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Vom Zankapfel zum Ölzweig? - DIAS - Düsseldorfer Institut für Außen

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Sascha Waltemate <strong>Vom</strong> <strong>Zankapfel</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ölzweig</strong>?<br />

2.3 Von 1974 bis heute<br />

Zwischen der Vereinbarung von 1974 bis in die 1990er Jahre gab es nahezu keine diplomatischen<br />

Bemühungen hinsichtlich eines Friedens zwischen Syrien und Israel. 1981 annektierte Israel per<br />

Gesetz die Golan-Höhen, was aber international nicht anerkannt wurde 29 . Israel unterstrich<br />

seinen Anspruch in der Vergangenheit durch Siedlungen in den Golan-Höhen 30 . Der durch den<br />

Waffenstillstand nur unterbrochene Krieg und das Problem der Nichtexistenz einer festgelegten<br />

und anerkannten Grenze zwischen beiden Staaten dauert bis heute an. Unter Vermittlung der<br />

USA 31 und der Türkei fanden seitdem mehrfach indirekte Verhandlungen zwischen Syrien und<br />

Israel statt, die scheiterten bzw. aufgrund anderer Ereignisse eingestellt wurden 32 . 2007 schien die<br />

Gefahr einer gewaltsamen Austragung des Konflikts zu bestehen, da sowohl Israel als auch<br />

Syrien ihre jeweiligen Streitkräftekonzentrationen in der Golan-Region erhöhten und dort<br />

Manöver abhielten, jedoch blieb eine Eskalation aus 33 .<br />

3 Konfliktgegenstand<br />

In einem Konflikt, der sich zwischen zwei Staaten abspielt, die keine festgelegte und anerkannte<br />

Grenze zueinander haben, in dem unter anderem um die Kontrolle über ein Stück Land<br />

gerungen wird, sind natürlich die Grenzen Konfliktgegenstand. Dies wird der Komplexität des<br />

Konflikts, seiner Multidimensionalität und auch seinem größeren Kontext jedoch kaum gerecht.<br />

Neben der Grenze sind auch Wasser, Sicherheit und die Normalisierung der bilateralen<br />

Beziehungen 34 sowie der Symbolcharakter der Golan-Höhen 35 als Konfliktgegenstand zu<br />

betrachten.<br />

29 vgl. Carmen Becker, Syrien, in: Walter M. Weiss / Carmen Becker (Hrsg.), Die arabischen Staaten, Geschichte,<br />

Politik, Religion, Gesellschaft, Wirtschaft ; Ägypten, Algerien, Bahrain, Djibouti, Irak, Jemen, Jordanien, Katar,<br />

Komoren, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Mauretanien, Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan,<br />

Syrien, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate = ad- Duwal al-Aarab¯iya, Heidelberg 2007, S. 332, Martin Beck,<br />

Vierzig Jahre Sechstagekrieg. Strukturelle Prägekraft <strong>für</strong> den Nahen Osten, Hamburg 2007, S. 2<br />

30 vgl. RESTARTING ISRAELI-SYRIAN NEGOTIATIONS, Jerusalem/Damascus/Washington/Brussels 2007,<br />

S. 9–10<br />

31 vgl. Muriel Asseburg, Materialsammlung <strong>zum</strong> Friedensprozeß im Nahen Osten. Anlageband zur Studie "Die EU<br />

und der Friedensprozeß im Nahen Osten" (S28/03), Berlin 2003, S. 7<br />

32 vgl. Shlomo Brom / Anat Kurz, Strategic Survey for Israel, Tel Aviv 2010, S. 110–111, Mohamad Bazzi,<br />

Opinion: For Israel and Syria, peace is within reach, in: Global Post (2009)<br />

33 vgl. Anthony H. Cordesman 2007b op. cit., S. 8–13<br />

34 vgl. RESTARTING ISRAELI-SYRIAN NEGOTIATIONS, Jerusalem/Damascus/Washington/Brussels 2007,<br />

S. 24<br />

35 vgl. Oliver Eberhardt, Krieg ohne Ende. Telepolis. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25930/1.html<br />

(07.07.2010)<br />

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