Die persische Miniaturmalerei - torba la revue du tapis
Die persische Miniaturmalerei - torba la revue du tapis
Die persische Miniaturmalerei - torba la revue du tapis
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
I N T E R I E U R<br />
<strong>Die</strong> Wohnung<br />
eines Liebhabers von Teppichen<br />
aus dem Nordwestiran<br />
Betritt man sein Haus – eine schlichte Konstruktion mitten<br />
in den Rebbergen am Neuenburgersee – steht man bereits<br />
im Eingang auf einem wunderschönen iranischen Kurdi:<br />
Es handelt sich um einen Senneh, fein und rustikal zugleich<br />
aus dem Anfang dieses Jahrhunderts.<br />
Sträusse von Botehs heben sich von<br />
einem reich mit feinen Blumen<br />
übersäten Grund ab. <strong>Die</strong> Feinheit<br />
dieses Teppichs ist erstaunlich,<br />
wenn man bedenkt, dass dieser<br />
ohne Vor<strong>la</strong>ge von einer Kurdenfrau<br />
in einem abgelegenen Bergdorf im<br />
Hinter<strong>la</strong>nd erschaffen wurde.<br />
Geleitet von Harmonie, entdeckt<br />
man beim Betreten des Salons<br />
einen grossen, aus der gleichen<br />
Region stammenden Teppich.<br />
Er wurde wohl um 1940 unweit von<br />
Senneh – dem heutiges Sanandaj,<br />
Vorort der Kleinstadt Bidjar – geknüpft.<br />
<strong>Die</strong> prachtvollen satten<br />
Farben verleihen ihm heute noch<br />
die Frische von dazumal.<br />
Zwei gepolsterte Fauteuils Louis<br />
XIII stehen da. Der eine ist mit<br />
einem alten anatolischen Kelim,<br />
früher Karamani genannt, ausgestattet,<br />
während der andere mit<br />
einem Pa<strong>la</strong>s, Ausdruck für kaukasische<br />
Kelims, überzogen ist.<br />
Das Esszimmer nebenan ist mit<br />
einem alten Heriz geschmückt.<br />
Es ist das Lieblingsstück des Hausherrn.<br />
<strong>Die</strong>ser prachtvolle Teppich ist auch<br />
das Kunstwerk eines ohne Vor<strong>la</strong>ge<br />
arbeitenden Handwerkers.<br />
Fauteuil Louis XIII Bezogen mit einem zentra<strong>la</strong>natolischem F<strong>la</strong>chgewebe.<br />
20 t o r b a 1/97