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ProChip "Schulverpflegung" - Initiative GeldKarte

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<strong>ProChip</strong><br />

Gemeinsam für den Chip im Alltag<br />

Sonderausgabe<br />

Januar 2010<br />

Schutzgebühr 7,50 Euro<br />

<strong>GeldKarte</strong> in der Schulverpflegung


Herausgeber<br />

<strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> e.V.<br />

V.i.S.d.P.<br />

Ingo Limburg<br />

Kontakt<br />

c/o PRGS GmbH, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin<br />

Telefon: 030 – 2123422-71<br />

Fax: 030 – 2123422-99<br />

E-Mail: linda.toenskoetter@<strong>Initiative</strong>-<strong>GeldKarte</strong>.de<br />

Web: www.<strong>Initiative</strong>-<strong>GeldKarte</strong>.de<br />

Redaktion<br />

Nicole Beck, Sandra Schubert,<br />

Linda Tönskötter, Ramona Simon<br />

Gastautoren<br />

Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Prof. Volker Peinelt, Hochschule Niederrhein<br />

Dr. Susanne Nowitzki-Grimm, Vernetzungsstelle<br />

Schulverpflegung Baden-Württemberg<br />

Bildnachweis<br />

Dreidimensionale Lebensmittelpyramide; Copyright:<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., Bonn<br />

Deutscher Sparkassen Verlag GmbH<br />

Anzeigen<br />

Linda Tönskötter<br />

Konzeption & Gestaltung<br />

double com GmbH<br />

Frans-Hals-Straße 4/RGB<br />

81479 München<br />

Produktion/Druck<br />

SPARKS PRODUCTION, München<br />

<strong>ProChip</strong> erscheint halbjährlich mit<br />

einer Schutzgebühr von 7,50 Euro.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

im Zuge des deutschlandweiten Ausbaus von Ganztags -<br />

schulen ist das Thema Schulverpflegung in den Fokus<br />

gerückt. Denn: wer bis spät in den Nachmittag konzentriert<br />

lernen soll, braucht mittags auch eine nahrhafte Mahlzeit.<br />

Dabei ist das Mittagessen in der Schule vor dem Hinter grund<br />

steigender Kinderarmut längst nicht mehr für alle Schüler<br />

bezahlbar – eine der Herausforderungen, der sich die<br />

Verantwortlichen der Schulverpflegung stellen müssen. Gute<br />

Gründe, sich einmal ausführlich mit den vielfältigen Facetten<br />

einer guten Schulverpflegung auseinanderzusetzen. Ergebnis<br />

ist die vorliegende <strong>ProChip</strong>-Spezial zur Schul verpflegung. Mit<br />

den unterschiedlichen Anforderungen an eine gute<br />

Schulverpflegung im Allgemeinen beschäftigen sich unsere<br />

drei Gastautoren in ihren Beiträgen. Für eine qualitativ hochwertige<br />

Schulverpflegung kommt es neben dem schmackhaften<br />

und gesunden Essensangebot auch darauf an, ob die<br />

logistischen Voraussetzungen stimmen. Auf den kommenden<br />

Seiten stellen wir Ihnen interessante Entwicklungen rund um<br />

das unkomplizierte, kostengünstige und hygienische<br />

Bezahlsystem der <strong>GeldKarte</strong> in der Schulverpflegung vor.<br />

Die Vorteile der bargeldlosen Bezahllösung mit der <strong>GeldKarte</strong><br />

haben nicht nur die Schulen und Caterer, sondern auch die<br />

Ökotrophologen der AG Schulverpflegung an der Hochschule<br />

Niederrhein überzeugt. Die bargeldlose Be zahlung in Mensen<br />

wird künftig als Qualitätskriterium für eine gute Schulver -<br />

pflegung in den Standards der AG auf geführt. Neben dem<br />

schnellen und reibungslosen Ablauf an der Essensausgabe<br />

schätzen die Experten auch die hygienischen Vorteile der<br />

<strong>GeldKarte</strong> gegenüber Bargeld. Genau damit beschäftigt<br />

sich der Gastbeitrag von Prof. Volker Peinelt der AG Schul -<br />

verpflegung an der Hochschule Niederrhein.<br />

Eine bargeldlose Bezahllösung in der Mensa ist nicht nur<br />

hygienischer und schneller, sondern spart darüber hinaus<br />

Geld. Wie viel teurer Bargeld gegenüber der <strong>GeldKarte</strong> ist,<br />

können Sie ebenso in dieser Ausgabe lesen.<br />

Immer mehr Mensen setzen bereits beim Bezahlsystem<br />

auf den kleinen goldenen Chip: Von Bremerhaven im hohen<br />

Norden bis Mengen im Allgäu, die <strong>GeldKarte</strong> macht Schule.<br />

Einen Überblick über die <strong>GeldKarte</strong>-Schulen finden Sie auf<br />

S. 24. Ganz neu und bereits sehr erfolgreich ist die <strong>GeldKarte</strong><br />

in der Mensa des Campus Ludwigsburg im Einsatz. Hier essen<br />

täglich bis zu 250 Schüler aus insgesamt sechs Schulen zu<br />

Mittag. Damit die Teilnahme am gemeinsamen Mittagessen<br />

nicht an finanziellen Barrieren scheitert, hat die Stadt<br />

Ludwigsburg zusammen mit zwei Vereinen einen Fonds<br />

aufgelegt, aus dem Schüler aus sozial benachteiligten<br />

Familien einen Essenszuschuss erhalten. Abgewickelt<br />

werden die Subventionen diskret über die <strong>GeldKarte</strong>.<br />

Sie werden sehen: Eine gute Schulverpflegung hält<br />

viele Herausforderungen bereit.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und<br />

spannende Impulse!<br />

Ingo Limburg<br />

Vorstandsvorsitzender <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> e.V.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 3


Inhalt<br />

Der Chip Seite 6<br />

So funktioniert’s<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Zunkunft geht durch den Magen Seite 8<br />

Wie die <strong>GeldKarte</strong> für ein gesundes<br />

und preiswertes Schulessen sorgt<br />

Mehr als Hände waschen:<br />

Herausforderung Hygiene<br />

in der Schulverpflegung Seite 11<br />

Ein Gastbeitrag von Prof. Volker Peinelt,<br />

Hochschule Niederrhein<br />

Qualitätsstandards für<br />

die Schulverpflegung –<br />

ihr Einsatz in der Praxis Seite 15<br />

Ein Gastbeitrag von Prof. Ulrike Arens-Azevêdo,<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Schulterschluss für gesunde<br />

Ernährung – Vernetzungsstelle mit<br />

Durchblick in der Schul verpflegung Seite 20<br />

Ein Gastbeitrag von Dr. Susanne Nowitzki-Grimm,<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-Württemberg<br />

Zukunft geht<br />

durch den Magen<br />

Wie die <strong>GeldKarte</strong> für ein<br />

gesundes und preiswertes<br />

Schulessen sorgt<br />

Seite 8<br />

Qualitätsstandards für die Schulverpflegung<br />

– ihr Einsatz in der Praxis<br />

Ein Gastbeitrag von Prof. Ulrike Arens-Azevêdo,<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Seite 15<br />

Schulterschluss für gesunde<br />

Ernährung – Vernetzungs -<br />

stelle mit Durchblick in der<br />

Schul verpflegung<br />

Ein Gastbeitrag von Dr.<br />

Susanne Nowitzki-Grimm,<br />

Vernetzungsstelle Schulver -<br />

pflegung Baden-Württemberg<br />

Seite 20<br />

4<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Projekte + Aktuelles<br />

<strong>GeldKarte</strong> macht Schule Seite 24<br />

Schulmensen in Deutschland<br />

setzen auf den Chip<br />

Zukunft auf Schwäbisch Seite 26<br />

<strong>GeldKarte</strong> sorgt für modernes<br />

Schulessen auf Innovations-Campus<br />

In eigener Sache<br />

Impressum Seite 2<br />

<strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> e.V. Seite 36<br />

Hand in Hand für den Chip im Alltag<br />

Mit Chip zum Fleischpflanzerl Seite 28<br />

Traunsteins Gymnasien setzen auf innovative<br />

Mittagsverpflegung mit der <strong>GeldKarte</strong><br />

Süße Geheimnisse? Seite 30<br />

Umfrage zeigt: Bargeldlose Schulmensa<br />

kann gesunde Ernährung fördern<br />

Hintergründe<br />

Eine saubere Sache:<br />

Zahlen mit der <strong>GeldKarte</strong> Seite 32<br />

Bargeldloses Kassiersystem fördert Mensa-Hygiene<br />

Stuttgarter Schüler<br />

gewinnen nicht nur Zeit Seite 35<br />

Rasantes Schul-Quiz der <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong><br />

<strong>GeldKarte</strong> macht Schule<br />

Immer mehr Schulmensen<br />

in Deutschland setzen auf<br />

den Chip<br />

Mit Chip zum<br />

Fleischpflanzerl<br />

Traunsteins Gymnasien<br />

setzen auf innovative<br />

Mittagsverpflegung mit<br />

der <strong>GeldKarte</strong><br />

Süße Geheimnisse?<br />

Umfrage zeigt: Bargeldlose Schulmensa<br />

kann gesunde Ernährung fördern<br />

Seite 24<br />

Seite 28<br />

Seite 30<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

5


Der Chip<br />

Die <strong>GeldKarte</strong><br />

Rund 68 Millionen Bankkarten in Deutschland haben den<br />

Chip bereits integriert. Das entspricht über 75 Prozent aller<br />

ausgegebenen girocard- oder Kundenkarten der Banken<br />

bzw. Sparkassen.<br />

Bargeldloses Zahlungsmittel<br />

Lademöglichkeiten an nahezu allen Geldautomaten<br />

der Banken und Sparkassen in ganz Deutschland<br />

sowie im Internet<br />

Zum Bezahlen Karte einschieben, Geld wird abgebucht –<br />

fertig! Ohne PIN und Unterschrift<br />

Anwendungen: Fahrkartenautomaten, Parkscheinautomaten,<br />

Zigarettenautomaten, Snackautomaten, Internet<br />

Rund 600.000 Akzeptanzstellen in ganz Deutschland und<br />

im Internet<br />

6 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Alle Funktionen auf einen Blick<br />

Bonuspunkte<br />

Sicheres<br />

Online-Banking<br />

Bargeldloses<br />

Zahlungsmittel<br />

Elektronische<br />

Fahrscheine<br />

Elektronische<br />

Tickets<br />

Jugendschutz<br />

Elektronische Signatur<br />

Elektronische Signatur<br />

Übertragung der eigenhändigen Unterschrift<br />

auf elektronische Medien<br />

Identifizierung und Authentifizierung<br />

des Signierenden<br />

I. d. R. auf einer separaten, konto -<br />

ungebundenen <strong>GeldKarte</strong><br />

Anwendungen: eGovernment,<br />

elektronisches Beschaffungswesen<br />

Elektronische Tickets<br />

Speicherung von Fahrkarten, Eintrittskarten,<br />

Berechtigungen<br />

Elektronische Entwertung mittels<br />

Kartenlesegerät<br />

Anwendungen: öffentlicher<br />

Personennahverkehr, Parkhäuser,<br />

Sport- und Kulturveranstaltungen<br />

Bonuspunkte<br />

Speicherung von „Punkten“ im Einzelhandel<br />

oder am Automaten<br />

Einlösung bei anderen Akzeptanzstellen<br />

Anwendungen: CityCards,<br />

Pfandrücknahmesysteme<br />

Sicheres Online-Banking<br />

Basierend auf dem HBCI- bzw. FinTS-<br />

Standard (Financial Transaction Services)<br />

I. d. R. separate, kontoungebundene <strong>GeldKarte</strong><br />

Alternative Nutzung der kontogebundenen<br />

Karte zur Generierung transaktionsabhängiger<br />

TAN-Nummern<br />

Jugendschutz<br />

Alterscheck 16 oder 18 per<br />

Jugendschutzmerkmal im Chip<br />

Sicheres Auslesen mit Hilfe von<br />

Sicherheitsmodulen<br />

Anonymität des Karteninhabers<br />

Anwendungen: Zigarettenautomaten,<br />

Erwachsenen-Inhalte im Internet<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

7


8 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Zukunft geht durch<br />

den Magen<br />

Wie die <strong>GeldKarte</strong> für ein gesundes<br />

und preiswertes Schulessen sorgt<br />

Das Armutsrisiko für Kinder in Deutschland steigt. Dies meldet<br />

der Familienreport 2009 des Bundesministeriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend. Besonders Kinder aus<br />

Migrationsfamilien und Kinder alleinerziehender Eltern seien<br />

Gefahr, in die Armutsfalle zu geraten. Nach Schätzungen des<br />

Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) leben drei Millionen<br />

Kinder in Deutschland in Armut. Dies bestätigt auch der 2.<br />

Nationale Bildungsbericht der Bundesregierung, laut dem<br />

knapp ein Viertel der Minderjährigen hierzulande unterhalb<br />

der Armutsgrenze leben. Diese Kinder und Jugendlichen haben<br />

damit schlechtere Bildungschancen. Wie die 1. World Vision<br />

Kinderstudie belegt, erfahren diese Kinder häufiger soziale<br />

Ausgrenzung im Alltag und leiden oft an schlechter Ernährung.<br />

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen haben sich die Bundes -<br />

regierung und viele Wohlfahrtsorganisationen auf die Fahnen<br />

geschrieben. Der Ausbau von Ganztagsschulen mit integrierter<br />

Mittagsverpflegung ist hierbei ein wichtiger Bau stein und<br />

schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: qualitativ hochwertige<br />

Bildung und regelmäßige, gesunde Er nährung. Bei dem 2003<br />

ins Leben gerufenen „Investitions programm Zukunft, Bildung<br />

und Betreuung“ (IZBB) konnten Schulen bis Ende des Jahres<br />

2009 Fördermittel für den Ausbau zur Ganztagsschule beantragen.<br />

Etwa 7.000 Schulen werden gefördert, so dass fast<br />

jede fünfte allgemein bildende Schule in Deutschland Mittel<br />

aus dem Investitions programm erhält. Mit ihrem Auf- und Aus -<br />

bau verbunden ist das Ziel einer möglichst hohen Qualität<br />

von ganztägiger Bildung und Betreuung. Dies gilt natürlich<br />

ebenso für die anzubietende Mittagsverpflegung.<br />

Gesund sollen die Mahlzeiten sein, aber dennoch preiswert.<br />

Schnell soll die Ausgabe erfolgen, aber dennoch kinderfreundlich<br />

in der Handhabung. Alle Schüler sollen in der<br />

Mensa gleichgestellt sein, aber bei Bedarf staatliche Unter -<br />

stützungen diskret in Anspruch nehmen. Eine echte Heraus -<br />

forderung für die Schulen – finanziell und logistisch.<br />

Logistische Meisterleistung: Die <strong>GeldKarte</strong> in der Kantine<br />

spart Zeit und Geld<br />

Bei ihrem Einsatz in der Schulkantine leistet die <strong>GeldKarte</strong><br />

ganze Arbeit und kann mit all ihren Vorteilen punkten. Als<br />

neutrales, kostengünstiges und einfach zu bedienendes Be -<br />

zahl system ist sie daher in rund 250 Schulen deutschlandweit<br />

im Einsatz. Zur Essensausgabe steckt der Schüler lediglich<br />

seine Karte in den an der Kasse stehenden Kartenleser,<br />

wartet die Abbuchung des Geldes ab – fertig! Damit gehören<br />

lange Warteschlangen der Vergangenheit an. Auch in puncto<br />

Hygiene ist der Chip anderen Zahlmitteln in der Schulkantine<br />

einen Schritt voraus. Die personalisierte <strong>GeldKarte</strong> öffnet<br />

