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Informationsblatt zur geplanten Biogasanlage - April 2011

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Informationen<br />

<strong>zur</strong> <strong>geplanten</strong> <strong>Biogasanlage</strong><br />

im Industriepark Solvay Rheinberg<br />

Rheinberg, Hünxe | <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Daten und Fakten<br />

Leistung<br />

Die Anlage benötigt für alle Produktströme<br />

rund 250.000 t Getreide im Jahr. Damit<br />

können unter anderem 21 Megawatt elektrische<br />

Energie produziert werden.<br />

Investitionen und Arbeitsplätze<br />

Für den Bau der Anlage investiert Soepenberg<br />

rund 80 Millionen Euro. Solvay wird<br />

in den Ausbau der Infrastruktur des Industrieparks<br />

rund 6 Millionen Euro investieren.<br />

Mehr als 30 Arbeitsplätze werden<br />

direkt geschaffen, darüber hinaus sind<br />

indirekte positive Impulse auf den Arbeitsmarkt<br />

zu erwarten.<br />

Herkunft des Getreides<br />

Das Bundessortenamt unterscheidet bei<br />

Nahrungsmittelgetreide zwischen E-, A-<br />

und B-Gruppe; minderwertiges Getreide,<br />

auch Futtergetreide, wird dagegen der C-<br />

Gruppe zugeordnet. In der <strong>Biogasanlage</strong><br />

Rheinberg wird ausschließlich Getreide<br />

dieser Qualität eingesetzt. Das Getreide<br />

wird Soepenberg aus EU-Ländern beziehen.<br />

Es wird auf der Grundlage der in<br />

der EU geltenden Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung<br />

produziert. Das<br />

bedeutet unter anderem den Schutz von<br />

Flächen mit hohem Naturschutzwert und<br />

eine nachhaltige landwirtschaftliche Bewirtschaftung.<br />

Gentechnisch verändertes<br />

Getreide ist derzeit in der Europäischen<br />

Union nicht zugelassen und damit für die<br />

Anlage ausgeschlossen.<br />

„Für die Anlage wird kein Nahrungsmittelgetreide<br />

eingesetzt,<br />

sondern nur minderwertiges Getreide<br />

mit geringem Eiweiß-Anteil.“<br />

Norbert Scholten<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Firma Soepenberg aus Hünxe plant den<br />

Bau und Betrieb einer <strong>Biogasanlage</strong> im Industriepark<br />

Solvay Rheinberg. Wie kommt<br />

es dazu, wo und warum soll die Anlage<br />

hier in Rheinberg entstehen? Informationen<br />

dazu möchten wir – die Projektpartner<br />

– Ihnen mit diesem Faltblatt geben. Bei<br />

Fragen und Anregungen können Sie uns<br />

jederzeit auch über die Nachbarschaftstelefone<br />

erreichen. Die Kontaktdaten finden<br />

Sie auf Seite 4.<br />

Initiatoren<br />

Fragen und Anregungen<br />

Wichtigstes Anliegen des Unternehmens<br />

Soepenberg ist es, Stoffströme sinnvoll zu<br />

nutzen. Das ist auch die Grundidee dieser<br />

neuartigen <strong>Biogasanlage</strong>.<br />

Norbert Scholten (li.) und Richard Soepenberg (2.v.l.) bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung<br />

mit Hugues Salmon und Dr. Richard Rösler (re.). Die Unternehmen verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung<br />

im Wertstoffmanagement und Recycling.<br />

Solvay-Werk Rheinberg<br />

Für das Chemieunternehmen Solvay bedeutet<br />

dieses zukunftsweisende Projekt<br />

eine nachhaltige Investition in den Industriepark<br />

Solvay Rheinberg und damit in<br />

den gesamten Standort mit seinen rund<br />

800 Mitarbeitern.<br />

Unternehmensgruppe<br />

Soepenberg<br />

Die Unternehmensgruppe Soepenberg<br />

ist in der Branche Wertstoffmanagement<br />

und Recycling tätig. Das Unternehmen hat<br />

seinen Sitz in Hünxe, Kreis Wesel. Darüber<br />

hinaus gibt es Standorte in der Slowakei,<br />

in Tschechien und in Ungarn. Geschäftsführer<br />

des Unternehmens sind Norbert<br />

Scholten und Richard Soepenberg.<br />

Kreisläufe zu schließen und Reststoffe<br />

sinnvoll in neue Produktionsprozesse zu<br />

integrieren ist wichtigstes Tätigkeitsfeld<br />

des Unternehmens.<br />

Impressum<br />

© Soepenberg GmbH, Lise-Meitner-Straße 20, 46569 Hünxe/<br />

Solvay Chemicals GmbH, Xantener Str. 237, 47495 Rheinberg<br />

<strong>April</strong> <strong>2011</strong>, Redaktion: B. Kempkens, N. Dinter<br />

