Buchkatalog 2009 - Buchhandlung Schubart

Cornelie Kister:
Sehnsucht nach Bullerbü
Cornelie Kister geht der Frage
nach, was Kindern heute eigentlich
fehlt. Anhand der Bücher
von Astrid Lindgren und
Erich Kästners Kindheitserinnerungen
zeigt sie auf, dass
den Kindern das Kindsein abhanden
gekommen ist. Sie erklärt,
wie wir Astrid Lindgren
(vor allem die Lotta-Geschichten)
als Ratgeber für Elternverhalten
lesen können.
Sie plädiert dafür, die Kinder
nicht einerseits zu überfordern
(beim Musizieren, beim Sport
treiben …) und andererseits zu
unterfordern (beim Selbstständigwerden).
Sie erläutert uns die Welt, in
der die Kinder bei Astrid Lindgren
lebten: Zusammen mit
den Erwachsenen, aber in einer
eigenen Rolle als Kinder,
die den ganzen Tag spielten,
aber manchmal auch zu ungeliebten
Arbeiten herangezogen
wurden. Erwachsene begegneten
ihnen einfach als Mitmenschen
und nicht in bestimmten
Funktionen für das
Kind. Manchmal hatten sie
auch unangenehme Erlebnisse,
wie mit dem Schuster in Bullerbü,
zu dem sie immer die
Schuhe bringen mussten, vor
dem sie sich fürchteten, der
Kinder nicht mochte und seinen
Hund schlecht behandelte.
Werden die Kinder besser auf
das Leben vorbereitet, wenn
ihnen unangenehme Dinge erspart
bleiben?
Kister weiß keine Patentrezepte,
aber ihr Büchlein bringt
eine interessante Sichtweise
und regt zum Nachdenken
über Dinge an, auf die der Leser
nicht von alleine kommt.
GH
Thiele Verlag
Euro 16,00
Gerda Heinzmann
KINDER- UND JUGENDBÜCHER
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