Viren und Bakterien weniger Verbreitungswege als Bargeld,<br />

das täglich viele Male durch die Hände verschiedener Be -<br />

sitzer geht. Insbesondere beim Handel mit Lebensmitteln ein<br />

wichtiger Vorteil. Darüber hinaus ist die Zahlung mit der<br />

<strong>GeldKarte</strong> sicher und anonym, denn auf dem Chip sind keine<br />

persönlichen Daten gespeichert.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

9


Wirtschaftsfaktor<br />

So geht´s:<br />

Variante 1: Die Grundausstattung<br />

Der Schüler lädt seine <strong>GeldKarte</strong> am Geldautomaten in seiner<br />

Bank- bzw. Sparkassenfiliale oder an einem Lade terminal.<br />

Schüler, die noch keine Karte haben, können z.B. bei der<br />

Sparkasse ein kostenloses Schülerkonto eröffnen, zu welchem<br />

sie eine SparkassenCard mit <strong>GeldKarte</strong>-Funktion erhalten.<br />

In der Mensa stecken sie ihre Karte in den an die Kasse<br />

angeschlossenen Chipkartenleser, der Preis für die Mahlzeit<br />

wird vom Chip abgebucht und das Essen ausgegeben.<br />

Variante 2: Das erweiterte System<br />

Statt der direkten Zahlung mit der <strong>GeldKarte</strong> in der Mittags -<br />

pause an der Mensakasse können die Schüler ihr Essen z.B.<br />

einen Tag oder eine Woche im Voraus bestellen. Sie schieben<br />

die <strong>GeldKarte</strong> in ein Bestellterminal, wählen aus dem aktuellen<br />

Speiseangebot ihre Lieblingsmahlzeit aus und bezahlen<br />

mit dem Guthaben auf dem Chip. Ein Beleg wird ausgedruckt,<br />

mit dem die Schüler ihr Essen in der Mensa erhalten.<br />

Mit einer integrierten Statistikfunktion lässt sich ermitteln,<br />

wie viele Essen in einem bestimmten Zeitraum vorbestellt<br />

wurden. So kann der Schulcaterer die benötigte Essens -<br />

menge besser planen.<br />

Variante 3: Das soziale System<br />

Schulen, die die Mittagsverpflegung für sozial schwache<br />

Schüler subventionieren, können ihr <strong>GeldKarte</strong>-Bezahlsystem<br />

um eine weitere EDV-Komponente ergänzen. Zur Bezahlung<br />

stecken die Schüler ihre <strong>GeldKarte</strong>n in das Bezahl- oder<br />

Bestellterminal. Das System erkennt anhand der Identifi -<br />

kationsnummer des Chips, ob der Besitzer der <strong>GeldKarte</strong> zu<br />

ermäßigten Preisen oder einem kostenlosen Essen berechtigt<br />

ist. Automatisch wird dann zwar ein Essen bestellt, aber nur<br />

der subventionierte Preis bzw. „Null Euro“ vom Chip des<br />

Schülers abgebucht. Die Unterstützung ärmerer Kinder erfolgt<br />

auf diese Weise anonym und diskret. Diese Form der<br />

Subventionierung von Schulessen ist bei allen Varianten<br />

möglich.<br />

Win-win-Situation für alle<br />

Die elektronische Lösung mit der <strong>GeldKarte</strong> ist für alle Be -<br />

teiligten ein Gewinn. Die Schule auf der einen Seite spart er -<br />

hebliche Kosten, denn die teure Verwaltung der Münzen und<br />

Scheine fällt bei der Zahlung mit Chip weg. Auch weitere<br />

administrative Aufgaben wie z.B. die Zuordnung der Sub -<br />

ventionen zu den berechtigten Schülern etc. werden zeitlich<br />

auf ein Minimum reduziert. Der Caterer erhält durch die<br />

Möglichkeit der Essens vor bestellung mehr Planungs -<br />

sicherheit und kann die jeweilige Anzahl der ge wünschten<br />

Speisen liefern. Die Eltern können dank <strong>GeldKarte</strong> die<br />

Verwendung des Mittags geldes ihrer Kinder kon trollieren<br />

und z.B. den Kauf von Süßigkeiten überwachen. Und die<br />

Kinder? Sie haben ein einfaches und modernes Zahlungs -<br />

mittel zur Hand, das sich durch Zusatz anwen dungen auf<br />

dem Chip auch als Schülerausweis, Kopierkarte oder außerhalb<br />

der Schule als Fahr schein im öffentlichen Nahverkehr<br />

verwenden lässt.<br />

Vorteile der <strong>GeldKarte</strong> in der Schulverpflegung<br />

Vorteile für Eltern und Schüler<br />

✓ Soziale Gleichstellung: Die <strong>GeldKarte</strong> lässt als<br />

neutrales, anonymes System Transferleistungen<br />

und soziale Unterschiede zwischen den Schülern<br />

nicht erkennbar werden.<br />

✓ Gesundes Essen: Mit Hilfe der <strong>GeldKarte</strong> können<br />

Eltern die Verwendung des Mittagsgeldes ihrer<br />

Kinder unbemerkt kontrollieren und z.B. den Kauf<br />

von Süßigkeiten überwachen.<br />

✓ Schule ohne Bargeld:<br />

Bargeld ist häufig die<br />

Ursache für Kriminalität auf dem Pausenhof. Mit<br />

der <strong>GeldKarte</strong> sind Bargeld-Diebstähle kein Thema<br />

mehr, da die Kinder keine Münzen und Scheine<br />

mehr mit in die Schule nehmen müssen.<br />

✓ Alles auf eine Karte: Die <strong>GeldKarte</strong> kann neben der<br />

Bezahlung auch als Schülerausweis, Kopier karte<br />

oder Bibliotheksausweis verwendet werden.<br />

✓ Hygiene: Die <strong>GeldKarte</strong> ist hygienischer als Bargeld,<br />

auf dem eine Vielzahl von Keimen haften und das<br />

durch zahlreiche Hände läuft. Die <strong>GeldKarte</strong> hat<br />

dagegen nur einen Besitzer. Dies schränkt die<br />

Verbreitungswege von Viren und Bakterien ein.<br />

Vorteile für die Schule<br />

✓ Wirtschaftsfaktor: Die <strong>GeldKarte</strong> ist kostengünstiger<br />

als Bargeld. Das teure Bargeld-Handling fällt<br />

bei der Zahlung mit Chip weg.<br />

✓ Transparenz: Die Schulverpflegungssysteme mit<br />

der <strong>GeldKarte</strong> bieten den Schulen Planungs -<br />

sicherheit. Die Mahlzeiten werden vorbestellt und<br />

die Schule kann Statistiken der verkauften Pro -<br />

dukte abrufen.<br />

✓ Reibungslose Abläufe: Die <strong>GeldKarte</strong> vereinfacht<br />

die Vorgänge bei Be zahlung und Ausgabe des<br />

Essens.<br />

10<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Mehr als Hände waschen:<br />

Herausforderung Hygiene<br />

in der Schulverpflegung<br />

Ein Gastbeitrag von Prof. Volker Peinelt,<br />

Hochschule Niederrhein<br />

Die starke Zunahme an Ganztagsschulen in Deutschland<br />

wirft Fragen nach der Qualität der Schulverpflegung auf.<br />

Mit Standards und Rahmenrichtlinien wird versucht, die<br />

Qualität auf hohem Niveau zu etablieren. Leider sind die<br />

Ver hältnisse in vielen Bereichen so unbefriedigend, dass er -<br />

hebliche An strengungen nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Nach folgend soll etwas näher auf die hygienischen<br />

Verhältnisse eingegangen werden, wobei auf Studien und<br />

Erfahrungen im Fachbereich Oecotrophologie der Hoch -<br />

schule Niederrhein Bezug genommen wird.<br />

Der Bedarf an Hilfe bei den Schulmensen ist gerade in<br />

hygienischen Fragen groß. Besonders im Bereich der<br />

Reinigung und Desinfektion sind immer wieder erhebliche<br />

Mängel festgestellt worden. So sind Reinigungs- und Des -<br />

infektionsmittel meist gar nicht vorhanden oder völlig un -<br />

geeignet. Oft wurden nur sichtbare Verschmutzungen mit<br />

Spülmittelwasser und einem stark verkeimten Spültuch<br />

entfernt. Ein professioneller Reini gungs plan mit zugelassenen<br />

Mitteln sowie eine einwandfreie Handhabung dieser<br />

Mittel war die Ausnahme. Sie war nur festzustellen, wenn<br />

eine Schule mit guten Dienst leistern zusammenarbeitete.<br />

Händereinigung notwendig<br />

Das Gleiche gilt auch für die Händereinigung und Hände -<br />

des infektion. Hier konnte durch Beobachtungen festgestellt<br />

werden, dass die Hände vor dem Arbeitsbeginn, vor<br />

dem Arbeits platzwechsel und nach Pausen (Raucher -<br />

pausen) nur ungenügend oder nicht gewaschen und desinfiziert<br />

wurden. In manchen Schulen wurden vom<br />

Personal Hand schuhe getragen. Dies vermittelt häufig<br />

eine Schein sicher heit, weil die so Bekleideten nun glauben,<br />

damit alles anfassen zu dürfen. Und genau dies passiert<br />

dann auch. Mit den Handschuhen werden nacheinander<br />

Lebensmittel, Müll eimer, andere Menschen oder<br />

Geld berührt. Auch der Besuch von Toiletten mit Hand -<br />

schuhen ohne anschließenden Wechsel ist schon ge -<br />

sehen worden, genauso wie das Schnäuzen der Nase.<br />

Neben diesem gravierenden Fehlverhalten besteht die<br />

Gefahr von Hautschäden. Eine ausreichende Händepflege<br />

mit einer geeigneten Schutz creme ist schon allein wegen<br />

des Fehlens dieser Hilfsmittel nicht möglich. Ein Fehl ver -<br />

halten wurde auch in Ein richtungen beobachtet, in denen<br />

das Personal angeblich über Hygiene unterrichtet worden<br />

war.<br />

Kontrollen durch die zuständigen Ämter, die als Sicher -<br />

heits faktor von Unkundigen gern angeführt werden, wurden<br />

in vielen Schulen noch nie durchgeführt. Eine Schule<br />

wurde vor fünf Jahren das erste und letzte Mal kontrolliert.<br />

Somit wird weder durch die Verantwortlichen vor Ort noch<br />

durch die zuständige Stelle bei den Behörden eine Kon -<br />

trolle ausgeübt. Es ist daher verwunderlich, dass nicht viel<br />

häufiger von Lebensmittelinfektionen im Schulbereich be -<br />

richtet wird.<br />

Hygienekenntnisse häufig nicht ausreichend<br />

Mit Begriffen wie „HACCP“ oder „Qualitäts sicherungs -<br />

system“ konnten die meisten im Gespräch nichts anfangen.<br />

Wie derartige Konzepte erstellt und praktisch umgesetzt<br />

werden, ist daher völlig unbekannt. Nicht selten stießen<br />

Auditoren auf pauschale Ablehnung, wenn sie versuchten,<br />

die Themen zu erläutern. Dies spricht für eine<br />

Überforderung des Personals.<br />

Es fragt sich allerdings, ob es auch bei großer Überzeugungsarbeit<br />

möglich ist, die Inhalte der hygienischen<br />

Forderungen ausreichend zu verdeutlichen. Noch wichtiger<br />

wäre es natürlich, diese umzusetzen. Hierzu müssen viele<br />

Voraussetzungen erfüllt sein. Die angetroffenen Ver hält -<br />

nisse legen die Befürchtung nahe, dass diese Voraus -<br />

setzungen auch künftig nicht gegeben sein werden. Wenn<br />

z.B. noch nicht einmal die Reinigungsutensilien bereitgestellt<br />

werden oder wenn elementarste Hygienekenntnisse<br />

fehlen, so müssen die Erfolgsaussichten in Sachen Hy -<br />

giene als sehr schlecht eingestuft werden.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 11


Wirtschaftsfaktor<br />

Geeignetes Verpflegungssystem und Personalhygiene<br />

Hygienemaßnahmen dürfen natürlich nicht isoliert gesehen<br />

werden. Welcher Hygienebedarf besteht, hängt maßgeblich<br />

vom jeweiligen Verpflegungssystem ab. Je größer der Vorund<br />

Zubereitungsaufwand in der Küche ist, desto schwieriger<br />

ist es, hygienisch einwandfrei zu arbeiten. Daher ist das<br />

häufig geforderte Mischküchensystem mit eigener Küche in<br />

der Schule kritisch zu sehen. Nebenbei ist es meist viel zu<br />

teuer. Über das geeignete Ver pflegungs system wird aber<br />

viel zu wenig geredet. Es reicht jedenfalls nicht aus, nur<br />

kleine Verbesserungs maß nahmen, wie das An bringen von<br />

Fliegen gittern, durchzuführen. Auch Schulungen für das<br />

Personal – ohne eine Diskussion über und Integration in<br />

ein Gesamt konzept – sind unzureichend.<br />

Prof. Volker Peinelt<br />

Die Hauptgefahren beim Umgang mit Lebensmitteln gehen<br />

unzweifelhaft vom Menschen aus. Deshalb ist auch die<br />

Personalhygiene so wichtig. Doch wenn das Personal gar<br />

nicht oder nicht ausreichend geschult wird, kann eine gute<br />

Personalhygiene und der richtige Umgang mit Lebens -<br />

mitteln nicht sichergestellt werden. Hinzu kommt, dass<br />

häufig keine Einsicht bei den Betroffenen – selbst bei elementarem<br />

Fehlverhalten – gezeigt wurde.<br />

Geldscheine und Münzen,<br />

die von vielen in die Hände<br />

genommen werden, sind<br />

Überträger von Keimen.<br />

Keimübertragung durch Geldscheine und Münzen<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie hoch die Zahl der Keime<br />

sein kann. Wenn Ausgabepersonal erkältet ist und öfters niesen<br />

oder sich die Nase schnäuzen muss, sind große Keim -<br />

übertragungsraten wahrscheinlich. Nach dem Berühren unreiner<br />

Gegenstände, z.B. den Griff eines Mülleimers, sind leicht<br />

5-stellige Keimzahlen auf einer kleinen Fläche festzustellen.<br />

Gerade im Nasensekret oder im Speichel befinden sich häufig<br />

pathogene Keime, wie Staphylococcus aureus. Haben<br />

sie einige Stunden Zeit, können sie ein stark wirkendes Gift<br />

produzieren. Dieses kann Brechdurchfälle auslösen und hat<br />

auch schon zu Todesfällen geführt.<br />

Literatur:<br />

Keimquelle<br />

Keimzahl<br />

Peinelt, Volker (Themenvergabe): Diplomarbeiten des<br />

Fachbereich Oecotrophologie zum Thema Hy giene in<br />

der Schulverpflegung und Kitas, 1995–2009<br />

Peinelt, Volker (wiss. Leitung): Abschlussbericht<br />

zum Projekt „Zertifizierung und Auditierung der<br />

Schulverpflegung ausgewählter Ganztags -<br />

grundschulen in NRW“. Erstellt von D. Wehmöller,<br />

im Auftrag des MUNLV. Durchgeführt von der<br />

Hochschule Niederrhein in Zusammenarbeit mit der<br />

Verbraucherzentrale NRW. 6/2009<br />

Fingerkuppe 1.000<br />

Niesen<br />

bis 1 Mio./ml<br />

AG-Schulverpflegung: Erfahrungen aus Bewertungen<br />

von Zentralküchen und Ausgabestellen in Schulen im<br />

Rahmen der Zertifizierung. Hochschule Niederrhein,<br />

Fachbereich Oecotrophologie, seit 2007<br />

Nasensekret<br />

Speichel<br />

bis 10 Mio./ml<br />

bis 100 Mio./ml<br />

12 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 13


Wirtschaftsfaktor<br />

Biografie<br />

Prof. Volker<br />

Peinelt<br />

Geboren 12. August 1950 in Wiesbaden<br />

Studium der Ernährungswissenschaft in Stuttgart-Hohenheim<br />

Abschluss: Diplom-Ernährungswissenschaftler<br />

Mehrjährige Tätigkeit in der Entwicklungsabteilung eines großen Lebensmittelkonzerns<br />

