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SEMIKRON leading manufacturer of igbt, diode thyristor power ...

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3 Applikationshinweise<br />

+<br />

-<br />

&<br />

v ref<br />

i S<br />

tKmax<br />

1<br />

ON<br />

t<br />

t<br />

Driver<br />

v S<br />

t<br />

OFF<br />

Bild 3.82<br />

Prinzip des modifizierten ZCS<br />

3.8.3.3 Schaltereigenschaften<br />

ZVS mit PT- und NPT-IGBT [43], [49]<br />

spannungsloses Einschalten mit eingeprägtem di/dt<br />

Vor der Stromübernahme muß sich der IGBT im angesteuerten Zustand befinden. Da vor der<br />

Stromübernahme noch keine Leitwertmodulation in der n - -Basis erfolgt ist, reagiert der IGBT<br />

auf die di/dt-Einprägung mit einer transienten Überhöhung der Durchlaßspannung und damit mit<br />

erhöhten Durchlaßverlusten in diesem Zeitbereich (forward-recovery). Die Höhe der dynamischen<br />

Überspannung, die Dauer der Leitwertmodulation und damit die Verluste hängen vor allem<br />

von der Grunddotierung der n - -Basis, dem Emitterwirkungsgrad, der Trägerlebensdauer,<br />

dem di/dt, dem Schalterstromendwert (Laststrom) und der Temperatur ab.<br />

NPT-IGBT, die durch einen niedrigen Emitterwirkungsgrad und eine hohe Trägerlebensdauer<br />

gekennzeichnet sind, reagieren mit relativ geringen Vorwärtsspannungsspitzen (Bild 3.83). Jedoch<br />

kann der Vorgang mehr als 10 µs dauern.<br />

Dagegen liegen die Werte der transienten Durchlaßspannungsspitzen von PT-Strukturen (hoher<br />

Emitterwirkungsgrad, niedrige Trägerlebensdauer) bis um den Faktor 30...40 über den stationären<br />

Durchlaßwerten. Allerdings ist der Vorgang bereits nach wenigen 100 ns abgeschlossen<br />

(Bild 3.83b). Die gegenläufige Tendenz zwischen Höhe der Spannung und Dauer des Vorganges<br />

führen zu einer gewissen Angleichung der Verluste von NPT- und PT-IGBT-ZVS, die insbesondere<br />

bei hohen Schaltfrequenzen einen nicht vernachlässigbaren Anteil an den Gesamtverlusten<br />

ausmachen können (Bild 3.84a und b).<br />

Arbeitet der Kurzschlußschutz von ZVS auf der Basis einer v CE -Auswertung, muß dieser während<br />

der di/dt-Einprägung ausgeblendet werden, um Fehlabschaltungen des Umrichters zu vermeiden.<br />

236


3 Applikationshinweise<br />

Collector Current iC [A]<br />

50,4<br />

Collector Current iC [A]<br />

54<br />

33,6<br />

36<br />

16,8<br />

18<br />

Collector-Emitter-Voltage vCE [V]<br />

0<br />

10,5<br />

Collector-Emitter-Voltage vCE [V]<br />

-0,3<br />

54<br />

7<br />

36<br />

3,5<br />

18<br />

0<br />

t=500 ns/div<br />

a) b)<br />

0<br />

t=500 ns/div<br />

Bild 3.83 a) di/dt-Einprägung in einen 1200 V/50 A-NPT-IGBT (di/dt = 50 A/µs; i L = 50 A)<br />

b) di/dt-Einprägung in einen 1200 V/50 A-PT-IGBT (di/dt = 50 A/µs; i L = 50 A)<br />

v [V]<br />

CEdyn<br />

E ONdyn[µJ]<br />

PT-low-vCEsat<br />

PT-low-v CEsat<br />

NPT<br />

PT-high-speed<br />

NPT<br />

PT-high-speed<br />

di/dt [A/µs]<br />

a) b)<br />

di/dt [A/µs]<br />

Bild 3.84<br />

a) Dynamische Durchlaßspannungsamplitude von 1200 V/50 A-NPT- und PT-IGBTs als Funktion<br />

vom eingeprägten di/dt (i L = 30 A, T j = 30°C)<br />

b) Verluste während der di/dt-Einprägung von 1200 V/50 A-NPT- und PT-IGBTs als Funktion vom<br />

eingeprägten di/dt (i L = 30 A, T j = 30°C)<br />

aktives, entlastetes Ausschalten<br />

Beim aktiven entlasteten Ausschalten kann der IGBT-Strom unmittelbar in die parallel angeordnete<br />

