeladen waren auch Vertreter der<br />
dortigen Regionalgruppe, die zunächst<br />
die Möglichkeit nutzten, sich über die<br />
Lage und aktuelle Probleme der Forstleute<br />
auszutauschen. Natürlich standen<br />
dabei die Probleme im Vordergrund –<br />
das ist menschlich und der <strong>BDF</strong> ist ja<br />
auch für die Sorgen der Forstleute da.<br />
Landesvorstand vor dem Forstamt Dargun<br />
Das Stimmungsbild entsprach den<br />
Erfahrungen in anderen Regionen, die<br />
der Landesvorstand inzwischen besucht<br />
hatte. Einige Details kamen jedoch auch<br />
besonders pointiert zur Sprache. Erfreulich<br />
und kennzeichnend ist die hohe Einsatzbereitschaft<br />
und der grundsätzliche<br />
Wille der Kolleginnen und Kollegen, vor<br />
Ort aus der Vielfalt der Aufgaben trotz<br />
teilweise massiver zeitlicher und personeller<br />
Engpässe, gute Leistungen zu erbringen,<br />
dabei noch kreativ zu bleiben,<br />
duktion der Forstämter von neun auf fünf<br />
vorgeschlagen. Der noch ausstehende<br />
Beschluss des Kammervorstandes (voraussichtlich<br />
Anfang Juni) ist wahrscheinlich<br />
nur noch eine Formsache.<br />
Auch wenn es damit so scheint, als<br />
sei die neue LWK-Forstorganisation „in<br />
trockenen Tüchern“, die Verträge mit den<br />
um auch Neues zu schaffen. Kritisch<br />
wurde jedoch das Fehlen bzw. der neuerliche<br />
Verlust an erforderlichen Entscheidungsspielräumen<br />
und einer öfter<br />
überbordenden internen und externen<br />
Bürokratie eingeschätzt. Ein engagierter<br />
Revierförster erzeugte nach eindringlichen<br />
Worten dann auch stilles Nachdenken<br />
in der Runde mit dem Satz: „Es<br />
macht ja schon längst mehr Spaß in an-<br />
deren Wäldern zu arbeiten als im eigenen<br />
Wald.“ Wie war das noch mit dem<br />
Spruch? Im Wald da bin ich frei? Ums jagen<br />
geht es dabei (heute) nicht mehr,<br />
sondern um das umfängliche Wirksamwerden.<br />
Hinsichtlich der betrieblichen Rahmenbedingungen<br />
wurde ein Übersteuern<br />
und zu enges Planen mit dann oft<br />
anderen Fakten oder Kapazitäten in der<br />
Realisierung beklagt. Der E-Mail-Verkehr<br />
hat sehr stark zugenommen und nimmt<br />
forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen<br />
sind noch nicht unterzeichnet.<br />
Es bleibt spannend, und wir bleiben<br />
dran. ■ LV<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 05198-989694 bdf.niedersachsen@t-online.de<br />
www.bdf-niedersachsen.de<br />
öfter Schleifenstrukturen an. Angesichts<br />
der Vielfalt an zu beachtenden Regelungen<br />
geht dies dann zunehmend mit<br />
dem unguten Gefühl einher, doch wieder<br />
irgendwas vergessen zu haben. „Absicherungstendenz“<br />
durch Vermerke, Protokolle,<br />
Revisionen und Meldungen sind<br />
dabei zwangsläufig steigend.<br />
Bei dem für unseren Berufsstand<br />
schon traditionell ehrgeizigen eigenen<br />
Anspruch an eine „richtlinientreue“ Aufgabenerfüllung,<br />
kommt es dadurch für<br />
viele inzwischen im Dienstalltag zu einer<br />
gewissen Zerreißprobe, wobei der Verlust<br />
des Gefühls der Beherrschbarkeit<br />
der Anforderungen sicher die größere<br />
Gefahr ist, als das Übersehen eines Details.<br />
Das T am Totholz bitte mit dem<br />
Reißhaken und die Schneise dauerhaft<br />
markieren, wie auch immer! Die kurzen<br />
Momente des Kopfschüttelns und im Extrem<br />
auch fallweiser Resignation nehmen<br />
wohl zu, die letzte Inspektion zur Beratung<br />
des Nichtstaatswaldes war so ein<br />
krasser Fall, der auch den „Besten“ an<br />
die Substanz ging. Der <strong>BDF</strong>-Vorstand<br />
nahm diese Dinge auf und wird an allen<br />
geeigneten Stellen auf Verbesserungen<br />
hinwirken. Die Basis der Mitglieder ist<br />
Quelle unserer Motivation, wir werden<br />
weiter über das Land ziehen.<br />
Im Weiteren ging es um die Änderung<br />
des Landeswaldgesetzes. Der Vorsitzende<br />
hat dazu eine Stellungnahme<br />
abgegeben, deren Inhalt zu den wesentlichen<br />
Punkten kurz diskutiert wurde. Die<br />
Fassung liegt den Regionalgruppen zur<br />
Verteilung an die Mitglieder vor. Der <strong>BDF</strong><br />
wird seine Position auch in Gesprächen
mit den Abgeordneten vertreten, damit<br />
unsere Kernanliegen im Waldgesetz verankert<br />
bleiben. Zunächst ist uns wichtig<br />
festzustellen, dass sich das bisherige<br />
Landeswaldgesetz gut bewährt hat. Als<br />
Fachgesetz war es nicht nur durch eine<br />
gute Lesbarkeit gekennzeichnet. Für die<br />
Waldbesitzer und alle Waldnutzer entfaltete<br />
es in den wesentlichen Belangen der<br />
drei grundsätzlichen Waldfunktionen<br />
plausible Wirkungen, deren Durchsetzung<br />
durch die Forstbehörden im Zusammenwirken<br />
mit anderen Behörden<br />
erfolgreich abgesichert werden konnte.<br />
Sowohl der Erhalt und die Mehrung des<br />
Waldes aber auch die Entwicklung von<br />
Forstwirtschaft und des Waldnaturschutzes<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
sind Ausdruck eines in breitem Konsens<br />
getragenen und gelebten Landeswaldgesetzes<br />