Soepenberg<br />

Tel. 0281 - 47 55 700<br />

biogasanlage@soepenberg.com<br />

Brigitte Kempkens<br />

Solvay<br />

Tel. 02843 - 73-3000<br />

biogasanlage.Rheinberg@solvay.<br />

com, Nicole Dinter<br />

Weitere Infos<br />

www.biogas-rheinberg.de<br />

Das Projekt ist in einer frühen Planungsphase.<br />

Weitere Detailinfos<br />

folgen voraussichtlich im Sommer.<br />

„Die <strong>Biogasanlage</strong> ist ein wichtiger<br />

Beitrag <strong>zur</strong> Nachhaltigen Entwicklung<br />

und wird den Standort von Solvay<br />

in Rheinberg stärken.“<br />

Dr. Richard Rösler<br />

Beide Unternehmen sind von diesem Konzept<br />

überzeugt. Neben dem Beitrag <strong>zur</strong><br />

Standortsicherung bietet die Anlage Solvay<br />

den Vorteil, mit dem nachwachsenden<br />

Rohstoff Kleie den fossilen Brennstoff<br />

Kohle im Solvay-Kraftwerk teilweise zu<br />

ersetzen – und damit den CO₂-Ausstoß zu<br />

verringern. Denn Nachhaltigkeit gehört <strong>zur</strong><br />

Solvay-Strategie.<br />

Der Industriepark Solvay Rheinberg bietet<br />

ideale Möglichkeiten für die Ansiedlung.<br />

Mit Rheinanlegestelle und Bahnanschluss<br />

gibt es hier nachhaltige Transportmöglichkeiten<br />

und das Biogas kann direkt in das<br />

vorhandene Gasnetz eingespeist werden.<br />

In der aktuellen Energiediskussion wird<br />

der Ausbau regenerativer Energien gefordert.<br />

Mit dieser <strong>Biogasanlage</strong> kann im Solvay-Kraftwerk<br />

nicht nur der fossile Brennstoff<br />

Kohle teilweise ersetzt werden. Es<br />

können auch 40.000 Haushalte mit Strom<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen versorgt<br />

werden. Damit leisten wir einen erheblichen<br />

Beitrag zum Klimaschutz – und das<br />

geht uns schließlich alle an.<br />

Lassen Sie uns deshalb gemeinsam die<br />

Weichen für das gute Gelingen stellen.<br />

Es grüßen Sie herzlich<br />

Dr. Richard Rösler<br />

Werkleiter Solvay<br />

in Rheinberg<br />

Norbert Scholten<br />

Geschäftsführer<br />

Soepenberg<br />

„Wir produzieren Biogas, mit dem<br />

40.000 Haushalte mit Strom aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen versorgt<br />

werden können, und leisten<br />

damit einen erheblichen Beitrag<br />

zum Klimaschutz.“ Norbert Scholten<br />

4<br />

1


So funktioniert die <strong>Biogasanlage</strong> Rheinberg<br />

Standort der Anlage im Industriepark<br />

Die <strong>Biogasanlage</strong> soll logistisch in die bestehenden<br />

Anlagen des östlichen Werks integriert<br />

werden. Da der Platz dort begrenzt<br />

ist, wird ein Teil auf der ausgewiesenen Gewerbefläche<br />

an der Werftstraße errichtet,<br />

die <strong>zur</strong>zeit landwirtschaftlich genutzt wird.<br />

Mit Rücksicht auf die Anwohner sollen die<br />

Anlagenteile mit möglichst großem Abstand<br />

<strong>zur</strong> Siedlung errichtet werden.<br />

Vorteile für Anwohner<br />

+ wirtschaftliche Stärkung Rheinbergs<br />

+ Beitrag <strong>zur</strong> Sicherung des Standorts<br />

Solvay Rheinberg<br />

+ Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze<br />

+ potenzielle Nutzung der Fernwärme<br />

(wird geprüft)<br />

+ Beitrag zum Klimaschutz<br />

Fragen und Antworten<br />

„Wir nutzen alle Produktströme möglichst<br />

effizient, setzen uns für Kreislaufwirtschaft<br />

ein und sparen Rohstoffe, weil diese immer<br />

knapper werden.“ Norbert Scholten,<br />

Geschäftsführer der Unternehmensgruppe<br />

Soepenberg, beschäftigt sich seit zwei<br />

Jahrzehnten intensiv mit Reststoffen. Seine<br />

Erkenntnis: Was in der industriellen Produktion<br />

übrigbleibt, wird in der Landwirtschaft<br />

oder in anderen Bereichen benötigt.<br />

Energie und Rohstoffe<br />

So ist auch die Idee <strong>zur</strong> <strong>Biogasanlage</strong> Rheinberg<br />

