Aktuelles Interview: Bundesseniorenministerin Renate Schmidt
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Drittens muss die Pflege ganzheitlich<br />
angelegt sein und ambulante,<br />
teilstationäre und stationäre Bereiche<br />
zusammenführen. In den vergangenen<br />
vier Jahren haben wir die Situation<br />
in den Heimen verbessert, wir<br />
werden den Verbraucherschutz in der<br />
Pflege weiter voranbringen.<br />
SZ: Der vierte Altenbericht der<br />
Bundesregierung gibt Handlungsempfehlungen<br />
im Schwerpunktbereich<br />
der Demenzerkrankungen.<br />
Hier ist sicher ein wichtiger Handlungsbedarf<br />
erkannt. Was kann denn<br />
der Bund tun, um die Betreuung von<br />
Hochaltrigen mit Demenzerkrankungen<br />
weiter zu verbessern?<br />
<strong>Schmidt</strong>: Dem Thema Demenzerkrankungen<br />
haben wir uns bereits<br />
in der letzten Legislaturperiode stärker<br />
angenommen. Die Zahl der<br />
Demenzerkrankten steigt – derzeit<br />
sind es rund 900.000. Damit steigt<br />
auch die Belastung für die pflegenden<br />
Angehörigen. Körperlich und psychisch<br />
sind beide, Kranke und Pflegende,<br />
oft sehr gefordert. Deshalb geben<br />
wir pflegenden Angehörigen mit 460<br />
Euro pro Jahr eine zusätzliche Hilfe.<br />
Die Versorgung von Alzheimererkrankten<br />
beispielsweise muss aber<br />
weiter verbessert werden, und dazu<br />
zählt auch Aufklärung. Demenz darf<br />
nicht länger ein Tabu-Thema sein.<br />
Das Alzheimer-Telefon (Anmerkung<br />
der Redaktion: Telefon-Nummer<br />
0 18 03/17 10 17) der Deutschen<br />
Alzheimergesellschaft, das von uns<br />
finanziell gefördert wird, kann ich als<br />
Informationsquelle sehr empfehlen.<br />
SZ: Frau Ministerin, vielen Dank<br />
für das Gespräch.<br />
Sa<br />
„Pflege muss<br />
ganzheitlich<br />
angelegt sein“<br />
Eine menschliche Stadt, wie Möller sie wollte<br />
Für ihr besonderes bürgerschaftliches Engagement<br />
erhielt die Alten- und Weihnachtshilfe der<br />
Frankfurter Rundschau Ende des vergangenen<br />
Jahres die Walter Möller-Plakette. Kämmerer Horst<br />
Hemzal überreichte die mit 10.000 Euro dotierte<br />
Auszeichnung an den neuen Chefredakteur der FR,<br />
Dr. Wolfgang Storz. Über 20 Millionen Euro<br />
Spenden hat die Aktion „Not gemeinsam lindern“,<br />
die 1949 ins Leben gerufen wurde, bereits sammeln<br />
können. Mit dem Geld werden jährlich rund 3.500<br />
alte und kranke Menschen unterstützt.<br />
Foto: Rüffer<br />
SZ 1/2003<br />
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