über rund 17 Jahre hinweg.<br />
Forstpolitik und Forstgesetzgebung sind<br />
Ländersache. Eingedenk des auch bundesweit<br />
beachteten Erfolges unseres<br />
Landes sollten Änderungen am Waldgesetz<br />
wirklich nur als Reaktion auf veränderte<br />
Rahmenbedingungen oder im Fall<br />
von noch unzureichend geregelten Sachverhalten<br />
vorgenommen werden. Der<br />
<strong>BDF</strong> begrüßt die Bestrebungen der Landesregierung,<br />
im Zuge von Gesetzesnovellierungen<br />
auch Bürokratie abzubauen.<br />
Im Bereich der Waldgesetzgebung ist<br />
dafür allerdings angesichts einer auch<br />
historisch gewachsenen vergleichsweise<br />
besonders geringen Regelungsdichte<br />
weniger Potenzial. Forstpolitik ist bürokratiearm.<br />
Insofern sollte die Änderung<br />
des Waldgesetzes vor allem auf den verbesserten<br />
Schutz des Waldes zielen und<br />
dabei die Beibehaltung eines hohen<br />
fachlichen Standards von ordnungsgemäßer<br />
Forstwirtschaft sowohl hinsicht-<br />
ERFÜLLEN SIESICH<br />
IHRE WÜNSCHE!<br />
lich des Forstpersonals als auch der<br />
Grundsätze und Ziele einer Forstwirtschaft,<br />
die den Waldnaturschutz grundsätzlich<br />
integrativ versteht sicherstellen.<br />
Der <strong>BDF</strong> nahm deshalb vor allem nur<br />
zu den Punkten Stellung, bei denen der<br />
Schutz und Erhalt des Waldes, die Gemeinwohlbindung<br />
des Waldes, insbesondere<br />
des öffentlichen Waldbesitzes,<br />
Anforderungen an forstliches Personal<br />
und die Rechte des Parlamentes sowie<br />
der Handlungsrahmen der Forstbehörde<br />
berührt waren. Als Beispiele des <strong>10</strong> Seiten<br />
umfassenden Papiers seien hier nur<br />
die Festschreibung des Prinzips der Einheitsforstverwaltung,<br />
die Verpflichtung<br />
zum Erhalt des Landeswaldes nach Umfang,<br />
Lage und Verteilung, die Beibehaltung<br />
der Qualifizierungsstandards für<br />
Forstpersonal in größerem nichtstaatlichem<br />
Waldbesitz, die Bewahrung des<br />
Vorkaufsrechtes, die natürliche Waldverjüngung<br />
der Hauptbaumarten ohne<br />
Schutzmaßnahmen und der Schutz des<br />
küstennahen Waldes vor Kahlschlägen<br />
jeder Größe genannt.<br />
Auf der Tagesordnung standen darüber<br />
hinaus die üblichen Berichte der<br />
Vertreter des GPR, und der Vertretungen<br />
der Arbeitskreise des <strong>BDF</strong> auf Bundesebene,<br />
der Regionalgruppen (zu Aktivitäten,<br />
Fusionen), Kassenfragen, die<br />
Rechtsprüfung zu den steuerlichen<br />
Nachforderungen bei Dienstwohnungsinhabern<br />
und die Arbeit der Geschäftsstelle.<br />
Das Protokoll geht allen Mitgliedern<br />
zu.<br />
Bei der Arbeit der <strong>BDF</strong>-Jugendvertretung<br />
sind wir guter Hoffnung, dass wir<br />
auch angesichts des beruflichen Nachwuchses<br />
hier neues Leben in den Verband<br />
einbeziehen können. Frau Ina Gilow<br />
wünschen wir hier viel Erfolg für die erste<br />
Mit einem Beamtendarlehen über das <strong>BDF</strong> Sozialwerk werden<br />
viele Wünsche Wirklichkeit – zum Beispiel eine Urlaubsreise, die<br />
Anschaffung neuer Möbel oder eine Renovierung. Oder sparen<br />
Sie einfach monatlich Geld durch die Umschuldung bestehender<br />
Kredite!<br />
Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.<br />
Telefon: 0800 845<strong>10</strong>90 (gebührenfrei)<br />
SOZIALWERK DES BUNDES DEUTSCHER FORSTLEUTE<br />
UND DER ANGESCHLOSSENEN VERBÄNDE GMBH<br />
Aktion und sagen die Unterstützung des<br />
Vorstandes und der knappen Landeskasse<br />
zu.<br />
Als nächste Aktivitäten des <strong>BDF</strong>-Vorstandes<br />
sind das Gespräch mit dem Vorstand<br />
der Landesforstanstalt, die Vertretung<br />
beim dbb M-V, die Beteiligung an<br />
den Festveranstaltungen zu 60 Jahren<br />
Deutscher Forstwirtschaftsrat in Schwerin<br />
sowie die Begleitung des Parlaments bei<br />
der Verabschiedung des Landeswaldgesetzes<br />
besprochen worden. Für den<br />
Herbst soll ggf. in Zusammenwirken mit<br />
dem Ministerium ein parlamentarischer<br />
Abend zum Thema Leistungen der Forstwirtschaft<br />
und des Waldnaturschutzes<br />
organisiert werden. Die Möglichkeiten<br />
dazu müssen aber erst ausgelotet werden.<br />
Die Sitzung im schönen und freundlichen<br />
Forstamt Dargun war nicht nur<br />
gastlich eingerahmt sondern zeigte erneut,<br />
wie wichtig es ist, offen die Probleme<br />
anzusprechen. Es ist gut, dass es<br />
einen Verband gibt, der sich der Sache<br />
annimmt. Es gibt viel Gutes zu tun, damit<br />
wir weiter das Gute tun können und es<br />
auch uns dabei gut oder wieder besser<br />
geht. Zeit und Kraft zum Wirken – für die<br />
Menschen „unseres“ Waldes und für die<br />
Mitglieder, die diesen Wald betreuen –<br />
egal in welchem Wirkungskreis. Es wirkt<br />
wirklich gut eben nur zusammen und<br />
lässt sich nicht wirklich trennen, weder<br />
politisch noch mit SAP. Der <strong>BDF</strong> ist für<br />
Forst(leute) – aus einer Hand. Nochnichtmitglieder<br />
sind willkommen! Wir sind<br />
schon für alle unterwegs. ■<br />
