09.07.2014 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Bus 2/2014

Starke Leistung. Bei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre Kompetenz und Innovationskraft. Für Busse bieten wir den richtigen Antrieb für jede Anforderung. Lesen Sie außerdem in der Bus-Ausgabe des MANmagazins, was MAN-Entwickler beschäftigt, die für den Stadtverkehr der Zukunft forschen oder wie MAN Altteile zu hochwertigen Originalteilen aufbereitet. Zudem bieten wir Ihnen einen Vorgeschmack darauf, wie sich MAN auf der IAA präsentieren wird.

Starke Leistung. Bei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre Kompetenz und Innovationskraft. Für Busse bieten wir den richtigen Antrieb für jede Anforderung. Lesen Sie außerdem in der Bus-Ausgabe des MANmagazins, was MAN-Entwickler beschäftigt, die für den Stadtverkehr der Zukunft forschen oder wie MAN Altteile zu hochwertigen Originalteilen aufbereitet. Zudem bieten wir Ihnen einen Vorgeschmack darauf, wie sich MAN auf der IAA präsentieren wird.

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2/<strong>2014</strong><br />

Deutschland<br />

<strong>Bus</strong>motoren-Entwicklung bei MAN<br />

Starke Leistung


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Entdecken Sie<br />

das<br />

<strong>Ausgabe</strong> auf dem Tablet.<br />

auch als digitale<br />

inhalt<br />

Deutschland<br />

04 Ein Mann für alle Fälle<br />

Hendrik Schöler fährt einen Linienbus, der im<br />

Notfall zum Rettungsfahrzeug wird.<br />

Impressum<br />

Das MAN magazin erscheint dreimal jährlich<br />

in 16 Sprachen.<br />

06 Dschungelprüfung<br />

Volksbusse von MAN Latin America bringen<br />

brasilianische Kinder zur Schule.<br />

für Android<br />

Einfach die<br />

App kostenlos<br />

downloaden:<br />

für iPhone<br />

Herausgeber MAN Unternehmenskommunikation<br />

Andreas Lampersbach,<br />

Ungererstraße 69, 80805 München<br />

Chefredakteur Florian Wöst<br />

Redaktion Joachim Kelz,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-1175, magazin@man.eu,<br />

www.man.eu<br />

Verlag Burda Creative Group GmbH,<br />

Arabellastraße 23, 81925 München,<br />

Tel.: +49. 89. 9250-1320, Fax: +49. 89. 9250-1680,<br />

www.burdacreative.com<br />

Redaktion & Autoren Klaus-Peter Hilger (Ltg.),<br />

Yasmine Sailer (Stv.), Tobias Birzer, Markus Boden,<br />

Martin Kaluza, Richard Kienberger, Vanessa<br />

Plodeck, Jenni Roth, Marcus Schick<br />

ProjektmANAger Marlene Freiberger,<br />

Sara Austen<br />

Konzeption Stefan Lemle, A New Kind<br />

ArtdireCtor Michael Weies, A New Kind<br />

Grafik Micheline Pollach, Andrea Hüls,<br />

Alexandra Barlow<br />

Bildredaktion Elke Latinovic<br />

Titelbild MAN<br />

Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.),<br />

Jutta Schreiner<br />

produktioN Burda Creative Group GmbH<br />

Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,<br />

Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München<br />

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Änderungen sind mit der Redaktion<br />

abzustimmen.<br />

aboservice Thomas Mahler GmbH,<br />

Postfach 50 04 65, 80974 München,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />

Thomas.Mahler-ext@man.eu<br />

Copyright ©<strong>2014</strong> bei MAN<br />

und Burda Creative Group GmbH<br />

18 Titelthema<br />

Bei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre<br />

Kompetenz und Innovationskraft. Für Stadtbusse gibt es verschiedene<br />

Antriebslösungen für jede Anforderung.<br />

30<br />

36<br />

08 Vier Herzen für ein Traumschiff<br />

Die Viking Star bekommt vier umweltschonende<br />

Motoren von MAN Diesel & Turbo.<br />

10 Brandheiße Helfer<br />

Die Geschichte der MAN-Feuerwehrfahrzeuge<br />

12 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

16 Eintauchen in die Welt von MAN<br />

Auf der IAA Nutzfahrzeuge präsentiert sich<br />

MAN mit einem emotionalen Markenauftritt.<br />

18 Starke Leistung<br />

Diesel, Erdgas oder Hybrid: MAN hat für jede<br />

Anforderung den passenden <strong>Bus</strong>motor.<br />

22 Profis fahren MAN<br />

Weltweit genießen Fußballmannschaften<br />

den Reisekomfort in <strong>Bus</strong>sen von MAN.<br />

26 Immer einen Schritt voraus<br />

MAN-Entwickler forschen im Projekt UR:BAN<br />

an Ideen für den Stadtverkehr von morgen.<br />

30 Aus Alt mach Neu<br />

In Nürnberg bereitet MAN Altteile zu<br />

hochwertigen ecoline-Originalteilen auf.<br />

Das Beste aus der MAN-Welt<br />

Welche Innovationen wird MAN bei der<br />

IAA <strong>2014</strong> vorstellen? Was beschäftigt die MAN-<br />

Entwickler, die für den Stadtverkehr der Zukunft<br />

forschen? Und wie wird aus einem alten<br />

ein neuer Motor? Die zweite Aus gabe des<br />

<strong>MANmagazin</strong> gibt Antworten auf diese und<br />

weitere spannende Fragen. Es spiegelt die Welt<br />

wider, aus der MAN kommt: eine technisch<br />

geprägte Welt, mit interessanten Themen aus<br />

dem Lkw- und <strong>Bus</strong>bereich bis hin zu Turbinen<br />

und Motoren, die in Schiffen oder Kraftwerken<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Viel Freude und spannende Unterhaltung<br />

mit dem <strong>MANmagazin</strong> – oder laden Sie sich<br />

gratis die digitale Tablet-<strong>Ausgabe</strong> herunter,<br />

erhältlich als App für iOS und Android.<br />

Fotos: APPLE INC. Pr<br />

48<br />

36 Stadt, Land, <strong>Bus</strong><br />

Sightseeing-<strong>Bus</strong>unternehmen in aller Welt<br />

bauen auf MAN-Chassis.<br />

40 Offshore<br />

Per Schiff zum Windpark – unterwegs mit<br />

einer Servicemannschaft<br />

46 Heavy Metal<br />

In Südafrika meistern MAN-Lkw harte<br />

Bedingungen.<br />

48 Die Kilometer-Millionäre<br />

MAN-<strong>Bus</strong>se fahren auch mit mehr als einer<br />

Million Kilometern auf dem Tacho einwandfrei.<br />

02<br />

03


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

my man<br />

Ein Mann<br />

für alle<br />

Fälle<br />

Hendrik Schöler, 41, ist seit 19 Jahren <strong>Bus</strong>fahrer<br />

bei den Verkehrsbetrieben Westfalen Süd<br />

(VWS) in Siegen. Er ist einer von acht Fahrern,<br />

die den Siegener Rettungsbus lenken dürfen –<br />

einen Linienbus, der im Notfall zum Evakuierungsfahrzeug<br />

umfunktioniert wird.<br />

Wie wird der Rettungsbus eingesetzt?<br />

Als Linienbus fährt er meist im Stadtverkehr.<br />

Wenn es Alarm gibt, müssen alle Fahrgäste<br />

aussteigen und werden von einem Ersatzbus<br />

abgeholt. Dann geht’s mit Blaulicht und Sirene<br />

zum Einsatzort. Die Feuerwehr braucht den<br />

<strong>Bus</strong>, wenn viele Menschen evakuiert werden<br />

müssen oder es viele Verletzte gibt. Mit Stehplätzen<br />

finden bis zu 150 Personen Platz.<br />

Sind Sie schon einen Einsatz gefahren?<br />

Ja, das war sehr aufregend. Auf der Bahnstrecke<br />

Siegen – Köln gab es einen Unfall mit dem<br />

Regionalexpress. Als die Anforderung von der<br />

Leitstelle kam, bin ich sofort zum Unglücksort<br />

gefahren. Zum Glück gab es nur drei Leichtverletzte.<br />

30 Passagiere, die aus dem Zug evakuiert<br />

wurden, habe ich nach Betzdorf gebracht.<br />

Ist der <strong>Bus</strong> besonders ausgestattet? Im<br />

Inneren ist der MAN Lion’s City-Gelenkbus<br />

mit Spezialhalterungen für Krankentragen<br />

und Notarztequipment ausgerüstet. Dazu hat<br />

er Blaulicht und Martinshorn und eine weißrote<br />

Lackierung wie ein Feuerwehrauto.<br />

Wie finden die Fahrgäste den <strong>Bus</strong>? Im<br />

Stadtverkehr ist unser Rettungsbus eine echte<br />

Attraktion. Ich sehe immer wieder Leute, die<br />

den <strong>Bus</strong> fotografieren. Und Schüler sind natürlich<br />

völlig begeistert, wenn sie mit dem<br />

Rettungsbus mal zur Schule fahren dürfen.<br />

Wandlungsfähig: Im Notfall<br />

wird der Linienbus zum<br />

Rettungsfahrzeug.<br />

Foto: Tillmann Franzen<br />

04<br />

05


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Bildungsmobil: Der gelbe Volksbus holt<br />

Kinder aus den ländlichen Gegenden<br />

Brasiliens ab und bringt sie zur Schule.<br />

Dschungelprüfung<br />

Pedro ist zwölf Jahre alt und wohnt<br />

am Stadtrand von Mata de São João im Bundesstaat<br />

Bahia. Früher wäre es ihm nicht möglich<br />

gewesen, täglich die Schule zu besuchen,<br />

denn in seinem Vorort gibt es keinen öffentlichen<br />

Nahverkehr. Doch seit 2007 findet ein<br />

gelber Volksbus den Weg über die unbefestigten<br />

Schotterstraßen in die Außenbezirke<br />

von Mata de São João. Jeden Morgen bringt er<br />

Pedro und die anderen Kinder zur Schule und<br />

abends wieder zurück nach Hause. Die Initiative<br />

heißt „Caminho da Escola“ (Schulweg) und<br />

wurde von der brasilianischen Regierung ins<br />

Leben gerufen. Ziel ist es, mit einer modernen<br />

<strong>Bus</strong>flotte Schulkinder aus ländlichen Gegenden<br />

zum Unterricht zu bringen. Damit tragen<br />

die <strong>Bus</strong>se dazu bei, dass die Kinder regelmäßig<br />

zur Schule gehen. MAN Latin America ent-<br />

wickelte für das Programm zwei Volksbus-<br />

Modelle, die mit verstärkter Federung und<br />

redu ziertem Überhang an Front und Heck speziell<br />

für schwere Straßenverhältnisse geeignet<br />

sind. Die Schulbusse haben extragroße Türen,<br />

Notfallfenster, bequeme Sitze mit Anschnallgurten<br />

und eine eingebaute Geschwindigkeitsbegrenzung,<br />

denn die Sicherheit der kleinen<br />

Fahrgäste steht immer im Vordergrund.<br />

Heute sind mehr als 14 000 Volksbusse<br />

in verschiedenen Regionen Brasiliens für<br />

„Caminho da Escola“ unterwegs. Damit stellt<br />

MAN Latin America die meisten Fahrzeuge für<br />

das Programm und trägt so wesentlich dazu<br />

bei, die Bildung im Land zu fördern. Denn<br />

ohne die <strong>Bus</strong>se würden Pedro und Tausende<br />

andere Schüler den weiten und beschwerlichen<br />

Schulweg nicht meistern können.<br />

Foto: Fernando Vivas/MAN Latin America pr<br />

06<br />

07


man magazin 2/<strong>2014</strong><br />

Hoch hinaus: Per Kran wird<br />

der Motor an Bord des<br />

Kreuzfahrtschiffs gehievt.<br />

Vier<br />

Herzen<br />

für ein Traumschiff<br />

Mit 230 Meter Länge, 29 Meter Breite und<br />

Platz für 944 Passagiere gehört sie zu den kleinen<br />

Superluxusschiffen: die „Viking Star“, das<br />

neueste Kreuzfahrtschiff von Viking Ocean<br />

Cruises. Angetrieben wird der Luxusliner von<br />

vier 32/44CR-Motoren von MAN Diesel &<br />

Turbo. Auf der italienischen Werft Fincan -<br />

tieri – Cantieri Navali Italiani S.p.A. wurden<br />

die Motoren per Kran an Bord des Schiffs gebracht<br />

und im Motorraum installiert.<br />

Insgesamt acht Motoren liefert MAN<br />

Diesel & Turbo für die Viking Star und ein<br />

Schwesterschiff. Dabei kooperiert das Unternehmen<br />

mit Alfa Laval, das die Abgasreinigungssysteme<br />

für die Beseitigung von Schwefeloxid<br />

bereitstellt. Durch die Kombination<br />

der hocheffizienten MAN-Motoren mit dem<br />

Abgasreinigungssystem können die neuen<br />

Luxus-Kreuzfahrtschiffe die zunehmend<br />

strengeren Bestimmungen für Schwefeloxidemissionen<br />

in aller Welt auf sehr wirtschaftliche<br />

Art erfüllen.<br />

Passgenau: Im Motorraum des<br />

Schiffs installieren Mechaniker den<br />

ersten von vier MAN-Motoren.<br />

Fotos: Fincantieri/MAN, Viking Star PR<br />

Zukunftsvision: So soll die<br />

„Viking Star“ ab 2015 auf den<br />

Weltmeeren unterwegs sein.<br />

Ein Video über den spektakulären<br />

Einbau eines Motors<br />

per Kran sehen Sie in der App.<br />

08<br />

09


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Brandheiße<br />

Helfer<br />

Auf MAN-Technik ist auch<br />

im Alarmfall Verlass:<br />

Seit 99 Jahren ist MAN ein<br />

zuverlässiger Partner der<br />

Feuerwehren. Die Branchenkompetenz<br />

hat sich seit<br />

1915 kontinuierlich weiterentwickelt<br />

– bis zu den<br />

heutigen hochmodernen<br />

Löschfahr zeugen in Euro 6.<br />

Durch den „Schell-Plan“, der<br />

eine Typenreduzierung bei<br />

Automobilen anstrebte, durfte<br />

MAN ab 1938 nur noch<br />

schwere Lkw bauen. Die<br />

Feuerwehren brauchten aber<br />

vor allem leichtere Fahrzeuge.<br />

Daher dauerte es bis Ende der<br />

1950er-Jahre, bis sich<br />

MAN wieder im Feuerwehr-<br />

Branchensegment<br />

positionieren konnte.<br />

1937<br />

1985<br />

Mit dem Frontlenker schlug<br />

MAN 1985 ein neues Kapitel in<br />

der Geschichte der Feuerwehrfahrzeuge<br />

auf. Die neue mittelschwere<br />

Reihe brachte MAN<br />

einen sehr guten Ruf ein. Oft<br />

stehen die Einsatzfahrzeuge<br />

über Jahrzehnte im täglichen<br />

Alarmdienst.<br />

Mit der „Hauber“-Generation lieferte MAN in<br />

den 1960er-Jahren den Feuerwehren Straßenund<br />

Allradantrieb sowie starke Motoren mit<br />

150 PS. So konnten die Einsatzkräfte ausrücken,<br />

ohne Zeit zu verlieren.<br />

1960<br />

Gemeinsam mit dem Schweizer<br />

Hersteller Saurer bot MAN ab 1915 die<br />

ersten Feuerwehrfahrzeuge als Kardan<br />

oder Kettenwagen an. Neben der zehnköpfigen<br />

Mannschaft hatten auch<br />

Leitern, Pumpe, Schläuche und andere<br />

Löschgeräte auf dem Fahrzeug Platz.<br />

1915<br />

Fotos: MAN, Ziegler<br />

2013<br />

Heute gibt es wahre Multitalente<br />

unter den Feuerwehrfahrzeugen wie<br />

Hilfeleistungs- oder Flugfeldlöschfahrzeuge.<br />

MAN ist mit den Baureihen<br />

TGL, TGM und TGS sehr<br />

stark auf dem Markt für Löschfahrzeuge<br />

vertreten. Seit Herbst 2013<br />

bietet MAN als erster Nutzfahrzeughersteller<br />

Chassis für Einsatzfahrzeuge<br />

in allen Abgaseinstufungen<br />

von Euro 3 bis Euro 6 an.<br />

Mehr zur Geschichte der MAN-Feuerwehrfahrzeuge<br />

gibt es unter > www.man.eu/mankannfeuerwehr<br />

10<br />

11


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Platzsparend: Durch ihre kompakten<br />

