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Ratgeber Boiler (Quelle topten.ch) - Atlis

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<strong>Ratgeber</strong> <strong>Boiler</strong> (<strong>Quelle</strong> <strong>topten</strong>.<strong>ch</strong>)<br />

Elektroboiler sind, abgesehen von der Elektroheizung, die grössten Stromfresser im Haushalt.<br />

Aber es gibt eine Alternative, wel<strong>ch</strong>e mehr als die Hälfte des Stromverbrau<strong>ch</strong>s einspart:<br />

den Wärmepumpenboiler. Dieser verheizt den wertvollen Strom ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> eins zu eins<br />

wie der Elektroboiler (Widerstandsheizung), sondern errei<strong>ch</strong>t mit dem Antrieb einer Klein-<br />

Wärmepumpe einen rund dreimal höheren Wärmegewinn. Wärmepumpenboiler kosten mehr<br />

als gewöhnli<strong>ch</strong>e Elektroboiler, die Mehrkosten zahlen si<strong>ch</strong> aber über die Lebensdauer dur<strong>ch</strong><br />

Stromkosteneinsparungen zurück. Für einen Wärmepumpenboiler benötigen Sie keine 400 V<br />

Elektroinstallation; eine mit 10 A abgesi<strong>ch</strong>erte Steckdose genügt.<br />

Re<strong>ch</strong>enbeispiel für einen mittleren Warmwasserverbrau<strong>ch</strong> von 200 Liter pro Tag (Einfamilienhaus):<br />

Elektroboiler 300 l Wärmepumpenboiler 300 l<br />

Gesamtwirkungsgrad 85% 280%<br />

Stromverbrau<strong>ch</strong> kWh/Tag 12.3 3.7<br />

kWh/15 Jahre 67'246 20'410<br />

Stromkosten 15 Jahre * (Fr.) 8'740 2'650<br />

Kaufpreis (Fr.) 2'000 4'500<br />

Kauf + Strom (Fr.) 10'740 7'150<br />

* Strompreis 13 Rp/kWh (vorwiegend Niedertarif)<br />

Woher kommt die von der Wärmepumpe gewonnene<br />

Zusatzwärme? Sie wird der Luft im Aufstellraum entnommen,<br />

dieser Raum wird also etwas abgekühlt (Abbildung:<br />

FWS). In den meisten Fällen ist genügend<br />

Abwärme von (isolierten!) Heizleitungen oder Geräten<br />

(Tiefkühler) vorhanden oder die Abkühlung kann sogar<br />

erwüns<strong>ch</strong>t sein (Weinkeller). Bei kleinen ges<strong>ch</strong>lossenen<br />

Räumen oder bei starker Auslastung (Zweifamilienhaus)<br />

sollte eine Fa<strong>ch</strong>person vor dem Kauf beurteilen,<br />

ob die Abkühlung zulässig ist. Man<strong>ch</strong>e Geräte<br />

können mittels Kanalans<strong>ch</strong>luss Luft aus einem anderen<br />

Raum ansaugen und ggf. dorthin zurückblasen.<br />

<strong>Atlis</strong> AG <strong>Ratgeber</strong> <strong>Boiler</strong> 19. April 2011 Seite 1


Checkliste<br />

Ein Wärmepumpenboiler ist für Sie interessant, wenn<br />

• ein Elektroboiler für die Warmwasserversorgung im Keller Ihres Ein- oder Zweifamilienhauses<br />

steht...<br />

• Einzelboiler (in der Wohnung) im Ein- oder Zweifamilienhaus dur<strong>ch</strong> eine zentrale<br />

Warmwasserversorgung ersetzt werden sollen...<br />

• ...und die Ankopplung der Warmwasserversorgung an eine Heiz-Wärmepumpe ni<strong>ch</strong>t<br />

mögli<strong>ch</strong> ist. Falls eine Sonnenkollektoranlage vorhanden oder geplant ist, lohnt si<strong>ch</strong><br />

die zusätzli<strong>ch</strong>e Investition für einen Wärmepumpenboiler kaum, unabhängig vom<br />