Der Landesvorstand<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 03843-855332<br />
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AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 29
AUS DEN LÄNDERN<br />
Forstwirt Anton Burg<br />
erhält zum Abschied<br />
eine goldene Axt<br />
30 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
SAARLAND<br />
Kommen und Gehen<br />
Im Koalitionsvertrag verankert wurde<br />
die Formulierung eines für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger verständlichen und für<br />
alle Waldbesitzarten geltenden „Waldkodex“,<br />
der den Begriff der ordnungsgemäßen<br />
Waldwirtschaft unter heutigen<br />
Zielsetzungen kurz und für jeden verständlich<br />
definieren soll. Eine <strong>BDF</strong> Arbeitsgruppe<br />
hat einen ersten Entwurf zu<br />
diesem „Waldkodex“ erarbeitet und der<br />
auf Ministeriumsebene agierenden Reform-AG<br />
als Arbeits- und Diskussionsgrundlage<br />
vorgelegt. Alle Mitglieder der<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde in<br />
der Zentrale des SaarForst Landesbetriebes<br />
am 20. April 20<strong>10</strong> wurde der<br />
Forstwirt Anton „Toni“ Burg nach 48 Berufsjahren<br />
in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Betriebsleiter Michael Klein dankte<br />
Herrn Burg für seine langjährige Tätigkeit<br />
und überreichte ihm die goldene Axt mit<br />
entsprechender Gravur. „Anton Burg genießt<br />
den Ruf eines sehr korrekten, zuverlässigen<br />
und stets betriebsverbundenen<br />
Mitarbeiters“, so Betriebsleiter<br />
Klein in seiner Ansprache. Der Vorstand<br />
wünscht dem <strong>BDF</strong> Mitglied Toni Burg einen<br />
guten Start in einen neuen, ebenso<br />
erfolgreichen Lebensabschnitt bei allzeit<br />
bester Gesundheit.<br />
Arbeitsgruppe „SaarForst“<br />
HESSEN<br />
Forstbeamte<br />
in der guten alten Zeit<br />
Erlaß Nr. 15 der Königlichen Forstdirektion<br />
an sämtliche Revierämter.<br />
„Aufgrund häufiger Klagen über zunehmende<br />
Entchristlichung der Beamten<br />
hat die Königliche Forstdirektion beschlossen<br />
für die Revierassistenten zunächst<br />
probeweise auf ein Vierteljahr,<br />
den Kirchenbesuch obligatorisch zu machen.<br />
Zur Controle ist denselben die Aufgabe<br />
gemacht, das beigegebene Form-<br />
<strong>BDF</strong> Arbeitsgruppe waren sich dahingehend<br />
einig, dass dieser Kodex in Form<br />
eines Positiv- und keinesfalls in Form<br />
eines Negativkataloges zu erstellen sei.<br />
Eine simple Auflistung von „Todsünden“<br />
wäre nach Auffassung der AG-Mitglieder<br />
zu kurz gesprungen und keinesfalls zielführend.<br />
Orientiert hat sich die Gruppe<br />
an aktuellen Begriffsdefinitionen zur standardmäßigen<br />
Gliederung eines Kodex in<br />
zwei Hauptbereiche, nämlich in das<br />
Selbstverständnis des Betriebes als Teil 1<br />
und den Verhaltenskodex als Teil 2.<br />
blatt nach dem unten stehenden Schema<br />
auszufüllen und Ende jeden Monats<br />
an das Forstamt zu verschicken. Als Beitrag<br />
zur Bestreitung der Opferauslagen<br />
und der erhöhten Kanzleikosten wird den<br />
Assistenten das Schussgeld für einen<br />
Fuchs von 20 auf 25 Pfg. erhöht.<br />
Stuttgart, den 5. Mai 1882<br />
Für den Direktor: gez. Vetter, Oberfinanzrath<br />
gefunden von: Hans Kurt Köhler<br />
Es war eine Premiere für den Saar-<br />
Forst Landesbetrieb, als den Kollegen<br />
Felix Reusch und Philipp Hölscher das<br />
Abschlusszeugnis durch den Direktor<br />
der Landwirtschaftskammer, Herrn Martin<br />
Schmeer, überreicht wurde. Die Landwirtschaftskammer<br />
ist seit Herbst 2009<br />
die zuständige Stelle für den Beruf „Forstwirt“.<br />
Beide Forstwirte befinden sich derzeit<br />
in einem befristeten Arbeitsverhältnis.<br />
Sie streben im Herbst 20<strong>10</strong> ein Bachelorstudium<br />
(B. Sc.) Forstwirtschaft an der<br />
Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg<br />
an. Wir wünschen beiden ein<br />
unfallfreies Arbeiten und einen guten<br />
Start an der HFR. ■ BB<br />
Eine Präambel widmet sich der<br />
volkswirtschaftlichen und ökologischen<br />
Bedeutung sowie der Bedeutung für die<br />
Erholung. Normen, Richtlinien und Standardvorgaben<br />
einer ordnungsgemäßen<br />
Waldwirtschaft werden anschließend in<br />
13 Eckpunkten beschrieben. Der Entwurf<br />
zum Waldkodex soll im Mittelpunkt<br />
der AG-Sitzung am 12.Mai stehen.■ WM<br />
Landesvorsitzender<br />
Telefon <strong>06</strong>81-971 70 16 d.<br />
urban.backes@sfl.saarland.de<br />
SCHEMA<br />
I. a. Nummer des Kirchenliedes.<br />
b. Wieviel Verse gesungen worden<br />
sind.<br />
II. Name des Predigers.<br />
III. Disposition der Predigt, wenn<br />
eine solche gegeben wurde.<br />
IV. Wer ins Kirchengebet hat eingeschlossen<br />
werden müssen.<br />
V. a. Ob der Revierförster (oder seine<br />
Frau) auch in der Kirche waren<br />
und<br />
b. ob derselbe nach der Kirche das<br />
Wirtshaus besucht hat.<br />
VI.a. Ob und<br />
b. wieviel der Assistent geopfert<br />
hat.