Maße und das leichte Gewicht können<br />

die MAN-Motoren auf dem Dach der<br />

Triebwagen untergebracht werden.<br />

Feiern wie die Meister –<br />

im MAN-Truck<br />

Zu einem Rekordmeister<br />

gehört ein passendes<br />

Siegerfahrzeug. Beim<br />

FC Bayern München ist das<br />

ein umgebauter MAN TGX.<br />

Alstom ordert weitere 200 Bahnmotoren<br />

Der deutsche FuSSballMeister FC Bayern<br />

München hat seinen 24. Titel beim Triumphzug<br />

durch die Münchner Innenstadt<br />

ausgiebig gefeiert. Der zum Cabrio umgebaute<br />

MAN TGX mit dem Rekordmeister an<br />

Bord startete an der MAN-Zentrale in München<br />

und fuhr von dort auf den von Fans<br />

gesäumten Straßen zum Marienplatz. 400<br />

MAN-Mitarbeiter hatten sich zudem etwas<br />

Besonderes einfallen lassen und bildeten für<br />

ihre Stars eine MAN-Fankurve.<br />

Auf der geräumigen Plattform des TGX<br />

fand das gesamte Team mit Spielern, Trainer<br />

Pep Guardiola und anderen Offiziellen Platz.<br />

Der umgebaute Cabrio-Truck sorgte für freie<br />

Sicht auf die Bayern-Stars, sodass die Fans<br />

ihnen ungehindert zujubeln konnten. „Die<br />

Mannschaft hat es sich verdient, nach dieser<br />

tollen Saison ihren Erfolg gebührend zu feiern.<br />

Ich freue mich darum, dass wir gemeinsam<br />

mit unseren Partnern diesen Korso auf<br />

die Beine stellen konnten“, sagte Karl-Heinz<br />

Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC<br />

Bayern München AG. Der Meister-Truck wurde<br />

anlässlich des Triple-Siegs des FC Bayern vor<br />

einem Jahr im Truck Modi fication Center in<br />

Wittlich umgebaut. Dabei haben die Ingenieure<br />

darauf geachtet, dass der Truck stabil genug<br />

für die Freudentänze der Mannschaft ist.<br />

Seit 2008 ist MAN Partner des FC Bayern<br />

München und stellt den offiziellen Mannschaftsbus.<br />

Zur kommenden Spielzeit wurde<br />

die Partnerschaft bis 2016 verlängert.<br />

Meisterfeier: Vor<br />

der MAN-Zentrale<br />

startete der Korso<br />

des FC Bayern<br />

seinen Triumphzug<br />

durch die Münchner<br />

Innenstadt.<br />

Jubelspalier für die<br />

Bayern-Stars: Am<br />

Weg feiern Tausende<br />

Fans den Sieg und<br />

Meistertitel des<br />

Bundesliga-Teams.<br />

So sehen Sieger aus: Spieler<br />

des FC Bayern halten die<br />

Meisterschale in den Händen.<br />

Fotos: Lennart Preiss/MAN (3), Alstom pr, MAN<br />

für den dieselelektrischen Antrieb des Triebwagens Régiolis hat der französische Schienenfahrzeughersteller<br />

Alstom 200 MAN-Motoren D2676 LE621 geordert. In einem ersten Serienauftrag<br />

hatte Alstom 500 Motoren für den Regionalzug des französischen Bahnbetreibers SNCF<br />

erhalten. Die Auslieferung der Triebwagen hat im April begonnen.<br />

Jedes Fahrzeug ist mit vier oder sechs MAN-Motoren mit einer Leistung von 338 Kilo watt beziehungsweise<br />

460 PS ausgestattet. Der effiziente Sechszylinder-Reihenmotor zeichnet sich aus<br />

durch sein kompaktes und gewichtsparendes Design. Dadurch findet das komplette Antriebspaket<br />

– bestehend aus Dieselmotor und Generator, Kühlanlage, Luftfilter, Abgasanlage, Elektrik und<br />

Elektronik – auf dem Fahrzeugdach Platz. Der bessere Zugang vereinfacht die Wartung, und der<br />

durchgängige Niederfluranteil im Innenraum steigert den Komfort für die Passagiere. Alstom<br />

setzt die erste große Flotte von Niederflurtriebwagen mit Dachmotorkonzept in Europa ein.<br />

MAN liefert <strong>Bus</strong>se nach Sibirien<br />

Mit Überlandbussen vom Typ MAN Fahrzeugübergabe. Die zwei- und dreiachsigen<br />

MAN Lion’s Regio bieten Platz für bis zu<br />

Lion’s Regio befördert das russische<br />

Transportunternehmen Neotrans die 63 Fahrgäste. Angetrieben werden die <strong>Bus</strong>se<br />

Mitarbeiter von Russlands größtem Kohleproduzenten,<br />

Siberian Coal Energy Rail-Dieselmotor.<br />

von einem 310 PS starken MAN D20 Common<br />

Company (SUEK), zu Kohlebergwerken in<br />

der westsibirischen Stadt Kemerovo und<br />

Umgebung. „Qualität, Sicherheit und<br />

Zuver lässigkeit sind Grundwerte unseres<br />

Unternehmens. Die MAN-<strong>Bus</strong>se setzen<br />

Maß stäbe in diesen Bereichen. Dass uns<br />

ein renommiertes Industrieunternehmen<br />

wie SUEK nun als Transportdienstleister<br />

beauftragt hat, bestätigt uns zusätzlich<br />

in unserer Entscheidung für<br />

MAN“, sagte Sergey Verzhbitsky, Generaldirektor<br />

bei Neotrans, anlässlich der Für Bergwerkmitarbeiter: MAN Lion’s Regio-<strong>Bus</strong>se<br />

12<br />

13


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Pionier: Der Frachter Petunia<br />

Seaways erfüllt bereits die strenge<br />

Emissionsrichtlinie Tier III.<br />

Ökologischer Vorreiter: Stockholm<br />

hat die größte Flotte an<br />

MAN-Hybridbussen weltweit.<br />

einem SCR-System ausgerüstet – und erfüllt<br />

damit die Tier III-Grenzwerte: Stick-<br />

Bereit für Tier III<br />

oxide im Abgas werden um über 80 Prozent<br />

Am 1. Januar 2016 tritt „Tier III“, die reduziert. 2012 hatte das Unternehmen die 283<br />

nächste Stufe der Emissionsrichtlinie für erste Order über ein Abgasrückführungssystem<br />

für ein Containerschiff der Maersk Schiffsdieselmotoren der Internationalen<br />

Einsatzfahrzeuge<br />

Seeschifffahrts-Organisation (IMO), in Line erhalten. Der Herausforderung durch<br />

Der deutsche Katastrophenschutz vertraut<br />

Kraft. MAN Diesel & Turbo verfügt bereits Tier III begegnet MAN Diesel & Turbo darüber<br />

hinaus mit Dual-Fuel-Motoren, die au-<br />

164 MAN TGM mit Doppelkabine zur Dekon-<br />

auf Allrad-Spezialfahrzeuge von MAN.<br />

Das Bundesministerium des Innern stellt<br />

heute über das Know-how und die Technologien<br />

wie Abgasrückführung und selektive ßer mit Schweröl auch mit sauber verbrennendem<br />

Gas betrieben werden können.<br />

tamination von Personen in Dienst. Hinzu<br />

kommen 119 Schlauchwagen, die lange<br />

katalytische Reduktion (SCR), um die strenge<br />

Schlauchleitungen für den Einsatz bei Großbränden<br />

Richtlinie für Stickoxidemissionen zu er-<br />

füllen. Das dänische Frachtschiff Petunia<br />

Seaways hat MAN Diesel & Turbo bereits mit<br />

Emissionsregelungen sind für MAN Innovationstreiber<br />

bei der Entwicklung maritimer<br />

Technologien.<br />

oder nach Überschwemmungen<br />

transportieren können. Die ersten Einsatzfahrzeuge<br />

wurden bereits an den Katastrophenschutz<br />

in Bonn übergeben.<br />

Wien fährt auf MAN ab<br />

Der Verkehrsbetrieb Dr. Richard aus Österreich<br />

hat 64 MAN Lion’s City-Stadtbusse in Euro 6<br />

für die Wiener Linien erhalten. Die Niederflurbusse<br />

bieten Platz für 87 Passagiere und sind mit Rollstuhlplätzen,<br />

Klimaanlage und Fahrgastinformationssystem<br />

ausgestattet. Für den Antrieb sorgen<br />

ein 320 PS starker Motor und ein Sechsgang-Automatikgetriebe<br />

von ZF. Zwei weitere MAN-<strong>Bus</strong>se<br />

kommen auf Strecken mit engen oder verwinkelten<br />

Straßen zum Einsatz. Ausschlaggebend waren<br />

für Dr. Richard das Preis-Leistungs-Verhältnis und<br />

der niedrige Kraftstoffverbrauch der MAN-<strong>Bus</strong>se.<br />

Übergabe: Geschäftsführer Dr. Ludwig<br />

Richard (l.) und der Technische Direktor Johann Strasser (r.)<br />

nehmen die <strong>Bus</strong>se von Peter Blaha, MAN (M.), entgegen.<br />

MAN ist Marktführer in Russland<br />

Abschleppdienst: In Moskau sorgen die<br />

neuen MAN TGL für freie Straßen.<br />

Zum vierten Mal in Folge ist MAN in Russland Marktführer unter den Lkw-Herstellern<br />

aus der EU. Mit 6 435 von insgesamt 29 300 Zulassungen bei Lkw über sechs Tonnen<br />

Gesamtgewicht im Jahr 2013 erreicht MAN einen Spitzenmarktanteil von rund 22 Prozent.<br />

Das ergab eine Statistik des russischen Instituts Evitos-Inform. Zu dem Marktanteil<br />

tragen Kommunal- und Spezialfahrzeuge maßgeblich bei. So haben in Moskau<br />

im Februar 260 neue MAN TGL-Abschleppwagen ihren Dienst angetreten. Mit einem<br />

auf bis zu zehn Meter ausfahrbaren Ladekran und einer Schiebeplattform können sie<br />

Fahrzeuge mit bis zu fünf Tonnen Gewicht abschleppen.<br />

Fotos: Petunia Seaways pr, MAN (3), gettyimages<br />

181 <strong>Bus</strong>se für Stockholm<br />

Keolis Sverige AB erweitert seine Flotte in Stockholm um 181 MAN Lion’s City-Stadtbusse.<br />

Der Auftrag des schwedischen Verkehrsunternehmens beinhaltet 52 Hybridbusse, 127 Gelenkbusse<br />

mit CNG- (Compressed Natural Gas) und Dieselantrieb sowie zwei MAN Lion’s City M. Alle<br />

Fahrzeuge erfüllen den derzeit strengsten Abgasstandard Euro 6 und sind sehr ökologisch unterwegs.<br />

Der MAN Lion’s City Hybrid etwa spart bis zu 30 Prozent Diesel und CO 2 . Ein weiterer Vorteil<br />

des Hybridbusses liegt in der Lärmreduzierung: Beim Verlassen der Haltestelle fährt der <strong>Bus</strong><br />

vollkommen elektrisch, erst nach einigen Hundert Metern wird der Dieselmotor zugeschaltet.<br />

Mit den 52 neuen Hybridbussen besitzt Stockholm die weltweit größte MAN-Hybridbusflotte.<br />

Die beste MAN-Werkstatt der Welt<br />

Beim MAN Service Quality Award erwies<br />

sich die Mannschaft des Servicebetriebs Auto<br />

Hrvatska PSC Slavonski Brod aus Kroatien als<br />

„Beste MAN-Werkstatt 2013/<strong>2014</strong>“. Die Plätze<br />

zwei und drei belegten der MAN-Servicebetrieb<br />

Rosenheim, Bayern, und die MAN-Partnerwerkstatt<br />

Andreas Tröger GmbH aus Saalfeld,<br />

Thüringen. Die Sieger setzten sich gegen<br />

800 Teams aus aller Welt durch. Im Wettbewerb<br />

mussten die Teilnehmer in mehreren<br />

Runden über ein ganzes Jahr ihr praktisches<br />

und theoretisches Wissen in den Bereichen<br />

Fahrzeugtechnik, Kundenmanagement und<br />

kaufmännische Abwicklung unter Beweis<br />

stellen. Die 21 besten Werkstätten wurden<br />

zum Finale nach Berlin eingeladen. Seit 2008<br />

Erster Platz: Der Servicebetrieb Auto Hrvatska PSC<br />

Slavonski Brod ist „Beste MAN-Werkstatt 2013/<strong>2014</strong>“.<br />

verleiht MAN den Service Quality Award regelmäßig<br />

an die beste Mannschaft. 60 Prozent<br />

aller MAN-Werkstätten weltweit hatten<br />

sich für den diesjährigen Wettbewerb angemeldet<br />

– ein Teilnehmerrekord.<br />

Einsatz in<br />

extremer Hitze<br />

turkmen oil and gas construction hat<br />

61 geländegängige MAN TGS WW geordert<br />

und setzt damit erstmals auf MAN-Lkw. Die<br />

schweren Kipper haben jeweils 360 PS und ein<br />

zulässiges Gesamtgewicht von 33 Tonnen. Sie<br />

sind mit zwei angetriebenen Hinterachsen<br />

sowie als Allradfahrzeuge besonders für den<br />

Einsatz als schwere Traktionsfahrzeuge geeignet.<br />

Im westlichen Turkmenistan werden sie<br />

im Straßenbau bei der Erschließung von Ölund<br />

Gasvorkommen eingesetzt. Die Fahrzeuge<br />

sind für den Einsatz in extremer Hitze ausgerüstet,<br />

denn im Sommer wird es in Turkmenistan<br />

bis zu 60 Grad Celsius heiß.<br />

Robuster Kipper: Mit seinen zwei angetriebenen<br />

Hinterachsen eignet sich der MAN TGS WW besonders<br />

gut für den Einsatz als schweres Traktionsfahrzeug.<br />

MAN hat im Mai mit der Auslieferung der<br />

Offroadfahrzeuge begonnen. Der lokale Importeur<br />

betreut die Wartung der Flotte in<br />

Turkmenistan. Die schnelle Werkstatt- und<br />

Ersatzteilversorgung in der entlegenen Region<br />

spielte eine entscheidende Rolle bei der<br />

Entscheidung von Turkmen Oil and Gas Construction<br />

für MAN.<br />

14<br />

15


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Eintauchen<br />

in die Welt von MAN<br />

Die IAA Nutzfahrzeuge <strong>2014</strong> ist der Höhepunkt des Jahres. MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

