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Aktuelle Ausgabe - VdV

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WIR PROFIS DAS MAGAZIN DER VDV NR. 2/2013<br />

VDV-ANSTOSS<br />

Liebe Mitglieder,<br />

Liebe Fußballfreunde,<br />

wer hätte das gedacht? Bei einer<br />

aktuellen Studie der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln<br />

mit dem Titel „Dysfunktionen<br />

des Spitzensports“ gaben NUR<br />

rund die Hälfte der insgesamt<br />

1154 befragten Spitzensportler<br />

an, dass sie „ehrlich“ nicht<br />

regelmäßig zu Dopingmitteln<br />

greifen und „ehrlich“ bisher<br />

noch nicht an Absprachen zu<br />

Wettkampfmanipulationen<br />

beteiligt waren. Zudem unterstrich<br />

die Studie, dass sehr<br />

viele Athleten an seelischen<br />

Krankheiten leiden, die oft im<br />

Zusammenhang mit Leistungsdruck<br />

und Existenzängsten stehen.<br />

Bei derartig besorgniserregenden<br />

Ergebnissen müssen<br />

bei allen Verantwortlichen die<br />

Alarmglocken läuten!<br />

Die Studie legt schonungslos offen,<br />

was Kritiker schon lange vermuteten.<br />

Der deutsche Spitzensport<br />

ist längst nicht so sauber,<br />

wie Vermarkter und Fans ihn gerne<br />

hätten. Hinter dem Scheinwerferlicht,<br />

in dem sich Sieger feiern<br />

lassen, fallen Schatten auf „dunkle<br />

Machenschaften“.<br />

Dort, wo Manipulationen zuletzt<br />

deutlich sichtbar wurden, haben<br />

die Zuschauer das Vertrauen in<br />

die Sportart verloren und die<br />

Sponsoren das Weite gesucht<br />

und die finanzielle Unterstützung<br />

eingestellt. Wer glaubt heute beispielsweise<br />

noch an saubere Siege<br />

bei der Tour de France?<br />

Wenn sich Fans, Werbetreibende<br />

und Medien abwenden, gibt<br />

es für Sportler und Funktionäre<br />

nichts mehr zu verdienen. Die<br />

immensen Kosten, um derartige<br />

Imageschäden zu reparieren, können<br />

diejenigen, deren Sportart<br />

am Boden liegt, dann in der Regel<br />

nicht mehr aufbringen.<br />

Florian Gothe<br />

Damit es im Fußball erst gar nicht<br />

soweit kommt, gilt es spätestens<br />

jetzt, gemeinsam „den Hebel umzulegen“<br />

und die Präventionsinitiativen<br />

deutlich zu stärken. Als<br />

VDV kooperieren wir zwar bereits<br />

bei der Anti-Doping-Aufklärung<br />

und der Präventionsarbeit gegen<br />

Spielmanipulation eng mit DFB,<br />

Ligaverband und DFL. Wir sehen<br />

aber auch, dass die bisherigen<br />

Bemühungen längst nicht ausreichen,<br />

um alle Profis und Talente in<br />

angemessener und notwendiger<br />

Form zu erreichen. Gefordert sind<br />

hier insbesondere auch diejeni-<br />

gen Klubs, die Präventionsschulungen<br />

bisher eher als lästiges<br />

Übel betrachtet und sich in einzelnen<br />

– der VDV bekannten Fällen<br />

– nicht „korrekt“ verhalten haben;<br />

die Vereine müssen ihre diesbezügliche<br />

Verantwortung dringend<br />

ernst nehmen, wenn sie das<br />

– aus wirtschaftlichen Gründen<br />

dringend zu wahrende – bisher<br />

tadellose Image des deutschen<br />

Fußballs nicht gefährden wollen.<br />

Die möglichen Imageschäden<br />

würden jedenfalls erheblich höhere<br />

Kosten verursachen, als eine<br />

gute Aufklärungs- und Präventionsarbeit.<br />

Gleiches gilt für die Ausweitung<br />

der sportpsychologischen Betreuung.<br />

Der Aufbau der von der VDV<br />

mitinitiierten Netzwerkinitiative<br />

MENTAL GESTÄRKT war hier ein<br />

wertvoller erster Schritt. Doch<br />

weitere müssen folgen – insbesondere<br />

bei den Klubs vor Ort!<br />

Verbunden mit dem Wunsch, dass<br />

sich diesbezüglich zur kommenden<br />

Spielzeit einiges zum Positiven<br />

ändern wird, wünsche ich<br />

Euch in diesem Sinne alles Gute<br />

zum Saisonfinale sowie anschließend<br />

schöne und erholsame Urlaubstage.<br />

Mit sportlichen Grüßen<br />

Florian Gothe<br />

Präsident der VDV<br />

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