Dezember 2006 - Gemeinde an der Peterskirche
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Gott spricht:<br />
Siehe, ich will ein Neues schaffen,<br />
jetzt wächst es auf,<br />
erkennt ihr`s denn nicht?<br />
Jesaja 43, 19a<br />
Jahreslosung 2007<br />
Neues Kirchenjahr, neue Jahreslosung,<br />
neue <strong>Gemeinde</strong>:<br />
Viel Neues kündigt sich <strong>an</strong>.<br />
Dabei bleibt für uns heute vieles beim<br />
Alten. Für die Menschen, <strong>an</strong> die <strong>der</strong><br />
Prophet Jesaja schreibt, war das <strong>an</strong><strong>der</strong>s.<br />
Sie leben als Fremde im Babylonischen<br />
Reich, leiden unter dem Exil,<br />
haben den Unterg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Heimat in<br />
lebendiger Erinnerung. Doch es zeichnet<br />
sich etwas Neues ab. Noch ist nur<br />
zu erkennen, dass <strong>der</strong> sagenhafte Perserkönig<br />
Kyros das Babylonische Reich<br />
bedroht. Doch wo er schon gesiegt<br />
hat, werden die Menschen frei. Wird er<br />
auch das Volk Gottes vom Exil erlösen?<br />
Der Prophet sagt den Menschen: Gott<br />
hat etwas Neues vor. Es bricht schon<br />
<strong>an</strong>, m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n’s schon erkennen!<br />
Die Menschen damals haben sich nach<br />
Verän<strong>der</strong>ung gesehnt. Das ist für viele<br />
von uns heute auch so: In <strong>der</strong> Adventszeit<br />
besinnen wir uns mehr als sonst<br />
darauf, was uns bedroht, was uns fehlt,<br />
was <strong>an</strong><strong>der</strong>s werden muss. Und hoffen,<br />
dass Gott uns mit Christus <strong>an</strong> Weihnachten<br />
den Geist dazu gibt, weiter zu<br />
hoffen, neu Kraft zu schöpfen o<strong>der</strong> etwas<br />
neu <strong>an</strong>zupacken.<br />
Für uns Christinnen und Christen <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Peterskirche</strong> st<strong>an</strong>d die Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>struktur nicht oben<br />
auf <strong>der</strong> Tagesordnung. Es hätte alles<br />
beim Alten bleiben können. Kaum einer<br />
hat sich in dieser Hinsicht nach<br />
etwas Neuem gesehnt. Wir haben uns<br />
wohlgefühlt.<br />
nommen haben. Viel Neues, vor allem<br />
Gemeinsames ist in den verg<strong>an</strong>genen<br />
Jahren <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Peterskirche</strong> gewachsen.<br />
Das ist gut so, denn dadurch sind<br />
wir heute in <strong>der</strong> Lage, in Ruhe auf die<br />
neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> unsere<br />
Ev<strong>an</strong>gelische Kirche zu <strong>an</strong>tworten.<br />
Es zeichnet sich schon l<strong>an</strong>ge ab: Die<br />
Menschen und die Zeiten sind <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />
geworden. Auch Glauben und Frömmigkeit<br />
sind <strong>an</strong><strong>der</strong>s geworden. Es ist<br />
nicht mehr einfach so, dass alle, die<br />
um eine Kirche herum wohnen, sich<br />
dazu rechnen, zum Gottesdienst kommen,<br />
zum Glauben finden. Vieles ist<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>s geworden. Und es wächst viel<br />
Neues.<br />
Was es sein wird, ist nicht in jedem<br />
Fall genau zu erkennen. Aber die Tendenzen<br />
sind sichtbar, und es ist klar,<br />
dass wir darauf reagieren müssen. Die<br />
ersten Schritte und Reaktionen sind<br />
struktureller Art: Die <strong>Gemeinde</strong>n <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Peterskirche</strong> schließen sich zusammen,<br />
mittelfristig wird die Verwaltungsstelle<br />
<strong>der</strong> alten Petrus-<strong>Gemeinde</strong><br />
aufgelöst, die Pfarrbezirke aller<br />
Pfarrgemeinden <strong>der</strong> Kirchengemeinde<br />
Weinheim werden neu geordnet, die<br />
Gewichte ein<strong>an</strong><strong>der</strong> <strong>an</strong>geglichen. Das<br />
sind äußere Schritte, die den inneren<br />
W<strong>an</strong>del begleiten und mit vollziehen.<br />
Es sind nicht die ersten, es werden<br />
nicht die letzten sein.<br />
Das Ziel aller Schritte ist: Dem Ev<strong>an</strong>gelium<br />
Raum zu schaffen, dass Gott<br />
bei den Menschen <strong>an</strong>kommen k<strong>an</strong>n.<br />
Die Menschen än<strong>der</strong>n sich, die Zeiten<br />
auch – wir legen immer wie<strong>der</strong> neu<br />
den nächsten Schritt fest: Dass wir<br />
Aber vieles war <strong>an</strong><strong>der</strong>s geworden, auch<br />
wenn wir es selten bewusst wahrgelebendig<br />
und frei - von den Strukturen<br />
so weit wie möglich gestützt, so<br />
wenig wie möglich gehin<strong>der</strong>t - davon<br />
erzählen, singen, dafür beten und feiern<br />
können, dass Gott uns aus Liebe<br />
aufsucht, behütet und bewahrt und zu<br />
einem g<strong>an</strong>z neuen, ewigen Leben bei<br />
sich führt.<br />
Das Ziel ist verlockend. Die Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Schritte, die wir jetzt tun,<br />
sind für m<strong>an</strong>che von uns jedoch traurig:<br />
M<strong>an</strong>che gehören ab 1. J<strong>an</strong>uar 2007<br />
nicht mehr zur <strong>Peterskirche</strong>. Das k<strong>an</strong>n<br />
schwer sein - aber für Probleme, die<br />
daraus entstehen, werden wir mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
Lösungen finden. Für die meisten<br />
än<strong>der</strong>t sich äußerlich nicht viel: Sie<br />
haben früher zur <strong>Peterskirche</strong> gehört,<br />
Sie gehören auch in Zukunft dazu.<br />
Gott aber halte in uns allen die sp<strong>an</strong>nende<br />
Zuversicht wach, dass er Neues<br />
wachsen lässt, auch wenn wir das<br />
bisher nur <strong>an</strong> den Grenzen entdecken.<br />
Vielleicht erkennen wir noch zu wenig,<br />
wie gut und verheißungsvoll es<br />
ist, dass wir Geist und Kraft und das<br />
Kind in <strong>der</strong> Krippe dazu geschenkt<br />
bekommen, im W<strong>an</strong>del <strong>der</strong> Zeiten mit<br />
den Menschen drinnen und draußen<br />
Schritt für Schritt auf das Ziel zuzugehen,<br />
bei Gott <strong>an</strong>zukommen.<br />
Gott schenke Ihnen und Euch im Advent<br />
und zu Weihnachten, für den<br />
Jahres- und <strong>Gemeinde</strong>wechsel sein<br />
befreiendes und bergendes Dasein. In<br />
<strong>der</strong> Sprache unseres Glaubens nennen<br />
wir das: Frieden.<br />
Wenz Wacker<br />
www.rundumdiepeterskirche.de