Wir Profis 04 / 13 - VdV

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VDV-TITEL WIR PROFIS DAS MAGAZIN DER VDV NR. 4/2013 Auf Asche gelernt Energie-Mittelfeldmotor Marc-André Kruska will unter Hochspannung zum Klassenerhalt Wir Profis: Mit 17 Jahren hast du in der Bundesliga dein erstes Spiel gemacht, denkst du noch häufig daran zurück? Marc-André Kruska: Natürlich, das war eine schöne Zeit. Es war noch nicht üblich wie heute, dass man junge Spieler einfach so zu den Profis holte und sie ins kalte Wasser warf. Wir hatten damals beim BVB viele Verletzte und so rückten einige Spieler aus der A- Jugend hoch in die Profimannschaft. Dem Klub ging es damals ja auch finanziell nicht gut. Wir Profis: War das damals der Beginn des heutigen Jugendbooms beim BVB? Marc-André Kruska: Vor meiner Zeit war es schwer, aus der Jugend heraus, Profi zu werden. Ich würde zurückblickend sagen, dass das der Startschuss für die junge Generation in Dortmund war. Wir hatten natürlich nicht diese Bedingungen, wie sie heute vorhanden sind. Zu meiner Zeit haben wir in der Jugend noch auf Asche trainiert und gespielt. Trotzdem hatten wir in der BVB-Jugend tolle Erfolge. Wir Profis: Du hast neben der Fußballerkarriere auch noch einen Beruf gelernt! Marc-André Kruska: Ja, das stimmt. Ich habe in der A-Jugend mit einer Ausbildung zum Bürokaufmann bei einem großen Dortmunder Autohaus begonnen. Es war zwar nicht immer leicht, weil die Belastung recht hoch war, schließlich habe ich dann schnell b e i d e n Profis mittrainiert. Aber i c h wollte es auf jeden Fall zu Ende bringen. Nach dem erfolgreichen Abschluss habe ich mich komplett auf den Fußball konzentriert. Wir Profis: War das eine gute Entscheidung? Marc-André Kruska: Für mich als Mensch war es wichtig, eine Ausbildung zu haben. Ich bin bis heute stolz darauf. Wir Profis: Wie sah damals die zeitliche Tageseinteilung ein? Marc-André Kruska: Als ich in der A-Jugend spielte, habe ich um 8 Uhr begonnen und um 16 Uhr wurde ich vom Trainer abgeholt und bin zum Training gegangen. Als Profi wurde ich dann freigestellt, das war auch kein Problem. Die Schule habe ich aber immer besucht, das war dem Arbeitgeber und mir ganz wichtig. Wir Profis: Kannst du dir vorstellen, ob du an diese Ausbildung auch nach der Profikarriere anknüpfen willst? Marc-André Kruska: Ich bin nicht der Bürotyp, der den ganzen Tag an seinem Schreibtisch sitzt. Ich könnte durch die Ausbildung allerdings jetzt auch mit einem Fernstudium anfangen, diese Möglichkeit habe ich durch meinen Schulabschluss und die abgeschlossene Ausbildung. Eine konkrete Vorstellung davon habe ich aber im Moment noch nicht. Wir Profis: Du hast die Fritz- Walter-Medaille in Gold gewonnen und warst als Kapitän in den Jugend-Nationalmann- 4
WIR PROFIS DAS MAGAZIN DER VDV NR. 4/2013 VDV-TITEL Fast hätte Marc-André Kruska im altehrwürdigen Santiago Bernabeu von Madrid gespielt - für die Königlichen von Real! schaften aktiv. Hast du schon in deiner Zeit von der DFB-Jugendförderung profitiert? Marc-André Kruska: Die Arbeit mit dem Nachwuchs war sehr gut und es wurden damals die Grundlagen für die heutigen Nationalspieler gelegt. Die Richtung war vorgegeben und wurde nach und nach ausgebaut. Wir haben alle davon profitiert, viele U 21-Spieler haben es auch in die A-Nationalmannschaft geschafft. Wir Profis: Warum bist du vom BVB zum FC Brügge gewechselt? Marc-André Kruska: Ich war sogar kurz davor, zu Real Madrid zu wechseln. Mit meinem Vater und meinem Berater waren wir damals in Madrid und ich sollte dort zunächst in der zweiten Mannschaft spielen und schon bei den Profis mittrainieren. Ich habe damals gesagt, ich unterschreibe hier, weil es mir so gut gefallen hat. Mein Vater und der Berater meinten dann aber, ich solle noch abwarten und dann kam das Angebot aus Brügge, wo ich in der Europa League spielen konnte. Im Nachhinein muss ich sagen: Hätte ich das in Madrid mal besser gemacht. In Brügge war es eine schwierige Zeit, weil ich nie richtig aufgenommen wurde. Am Ende war ich froh, dass ich nach Cottbus kommen konnte und wieder in Deutschland war. Wir Profis: „Pele“ Wollitz hat über dich gesagt, dass du das Spiel schnell Marc-André Kruska Spieler der 2. Bundesliga Geburtsdatum: 29. Juni 1987 Aktueller Klub: Bisherige Klubs: Zitat: FC Energie Cottbus SC Arminia Ickern, VfR Rauxel, Borussia Dortmund, FC Brügge machen kannst. Du bist am Ende der Saison fünf Jahre in der Lausitz, davon drei Jahre als Kapitän. Wie sind die Fans und wie ist die Fußballverrücktheit dort? Marc-André Kruska: Der Klub steht gut da, ist gut strukturiert und unser Chef ist Sparkassendirektor und achtet sehr auf die „Ich bin in der VDV, weil ich durch Christoph Metzelder und Sebastian Kehl früh dort hineingewachsen bin. Die VDV ist immer für einen da und man kann sich mit allen Problemen an die Verantwortlichen wenden. Und es ist immer jemand in der Nähe, der einem helfen kann.“ 5
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