01.11.2012 Aufrufe

Die Kirchenmaus - Evangelische Kirchengemeinde Plattling

Die Kirchenmaus - Evangelische Kirchengemeinde Plattling

Die Kirchenmaus - Evangelische Kirchengemeinde Plattling

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

Nachgedacht<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

es war einmal eine große Schar von<br />

Tieren, die wollte eine <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

gründen. Aber wer - bitteschön<br />

- sollte die Gemeinde leiten?<br />

Wer wäre der beste Kirchenvorsteher,<br />

die beste Kirchenvorsteherin? Der<br />

Elefant trompetete fröhlich: „Ich bin<br />

der Richtige für diese Aufgabe - denn<br />

ich trample alles nieder, was sich uns<br />

in den Weg stellt!“ Das Kamel empfahl<br />

sich, es könne alle verschaukeln<br />

und sei äußerst genügsam. <strong>Die</strong> Brieftauben<br />

bemerkten, sie seien eigentlich<br />

die geborenen Kirchenvorsteher<br />

- schließlich würden sie ja schon seit<br />

langem die Gemeindebriefe regelmäßig<br />

und äußerst gewissenhaft austragen.<br />

Der Pfau glaubte, nur er käme<br />

für den Vorsitz des neuen Kirchenvorstands<br />

in Frage - wegen seiner schönen<br />

Federn. Ähnlich selbstbewußt<br />

warben viele andere Tiere für sich.<br />

Alle waren so entzückt und überzeugt<br />

von sich selber, dass sie meinten:<br />

Eine Wahl sei gar nicht nötig.<br />

Doch dann kam es wie es kommen<br />

musste: <strong>Die</strong> Brieftauben zogen sich<br />

beleidigt zurück, weil Elefant und<br />

Pfau in ihnen keine richtigen Kirchenvorsteher<br />

sahen. Der Elefant legte<br />

sich mit dem Pfau an, wer nun der<br />

Wichtigere sei. Und auch das Kamel<br />

wollte viel, aber konnte letztlich seine<br />

Ideen nicht durchsetzen. So dauerte<br />

es nicht lange, und Stück für<br />

Stück ging die Gemeinde zugrunde.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kirchenmaus</strong><br />

Alle waren sich schließlich einig: So<br />

kann es nicht weitergehen! Der Papagei<br />

machte schließlich einen „Es<br />

gibt Länder, wo man sich nicht selbst<br />

wählt, sondern wo man gewählt<br />

wird.“ Als letzten Ausweg wollte man<br />

daraufhin dieses Experiment wagen.<br />

Bei der Auszählung war die Überraschung<br />

groß: Nicht diejenigen, die<br />

sich selbst für die Besten in Sachen<br />

„Kirchenvorstand“ gehalten hatten,<br />

wurden gewählt. <strong>Die</strong> meisten Stimmen<br />

erhielten: Der Hahn wegen seiner<br />

Wachsamkeit, der Hund wegen<br />

seiner Treue, der Esel wegen seiner<br />

Geduld und Belastbarkeit, die Giraffe<br />

wegen ihrer Übersicht, und nicht<br />

zuletzt die Biene und die Ameise,<br />

weil ihnen kein Weg zuviel ist. Mit<br />

Gebet und Segen begannen sie ihre<br />

gemeinsame Arbeit, und die Gemeinde<br />

wuchs und wuchs und wuchs...<br />

Darum ist die Wahl des neuen Kirchenvorstands<br />

im Oktober so wichtig:<br />

Wo Menschen sich selbst Ämter geben,<br />

da kann es schnell schief gehen.<br />

Wo Menschen von vielen anderen zu<br />

Kirchenvorständen gewählt werden,<br />

da kann man sich fast sicher sein: <strong>Die</strong>,<br />

die da gewählt werden, die bringen<br />

mit ihrem Engagement viel Segen.<br />

In diesem Sinn eine gute Wahl des neuen<br />

Kirchenvorstands für eine hoffentlich<br />

gute Zukunft unserer Gemeinde!<br />

Es grüßt,<br />

Pfarrer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!