Promotion an der Universität Gießen zum Thema<br />

„Speisenplanung in der Gemeinschaftsverpflegung”<br />

14-jährige Tätigkeit bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Leiter des<br />

Referats „Gemeinschaftsverpflegung” bis Anfang 1995<br />

Seit 1995 an der Hochschule Niederrhein, Fachbereich „Oecotrophologie”, tätig für den<br />

Bereich „Cateringservices und Lebensmittelhygiene”<br />

Neuer Schwerpunkt seit 2006: Studiengang „Catering, Tourismus und Hospitality-<br />

Services” (Bachelor und Master). Zuständigkeit für den Bereich Catering<br />

Besondere Forschungs- und sonstige Aktivitäten:<br />

• Zertifizierungsprojekt für die Schulverpflegung zusammen mit der<br />

Verbraucherzentrale NRW<br />

• Studie zur Bewertung Ist-Situation der Schulverpflegung sowie ggf. Zertifizierung<br />

in NRW in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW im Auftrag des Minis -<br />

teriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des<br />

Landes NRW, Bewertung und Auditierung der Verpflegung der größten Firmen in<br />

Deutschland im Auftrag des DIG (Deutsches Institut für Gemeinschafts verpfle gung)<br />

sowie der meisten Studentenwerke im Auftrag des DSW (Deutsches<br />

Studentenwerk)<br />

Die Berührung von derart kontaminierten Händen oder<br />

Hand schuhen kann daher gefährliche Folgen haben, insbesondere<br />

durch die sog. Schmierkontamination. Geld scheine<br />

und Münzen, die von vielen in die Hände genommen werden,<br />

sind Überträger von Keimen, wenngleich der Kupfer -<br />

anteil von Münzen einen antibakteriellen Einfluss hat. Das<br />

Risiko einer Keimübertragung ist mit <strong>GeldKarte</strong>n aus -<br />

geschlossen, wenn die <strong>GeldKarte</strong> nur von den Inhabern,<br />

also den Schülern, zur Abbuchung des Betrags genutzt wird.<br />

Zertifizierung für mehr Qualität in der Schulverpflegung<br />

Die Hochschule Niederrhein bietet durch die AG-Schul -<br />

verpflegung (AGS) zusammen mit der Verbraucherzentrale<br />

NRW Zertifizierungen für Schulen, Kitas sowie Zentral küchen<br />

an. Hiermit wird geprüft, inwieweit alle wesentlichen Kri -<br />

terien für eine einwandfreie Verpflegung erfüllt sind. Diese<br />

sind weitgehend identisch mit den Qualitäts standards der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung.<br />

Mit der Vergabe von Zertifikaten verpflichten sich die<br />

Be triebe vertraglich, die Qualitätsstandards einzuhalten.<br />

Pflicht verletzungen werden sanktioniert. Somit kann bei<br />

zertifizierten Betrieben, im Unterschied zu einer freiwilli gen<br />

Ver pflichtung, davon ausgegangen werden, dass die Stan -<br />

dards auch eingehalten werden. Ein wesentlicher Teil der<br />

Überprüfung ist die Hygiene. Zertifizierte Betriebe erfüllen<br />

alle Kriterien, um eine einwandfreie Hygiene sicherzu -<br />

stellen. Dies wird durch Audits überprüft.<br />

Darüber hinaus kann mit diesem Prüfinstrument eine<br />

Ausschreibung und Bewertung von Bewerbern durchgeführt<br />

werden. Hierfür können alle Bewerber mit Hilfe des sog.<br />

Auskunftsverfahrens nach einem einheitlichen Vorgehen<br />

geprüft werden, ohne dass sie hierfür zertifiziert werden<br />

müssen. Die Prüfung umfasst wiederum alle wesentlichen<br />

Bereiche. Es wird vorgeschlagen, dies einer internen oder<br />

externen Fachkraft zu übertragen, um korrekte Angaben für<br />

die Auswertung weitgehend sicherzustellen. Die geringen<br />

Bewertungskosten von 150 Euro sollten den Bewerbern in<br />

Rechnung gestellt werden, da diese sie bei einer späteren<br />

Zertifizierung wieder zurückerstattet bekommen.<br />

Weitere Einzelheiten sind auf der Homepage www.ag-schulverpflegung.de<br />

zu finden.<br />

14 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Qualitätsstandards für<br />

die Schulverpflegung –<br />

ihr Einsatz in der Praxis<br />

Ein Gastbeitrag von Prof. Ulrike Arens-Azevêdo,<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Ganztagsschulen bieten eine gute Möglichkeit, Einfluss auf<br />

die Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen zu<br />

nehmen. Dies umso mehr, je besser es gelingt, ein entsprechendes<br />

Verpflegungsangebot und das Verhalten der<br />

Schüler durch eine sinnvolle Ernährungserziehung in Ein -<br />

klang zu bringen.<br />

Im Mai 2005 wurden in Berlin die Rahmenkriterien für das<br />

Verpflegungsangebot in Schulen vorgestellt. Beteiligt waren<br />

die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Ver -<br />

braucher zentrale Bundesverband sowie der ökologische<br />

Groß küchen service. Die Rahmenkriterien waren ein erster<br />

Schritt auf dem Wege zur Qualitätsentwicklung in der<br />

Schul verpflegung. Mit den nun vorliegenden bundesweiten<br />

Stan dards werden die Anforderungen präzisiert und damit<br />

überprüfbar.<br />

Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KIGGS) hat den<br />

Handlungsbedarf deutlich gemacht. So weisen die für die<br />

Bundesrepublik repräsentativen Daten bei 15 Prozent der<br />

Kinder und Jugendlichen Übergewicht auf. Adipositas haben<br />

6,3 Prozent. Essstörungen nehmen ebenfalls einen vergleichsweise<br />

hohen Prozentsatz ein. So wurde bei<br />

28,9 Prozent der Mädchen und 15,2 Prozent der Jungen<br />

im Alter von 11 bis 17 Jahren ein auffälliges Essverhalten<br />

fest gestellt.<br />

Besonders problematisch ist, dass sowohl Übergewicht und<br />

Adipositas als auch die Essstörungen eng mit der sozialen<br />

Schicht korrelieren: je niedriger der sozioökonomische<br />

Status, desto höher die Prävalenz.<br />

Qualität in der Schulverpflegung<br />

Die Grundlagen der Qualitätsstandards in der Schul ver -<br />

pflegung unterscheiden sich nicht von denen anderer<br />

Bereiche. Ein Qualitätsmanagement umfasst immer alle<br />

Tätig keiten und alle Hierarchieebenen der Leistungs er -<br />

stellung. Dabei sind alle Teilqualitäten und hierbei die verschiedenen<br />

Dimensionen zu berücksichtigen. Die Teil quali -<br />

täten erstrecken sich auf Strukturen, Prozesse und Ergeb -<br />

nisse. Zu den Strukturen in der Schulverpflegung zählen<br />

zum Beispiel das Personal, die technische Ausstattung, die<br />

Organisationsform, aber auch die Kommunikation mit<br />

Schülern und Lehrkräften. Bei den Prozessen ist es zum<br />

Bei spiel wichtig, auf reibungslose Abläufe zu achten, Stand -<br />

zeiten bei der Speisenherstellung zu vermeiden und chargenweise<br />

zu garen. Für die Ergebnisqualität spielt die<br />

ernährungsphysiologische Zusammensetzung eine wesentliche<br />

Rolle, auch eine einwandfreie und ansprechende<br />

Sensorik sowie der Ausschluss jeglicher Gesundheits gefähr -<br />

dung sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 15


Wirtschaftsfaktor<br />

Die dreidimensionale Lebensmittelpyramide<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat mit der dreidimensionalen Lebensmittelpyramide ein innovatives Modell<br />

etabliert, welches Verbrauchern eine Entschei dungs hilfe für ge sundes Essen im Alltag an die Hand gibt. So können Eltern<br />

und Schulleiter mithilfe der Pyra mide in der Schulverpflegung eine ausreichende Zufuhr der lebensnotwendigen Nährstoffe<br />

in einem ausgewogenen Verhältnis erreichen.<br />

Welchen Mengenanteil die sieben<br />

Lebens mittel gruppen für eine ausgewogene<br />

Ernährung am täglichen Essen<br />

haben sollten, bildet der DGE-Er -<br />

nährungskreis auf der Unterseite der<br />

Pyramide ab. Die vier Seitenwände der<br />

Pyramide geben Auskunft über die<br />

Qualität der Lebensmittel in den vier<br />

übergeordneten Gruppen:<br />

•Lebensmittel pflanzlichen Ur sprungs<br />

wie Obst, Gemüse und Brot<br />

•Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

wie Fleisch, Milch und Eier<br />

•Speisefette und -öle<br />

•Getränke<br />

Wie die einzelnen Lebensmittel zu be -<br />

werten sind, visualisiert die Anordnung<br />

auf den Pyramidenseiten. Lebensmittel<br />

an der Spitze der Pyramide sind weniger<br />

empfehlenswert, Lebensmittel an<br />

der Basis stuft die DGE als gesund ein.<br />

„Essen Sie mehr Vollkornprodukte und<br />

weniger Weißbrot“, lautet demnach<br />

z.B. eine der Botschaften der Pyramide.<br />

Auch Nüsse und Rapsöl treten auf der<br />

Pyramide als gesunde Alternativen in<br />

ihren Lebensmittelgruppen hervor.<br />

Dass beides nur in kleinen Mengen zu<br />

einer vollwertigen Ernährung gehört,<br />

zeigt der Kreis an der Unterseite.<br />

16 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Die Qualität der Ergebnisse<br />

Die Entwicklung von Standards ist ein Teilbereich des Qua -<br />

li tätsmanagements und eine wesentliche Aufgabe der<br />

Qualitätsplanung. Mit Standards werden die konkreten An -<br />

forderungen an die Qualität einer Dienstleistung oder eines<br />

Produktes beschrieben. Sie sind gewissermaßen die Mess -<br />

latte, an der sich die Leistung orientieren muss. Stan dards<br />

sollten alle Dimensionen der Schulverpflegung erfassen. Zu<br />

diesen Dimensionen zählen beispielsweise die Er näh rungs -<br />

physiologie, Sensorik und Hygiene genauso wie die Kom -<br />

munikation und der Service.<br />

Übergeordnete Ziele der Verpflegung in Schulen sind:<br />

•die Förderung der geistigen und körperlichen Leis -<br />

tungs fähigkeit von Kindern und Jugendlichen durch<br />

eine hohe ernährungsphysiologische Qualität,<br />

•die Sicherstellung von Abwechslungsreichtum und<br />

Viel falt im Angebot,<br />

•das Kennenlernen neuer Gerichte und Lebensmittel<br />

und damit das Kennenlernen von Ess- und Tisch -<br />

kulturen,<br />

•das Erreichen einer hohen Akzeptanz durch eine<br />

optimale Sensorik sowie<br />

•das Erlernen eines gesundheitsförderlichen<br />

Ernährungs stils.<br />

Die Standards lassen einen stufenweisen Einstieg zu. Stufe 1<br />

berücksichtigt die Umsetzung qualitativer Aspekte. Lebens -<br />

mittel, die sich im „grünen Bereich“ der Lebensmittel pyra -<br />

mide der DGE (s. Grafik) befinden, sind besonders wünschenswert.<br />

Die Stufe 2 berücksichtigt quantitative Aspekte.<br />

So sollten die D-A-CH Referenzwerte für die entsprechende<br />

Altersgruppe erreicht werden.<br />

Prof. Ulrike Arens-Azevêdo<br />

Die Qualitätsstandards für die<br />

Schulverpflegung sind ein<br />

erster Schritt zur Ver -<br />

besserung der Ernährungs -<br />

situation an Schulen.<br />

Sensorik<br />

Die Standards haben nur dann eine Chance, wenn die<br />

Mahl zeiten gut bei der Zielgruppe ankommen. Dies bedeutet:<br />

Aussehen, Geruch und Geschmack müssen zum Essen<br />

anregen, müssen Lust machen, in der Schule eine Mahlzeit<br />

einzunehmen.<br />

Hier sind die Anbieter in hohem Maße gefragt, die richtige<br />

Würzung und Zusammenstellung zu finden. Dabei ist es<br />

von Vorteil, die Vorlieben und Abneigungen der Zielgruppe<br />

zu kennen. Allerdings heißt Letzteres nicht, dass diesen<br />

Geschmacksvorlieben einfach gefolgt wird. Wenn bei<br />

Jugend lichen „Hamburger“ besonders beliebt sind, dann ist<br />

es reizvoll, eine entsprechende Variante zu entwickeln, die<br />

die Referenzwerte erfüllt. Pizza und Pasta liegen generell im<br />

Trend, auch mit diesen lassen sich ernährungsphysio logisch<br />

ausgewogene Rezepturen aufstellen.<br />

Hygiene<br />

Die hygienische Qualität ist unverzichtbar, sie wird vom<br />

Gesetz geber gefordert. So müssen Speisen und Getränke<br />

sicher sein. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung ist unbedingt<br />

auszuschließen. Die Standards gehen auf die hygie-<br />

nische Qualität nicht im Einzelnen ein, sondern verweisen<br />

lediglich auf die einschlägigen Gesetze und Verordnungen.<br />

Der erste Schritt sind klare Leitlinien für eine gute Hygiene -<br />

praxis, die von allen, die mit der Zubereitung von Speisen<br />

und ihrer Verteilung und Ausgabe betraut sind, erfüllt werden<br />

müssen. Ein einfaches, für alle leicht umsetzbares<br />

HACCP-Konzept wird vorausgesetzt (HACCP steht für<br />

Hazard Analysis and Critical Control Points).<br />

Ernährungserziehung<br />

Die Ernährungserziehung in der Schule ist für die Ver -<br />

änderung des Ernährungsverhaltens von zentraler Bedeu -<br />

tung. Dabei kommt es in hohem Maße darauf an, in welcher<br />

Form die Ernährungserziehung erfolgt. Werden nur kognitive<br />

Ziele angesprochen, so dürfte eine Veränderung schwerlich<br />

zu erreichen sein. Handlungsorientierter Unter richt mit<br />

der Möglichkeit, Mahlzeiten auch einmal selbst herzustellen,<br />

mit Lebensmitteln praktisch umzugehen, sind wesentliche<br />

Aspekte eines ganzheitlichen Ansatzes. Dabei sollte ein größerer<br />

Zusammenhang gewährleistet sein, um den spezifischen<br />

Beitrag von Ernährung zur Gesundheits förderung und<br />

-erhaltung deutlich zu machen. Ernährungs erziehung kann<br />

auch die Akzeptanz der Schulverpflegung erhöhen.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 17


