Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10 36<br />
10 37<br />
Techniktraining mit Heinz Reinkemeier.<br />
Aus Karins Schützen-Küche.<br />
Smoothie<br />
„Innere Ruhe“.<br />
Autorin: Dr. Karin Buchart,<br />
Ernährungswissenschafterin,<br />
www.teh.at<br />
100 g grüne Salatblätter<br />
20 g Zitronenmelisse<br />
5 g Lavendelblüten<br />
1 Banane<br />
1 Kiwi<br />
100 g Wasser<br />
200 g Apfelsaft<br />
10 g Zitronensaft<br />
Zubereitung:<br />
Alles zusammen in der Küchenmaschine fein pürieren und<br />
gleich servieren.<br />
Grüner Salat gilt als Dämpfer für Emotionen und Aggressionen<br />
und insgesamt beruhigend. Dazu kommt die entspannende<br />
Wirkung der Zitronenmelisse. Lavendel löst die Gedanken von<br />
den Problemen und macht sie frei. Die Banane liefert die nötigen<br />
Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium. Das Smoothie<br />
„Innere Ruhe“ schmeckt auch an wettkampffreien Tagen!<br />
Vom optimalen Anschlag<br />
beim Liegendschießen.<br />
In einer mehrteiligen Serie widmet sich der deutsche Sportpsychologe<br />
und Trainer den technischen und taktischen Grundlagen beim<br />
Gewehrschießen. Im vorliegenden Beitrag geht Reinkemeier auf<br />
den optimalen Liegend-Anschlag ein. Er analysiert jene wichtigen<br />
Details, die sich beim Blick von vorne auf den Schützen offenbaren<br />
und Erkenntnisse für Verbesserungen bringen können.<br />
Von vorn sieht man den Anschlag nur in Ausnahmefällen, denn<br />
dieser Beobachtungsposten liegt im Sperrgebiet. Vor der Mündung<br />
hat aus Sicherheitsgründen niemand etwas zu suchen. Für<br />
Fotoaufnahmen kann man da mal ein Auge zudrücken, ansonsten<br />
schafft ein Spiegel die Sicht aus dieser Perspektive. Der sollte auf<br />
jedem Trainingsstand und vor allem beim Trockentraining obligatorisch<br />
aufgestellt werden.<br />
Der gesamte Körper liegt gestreckt und ohne Krümmungen. Das<br />
Becken liegt flach auf. Durch Anwinkeln des rechten Beins wird das<br />
Gewicht auf die linke Flanke verlagert. Außerdem erhält der Bauch<br />
so Atemfreiheit. Wieder ist die flachere Lage günstiger für die<br />
Festigkeit. Beim Hinlegen kann die Schießjacke unter den Bauch<br />
geschoben werden, um das Verrutschen im Anschlag einzugrenzen.<br />
Der linke Fuß, die linke Flanke des Oberkörpers und der linke<br />
Arm bilden annähernd eine Linie. Aus dieser Grundhaltung könnte<br />
man sich ohne weiteres auf die linke Seite wälzen (ausprobieren).<br />
Beine, Knie und Füße werden in eine möglichst bequeme Position<br />
gebracht. Bewegungen der Beine sind sinnvoll, um den Blutfluss<br />
anzuregen und um die Ausrichtung des Körpers zu korrigieren. Diese<br />
Perspektive lässt sich ausgezeichnet beim Trockentraining vor<br />
dem Spiegel kontrollieren und entwickeln ...<br />
Allgemein wird die Bedeutung des äußeren Anschlags –<br />
gerade liegend – meist überschätzt. Wer gute Leistungen<br />
aus der Position des Rumpfes und der Glieder<br />
erklären will, gerät bald in Beweisnot. Mancher liegt<br />
verkorkst und trifft, der andere ruht in Grazie und<br />
verfehlt. Trotzdem macht die überdachte Lage<br />
und Verschnürung der Extremitäten ihren Sinn.<br />
