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06 Farben und Putze Höchster Nutzen in der Praxis: Handwerker wissen zu schätzen, dass die innovative Fassadenfarbe Sila- Clean neben hervorragender Verschmutzungsresi - stenz optimale Verarbeitungseigenschaften besitzt. tes stattfindet, ist eine Betauung in der Regel gegeben. Diese lässt sich durch IR-aktive Farben nicht endgültig verhindern. Mikrohohlkugeln als funktionelle Füllstoffe In manchen Fassadenfarben werden Leichtfüllstoffe in Form von Hohlkugeln aus Keramik, Glas oder Kunststoff eingesetzt. Diese haben entweder ein Vakuum, einen Unterdruck oder sind mit Inertgas gefüllt. Dabei wird neben der Reduzierung des Gewichts der Farbe auch die Wärmeleitfähigkeit stark reduziert. So soll die gespeicherte Wärme länger in der Farbe gehalten werden und die Putzschicht nicht so schnell abkühlen. Auch hier soll die Kondensation an der Putzober- fläche möglichst lange vermieden werden, um einen Befall mit Pilzen und Algen zu verhindern. Es ist allerdings leicht vorstellbar, dass in einer Farbe mit Trockenschichtdicken von 100 bis 150 µm nur ein sehr geringer Wirkungsgrad dieses Effektes vorhanden ist. Deshalb war diese Wirkung messtechnisch bisher nicht nachzuweisen. Latentwärmespeicher: Phase Changing Materials (PCM) Latentwärmespeicher sind funktionelle Füllstoffe, die in der Lage sein sollen, Energie (Wärme) während des Tages zu speichern und beim Abkühlen nachts verzögert wieder abzugeben. Es handelt sich dabei um kunststoffumhüllte Wachskugeln mit einem individuell einstellbaren Schmelz- und Erstarrungspunkt zwischen 0 und 30 Grad Celsius. Tagsüber schmelzen die Wachskügelchen aufgrund von Wärmeaufnahme und halten dabei die Temperatur während des Schmelzvorgangs konstant. Daher ist sogar in dieser Phase ein Kühlungsprozess vorhanden. Bei der Abkühlung nachts hält sich diese Temperatur so lange konstant, bis der Erstarrungsprozess vollständig abgeschlossen ist. Die dünnen Schichten von Fassadenfarben kühlen trotzdem zu schnell ab. Ein merklicher Effekt ist erst durch grössere Mengen an Wachskügelchen in höheren Schichtdicken feststellbar. Die Kondensation erfolgt in nahezu gleichem Ausmass, der Schutz vor Pilzen und Algen muss deshalb anders gewährleistet sein. Der Einsatz im Innenbereich ist eher vorstellbar, vor allem in Form von Gipsputz, Gipskarton oder anderen Baustoffen für die Wand. Nano-Silber als Alternative für biozide Wirkstoffe? Mit Blick auf die Frage, ob Nano-Silber Biozide ersetzen kann, ist zunächst festzustellen, dass Nano-Silber antibakteriell wirkt. Die Wirksamkeit gegen Pilze und Algen ist aber nur gering und ausschliesslich durch die Zugabe grösserer Mengen vorhanden. Um einen Graustich in der Farbe zu verhindern, dürfen aber nur geringe Mengen an Nano- Silber zugegeben werden. Dadurch lässt sich nur eine bakterielle Wirkung erzielen. Der Einsatz im Innenbereich ist eher vorstellbar als an der Fassade. So gibt es bereits Produk - te, die sich bewährt haben. Neue Bindemitteltypen Neue Bindemittel erweitern überdies Eigenschaften und Nutzen von Fassadenfarben. Das ist Caparol mit einem silanisierten Reinacrylat (Muresko SilaCryl) gelungen, indem die mineralischen Eigenschaften einer Siliconharz-Fassadenfarbe mit der Farbtonvielfalt einer Reinacrylat-Fassadenfarbe kombiniert wurden. Um mit dem Anwendungsspektrum von Siliconharz-Fassadenfarben mithalten zu können, wurden Dispersionssilikat-Fassadenfarben mit Kieselsolen kombiniert. Dadurch ist auch eine Haftung auf organischen Altanstrichen gewährleistet. Diese sog. Sol-Gel-Silikatfarben erweitern das Spektrum der Silikatfarben und deren Anwendung. Die neueste Innovation auf dem Bindemittelsektor für Fassadenfarben sind die sog. NanoHybride. Sie stellen eine nochmalige Verbesserung der auf Basis des Caparol Clean Concepts entwickelten Werkstoffe dar, um Fassaden noch länger vor Verschmutzung zu schützen (SilaClean). Mit diesen neuen Bindemitteln sind nicht nur Fassadenfarben machbar, sondern auch weitere Materialien wie Buntstein- und pastöse Putze. Fazit Die meisten der zuvor erläuterten Technologien sind heute noch nicht ausgereift, um tatsächlich einen Nutzen in der Praxis zu erzielen. Es sind allerdings Visionen erlaubt, die – wie etwa IR-aktive Farben – künftig eine Rolle einnehmen könnten. Technologien, die auf Mikrohohlkugeln oder Latentwärmespeicher abzielen, kommen eher für den Innenbereich in Frage. Eine jetzt schon massgebliche Innovation stellt das neue Bindemittel NanoHybrid für Fassadenfarben dar. Deren Möglichkeiten sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Fungizide und Algizide in Fassadenfarben bleiben bei „kritischen“ Objekten nach wie vor unverzichtbar.