18 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Die Strukturqualität<br />

Die Qualität von Schulverpflegung ist in hohem Maße<br />

davon abhängig, wie die Speisen an Kinder und Jugend -<br />

liche herangetragen werden. Die bundesweite Struktur -<br />

analyse zur Schulverpflegung (2008) hat hier interessante<br />

Ergebnisse gebracht. Sie macht deutlich, dass gerade im<br />

strukturellen Bereich noch viel geändert werden müsste,<br />

damit Schülerinnen und Schüler gerne ihre Mahl zeiten in<br />

der Schule einnehmen.<br />

Räume und eine gemütliche Atmosphäre erhöhen die<br />

Akzeptanz. Auch die Verlängerung der Mittagspause könnte<br />

die Situation verändern und Stress bei der Organisation<br />

der Verpflegung abbauen.<br />

Hürden müssen abgebaut werden: So ist eine umständliche<br />

Vorbestellung von Speisen wenig vorteilhaft. Auch die Bar -<br />

zahlung ist umständlich und führt möglicherweise bei entsprechendem<br />

Andrang zur Schlangenbildung, dieses sollte<br />

vermieden werden. Eine Alternative ist zum Beispiel die<br />

wesentlich schnellere Bezahlung mit Chipkarten wie der<br />

<strong>GeldKarte</strong>.<br />

Zweifelsohne spielen auch ökonomische Aspekte bei der<br />

Speisenplangestaltung eine Rolle. Der bundesweite Durch -<br />

schnittspreis von 2,43 Euro deckt nicht alle Kosten und auch<br />

die in einzelnen Bundesländern im Süden durchschnittlich<br />

erzielten Preise von 2,89 Euro dürften bei geringen Por tions -<br />

zahlen nicht kostendeckend sein. Umso schwieriger wird es,<br />

die Anforderungen an die Speisenplan gestal tung, die Qualität<br />

von Lebensmitteln und Rezepturen zu realisieren.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

AID, DGE (Hrsg.): Essen und Trinken in Schulen,<br />

Bonn 2003<br />

Arens-Azevêdo, U.; Laberenz, H.: Bundesweite<br />

Strukturanalyse Schulverpflegung im Auftrag der<br />

CMA. Abschlussbericht, Hamburg, Mai 2008<br />

Arens-Azevêdo, U.: Qualitätsmanagement in<br />

der Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Ernährungsumschau (7) 2007, S. 408 – 417<br />

Arens-Azevêdo, U.; Lichtenberg, W.: Planung<br />

kleiner Küchen in Schulen, Kitas und Heimen,<br />

Aid Spezial Bonn 2007<br />

BMELV, BMG (Hrsg.): In Form –<br />

Deutschland <strong>Initiative</strong> für gesunde Ernährung<br />

und mehr Bewegung. Bonn 2008<br />

DGE (Hrsg.): Qualitätsstandards für die<br />

Schulverpflegung, Bonn 2007<br />

Universität Paderborn, Robert-Koch-Institut (Hrsg.):<br />

Forschungsbericht. Ernährungsstudie als KIGGS<br />

Modul. Berlin, Paderborn 2007<br />

ZMP, CMA (Hrsg.): Marktstudie:<br />

Die Schulverpflegung an Ganztagsschulen. Bonn 2005<br />

Der Einfluss von Verpflegungssystemen<br />

auf die Qualität der Schulverpflegung<br />

Unter Verpflegungssystem wird die Art und Weise der<br />

Produktion von Speisen und Getränken verstanden. Diese hat<br />

Auswirkungen auf die Prozess- und Ergebnisqualität der Ver -<br />

pflegung. Keine Auswirkungen hat das jeweilige Ver -<br />

pflegungssystem auf die Ausgabe bzw. Verteilung der<br />

Speisen.<br />

Streng genommen lassen sich nur noch vier Systeme identifizieren:<br />

•die so genannte Mischküche (heute häufig als „cook<br />

and serve“ bezeichnet),<br />

•die Verpflegung auf der Basis von Tiefkühlmenüs,<br />

•das Cook and Chill System, unter anderem mit der<br />

Variante „sous-vide“,<br />

•die Verpflegung mit warm gehaltenen Speisen durch<br />

eine Zentralküche.<br />

Ausblick<br />

Die Qualitätsstandards für die Schulverpflegung sind ein<br />

erster Schritt zur Verbesserung der Ernährungssituation an<br />

Schulen. Ihre Umsetzung wird ganz erheblich von ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen abhängig sein. Schon jetzt<br />

erfolgt de facto eine partielle Subvention von staatlicher<br />

bzw. kommunaler Seite, weil Betriebskosten, die in den<br />

Schulen vor Ort im Rahmen der Herstellung oder Rege -<br />

nerierung von Speisen entstehen, nicht in Rechnung ge -<br />

stellt werden. Ähnliches gilt für die Kosten für Abfall und<br />

Reinigung sowie die Instandhaltung der Räume.<br />

Auf der anderen Seite werden Personalkosten fast überall<br />

ausgeblendet. Dies gelingt entweder dadurch, dass Schüler<br />

oder Eltern in den Service eingebunden oder die Waren -<br />

einstandskosten so gedrückt werden, dass eine Finan -<br />

zierung des Personals gerade noch möglich ist. Im letzteren<br />

Fall kann und darf man aber keine großen Ansprüche<br />

mehr an die Qualität der Mahlzeiten stellen.<br />

Um Schülerinnen und Schülern aus Familien mit geringem<br />

Einkommen eine Mittagsmahlzeit zu ermöglichen, ist eine<br />

Subvention des Essens dringend erforderlich. Gleichzeitig<br />

bleibt noch viel zu tun, um die Akzeptanz der Verpflegung<br />

in den Schulen zu steigern. Hier könnten die Anbieter mit<br />

ein gebunden werden und durch Veranstaltungen mit Eltern<br />

und Schülern den Boden für einen regelmäßigen Besuch<br />

der Schulmensa bereiten.<br />

Hier sind auch die Schulleitungen in besonderem Maße ge -<br />

fragt: Schulverpflegung sollte zum integralen Bestandteil<br />

des Schulprofils werden!<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 19


Wirtschaftsfaktor<br />

Schulterschluss für gesunde<br />

Ernährung – Vernetzungsstelle mit<br />

Durchblick in der Schul verpflegung<br />

Ein Gastbeitrag von Dr. Susanne Nowitzki-Grimm,<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-Württemberg<br />

In Deutschland entstehen immer mehr Ganztagsschulen.<br />

Bildungspläne führen zu längerer Verweildauer in der Schule –<br />

die Schule wird ein Lebensraum, Essen und Trinken inklusive.<br />

INFORM „Deutschlands <strong>Initiative</strong> für gesunde Ernährung und<br />

mehr Bewegung“ nimmt sich dieses Lebensraumes an und<br />

initiiert in allen Bundesländern die Einrichtung von Ver -<br />

netzungs stellen Schulverpflegung.<br />

In Baden-Württemberg gibt es die Vernetzungsstelle Schul -<br />

verpflegung seit 1. Juli 2008. Träger ist die Sektion Baden-<br />

Württemberg der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.<br />

(DGE). Finanziert wird sie im Rahmen von INFORM vom<br />

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver -<br />

braucherschutz sowie auf Landesebene vom Ministerium für<br />

Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg und<br />

aus der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg.<br />

Ziele<br />

Ziel der Vernetzungsstellen ist, die Qualität der Schul ver -<br />

pflegung in der Breite zu verbessern. Es gilt, Schul verpflegung<br />

als Gesamtpaket gelingend zu gestalten sowie Strukturen zu<br />

schaffen, die nachhaltig funktionieren.<br />

Schulverpflegung ist ein sehr komplexes System. Vom Träger<br />

über Architekten, Küchenplaner bis zum Hausmeister, Caterer,<br />

Abfallentsorger und Gesundheitsamt, vom Schulleiter bis<br />

zum öffentlichen Personennahverkehr – viele Professionen<br />

kommen mit Schulverpflegung in Berührung, oft auch fachfremd.<br />

Die Vernetzungsstellen beraten und helfen so,<br />

Ressourcen zu schonen. Stabile und zufriedenstellende<br />

Strukturen können nur dann entstehen, wenn sie gemeinsam<br />

entwickelt und getragen werden. Die Vernetzungsstellen<br />

agieren dann als neutraler Netzwerkpartner.<br />

20 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Die Arbeit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-<br />

Württemberg baut auf mehreren Säulen auf:<br />

Netzwerk für Informationen<br />

Das Informationsnetzwerk Schulverpflegung BAWIS, eine<br />

Daten bank mit Fakten, Adressen, Ansprechpartnern, gibt<br />

Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: Wo gibt es eine Mensa<br />

mit ähnlichem Profil, die wir anschauen können? Welche<br />

Caterer liefern das gewählte Verpflegungssystem? Welche<br />

Anbieter gibt es für Abrechnungssysteme oder Wasserspender?<br />

Die Informationen aus BAWIS können telefonisch bzw. per Mail<br />

abgefragt werden. Anbieter, auch Schulen oder Mensa-Teams,<br />

können BAWIS durch ihren Eintrag mitgestalten.<br />

Ob Runder Tisch, Verpflegungskonzept oder Hygiene: Alle<br />

Pflichtthemen der Schulverpflegung sind in der prozessorientierten<br />

Arbeitshilfe praxisorientiert zusammengefasst. Die<br />

Arbeitshilfe erleichtert Entscheidungen bei Planung und<br />

Aufbau der Schulverpflegung. Sie hilft darüber hinaus bei<br />

Akzeptanzproblemen und Themen wie z.B. Er nährungsbildung<br />

oder Qualitätsstandards. Im Vordergrund stehen Tipps und<br />

Prozessschritte für die praktische Arbeit vor Ort. Literatur -<br />

quellen zur Vertiefung sind eingearbeitet.<br />

Im Dialog mit den Schulen<br />

Input erhält die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-<br />

Württemberg (BW) unter anderem aus Projektschulen. 2009<br />

werden sieben Projekt schulen beim Aufbau der Schul ver -<br />

pflegung begleitet. 2010 wird die Akzeptanzerhöhung Schwer -<br />

punkt der Projektschulen sein.<br />

Erfahrungsaustausch und persönliche Gespräche vor Ort<br />

sind Erfolgsgaranten. Deshalb führt die Vernetzungsstelle<br />

Schul verpflegung BW landesweit Werkstattgespräche durch<br />

und bringt Akteure an einen Tisch. Themen 2009 sind z.B.<br />

Runder Tisch, Netzwerkarbeit, Verpflegungskonzepte, Men -<br />

saregeln, Qualitätsstandards für die Schulverpflegung. Eine<br />

Reihe Werkstattgespräche wird 2009 auch mit Schülern<br />

durchgeführt. Für 2010 sind insgesamt 36 Werkstatt ge -<br />

spräche geplant.<br />

Begleitung in der Praxis<br />

Jedoch reichen Werkstattgespräche und Beratung für spezielle<br />

Fragen vor Ort nicht aus. Wir planen eine neue Mensa. Ist<br />

unser Plan o.k.? Wir möchten den Caterer wechseln. Was tun?<br />

Wir haben in der Verpflegung Kinder von 0 bis 19 Jahren. Wie<br />

bringen wir das im Leistungsverzeichnis unter? Für diese<br />

Fragen stehen von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung<br />

BW geschulte Praxisbegleiter Schulverpflegung BW zur<br />

Verfügung. Sie werden angefordert z.B. vom Träger, von<br />

Schulen, von Fördervereinen und arbeiten selbstständig auf<br />

Honorarbasis. Die Kosten der Leistungen trägt der<br />

Auftraggeber. Als Anreiz wird der Einsatz der Praxisbegleiter<br />

in einem definierten Umfang von der Vernetzungsstelle<br />

Schulverpflegung BW mitfinanziert. Die Koordination liegt<br />

ebenfalls bei der Vernetzungsstelle.<br />

Lust auf Mensa<br />

Weitere Aktionen verstärken die Arbeit der Vernetzungsstelle<br />

Schulverpflegung BW. So fand z.B. am 23. September 2009<br />

gemeinsam mit der Sektion Baden-Württemberg der<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 21


Wirtschaftsfaktor<br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. im Rahmen der<br />

