Vom Zankapfel zum Ölzweig? - DIAS - Düsseldorfer Institut für Außen
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Sascha Waltemate <strong>Vom</strong> <strong>Zankapfel</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ölzweig</strong>?<br />
Beide Staaten müssen auch der öffentlichen Meinung ihrer Bevölkerung Beachtung schenken und<br />
eine Konfliktregelung entsprechend gestalten. Insbesondere die mehrheitlich ablehnende Haltung<br />
der israelischen Bevölkerung hinsichtlich einer Rückgabe der Golan-Höhen scheint ein Hindernis<br />
darzustellen. Die vornehmlich auf Sicherheitsbedenken beruhenden Vorbehalte der israelischen<br />
Bevölkerung müßten durch ein Regelungskonzept berücksichtigt und zerstreut werden.<br />
Vertrauensbildung und Begegnung erscheinen daher als notwendige Elemente, wurden ja auch<br />
von Greenfield-Gilat hinreichend berücksichtigt. Es wäre aber wohl verfehlt, rasche Ergebnisse<br />
zu erwarten. Wer die Bevölkerung beider Staaten in einer Konfliktregelung mitnehmen möchte,<br />
muß in größeren Zeitdimensionen denken.<br />
Sollte Israel also Syrien die Golan-Höhen als <strong>Ölzweig</strong> darbieten, so muß beiden Regierungen klar<br />
sein, daß sie die Vorbehalte der israelischen Bevölkerung ausreichend bei der Ausgestaltung der<br />
Konfliktregelung berücksichtigen müssen, ebenso wie es unausweichlich scheint, daß die Golan-<br />
Höhen nicht nur vollständig an Syrien zurückgegeben werden müssen, sondern daß auch beide<br />
Staaten auf eine Militärpräsenz in der Golan-Region verzichten müssen. Sicherheit, Wasser,<br />
Grenzen, Symbolik und die Normalisierung der Beziehungen können nicht jeweils <strong>für</strong> sich,<br />
sondern nur als Gesamtpaket geregelt werden.<br />
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