wartet in Hannover mit der kompletten Marken- und Fahrzeugpalette auf<br />

und präsentiert das neue Lkw-Spitzenmodell TGX D38.<br />

Vom 25. September bis zum 2. Oktober<br />

trifft sich die internationale<br />

Nutzfahrzeug-Welt auf der<br />

IAA Nutzfahrzeuge <strong>2014</strong> in Hannover.<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong> präsentiert<br />

sich auf der Leitmesse für<br />

Mobilität, Transport und Logistik mit einem<br />

innovativen Auftritt auf einer Ausstellungsfläche<br />

von knapp 10 000 Quadratmetern.<br />

Die Besucher der IAA erwartet in Halle 12<br />

die volle Modellvielfalt aus der Markenwelt<br />

von MAN Truck & <strong>Bus</strong>. Der Messestand wurde<br />

neu gestaltet und ist durch das umlaufende<br />

weiße Markenband bereits von Weitem zu erkennen.<br />

Die Marken und Segmente sind übersichtlich<br />

in eigene Bereiche getrennt. Sie entführen<br />

den Kunden in individuelle Welten,<br />

die mit einer aufwendigen Kulisse die Stärken<br />

und vielfältigen Einsatzbereiche der MAN-<br />

Fahrzeuge erlebbar machen.<br />

Neben drei Fahrzeugen des Topmodells<br />

TGX D38 können die Besucher insgesamt elf<br />

Lkw-Modelle begutachten, darunter einen<br />

MAN TGS WW, der speziell für Exportmärkte<br />

konzipiert ist. Im <strong>Bus</strong>bereich sind ein MAN<br />

Lion’s Coach sowie drei MAN Lion’s City als<br />

CNG-Erdgas-Variante, Hybrid und als Euro<br />

6-Diesel ausgestellt. Die Reisebusmarke<br />

NEOPLAN ist mit den Modellen Skyliner,<br />

Cityliner und Jet liner vertreten. Im Zentrum<br />

des Stands ist die MAN-Motorenpalette ausgestellt.<br />

Auch MAN Latin America ist in<br />

Hannover dabei, mit zwei Lkw vom Typ<br />

Constellation und einem VW Volksbus. Neben<br />

den Produkten können sich die Besucher<br />

auch über die Services und Dienstleistungen<br />

von MAN informieren.<br />

Bühne<br />

Auf der Bühne mit<br />

LED-Hintergrundbespielung<br />

erwarten<br />

die Besucher Shows,<br />

Präsentationen und<br />

Vorträge.<br />

MAN-Lkw, Fernverkehr<br />

Kraftvolle Zugmaschinen für den<br />

Fernverkehr bieten die Baureihen<br />

MAN TGX und TGX EfficientLine.<br />

Auch ein TGL-Schiebeplanenfahrzeug<br />

wird hier präsentiert.<br />

MAN-Lkw, Traktion<br />

Ob für Schwertransporte oder auf<br />

der Baustelle, die MAN-Fahrzeuge<br />

für den Traktionsverkehr meistern<br />

jede Herausforderung.<br />

MAN-<strong>Bus</strong><br />

Der <strong>Bus</strong>bereich präsentiert<br />

den MAN Lion’s City als Erdgas-,<br />

Hybrid- oder Euro 6-Variante für den<br />

Stadt- und Nahverkehr sowie den<br />

MAN Lion’s Coach für den Reiseverkehr<br />

und die Fernlinie.<br />

Illustration: MAN<br />

MAN-Weltpremiere<br />

Das neue Topmodell präsentiert<br />

sich direkt neben der großen<br />

Bühne: drei MAN TGX D38.<br />

Motoren<br />

Technisch interessierte<br />

Besucher können die<br />

neuesten MAN-Motoren<br />

mit modernster Euro 6-<br />

Technologie und Euro 5-<br />

Motoren unter die Lupe<br />

nehmen.<br />

Service<br />

In der Mitte des Messestands<br />

können sich Kunden individuell<br />

über die Services und Dienstleistungen<br />

von MAN – unter anderem<br />

MAN Solutions, Modifikation<br />

oder Kundencenter – informieren.<br />

MAN auf der IAA <strong>2014</strong>, Halle 12<br />

MAN-Lkw, Distribution<br />

Die Fahrzeuge der Baureihen TGS,<br />

TGM und TGL für den Verteilerverkehr<br />

bieten optimale Lösungen für Transport<br />

und Logistik im innerstädtischen und<br />

regionalen Verkehr.<br />

NEOPLAN<br />

Die Modelle Skyliner,<br />

Cityliner und Jetliner von<br />

NEOPLAN kombinieren<br />

Komfort und Wirtschaftlichkeit<br />

in Reisebussen<br />

der Spitzenklasse.<br />

Innovationen<br />

MAN zeigt hier Innovationen<br />

und Neuerungen aus dem<br />

Lkw-Bereich.<br />

MAN Latin America<br />

Mit Trucks vom Typ Constel -<br />

lation und einem Volksbus stellt<br />

sich MAN Latin America vor.<br />

Zukunft bewegen<br />

25. SEPTEMBER – 02. OKTOBER <strong>2014</strong><br />

HANNOVER<br />

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Starke<br />

Leistung<br />

Illustration: Hokolo 3D; Foto: MAN<br />

Bei der Entwicklung von<br />

Motoren setzt MAN auf<br />

mehr als 100 Jahre Kompetenz<br />

und Innovationskraft.<br />

Schlüsseltechnologien<br />

ebnen dabei den Weg<br />

zu hocheffizienten und<br />

leistungsstarken Aggregaten.<br />

Für <strong>Bus</strong>se bietet MAN<br />

den richtigen Antrieb für<br />

jede Anforderung – von<br />

Diesel über Hybridtechnologie<br />

bis zu Erdgas.<br />

Voll auf Gas: <strong>Bus</strong>se mit Erdgasantrieb schonen<br />

die Umwelt. Im Bild sind der MAN Lion’s City<br />

C LE CNG (l.) und sein Antrieb, der liegende<br />

Unterflur-Heckmotor E2876 (o.).<br />

M<br />

ein Motor macht immer<br />

noch große Fortschritte.“<br />

Gerade einmal drei<br />

Jahre alt war die Erfindung, als Rudolf Diesel<br />

1895 auf sein von MAN möglich gemachtes<br />

Meisterwerk schaute. Er konnte nicht ahnen,<br />

dass seine Aussage auch im 21. Jahrhundert<br />

weiter uneingeschränkte Gültigkeit haben<br />

würde. Das wird einmal mehr deutlich, wenn<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong> auf der IAA in Hannover, der<br />

weltgrößten und bedeutendsten Nutzfahrzeugmesse,<br />

seine in über 100 Jahren gewachsene<br />

Motorenkompetenz in den Fokus der<br />

Fachwelt rückt.<br />

Bevor es auf Messen und schließlich auf<br />

die Märkte geht, bringen die Nachfolger von<br />

Rudolf Diesel Antriebstechnologien und Fortschritt<br />

in den MAN-Motorenkompetenzzentren<br />

in Nürnberg und Steyr, Österreich, zusammen.<br />

Dort werden Diesel- und Gasmotoren<br />

mit einem Leistungsspektrum von<br />

150 bis 1 800 PS entwickelt. Und zwar für<br />

MAN-Nutzfahrzeuge genauso wie für Straßen-<br />

und Schienenfahrzeuge, Jachten und Arbeitsschiffe,<br />

Stromaggregate oder Blockheizkraftwerke<br />

sowie Bau- und Landma schinen.<br />

Die Basis dafür schafft jeweils ein „Grundmotor<br />

für viele Anwendungen“. „Daraus werden<br />

die MAN-Motorbaureihen mit Vier- und<br />

Sechszylinder-Motoren für Straßenfahrzeuge<br />

sowie Acht- und Zwölfzylinder-Motoren für<br />

Landmaschinen, Züge, Jachten, Arbeitsboote<br />

sowie zur Stromerzeugung als Diesel- und<br />

Gas aggregate entwickelt und mit möglichst<br />

vielen Gleichteilen erfolgreich in den Markt<br />

gebracht“, sagt Walter Gotre, der im MAN-Motorenkompetenzzentrum<br />

Nürnberg als Leiter<br />

- 95 %<br />

Co 2 -Emissionen<br />

Fahrzeuge mit Biogasantrieb können den<br />

Ausstoß von CO 2 um bis zu 95 Prozent<br />

gegenüber <strong>Bus</strong>sen mit Dieselantrieb<br />

senken.<br />

„Engine Performance & Emissions“ arbeitet.<br />

Für den 59-Jährigen sind Forschung und Entwicklung<br />

kein Selbstzweck. „Der Nutzen für<br />

unsere Kunden steht im Mittelpunkt der Entwicklung.<br />

Das bedeutet höchste Anforderungen<br />

an die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit“,<br />

so Gotre.<br />

Die Common-Rail-Einspritzung, die alle<br />

Dieselmotoren von MAN Truck & <strong>Bus</strong> nutzen,<br />

ist eine der verbindenden Klammern. Dabei<br />

wird der Kraftstoff mit bis zu 2 500 Bar zu<br />

exakt definierten Zeitpunkten in die einzelnen<br />

Zylinder eingespritzt und fein zerstäubt.<br />

Bei den neuen Euro 6-Motoren kommt baureihenübergreifend<br />

die SCR-Technologie (selektive<br />

katalytische Reduktion) zur Abgasnachbehandlung<br />

in Verbindung mit einer stufenlos<br />

geregelten Abgasrückführung zum Einsatz.<br />

Diese Kombination führt zu hocheffizienten<br />

Motoren mit niedrigen Kraftstoffverbräuchen.<br />

Auch die neueste Hybridtechnik hilft<br />

beim Sparen. „Die Innenstädte mit ihren<br />

vielen Anfahr- und Bremsmanövern bieten<br />

ideale Bedingungen, um die Bremskraft zu<br />

nutzen“, erklärt Thomas Achenbach, der in<br />

Nürnberg die Hybridmotoren verantwortet.<br />

Im Nie derflurbus MAN Lion’s City treibt deswegen<br />

ein einsatzoptimierter D08-Fahrzeugdiesel<br />

einen Hochleistungsgenerator an, der<br />

die Leistung für die beiden elektrischen Fahrmotoren<br />

liefert. Zusätzlich sind die Elektromotoren<br />

mit Hochleistungskondensatoren<br />

der zwölf Ultracap-Module des elektrischen<br />

Speichersystems verbunden. „Unsere Motoren<br />

müssen bei solchen innerstädtischen<br />

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Kraftstoffsparer: Der MAN Lion’s City Hybrid (o.) spart bis zu<br />