<strong>Initiative</strong> „Komm in Form“ des Landes Baden-Württemberg<br />

der landesweite Tag der Schulverpflegung statt. Ziel war,<br />

Essen und Trinken an Schulen positiv zu kommunizieren,<br />

Lust auf Mensa zu machen, Mensa kennen zu lernen – ideal<br />

zum Start des neuen Schuljahres.<br />

An diesem Tag wurde in möglichst vielen Schulen ein an die<br />

Qualitätsstandards für die Schulverpflegung der DGE angelehntes<br />

herbstliches Menü angeboten. Jede Schule konnte<br />

zudem aus Mitmach-Vorschlägen auswählen, z.B. Tag der<br />

offenen Mensa, gemeinsames Kochen, Workshops.<br />

Mit zunehmender Zahl an Ganztagsschulen wird die Zahl der<br />

Schüler, die mit der Verpflegung in der Schule aufwachsen,<br />

größer werden. Die Akzeptanzprobleme werden nachlassen.<br />

Den noch bleibt das Ziel, allen Kindern und Schülern ein vielseitiges,<br />

gesundes Essen und Trinken in einem attraktiven<br />

Lebens raum Schule anzubieten und dadurch auch ein präventives<br />

Gesundheitsverhalten anzulegen.<br />

Schulmensa – eine Herausforderung<br />

Schulverpflegung ist Landessache und deshalb von Bundes -<br />

land zu Bundesland verschieden. Während in den neuen<br />

Bundesländern Schulverpflegung eine Selbstver ständlich keit<br />

ist, stellt sie z.B. in Baden-Württemberg eher etwas Neues,<br />

nicht Gewachsenes dar. Die Schulmensa hat es so schwer,<br />

belebt und akzeptiert zu werden. Lösungsstrategien können<br />

von erfolgreichen Mensen, die in Baden-Württemberg oft aus<br />

Eltern- bzw. Schulinitiativen entstanden sind, übernommen<br />

werden. Wichtig ist, dass die Gäste ihre Mensa kennen:<br />

Einführung in die Mensa, transparenter Speiseplan, am besten<br />

mit Bild, einfaches Bestellsystem, Klassenweise gemeinsames<br />

Essen zu Schuljahresbeginn in der Mensa sind nur ein<br />

paar Basics, die die Akzeptanz erhöhen. Wichtig ist zudem,<br />

dass die Gäste sich wohlfühlen. Altersgerechte Nischen in der<br />

Mensa, evtl. Sitzgelegenheiten draußen, schallgedämpftes<br />

Ambiente mit warmen Farben, bunte Stühle, in Eigeninitiative<br />

der Schüler gestaltete Mensa, rechtzeitige Zufrieden -<br />

heitsabfrage – dies erhöht den Wohlfühlfaktor und schafft ein<br />

„Wir“-Gefühl. Lange Warteschlangen sind für alle Essens -<br />

gäste ein K.O.-Kriterium. Hier ist Logistik gefragt, z.B: durch<br />

moderne bargeldlose Bestell- und Abrechnungs systeme wie<br />

etwa die <strong>GeldKarte</strong>, die die Ausgabe enorm beschleunigen.<br />

Ergänzt durch freundliches Ausgabe- und Betreuungspersonal<br />

hat die Mensa gute Erfolgsaussichten und kann dem Snack-<br />

Angebot im Umfeld durchaus Paroli bieten. Das bestätigen<br />

die positiven Berichte erfolgreicher Mensen. Der Schritt zu<br />

einem gesunden Angebot, angelehnt an oder zertifiziert nach<br />

den Qualitätsstandards für die Schulverpflegung der DGE, ist<br />

dann noch kleiner.<br />

Dr. Susanne Nowitzki-Grimm<br />

Lange Warteschlangen<br />

sind für alle Essensgäste<br />

ein K.O.-Kriterium.<br />

Biografie<br />

Dr. Susanne<br />

Nowitzki-Grimm<br />

seit 1991<br />

seit 1994<br />

seit 2008<br />

Studium der Ernährungswissenschaft an der<br />

Universität Hohenheim<br />

Promotion und Wissenschaftliche Angestellte<br />

an der Universität Hohenheim<br />

Themenschwerpunkt: Pharmakologie und<br />

Toxikologie der Ernährung<br />

Dipl.-Ernährungswissenschaftlerin in freier Praxis:<br />

Ernährungsberatung – Referenten- und Autorentätigkeit<br />

Projektleiterin bei der Sektion Baden-Württemberg<br />

der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.<br />

Leiterin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung<br />

Baden-Württemberg<br />

22 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 23


Projekte + Aktuelles<br />

<strong>GeldKarte</strong> macht Schule<br />

Schulmensen in Deutschland<br />

setzen auf den Chip<br />

Die <strong>GeldKarte</strong> kommt immer häufiger in der Schulmensa zum<br />

Einsatz. Von Traunstein im Alpenvorland bis Ratekau im hohen<br />

Norden erhalten die Schüler mit der elektronischen Geld börse<br />

schnell und reibungslos eine warme Mahlzeit. In den rund<br />

250 Schulen in Deutschland, die inzwischen den Chip in der<br />

Mittagsverpflegung einsetzen, sind sowohl Schüler als auch<br />

Eltern von der neutralen, sicheren und hygienischen Be -<br />

zahlung mit dem Chip überzeugt. Auch die diesjährige<br />

Allensbach-Umfrage der <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> zeigt: Eltern,<br />

deren Kinder an der Schule bereits bargeldlos ihr Mittag essen<br />

zahlen können, halten dies mehrheitlich für eine gute Sache.<br />

Einige der <strong>GeldKarte</strong>-Schulen stellen sich hier vor:<br />

Traunstein: Chiemgau-Gymnasium<br />

und Annette-Kolb-Gymnasium<br />

Die Erfolgsstory der <strong>GeldKarte</strong> in Traunstein geht weiter. Nach<br />

dem Chiemgau-Gymnasium hat auch das Annette-Kolb-Gym -<br />

nasium seinen Neubau mit der bargeldlosen Lösung zur<br />

Schul verpflegung ausgestattet.<br />

München: Sophie-Scholl-Gymnasium<br />

„Ich freue mich, dass meine Schülerinnen nun mit der<br />

<strong>GeldKarte</strong> einfach und bargeldlos bezahlen können. Dies<br />

beschleunigt für alle den Bezahlvorgang und darüber hinaus<br />

üben die Schülerinnen gleich den Umgang mit bargeldlosen<br />

Zahlungsmitteln“, meint Schulleiter Christian Honemeyer.<br />

Kelheim: Donau-Gymnasium<br />

Bereits seit zwei Jahren bewährt sich die <strong>GeldKarte</strong> am<br />

Donau-Gymnasium in Kelheim. 80 Prozent der Schüler bezahlen<br />

ihr Mittagessen bargeldlos. Das effiziente System wurde<br />

mit der Unterstützung des Landratsamts Kelheim eingeführt.<br />

Stuttgart: Geschwister-Scholl-Gymnasium<br />

„Die Schüler haben die <strong>GeldKarte</strong> ohne Probleme angenommen“,<br />

freut sich Iris Bischoff-Roth, Leiterin der Mensa. „Und<br />

den Eltern gibt das Guthaben auf dem Chip die Sicherheit, dass<br />

ihre Kinder ihr Geld auch wirklich für das gesunde Schulessen<br />

und nicht etwa für Pommes an der Imbissbude ausgeben.“<br />

Mengen: Sonnenlugerschule<br />

„Wir haben unser Sekretariat von dem hohen Aufwand entlastet,<br />

der mit dem Verkauf von Essensbons gegen Bargeld<br />

verbunden war.“ Joachim Wolf, stellvertretender Schulleiter<br />

der Sonnenlugerschule in Mengen blickt auf ein erfolgreiches<br />

Jahr mit der <strong>GeldKarte</strong> in der Mittagsverpflegung zurück.<br />

Landkreis Esslingen: Immanuel-Kant- und<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium<br />

„Die <strong>GeldKarte</strong> erfüllt unsere Anforderungen vollauf, die<br />

Akzeptanz ist trotz anfänglicher Vorbehalte überproportional<br />

gut“, freut sich Armin Ruf, stellvertretender Schulleiter des<br />

Immanuel-Kant-Gymnasiums.<br />

Overath bei Köln: Paul-Klee-Gymnasium<br />

„Die <strong>GeldKarte</strong> erfährt am Paul-Klee-Gymnasium sehr positive<br />

Resonanz“, berichtet Alexander Wuerst, Vorstands vor -<br />

sitzen der der Kreissparkasse Köln. „Daher wollen wir weitere<br />

Schulen in und um Köln unterstützen, auf die bargeldlose<br />

Bezahlung in der Mensa umzusatteln.“<br />

Ludwigsburg: Campus<br />

In der im April 2009 errichteten Mensa auf dem Campus<br />

Ludwigsburg essen täglich bis zu 250 Schüler aus sechs<br />

unterschiedlichen Schulen zu Mittag. Schüler aus sozial<br />

schwachen Familien erfahren eine diskrete Subventionierung.<br />

„Die <strong>GeldKarte</strong> ist hier Gold wert“, berichtet Michael<br />

Lämmermeier, Abteilungsleiter im Fachbereich Bildung,<br />

Familie und Sport der Stadt Ludwigsburg.<br />

Dortmund: WIHOGA<br />

Essensgeld, Schulausweis, Kopierkarte, Pfand-Gutscheine –<br />

all das tragen die Schüler im neuen Schuljahr in ihrer Tasche.<br />

Und zwar in Form einer einzigen Karte. Denn an Dortmunds<br />

Wirtschaftsschule für Hotellerie und Gastronomie (WIHOGA)<br />

hat sich die <strong>GeldKarte</strong> als einheitlicher und multifunktionaler<br />

Schulausweis durchgesetzt. Das erfolgreiche System wurde<br />

gemeinsam mit der Dortmunder Volksbank implementiert.<br />

Bocholt: St. Josef Gymnasium<br />

„Kaputeria“ heißt die Mensa des Bischöflichen St. Joseph<br />

Gymnasiums in Bocholt, kurz Kapu. Hier trifft seit über einem<br />

Jahr Tradition auf Moderne. Die Schüler zahlen ihr Essen mit<br />

der <strong>GeldKarte</strong>. „Das System ist zukunftsweisend für<br />

Bocholt“, findet Stadtmarketing-Leiter Ludger Dieckhues.<br />

Bargteheide: Ganztagszentrum<br />

Im Ganztagszentrum in Bargteheide bleibt kein Kind hungrig:<br />

Die Stadt unterstützt das Essen für sozial schwache Schüler.<br />

Bei der <strong>GeldKarte</strong>-Bezahlung werden die Subventionen diskret<br />

abgewickelt, so dass sich kein Schüler als bedürftig<br />

„outen“ muss.<br />

Bad Pyrmont: Pyrmonter Schulzentrum<br />

Auch in Niedersachsen ist die <strong>GeldKarte</strong> im Mensa-Einsatz.<br />

Im Pyrmonter Schulzentrum installierte die Stadt in Ko -<br />

operation mit der Stadtsparkasse Bad Pyrmont zwei<br />

<strong>GeldKarte</strong>-Terminals, an denen die Schüler ihr Essen bestellen<br />

und bezahlen. Bürgermeisterin Elke Christina Röder be -<br />

grüßt die Vorteile des modernen Bezahlsystems.<br />

Ratekau: Gesamtschule Ratekau<br />

„Das gemeinsame Essen fördert die Esskultur der Jugend -<br />

lichen“, betont Udo Hinz, Vorsitzender des Mensa vereines.<br />

„Essen soll Genuss bereiten und kein notwendiges Übel darstellen.“<br />

Damit der Genuss der gemeinsamen Mahl zeit schon<br />

an der Essenstheke beginnt, hat sich die Mensa für schnelle,<br />

einfache Bezahlung mit <strong>GeldKarte</strong> entschieden.<br />

24<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Infos zum Thema<br />

„<strong>GeldKarte</strong>-Kassensysteme<br />

für die Schulverpflegung“:<br />

Download des Info-Flyers unter<br />

www.<strong>GeldKarte</strong>.de/Schule<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

25


Projekte + Aktuelles<br />

Zukunft auf Schwäbisch<br />

<strong>GeldKarte</strong> sorgt für modernes<br />

Schulessen auf Innovations-Campus<br />

Es ist kurz vor zwölf, die ersten hungrigen Schüler treffen in<br />

der Mensa ein. Auf dem Speiseplan stehen Linsen, Spätzle<br />

und Würstchen, alternativ gibt es auch ein vegetarisches<br />

Gericht. Eine Stunde später sind nahezu alle Tische besetzt.<br />

Gedränge oder lange Warteschlangen gibt es trotzdem nicht.<br />

Die Schüler reichen bei der Essensausgabe lediglich einen<br />

Bon über die Theke, bezahlt wird bargeldlos über die<br />

<strong>GeldKarte</strong>.<br />

In der neu errichteten Mensa auf dem „Campus Ludwigs -<br />

burg“ essen täglich bis zu 250 Schüler aus sechs unterschiedlichen<br />

Schulen zu Mittag. „Mit einem solchen Andrang<br />

hatten wir gar nicht gerechnet“, freut sich Michael<br />

Lämmermeier, Abteilungsleiter im Fachbereich Bildung,<br />

Familie und Sport der Stadt Ludwigsburg. Die neue Mensa ist<br />

nach einer kurzen Pilotphase Anfang April in Vollbetrieb<br />

gegangen. Zuvor wurde die denkmalgeschützte alte Turnhalle<br />

umgebaut, bei der Auswahl der Inneneinrichtung wurden die<br />

Schüler mit einbezogen. Herausgekommen ist ein Mix aus<br />

blauen, grünen und türkisen Stühlen auf dunkelbraunem<br />

Holzboden – eine richtig „coole“ Mensa also, die von den<br />

Jugendlichen gerne besucht wird.<br />

Warteschlangen? Fehlanzeige!<br />

Beim Bezahlsystem hat sich die Stadt als Träger der Mensa<br />

für die <strong>GeldKarte</strong> entschieden. „Damit haben wir bereits in<br />

der städtischen Kantine gute Erfahrungen gemacht“, so<br />

Lämmermeier. Das <strong>GeldKarte</strong>-System funktioniert ganz einfach:<br />

Die Schüler bestellen ihr Essen zunächst im Internet oder an<br />

einem der fünf Bestellterminals in den Schulen. Sie erhalten<br />

dann einen Bon, mit dem sie direkt zur Essenausgabe in der<br />

Mensa gehen. Der Betrag wird bereits beim Ausdrucken des<br />

Bons automatisch von der <strong>GeldKarte</strong> abgebucht. Lange<br />

Warteschlangen: Fehlanzeige. Noch bis 10 Uhr des aktuellen<br />

Tages ist es möglich, ein Mittagessen zu bestellen – je nach<br />

Stundenplan. Fällt beispielsweise der Nachmittagsunterricht<br />

kurzfristig aus, müssen die Schüler nicht wegen des bereits<br />

bestellten Essens in der Schule bleiben.<br />

Kids lernen bargeldloses Bezahlen<br />

Auch die Kreissparkasse Ludwigsburg, die das bargeldlose<br />

Bezahlsystem gemeinsam mit der Firma EDV Service Schaupp<br />

installiert hat, ist mit viel Einsatz bei der Sache: Sie hat ein<br />

<strong>GeldKarte</strong>-Ladeterminal gesponsert, an dem die Schüler in<br />

der Mensa ihre <strong>GeldKarte</strong> vom eigenen Konto aufladen können.<br />

Von welchem Kreditinstitut die Karte stammt, spielt<br />

dabei keine Rolle. Die Kreissparkasse verzichtet auf<br />

Transaktionsgebühren für das Laden von Karten fremder<br />

Banken. „Wir wollen den Kids den Umgang mit Geld und den<br />

modernen Formen der bargeldlosen Bezahlung beibringen“,<br />

begründet Konstantin Chatzis von der Kreissparkasse<br />

Ludwigsburg das Engagement seines Hauses. Und mittlerweile<br />

können die Schüler das sogar ziemlich gut. „Entgegen den<br />

Bedenken einiger Eltern gehen Karten in den seltens -<br />

ten Fällen verloren und auch das Bestellen funktioniert reibungslos“,<br />

berichtet der Schulleiter des Friedrich-Schiller -<br />

Gymnasiums, Klaus Arnold.<br />

Diskrete Subventionierung dank Chip<br />

Begeistert sind die Schulen und Mitarbeiter der Stadt vor<br />

allem von der Software zur diskreten Subventionierung des<br />

Mittagessens sozial schwacher Kinder. „Hier ist die <strong>GeldKarte</strong><br />