Kapazität C K kommutieren, wobei der Anstieg der Kollektor-Emitter-Spannung verzögert<br />

und somit die Schaltentlastung ermöglicht wird. Der Verlauf des Tailstromes, d.h. das Ausräumen<br />

der gespeicherten Ladung im IGBT nach dem Sperren des MOSFET-Kanals wird dabei<br />

wesentlich vom Anstieg der Kollektor-Emitter-Spannung beeinflußt. Mit der Vergrößerung der<br />

Kommutierungskapazität sinkt der Ansatzwert des Tailstromes (vergleichbar mit einem kapazitiven<br />

Stromteiler zwischen IGBT und Entlastungskapazität). Gleichzeitig kommt es zu einer Verlängerung<br />

des Tailstromes, was der Ausschaltentlastung entgegenwirkt. Bei NPT-Strukturen mit<br />

hoher Trägerlebensdauer führt dieser Sachverhalt zu einer unbefriedigenden Ausschaltentlastbarkeit<br />

(Bild 3.85a, Bild 3.86). Das Oszillogramm im Bild 3.85b zeigt dagegen, daß der Tailstrom<br />

bei PT-Strukturen bereits zu Null gehen kann, bevor die Kollektor-Emitter-Spannung den<br />

Wert der äußeren Kommutierungsspannung erreicht hat. Die Folge ist, daß bei untersuchten<br />

1200 V/50 A-PT-IGBT-Modulklassen die Ausschaltverluste mit C K = 30 nF bereits um 50 %<br />

gegenüber dem harten Schalten reduziert werden können (Bild 3.86). Die Verlustreduzierung<br />

betrug bei NPT-IGBTs der gleichen Klasse lediglich ca. 20 %.<br />

237


3 Applikationshinweise<br />

Collector Current iC [A]<br />

33<br />

Collector Current iC [A]<br />

30<br />

21,4<br />

19,5<br />

9,8<br />

9<br />

Collector-Emitter-Voltage vCE [V]<br />

-1,8<br />

540<br />

Collector-Emitter-Voltage vCE [V]<br />

-1,5<br />

561<br />

360<br />

374<br />

180<br />

187<br />

0<br />

E<strong>of</strong>f =1,94 mJ<br />

t=500 ns/div<br />

a) b)<br />

E<strong>of</strong>f=0.83 mJ<br />

0<br />

t=200 ns/div<br />

Bild 3.85<br />

a) Entlasteter Ausschaltvorgang eines 1200 V/50 A NPT-IGBTs mit C K = 47 nF<br />

b) Entlasteter Ausschaltvorgang eines 1200 V/50 A PT-IGBTs mit C K = 30 nF<br />

E<strong>of</strong>f [mJ]<br />

E<strong>of</strong>fs<strong>of</strong>t/E<strong>of</strong>fhard<br />

PT-low v CEsat<br />

NPT<br />

NPT<br />

PT-high speed<br />

PT-low v CEsat<br />

PT-high speed<br />

a) b)<br />

Bild 3.86<br />

a) Ausschaltverluste von 1200 V/50 A-IGBTs in Abhängigkeit von der Kommutierungskapazität C K<br />

(v K = 500 V; i L = 50 A; T C = 80°C)<br />

b) Ausschaltverluste bezogen auf das harte Schalten von 1200 V/50 A-IGBTs in Abhängigkeit von der<br />

Kommutierungskapazität C K (v K = 500 V; i L = 50 A; T C = 80°C)<br />

ZVS mit MOSFETs, [43]<br />

MOSFETs sind unipolare Bauelemente, in denen keine Speicherladungen auf- und abgebaut<br />

werden müssen. Hieraus ergeben sich für den Einsatz in ZVS folgende Besonderheiten:<br />

- Es existiert keine dynamische Vorwärtsüberspannung bei spannungslosem Einschalten mit<br />

eingeprägtem di/dt.<br />

- Innerhalb einer Bauelementeklasse zeigt der Vergleich mit dem IGBT, daß der MOSFET mit<br />

Kommutierungskapazitäten von einigen nF bereits nahezu vollständig ausschaltentlastbar ist.<br />