Termine<br />
7. bis <strong>10</strong>. Juli 20<strong>10</strong>, Exkursion des <strong>BDF</strong><br />
Baden-Württemberg nach Hessen mit<br />
Treffen der hessischen und südlichen<br />
Kollegen auf dem Hohen Meißner, Anmeldung<br />
bei Hermann Dilling.<br />
5. Gewerkschaftstag des tbb in Thüringen –<br />
erfolgreich für den <strong>BDF</strong><br />
Am 15. und 16. April 20<strong>10</strong> fand in Weimar-Legefeld<br />
der 5. Gewerkschaftstag<br />
des tbb beamtenbund und tarifunion<br />
thüringen unter dem Motto „thüringen<br />
braucht beamtenbund und tarifunion“<br />
statt. Rund 140 Delegierte und Gastdelegierte<br />
aller 37 Gewerkschaften des tbb<br />
kamen zusammen, um eine neue Landesleitung<br />
zu wählen.<br />
Neben Kassen- und Prüfbericht der<br />
vergangenen fünf Jahre, dem Geschäftsbericht<br />
wurden wichtige Beschlüsse für<br />
die kommenden fünf Jahre gefasst. Auch<br />
die neue Landesleitung wurde gewählt<br />
und der Vorsitzende Helmut Liebermann<br />
(tlv thüringer lehrerverband) in seinem<br />
Amt mit überwältigender Mehrheit be-<br />
live<br />
stätigt. Erfolgreich für den <strong>BDF</strong> Landesverband<br />
ist die Wahl unseres Vorsitzenden<br />
Andreas Schiene zu einem der vier<br />
Stellvertreter neben Birgit Drischmann<br />
(tlv), Mareike Schachtschabel (komba)<br />
und Burkhard Zamboni (komba).<br />
Das Engagement und die Durchsetzungskraft<br />
von Andreas Schiene und der<br />
Wille für die Mitglieder zu kämpfen wurde<br />
von den Delegierten des Gewerkschaftstages<br />
honoriert und er wurde mit großer<br />
Mehrheit im ersten Wahlgang in die Landesleitung<br />
gewählt.<br />
Wir gratulieren unserem Vorsitzenden<br />
Andreas Schiene zu dieser großen<br />
WUSSTEN SIE...?<br />
…dass der Rechtsschutz des <strong>BDF</strong><br />
mit dem Tag Ihres Beitritts für Sie beginnt<br />
(geänderte Rechtsschutzordnung)?<br />
Aufgabe und wünschen ihm und uns einen<br />
weiteren stetigen Erfolg bei der Umsetzung<br />
der Ziele des <strong>BDF</strong> und des tbb.<br />
Natürlich wurden die grundlegenden<br />
Zielstellungen für die zukünftige Arbeit<br />
des tbb beraten und verabschiedet. Hierzu<br />
zählen insbesondere die Rückkehr zur<br />
40-Stunden-Woche für alle Beamten,<br />
bedarfsgerechte Ausbildung und Übernahme<br />
der Auszubildenden in den öffentlichen<br />
Dienst, Einstellungskorridore, Wiedereinführung<br />
der Altersteilzeit und Verbesserung<br />
der Reisekostenentschädigung.<br />
Ein Höhepunkt war die Teilnahme<br />
von Thüringens Ministerpräsidentin<br />
Christine Lieberknecht und fast allen<br />
Fraktionsvorsitzenden am zweiten Tag<br />
zum öffentlichen Teil des Gewerkschaftstages.<br />
Da wurde wieder einmal sichtbar,<br />
wie wichtig die Arbeit der Gewerkschaften<br />
und auch die Anerkennung in<br />
der Politik sind.<br />
Mit der Übernahme des Vorsitzes<br />
20<strong>06</strong> durch Andreas Schiene ist der <strong>BDF</strong><br />
Landesverband Thüringen aus der Versenkung<br />
aufgetaucht und wieder ein Be-<br />
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung,<br />
dass etwas gut ausgeht, sondern die<br />
Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal<br />
wie es ausgeht.“ Albert Einstein<br />
rufsverband mit Zielstellungen und Idealen<br />
und vor allem öffentlichkeitswirksamen<br />
Maßnahmen geworden. Diese<br />
umzusetzen ist nicht so einfach. Wir hoffen<br />
auch in den kommenden Jahren den<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon <strong>06</strong>631-708260<br />
bdf-hessen@t-online.de<br />
www.bdf-hessen.de<br />
THÜRINGEN<br />
Andreas Schiene im ersten Wahlgang in<br />
die Landesleitung<br />
<strong>BDF</strong> zu einem starken und leistungsfähigen<br />
Berufsverband weiter auszubauen<br />
und als machtvolles Instrument für alle<br />
Beschäftigten der Forstverwaltungen<br />
einzusetzen. Hierzu sind auch künftig alle<br />
Mitglieder aufgerufen. ■ Anke Gumpert<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 034492-446 42<br />
info@bdf-thueringen.de<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 31
AUS DEN LÄNDERN<br />
Der erweiterte<br />
Vorstand des <strong>BDF</strong>-<br />
Bundesforst mit dem<br />
Spartenleiter<br />
Bundesforst Gunther<br />
Brinkmann<br />
32 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
VERBAND DER BUNDESFORSTBEDIENSTETEN<br />
Vorstandssitzung in Bonn<br />
Gespräch<br />
mit dem Spartenleiter<br />
Am 13. und 14. April 20<strong>10</strong> traf sich der<br />
erweiterte Vorstand des <strong>BDF</strong>-Bundesforst<br />
in Bonn zu einer Sitzung. Bei dieser<br />
Gelegenheit wurde auch wieder ein Gespräch<br />
mit dem Leiter der Sparte Bundesforst<br />
Herrn Brinkmann geführt. Zunächst<br />
ließ sich der Vorstand über den<br />