30 Prozent Diesel und CO 2 , er trägt so in vielen Städten zur Umweltschonung<br />

bei. Im <strong>Bus</strong> treibt das stehende D0836-Dieselaggregat (M.)<br />

den Generator für die beiden Elektromotoren (u.) an.<br />

welcher parallel zu Hybrid- beziehungsweise<br />

Elektroantrieben zum Einsatz kommt“, erklärt<br />

Herbert Knorr vom Forschungsbereich<br />

Alternative Kraftstoffe. Seit 40 Jahren hat<br />

MAN Erfahrung mit Gasantrieben und ist<br />

CNG-Weltmarktführer. Herbert Knorrs<br />

MAN-Entwicklerteam in Nürnberg hat einen<br />

310 PS starken Erdgas-Turbomotor in Euro 6-<br />

Ausführung für Stadtbusse auf die Straße gebracht.<br />

Dieser unterschreitet den strengen<br />

Euro 6-Abgasstandard zum Teil deutlich. Potenziale<br />

für die Zukunft sieht Knorr im weiteren<br />

Absenken des Kraftstoffverbrauchs der<br />

Erdgasmotoren. Zum Beispiel durch gekühlte<br />

Abgasrückführung, die das Erdgas-Luft-Abgas-Gemisch<br />

deutlich klopffester und im<br />

Ergebnis verbrauchsärmer machen könnte.<br />

„Eine weitere Möglichkeit, die zur Anwendung<br />

kommen könnte, wäre die Direkteinblasung<br />

des Erdgases unter hohem Druck in den<br />

Brennraum. Die Zündung des Erdgases wird<br />

nicht durch den Funken einer Zündkerze aus-<br />

gelöst, sondern durch eine geringe Menge an<br />

Dieselkraftstoff, der zeitgleich mit dem Erdgas<br />

eingespritzt wird. Aufgrund des hohen<br />

Verdichtungsverhältnisses können durch dieses<br />

Verfahren Kraftstoffverbräuche ähnlich<br />

denen eines Dieselmotors erzielt werden“,<br />

prognostiziert Knorr.<br />

Dank der Vielfalt an Antrieben bietet<br />

MAN für jede Anforderung die richtige Lösung.<br />

Alternative und innovative Antriebssysteme<br />

wie dieselelektrische Hybridantriebe<br />

oder Erdgasmotoren werden die Zukunft des<br />

Nahverkehrs nachhaltig mitbestimmen. Das<br />

breite MAN-Motorenportfolio hält dabei für<br />

jeden Kunden das richtige Produkt bereit.<br />

Was wohl Rudolf Diesel dazu gesagt hätte?<br />

Vermutlich bliebe er dabei: „Mein Motor<br />

macht immer noch große Fortschritte.“<br />

Mehr Informationen zu den MAN-<strong>Bus</strong>sen<br />

auf der IAA gibt es unter > www.man.eu<br />

- 30 %<br />

Diesel und CO 2<br />

Durch die Nutzung der Bremskraft sparen<br />

Hybridbusse wie der Lion’s City Hybrid<br />

bis zu 30 Prozent Kraftstoff ein.<br />

Einsätzen auf mindestens zwei Millionen<br />

Start-Stopp-Zyklen ausgelegt sein“, sagt<br />

Achenbach. „Das stellt für uns in der Entwicklung<br />

hohe Anforderungen auch an die<br />

Mechanik, die Lagerung und die Ölversorgung<br />

– alles muss auf diese spezifische Anforderung<br />

abgestimmt werden und am Ende<br />

aber auch bezahlbar bleiben.“ Dabei beläuft<br />

sich die Kraftstoff- und CO 2 -Ersparnis des Hybridmotorenantriebs<br />

auf bis zu 30 Prozent gegenüber<br />

konventionellen <strong>Bus</strong>sen.<br />

Verbrennungsmotoren haben aber auch<br />

mit anderen Kraftstoffen Zukunftspotenzial.<br />

So arbeiten die Nürnberger MAN-Forscher<br />

weiter daran, Dieselmotoren auch mit sogenannten<br />

BTL-Treibstoffen (Biomass-to-Liquid)<br />

zu betreiben. Solche synthetischen Kraftstoffe<br />

aus biologischen Grundsubstanzen verbrennen<br />

sehr sauber und werden von Experten<br />

oft als „Kraftstoff der Zukunft“ gehandelt.<br />

„Der Nutzen für<br />

die Kunden steht<br />

im Mittelpunkt<br />

der Entwicklung.“<br />

Walter Gotre, Leiter „Engine Performance & Emissions“<br />

bei MAN<br />

Stadtbus-Verkehrsbetriebe, die auf eine bestehende<br />

Infrastruktur zur Erdgasversorgung<br />

zurückgreifen können, setzen schon heute oft<br />

auf Erdgasmotoren als eine umweltfreundliche,<br />

wirtschaftliche und zukunftssichere Alternative.<br />

„In Zukunft wird es als Antrieb von<br />

Nutzfahrzeugen nicht allein den Dieselmotor<br />

geben. Je nach Anwendungsfall und Rahmenbedingungen<br />

werden sich andere Antriebe<br />

etablieren. Dazu zählt auch der Erdgasantrieb,<br />

Illustrationen: Hokolo 3D; Fotos: MAN<br />

Maximale Effizienz: Mit 18 Meter Länge hat der MAN<br />

Lion’s City G eine sehr hohe Beförderungskapazität.<br />

Angetrieben wird der Gelenkbus von einem liegenden<br />

D2066-Dieselmotor (o.).<br />

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Profis<br />

fahren MAN<br />

Die meisten Bundesligavereine und einige Champions-League-Teams sind<br />

mit Mannschaftsbussen von MAN unterwegs. Warum die Fußballstars gern<br />

im <strong>Bus</strong> reisen? Dafür gibt es eine Reihe guter Gründe.<br />

Teamarbeit: Während Sebastian Kehl den<br />

neuen BVB-<strong>Bus</strong> in die Parklücke manövriert,<br />

gibt Christian Schulz ihm hilfreiche Tipps.<br />

Fotos: Norbert Schmid/MAN, frenzl pr<br />

G<br />

elassen klemmt sich Sebastian<br />

Kehl hinter das Lenkrad. Der<br />

34-jährige Spielführer von Borus<br />

sia Dortmund klingt siegessicher: „Meine Erfahrung<br />

sollte den Ausschlag geben.“ Jonas Hofmann,<br />

21, das junge Mittelfeldtalent, wirkt dagegen<br />

leicht nervös, als er in den Mann schafts bus<br />

klettert. Beim teaminternen Duell auf Asphalt<br />

traten die beiden Borussia-Spieler gegeneinander<br />

im neuen und im alten Mannschaftsbus an.<br />

Sebastian Kehl gewann die Platzwahl und durfte<br />

den neuen <strong>Bus</strong> steuern. 2:2 stand es nach den<br />

Disziplinen Slalom und Rückwärtseinparken –<br />

ab in die Verlängerung. Mit der Hupe sollten<br />

beide einen Schlachtruf imitieren. Jonas Hofmann<br />

warf sein ganzes rhythmisches Talent in<br />

die Waagschale und entlockte dem <strong>Bus</strong> ein<br />

durchaus erkennbares „Let’s go!“ Und Sebastian<br />

Kehl? Der grinste mindestens so breit wie nach<br />

einem erzielten Siegtor, tippte gelassen auf<br />

einen Hebel am Lenkrad – und aus der Fanfare<br />

ertönte die Melodie des Ever greens „Heja BVB,<br />

heja BVB, heja, heja, heja BVB“.<br />

„Hoffentlich bewirbt sich der Sebastian<br />

nicht um meinen Job“, neckte Christian<br />

Schulz nach der Spaßaktion, die anlässlich der<br />

Übergabe des neuen MAN-<strong>Bus</strong>ses an Borussia<br />

Rollende Spitzenklasse: Im<br />

neuen BVB-<strong>Bus</strong> sind unter<br />

anderem ein echter Holzboden<br />

und edle Ledersitze verbaut.<br />

Dortmund stattfand. Der 43-jährige Fahrer<br />

bringt die Fußballstars seit drei Jahren zu ihren<br />

Spielen und hat dabei eine ziemlich teure<br />

Fracht an Bord: Der Marktwert des Dortmunder<br />

Profikaders wird auf circa 300 Millionen<br />

Euro geschätzt. Aber nicht nur deshalb ist sich<br />

Christian Schulz seiner Verantwortung bewusst.<br />

„Mein Job ist es, das Team sicher und<br />

so komfortabel wie möglich ans Ziel zu bringen“,<br />

sagt er. Von seinem neuen Arbeitsplatz<br />

schwärmt der gebürtige Dortmunder: „Der<br />

„Wir sind weltweit<br />

Premiumlieferant für<br />

den Spitzensport.“<br />

Patrick Eble, Teamleiter Sponsoring und Events bei MAN<br />

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Fahrzeug für Stars: Die Spieler von Paris<br />

Saint-Germain fahren zum Auftritt auf dem roten<br />

Teppich mit dem MAN-Mannschaftsbus vor.<br />

60 000<br />

kilometer<br />

Deutsche Champions-League-Teilnehmer<br />

wie Borussia Dortmund oder Bayern<br />

München fahren jährlich Tausende<br />

Kilometer mit ihrem Mannschaftsbus<br />

quer durch Deutschland und Europa.<br />

Luxusausstattung: Der Mannschaftsbus<br />

von Paris Saint-Germain strahlt<br />

auch innen im Vereinsblau.<br />

Ein Video von Sebastian<br />

Kehl und Jonas Hofmann<br />

im BVB-Mannschaftsbus<br />

sehen Sie in der App.<br />

Vorgänger war ja schon toll. Aber was uns<br />

MAN jetzt hingestellt hat, toppt das Ganze<br />

noch einmal.“ Der 480 PS starke MAN vom<br />

Typ Lion’s Coach L ist die Spitzenklasse der<br />

Straße – eine Mannschaftskabine auf Rädern<br />

mit allem erdenklichen Komfort. In den weichen,<br />

vielfach verstellbaren Ledersitzen lässt<br />

es sich völlig entspannt reisen. Auf den drei<br />

LCD-Monitoren flimmern Filme oder Berichte<br />

vom Spieltag. „Auf der Heimfahrt schauen<br />

sich die Jungs die Zusammenfassung der<br />

Spiele an“, so Christian Schulz. Die bordeigene<br />

SAT-Anlage macht’s möglich. Dazu gibt es<br />

DVD-Player, Soundanlage, ein Multimediasystem<br />

mit Möglichkeit zur Videopräsenta tion<br />

und einen WLAN-Router. Ausstattungen wie<br />

Kaffeevollautomat oder Kühlschrank sind ohnehin<br />

selbstverständlich. Und die beliebtesten<br />

Plätze an Bord sind die beiden Vierersitzgruppen<br />

mit Tisch, an denen die Stars gerne<br />

Karten spielen. Dass einige in seinem <strong>Bus</strong> inzwischen<br />

auch zünftig bayerisch schafkopfen,<br />

irritiert den <strong>Bus</strong>fahrer, der selbstredend glühender<br />

BVB-Fan ist, etwas: „Da spielt selbst der<br />

Marcel Schmelzer mit, der ist ja eigentlich aus<br />

Ostdeutschland.“ Ob Trainer Jürgen Klopp und<br />

Sportdirektor Michael Zorc, die nebeneinander<br />

in der ersten Reihe auf den Plätzen 2 und 3<br />

sitzen, wissen, dass hinter ihnen die kulturelle<br />

Unterwanderung in vollem Gang ist?<br />

MAN befördert die Stars der Fußballbun<br />

desliga. Was 2008 mit dem Engagement als<br />

Sponsor des FC Bayern München begann, wurde<br />

kontinuierlich ausgeweitet. Der Hamburger<br />

SV, Borussia Mönchengladbach und der VfL<br />

Wolfsburg sind neben Borussia Dortmund<br />

Part ner. Sieben weitere Bundesligisten sind<br />

mit <strong>Bus</strong>sen von MAN unterwegs. Ganz ähnlich<br />

ist es international: Paris Saint-Germain ist offizieller<br />

Partner, doch auch der AC Mailand, der<br />

FC Barcelona und 15 brasilianische Erstligisten<br />

plus Nationalmannschaft schätzen die Vorzüge<br />

von <strong>Bus</strong>sen aus dem Hau se MAN. Nicht<br />

ohne Stolz sagt Patrick Eble, Team leiter Sponsoring<br />

und Events bei MAN: „Wir sind weltweit<br />

Premiumlieferant für den Spitzensport und<br />

leisten mit unseren Engagements einen wichtigen<br />

Beitrag zur positiv besetzten Wahrnehmung<br />

von MAN als starke Marke.“<br />

Die MAN Lion’s Coaches der Champions-<br />

League-Teilnehmer legen auf ihren Fahrten<br />

durch Deutschland und Europa jährlich etwa<br />

60 000 Kilometer zurück. Und werden dabei<br />

zu rollenden Werbeträgern – für den Verein<br />

wie für MAN. So wurde Borussia-Fahrer Christian<br />

Schulz auf der Fahrt zum Gruppenspiel<br />

bei Schachtjor Donezk mitten in der Ukraine<br />

angehalten und um ein Interview für den örtlichen<br />

Radiosender gebeten. Sein schönstes<br />

Erlebnis? „Eindeutig die Fahrt vom Berliner<br />

Olympiastadion zurück ins Hotel nach dem<br />

5:2-Sieg im Pokalfinale 2012 gegen die Bayern.<br />

Die jubelnden Fans, die singenden Spieler –<br />

ich hatte Tränen in den Augen.“<br />

Die Zeiten haben sich geändert. Wer nach<br />

dem Bayern-Sieg über Dortmund im Champions-League-Finale<br />

2013 von der Allianz Arena<br />

nach München fuhr, wurde an der Stadtgrenze<br />

von einem Megabanner begrüßt, auf<br />

dem stand: „Willkommen in der Stadt der Besten!“<br />

Christian Schulz nimmt mit dem Mannschaftsbus<br />

auf der Heimreise nach einem<br />

Spiel in München die Autobahn in entgegengesetzter<br />

Richtung. Doch solange er im MAN-<br />

<strong>Bus</strong> fährt, befindet er sich auf der Erfolgsspur.<br />

Einen Making-of-Bericht des Duells lesen<br />

Sie unter > www.man.eu/mankannbvbduell<br />

Fotos: pr, Jean-François Robert/PRESSE SPORTS<br />

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Realitätsnah: Im Simulator erleben<br />

Probanden, wie Assistenzsysteme wie<br />

der „Grüne-Welle-Assistent“ das Fahren<br />

in Zukunft erleichtern können.<br />

Testsituation: Sonja Stockert von der TU München<br />

setzt dem Probanden eine spezielle Brille auf, mit der<br />

seine Blickrichtungen erfasst werden.<br />

Immer einen<br />

Schritt vo raus<br />

Die MAN-Entwickler widmen<br />

sich im Rahmen des<br />

Projekts „UR:BAN“ dem<br />

sicheren und effizienten<br />

Fahren in der Stadt. Im Fokus<br />

stehen dabei zukunftsweisende<br />

Fahrerassistenzund<br />

Verkehrsmanagementsysteme<br />

für Lkw und <strong>Bus</strong>se.<br />

E<br />

s ist grün. Los geht’s. Doch nach<br />

100 Metern wartet schon die<br />

nächste Ampel. Und die zeigt Rot.<br />

Klaus-Dieter Habedank sitzt ganz entspannt<br />

am Steuer. Sein Lkw rollt mit 40 Stundenkilometern<br />

auf das Signal zu. Dann schaltet die<br />

Ampel auf Grün. Weil Habedanks Lkw von den<br />

Ampeln Informationen erhält, kann das Fahrzeug<br />

die passgenaue Geschwindigkeit planen,<br />

um die „grüne Welle“ zu erwischen. „Was für<br />

ein Fahrgefühl“, sagt Habedank. Seit 1971 ist er<br />

schon Berufskraftfahrer. Dass es hier in der<br />

Stadt so gut läuft, obwohl er nicht einmal aufs<br />

Gaspedal drückt, ist auch für ihn alles andere<br />

als selbstverständlich.<br />

Und dann ist die Tour auch schon zu<br />

Ende. Wo eben noch die Straße und der Verkehr<br />

vor Klaus-Dieter Habedank lagen, ist<br />

nun eine weiße Leinwand. Habedanks Fahrerplatz<br />

befindet sich in den Räumen des<br />

MAN-Forschungsbereichs in München. Die<br />

grüne Welle und die Kommunikation der<br />

Fotos: Sorin Morar<br />

Ampeln mit dem Lkw sind Zukunftsmusik,<br />

erlebbar gemacht in einer täuschend echten<br />

Fahrsimulation.<br />

Forschen für den Stadtverkehr von<br />

morgen, der sicher und effizient ist und vor<br />

allem fließt – das hat sich MAN im Verbund<br />

mit 31 Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen<br />

und Städten im Projekt<br />

„UR:BAN“ auf die Fahnen geschrieben.<br />

Die Forschungsinitiative, die maßgeblich<br />

Das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Energie<br />

fördert das Forschungsprojekt<br />

UR:BAN maßgeblich.<br />

„Wir lassen Ampeln<br />

mit Fahrzeugen<br />

kommunizieren.“<br />

Andreas Zimmermann, Experte für Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

26<br />

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

31<br />

partner<br />

Für das Forschungsprojekt UR:BAN kooperieren<br />

31 Unternehmen, Universitäten,<br />

Städte und Forschungseinrichtungen.<br />

„Im Fokus unserer<br />

Forschung steht<br />

immer der Fahrer.“<br />

Karlheinz Dörner, Abteilungsleiter Engineering<br />

Research Electronics bei MAN<br />

Forscher unterwegs:<br />

Karlheinz Dörner fährt gern<br />

mit dem Fahrrad vom Büro<br />

auf die Teststrecke.<br />

vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie gefördert wird, startete<br />