Heizsystem.<br />

Typis<strong>ch</strong>e Beispiele, wo ein Wärmepumpenboiler besonders sinnvoll ist:<br />

• Neubau Ein- oder Zweifamilienhaus mit Holzheizung (bei Holz-Zentralheizung evtl. im<br />

Winter Wärme vom Holzkessel über Zusatzwärmetaus<strong>ch</strong>er einspeisen).<br />

• Bestehendes Ein- oder Zweifamilienhaus mit Wärmepumpenheizung und danebenstehendem<br />

älterem Elektroboiler, dessen Ankopplung an die Wärmepumpe ni<strong>ch</strong>t<br />

mögli<strong>ch</strong> oder zu teuer ist.<br />

Spei<strong>ch</strong>ergrösse: 300 Liter sind im EFH meistens ausrei<strong>ch</strong>end. Wer au<strong>ch</strong> grossen Spitzenbedarf<br />

immer gedeckt haben will, wähle einen 400 l Spei<strong>ch</strong>er. Dieser benötigt allerdings zur<br />

vollständigen Aufheizung 40% länger. Für zwei Wohnungen sind 4 - 500 Liter notwendig,<br />

wobei dann die Zusatzheizung zur Bedarfsdeckung öfter nötig sein wird (die Wärmepumpe<br />

ist dieselbe wie bei den 300 l Typen). Bei sehr hohem Bedarf und/oder mit Holzheizkessel ist<br />

ein Typ mit Wärmetaus<strong>ch</strong>er zum Ans<strong>ch</strong>luss an einen Heizkessel zu empfehlen. Für den Ans<strong>ch</strong>luss<br />

von Sonnenkollektoren ist ein spezieller, grossflä<strong>ch</strong>iger Wärmetaus<strong>ch</strong>er nötig.<br />

Te<strong>ch</strong>nik-<strong>Ratgeber</strong><br />

Der Wirkungsgrad des Wärmepumpenboiler (eigentli<strong>ch</strong> die Arbeitszahl der Klein-<br />

Wärmepumpe inkl. Warmwasserspei<strong>ch</strong>er) ist umso besser, je kleiner die Temperaturdifferenz<br />

zwis<strong>ch</strong>en Wärmequelle (Umgebungsluft) und Warmwasser ist. Deshalb den Regulierthermostaten<br />

ni<strong>ch</strong>t unnötig aufs Maximum einstellen (allerdings kann unterhalb von etwa<br />

50°C die Vermehrung von Legionellen-Bakterien begünstigt werden). Die Umgebungstemperatur<br />

ni<strong>ch</strong>t unnötig absinken lassen: Kellerfenster ges<strong>ch</strong>lossen lassen, ev. Fenster und Aussentüren<br />

abdi<strong>ch</strong>ten, Plexiglas oder Folie als 2. "Glas" auf Einfa<strong>ch</strong>verglasungen anbringen. In<br />

Altbauten sollte die Kellerdecke beim Einsatz eines Wärmepumpenboilers wärmegedämmt<br />

werden, damit es dur<strong>ch</strong> die Abkühlung ni<strong>ch</strong>t vermehrt kalte Füsse im Erdges<strong>ch</strong>oss gibt. Übrigens<br />

hilft der Wärmepumpenboiler, den Keller trocken zu halten, weil die Luft in der Wärmepumpe<br />

entfeu<strong>ch</strong>tet wird (es brau<strong>ch</strong>t einen Kondenswasserablauf).<br />

Mit einer Zeits<strong>ch</strong>altuhr kann der Niedertarif optimal ausgenützt werden: Freigabe des Wärmepumpenboilers<br />

bei Beginn des Niedertarifs (meist 22h00) bis z.B. am Mittag. Wenn der<br />

Wärmepumpenboiler die ganze Zeit einges<strong>ch</strong>altet bzw. freigegeben ist, wird u.U. s<strong>ch</strong>on bei<br />

halb vollem Spei<strong>ch</strong>er na<strong>ch</strong>geheizt, wobei eine s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tere Arbeitszahl resultiert und erst<br />

no<strong>ch</strong> teurer Ho<strong>ch</strong>tarifstrom genutzt wird. Allerdings muss dann bei Spitzenbedarf von Hand<br />

einges<strong>ch</strong>altet werden, damit die Zusatzheizung wirken kann.<br />