Die relativ hohe Ausgangskapazität von MOSFETs wirkt sich hierbei unterstützend auf die<br />

Ausschaltentlastung aus.<br />

- Der für MOSFETs dynamisch kritische Vorgang, bei dem der Transistor im ausgeschalteten<br />

Zustand mit hohem du DS /dt beansprucht wird (vgl. Kap. 3.5), tritt im ZVS-Betrieb nicht auf.<br />

Daher ist hier die Ansteuerung mit negativer Gate-Source-Spannung prinzipiell zulässig.<br />

238


3 Applikationshinweise<br />

Schnelle Dioden in ZVS<br />

Es gelten folgende Besonderheiten:<br />

- Dioden schalten in ZVS nicht mit Rückstromabriß bei gleichzeitiger Sperrspannungsübernahme<br />

aus. Es bestehen daher geringere Anforderungen an das Reverse-Recovery-Verhalten<br />

im Vergleich zum harten Schalten.<br />

Die Forderung nach sehr gutem dynamischen Einschaltverhalten bleibt beim Einsatz in ZVS<br />

bestehen. Hier weisen insbesondere CAL-Dioden (vgl. Kap. 1.3) spezifische Vorteile auf.<br />

ZCS mit PT- und NPT-IGBT [44], [49], [146]<br />

aktives, entlastetes Einschalten<br />

Bild 3.87 zeigt das Oszillogramm eines entlasteten Einschaltvorganges eines 1200 V/50 A –<br />

NPT-IGBTs sowie die Abhängigkeit der Einschaltverluste verschiedener Leistungshalbleiter von<br />

der Kommutierungsinduktivität L K .<br />

Es ist zu sehen, daß sowohl IGBTs als auch MCTs sehr gut einschaltentlastbar sind. Bereits ab<br />

einer Kommutierungsinduktivität von 3 µH sind die Verluste der hier verglichenen IGBTs und<br />

MCT identisch und betragen im Fall der IGBTs nur noch ca. 15 % der Werte des harten Schaltens.<br />

Im Gegensatz zum Ausschaltvorgang im ZVS-Betrieb trifft hier die sehr gute Einschaltentlastbarkeit<br />

für PT- und NPT-IGBTs gleichermaßen zu.<br />

Die beim Einschalten der IGBTs im ZCS-Mode auftretenden Verluste sind auf die Vorgänge<br />

während der dynamischen Sättigungsphase zurückzuführen.<br />

collector-emitter-voltage v CE [V]<br />

collector current i C [A]<br />

505<br />

335<br />

166<br />

-4<br />

72,1<br />

48,1<br />

EON [mJ]<br />

BJT<br />

NPT-IGBT<br />

PT-IGBT<br />

24<br />

MCT<br />

0<br />

t=250ns/div<br />

a) b)<br />

LK [µH]<br />

Bild 3.87<br />

a) Entlasteter Einschaltvorgang eines NPT-IGBT (L K = 3,6 µH)<br />

b) Einschaltverluste von ZCS als Funktion der Kommutierungsinduktivität L K (v K = 500 V, i L = 30 A,<br />

T j = 30°C)<br />

BJT = Bipolar Junction Transistor, MCT = MOS-Controlled Thyristor<br />

Spannungsumkehr im ausgeschalteten ZCS mit Ausräumung der IGBT-<br />

Restspeicherladung<br />

Bild 3.88 zeigt die Vorgänge des passiven Ausschaltens von IGBT-ZCS (IGBT mit serieller und<br />

antiparalleler Diode) mit anschließender Schalterspannungsumpolung.<br />

Es ist deutlich zu erkennen, daß zum Zeitpunkt der Vorwärtsblockierspannungsaufnahme durch<br />

den IGBT nach Ablauf der Schonzeit im Fall der PT-Struktur eine geringere Restladung ausgeräumt<br />

werden muß (niedrigere Trägerlebensdauer), was zu geringeren Verlusten während dieses<br />

Prozesses führt.<br />

239


3 Applikationshinweise<br />

switch current i [A] S<br />

26,7<br />

switch current i [A] S<br />

27,1<br />

14,3<br />

14,4<br />

1,9<br />

iS<br />

1,7<br />

switch voltage v [V] S<br />

-10,4<br />

522<br />

VS<br />

switch voltage v [V] S<br />

-11<br />

571<br />

138<br />

172<br />

-246<br />

-228<br />

NPT - IGBT<br />

-630<br />

t=1 µs/div<br />

PT - IGBT<br />

-627<br />

t=1 µs/div<br />

Bild 3.88<br />

Ausschaltverläufe von 1200 V/50 A-NPT- und PT-IGBTs (t H = 1,3 µs, L K = 10µH)<br />