2012 und ist auf vier Jahre angelegt. In diesem<br />

Jahr ist Halbzeit, und die ersten Ergebnisse der<br />

MAN-Entwickler können sich sehen lassen.<br />

Das Entwickler-Team der Abteilung Engineering<br />

Research Electronics am MAN-<br />

Standort in München leitet Karlheinz Dörner.<br />

Der Elektro- und Regelungstechniker ist seit<br />

1998 bei MAN, war erst in der Vorentwicklung,<br />

später dann in der Forschung als Abteilungsleiter<br />

zuständig für Assistenzsysteme<br />

und Elektronik. Er bringt daher viel Erfahrung<br />

mit in die UR:BAN-Projektarbeit. „Wir<br />

arbeiten gleichzeitig in den Teilbereichen<br />

‚Vernetztes Verkehrssystem‘, ‚Kognitive Assistenz‘<br />

und ‚Mensch im Verkehr‘ “, erklärt Dörner.<br />

„Im Fokus unserer Forschung steht dabei<br />

immer der Nutzer.“ Zum Beispiel beim „Verzögerungs-<br />

und Grüne-Welle-Assistenten“, den<br />

der Berufskraftfahrer Klaus-Dieter Habedank<br />

gerade als Proband in einer frühen Prototyp-<br />

Fassung getestet hat. Auf dem Fahrplan der<br />

Entwickler steht eines der wichtigsten Nutzfahrzeug<br />

themen: den Kraftstoffverbrauch zu<br />

reduzieren. Dazu gehört, unnötige Stopps<br />

und Beschleunigungsvorgänge zu vermeiden,<br />

indem Schaltzeit- und Haltepunktpro-<br />

Ergebnisorientiert: Walter Schwertberger (r.)<br />

und Michael Reule (l.) prüfen die Bilder der<br />

Bird-View-Kameras im Testbus.<br />

gnosen für Ampeln einbezogen werden. Die<br />

Aufgabe sei komplex, erklärt Andreas Zimmermann,<br />

der eines der UR:BAN-Teilprojekte<br />

betreut. „Wir lassen die Ampelanlage über<br />

Mobilfunk oder WLAN mit dem Fahrzeug<br />

kommunizieren. Aus dem Datenaustausch<br />

errechnen unsere Steuergeräte die Fahrstrategie<br />

für ein optimales Erreichen der grünen<br />

Welle“, fasst der Elektroingenieur das Konzept<br />

zusammen. Das soll sich später in barer<br />

Münze auszahlen: Denn durch häu figes Halten<br />

und Beschleunigen auf innerstädtischen<br />

Straßen bleibt die hohe Effizienz moderner<br />

Nutzfahrzeuge allzu oft auf der Strecke. Dies<br />

bestätigt auch eine Studie des Verbands der<br />

deutschen Automobilindustrie zur Effizienz<br />

von Nutzfahrzeugen. Sie zeigt auf, dass sich<br />

allein durch zwei Stopps pro Kilometer der<br />

Durchschnittsverbrauch eines voll beladenen<br />

40-Tonners verdreifacht.<br />

Im Simulator und auf einer Feldversuchsstrecke<br />

in Düsseldorf werden dazu wichtige<br />

Erkenntnisse für das Projekt gewonnen. Die<br />

Rückkopplung mit den Fahrern ist den Forschern<br />

dabei genauso wichtig wie den Fahrern<br />

selbst: „Die Zusammenarbeit mit den<br />

Forschern und Entwicklern von der Hochschule<br />

und von MAN macht viel Spaß“, so<br />

Klaus-Dieter Habedank. „Die Fahrsituation im<br />

Fotos: Sorin Morar<br />

Simulator erlebe ich trotz Verkabelung fast<br />

real. So kann ich dann auch gut beurteilen,<br />

welche neuen Systeme das Fahren leichter<br />

machen oder wo sie vielleicht noch optimiert<br />

werden sollten.“<br />

Die situationsgerechte Fahrerunterstützung<br />

steht auch im Mittelpunkt des UR:BAN-<br />

Teilprojekts „Kognitive Assistenz“. Über Kamerasysteme<br />

soll der Fahrzeuglenker bei<br />

Bedarf die gesamte unmittelbare Fahrzeugumgebung<br />

auf einem Monitor erkennen<br />

können. Die Forscher untersuchen hierzu<br />

unterschiedliche Anzeigekonzepte am Beispiel<br />

von Stadtbussen. „Die Fahrer sehen sich<br />

in ihrer Arbeitsumgebung mit besonderen<br />

Heraus forderungen konfrontiert“, sagt Projektleiter<br />

Walter Schwertberger. „Dazu gehören<br />

vor allem Haltestellen, Kreuzungen mit<br />

Fußgängern und Radfahrern, Engstellen sowie<br />

Gegenverkehr und Spurwechsel.“ Für<br />

eine bessere Übersicht untersuchen die Forscher<br />

eine Darstellung der Umgebung aus einer<br />

virtuellen Vogelperspektive. Sie arbeiten<br />

dazu mit dem sogenannten Bird-View-System,<br />

das zu Testzwecken in einen Stadtbus<br />

integriert wurde. Sechs Kameras entlang des<br />

Fahrzeugs liefern Bilder für eine 360-Grad-<br />

Detektion. Diese Bilder werden dann vom<br />

Computer in ein Gesamtbild des Fahrzeugs<br />

Vogelperspektive: Auf dem Monitor sieht der<br />

Fahrer die gesamte unmittelbare Umgebung<br />

seines <strong>Bus</strong>ses von oben und in 3D.<br />

und seiner unmittelbaren Umgebung in 2-D<br />

und 3-D umgerechnet.<br />

Bis aus einer Idee wie dieser eine serienreife<br />

Anwendung wird, muss viel Grundlagenarbeit<br />

geleistet werden. „Wo sind die richtigen<br />

Positionen für die Kameras, welche Perspektive<br />

ist notwendig, um ein realistisches<br />

Bild von einem Hindernis zu bekommen? Wie<br />

lassen sich dynamische Winkeländerungen<br />

beispielsweise bei Gelenkbussen korrekt darstellen?<br />

Es gibt in dieser Projektphase vor<br />

allem viele Fragen“, stellt Karlheinz Dörner<br />

fest. Bei den Antworten darauf unterstützen<br />

sein Team Experten aus dem Unternehmen<br />

und die Projektpartner des Lehrstuhls für<br />

Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität<br />

(TU) München. Mit den Forschungsergebnissen<br />

geht es – wenn sich das Projekt<br />

schließlich als aussichtsreich erweist – dann<br />

zunächst in die Vor- und später in die Serien -<br />

entwicklung.<br />

Die Forscher wissen: Technologien sind<br />

immer nur so gut wie ihre Anwendung in der<br />

Praxis. Bei allen Möglichkeiten intelligenter<br />

Automatisierung rund um den Fahrbetrieb<br />

spielt noch immer der Mensch eine Schlüsselrolle.<br />

Sonja Stockert arbeitet als Doktorandin<br />

der TU München am UR:BAN-Teilprojekt<br />

„Mensch im Verkehr“. Ihren Schwerpunkt<br />

setzt die Medieninformatikerin auf das Zusammenwirken<br />

von Mensch und Maschine,<br />

um dadurch für den Fahrer eine entspannte,<br />

effiziente und sichere Fahrt im städtischen<br />

Verkehr zu erreichen. Einer von 33 Probanden<br />

ist Harald Rauschmayr. Der 53-jährige Beamte<br />

ist nebenberuflich Lkw-Überführungsfahrer<br />

und seit vier Jahren regelmäßig bei den<br />

Simulator-Testfahrten dabei: „Es ist ein gutes<br />

Gefühl, meine Erfahrungen als Kraftfahrer<br />

zur Entwicklung neuer Technologien im<br />

Fahrzeug beizusteuern.“ Die Rückmeldungen<br />

der Fahrer sind für Sonja Stockert sehr wichtig:<br />

„Die Profis wissen selbst am besten,<br />

was sie unterwegs an Informationen brauchen.“<br />

So bleibt die Forschung praxisnah –<br />

zum Nutzen der Menschen, die ihre Ergebnisse<br />

anwenden.<br />

Weitere Informationen zum UR:BAN-Projekt<br />

gibt es unter > www.urban-online.org<br />

„Meilensteine für<br />

den Stadtverkehr“<br />

Eberhard Hipp, Leiter des Bereichs<br />

Research bei MAN, über Innovationen<br />

im Stadtverkehr der Zukunft<br />

Wie können Assistenzsysteme die<br />

Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />

von Nutzfahrzeugen im innerstädtischen<br />

Verkehr erhöhen?<br />

Es geht uns um die Vernetzung von Informationen,<br />

über die der Fahrer nicht<br />

verfügt, zum Beispiel die Schaltzeiten<br />

von Ampeln oder aktuelle Verkehrsstörungen.<br />

Weil Assistenzsysteme solche<br />

Informationen in Echtzeit verarbeiten,<br />

können sie vorausschauender als der<br />

Fahrer reagieren und ihn in kritischen<br />

Situationen warnen oder auch automatisch<br />

eingreifen.<br />

Welche Bedeutung haben die Ergebnisse<br />

von UR:BAN für MAN-Kunden?<br />

Unser Ziel ist es, mit innovativen Systemen<br />

und neuen Technologien das immer<br />

komplexere Verkehrsgeschehen<br />

um das Fahrzeug herum zu analysieren.<br />

Wir wollen daraus verbrauchsoptimale<br />

Fahrstrategien ableiten und den<br />

Fahrer bestmöglich unterstützen. Das<br />

ist unser Beitrag zu mehr Effizienz und<br />

Sicherheit im Straßenverkehr.<br />

Das ganze Interview lesen Sie auf<br />

> www.man.eu/mankannurban<br />

Ein Video-Interview<br />

mit Eberhard Hipp<br />

finden Sie in der App.<br />

28<br />

29


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Wellness für Maschinen: Alte<br />

