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..unabhängig und umweltbewusst: Wohnen mit der Sonne

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Der solartank als “wärmebatterie“<br />

Solarer deckungsgrad in abhängigkeit von kollektor- <strong>und</strong> speichergröße.<br />

Das bewährte Speichermedium Wasser hat<br />

hervorragende Wärmeträgereigenschaften<br />

<strong>und</strong> verteilt die Heizwärme gut <strong>und</strong> un<strong>mit</strong>telbar<br />

im Haus. Der Energievorrat im Solartank<br />

hängt nicht nur von dessen Wassermenge ab,<br />

son<strong>der</strong>n auch von <strong>der</strong> nutzbaren Temperaturdifferenz.<br />

Kühlt ein auf 90 Grad aufgeheizter<br />

Speicher durch Wärmeentnahme auf 30 Grad<br />

herunter, kann eine Flächenheizung diese<br />

Temperatur noch sehr gut nutzen. Man darf<br />

den Energieinhalt eines Wasserspeichers aber<br />

auch nicht überschätzen: Mit einem Kubikmeter<br />

Inhalt ist er bestenfalls in <strong>der</strong> Lage, im<br />

Einfamilienhaus die benötigte Energiemenge<br />

für einen milden Wintertag zu speichern. Um<br />

mehrtägige Schlechtwetterperioden zu überbrücken<br />

<strong>und</strong> die <strong>Sonne</strong>nwärme vom Herbst<br />

<strong>mit</strong> in den Winter hinübernehmen zu können,<br />

ist ein Speicherinhalt von sechs bis zehn Kubikmetern<br />

notwendig. Pro Quadratmeter Kollektorfläche<br />

hat sich ein Wasservolumen von<br />

150 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche für<br />

<strong>mit</strong>tlere solare Deckungsgrade als ausreichend<br />

erwiesen. Wird <strong>mit</strong> einem Stückholzvergaser<br />

nachgeheizt, empfiehlt sich ein etwas größeres<br />

Volumen, so dass nur ein bis zweimal pro<br />

Woche geschürt werden muss.<br />

Praktisch ist es, das Brauchwasser in dem<br />

Heizwassertank <strong>mit</strong> zu erwärmen. Ein in ihm<br />

integrierter birnenförmiger, schlanker Edelstahlbehälter<br />

macht den Tank zum “Kombispeicher“.<br />

Als gleichwertige Alternative kann<br />

das Brauchwasser auch extern über ein Frischwassermodul<br />

im Durchlauf erhitzt werden.<br />

Das Beispielgebäude erreicht einen solaren<br />

Deckungsgrad von 67 Prozent, wenn die<br />

Kollektorfläche 40 Quadratmeter beträgt <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Solartank 7 Kubikmeter Wasser beinhaltet.<br />

Eine Vergrößerung <strong>der</strong> Kollektorfläche bringt<br />

bis zu einem gewissen Grad mehr Nutzen<br />

als ein größerer Speicher. Jedoch sollten<br />

beide Größen aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt sein.<br />

Im <strong>Sonne</strong>nhaus kann <strong>der</strong> meist über zwei<br />

Stockwerke reichende, ummauerte Tankzylin<strong>der</strong><br />

als prägendes Gestaltungselement <strong>der</strong><br />

Innenarchitektur “inszeniert“ werden. Es hat<br />

SOLARER DECKUNGSGRAD<br />

110%<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

an<strong>der</strong>erseits auch Vorteile die gesamte Technik<br />

abseits des Wohnbereiches <strong>und</strong> gut zugänglich<br />

im Untergeschoß unterzubringen, zum<br />

Beispiel in einem partiell vertieften Heizraum.<br />

Solange <strong>der</strong> Speicher innerhalb <strong>der</strong> gedämmten<br />

Hülle steht, dient seine Abwärme mehr o<strong>der</strong><br />

weniger als Gr<strong>und</strong>last für die Raumheizung.<br />

Eine gute Isolation (empfohlen werden 200<br />

mm o<strong>der</strong> mehr) ist dennoch – nicht zuletzt im<br />

Hinblick auf den Sommer – wichtig. Um eine<br />

Überhitzung des Systems zu vermeiden, kann<br />

<strong>der</strong> Speicher während <strong>der</strong> Sommernächte über<br />

die Kollektoren wie<strong>der</strong> abgekühlt werden.<br />

2 m 2 4 m 2 7 m 2 10 m 2 20 m 2 40 m 2<br />

10 15 20 25 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

m 2 KOLLEKTORFLÄCHE<br />

Ablesebeispiel für ein Einfamilienhaus, Standort München, 4 Personen, 160 m 2 Wohnfläche,<br />

Wärmebedarf 9.000 kWh/a, Flächenheizung, Kollektorneigung 60°, Ausrichtung Süd.<br />

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