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<strong>BULLS</strong> INNOVATIONEN <strong>2011</strong><br />
GERRIT GAASTRA IM INTERVIEW<br />
Gerrit Gaastra ist mit seiner Firma<br />
GG Concepts seit 16 Jahren<br />
als Berater in der Fahrradindustrie<br />
tätig. Die Begeisterung<br />
für Fahrräder wurde ihm in die<br />
Wiege gelegt. Schon sein Urgroßvater<br />
gründete die Marke<br />
Batavus, so dass Gerrit bei<br />
seinem Großvater und Vater,<br />
dem Gründer und langjährigem<br />
Besitzer der Marke Koga Miyata,<br />
das Fahrradbusiness von<br />
der Pike auf gelernt hat. Seine<br />
zweite „Ausbildung“ in Sachen<br />
Fahrradtechnik erfuhr er als<br />
Mountain-Bike-Rennfahrer und Entwickler von Mitte der 80er- bis Anfang<br />
der 90er-Jahre in Kanada. Auf den verschiedenen Stationen seiner<br />
beruflichen Karriere waren speziell seine Erfahrungen gefragt und sind<br />
es bis heute. Seit 2007 ist GG Concepts mitverantwortlich für die Produktentwicklung<br />
und das Marketing der Mountain Bikes und Rennräder<br />
der Marke <strong>BULLS</strong>.<br />
1<br />
Was sind die Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit für das<br />
<strong>BULLS</strong>-Programm <strong>2011</strong> gewesen?<br />
Wir hatten in den letzten 12 Monaten viel zu tun, denn wir haben eine<br />
ganze Reihe von Innovationen zur Serienreife entwickelt. Das sind die<br />
29er-Bikes, unsere stark überarbeiteten Carbonrahmen für die Night<br />
Hawk Rennräder und Black Adder Mountain Bikes, das Wild Mojo All-<br />
Mountain-Bike mit von Grund auf neu entwickeltem Rahmen sowie die<br />
Einführung von hochwertigen Triple-Butted-Aluminiumrahmen bei den<br />
Mountain Bikes der Copperhead-Klasse.<br />
Speziell die Entwicklung der 29er-Bikes sowie des Wild Mojo hat uns<br />
viel Zeit gekostet, weil wir uns grundsätzlich nicht damit zufrieden<br />
geben, bestehende Konstruktionen zu kopieren. Uns motiviert die Idee,<br />
ein herausragendes Ergebnis zu erzielen, in dem wir unsere Arbeit<br />
mit dem sprichwörtlichen weißen Blatt Papier beginnen. So weisen<br />
beispielsweise die <strong>BULLS</strong> 29er-Bikes eine etwas andere Geometrie<br />
auf als andere 29er am Markt. <strong>BULLS</strong> 29er sind darüber hinaus auch<br />
uneingeschränkt kompatibel mit 2,25 Zoll-Reifen, was lange nicht für<br />
alle 29er am Markt gilt. Wir sind überzeugt, dass die großen Räder<br />
ihr Potential gegenüber den traditionellen 26 Zoll-Reifen nur dann ausspielen,<br />
wenn sie auf technisch ebenbürtigen Reifen rollen.<br />
2<br />
Gab es so etwas wir Ihr persönliches Highlight während<br />
dieser Entwicklungsphase?<br />
Nach all den Jahren, die ich in der Fahrradbranche arbeite, sind viele<br />
Abläufe fraglos Routine. Mein Part besteht nicht nur darin, Ideen zu<br />
entwickeln, sondern die konkrete Entwicklungsarbeit voranzutreiben<br />
und die Arbeit der verschiedenen Beteiligten zu koordinieren. Das<br />
ist nicht immer einfach und geht häufi g auch nicht ohne Stress ab,<br />
denn der Zeitdruck ist immer präsent. Insofern freut es mich sehr,<br />
wie produktiv beim Projekt <strong>BULLS</strong> die Entwicklungspartner, das heißt<br />
die Produktmanager, das <strong>BULLS</strong>-Rennteam mit seinen Fahrern, der<br />
Teamleitung und seinem Mechaniker, die Rahmenhersteller sowie das<br />
GG Concepts Team zusammenarbeiten. Bei der Entwicklung der 29er-<br />
Bikes hat das besonders gut funktioniert. Nach der Freigabe dieser<br />
Laufradgröße für den Rennsport ab 2010 war uns schnell klar, dass<br />
wir für unser Rennteam 29er-Bikes brauchen, um dann möglichst für<br />
<strong>2011</strong> damit auch in die Serienproduktion gehen zu können. Das haben<br />
wir geschafft. Erste Tests der Teamfahrer mit Titan-Prototypen im<br />
letzten Winter bestätigten unsere Erwartungen. Von da ab war es<br />
unser Ziel, dass das Team <strong>BULLS</strong> bei der Transalp im Juli 2010 auf<br />
Black Adder 29er-Carbonbikes an den Start geht.<br />
Zwei Wochen vor der Transalp saßen unsere Profi s Karl, Stefan, Thomas<br />
und Tim erstmals auf diesen Bikes und waren voll des Lobes.<br />
Technische Weiterentwicklungen, die sich aus den harten und anspruchsvollen<br />
Rennsessions der Profi s ergaben, fi nden sich heute in<br />
der Serienfertigung wieder. Stefan und Karl konnten die Transalp am<br />
Ende überzeugend für sich entscheiden. Dieser Erfolg krönte die Arbeit<br />
aller Beteiligten in beeindruckender Weise.<br />
3<br />
Wie wichtig ist in Ihren Augen ein guter Service durch den<br />
<strong>BULLS</strong> Fachhändler für Biker?<br />
Angesichts stetig voranschreitender Technisierung der Bikes - insbesondere<br />
im Mountainbike, aber auch im Rennradbereich – wird ein<br />
perfekter und schneller Service immer wichtiger. Viele Reparaturen<br />
können die Biker heute nicht mehr selber ausführen. Eine V-Brake<br />
konnte man bis vor einigen Jahren noch einstellen. Bei der Entlüftung<br />
von Scheibenbremsen oder gar der Instandsetzung einer aktuellen Federgabel<br />
sollte heute ein Serviceexperte gefragt werden.<br />
Heute wird ein gutes Bike außergewöhnlich stark beansprucht; gleichzeitig<br />
soll es jedoch, insbesondere durch die Verwendung fi ligraner<br />
Technik, möglichst leicht sein. Aufgrund dieses sinnbildlichen Spagats<br />
wird bereits deutlich, wie wichtig guter Service heute ist. Die inzwischen<br />
mehr als 450 <strong>BULLS</strong>-Fachhändler in Deutschland haben das<br />
erkannt und ihre Service-Stationen darauf ausgerichtet. Sie reparieren<br />
die Räder ihrer Kunden nicht nur schnell, sie stellen ihren Kunden auf<br />
Wunsch ein Ersatzrad zur Verfügung, falls eine Reparatur doch einmal<br />
länger dauern sollte.<br />
Eine schnelle Verfügbarkeit von speziellen und ausgefallenen Ersatzteilen<br />
(oftmals innerhalb eines Tages) ist jederzeit gewährleistet. Aus<br />
meiner ganz persönlichen Erfahrung heraus, lassen sich viele Beispiele<br />
dafür anführen, dass die allermeisten Biker beim <strong>BULLS</strong>-Fachhändler<br />
in ihrer Nähe sehr gut aufgehoben sind (siehe auch www.bulls.de).<br />
Gerrit Gaastra, GG Concepts<br />
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