Motoren (l.) werden bei MAN in<br />

Nürnberg zu voll funktionsfähigen<br />

Tauschmotoren (r.) aufbereitet.<br />

Aus<br />

Alt<br />

mach<br />

Neu<br />

Fotos: Vuk Latinovic<br />

Ein MAN-Tauschteil hat die Qualität eines Neuteils, und MAN bietet hierfür<br />

dieselbe Gewährleistung. Im Werk Nürnberg werden Altteile nach strengen<br />

Qualitätskriterien aufbereitet. Am Ende des Verjüngungsprozesses steht ein<br />

hochwertiges Originalteil, das die Umwelt schont und Kosten spart.<br />

30<br />

31


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

1<br />

Remanufacturing-Prozess: 1 Mitarbeiter<br />

im Werk Nürnberg sortieren demontierte Teile<br />

vor der ersten Reinigung. 2 In einer Waschanlage<br />

und per Hand werden die einzelnen<br />

Teile von Schmutz und Öl befreit. 3 Vor der<br />

Bearbeitung durch den Sandstrahler sind die<br />

Rostspuren noch gut sichtbar. 4 Ein MAN-Mitarbeiter<br />

ermittelt die genauen Abmessungen<br />

bestimmter Gebrauchtteile.<br />

3<br />

A<br />

einem bemitleidenswerten Zustand. Sie ist<br />

ls wir Nummer 51.06500<br />

– 6089 so daliegen sehen,<br />

befindet sie sich in<br />

schmutzig, verkratzt, trägt kleine Rostspuren.<br />

Bis vor Kurzem verrichtete sie klaglos ihren<br />

Dienst in einem MAN-Lkw, bis diesen nach<br />

über zehn Jahren und mehr als einer Million<br />

abgespulter Kilometer ein Kurbelwellenschaden<br />

ereilte. Endstation Schrottplatz? Früher<br />

vielleicht. Heute werden alle Teile, die noch<br />

funktionsfähig sind, instand gesetzt und für ein<br />

neues, langes Leben präpariert. Dabei werden<br />

technische Änderungen und Weiterentwicklungen<br />

im Aufbereitungsprozess berücksichtigt.<br />

Remanufacturing nennt man das. 6089 –<br />

die Teilenummer steht für eine gebrauchte<br />

Kühlwasserpumpe – hat diesen Prozess nun<br />

vor sich. Nach der Verjüngungskur wird sie sich<br />

als ecoline-Nummer 9089 voll funktionsfähig<br />

in einem Tauschmotor wiederfinden.<br />

Der Ort, an dem die Kühlwasserpumpe auf<br />

ihr Remanufacturing wartet, ist eine Halle auf<br />

dem riesigen Firmengelände des Motorenkompetenzzen<br />

trums von MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

in Nürnberg. Auf den 350 000 Quadratmetern<br />

hätten 50 Fußballfelder Platz. „E1“ prangt in<br />

großen Lettern über dem Hallentor. Im Inneren<br />

der Halle erfahren Teile wie unsere Wasserpumpe<br />

eine Grundreinigung. Sie werden<br />

zuerst zerlegt, dann in einer Waschanlage gesäubert,<br />

sandgestrahlt, neu lackiert – und<br />

teils auch aussortiert. „Nach der Reinigung<br />

sieht man, was noch brauchbar ist“, erklärt<br />

Georg Kugler, Abteilungsleiter Heißtests und<br />

Tauschaggregate bei MAN in Nürnberg. „Die<br />

Teile werden auf Verschleiß und Materialermüdung<br />

untersucht.“ Größtmögliche Qualität<br />

ist für den 61-Jährigen der einzige Maßstab.<br />

780 Motoren lieferte sein Team 2013 aus,<br />

11 325 weitere Tauschteile wurden ins MAN-<br />

Auslieferungslager nach Dachau geschickt.<br />

Für die Tauschteile gilt dieselbe Gewährleistung<br />

wie für Neuteile. Entsprechend streng<br />

sind die Qualitätsvorgaben.<br />

Nach der Aufbereitung werden die<br />

Tauschteile gelagert oder dorthin geschickt,<br />

wo sie gebraucht werden. Alle aufbereiteten<br />

Teile, die man für Tauschmotoren benötigt,<br />

verbleiben in Nürnberg, wo sie direkt in den<br />

Motoren endmontiert werden. Nehmen wir<br />

die Montagelinie für die Typen D20/D26: Im<br />

Zweischichtbetrieb werden von 260 Mitarbeitern<br />

bis zu 22 Motoren in der Stunde gefertigt.<br />

Auf leise surrenden Bändern rollen Neu- und<br />

Tauschmotoren heran, aufgereiht wie an einer<br />

Perlenkette. Die Atmosphäre ist so clean<br />

wie der hellgraue Boden, die Konzentration<br />

an den einzelnen Fertigungsabschnitten fast<br />

greifbar. Versiert und routiniert fügen die<br />

Facharbeiter zusammen, was zusammengehört.<br />

Wie man den Unterschied zwischen<br />

neuen Aggregaten und Tauschmotoren erkennt?<br />

„Nur an der Sachnummer“, sagt Peter<br />

Tscharntke, Segmentleiter Abschnitt 2, wie<br />

diese Montage linie genannt wird. Hat ein<br />

Tauschmotor deren Ende erreicht, muss er<br />

noch eine letzte Hürde nehmen – die Funktionsprüfung.<br />

Beim Heißtest läuft der Motor<br />

mit unterschiedlichen Belastungen eine gute<br />

halbe Stunde auf dem Prüfstand.<br />

Bei MAN in München arbeitet Stefan Ott,<br />

Projektleiter der neuen Produktlinie „MAN<br />

Originalteile ecoline“. Für ihn hat die Zukunft<br />

vor drei Jahren begonnen, als das Geschäft<br />

mit Tauschteilen bei den Zielsetzungen des<br />

Konzerns zum Top-Ten-Projekt erklärt wurde.<br />

„Durch die Wiederverwendung und Aufberei-<br />

„Die Teile werden<br />

auf Verschleiß und<br />

Materialermüdung<br />

untersucht.“<br />

Georg Kugler, Abteilungsleiter Heißtests und<br />

Tauschaggregate bei MAN in Nürnberg<br />

Fotos: Vuk Latinovic<br />

2<br />

4<br />

tung von Altteilen werden Ressourcen geschont<br />

und Energie gespart“, sagt er. „Und<br />

weil weniger Neuteile produziert werden<br />

müssen, wird der Emissionsausstoß gesenkt.<br />

Kunden wie die Deutsche Bahn oder kommunale<br />

Verkehrsbetriebe fragen gezielt danach.“<br />

Das ist „ecological“, das Ökologische, das in<br />

ecoline steckt. ecoline unterstützt somit auch<br />

die MAN-Corporate-Responsibility-Strategie<br />

und leistet einen großen Beitrag zu Umweltschutz<br />

und nachhaltiger Mobilität. Im Fokus<br />

stehen dabei Fahrzeuge, die vier Jahre oder älter<br />

sind – sie machen 70 bis 80 Prozent eines<br />

Fuhrparkbestands aus. Bei ihnen setzt die<br />

ecoline-Offensive von MAN an, denn für die<br />

Kunden gibt es eine Reihe guter Argumente<br />

für das „alte Eisen“: Ein MAN-Tauschteil hat<br />

die Qualität eines Neuteils, es wird nach Originalteil-Spezifikationen<br />

aufbereitet, und<br />

MAN bietet hierfür dieselbe Gewährleistung.<br />

Und das zu einem Preis, der um bis zu 50 Prozent<br />

unter dem eines Neuteils liegt. Kürzere<br />

Standzeiten durch Austausch statt Reparatur<br />

sind ein weiterer Vorteil des ecoline-Projekts,<br />

780<br />

motoren<br />

Im MAN-Werk Nürnberg wurden 2013<br />

616 Lkw- und 164 <strong>Bus</strong>motoren wiederaufbereitet.<br />

1 800<br />

Tauschteile<br />

Aktuell können bei MAN rund 1 800 Ersatzteile<br />

bestellt werden. Das Portfolio<br />

wird bis 2016 auf über 3 000 Sachnummern<br />

ausgebaut.<br />

32<br />

33


man magazin<br />

„Die Aufbereitung<br />

von Altteilen<br />

schont Ressourcen<br />

und spart Energie.“<br />

Stefan Ott, Projektleiter „MAN Originalteile ecoline“<br />

In der App finden Sie<br />

weitere Fotos von der<br />

Motorenaufbereitung<br />

in Nürnberg.<br />

vor allem aber ein höherer Fahrzeugwert, weil<br />

MAN-Originalteile verbaut werden. ecoline<br />

bedeutet eben auch „economical“. Viele gute<br />

Gründe, warum sich die Kunden bewusst für<br />

„MAN Originalteile ecoline“ entscheiden.<br />

zu jedem Tauschteil gehört bei MAN ein<br />

Pfandsystem: Kauft ein Kunde in der MAN-<br />

Werkstatt zum Beispiel eine ecoline-Kühlwasserpumpe,<br />

bezahlt er auf deren Preis einen<br />

Aufschlag. Wenn er sein gebrauchtes MAN-<br />

Originalteil zurückbringt, erhält er das Pfand<br />

zurück. Das Altteil kommt nach Salzgitter,<br />

das zentrale Retourenwerk für Verwertbares<br />

aller Art. Von dort geht es zu den Spezialisten<br />

der Aufbereitung. Alles, was mit Motoren zu<br />

tun hat, findet sich in Nürnberg wieder.<br />

„MAN Originalteile ecoline“ ist ein Großprojekt,<br />

das eine gigantische logistische Leistung<br />

erfordert. Eine Portfolioerweiterung<br />

kommt in den kommenden Jahren hinzu,<br />

und immer mehr teilnehmende Länder. Der<br />

Gesamtumsatz mit ecoline-Teilen betrug 2013<br />

140 Millionen Euro. „ecoline ist eines unserer<br />

bedeutendsten Themen“, sagt auch Frantz<br />

Perre, Leiter After Sales bei MAN Camions &<br />

<strong>Bus</strong> France. Seitdem der Prozess auch in<br />

Deutschland eingeführt wurde, gibt es das<br />

Angebot in 17 europäischen Ländern. Der Rest<br />

der Top-50-Märkte weltweit soll kontinuierlich<br />

erschlossen werden.<br />

„MAN Originalteile ecoline“ ist ein kleiner<br />

Teil des Gesamtportfolios der MAN-Originalteile.<br />

Alle Originalteile werden nach<br />

strengen MAN-Qualitätsstandards gefertigt<br />

und entsprechen so dem neuesten Stand der<br />

Technik. Hinzu kommt die weltweite Gewährleistung<br />

von zwölf Monaten. Um im<br />

Schadensfall Stand zeiten möglichst kurz zu<br />

halten, sind an den MAN-Servicestützpunkten<br />

durchschnittlich 8 000 Originalteile<br />

griffbereit – auch für ältere Modelle und spezielle<br />

Fahrzeuge. 95 Prozent aller Originalteile<br />

werden über Nacht an die Werkstatt geliefert.<br />

In mehreren Zentrallagern liegen insgesamt<br />

200 000 Originalteile von MAN für<br />

Kunden weltweit bereit. Aktuell kann MAN<br />

rund 1 800 Sachnummern als Tauschteile anbieten.<br />

Weitere 1 200 sollen bis 2016 hinzukommen.<br />

Natürlich bleibt auch ecoline-<br />

Nummer 51.06500 – 9089 im Angebot.<br />

Den gesamten Aufbereitungsprozess in Bildern<br />

sehen Sie auf > www.man.eu/mankannecoline<br />

Sie tragen die Verantwortung.<br />

Wir sorgen für die Sicherheit.<br />

Wenn Ihr Geschäft darin besteht, das wertvollste<br />

Gut zu transportieren, liegt Ihr Fokus auf<br />

Sicherheit und Komfort.<br />

Genau wie beim People-Portfolio von Continental,<br />

unseren neuesten Reifen der Generation 3,<br />

die speziell für <strong>Bus</strong>se entwickelt wurden.<br />

Unsere innovativen Reifentechnologien bedeuten<br />

bessere Performance für Sie, Ihre Passagiere<br />

und Ihre Rentabilität.<br />

Conti Coach HA3<br />

Conti CityPlus HA3<br />

Gleichbehandlung: In der Endmontage<br />

wird jeder Motor, egal ob alt oder neu,<br />

nach strengen Qualitätsrichtlinien geprüft.<br />

Versandfertig: Die neuen und die aufbereiteten Motoren<br />

warten im MAN-Werk Nürnberg auf ihren nächsten Einsatz.<br />

Fotos: Vuk Latinovic<br />

25. 09. - 02.10.<strong>2014</strong><br />

Halle 17, Stand A06/B11<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.continental-lkw-reifen.de<br />

34


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Stadt,<br />

Land, <strong>Bus</strong><br />

„In der Innenstadt sind<br />

wir auf geringsten Schadstoffausstoß<br />

und leise<br />

Motoren angewiesen.“<br />

Wolfgang Willms, Inhaber Willms Reisen<br />

International: Das Audiosystem<br />

informiert in zwölf Sprachen über<br />

die Sehenswürdigkeiten der Stadt.<br />

Nicht nur in Metropolen wie London oder Paris gehören Sightseeing-Doppeldecker<br />

zum Straßenbild. Auch immer mehr kleinere<br />

Städte leisten sich die bunten Hingucker. Und legen dabei Wert<br />

auf zuverlässige Fahrgestelle mit umweltfreundlichen Motoren.<br />

Sonntagsausflug: Renate<br />

und Theo van Groen<br />

genießen die Stadtrundfahrt<br />

durch Düsseldorf.<br />

Eigentlich wäre Renate van<br />

Groen lieber im Unterdeck gesessen,<br />

damit ihr der Fahrtwind<br />

nicht die Frisur zerstört. Aber<br />

die gute Aussicht vom Oberdeck<br />

und die warme Frühlingssonne, die sich<br />

pünktlich zum Start der Sightseeing-Rundfahrt<br />

in Düsseldorf blicken lässt, haben die<br />

65-Jährige dann doch überzeugt. Die Tour haben<br />

Renate und Theo van Groen von ihrem<br />

Sohn geschenkt bekommen. Dass sich eine<br />

Stadt wie Düsseldorf mit „nur“ knapp 600 000<br />

Einwohnern eine eigene Sightseeing-<strong>Bus</strong>linie<br />

leistet, finden die beiden klasse: „Die Stadt hat<br />

viele kleine Attraktionen, die wir bis jetzt noch<br />

gar nicht kannten“, sagt Theo van Groen, der<br />

mit seiner Frau in Düsseldorf wohnt.<br />

Während früher nur in Tourismusmetropolen<br />

wie London, Rom, Paris oder Berlin<br />

Sightseeing-Doppeldecker fuhren, leisten<br />

sich in den letzten Jahren auch immer<br />

mehr kleinere Städte eigene Linien. Denn<br />

die knalligen Fahrzeuge ziehen Aufmerksamkeit<br />

auf sich und sind deshalb im Stadtmarketing<br />

sehr beliebt. Doch die bunte<br />

Karosserie ist nur ein Erfolgsfaktor der Doppeldecker.<br />

Mindestens genauso wichtig ist<br />

das Chassis, das den Aufbau trägt und für<br />

Sicherheit, Komfort und Kraftstoffverbrauch<br />

verantwortlich ist. Deshalb setzen Sightseeing-<strong>Bus</strong>unternehmen<br />

in aller Welt auf<br />

MAN-Qualität.<br />

Das MAN-Chassis A22 ist das Herzstück<br />

des Düsseldorfer CityTour-<strong>Bus</strong>ses. „Bei der<br />

Auswahl des Fahrwerks legen wir Wert auf guten<br />

Fahrkomfort, tiefen, bequemen Einstieg,<br />

auf Wartungsfreundlichkeit und Zuverlässigkeit“,<br />

erklärt Wolfgang Willms von Willms<br />

Reisen. „Wegen der innerstädtischen Umweltzonen<br />

sind wir außerdem auf geringsten<br />

Schadstoffausstoß, niedrigen Kraftstoffverbrauch<br />

und leise Motoren angewiesen.“ Die<br />

Euro 6-Chassis von MAN, auf denen Willms’<br />

<strong>Bus</strong>se aufgebaut sind, erfüllen diese Anforderungen:<br />

„Wir sind im Besitz von 23 MAN-Doppeldeckern<br />

und sehr zufrieden damit. Vor<br />

allem der Kundendienst ist top“, sagt Willms.<br />

23<br />

Doppeldecker<br />

Die Firma Wilms Reisen hat insgesamt<br />

23 Doppeldecker. Fünf davon sind<br />

auf der Düsseldorfer Sightseeing-Tour<br />

unterwegs.<br />

Fotos: Frank van Groen<br />

Sauber unterwegs: Der Sightseeing-<strong>Bus</strong><br />

von Willms Reisen ist auf einem<br />

Euro 6-Chassis von MAN aufgebaut.<br />

36<br />

37


man magazin<br />

Aussichtsreich: Im <strong>Bus</strong> ist das<br />

Sightseeing nicht nur komfortabel, die<br />

Passagiere haben vom oberen Deck<br />

aus auch eine wunderbare Aussicht.<br />

Damit die Fahrgäste während der Tour den<br />

bestmöglichen Komfort genießen können, ist<br />

es möglich, die <strong>Bus</strong>se mit zahlreichen Finessen<br />

auszustatten – von der Bordküche über abnehmbare<br />

Dachkonstruktionen, geräumige<br />

Toiletten und leistungsstarke Klimaanlagen<br />

bis hin zu Audiosystemen in zwölf Sprachen.<br />

eine Herausforderung. Umso wichtiger ist ein<br />

komfortabler Fahrerarbeitsplatz, wie der im<br />

MAN A22-Chassis: Logisch angeordnete<br />

Bedienelemente, übersichtliche Anzeigen und<br />

die ergonomische Gestaltung von Lenkrad<br />

und Sitz machen die Fahrt auch für den Fahrer<br />

angenehm. Auf Wunsch stattet MAN Fahrerarbeitsplätze<br />

mit einem Multifunktionslenkrad<br />

„Beim Fahrwerk<br />

legen wir Wert<br />

auf Komfort und<br />

Zuverlässigkeit.“<br />

Wolfgang Willms, Inhaber Willms Reisen<br />

Für den Aufbau der Karosserie auf das<br />

aus. Damit lassen sich verschiedenste Funk-<br />

Grund-Chassis sind Aufbauhersteller zustän-<br />

tionen per Tastendruck ermöglichen, ohne die<br />

dig, die während der Bauphase von MAN-Inge-<br />

Hände vom Steuer zu nehmen.<br />

nieuren unterstützt werden. Jeder Aufbauer<br />

bekommt dafür ein 350 Seiten starkes Dokument,<br />

in dem die Richtlinien für den korrek-<br />

Während der Fahrer den Doppeldecker<br />

durch Düsseldorf lenkt, betrachten die Passagiere<br />

vom sonnenbeschienenen Oberdeck<br />

Kann man auf ein Doppel<br />

ten Aufbau festgehalten sind. Durch den regel-<br />

Rheinufer, Kö-Brücke, Burgplatz und die mo-<br />

mäßigen Austausch von Konstruktionszeichnungen<br />

wird sichergestellt, dass die hohen<br />

Aufbauten nicht die Stabilität des Fahrzeugs<br />

derne Architektur des Medienhafens. Wolfgang<br />

Willms kann sich über die Auslastung<br />

freuen: Das Oberdeck ist heute voll besetzt.<br />

genauso stolz sein wie auf<br />

beeinträchtigen. Ebenso wird darauf geachtet,<br />

Und das aus gutem Grund: „Ein Doppeldecker<br />

dass Chassis und „Body“, wie die Aufbauten<br />

auch genannt werden, perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sind. So können die „Bodybuilder“,<br />

eignet sich einfach am besten für eine Sightseeing-Tour,<br />

weil man vom Oberdeck eine<br />

wunderbare Aussicht hat“, sagt Willms. „Au-<br />

ein Triple? MAN kann.<br />

mit denen MAN zusammenarbeitet, beinahe<br />

ßerdem würde man in so kurzer Zeit nie so<br />

jeden Ausstattungswunsch erfüllen. „Viele Be-<br />

viel auf einmal zu sehen bekommen.“<br />

treiber wollen ihren Fahrgästen etwas Besonderes<br />

bieten. Wir tun unser Bestes, um für alle<br />

Ideen, mit denen die Kunden zu uns kommen,<br />

die optimale Lösung zu finden und gleichzeitig<br />

alle Sicherheitsstandards einzuhalten“, sagt<br />

Alexandre Lecompte, Verkaufsleiter vom spanischen<br />

Aufbauhersteller UNVI.<br />

Für die Fahrer ist die Tour durch die engen<br />

Innenstädte mit dem extragroßen Gefährt oft<br />

Das MAN-Chassis bildet die Basis<br />

für Sicherheit, Komfort und Effizienz<br />

der Sightseeing-<strong>Bus</strong>se.<br />

Fotos: Frank van Groen, MAN<br />

Auch ohne Triple und deutsch-deutsches Traumfinale in der Königsklasse: Wir sind unglaublich<br />