entstanden. Zusammen mit Fachleuten<br />

von der STRABAG und in Gesprächen<br />

mit Solvay hat Soepenberg das neuartige<br />

Konzept entwickelt. Norbert Scholten<br />

dazu: „Grundidee unseres Verfahrens ist<br />

es, alle Produkte, die nicht vergoren werden<br />

können, auch nicht in den Biogasprozess<br />

zu geben. Die Nebenprodukte werden<br />

vorher abgetrennt und in weiteren Prozessen<br />

sinnvoll genutzt. Dadurch werden<br />

die Gärreste auf ein Minimum reduziert,<br />

die Anlage stellt besonders effizient Biogas<br />

her.“<br />

Möglichst alles verwerten<br />

Bei einer normalen <strong>Biogasanlage</strong>, die<br />

Mais oder Gülle einsetzt, liegt der Gärrest<br />

bei 80 bis 90 Prozent, bei der Rheinberger<br />

Anlage werden höchstens 15 bis 20<br />

Prozent übrigbleiben. Die Anlage wird<br />

mit Getreide betrieben, das nicht für<br />

Nahrungsmittel geeignet ist. Vor der Fermentation<br />

wird das Getreide von Kleie<br />

und Eiweiß getrennt und nur die Stärke<br />

für den Biogasprozess genutzt. Die Kleie<br />

trägt als Ersatz des fossilen Energieträgers<br />

Kohle im Solvay-Kraftwerk <strong>zur</strong> nachhaltigen<br />

Energieversorgung bei. Das Eiweiß<br />

wird <strong>zur</strong> Produktion von Dünger genutzt.<br />

Und selbst das CO₂, das grundsätzlich bei<br />

der Produktion von Biogas anfällt und ungenutzt<br />

bleibt, könnte später im Solvay-<br />

Produktionsprozess eingesetzt werden.<br />

Pluspunkte<br />

für den Klimaschutz<br />

+ Erzeugung regenerativer Energie<br />

+ Nutzung der Abwärme<br />

(Kraft-Wärme-Kopplung) bei der<br />

Stromerzeugung<br />

+ umweltfreundlicher Transport<br />

+ Kleie ersetzt fossilen Brennstoff<br />

Kohle<br />

Die <strong>Biogasanlage</strong> Rheinberg ist eine industrielle<br />

<strong>Biogasanlage</strong>. Sie wird im Industriepark<br />

nach neuesten technischen Standards<br />

errichtet und zeichnet sich durch<br />

geschlossene Systeme aus. Das hat große<br />

Vorteile in Bezug auf Geruch, Schall und<br />

Verkehrsaufkommen.<br />

Sicherheit<br />

Die <strong>Biogasanlage</strong> wird nach neuester Technik<br />

und neuesten Sicherheitsstandards<br />

geplant und gebaut. Die Bauleitung liegt<br />

bei der STRABAG, einem erfahrenen, europaweit<br />

agierenden Unternehmen. Das<br />

Projekt wird darüber hinaus von verschiedenen<br />

wissenschaftlichen Instituten begleitet.<br />

Geruch<br />

Geruchsbelästigungen, wie sie bei Anlagen<br />

auf Gülle- oder Maisbasis entstehen können,<br />

wird es bei diesem Projekt nicht geben.<br />

Denn die <strong>Biogasanlage</strong> in Rheinberg<br />

wird als geschlossenes System gebaut und<br />

ausschließlich auf Getreidebasis laufen.<br />

Verkehr<br />

Fast alle Transporte erfolgen per Schiff<br />

oder Bahn. Lediglich ein minimaler Gärrest<br />

sowie die Co-Substrate werden über<br />

die Straße transportiert. Derzeit können<br />

wir noch keine genauen LKW-Zahlen benennen.<br />

Wir gehen aber nicht von einer<br />

wahrnehmbaren Erhöhung des aktuellen<br />

Verkehrsaufkommens aus.<br />

Schall<br />

Potenzielle Geräuschquellen wie Mühlen<br />

oder Pumpen werden innerhalb von<br />

geschlossenen Gebäuden betrieben. Die<br />

gesamte Anlage wird nach höchsten technischen<br />

Standards geplant. So werden Schallemissionen<br />

so gering wie möglich gehalten.<br />

„Durch das Projekt werden Knowhow<br />

eines Chemiestandorts, Ressourcenmanagement<br />

und <strong>Biogasanlage</strong>nbau<br />

ökologisch sinnvoll<br />

miteinander verknüpft.“<br />

Prof. Dr. Hartmut Grothkopp, STRABAG<br />

Umweltanlagen GmbH<br />

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