Aktuell NanoHybrid-Technologie – Eine neue Generation von Fassadenfarben Mit SilaClean beginnt eine neue Ära – Von Dr. Dirk Then Mit der NanoHybrid-Technologie ist es gelungen, eine völlig neue Generation von Fassadenfarben zu entwickeln. Die neuen Werkstoffe vereinen die Vorteile von Silikatfarben (z. B. hohe Wasserdampf - durchlässigkeit, geringe Verschmutzung) mit den Vorzügen der Disper sionsfarben (geringe Kreidung, hervor ragende und universelle Verarbei tungseigenschaften). Fassaden sind täglich der Witterung ausgesetzt. Sonne, Regen und Frost nagen an den Oberflächen; und durch Eindringen von Wasser kann der Untergrund geschädigt werden. Fassadenfarben sollen den Untergrund schützen, lange halten, ansehnlich aussehen, mit der Zeit möglichst nicht verschmutzen und von Algen oder Pilzen nicht befallen werden. Dispersionsfarben … … sind universell einsetzbare Fassadenfarben, deren Bindemittel thermoplastisch sind. Diese Thermoplastizität kann dazu führen, dass Verschmutzung aus der Luft sich dauerhaft anlagern kann und die Oberfläche vergraut. Wetterbeständige und nicht kreidende Dispersionsfarben benötigen eine Mindestmenge an Bindemittel, wodurch deren Wasserdampfdurchlässigkeit im mittleren Bereich angesiedelt ist. Silikatfarben … … besitzen als Hauptbindemittel Wasserglas, das nicht thermoplastisch ist. Der grosse Vorteil von Silikatfarben besteht also darin, dass Abbildung 1: Filmbildeprozess Mischung Agglomeration der Nano-Partikel in den Zwischenräumen sie im Vergleich mit anderen Fassadenfarben eine sehr geringe Verschmutzung zeigen. Die hohe Wasseraufnahme von Silikatfarben kann durch geeignete Zusätze verringert werden, ohne dass die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit dadurch leidet. Der Marktanteil der reinen Silikatfarben ist jedoch gering, da deren Verarbeitung wetter- und untergrundbedingt komplex ist und das starre und spröde Gerüst der Silikatfarben zur Kreidung neigt. Silikonharzfarben … … sind eine Weiterentwicklung der Dispersionsfarben. Sie haben als Hauptbindemittel ebenfalls eine Polymerdispersion. Silikonharzfarben sind Werkstoffe mit feinsten Technikforum NanoHybrid- Dispersion Verstärkung der Polymermatrix durch das Nano-Partikel-Netzwerk 07 Hohlräumen, bei denen die kapillare Wasseraufnahme mit Silikonharzen oder -ölen reduziert wird. Somit ergibt sich eine ähnlich hohe Wasserdampfdurchlässigkeit wie bei Silikatfarben – und das bei geringster Wasseraufnahme. NanoHybrid-Technologie Hier ist es gelungen, die positiven Eigenschaften der Silikatfarben-Technologie mit derjenigen der Dispersions- und Silikonharzfarben zu vereinen. Das Resultat ist ein Werk stoff mit einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit und einer geringen Anschmutzneigung bei gleichzeitig hoher Kreidungsstabilität sowie universellen und guten Verarbeitungseigenschaften. Der Verursacher >
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