Die Abhängigkeit der Restspeicherladung von der Schonzeit zeigt Bild 3.89a. Darin werden die<br />

Vorzüge der PT-Struktur sehr anschaulich dargestellt. Nachteilig wirkt sich dagegen die für PT-<br />

Strukturen stärkere Temperaturabhängigkeit der Speicherladung aus, die aufgrund der damit verbundenen<br />

Gefahr der thermischen Mitkopplung insbesondere bei kleinen Schonzeiten die maximal<br />

zulässige Schaltfrequenz einschränkt (Bild 3.89).<br />

Qs [µC]<br />

Qs [µC]<br />

NPT-<br />

IGBT<br />

High-Speed-PT-<br />

IGBT<br />

Low-VCEsat-PT-<br />

IGBT<br />

NPT-IGBT (0,02µC/K)<br />

Low-<br />

VCEsat-PT-IGBT<br />

(0,07 µC/K)<br />

High-Speed-PT-IGBT<br />

(0,04 µC/K)<br />

tH[µs]<br />

Tj [°C]<br />

a) b)<br />

Bild 3.89 a) Restspeicherladung von PT- und NPT-IGBT-ZCS als Funktion der Schonzeit (v K = 400 V, i L = 30 A,<br />

L K = 10µH, T j = 60°C)<br />

b) Speicherladung von PT- und NPT-IGBT-ZCS als Funktion der Sperrschichttemperatur des<br />

Transistors (v K = 400 V, i L = 30 A, L K = 10 µH, t H = 1,3 µs)<br />

In [44] wird eine IGBT-ZCS-Treiberstufe vorgestellt, bei der während der Schonzeit ein zusätzlicher<br />

Kollektorstrom über den Treiber in den IGBT eingespeist wird, um die Speicherladung<br />

auszuräumen. Mit dieser Maßnahme konnten die Verluste während der Blockierspannungsübernahme<br />

insbesondere bei Schonzeiten t H > 2 µs drastisch gesenkt werden.<br />

ZCS mit MOSFETs<br />

Beim Einsatz in ZCS ergeben sich folgende Besonderheiten:<br />

- Durch die nicht vorhandene dynamische Sättigungsphase können MOSFETs mit sehr kleinen<br />

(...1 µH...) seriellen Entlastungsinduktivitäten nahezu vollständig einschaltentlastet werden.<br />

Die hohe Ausgangskapazität von MOSFETs wirkt sich allerdings nachteilig auf die Einschaltverluste<br />

aus. Bei hohen Schaltfrequenzen (> 50 kHz) muß der hierdurch resultierende<br />

Verlustanteil an den Gesamtverlusten berücksichtigt werden.<br />

240


3 Applikationshinweise<br />

- Aufgrund des unipolaren Charakters erfolgt keine Ausräumung von Restspeicherladung bei<br />

Umpolung der Schalterspannung am Ende der Schonzeit. Allerdings muß die relativ hohe<br />

Ausgangskapazität umgeladen werden.<br />

Schnelle Dioden in ZCS<br />

Es gelten folgende Besonderheiten:<br />

- Dioden schalten in ZCS mit Rückstromabriß bei gleichzeitiger Sperrspannungsübernahme<br />

aus. Aufgrund vorhandener Kommutierungsinduktivitäten erfolgt die Abkommutierung der<br />

Dioden jedoch mit geringerer Geschwindigkeit als in hart schaltenden Umrichtern ( niedrigere<br />

Rückstromspitze, geringere Ausschaltverluste).<br />

- Werden schnelle Dioden in ZCS als Reihen<strong>diode</strong>n von IGBTs oder MOSFETs eingesetzt,<br />

besteht zudem die Forderung nach sehr gutem dynamischen Einschaltverhalten (vgl. Kap.<br />

1.3).<br />

3.8.3.4 Schlußfolgerungen<br />

Die Bewertung von IGBTs beim harten Schalten ist nicht auf das weiche Schalten übertragbar.<br />

Unter den Bedingungen des weichen Schaltens sind aufgrund der erläuterten dynamischen Prozesse<br />