stolz, dass wir den FC Bayern und den BVB zu so vielen sensationellen Spielen begleiten<br />

durften. Und glücklich, auch in der nächsten Saison dabei zu sein. So arbeiten wir schon jetzt<br />

mit Hochdruck daran, die rollende Heimat beider Teams, den MAN Lion’s Coach Supreme,<br />

für die Saison <strong>2014</strong>/2015 noch komfortabler zu machen. So bequem, dass sich die Spieler<br />

zurücklehnen und von einer Neuauflage des Finales von Wembley träumen dürfen. Neugierig,<br />

wie es im Spielerbus aussieht? Schauen Sie mal rein: www.MANschaftsbus.de<br />

Engineering the Future – since 1758.<br />

38


Offs hore<br />

man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Jede Minute, die ein Windrad auf hoher See ausfällt,<br />

kostet bares Geld. An der Ostküste Englands bringen<br />

Spezialschiffe, ausgerüstet mit über 1000 PS starken<br />

MAN-Motoren, Serviceteams und Ersatzteile schnell<br />

und zuverlässig an ihren Einsatzort.<br />

Schwimmender Wartungsservice: Die<br />

„Eden Rose“ fährt zum Windpark<br />

Sheringham Shoal vor der Küste Englands.<br />

Fotos: Jiri Rezak<br />

40<br />

41


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Anschnallpflicht: Nachdem sie sich<br />

angeseilt haben, steigen die<br />

Servicearbeiter vom Schiff auf eine<br />

Gitterplattform am Fuß des Windrads.<br />

Stark und gut: Die 1 019-PS-Motoren von MAN müssen für<br />

ihren täglichen Einsatz äußerst zuverlässig sein.<br />

1 075<br />

Windräder<br />

2001 ging der erste britische Windpark<br />

auf See ans Netz, seit 2008 ist UK mit<br />

1 075 Windrädern Offshore-Weltmeister.<br />

3,6<br />

gigawatt<br />

Die 22 britischen Windparks leisten<br />

zusammen 3,6 Gigawatt – mehr<br />

als die Hälfte der weltweiten Offshore-<br />

Windenergie.<br />

D<br />

er weiß-blaue Katamaran<br />

„Tia Elizabeth“ verlässt<br />

Wells-next-the-Sea, einen<br />

kleinen Gezeitenhafen an der Küste Norfolks,<br />

drei Autostunden nördlich von London. Der<br />

Skipper nutzt die Vormittagsflut, bei Ebbe<br />

kann man hier nicht auslaufen. Bojen weisen<br />

im Zickzack den Weg hinaus auf die offene<br />

Nordsee, am Strand sind Spaziergänger zu erkennen<br />

und die für Norfolk typischen bunten<br />

Holzkabinen. An Bord der „Tia Elizabeth“ sind<br />

jedoch keine Urlauber, sondern ein halbes Dutzend<br />

Servicetechniker. Ihr Ziel: der Offshore-<br />

Windpark Sheringham Shoal.<br />

Die „Tia Elizabeth“ ist eines von drei Versorgungsschiffen<br />

der Spezialreederei Tidal<br />

Transit. Sie ist ein für die Branche typisches<br />

Boot – mit Platz für zwölf Mann plus Besatzung,<br />

20,3 Meter lang, acht Meter breit, gebaut<br />

in der Mercurio-Plastics-Werft in Spanien.<br />

Angetrieben wird sie von zwei V12-Maschinen<br />

von MAN mit jeweils 1 019 PS. MAN fertigt<br />

in Nürnberg schnelllaufende Viertaktdieselmotoren<br />

für den Einsatz in der kommerziellen<br />

Schifffahrt. Jährlich werden hier 1 300 Motoren<br />

für den Einbau in Fähren, Rettungsbooten,<br />

Schleppern und anderen Bootstypen<br />

produziert.<br />

Mit dem Ausbau der Windenergie auf See<br />

ist ein eigener Markt für Windpark-Versorgungsschiffe<br />

entstanden. Sheringham Shoal<br />

schickt jeden Tag bis zu 36 Servicemitarbeiter<br />

auf See. Die Anlagen müssen regelmäßig gewartet<br />

werden, denn jede Minute, die ein<br />

Windrad stillsteht, kostet den Betreiber bares<br />

Geld. Die Getriebe der Windräder werden<br />

überprüft, die Rotoren nach Rissen abgesucht,<br />

Seilwinden und Aufzüge instand gehalten.<br />

Doch anders als in Windparks an Land können<br />

die Serviceleute nicht mit dem eigenen Lieferwagen<br />

anfahren, sie sind auf die Versorgungsboote<br />

angewiesen. Und diese müssen äußerst<br />

zuverlässig sein – insbesondere, weil die Boote<br />

nicht bei jedem Wetter hinausfahren können.<br />

„Das schlägt sich auch in den Anforderungen<br />

der Kunden an die Motoren nieder“, erklärt<br />

Eugen Maier, als Area Sales Manager bei MAN<br />

Engines Marine zuständig für den englischen<br />

Markt. „Außer auf den Kraftstoffverbrauch<br />

achten die Betreiber vor allem auf die Zuverlässigkeit<br />

und den Service.“<br />

Bei diesigem Wetter sind nach einer Stunde<br />

Fahrt die ersten Windräder zu sehen.<br />

80 Meter ragen die gigantischen Türme aus<br />

dem Wasser, jedes Rotorblatt ist 52 Meter lang.<br />

Oben auf den Maschinenhäusern sind rote<br />

Käfigplattformen für die Servicetechniker angebracht.<br />

88 Anlagen stehen hier rautenförmig<br />

angeordnet im Meer, in Abständen von rund<br />

500 Metern. Sheringham Shoal liegt etwa 17<br />

Kilometer von der englischen Küste entfernt.<br />

Der Windpark gehört Scira Offshore Energy,<br />

einem Joint Venture von Stat oil und Statkraft.<br />

Zusammengenommen bringen es die Windräder<br />

auf eine Leistung von 317 Megawatt. Das<br />

reicht aus, um über 200 000 britische Haushalte<br />

mit grünem Strom zu versorgen.<br />

In der Kabine unter deck der „Tia Elizabeth“<br />

sitzen Robert Pennock, Ross Gordon<br />

und Kevin English auf gefederten Einzelsitzen<br />

an einem der Tische und trinken Tee. Bequem<br />

sind diese Schiffe, schließlich sollen die Techniker<br />

ausgeruht an ihrem Arbeitsplatz ankommen.<br />

Die Männer arbeiten für Siemens,<br />

den Hersteller der Windräder, und führen an<br />

einem der Getriebe eine Routineuntersuchung<br />

durch. Ein zweites Team an Bord kümmert<br />

sich um die Instandhaltung der Seilwinden<br />

und der Aufzüge in den Masten der Windräder.<br />

In der Kabine leuchtet eine grüne Lampe<br />

auf: das Signal zum Übersetzen. Das Team<br />

geht vor zum Bug des Schiffs, schwere wasserdichte<br />

Taschen liegen schon bereit. Dar in<br />

transportieren sie Werkzeug, Ersatzteile,<br />

Getriebeöl. Heute ist die See glatt und ruhig,<br />

das Übersetzen fällt leicht. Doch bei Wind<br />

und Wellengang ist dies der heikelste Teil der<br />

Arbeit. An jedem der Windräder sind an zwei<br />

Seiten Zugänge zum Übergang angebracht.<br />

Fotos: Jiri Rezak<br />

Kletterpartie: Die Techniker<br />

erklimmen den Mast des<br />

Windrads, um oben Wartung s­<br />

arbeiten durchzuführen.<br />

42<br />

43


man magazin<br />

tet“, sagt der Skipper. „Die Anfahrt mit einer<br />

Geschwindigkeit von 20 Knoten ist eine Kleinigkeit<br />

dagegen. Das Ungewöhnliche ist, dass<br />

die Maschinen hier jede Sekunde Tonnen von<br />

Wasser nach hinten schieben müssen, ohne<br />

dass das Boot sich vorwärtsbewegt.“<br />

man kennt die anforderungen: „Beim<br />

Andocken entstehen im Boot heftige Vibrationen“,<br />

erklärt Eugen Maier von MAN Engines<br />

Marine. „Die Schiffsdieselmotoren müssen<br />

beim Einbau möglichst elastisch gelagert wer­<br />

Warteposition: Nach ihren Arbeiten auf den<br />

Windrädern werden die Serviceteams wieder<br />

an Bord der „Eden Rose“ gehen.<br />

„Die MAN-Motoren<br />

sind besonders<br />

kompakt und konkurrenzlos<br />

leicht.“<br />

Eugen Maier, Area Sales Manager<br />

bei MAN Engines Marine<br />

In der App finden Sie weitere<br />

Fotos von der Ausfahrt nach<br />

Sheringham Shoal.<br />

Maßarbeit: Konzentriert manövriert<br />

Skipper Harry Getliffe die „Tia<br />

Elizabeth“ durch den Windpark.<br />

Die Männer seilen ihre Einstiegsausrüstung<br />

an, steigen auf eine Leiter am Mast der Anlage<br />

und klettern ein paar Meter auf eine Gitterplattform.<br />

Für den Skipper Harry Getliffe ist<br />

jedes dieser Manöver Maßarbeit. Ankern kann<br />

man hier nicht, das würde die Kabel unter<br />

Wasser beschädigen. Der Bug ist breit und<br />

durch eine massive Gummiverkleidung geschützt.<br />

„Bump and jump“ wird das Manöver<br />

in der Branche genannt, aber natürlich soll<br />

hier niemand springen. Bis zu einem Wellengang<br />

von etwa zwei Metern können die Wartungsteams<br />

sicher übersetzen. Damit die<br />

Männer ohne Probleme auf die Plattform umsteigen<br />

können, drückt Getliffe das Schiff permanent<br />

mit dem Bug gegen die Plattform.<br />

„Das ist es, was die Motoren am meisten belas­<br />

den, genau wie der Abgasaustritt.“ Auch für<br />

die Motoren selbst sind die Manöver anstrengend.<br />

„Sie erfordern nahezu maximales Drehmoment“,<br />

sagt Maier. „Wir können dabei auf<br />

Vorerfahrungen zurückgreifen. Aus dem Fährengeschäft<br />

kennen wir seit Langem vergleichbare<br />

Einsätze. Auch Fähren dürfen keine<br />

Zeit ver lieren, bremsen von 100 auf null ab<br />

oder beschleunigen schnell, und auch das Andocken<br />

verläuft ähnlich.“ Die Motoren befinden<br />

sich in den beiden Rümpfen des Katamarans.<br />

Eine enge Treppe führt hinunter in den<br />

Maschinenraum. Die Wände sind mit einer<br />

silbern glänzenden Isolierschicht ausgefüttert.<br />

Auf engstem Raum sind hier die zwei<br />

viertaktigen MAN-High-Speed-Dieselmotoren<br />

mit zwölf Zylindern verbaut. Ein Mann<br />

kann sich mit Müh und Not um die hellgraue<br />

Maschine her umschlängeln. „Dass es in den<br />

Maschinenräumen solcher Katamarane eng<br />

zugeht, kommt uns sogar entgegen“, sagt<br />

Maier. „Die MAN-Motoren sind besonders<br />

kompakt und konkurrenzlos leicht.“<br />

Immer wieder gehen im Lauf des Nachmittags<br />

Funkrufe von Wartungsteams ein,<br />

die auf einem der Windräder mit der Arbeit<br />

fertig sind. Die „Tia Elizabeth“ sammelt sie auf<br />

und bringt sie zum nächsten Windrad. Das<br />

Boot fungiert als eine Art Funktaxi. Bis zum<br />

Abend sind alle Serviceteams wieder an Bord,<br />

und die Schiffe fahren zurück nach Wells. Im<br />

Hafen angekommen, wartet bereits ein Minibus,<br />

der die Teams zur Firmenzentrale nach<br />

Egmere bringt. Dort endet für die Männer ein<br />

13-stündiger Arbeitstag. Morgen geht es weiter,<br />

mit der Vormittagsflut um 10.30 Uhr.<br />

Mehr Informationen zu den MAN-Schiffsmotoren<br />

gibt es unter > www.man-engines.com<br />

Fotos: Jiri Rezak<br />

Mia will Mit deM <strong>Bus</strong> auch querfeldein<br />

und üBer wasser fahren.<br />

Das mit dem Wasser wird knifflig. Aber in der Stadt und auf Reisen sind wir schon gut unterwegs. Das Automat -<br />

getriebe ZF-EcoLife macht Schluss mit Kompromissen. Ob im Flachland oder in den Bergen: Das intelligente Fahrprogramm<br />

TopoDyn Life passt die Schaltcharakteristik an das Streckenprofil an und senkt so Kraftstoffverbrauch<br />

wie CO 2 -Ausstoß. Der Wechsel zwischen den sechs Gängen erfolgt kaum spürbar. Und dank hoher Spreizung fahren<br />

Sie selbst bei 80 km/h mit niedriger Motordrehzahl. Leistung ohne Kompromisse bietet auch der Retarder. Er wird<br />

– topografieabhängig und stufenlos – hinzugeschaltet. Für eine hohe Temperaturbeständigkeit sorgt das duale Kühlkonzept<br />

bestehend aus integriertem Ölkühler und angebautem Retarder-Wärmetauscher. Damit Sie lange erstklassig<br />

fahren. ZF-EcoLife. Das Universalgenie. www.zf.com/ecolife<br />

44


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Vollgetankt: Ein Fahrer unterschreibt den Tankbeleg<br />

und nimmt sein Fahrzeug für die nächste Tour entgegen.<br />

Schwarzes Gold: Chromerz<br />

aus Südafrika ist ein<br />

boomender Rohstoff.<br />

Schwertransporter: Der Truck von Michael Sipho wird in<br />

der Kohlemine in Piet Retief beladen.<br />

Zwischenstopp: Michael Sipho macht auf<br />

seiner Tour eine kurze Pause bei seinen<br />

Schwestern in der Nähe von Pongola.<br />

Heavy<br />

Metal<br />

Chromerz aus den Minen Südafrikas ist in der Metallverarbeitung<br />

weltweit ein begehrtes Gut. MAN-Lkw<br />

transportieren den tonnenschweren Rohstoff aus dem<br />

Norden des Landes über eine steile Bergstrecke in<br />

die Hafenstadt Richards Bay. Auf Tour mit dem südafrikanischen<br />

Logistiker Chrome Carriers.<br />

Die Nationalstraße 2, irgendwo<br />

zwischen Empangeni und Pongola,<br />

im Osten Südafrikas. Nach<br />

einigen Hundert Metern mit<br />

dicht gepflanzten Waldplantagen<br />

werden an einer Straßenkreuzung<br />

einzelne Hütten sichtbar. Eine Telegrafenleitung<br />

am windschiefen Holzmast<br />

überspannt die breite, gut ausgebaute Straße,<br />

im Schatten eines Baumes sitzt eine Familie.<br />

Michael Sipho stoppt seinen MAN in einer<br />

Bucht und schaltet die Warnblinkanlage ein.<br />

Zwei Mädchen in leuchtend bunten Kleidern<br />

stehen im Gras neben der Fahrbahn – sie haben<br />

auf ihn gewartet. „Das sind meine Schwestern“,<br />

sagt Michael. Der junge Fahrer unterstützt<br />

seine Eltern und die Geschwister, die<br />

hier im Osten des Landes in einem kleinen<br />

Dorf leben. Seit drei Jahren arbeitet er als Fernfahrer:<br />

„Ein guter Job“, sagt der 29-Jährige, der<br />

vor wenigen Monaten seinen Arbeitgeber gewechselt<br />

hat. Jetzt fährt Michael für das Transportunternehmen<br />

Chrome Carriers auf einem<br />

neuen MAN, über den er sich begeistert äußert:<br />

„Für mich ist das die Nummer eins!“<br />

Südafrika ist seit Jahrzehnten Motor der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung eines ganzen<br />