Stand zum Nationalen Naturerbe berichten.<br />
Zu diesem Thema ist allen Beschäftigten<br />
am 28. April 20<strong>10</strong> ein umfassender<br />
Informationsbrief der Zentrale zugegangen.<br />
Die Übertragungsverhandlungen<br />
zum „Grünen Band“ stehen kurz vor dem<br />
Abschluss (6.500 ha). Besondere Bedeutung<br />
hat die Etablierung einer Bundeslösung<br />
für zusammen 9.600 ha in<br />
den Bundesländern Berlin, Hessen,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-<br />
Pfalz und Thüringen.<br />
Für die so genannte zweite Tranche<br />
wird gemäß des aktuellen Koalitionsvertrages<br />
zur Zeit gemeinsam mit dem BfN<br />
bis August 20<strong>10</strong> eine Flächenkulisse erarbeitet.<br />
Die weitere Vorgehensweise wird<br />
sich dann an das Verfahren der ersten<br />
Tranche anlehnen. Der Verfahrenszeitraum<br />
wird erfahrungsgemäß relativ lang<br />
sein.<br />
Erfahrung Neustrukturierung<br />
Die Mitglieder des Vorstandes berichteten<br />
dem Spartenleiter über die ersten<br />
Erfahrungen der Neustrukturierung. Zur<br />
Zeit existieren noch große Schwierigkeiten<br />
in der Steuerung der Arbeitsabläufe<br />
und Zusammenführung unterschiedlicher<br />
Kulturen. Die Funktionsbereiche<br />
sind noch nicht so aufgestellt,<br />
dass sie die Forstreviere spürbar entlasten.<br />
Dies liegt zum Teil an dem noch fehlenden<br />
Personal. Zum Teil gibt es aber<br />
auch Tendenzen, dass die Funktionsbereiche<br />
ein „Eigenleben“ entwickeln und<br />
durch zusätzliche Regelungen oder etwa<br />
Berichtspflichten und Abfragen zur zusätzlichen<br />
Belastung werden. Hier muss<br />
vor allem die Kommunikation untereinander<br />
deutlich verbessert werden! Der<br />
Spartenleiter sagte zu, dass die Neu-<br />
strukturierung nach zwei bis drei Jahren<br />
evaluiert werden soll.<br />
Personalnot im Revierdienst<br />
Große Sorgen bereitet dem Berufsverband<br />
die Personalnot im Revierdienst:<br />
Bundesweit sind derzeit 37 Forstreviere<br />
mit rund 73.500 ha (davon 46.700 ha<br />
Forstbetriebsfläche; das entspricht der<br />
Fläche von zwei Bundesforstbetrieben!)<br />
schon zum Teil seit mehreren Jahren<br />
ohne forstliche Betreuung. Wegen des<br />
Zuwachses der Aufgaben im Revierdienst<br />
in den vergangenen zehn Jahren<br />
(grünes FM, A&E-Maßnahmen, FFH-Management,<br />
gestiegene Ansprüche an die<br />
Verkehrssicherheit auf Geschäfts- und<br />
Dienstliegenschaften usw.) und einer gestiegenen<br />
Regelungsdichte durch interne<br />
Qualitätsvorgaben sowie einer Zunahme<br />
des Umfangs und der Komplexität in der<br />
Datenverarbeitung ist fast „nur noch“<br />
eine Abwesenheitsvertretung möglich.<br />
Dies verschlechtert zunehmend die Kundenorientierung<br />
der Sparte Bundesforst.<br />
Zudem können im forstbetrieblichen Bereich<br />
aus Kapazitätsgründen jährlich bis<br />
zu 150.000 Fm Holz nicht mehr eingeschlagen<br />
werden. Dies bestätigen die<br />
Wirtschaftsergebnisse des FWJ 2009.<br />
Es stellt sich die Frage, ob unter diesen<br />
Bedingungen noch die waldgesetzlich<br />
geforderte ordnungsgemäße Forstwirtschaft<br />
möglich ist und Vorgaben der Zertifizierung<br />
überhaupt dauerhaft erfüllt<br />
werden können. Die Aussage des Stabsleiters<br />
OP der Sparte Bundesforst Burkhard<br />
Schneider während der Betriebsleiterbesprechung<br />
Anfang März in Berlin,<br />
dass „...die Straffung der Aufbauorganisation<br />
es ermöglicht, dass die qualitativ<br />
und quantitativ gestiegenen Anforderungen<br />
ohne Personalmehrbedarf erledigt<br />
werden können...“, teilt der <strong>BDF</strong>-<br />
Bundesforst nicht! Für Organisationsmaßnahmen<br />
im Revierdienst sieht der<br />
Berufsverband grundsätzlich keinen<br />
Handlungsbedarf. Ausnahmen gibt es<br />
örtlich begrenzt u.U. dort, wo größere<br />
Flächen verkauft worden sind. Hier ist jeder<br />
Einzelfall unter Beteiligung der Interessenvertretungen<br />
gesondert zu bewerten.<br />
Grundsätzlich muss das fehlende<br />
Personal im Revierdienst ergänzt werden.<br />
Eine andere Möglichkeit ist nur die<br />
Durchführung einer Aufgabenkritik in der<br />
festgestellt werden muss, welche Aufgaben<br />
zukünftig nicht mehr durchgeführt<br />
werden können. Dies dürfte allerdings<br />
schwierig werden, da die Kunden diese<br />
Aufgabenerfüllung schließlich bestellt haben<br />
und bezahlen. Die Analyse der Abteilung<br />
PA zur Waldverjüngung bringt die<br />
Tatsachen realitätsnah auf den Punkt:<br />
Entweder man stellt die Weichen zeitnah<br />
so, dass die gesteckten Ziele auch erreicht<br />
werden oder man muss die Ziele<br />
der Sparte Bundesforst revidieren! Diese<br />
Aussage trifft für alle Aufgabenbereiche<br />
und Ziele der Sparte zu.<br />
In der Bewertung der Personalsituation<br />