PT-IGBTs mit niedrigerer Ladungsträgerlebensdauer besser geeignet als NPT-IGBTs. Bei<br />

Untersuchungen an Schaltern der 1200 V-Spannungsklasse drückte sich dieser Sachverhalt deutlich<br />

in niedrigeren Gesamtverlusten bei PT-IGBT-Schaltern aus.<br />

Der Vergleich ist quantitativ nicht auf andere Spannungsklassen übertragbar. In der 600 V-<br />

Bauelementeklasse kann es bei Einsatz von Dünnwafertechnologien (niedrigere Durchlaßspannungsabfälle)<br />

eine Verschiebung zugunsten der NPT-Strukturen aufgrund der besseren Temperaturstabilität<br />

der Bauelementeparameter geben.<br />

MOSFETs sind aufgrund ihres unipolaren Charakters sehr gut für das weiche Schalten – besonders<br />

als ZVS – geeignet.<br />

Wegen der prinzipbedingten hohen Durchlaßverluste ist der Einsatz bei hohen Schaltfrequenzen<br />

( > 50 kHz) sowie im Niedervolt/Hochstrombereich sinnvoll.<br />

Durch neue MOSFET-Technologien mit niedrigeren R DSon -Werten (z.B. CoolMOS) werden die<br />

Einsatzfelder erweitert.<br />

Aufgrund der Vielzahl entlastet schaltender Stromrichtertopologien mit ihren spezifischen<br />

Schalterbeanspruchungen ist eine Pauschalaussage zu Frequenzgrenzen von Schaltern mit IGBTs<br />

und MOSFETs nicht möglich.<br />

In der in Bild 3.79 angegebenen Beispielschaltung sind mit Bauelementen der 1000..1200 V/20<br />

..50 A-Klasse folgende Frequenzgrenzen realistisch:<br />

NPT-IGBT: ZVS: 50 kHz ZCS: 70...80 kHz<br />

PT-IGBT: ZVS: 70...80 kHz ZCS: 80...90 kHz<br />

MOSFET ZVS: > 200 kHz ZCS: > 200 kHz<br />

241


Applikationshinweise<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Grad ihrer Empfindlichkeit hängt von der Höhe der Eingangskapazität (MOSFET: C GS -<br />

Gate-Source-Kapazität/IGBT: C GE -Gate-Emitter-Kapazität) ab.<br />

IGBTs und Leistungs-MOSFETs mit großen Chipflächen weisen hohe Eingangskapazitäten auf<br />

und gelten deshalb im Sinne der MIL-STD 883C, Methode 3015.6 als weniger empfindlich im<br />

Vergleich zu Kleinsignal-Bauelementen.<br />

Bei der Handhabung von Leistungsmodulen mit IGBTs oder MOSFETs sind die Vorschriften<br />

der o.g. MIL-Norm sowie der DIN VDE 0843 T2, identisch mit IEC 801-2, zu beachten.<br />

Eingangsprüfung und Weiterverarbeitung dürfen nur an speziell eingerichteten Arbeitsplätzen<br />

mit leitfähigen Ablagen, Masseverbindungen usw. von geeignet bekleideten Mitarbeitern (antistatische<br />

Kittel, evt. Handgelenkband) durchgeführt werden. Transport- und Montageeinheiten<br />

sowie Leiterplatten müssen vor der Verarbeitung ESD-gefährdeter Bauelemente auf gleiches<br />

Potential gebracht werden.<br />

Im Anlieferungszustand der Leistungsmodule sind Gate-und Sourceanschluß (MOSFET) bzw.<br />

Gate-und Emitteranschluß (IGBT) durch leitfähigen Schaumst<strong>of</strong>f oder Gummi, selbstklebende<br />

Kupferfolie, einen aufgeschobenen Ringniet oder ein geeignetes, leitfähiges Verpackungssystem<br />

kurzgeschlossen. Soweit möglich, sollte dieser Kurzschluß erst beim Verschalten des Gateanschlusses<br />

aufgehoben werden.<br />

..2 Montagehinweise<br />

Im Interesse eines optimalen thermischen Kontaktes Leistungsmodul-Kühlkörper müssen Modulboden<br />

und Kühlkörperoberfläche sauber und staubfrei sein. Für den Kühlkörper sind, je nach<br />

Modultyp, besondere Anforderungen bezüglich Rauhigkeit (RZ: < 6,3...10µm), Stufen (

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