<strong>Atlis</strong> AG <strong>Ratgeber</strong> <strong>Boiler</strong> 19. April 2011 Seite 2


Einige Wärmepumpenboiler haben einen Zusatz-Elektroeinsatz eingebaut, um gelegentli<strong>ch</strong>e<br />

Spitzenbelastungen abzudecken, bei Bedarf höhere Warmwassertemperaturen zu errei<strong>ch</strong>en<br />

und als Reserve bei Lufttemperaturen unter ca. 8°C (dann s<strong>ch</strong>altet si<strong>ch</strong> die Wärmepumpe<br />

aus). A<strong>ch</strong>ten Sie darauf, dass dieser ni<strong>ch</strong>t unnötig im Betrieb ist und so die Stromkosten in<br />

die Höhe treibt:<br />

• Nur bei Bedarf ein- und ans<strong>ch</strong>liessend wieder auss<strong>ch</strong>alten. Eine Leu<strong>ch</strong>tanzeige hilft,<br />

das Auss<strong>ch</strong>alten weniger zu vergessen.<br />

• Vorteilhaft ist die Steuerung mittels "Einmal"-Knopf: na<strong>ch</strong> der Aufheizung auf meist<br />

65°C (fest eingestellt) wird der Elektroeinsatz ganz ausges<strong>ch</strong>altet bis zum nä<strong>ch</strong>sten<br />

Knopfdruck.<br />

• Meist s<strong>ch</strong>altet si<strong>ch</strong> der Elektroeinsatz bei Lufttemperaturen unter ca. 8°C automatis<strong>ch</strong><br />

ein, weil die Wärmepumpe ausges<strong>ch</strong>altet wird (sie würde – ohne Abtauvorri<strong>ch</strong>tung –<br />

vereisen). Falls dies im Winter regelmässig vorkommt (Leu<strong>ch</strong>tanzeige!), so kühlt si<strong>ch</strong><br />

Ihr Aufstellraum zu stark ab und sollte gegen aussen abgedi<strong>ch</strong>tet und wärmegedämmt<br />

werden.<br />

Publikationen<br />

• Ökologie zahlt si<strong>ch</strong> doppelt aus. Beoba<strong>ch</strong>ter Bauen & Wohnen, 1.April 2010.<br />

• Warmwasserans<strong>ch</strong>luss von Ges<strong>ch</strong>irrspülern und Was<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>inen. <strong>Ratgeber</strong> für Installateure<br />

und Elektriker, wann ein Warmwasserans<strong>ch</strong>luss sinnvoll ist. ewz und AUE<br />

2008.<br />

• S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t 2007: Warmwasserans<strong>ch</strong>luss. Bush Energie und ARENA 2007.<br />

Normen und Labels<br />

• Eco-design of Water Heaters<br />

Organisationen<br />

Links<br />

• BFE Bundesamt für Energie / EnergieS<strong>ch</strong>weiz, Bern<br />

• S.A.F.E. S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Agentur für Energieeffizienz, Züri<strong>ch</strong><br />

• www.infoenergie.<strong>ch</strong>: die Energieseite der Kantone - Infomaterial, Beratung, Auskünfte<br />

über Förderprogramme<br />

• www.<strong>topten</strong>.info: internationale Online-Su<strong>ch</strong>hilfe für die besten Produkte<br />

Kontakt:<br />

<strong>Atlis</strong> AG<br />

S<strong>ch</strong>lössliweg 2-6<br />

4500 Solothurn<br />

Tel. 032.628 28 00<br />

www.atlis.<strong>ch</strong><br />

info@atlis.<strong>ch</strong><br />

<strong>Atlis</strong> AG <strong>Ratgeber</strong> <strong>Boiler</strong> 19. April 2011 Seite 3

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