Vortag von Dr. Stephan Rietiker - SGO
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Business Wargaming aus der Sicht<br />
der Unternehmungsführung<br />
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am Beispiel der ehemaligen Sulzer Medica/ Centerpulse AG<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Stephan</strong> <strong>Rietiker</strong><br />
Zürich, 1. September 2009
Ausgangslage <strong>von</strong> Sulzer Medica/ Centerpulse<br />
(Mitte 2001)<br />
• <strong>Dr</strong>ohende Sammelklagen in Milliardenhöhe (verunreinigte Hüft- und<br />
Kniegelenke)<br />
• Ausmass des Schadens intern unklar<br />
• Ca. 5000 Mitarbeiter, 1.7 Mrd. CHF Umsatz, neue Konzernleitung<br />
• Liquide Mittel drohten auszugehen<br />
• Enormer medialer <strong>Dr</strong>uck<br />
• Fehlendes integriertes Risk Management<br />
• Höchste <strong>Dr</strong>inglichkeit, dem Verwaltungsrat einen umfassenden<br />
Sanierungsplan zu unterbreiten<br />
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Wichtigste Strategische Fragestellungen<br />
• Legale Strategie: Optionen im Falle des Scheiterns der<br />
Vergleichsverhandlungen; Vergleiche mit Einzelklägern oder<br />
Einleitung eines Insolvenzverfahrens (Chapter 11)<br />
• Geschäftsmodell: diversifiziert oder fokussiert? Desinvestition?<br />
Shareholder Value der Optionen?<br />
• Sofortmassnahmen im operativen Geschäft<br />
• Proaktives integriertes Risk- und Compliance Management-System<br />
(Frühwarnsystem!)<br />
• Modellierung der globalen und regionalen (inklus. Mitbewerber)<br />
Marktentwicklungen<br />
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Methodik (1) - Organisationsstruktur<br />
Team<br />
Konzernleitung<br />
• Getrennte Bearbeitung<br />
der Themen<br />
• Raster + Logistik durch<br />
Beraterfirma<br />
Externe<br />
Expertenteams<br />
(unabhängig)<br />
Interne<br />
Expertenteams<br />
Externe<br />
Beratungsfirma<br />
Sicherstellung eines hohen Masses an Objektivität der<br />
harten und empirischen Faktoren/ Daten<br />
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Methodik (2)<br />
Folgende Themen wurden systematisch behandelt:<br />
• Gegenwärtige und künftige kompetitive Stellung des Konzerns in<br />
Bezug auf den Markt, Forschung und Entwicklung sowie Analysen<br />
<strong>von</strong> Stärken und Schwächen<br />
• Makroökonomische Einflüsse<br />
• Schlüsseldeterminanten des Konzernerfolges<br />
• Künftige wegweisende Technologien/ Patentsituationen<br />
• Sofortmassnahmen<br />
• Konzernstruktur; Diversifikation vs. Fokussierung<br />
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Resultate (6 Wochen nach Beginn!)<br />
• Schaden war durch eigene Mittel definitiv nicht zu decken<br />
• Desinvestition einzelner Konzernbereiche zwingend notwendig;<br />
Prioritätenliste erstellt (Maximierung <strong>von</strong> Shareholder Value)<br />
• Konzernumfassendes Risk- und Compliance Management System<br />
wurde verabschiedet und mit der Implementation konnte begonnen<br />
werden<br />
• Detaillierter Plan zur allfälligen Einleitung eines Insolvenzverfahrens<br />
(Chapter 11) lag vor (Abkopplung der Risiken des US Geschäfts)<br />
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Erkenntnisse/ Schlussfolgerungen<br />
• Massiver Zeitgewinn trotz Komplexität der Fragestellungen (auf<br />
verschiedene Unternehmensstufen anwendbar)<br />
• Effiziente Erarbeitung <strong>von</strong> Entscheidungsgrundlagen<br />
• Corporate Cockpit unerlässlich, um Blindflug zu vermeiden<br />
• Positiver Teambildungseffekt als Nebenerscheinung<br />
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