Gold wert“, erzählt Lämmermeier. Der Grund: Auf dem Bon,<br />

den das Mensapersonal erhält, wird immer der gleiche Preis<br />

für die Speisen ausgewiesen. Die Subventionierung erfolgt<br />

im Hintergrund durch die Zuweisung des Schülers zu einer<br />

ermäßigten Preisgruppe. Am Bestellterminal wird der reduzierte<br />

Betrag vom Chip abgebucht, ohne dass dies für die<br />

Mitschüler erkennbar ist. Mittlerweile bekommt ca. jeder<br />

zehnte Schüler in Ludwigsburg ein subventioniertes Essen.<br />

Dazu stehen im Jahr 2009 rund 100.000 Euro bereit, die<br />

gemeinschaftlich vom Verein Star Care, der Bürgerstiftung<br />

Ludwigsburg und der Stadt aufgebracht werden.<br />

Modern lernen in kreideloser Schule<br />

Der neue Campus Ludwigsburg schafft optimale Voraus -<br />

setzungen für einen modernen Unterricht. Die Stadt<br />

Ludwigsburg räumt zukunftsgerechter Bildung und familienfreundlicher<br />

Betreuung einen außerordentlich hohen Stellen -<br />

wert ein. So ist der Campus nicht nur mit einer Mensa<br />

modernsten Standards ausgestattet, sondern verfügt auch<br />

über Klassen- und Aufenthaltsräume mit hochmodernem<br />

Equipment. Die traditionelle Tafel mit Kreide und Schwamm<br />

hat in Ludwigsburg ausgedient. Stattdessen unterrichten<br />

die Lehrer auf großen Wand-Flachbildschirmen, so genann -<br />

ten Smartboards, mit Laptop und Beamer. In den Auf -<br />

enthaltsräumen stehen Computer mit Internetanschluss für<br />

die Schüler bereit: ein echter „Innovations-Campus“.<br />

26 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 27


28 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Wirtschaftsfaktor<br />

Mit Chip zum Fleischpflanzerl*<br />

Traunsteins Gymnasien setzen auf innovative<br />

Mittagsverpflegung mit der <strong>GeldKarte</strong><br />

Lange Warteschlangen und knurrende Mägen in der<br />

Mittagspause kennen Traunsteins Schüler nicht. Die Jungen<br />

und Mädchen am Chiemgau-Gymnasium zahlen ihr<br />

Mittagessen bereits seit Juli 2007 schnell und bequem mit<br />

der <strong>GeldKarte</strong>. Der Erfolg des Prinzips „Karte rein, Essen<br />

raus“ hat sich herumgesprochen: Ein Jahr später hat auch<br />

das Annette-Kolb-Gymnasium nach dem Vorbild des<br />

Chiemgau-Gymnasiums in seinem neuen Gebäude die bargeldlose<br />

Lösung zur Mittagsverpflegung eingeführt. Nun<br />

wollen noch weitere Schulen rund um die Chiemgau-<br />

Metropole dem Beispiel der Pioniere am Chiemgau-<br />

Gymnasium folgen.<br />

13 Uhr. Der Pausengong. Ein paar Minuten später stürmt die<br />

erste Horde Schüler die Mensa des Chiemgau-Gymnasiums.<br />

Der geräumige, helle Speisesaal füllt sich mit Leben und nun<br />

hat das Küchenpersonal hinter der Essens ausgabe alle<br />

Hände voll zu tun: „Knödel mit Schwammerln oder<br />

Fleischpflanzerl*?“ Jeden Tag stehen zwei verschiedene<br />

Gerichte auf dem Speiseplan, eines mit Fleisch, eines vegetarisch.<br />

Gezahlt wird einfach und schnell mit der <strong>GeldKarte</strong>.<br />

Kein Kind bleibt hungrig<br />

Das neue Bezahlsystem in den zwei Mensen haben das<br />

Chiemgau- und das Annette-Kolb-Gymnasium gemeinsam mit<br />

vier Traunsteiner Kreditinstituten ins Leben gerufen. Einmalig<br />

an dieser Kooperation: Ob Sparkasse oder Volks- und<br />

Raiffeisenbank, ob Sparda- oder HypoVereinsbank: Alle<br />

Schüler, die vor dem Nachmittagsunterricht in der Mensa zu<br />

Mittag essen wollen, erhalten hier überall kostenlos eine kontogebundene<br />

<strong>GeldKarte</strong>. Damit können sie an jedem<br />

Geldautomaten Guthaben von ihrem Girokonto auf den Chip<br />

speichern. Darüber hinaus hat die Kreissparkasse Traunstein in<br />

den Speisesälen der Gymnasien jeweils ein Terminal aufgestellt.<br />

Dort können die Schüler auch noch in der Mittagspause<br />

ihre <strong>GeldKarte</strong>n aufladen. So bleibt kein Kind hungrig, selbst<br />

wenn es beim letzten Bankbesuch das Aufladen vergessen hat.<br />

An der Essenstheke stecken alle Gymnasiasten einfach ihre<br />

<strong>GeldKarte</strong> in den Kartenleser an der Kasse, der entsprechende<br />

Betrag wird abgebucht und das Essen ausgegeben. Dass technisch<br />

alles reibungslos funktioniert, ermöglicht die Software<br />

von <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong>-Mitglied EDV-Service Schaupp.<br />

Hygienisch mit Chip<br />

„Mit der <strong>GeldKarte</strong> verläuft unsere Essensausgabe ganz<br />

schnell und unkompliziert. Ohne Münzen zählen und Wech -<br />

sel geld ausgeben“, berichtet Andreas Metze vom Wochinger<br />

Bräukeller, der an beiden Gymnasien das Catering betreibt.<br />

Bis zu 300 Schüler täglich essen in der Mensa des Chiemgau-<br />

Gymnasiums zu Mittag. Dank der zügigen Bezahlung mit der<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

<strong>GeldKarte</strong> muss kein Schüler lange auf seine Mahlzeit warten.<br />

Metze befürwortet das Zahlsystem auch aus gesundheitlichen<br />

Gründen. „Die Bezahlung mit Chip ist viel hygienischer als mit<br />

Bargeld, das häufig durch dieselben Hände wandert, die auch<br />

das Essen ausgeben“, so der Wirt.<br />

Probleme im Umgang mit der Chipkarte hat in Traunstein niemand.<br />

Selbst die Jüngeren gehen schon sehr sorgsam mit dem<br />

elektronischen Bargeld um: Nur selten wird eine Karte verloren,<br />

die sich der Unglücksrabe meist ohne größeren Aufwand<br />

wieder im Sekretariat der Schule abholen kann.<br />

Frisches statt Fritten<br />

So haben auch die Eltern von Anfang an das Bezahlsystem<br />

mit Chip unterstützt. „Die Sprösslinge verwenden das Geld<br />

nun wirklich für ein gesundes Schulessen und nicht etwa<br />

für Süßigkeiten“, zitiert der stellvertretende Schulleiter des<br />

Chiemgau-Gymnasiums Robert Gapp begeisterte Eltern.<br />

Denn mit Hilfe eines kleinen Taschen kartenlesers können<br />

die Eltern die letzten 15 Transaktionen mit der <strong>GeldKarte</strong><br />

anschauen und nachvollziehen, ob das Kind sein Guthaben<br />

tatsächlich in der Schulmensa ausgegeben hat. Für jedes<br />

Mensaessen erhalten die Schüler darüber hinaus einen<br />

Belegzettel an der Kasse.<br />

Zeitgemäß zahlen mit <strong>GeldKarte</strong><br />

Seit Mitte September 2008 zahlen nun auch die Annette-Kolb-<br />

Gymnasiasten mit der <strong>GeldKarte</strong>. Das Schuljahr startete in<br />

einem neuen Schulgebäude, in das nun auch eine Mensa<br />

integriert ist. Mit modernster Ausstattung wurden optimale<br />

Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Unterricht geschaffen.<br />

Eine der technischen Neuerungen ist die Einführung der<br />

<strong>GeldKarte</strong>. „Never change a winning team“, begründet Josef<br />

Wermuth, Mitarbeiter im Direktorat des Annette-Kolb-<br />

Gymnasiums, augenzwinkernd die Entscheidung zu Gunsten<br />

des erfolgreichen Bezahlsystems an der Nachbarschule. „Die<br />

Schüler haben sich auch gleich mit der <strong>GeldKarte</strong> zurechtgefunden“,<br />

bestätigt Wermuth die Erfahrungen des Chiemgau-<br />

Gymnasiums.<br />

Pioniere aus der Alpen-Metropole<br />

Mit der modernen Mittagsverpflegung nimmt Traunstein eine<br />

Vorreiterrolle in der Region ein. So ist zu erwarten, dass das<br />

System bald weitere Nachahmer finden wird. Landrat Her -<br />

mann Steinmaßl freut sich über den Image-Gewinn für seinen<br />

Landkreis: „Der Chiemgau steht nicht nur für Alpen milch und<br />

Wanderurlaub, sondern auch für technische Inno vation. Wir<br />

sind stolz auf unsere Traunsteiner Pionier-Gymnasien.“<br />

* Bayerisch für Frikadelle<br />

29


Süße Geheimnisse?<br />

Umfrage zeigt: Bargeldlose Schulmensa<br />

kann gesunde Ernährung fördern<br />

Kinder lieben Pommes mit Ketchup. Verantwortungsbewusste<br />

Eltern lieben Spinat und Bio-Äpfel. Auch deutsche Schul -<br />

mensen setzen immer öfter auf gesunde Ernährung anstatt<br />

den schnellen Imbiss. Doch neben der Auswahl der Zutaten<br />

und Zubereitung der Speisen spielt noch eine andere banale<br />

Tatsache eine Rolle, ob sich die Kinder während der Schulzeit<br />

ausgewogen ernähren: Essen die Schüler tatsächlich in der<br />

Mensa oder ist die Süßwarenabteilung im Supermarkt neben<br />

der Schule attraktiver? Und was wissen die Eltern über die<br />

süßen Geheimnisse ihrer Sprösslinge?<br />

Mit einer aktuellen Studie ist die <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> e.V.<br />

diesen Fragen auf den Grund gegangen. Im Mai 2009 befragte<br />

das Forschungsinstitut EARSandEYES im Auftrag des<br />

Verbands je 275 Eltern und Schüler der 5. bis 13. Klasse<br />

getrennt voneinander. Das überraschende Ergebnis: Ja,<br />

Eltern können ihre Kinder gut einschätzen. Sie wissen, dass<br />

diese das Verpflegungsgeld auch außerhalb der Mensa für<br />

Schokoriegel und Erfrischungsgetränke ausgeben. Wenn<br />

Eltern ihren Sprösslingen Bargeld mitgeben, haben sie trotz<br />

besseren Wissens keinen Einfluss darauf, was der Nach -<br />

wuchs kauft.<br />

Kindgerechtes Essen: Pasta auf Platz eins<br />

Eine ausgewogene Ernährung ist insbesondere für das kindliche<br />

Gehirn von großer Bedeutung, das ohne die richtige<br />

Menge an Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitaminen und Fetten<br />

nicht reifen und sich entwickeln kann. Entgegen der landläufigen<br />

Meinung lehnen Kinder nicht alles, was gesund ist,<br />

automatisch ab. Dass Gemüse von jungen Feinschmeckern<br />

30 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Projekte + Aktuelles<br />

per se verschmäht wird, ist schlichtweg falsch. Kinder essen,<br />

was ihnen schmeckt. Das heißt, auf die kindgerechte<br />

Zubereitung kommt es an, nicht auf den Zuckergehalt. Dies<br />

zeigte auch die Umfrage: 40 Prozent der Kinder essen am<br />

häufigsten Nudelgerichte und 12 Prozent Mahlzeiten mit<br />

Fleisch in der Schulmensa. Auf Platz drei der Leibspeisen findet<br />

sich sogar der Salat, mit 8 Prozent überraschenderweise<br />

sogar noch etwas beliebter als die Pizza.<br />

Eltern wissen über das Ernährungsverhalten und die Vor -<br />

lieben ihrer Kinder gut Bescheid. In der Studie der <strong>Initiative</strong><br />