Als Grundmuster gelten die Empfehlungen<br />
auf diesen Seiten. Du solltest dich aber nicht<br />
scheuen, bei Bedarf von diesen Leitlinien abzuweichen.<br />
Das gilt insbesondere für kleine,<br />
sehr große Schützen und für Leichtbzw.<br />
Schwergewichte. Übermäßige<br />
Verdrehungen sind unzweckmäßig.<br />
Sie strapazieren den Körper gerade über längere Verweildauer. Und<br />
wer sich nicht wohl fühlt, wird schnell in seiner Konzentration<br />
gestört. Weist dein Anschlag extreme Neigungen oder Krümmungen<br />
auf, dann ist hier eine Überarbeitung angesagt. Wenn du<br />
schon seit Jahren (oder Jahrzehnten) liegend schießt, solltest du<br />
deinen Anschlag allenfalls vorsichtig und in Details ändern. Eingeschliffene<br />
Muster haben sich in deinem Gefühl verfestigt, jede<br />
Änderung verlangt viel Training.<br />
Der Anschlag hat drei Aufgaben und eine Zusatzfunktion. Er soll<br />
das Gewehr ruhig halten, er soll es exakt auf das Ziel richten und<br />
er soll das von Schuss zu Schuss mit gleicher Festigkeit tun. Weil<br />
stabile Positionen Fehler beim Auslösen und in der Zündung von<br />
Patronen besser verkraften, ist es überdies günstig, die Waffe so<br />
fest zu halten. Ruhig halten, gleich halten, fest halten und ins Ziel<br />
halten werden von vier Kontakten realisiert: der Schulter, der Wange,<br />
der Abzugshand und der Stützhand. Nur von diesen vier Berührungen<br />
können (und dürfen!) Kräfte auf das Gewehr übertragen<br />
werden. Alle übrigen Körperteile wirken über diese „Schnittstellen”.<br />
Besondere Wichtigkeit kommt den Schaftelementen zu, die<br />
den Druck übernehmen: der Kappe, der Backe, dem Griff und dem<br />
Vorderschaft. Sie sollten sorgfältig eingestellt werden, damit du<br />
deine Kraft ideal übertragen kannst. Manchmal ist es sogar angebracht,<br />
die Grundform der Angriffsstellen zu ändern, damit sie<br />
deinen Körpermaßen entsprechen. Wenn deine Hände klein sind,<br />
lohnt es sich, den Griff zu verdünnen. Praktisch alle Schützen der<br />
Oberklasse haben an ihren Gewehren individuelle Anpassungen<br />
vorgenommen. Die modernen Schäfte erlauben vielfältige Variationen,<br />
die man – mit Bedacht – im Sinne der Prinzipien oben nutzen<br />
sollte.<br />
Die linke Flanke<br />
vom Riemenstopp<br />
bis zum Fuß<br />
verläuft geradlinig<br />
und sorgt so für<br />
Widerstand.<br />
Wenn‘s zwackt, in Windphasen oder wenn die Nerven flattern, wird<br />
die Ruhe-Stellung eingenommen. Sie soll dem Hals und dem linken<br />
Arm Entspannung bieten. Danach erst einen Trockenanschlag, um<br />
die Spannungsverhältnisse wieder herzustellen.<br />
Abzugshand: Die Rechte soll den Pistolengriff bequem erreichen<br />
und nicht zu locker sowie immer gleich fassen. Der Abzugsfinger<br />
soll unbedingt gerade nach hinten ziehen und er soll das mit<br />
absoluter Präzision tun. Ein Griff mit dem richtigen Volumen, einer<br />
rutschhemmenden Oberfläche und in der angemessenen Position<br />
kommt diesen Anforderungen entgegen. Die Hand sollte sich ohne<br />
Spannungen wohl fühlen. Die Abzugszunge sollte die richtige Distanz<br />
zum Zeigefinger haben und gerade zur Zugrichtung stehen.<br />
Ausgabe 03/12 zehn komma neun zehn komma neun Ausgabe 03/12