INTERNATIONALE KUNST HEUTE 2014

Robert ONNES
Helen & Hana, 450 cm, corten steel
Der neuseeländische Bildhauer
Robert Onnes fängt den
Himmel ein mit seinen offenen,
fast 5 Meter hohen Kupferskulpturen
Helen & Hana. Träumend
stehen die Profile auf hohen Hälsen
in der Landschaft - eine Europäerin
und ein Maorimann. Sie wirken,
als wären sie direkt aus der Erde
emporgewachsen und würden sich
mit dem Himmel verbinden. Onnes
formt sie aus zwei Teilstücken, einer
linken und einer nahezu identischen
rechten Seite. Dadurch ergibt
sich eine Art Schatten- und Tiefenwirkung.
Der Bildhauer studierte die Physiognomien
unterschiedlicher Völker
und es ist erstaunlich, wie genau
und komprimiert er die charakteristischen
Gesichtszüge bei seinen
Bildnissen trifft. Ao-Marama ist
ebenfalls aus zwei Teilstücken
geformt und zeigt das Profil einer
Maorifrau. Die Stärke der Arbeiten
liegt in der radikalen Reduktion auf
das Wesen.
Dies gilt ebenso für die Tierfiguren
wie dem Bären aus Kupfer. Die
Kraft des Tieres deutet der Bildhauer
durch den breiten Stand und
die leichte Wendung des Halses an,
während die starken Hinterbeine
bleiben fest verwurzelt stehen bleiben.
Gleichzeitig verleiht er der
Figur Geschmeidigkeit und große
Eleganz durch die weiche, fließende
Form und die glatten seitlichen
Abflachungen.
Onnes gelingt es, sowohl den
Tierfiguren, deren Ausformungen
verschiedentlich an Abstraktion
grenzen als auch den Menschenbildnissen,
deren offene Profile punktgenau
geformt sind, eine ungeheuer
starke Ausdruckskraft zu verleihen.
Ingrid Gardill
Bear, 41 x 24 x 30cm, copper
Ao-Marama, 49 cm, copper and limestone
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