<strong>GeldKarte</strong> wurde die Einschätzung der Erziehungs be -<br />

rechtigten den tatsächlichen Angaben des Nachwuchses<br />

gegen übergestellt. Was die Kinder sich für ihr Mittagsgeld<br />

kaufen, kennen die meisten Mütter sehr genau: Nudel -<br />

gerichte (39 Prozent) und Mahlzeiten mit Fleisch (19 Prozent)<br />

werden als Lieblingsspeisen der Kinder unter die Top drei<br />

gewählt. Allerdings wussten die Eltern nicht, wie gerne ihre<br />

Kinder zu Salat und Kräuterbroten bzw. Sandwiches greifen.<br />

Diese befanden sich bei den Sprösslingen schon auf<br />

Platz drei und vier, bei den Müttern auf den hinteren Rängen.<br />

Nudelgerichte<br />

Eltern:<br />

39%<br />

Fleischgerichte<br />

Eltern:<br />

19%<br />

Salat<br />

Kinder:<br />

40%<br />

Kinder:<br />

12%<br />

Naschkatzen gehen lieber zum Bäcker<br />

Dennoch: Lecker und kindgerecht sind natürlich auch<br />

Schokolade und Chips, die die Hersteller in Geschmack und<br />

Verpackung häufig speziell für junge Gaumen und Augen<br />

attraktiv gestalten. 42 Prozent der Kinder geben an, ein bis<br />

drei Mal pro Woche außerhalb der Schule etwas zu essen<br />

oder zu trinken zu kaufen. Dann wird besonders gern zu<br />

Naschereien gegriffen: Ganz oben in der Hitliste stehen<br />

Schokoriegel und Erfrischungsgetränke. Dafür bekommen die<br />

Kinder laut Studie zwar kein Extrageld von ihren Eltern, aber<br />

in der Schulmensa geben die Schüler im Schnitt weniger Geld<br />

aus, als sie von ihren Eltern erhalten haben. Pro Tag geben<br />

72 Prozent der Eltern ihren Kindern durchschnittlich drei bis<br />

vier Euro für die Schulkantine mit, damit die Sprösslinge für<br />

den Unterricht und den Nachmittag gut gestärkt sind. In der<br />

Mensa geben aber 31 Prozent der Schüler, laut Studie von<br />

EARSandEYES, lediglich ein bis zwei Euro aus. Dagegen verwenden<br />

65 Prozent der Schüler ein bis zwei Euro beim Bäcker.<br />

Blauäugig gegenüber der Verwendung ihres Mittagsgeldes sind<br />

die Erziehungsberechtigten aber nicht und schätzen auch<br />

außerhalb der Mensa die Speisewahl der Sprösslinge richtig<br />

ein. Hier sind die Favoriten zuckerhaltige Er frischungsgetränke<br />

auf Platz eins und Schokoriegel auf Platz zwei.<br />

Eltern:<br />

3%<br />

Kräuterbrote/<br />

Sandwiches<br />

Eltern:<br />

3%<br />

Pizza<br />

Eltern:<br />

8%<br />

Chicken Wings<br />

Kinder:<br />

8%<br />

Kinder:<br />

8%<br />

Kinder:<br />

7%<br />

Die Zahlen sprechen für bargeldlose Schulen<br />

Kinder naschen gern und Eltern wissen das. Doch die Eltern<br />

können meist nicht viel dagegen tun. Denn Bargeld bietet<br />

Kindern neben der Mensa viele weitere Einsatz möglich keiten.<br />

Wo die Kinder ihr Mittagsgeld ausgeben, können Mütter und<br />

Väter kaum beeinflussen. Eine Lösung für dieses Problem bietet<br />

die Bezahlung mit der <strong>GeldKarte</strong>. Eltern müssen dank des<br />

bargeldlosen Systems nur noch Guthaben auf den Chip laden,<br />

den die Kinder in der Kantine zum Bezahlen einsetzen. Zudem<br />

sind für die Eltern die letzten abgebuchten Beträge auf dem<br />

Chip ersichtlich. Damit können Erziehungs be rechtigte die<br />

Ernährung ihres Kindes unbemerkt steuern.<br />

Eltern:<br />

1%<br />

Obst<br />

Eltern:<br />

1%<br />

Lieblingsspeisen der Schulkinder in der Schulkantine:<br />

Aussagen der Kinder vs. Aussagen der Eltern<br />

Kinder:<br />

1%<br />

Kinder:<br />

2%<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 31


Hintergrund<br />

Eine saubere Sache:<br />

Zahlen mit der <strong>GeldKarte</strong><br />

Bargeldloses Kassiersystem fördert Mensa-Hygiene<br />

Bargeld ist schmutzig – Scheine und Münzen wandern im<br />

Laufe der Zeit durch eine Vielzahl von Händen. Mit ihnen auch<br />

eine Menge unsichtbarer Weggefährten: Bakterien, Viren und<br />

andere Mikroben können sich auf Banknoten festsetzen und<br />

im Geldumlauf verbreiten. Deswegen muss überall dort, wo<br />

Lebensmittel verkauft werden, besonders auf Hygiene geachtet<br />

werden.<br />

Wer in Deutschland mit Lebensmitteln arbeitet, muss umfassenden<br />

rechtlichen Anforderungen gerecht werden. Basis aller<br />

Regelungen ist die EG-Verordnung 852/2004, nach der die<br />

Lebensmittelunternehmer dafür Sorge tragen müssen, dass<br />

auf allen Stufen ihrer Verantwortung – von der Produktion bis<br />

zum Verkauf – gewährleistet ist, dass unter hygienisch einwandfreien<br />

Bedingungen gearbeitet wird. Dies gilt für den<br />

Würstchenverkäufer im Stadion, für Mensa- und Kantinen -<br />

personal wie auch für den Befüller von Lebensmittel automaten.<br />

Grundsätzlich gilt im Lebensmittelbetrieb immer:<br />

gründliches Händewaschen! Denn: 80 Prozent aller Infektions -<br />

krankheiten werden über die Hände übertragen.<br />

Kritische Punkte: HACCP-Konzept<br />

Eine gründliche Handhygiene ist aber nur die halbe Miete. Die<br />

EG-Verordnung wie auch die daraus hervorgehende deut -<br />

sche Lebensmittelhygiene-Verordnung sehen vor, dass alle<br />

Lebensmittelunternehmer ein HACCP-Konzept (englisch:<br />

Hazard Analysis and Critical Control Points) einführen. Dies ist<br />

ein Eigenkontrollmechanismus, durch den zunächst Gefahren<br />

und kritische Punkte bei der Herstellung und Verteilung von<br />

Lebensmitteln ermittelt werden. Darüber hinaus enthält ein<br />

HACCP-Konzept Maßnahmen, wie diese Gefahren ausgeschaltet<br />

werden können. In der Praxis bedeutet dies, dass jeder<br />

Betrieb in Eigenregie ein individuelles HACCP-Konzept entwickelt.<br />

Kontrolliert wird die Einhaltung von den Veterinär -<br />

ämtern und Gesundheitsämtern vor Ort. Zusätzlich sind laut<br />

Infektionsschutzgesetz alle Betriebe dafür verantwortlich,<br />

dass ihre Mitarbeiter nur dann arbeiten, wenn ihr Gesund -<br />

heits zustand unbedenklich ist.<br />

32 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Saubere Lösung.<br />

<strong>GeldKarte</strong><br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 33


Hintergrund<br />

Hygienefaktor Bezahlsystem<br />

Neben der Einhaltung von Hygienestandards bei der Her -<br />

stellung und dem Transport von Lebensmitteln ist der Verkauf<br />

ein wichtiger Punkt. Und hier spielt das Bezahlsystem eine<br />

zentrale Rolle. Nicht selten wird mit denselben Händen, mit<br />

denen das Essen ausgegeben wird, auch das Geld entgegengenommen:<br />

beim Bäcker, am Kiosk, im Stadion, teilweise<br />

auch in Kantinen.<br />

Dabei tummeln sich auf Geldscheinen, wie auch auf den<br />

Händen selbst, zahlreiche Bakterien und möglicherweise<br />

sogar Viren. Dies bestätigt eine Studie des Forscherteams um<br />

Yves Thomas vom Universitätsklinikum Genf aus dem Jahr<br />

2007. Dafür züchteten die Wissenschaftler mehrere Grippe -<br />

viren und verteilten diese auf Geldscheinen. Ergebnis: Manche<br />

Viren überlebten mehr als zwei Wochen auf den Banknoten.<br />

Laut der Forscher sei das Baumwollgewebe der Geldscheine<br />

ein idealer Nährboden für die Influenzaviren, besonders dann,<br />

wenn sich zu den Viren noch andere Körpersekrete, beispielsweise<br />

Nasensekret, gesellen.<br />

Bei der Zahlung mit der <strong>GeldKarte</strong> entfallen diese kritischen<br />

Punkte. Nicht nur bietet die Plastikkarte im Gegensatz zu<br />

Scheinen keinen Nährboden für Viren. Der Zahlende steckt die<br />

Karte auch eigenhändig in das Lesegerät, der Verkäufer<br />

kommt damit gar nicht erst in Berührung. Bakterien und Viren<br />

haben so kaum Chancen, auf die andere Seite des Tresens zu<br />

wandern. Und die hungrigen Mensagäste oder Kioskbesucher<br />

müssen nicht mehr unmittelbar vor dem Essen mit schmutzigem<br />

Bargeld hantieren.<br />

Sauberes Bezahlen in der BayArena<br />

Besonders dort, wo Essenausgabe und Kasse nicht deutlich<br />

getrennt sind, kann es leicht zu hygienisch bedenklichen<br />

Situationen kommen. Beispiel Stadion: Schauergeschichten<br />

vom Würstchenverkäufer, der mit fettigen Händen die Münzen<br />

entgegennimmt und gleichzeitig die Wurst über die Theke<br />

reicht, sind keine Seltenheit.<br />

Immer mehr Betreiber von Stadien haben dies erkannt und<br />

setzen mittlerweile auf eine saubere Bezahllösung mit Karte.<br />

Im neuen Bayer 04-Stadion in Leverkusen zahlen die Fußball -<br />

fans seit dieser Saison besonders hygienisch: nämlich kontaktlos<br />

mit der <strong>GeldKarte</strong>. So kommen die Besucher nicht einmal<br />

mit dem Lesegerät in Berührung.<br />

Ein weiterer Bereich sind Schulmensen und Kantinen. Auch<br />

hier ist die <strong>GeldKarte</strong> gegenüber Bargeld schlicht die hygienischere<br />

Alternative. Besonders Kinder nehmen es mit dem<br />

Händewaschen nicht immer ganz so ernst und haben eine<br />

Vielzahl von Bakterien an ihren Händen. Dadurch dass kein<br />

Bargeld ausgetauscht wird, fällt hier ein möglicher Ver -<br />

breitungs weg weg.<br />

Auch an Vending-Automaten ist Hygiene ein Thema, da auch<br />

hier die genannten Vorschriften gelten. So sind die Automaten<br />

neben abgepackten Lebensmitteln auch beispielsweise mit<br />

unverpacktem Obst bestückt. Ebenso werden Lebensmittel in<br />

Pulverform (z.B. Suppen, Milch, Kaffee) offen in die Automaten<br />

gefüllt. Nimmt der Befüller auch gleichzeitig das Bargeld<br />

aus dem Automaten, kann es hier zu einer unsauberen<br />

Vermischung von Geld und Lebensmitteln kommen.<br />

Ganz gleich, ob Stadion, Automat, Mensa oder Kantine: kein<br />

Bargeld – weniger Bakterien. Die Zahlung mit der <strong>GeldKarte</strong><br />

ist eine saubere Sache.<br />

HACCP-Konzept<br />

HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Point – deutsch: Gefahrenanalyse kritischer Kontrollpunkte) ist ein<br />

Eigenkontrollmechanismus, mit dem die Sicherheit von Lebensmitteln gewährleistet werden soll. Das Konzept wurde<br />

im Jahr 1959 vom amerikanischen Konzern The Pilsbury im Auftrag der NASA in den USA entwickelt. Ursprünglich zur<br />

Herstellung von weltraumgeeigneter Nahrung vorgesehen, entwickelte sich daraus ein weltweit empfohlenes Präventiv -<br />

konzept für die Lebensmittelindustrie. Seit 1993 empfiehlt auch der von der Ernährungs- und Landwirtschafts -<br />

organisation (FAO) der Vereinten Nationen herausgegebene Codex Alimentarus die Anwendung eines solchen Konzepts.<br />

Auf europäischer und deutscher Ebene schreiben die EG-Verordnung 852/2004 und die Lebensmittelhygiene-<br />

Verordnung die Einführung des HACCP-Konzepts vor.<br />

Das Konzept beinhaltet folgende Punkte:<br />

✓ vorhandene Gefahren für die Sicherheit von Lebensmitteln analysieren<br />

✓ für die Überwachung kritische Punkte identifizieren<br />

✓ „Eingreifgrenzen“ für die kritischen Punkte festlegen<br />

✓ Korrekturmaßnahmen festlegen<br />

✓ laufende Überwachung<br />

✓ Maßnahmen dokumentieren<br />

34 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Stuttgarter Schüler<br />

gewinnen nicht nur Zeit<br />

Rasantes Schul-Quiz der <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong><br />

„Für welches Land unternahm Kolumbus seine Reisen?“<br />

Moderator Kai Behrens schaut erwartungsvoll in die Runde.<br />

Die Schüler des Wilhelms-Gymnasium kennen mal wieder<br />

die richtige Antwort. Die cleveren Stuttgarter konnten sich so<br />

beim Schul-Quiz der <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> gegen ihre Kon -<br />

kurrenten durchsetzen. Als Hauptgewinn durften sie sich<br />

über ein <strong>GeldKarte</strong>-Bezahlsystem „Schulverpflegung basis“<br />

im Wert von 5.000 Euro für die Schulkantine freuen, das nun<br />

für schnelle und reibungslose Mahlzeiten sorgt.<br />

Schulen aus Stuttgart und Umgebung waren aufgerufen worden,<br />

sich im Rahmen einer regionalen Ausschreibung für das<br />

Schul-Quiz zu bewerben. Unter allen Anmeldungen wurden<br />

das Eschbach-Gymnasium, das Wilhelms-Gymnasium und das<br />

Wirtemberg-Gymnasium für die Finalrunde ausgelost. In<br />

Schüler-Teams aus je drei Mädchen und drei Jungen der Jahr -<br />

gangs stufen 5 bis 10 traten die Schulen gegeneinander an.<br />

Wer die meisten richtigen Antworten auf die Wissens fragen<br />

des Moderators hatte, gewann. Die Veranstaltung fand in<br />

Kooperation mit der Baden-Württembergischen Bank und<br />

Radio Energy statt.<br />

Mehr Zeit fürs Mittagessen<br />

Schirmherrin war Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin des<br />

Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-<br />

Württemberg. „Kinder verbringen die meiste Zeit ihres Tages<br />

in der Schule und brauchen gesundes Essen, um konstant<br />

gute Leistungen zu erbringen. Mit dem Mittagsangebot der<br />

Schule wird neben bewusster Ernährung auch das gemeinsame<br />

Miteinander gefördert“, erläutert die Schirmherrin der<br />

Veranstaltung ihr Engagement für die Schulverpflegung. Für<br />

das gemeinsame Mittagessen haben die Schüler des<br />

Wilhelms-Gymnasium nun künftig mehr Zeit, langes<br />

Schlangestehen vor der Essenausgabe entfällt dank be -<br />

schleunigter Bezahlung mit dem Chip.<br />

Schulleiter Wolfgang Funk freut sich über die neueste Technik<br />

im Haus: „Die Schule spart erhebliche Kosten, denn die teure<br />

Verwaltung der Münzen und Scheine gibt es bei der elektronischen<br />

Zahlung nicht mehr.“<br />

Staatssekretärin lobt Finanzerziehung<br />

Bei der feierlichen Einweihung des neuen Bezahlsystems konnten<br />

Schüler, Lehrer und Medienvertreter die <strong>GeldKarte</strong> selbst<br />

ausprobieren. „Wie man mit der neuen „Plastik währung“ verantwortungsvoll<br />

umgeht und den Überblick über die eigenen<br />

Finanzen nicht verliert, können Kinder und Jugendliche nicht<br />

früh genug lernen“, betonte Friedlinde Gurr-Hirsch einen weiteren<br />

Vorteil des schnellen Kassiersystems gegenüber den<br />

Gästen. Bei der Einweihungsfeier ging es auch an anderer Stelle<br />

um Schnelligkeit. Beim rasanten Bobbycar-Rennen konnten<br />

die Schüler ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 35


In eigener Sache<br />

<strong>Initiative</strong><br />

<strong>GeldKarte</strong> e.V.<br />

Hand in Hand für<br />

den Chip im Alltag<br />

Die <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> widmet sich der bundesweiten<br />

Kommunikation rund um den Chip der deutschen Kredit wirt -<br />

schaft. Seit mehreren Jahren gibt es bereits die Lösung gegen<br />

dicke Geldbeutel: Die <strong>GeldKarte</strong> funktioniert als Geld börse,<br />

mit der Kleinbeträge an Zigarettenautomaten oder im Park -<br />

haus einfach bezahlt werden können, und bietet zu gleich die<br />

Möglichkeit, Fahrschein, Bonus- und Eintritts karte zu speichern.<br />

Weitere Zusatzfunktionen wie das anonyme Jugend -<br />

schutzmerkmal oder die elektronische Signatur eröffnen neue<br />

Einsatzmöglichkeiten im Internet und bieten mehr Zahlungs -<br />

sicherheit. Das noch immer weitgehend unbekannte<br />

Potenzial des Chips für den Alltag will die <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong><br />

in der Öffentlichkeit stärker platzieren.<br />

Die <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> versteht sich als Netzwerk aus Unter -<br />

nehmen und Institutionen, die die <strong>GeldKarte</strong> akzeptieren oder<br />

die entsprechende Infra struktur bereitstellen. Nach außen<br />

bündelt sie die Interessen ihrer Mitglieder und vertritt sie<br />

gegenüber Politik und Me dien. Als Motor der <strong>GeldKarte</strong> treibt<br />

die <strong>Initiative</strong> einzelne An wen dungsbereiche gezielt voran. Sie<br />

recherchiert neue Einsatz möglichkeiten, initiiert Pilot projekte<br />

und unterstützt bestehende Aktivitäten ihrer Mit glieder, insbesondere<br />

in den Be reichen Marketing, Public Relations und<br />

Public Affairs.<br />

Nach innen fördert sie die Kommunikation und den Aus -<br />

tausch von Erfahrungen zwischen den Beteiligten. Im regelmäßig<br />

er schei nenden Newsletter und dem Magazin <strong>ProChip</strong><br />

sowie bei einem jähr lichen Event erfahren Mit glieder, Partner<br />

und Förderer alles über aktuelle Aktivitäten des Vereins.<br />

Da neben werden neue Akzeptanzpartner und neue Einsatz -<br />

mög lich keiten der Geld Karte vorgestellt. Über weitere Vorteile<br />

einer Mit glied schaft und Neuigkeiten rund um die <strong>GeldKarte</strong><br />

können Sie sich auf unserer Webseite informieren.<br />

36 <strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


In eigener Sache<br />

Aktive Beteiligung<br />

Wenn auch Sie der <strong>Initiative</strong> <strong>GeldKarte</strong> beitreten möchten,<br />

haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Beteiligungs -<br />

formen – angepasst an Ihre Erwartungen und Möglichkeiten.<br />

Förderer sind Unternehmen, die monetär unmittelbar von<br />

einer stärkeren Nutzung der Chipkarte profitieren können. Diese<br />

erhalten unter anderem Sprecher-Optionen bei Ver ansta l tun -<br />

gen der <strong>Initiative</strong>, ein Freikarten kontingent zu Veranstaltungen<br />

der <strong>Initiative</strong> sowie unseren regelmäßig erscheinenden monatlichen<br />