liegen <strong>BDF</strong>-Bundesforst und Hauptpersonalrat<br />
daher dicht beieinander. Im<br />
Ergebnis der Monatsbesprechung mit
dem HPR hat der Spartenleiter Herr<br />
Brinkmann die Vorlage eines Konzepts<br />
zur Besetzung der Vakanzen bis Mitte<br />
Mai 20<strong>10</strong> verabredet. Weiterhin sagte<br />
Herr Brinkmann zu, bis zu diesem Zeitpunkt<br />
auch die bislang fehlenden Anforderungsprofile<br />
für die Arbeitsplätze und<br />
Dienstposten in der Sparte Bundesforst<br />
vorzulegen.<br />
Letztes Gespräch<br />
mit dem Vorstandssprecher<br />
Letztmalig nutzte der Vorstand in Bonn<br />
die Gelegenheit, mit dem scheidenden<br />
Sprecher des Vorstandes Dirk Kühnau<br />
ein Gespräch zu führen, da dieser Ende<br />
Mai in den Ruhestand versetzt wird. Der<br />
Verband forderte ein, dass die Sparte<br />
Bundesforst sich deutlicher als bisher in<br />
das System des konsolidierten Spartenkonzepts<br />
einfügt. Immer wieder kommt<br />
es bei Personalmaßnahmen innerhalb<br />
der Sparte Bundesforst zu Abweichungen<br />
von den gesetzten Normen.<br />
Hier ist die Sparte OP und letztendlich<br />
der Vorstand in der Pflicht, die Einhaltung<br />
der vorgesehenen Abläufe und Beteiligungsrechte<br />
durchzusetzen.<br />
Sowohl das Gespräch mit dem<br />
Spartenleiter als auch mit dem scheidenden<br />
Sprecher des Vorstandes verliefen<br />
in freundlicher und sachlicher Atmosphäre.<br />
Der Vorstand des <strong>BDF</strong>-Bundesforst<br />
bedankte sich bei Dirk Kühnau für<br />
die gute Zusammenarbeit und das stets<br />
offene Ohr für die Bundesförster in den<br />
vergangenen Jahren und wünschte für<br />
den neuen Lebensabschnitt alles Gute.<br />
Sobald ein Nachfolger feststeht, wird der<br />
Vorstand des <strong>BDF</strong>-Bundesforst alsbald<br />
den Kontakt suchen und ein erstes Gespräch<br />
führen. ■ U.D.<br />
Beschäftigtenbefragung 20<strong>10</strong>: Chance nutzen!<br />
Sinn und Zweck<br />
Der Vorstand der BImA hat sich entschlossen,<br />
nach dem Jahr 2007 erneut<br />
eine Beschäftigtenbefragung durchzuführen.<br />
Er ist der Meinung, dass es nicht<br />
ausreicht, eine Befragung durchzuführen<br />
und Maßnahmen zur Abhilfe von angezeigten<br />
Missständen zu treffen, ohne zu<br />
prüfen, ob die Maßnahmen auch greifen.<br />
Diese Denkweise ist lobenswert und<br />
trägt zur Verbesserung der Unternehmenskultur<br />
bei. Der <strong>BDF</strong>-Bundesforst<br />
unterstützt daher die Beschäftigtenbefragung.<br />
Der neue Fragebogen und das Verfahren<br />
werden in enger Anlehnung an die<br />
Befragung aus dem Jahre 2007 erfolgen.<br />
Das macht Sinn, allein schon wegen der<br />
Vergleichbarkeit. Wichtiges Ziel ist es zu<br />
ermitteln, ob die Arbeitszufriedenheit der<br />
Beschäftigten gesteigert werden konnte.<br />
Zeitrahmen und Themen<br />
Der Zeitpunkt und der Zeitrahmen für die<br />
Befragung folgen aus der Zielvereinbarung<br />
mit dem BMF. Die Befragung erfolgt<br />
innerhalb von drei Wochen vom 31. Mai<br />
bis 18. Juni 20<strong>10</strong>. Erste Ergebnisse werden<br />
ab dem 2. August 20<strong>10</strong> bekannt gegeben.<br />
Fragen zu folgenden Themen<br />
werden gestellt: Situation am Arbeitsplatz,<br />
Information und Kommunikation,<br />
Betriebsklima, Zusammenarbeit, Führung<br />
sowie Entwicklungsperspektiven.<br />
Die Teilnahme erfolgt wieder anonym!<br />
Nähere Informationen zu Einzelheiten<br />
sind dem Intranet der BImA zu entnehmen.<br />
Unsere Meinung zählt!<br />
WÖLFISCH FÜR HUNDEHALTER<br />
Der <strong>BDF</strong>-Bundesforst ruft alle Beschäftigten<br />
auf, die erneute Chance zur Mit-<br />
Von Günther Bloch und Elli H. Radinger<br />
Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern.<br />
192 Seiten, 123 Farbfotos, Hardcover, Format 16,1 x 21,8 cm, 19,95 €,<br />
ISBN 978-3-440-12342-3, Franckh-Kosmos Verlag, Pfiizerstraße 5-7, 70184 Stuttgart<br />
sprache konsequent zu nutzen und an<br />
der Beschäftigtenbefragung teilzunehmen!<br />
Durch die Möglichkeit der Eingabe<br />
von Freitexten, besteht auch wieder die<br />
Möglichkeit, konkrete Anregungen, Vorschläge<br />
und Anmerkungen zu machen.<br />
Die Befragung 2007 hat gezeigt,<br />
dass der BImA-Vorstand die Ergebnisse<br />
sehr ernst genommen hat. Viele Hinweise<br />
wurden aufgegriffen und auch bereits<br />
umgesetzt. Jetzt geht es darum, die verbliebenen<br />
Schwachstellen aufzufinden<br />
und auch dort weitere Verbesserungen<br />
herbeizuführen. ■ U.D.<br />
Geschäftsstelle <strong>BDF</strong> Bundesforst<br />
Telefon 03301-5773 65<br />
info@bdf-bundesforst.de<br />
www.bdf-bundesforst.de<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
Vorsitzender des <strong>BDF</strong>-Bundesforst Ulrich Dohle mit dem scheidenden<br />