Kontinents. In der boomenden Minenindustrie<br />

hat sich Chrome Carriers, ein Tochterunternehmen<br />

der Reinhardt Transport Group<br />

(RTG), als größter privater Logistikpartner von<br />

Bergbauunternehmen etabliert. Das Depot<br />

des Unternehmens liegt in der Hafenstadt<br />

Richards Bay in der Provinz KwaZulu-Natal.<br />

Die 284 Fahrer transportieren Chromerz aus<br />

Fotos: Richard Kienberger<br />

1 500<br />

kilometer<br />

Die Strecke von Richards Bay nach<br />

Rustenburg und zurück ist anspruchsvoll:<br />

Höhenunterschiede von 1 250 Metern<br />

und ein sehr vielseitiges Gelände fordern<br />

Mensch und Maschine einiges ab.<br />

Namibia<br />

Südafrika<br />

Rustenburg<br />

Piet<br />

Retief<br />

Richards<br />

Bay<br />

den Minen im Norden des Landes nach<br />

Richards Bay, von wo aus es weltweit verschifft<br />

wird. Auf dem Rückweg laden sie Kohle oder<br />

andere Schüttgüter, die für die Aufbereitung<br />

des Metalls benötigt werden. Die Division<br />

Chrome Carriers hat ihren Fuhrpark 2012 nach<br />

einem ausführlichen Praxistest mit 140 MAN<br />

TGS teilerneuert. „Ausschlaggebend für die<br />

Vergabe an MAN war für uns die Tatsache, dass<br />

die Fahrzeuge nach mehr als 200 000 Kilometern<br />

im Dauerbetrieb keinerlei technische<br />

Mängel aufwiesen. Außerdem waren der geringe<br />

Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge, das<br />

gute Preis-Leistungs-Verhältnis, der Komfort<br />

für den Fahrer sowie die Service- und Garantieleistungen<br />

von MAN entscheidende Faktoren<br />

bei unserer Wahl des Anbieters“, erklärt<br />

Derick Reinhardt, CEO der RTG. Die Fahrzeuge<br />

sind durch die hohe Nutzlast von 34 Tonnen<br />

und die anspruchsvolle Topografie Südafrikas<br />

unter harten Bedingungen unterwegs. Der sogenannte<br />

Vollwartungsvertrag sieht daher<br />

eine punktgenaue Wartung in den MAN-Servicestützpunkten<br />

vor.<br />

die erste etappe führt Michael Sipho<br />

vom Depot in Richards Bay in die Außenbezirke<br />

der Bergbaustadt Piet Retief. Die Straße<br />

windet sich an Nationalparks und Stauseen<br />

vorbei, durchschneidet Weideland, Städte und<br />

Dörfer, markiert die Grenze zu Swasiland und<br />

wird zwischendurch zur Passstraße. Die Tour<br />

ist auch durch die starken Gefälle eine Herausforderung<br />

für die maximal beladenen<br />

Trucks. Richards Bay liegt auf Meereshöhe,<br />

Piet Retief auf 1 250 Metern im Hochland der<br />

Provinz Mpumalanga. Der kurze Halt am<br />

Wohnort seiner Familie bleibt Michaels einziger<br />

Stopp bis zum Etappenziel. Nach fünf<br />

Stunden Fahrt hat er Piet Retief erreicht – eine<br />

Stadt, deren Straßen und Häuser ganz anders<br />

aussehen als die herausgeputzten Boulevards<br />

von Richards Bay. Kohlestaub bedeckt den<br />

rohen, schlammigen Boden, eine aufziehende<br />

Gewitterfront lässt den Parkplatz neben dem<br />

Minengelände noch schwärzer aussehen. Die<br />

Zufahrten zu den Minen sind die einzigen Offroad-Passagen<br />

auf den Touren, doch sie sind<br />

nicht immer so kurz wie hier in Piet Retief.<br />

Michael rollt zunächst über die Waage, ehe er<br />

seinen siebenachsigen Zug neben eine der<br />

großen Kohlehalden rangiert. Ein Radlader<br />

schaufelt die Kohle in die Mulden, die nach<br />

wenigen Minuten voll sind. Bei der Ausfahrt<br />

wird der Lkw erneut gewogen. „Gute Fahrt!“,<br />

wünscht ein Mitarbeiter des Bergbauunternehmens<br />

und übergibt Michael die Dokumente.<br />

Knapp 500 Kilometer sind es, bis er das<br />

nächste Ziel erreicht – eine Chrommine in der<br />

Nähe von Rustenburg, westlich von Pretoria.<br />

Dort wird er die Kohle gegen Chromerz tauschen,<br />

einige Stunden schlafen und dann wieder<br />

Richtung Osten fahren – zurück nach<br />

Richards Bay, von wo aus seine Fracht auf dem<br />

Seeweg in die ganze Welt gelangt.<br />

46<br />

47


man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Die Kilometer- Millionäre<br />

In der App lesen Sie,<br />

wie auch Lkw über<br />

eine Million Kilometer<br />

einwandfrei fahren.<br />

Eine Million Kilometer Laufleistung ist gar nicht so viel für einen <strong>Bus</strong>.<br />

Aber drei Millionen schaffen nur wenige. MAN-Qualität macht’s möglich –<br />

auf fast allen Kontinenten und in nahezu jeder Klimazone der Erde.<br />

<strong>Bus</strong>-Kapitän: Der NEOPLAN, den İbrahim<br />

Güler für SEÇ fährt, hat schon über zwei<br />

Millionen Kilometer auf dem Tachometer.<br />

Fotos: Ivor Prickett<br />

Abschiedsgruß: Am <strong>Bus</strong>bahnhof in<br />

Gaziantep startet ein <strong>Bus</strong> seine Reise ins<br />

1 350 Kilometer entfernte Çanakkale.<br />

„NEOPLAN hat eine<br />

längere Lebensdauer<br />

als andere Marken.“<br />

Settar Konukoğlu, Geschäftsführer von SEÇ<br />

B<br />

usfahrer ist in der Türkei ein so<br />

hoch angesehener Job, dass er<br />

nicht einfach Chauffeur heißt,<br />

sondern „Kapitän“. Denn in dem<br />

großen Land zwischen Europa<br />

und Asien ist das Schienennetz<br />

lückenhaft, die Fluginfrastruktur unzureichend<br />

ausgebaut – und deshalb der <strong>Bus</strong> bis<br />

heute das wichtigste Transportmittel der Türken.<br />

Für eine hohe Qualität des beliebten Verkehrsmittels<br />

setzen die Türken vor allem auf<br />

verlässliche Ingenieurskunst aus Deutschland.<br />

Mehr als 50 NEOPLAN-Modelle zählt die Flotte<br />

von SEÇ, einem Transportunternehmen im<br />

südtürkischen Gaziantep, das <strong>Bus</strong>se an Unternehmen<br />

im ganzen Land vergibt. „Der Name<br />

steht für das hochwertige Image von MAN“,<br />

sagt Settar Konukoğlu, Geschäftsführer von<br />

SEÇ. „Die Fahrgäste lieben NEOPLAN, weil er so<br />

bequem ist.“ Ein weiterer wichtiger Wettbewerbsvorteil<br />

sei der lebenslange NEOPLAN-<br />

Service. Und lebenslang kann in dem Fall eine<br />

ganze Weile bedeuten, weiß Konukoğlu aus<br />

Erfahrung. Sechs der <strong>Bus</strong>se haben schon die<br />

Zweimillionenmarke überschritten, der Rekordhalter<br />

zählt 2,6 Millionen. „Aber er schafft<br />

bestimmt noch eine Million!“, sagt Konukoğlu.<br />

Er weiß aber auch, wie wichtig die menschliche<br />

Seite ist, und setzt pro <strong>Bus</strong> nur zwei Fahrer ein.<br />

Nach einer Weile behandeln die Fahrer den <strong>Bus</strong><br />

dann wie ihr eigenes Fahrzeug.<br />

Wie wichtig dieses Prinzip für die Lebensdauer<br />

eines <strong>Bus</strong>ses ist, haben auch die Stadtbetriebe<br />

im polnischen Szczecinek an der westpommerschen<br />

Seenplatte erkannt: Sie setzen<br />

möglichst immer denselben Fahrer in denselben<br />

<strong>Bus</strong> – meist der Marke MAN: 1997 legte<br />

sich die Stadt die ersten MAN-<strong>Bus</strong>se zu, die<br />

dann allmählich die alten polnischen Modelle<br />

Jelcz und Autosan ablösten. Das war fast eine<br />

technische Revolution. Was auch viele Einwohner<br />

fanden: Sie kauften sich gleich mehrere<br />

Tickets – einfach, um länger im <strong>Bus</strong> sitzen<br />

48<br />

49


man magazin<br />

Effizient. Langlebig. Komfortabel.<br />

Die neuen Coach Reifen von Goodyear.<br />

Mexiko: Antonio Sierra Flores fährt<br />

für Enlaces Terrestres Nacionales<br />

monatlich 25 000 Kilometer.<br />

Polen: Seit 1997 prägen in Szczecinek die<br />

grün-weißen MAN-<strong>Bus</strong>se das Stadtbild.<br />

2,6<br />

Millionen Kilometer<br />

Fünf NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se des türkischen<br />

Unternehmens SEÇ haben die Zweimillionenmarke<br />

bereits überschritten. Der<br />

Rekordhalter-<strong>Bus</strong> fährt seit 2,6 Millionen<br />

Kilometern ohne größere Reparaturen.<br />

„Wichtig ist gute<br />

Fahrzeugpflege.<br />

Und die mache ich<br />

meist selbst.“<br />

Helmut Schwayer, <strong>Bus</strong>unternehmer aus Kronburg<br />

bleiben zu können. 2011 kaufte die Stadt dann<br />

sechs neue Lion’s City-Modelle. Heute prägt<br />

der brüllende Löwe auf den grün-weißen <strong>Bus</strong>sen<br />

das Stadtbild: Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

ist unschlagbar. Die <strong>Bus</strong>se sind ökologisch,<br />

leise und vor allem: effizient. Zwei der <strong>Bus</strong>se<br />

von 1997 haben schon weit über eine Million<br />

auf dem Tachometer. Dank der technischen<br />

Qualität von MAN, aber auch der personellen:<br />

MAN hat die technischen Mitarbeiter der<br />

Stadtbetriebe nie im Stich gelassen. Trotz<br />

komplexer Antriebstechnik der Low-Entry-<br />

<strong>Bus</strong>se findet der MAN-Kundenservice immer<br />

eine Lösung auch für das kniffligste Problem.<br />

Den groSSteil der Wartung erledigt<br />

Helmut Schwayer dagegen eigenhändig. Der<br />

selbstständige <strong>Bus</strong>unternehmer aus dem<br />

süddeutschen Kronburg kennt jede Schraube<br />

an und in seinem <strong>Bus</strong>. Er hört und sieht sofort,<br />

wenn eine Kleinigkeit nicht stimmt. Kein<br />

Wunder: Seit zwölf Jahren fährt er mit dem<br />

MAN-Doppeldecker durch die Weltgeschichte,<br />

von Lissabon bis St. Petersburg, vom Nordkap<br />

bis Sizilien. Bisher ist er 1 050 000 Kilometer<br />

am Steuer gesessen – und ein Ende ist<br />

nicht in Sicht. Der MAN ist Schwayers einziger<br />

<strong>Bus</strong>. Abgesehen vom roten Skiträger ist er<br />

ganz weiß und eine Wucht: 26 Tonnen zulässiges<br />

Gesamtgewicht, zwölf Meter lang, vier<br />

Meter hoch. Und der Reisebus macht einiges<br />

mit: Streusalz am Nordkap, Schlaglöcher in<br />

Marokko, Splitt auf tschechischen Straßen.<br />

Wie er trotzdem die Millionengrenze geknackt<br />

hat? „Man muss den <strong>Bus</strong> schonend bewegen<br />

und pfleglich mit ihm umgehen“, fasst<br />

Schwayer zusammen.<br />

Das gilt auch im fernen Mexiko, wo die<br />

Fahrzeuge von Enlaces Terrestres Nacionales<br />

(ETN), einem führenden mexikanischen Passagierbusunternehmen,<br />

jeden Monat rund<br />

25 000 Kilometer unterwegs sind. Sie werden<br />

also nie kalt und sind somit fast immer im<br />

idealen Betriebszustand. Zudem sind die klimatischen<br />

Bedingungen in Mexiko sehr busfreundlich:<br />

keine Minusgrade, die den Verschleiß<br />

am Motor beim Kaltstart befördern.<br />

„Das ist einer der Gründe, warum unsere<br />

Fahrzeuge so viel leisten“, sagt Alexander<br />

Wolf, Head of Aftersales bei MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

Mexiko. Seit neun Jahren schon fahren die<br />

MAN-<strong>Bus</strong>se von ETN durch Mexiko, 34 000<br />

Reisen pro Monat für 450 000 Passagiere. Ein<br />

Großteil der Flotte besteht aus MAN-Fahrzeugen,<br />

die durchschnittlich schon zwei Millionen<br />

auf dem Tachometer haben. „Eine beachtliche<br />

Leistung“, sagt Gustavo Ascencio, geschäftsführender<br />

Direktor von ETN. Er achtet<br />

sehr auf die richtige Wartung der hochwertigen<br />

Fahrzeuge – und das ist in Mexiko alles<br />

andere als selbstverständlich. Viele Unternehmen<br />

versuchen, ihre Wartungskosten mit billigem<br />

Öl und minderwertigen Filtern zu drücken.<br />

MAN hält trotzdem durch, weiß Wolf:<br />

„Einmal hatten wir im Kundenservice ein<br />

Fahrzeug mit der Reklamation ‚Geräusche von<br />

der Hinterachse‘. Es stellte sich heraus, dass<br />

der Kunde schon 700 000 Kilometer ohne Ölwechsel<br />

gefahren war – obwohl der regulär alle<br />

180 000 Kilometer fällig ist. Liegen geblieben<br />

ist er trotzdem nie.“ Und das liegt sicher nicht<br />

nur am günstigen mexikanischen Klima – das<br />

MAN-Fahrzeug hätte wohl auch in jedem anderen<br />

Land der Erde so lange durchgehalten.<br />

Fotos: privat<br />

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