Newsletter.<br />

Partner sind insbesondere Interessenvertretungen, allen<br />

voran Verbände, die vom verstärkten Einsatz der <strong>GeldKarte</strong><br />

profitieren. Sie erhalten über die <strong>Initiative</strong> interessante Infor -<br />

ma tio nen für ihre Mitgliedsunternehmen via Newsletter und<br />

profitieren zum Beispiel von Sonderaktionen und attraktiven<br />

Kondi tionen der För derer für Verbandsmitglieder. Partner<br />

unterstützen die <strong>Initiative</strong> durch eigene Maßnahmen, beispielsweise<br />

durch verbandseigene Kommunikation.<br />

Mitglieder sind Unternehmen, die die <strong>GeldKarte</strong> selbst einsetzen<br />

und akzeptieren. Über die <strong>Initiative</strong> werden sie in den<br />

kontinuierlichen Informationsfluss eingebunden und profitieren<br />

unter anderem von den speziellen Workshop-Angeboten<br />

der Initia tive <strong>GeldKarte</strong> e.V.<br />

Mehr Informationen und Details erfahren Sie im Internet.<br />

www.<strong>Initiative</strong>-<strong>GeldKarte</strong>.de


In eigener Sache<br />

Förderer:<br />

Premiumpartner:<br />

EURO Kartensysteme GmbH<br />

Solmsstr. 6, 60486 Frankfurt/M.,<br />

www.eurokartensysteme.de, Hans-Werner Niklasch,<br />

hans-werner.niklasch@eurokartensysteme.de<br />

KOBIL Systems GmbH<br />

Pfortenring 11, 67547 Worms,<br />

www.kobil.de, Ismet Koyun, ismet.koyun@kobil.com<br />

REINER SCT Kartengeräte GmbH & Co. KG<br />

Goethestr. 14, 78120 Furtwangen,<br />

www.reiner-sct.com, Carsten Sommer,<br />

csommer@reiner-sct.com<br />

B + S Card Service GmbH<br />

Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt,<br />

www.bs-card-service.com,<br />

Arno Matla, amatla@bs-card-service.com<br />

CompuTop Wirtschaftsinformatik GmbH<br />

Schwarzenbergstraße 4, 96050 Bamberg,<br />

www.computop.de, Ralf Gladis, ralf.gladis@computop.de<br />

fun communications GmbH<br />

Lorenzstr. 29, 76135 Karlsruhe,<br />

www.fun.de, Michael Weiß, michael.weiss@fun.de<br />

Giesecke & Devrient GmbH<br />

Prinzregentenstr. 159, 81677 München,<br />

www.gi-de.com, Werner Strobl, werner.strobl@gi-de.com<br />

Hypercom GmbH<br />

Konrad-Zuse-Str. 19-21, 36251 Bad Hersfeld,<br />

www.hypercom.com, Manfred Lichius,<br />

mlichius@hypercom.com<br />

Inform GmbH<br />

Hermann-Gebauer-Str. 22, 1220 Wien, www.inform.at,<br />

Franz Schraml, franz.schraml@inform.at<br />

Ingenico GmbH<br />

Pfalzburger Str. 43-44, 10717 Berlin,<br />

www.ingenico.com, Arne Meil, arne.meil@ingenico.com<br />

SIZ Informatikzentrum der<br />

Sparkassenorganisation GmbH<br />

Simrockstr. 4, 53113 Bonn, www.siz.de<br />

Thomas Krebs, thomas.krebs@siz.de<br />

Tobaccoland Automatengesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Krahnendonk 121 a+b, 41066 Mönchengladbach,<br />

www.tobaccoland.de, Hartmut Wißkirchen,<br />

hartmut.wisskirchen@tobaccoland.com<br />

Visa Europe<br />

Schillerstr. 19, 60313 Frankfurt am Main,<br />

www.vpay.com, Volker Koppe, koppev@visa.com<br />

38<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Partner:<br />

Buhl Data Service GmbH<br />

Am Siebertsweiher 3/5,<br />

57290 Neunkirchen (Siegerland),<br />

www.buhl.de, Dr. Adnan Ritzka, ritzka@buhl-data.com<br />

Bundesverband der Deutschen Volks banken<br />

und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)<br />

Schellingstraße 4, 10785 Berlin,<br />

www.bvr.de, Matthias Hönisch, M.Hoenisch@bvr.de<br />

Bundesverband deutscher<br />

Banken e.V. (BdB)<br />

Burgstraße 28, 10178 Berlin, www.bankenverband.de,<br />

Joachim Fontaine, joachim.fontaine@bdb.de<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Tabakwaren Großhändler und<br />

Automatenaufsteller e.V. (BDTA)<br />

Stadtwaldgürtel 44, 50931 Köln, www.bdta.de,<br />

Carsten Zenner, zenner@bdta.de<br />

Bundesverband Öffentlicher<br />

Banken e.V. (VÖB)<br />

Lennéstraße 11, 10785 Berlin, www.voeb.de,<br />

Michael Rabe, Michael.Rabe@voeb.de<br />

CCV Deutschland GmbH<br />

Nordlichtstr. 63-65, 13405 Berlin, www.celectronic.de,<br />

Rainer Czmok, r.czmok@celectronic.de<br />

Deutscher Sparkassen- und<br />

Giroverband e.V. (DSGV)<br />

Charlottenstraße 47, 10117 Berlin, www.dsgv.de,<br />

Hans-Dieter Lahmann, hans-dieter.lahmann@dsgv.de<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

Neue Mainzer Str. 47-53, 60255 Frankfurt/M.,<br />

www.frankfurter-sparkasse.de, Reinhold Dörr,<br />

reinhold.doerr@frankfurter-sparkasse.de<br />

Gemalto GmbH<br />

Mercedesstr. 13, 70794 Filderstadt, www.gemalto.com,<br />

Marijan Klapproth, marijan.klapproth@gemalto.com<br />

Infineon Technologies AG<br />

Am Campeon 1-12, 81726 München, www.infineon.com,<br />

Ursula Schilling, ursula.schilling@infineon.com<br />

PPC Card Systems GmbH<br />

Senefelderstr. 10, 33100 Paderborn,<br />

www.ppc-card.de, Frank Ludwig, f.ludwig@ppc-card.de<br />

Sagem Orga GmbH<br />

Heinz-Nixdorf-Ring 1, 33106 Paderborn,<br />

www.sagem-orga.com, Christopher Goulet,<br />

christopher.goulet@sagem-orga.com<br />

Star Finanz GmbH<br />

Sachsenfeld 4, 20097 Hamburg, www.starfinanz.de,<br />

Jörg Schwitalla, joerg.schwitalla@starfinanz.de<br />

www.<strong>Initiative</strong>-<strong>GeldKarte</strong>.de<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

39


In eigener Sache<br />

Mitglieder:<br />

Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH<br />

Bismarckstraße 122-124, 51373 Leverkusen,<br />

www.bayer04.de, Meinolf Sprink,<br />

meinolf.sprink.ms@bayer04.de<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Vending-Automatenwirtschaft e.V. (BDV)<br />

Weisshausstr. 36-38, 50939 Köln, www.bdv-online.de<br />

CALE Deutschland GmbH<br />

Im Grunde 11, 31582 Nienburg/Weser,<br />

www.caledeutschland.de, Reinhard Kipka,<br />

reinhard.kipka@caledeutschland.de<br />

Cigaretten Ostermeier GmbH & Co. KG<br />

Otto-Hahn-Str. 17, 85521 Ottobrunn,<br />

www.ostermeier.de, Rudolf Ostermeier, ro@ostermeier.de<br />

Dammann Marketing<br />

Hauptstr. 25, 53757 St. Augustin bei Bonn,<br />

www.dammann-marketing.de,<br />

Friedrich Dammann, info@dammann-marketing.de<br />

Deutscher Genossenschafts-Verlag eG<br />

Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden,<br />

www.dgverlag.de, Peter Gruhn, pgruhn@dgverlag.de<br />

DISKO EDV-Reinigungsprodukte GmbH<br />

Resselgasse 1, 2201 Gerasdorf bei Wien, Österreich,<br />

www.disko.com, Alexander Krknjak Sen.,<br />

krkas@nbsaustria.at<br />

double com GmbH<br />

Frans-Hals-Str. 4, 81479 München,<br />

www.double-com.de, Kathrin Bregulla,<br />

kathrin.bregulla@double-com.de<br />

Dresdner-Cetelem Kreditbank GmbH<br />

Schwanthalerstr. 31, 80336 München,<br />

www.dresdner-cetelem.de, Silke Hubert,<br />

s.hubert@dresdner-cetelem.de<br />

ECS Cleaning Solutions GmbH<br />

Storkower Str. 132, 10407 Berlin, www.elixclean.de,<br />

Thomas Großherr, post@elixclean.de<br />

EDV-Schaupp GmbH<br />

Gansäcker 25, 74321 Bietigheim-Bissingen,<br />

www.edv-schaupp.de, Willi Schaupp,<br />

wschaupp@edv-schaupp.de<br />

Ernst Kühner e.K.<br />

Neuer Weg 11, 96450 Coburg,<br />

www.zigarettenautomaten.com, www.ccc-coburg.de,<br />

Peter Ehrl, info@zigarettenautomaten.com<br />

Garz & Fricke GmbH<br />

Tempowerkring 2-4, 21079 Hamburg,<br />

www.garz-fricke.de, Matthias Fricke, fricke@garz-fricke.com<br />

Giesecke & Devrient GmbH<br />

Prinzregentenstr. 159, 81677 München,<br />

www.gi-de.com, Andreas Maierhofer,<br />

andreas.maierhofer@gi-de.com<br />

GiroWeb Nord GmbH<br />

Am Pferdemarkt 9 D, 30853 Langenhangen,<br />

www.giro-web.com, Toni Rath, info-nord@giro-web.com<br />

Hamburger Sparkasse AG<br />

Wikinger Weg 1, 20454 Hamburg,<br />

www.haspa.de, Oliver Elsner, oliver.elsner@haspa.de<br />

Hermann Ross KG<br />

Handwerkstr. 1a, 77964 Kehl, www.ross-kg.com,<br />

Michael Lewandowski, montage@ross-kg.de<br />

Hypercom GmbH<br />

Konrad-Zuse-Str. 19-21, 36251 Bad Hersfeld<br />

www.hypercom.com, Klaus Orthofer,<br />

korthhofer@hypercom.com<br />

IHGE Fuchs Elektronik GmbH<br />

Blumenweg 11, 63829 Krombach,<br />

www.ihge.de, Helmut Fuchs, ihgegmbh@t-online.de<br />

Inform GmbH<br />

Hermann-Gebauer-Str. 22, 1220 Wien, Österreich,<br />

www.inform.at, Mag. Alois Madar, alois.madar@inform.at<br />

40<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010


Kreissparkasse Köln<br />

Hauptstr. 1-5, 51399 Burscheid, www.ksk-koeln.de,<br />

Marcus Schmitter, marcus.schmitter@ksk-koeln.de<br />

Kreissparkasse Ludwigsburg<br />

Schillerplatz 6, 71638 Ludwigsburg, www.ksklb.de,<br />

Manfred Ehrhardt, manfred.ehrhardt@ksklb.de<br />

Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG)<br />

Emmy-Noether-Str. 2, 80287 München,<br />

www.mvg-mobil.de, Achim Heinig, heinig.achim@swm.de<br />

Paycult GmbH & Co. KG<br />

Alter Teichweg, 22049 Hamburg,<br />

www.paycult.com, Helmuth Butt, Helmuth.Butt@paycult.com<br />

performance Medien & Datensysteme GmbH<br />

Konrad-Zuse-Str. 12, 47445 Moers,<br />

www.performance.de, Paul Kowalczyk,<br />

kowalczyk@performance.de<br />

portrix.net GmbH<br />

Stresemannstr. 375, 22761 Hamburg,<br />

www.portrix.net, Niclas Schröder, n.schroeder@portrix.net<br />

relatio PR GmbH<br />

Franz-Joseph-Str. 15-17 RG, 80801 München,<br />

www.relatio-pr.de, Anja Feuerabend,<br />

anja.feuerabend@relatio-pr.de<br />

S-CARD Service GmbH<br />

Am Wallgraben 125, 70565 Stuttgart, www.scard.de,<br />

Matthias Kaufmann, matthias.kaufmann@scard.de<br />

Sielaff GmbH & Co. KG<br />

Münchener Str. 20, 91567 Herrieden,<br />

www.sielaff.de, Jürgen Utschig, j.utschig@sielaff.de<br />

Sparkasse Aachen<br />

Münsterplatz 7-9, 52057 Aachen,<br />

www.sparkasse-aachen.de, Ursula Stanitzki,<br />

ursula.stanitzki@sparkasse-aachen.de<br />

Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />

Dudenstraße 15, 36251 Bad Hersfeld,<br />

www.sparkasse-bad-hersfeld-rotenburg.de,<br />

Steffen Sauer, e-banking@spk-hef.de<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

Hahnenstr. 57, 50667 Köln,<br />

www.sparkasse-koelnbonn.de, Hans-Günter Pitzler,<br />

hans-guenter.pitzler@sparkasse-koelnbonn.de<br />

SSG Lange & Partner AG<br />

Am Schloß 8, 16818 Wustrau,<br />

www.ssg.de, Peter Lange, servic@ssg.de<br />

stadtraum GmbH<br />

Rotherstr. 22, 10245 Berlin, www.stadtraum.com,<br />

Uwe Freund, Uwe.Freund@stadtraum.com<br />

Stadtsparkasse München<br />

Sparkassenstr. 2, 80331 München,<br />

www.stadtsparkasse-muenchen.de,<br />

Ursula Käsbauer, ursula.kaesbauer@sskm.de<br />

system2 GmbH<br />

Gewerbering 8, 84405 Dorfen,<br />

www.system2.de, Georg Gött, georg.goett@system2.de<br />

triplesense GmbH<br />

Hanauer Landstr. 186, 60314 Frankfurt am Main,<br />

www.triplesense.de, Julia Saswito, j.saswito@triplesense.de<br />

VÖB-ZVD Bank für<br />

Zahlungsverkehrsdienstleistungen GmbH<br />

Godesberger Allee 88, 53175 Bonn,<br />

www.voeb-zvd.de, Antonio da Silva,<br />

antonio.dasilva@voeb-zvd.de<br />

Volksbank Plochingen eG<br />

Am Fischbrunnen 8, 73207 Plochingen,<br />

www.volksbank-plochingen.de,<br />

Torsten Schwarz, ezv@volksbank-plochingen.de<br />

Zigaretten Glasschröder GmbH & Co. KG<br />

Industriestr. 12, 94469 Deggendorf,<br />

www.zigl.de, Alexander Glasschröder, amg@zigl.de<br />

<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010<br />

41


<strong>Initiative</strong><br />

<strong>GeldKarte</strong> e.V.

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