Sprecher des BImA-Vorstandes Dirk Kühnau<br />
Hunde folgen angeblich nur, wenn man ihre Aktionen permanent kontrolliert, unerwünschte Verhaltensweisen<br />
ignoriert, das gemeinsame Spiel startet und beendet und in Alpha-Manier vorangeht. Diese und weitere Irrtümer<br />
sind in der Hundeerziehung weit verbreitet und werden mit dem natürlichen Verhalten der wölfischen Vorfahren begründet. Doch verhalten<br />
sich Wölfe wirklich so? Was können wir von ihrem Familienleben für unseren Umgang mit Hunden lernen und praktisch nutzbar<br />
machen? „Den Autoren gelingt die berühmte Quadratur des Kreises indem sie genau das, was für Wölfe erwiesen ist und in bestimmtem<br />
Kontext verallgemeinert werden darf, biologisch sinnvoll auf den Hund bringen [...] schreibt Dr. Dorit Urd Feddersen-<br />
Petersen, Ethnologin am Institut für Haustierkunde der Uni Kiel. (rh)<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 33
FREUD UND LEID<br />
34 <strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong><br />
Wir gratulieren und wünschen allen beste Gesundheit, Motivation und Freude<br />
Das Leserfoto des Monats kommt von Kirsten Joos, Moosach: „Buchenwald im Frühnebel“<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
70 Jahre: Dr. Winfried Meng, Waldbronn<br />
(16.6.)<br />
75 Jahre: Gerhard Bubeck, Rosenfeld<br />
(6.6.); Gebhard Nold, Steinmauern (12.6.)<br />
77 Jahre: Werner Zanger, Villingen-<br />
Schwenningen (2.6.); Hariolf Schneider,<br />
Dietenheim (6.6.); Walter Haist, Kloster-<br />
reichenbach (12.6.)<br />
78 Jahre: Dr. Walther Hübner, Wittnau<br />
(13.6.); Karl Rudigier, Stockach (19.6.);<br />
Karl-Jürgen Haug, Eppingen (25.6.)<br />
81 Jahre: Ernst Reining, Radolfzell (2.6.);<br />
Erich Siegel, Konstanz (6.6.); Werner<br />
Heidt, Bretten (13.6.)<br />
82 Jahre: Manfred Schöntag, Langen-<br />
burg (12.6.); Reimar Repple, Pfinztal-Söl-<br />
lingen (27. 6.)<br />
83 Jahre: Helmut Binder, Eppingen<br />
(24.6.)<br />
84 Jahre: Alois Kreutz, Radolfzell (6.6.);<br />
Wilhelm Gutjahr, Gengenbach (24.6.)<br />
88 Jahre: Hubert Stegen, Albstadt (7.6.)<br />
91 Jahre: Karl Steudinger, Baiersbronn<br />
(26.6.)<br />
99 Jahre: Reinhold Kleinbeck, Pfullingen<br />
(<strong>10</strong>.6.)<br />
BAYERN<br />
65 Jahre: Dietmar Friedrich, Bad Steben<br />
(2.6.); Gottfried Fink, Illertissen (4.6.);<br />
Viktor-Paul Zeihe, Weihenzell (20.6.)<br />
70 Jahre: Jakob Dobmeier, Fensterbach<br />
(11.6.); Rainer Ludwig, Kinding-Haun-<br />
stetten (14.6.)<br />
75 Jahre: Karlheinz Pecho, Marxheim<br />
(25.6.)<br />
81 Jahre: Alois Jäger, Marktoberdorf<br />
(15.6.); Horst Ruhl, Weidenberg (15.6.)<br />
83 Jahre: Ludwig Höning, Kötzting (7.6.)<br />
84 Jahre: Walter Schönborn, Waldsas-<br />
sen (22.6.); Franz Stanzel, Euerdorf<br />
(24.6.); Hans Steinbauer, Lauf (28.6.)<br />
85 Jahre: Jakob Wilm, Pfaffenhofen<br />
(14.6.); Wolfgang Rauch, Bayreuth (16.6.);<br />
Ernst Karpf, Geretsried (17. 6.); Gerhard<br />
Tengler, Mühlhausen (17. 6.); Otmar<br />
Leicht, Würzburg (29.6.)<br />
86 Jahre: Ernst Brengel, Bad Königsho-<br />
fen (3.6.)<br />
87 Jahre: Alfons Hefter, Sommerkahl<br />
(28.6.)<br />
97 Jahre: Robert Bauer, Vlotho (30.6.)<br />
BRANDENBURG<br />
85 Jahre: Siegfried Lassig, Eberswalde<br />
(6.6.)<br />
HESSEN<br />
75 Jahre: Walter Honndorf, Gladenbach<br />
(16.6.)<br />
82 Jahre: Kurt Hengst, Mosbach (14.6.)<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
75 Jahre: Grabs Joachim, Negast (27. 6.)<br />
NIEDERSACHSEN<br />
70 Jahre: Jochen Scheffler, Hängisen<br />
(2.6.)<br />
71 Jahre: Burghard Nothwehr; Bothel<br />
(20.6.)
75 Jahre: Hubertus Kassner, Rinteln<br />
(14.6.)<br />
76 Jahre: Henning-A. Wallmann, Ostero-<br />
de (9.6.)<br />
78 Jahre: Dr. Helmuth Freist, Hann. Mün-<br />
den (26.6.)<br />
82 Jahre: Gerd Rösemann, Bremervör-<br />
de (2.6.)<br />
83 Jahre: Gerd Bosse, Isernhagen<br />
(25.6.)<br />
84 Jahre: Christian Kleimann, Großen-<br />
kneten (1.6.); Werner Rusteberg, Unter-<br />
lüß (14.6.); Gerhard Peper, Egestorf/<br />
Nordheide (15.6.); Horst Krull, Leese<br />
(24.6.); Siegfried Freudenberg, Wolfs-<br />
burg-Hehlingen (25.6.)<br />
85 Jahre: Günter Lillie, Walsrode (6.6.);<br />
Georg Bonnet, Wedemark (17. 6.); Karl<br />
Liesegang, Celle (20.6.)<br />
86 Jahre: Helmut Engemann, Meppen<br />
(23.6.)<br />
87 Jahre: Godehard Rummer-Löns, Ol-<br />
denburg (20.6.)<br />
91 Jahre: Jürgen Ebrecht, Ritterhude<br />
(26.6.)<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
65 Jahre: Helmuth Thomas, Erftstadt<br />
(7.6.); Marianne Pfeiffer, Waldbröl (17. 6.)<br />
67 Jahre: Johannes-Dieter Kangner, Bil-<br />
lerbeck (1.6.)<br />
68 Jahre: Gerhard Elkmann, Waldeck<br />
(8.6.); Hans Ulrich Hachmann, Hörstel<br />
(28.6.)<br />
70 Jahre: Klaus-Dieter Sternemann,<br />
Heiligenhaus (9.6.); Hans-Josef Kriegel,<br />
