Trödler Porzellan (Vorschau)
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SPIELE<br />
99<br />
9 von 120 Spielkarten des Spiels „Im Fluge durch<br />
die Welt" mit Abbildungen von Gebäuden, Landschaften,<br />
Menschen, Flora und Fauna aus allen<br />
Kontinenten. Kartengröße 90 mm x 60 mm<br />
„Electra" heißt das Frage- und Antwortspiel aus<br />
dem Jahre 1955. Aus der Gebrauchsanweisung:<br />
„Man nehme eine der durchlochten Karten, lege<br />
diese auf die Platte mit den blanken Knöpfen so,<br />
daß diese durch die Löcher sichtbar werden,<br />
berühre dann mit dem linken Anodenstecker den<br />
Knopf einer Frage (linke Seite), die man beantwortet<br />
haben möchte, und versuche auf der rechten<br />
Seite die richtige Antwort mit dem passenden Bild<br />
zu finden. Glaubt man diese gefunden zu haben,<br />
so berühre man mit dem rechten Stecker den bei<br />
der Antwort mit Bild befindlichen Knopf. Die<br />
richtige Lösung wird durch Aufleuchten der Birne<br />
angezeigt." Nach den erwähnten Bildern suchten<br />
die Spieler allerdings vergeblich. Mit identischem<br />
Titelbild, jedoch unter dem Namen „Mystikum"<br />
hatte Sala das Spiel bereits in den 1930er-Jahren<br />
im Sortiment; damals mit anderen Fragen und bebilderten<br />
Karten. Für die spätere Ausgabe wurde<br />
die Anpassung der Gebrauchsanleitung offenbar<br />
versäumt oder die Anleitung der ebenfalls in den<br />
1950er-Jahren erschienenen Ausgabe mit Bildern<br />
in den Kartondeckel geklebt<br />
stel- und Geschicklichkeitsspiele, Brettund<br />
Gesellschaftsspiele, Dame-Mühle-<br />
Puff-Schach, Fischangel-Spiele, Fragenund<br />
Antworten-Spiele, Geographische<br />
Spiele, Klebe-Spiele, Kinderpost, Kubusse,<br />
Körbchen und Flecht-Arbeiten, Knet-<br />
Arbeiten, Lege-Spiele, Lotto-Spiele und<br />
Einmaleins, Lebensrad, Mosaiks, Quartettspiele,<br />
Schattentheater und Aufstell-<br />
Spiele, Schnellmaler, Schnipp-Schnapp,<br />
Würfel-Spiele, Zeichnen- und Malbeschäftigungen.<br />
Da mehrere Artikel in unterschiedlichen<br />
Ausführungen und Größen<br />
gefertigt wurden, vergrößerte sich das Gesamtsortiment<br />
auf über 200 Stück. Mit<br />
„Torpedo los!", „Volldampf voraus!" (Spiel<br />
mit Kriegsschiffen) und „Artillerie vor!" sind<br />
auch drei militärische Spiele im Katalog<br />
enthalten. Dazu kamen als gesondertes<br />
Angebot 1939 noch ein Dutzend Neuheiten,<br />
von denen einige ebenfalls in unterschiedlichen<br />
Ausführungen zu haben waren.<br />
Pass auf!" steht im Sala-Katalog als „Zieh<br />
weg!". Auch nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
waren Spiele mit dem Sala-Logo noch bis<br />
in die 1990er-Jahre hinein erhältlich. Vom<br />
Glanz der ersten Jahrzehnte blieb allerdings<br />
nicht viel und der „Luxus" aufwändig<br />
gefertigter Spiele mit teuren und besonders<br />
schön gestalteten Verpackungen war<br />
im Sortiment nicht mehr vorhanden. Viele<br />
aus Vorkriegszeiten gut bekannte Spiele<br />
erschienen in wesentlich schlichterer Ausführung<br />
und wurden um Neuheiten, unter<br />
denen „Emil und die Detektive" zu den bekannteren<br />
zählt, ergänzt.<br />
Das Nürnberger Spielzeugmuseum stellt im<br />
Internet in seinem virtuellen Depot etwa 70<br />
Sala-Produkte vor, darunter auch einige außergewöhnliche<br />
Exemplare aus der Zeit vor 1910.<br />
Die ausführlichen und gut bebilderten Informationen<br />
sind zu finden unter www.vino-online.net/spnb<br />
und Eingabe des Suchbegriffes<br />
„Sala".<br />
Literatur: Katalog und Neuheitenblatt, Verlag<br />
der Rotsiegel-Spiele A. Sala, Berlin 1939. Wegweiser<br />
für die Spielwaren-Industrie, Sonderausgabe,<br />
Pößneck 1926.<br />
Fotos: Ludger Spielberg<br />
Gesellschaftsspiele<br />
Neben neuen Eigenentwicklungen führten<br />
viele Spieleproduzenten auch die beliebtesten<br />
und heute noch gern genutzten Gesellschaftsspiele<br />
als Umsatzgaranten in<br />
ihren Sortimenten, mussten dafür aber Lizenzen<br />
erwerben oder Varianten unter anderen<br />
Bezeichnungen anbieten. Das berühmte<br />
„Mensch ärgere Dich nicht" hieß<br />
deshalb bei Sala „Laß Dich nicht herauswerfen",<br />
„Die fliegenden Hüte", eine Entwicklung<br />
von Spear aus Nürnberg, wurden<br />
mit dem Rotsiegel-Logo als „Lustiges Tütenschleudern"<br />
verkauft und das heute immer<br />
noch beliebte Reaktionsspiel „Spitz