Es-sen (21.6.)<br />
71 Jahre: Udo Lücke, Meschede (17. 6.)<br />
72 Jahre: Jutta Schulte-Herweling, Aa-<br />
chen (14.6.); Norbert Happ, Wachtberg<br />
(16.6.)<br />
73 Jahre: Martin Lange, Gütersloh<br />
(21.6.); Eduard Olk, Kleve (26.6.)<br />
74 Jahre: Manfred Jericho, Erndtebrück<br />
(18.6.)<br />
75 Jahre: Ernst Linneweber, Bad Salzuf-<br />
len (11.6.)<br />
79 Jahre: Josef Luis, Duisburg (19.6.);<br />
Egon Baucke, Hürtgenwald (29.6.)<br />
81 Jahre: Heinz Buchen, Attendorn<br />
(27. 6.)<br />
82 Jahre: Richard Gemke, Dorsten<br />
(13.6.)<br />
83 Jahre: Friedhelm Notthoff, Schieder-<br />
Schwalenberg (2.6.); Willi Redeker, Det-<br />
mold (3.6.); Gerd Winzenburg, Wipper-<br />
fürth (5.6.); Matthias Heister, Bonn<br />
(13.6.); Rainer Lenzen, Hellenthal (24.6.)<br />
84 Jahre: Wilhelm Korsten, Bad Münster-<br />
eifel (14.6.); Ewald Sondermann, Netphen<br />
(15.6.); Horst Seifert, Hilchenbach (17. 6.)<br />
85 Jahre: Friedel Oetting, Kalletal (21.6.)<br />
86 Jahre: Jürgen Schoo, Münster (<strong>10</strong>.6.);<br />
Albert Lorentz, Goch (22.6.)<br />
88 Jahre: Hans Förster, Schmallenberg<br />
(1.6.); Heinz Patschorke, Iserlohn (15.6.)<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
65 Jahre: Detlev Wenz, Bad Münster (6.6.)<br />
80 Jahre: Walter Müller, Dahn (16.6.)<br />
81 Jahre: Eberhard Kern, Neuhäusel (6.6.);<br />
Peter Schaefer, Kirchen (6.6.)<br />
SACHSEN<br />
67 Jahre: Manfred Schneider, Markers-<br />
dorf (<strong>10</strong>.6.)<br />
71 Jahre: Udo Nebel, Doberschütz (11.6.)<br />
73 Jahre: Prof. Dr. Ernst Ulrich Köpf,<br />
Tharandt (29.6.)<br />
74 Jahre: Dietmar Böttcher, Reitzenhain<br />
(4. 6.); Rolf Scharfe, Altendorf (2.6.);<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
76 Jahre: Frauke Kruber, Roßdorf (2.6.)<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
70 Jahre: Norbert Gohle, Rickling (<strong>10</strong>.6.)<br />
72 Jahre: Siegfried Grabs, Bäk (16.6.)<br />
74 Jahre: Klaus Schlenzka, Groß Meins-<br />
dorf (30.6.); Hans Gero Simon, Schills-<br />
dorf (12.6.)<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Bund Deutscher Forstleute (<strong>BDF</strong>), Geschäftsstelle,<br />
Friedrichstraße 169/170, <strong>10</strong>117 Berlin, Telefon<br />
(0 30) 40 81-65 50, Telefax (030) 40 81-65 65,Info@bdfonline.de<br />
– Fachgewerkschaft für Forstbeamte und<br />
-beschäftigte im Deutschen Beamtenbund (dbb).<br />
Verantwortlicher Chefredakteur: Armin Ristau, Silberborner<br />
Straße1, 37586 Dassel, Telefon (0 55 64) 9 1124 (p),<br />
Telefax (055 64) 9 11 23 (p), bdf.aktuell@t-online.de.<br />
Verlag, Herstellung, Bestellanschrift, Anzeigen: VVA<br />
Vereinigte Verlagsanstalten GmbH, Höherweg 278, 40231<br />
Düsseldorf, www.vva.de<br />
Anzeigenverkauf: Rolf Blum, Telefon (02 11) 73 57-842,<br />
r.blum@vva.de; Christian Hollenbeck, Telefon (02 11)<br />
73 57-8 43, Fax (02 11) 73 57-8 44, c.hollenbeck@vva.de<br />
Vertrieb: Heike Lohe, Telefon (02 11) 73 57-8 54<br />
Anzeigentarif Nr. 35 vom 1. Juni 2009<br />
Verlagspostamt: 45127 Essen,<br />
Versandort: 40231 Düsseldorf.<br />
Wir gedenken<br />
unserer Verstorbenen<br />
85 Jahre: Bernhard Hansen, Plön (17. 6.)<br />
87 Jahre: Peter Christiansen, Schellhorn<br />
(14.6.)<br />
89 Jahre: Helmut Grabau, Fockbek<br />
(21.6.)<br />
THÜRINGEN<br />
60 Jahre: Helmar Zörner, Hämbach<br />
(21.6.)<br />
67 Jahre: Rainer Müller, Leinefelde<br />
(<strong>10</strong>.6.)<br />
VERBAND DER<br />
BUNDESFORSTBEDIENSTETEN<br />
65 Jahre: Peter Kaufmann, Niederlehme<br />
(11.6.)<br />
79 Jahre: Josef Casper, Bad Reichenhall<br />
(15.6.)<br />
83 Jahre: Dankwart Retzmann, Schlan-<br />
gen (5.6.)<br />
Walter Madl<br />
75 Jahre (April 20<strong>10</strong>)<br />
Bezugsbedingungen: <strong>BDF</strong> AKTUELL erscheint monatlich.<br />
Bezugspreis monatlich 2,60 € zuzüglich Porto + Verpackung,<br />
für <strong>BDF</strong>-Mitglieder im Beitrag eingeschlossen.<br />
Erscheinungsweise: zum 5. jeden Monats.<br />
Redaktionsschluss am 7. des Vormonats bei der Redaktion.<br />
Bestellungen sind an den Verlag zu richten. Alle<br />
den Text angehenden Zuschriften sind an die Redaktion<br />
und <strong>BDF</strong>-Pressestelle, Silberborner Straße 1, 37586 Dassel,<br />
zu richten. Die mit Namen oder Anfangsbuchstaben<br />
versehenen Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des<br />
<strong>BDF</strong> wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />
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von Beiträgen vor. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden<br />
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Juni: widder<br />
FREUD UND LEID<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 6•20<strong>10</strong> 35
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