Plaste und Elaste - Spies Hecker
Plaste und Elaste - Spies Hecker
Plaste und Elaste - Spies Hecker
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2,30 EURO<br />
INFOS FÜR PROFIS 01.05<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Plaste</strong><br />
<strong>und</strong><br />
<strong>Elaste</strong><br />
Kommentar<br />
Reparieren<br />
statt Ersetzen<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Mehr Service,<br />
mehr Innovation<br />
Reportage<br />
Reparatur<br />
hinter Gittern<br />
Interview<br />
„Gute Noten für<br />
die Werkstatt“<br />
International<br />
Wilder Westen
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wird Karosserie <strong>und</strong> Lack mit System für mich zum Gewinn.«<br />
Gerald Zeuner, IDENTICA Richter & Zeuner GmbH aus Oettersdorf<br />
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DIE KAROSSERIE- UND LACKEXPERTEN
ColorNews 01.05<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Kommentar 4<br />
Reparieren statt Ersetzen<br />
Aktuell 5<br />
Explosive Regeln<br />
Schwerpunkt 6 – 10<br />
<strong>Plaste</strong> <strong>und</strong> <strong>Elaste</strong><br />
CUI 11<br />
Glänzende Post<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH<br />
Fritz-<strong>Hecker</strong>-Str. 47–107<br />
50968 Köln<br />
Tel.: 02 21/37 06-4 46<br />
Fax: 02 21/37 06-3 88<br />
www.spieshecker.de<br />
Angela.Hunze@<br />
deu.spieshecker.com<br />
Verantwortlich<br />
für den Inhalt:<br />
Angela Hunze<br />
Redaktion:<br />
Ludger Schikarski<br />
Christian Simmert<br />
Alexander Czombera<br />
Uwe Hildebrand<br />
Manfred Sauer<br />
Weingartstraße 41<br />
41464 Neuss<br />
Tel.: 0 21 31/1 25 66-30<br />
redaktion@color-news.com<br />
Bildnachweis:<br />
Abt Sportsline, ADAC, Byk<br />
Gardner, Henkel Teroson<br />
GmbH, ktd GmbH, Kti,<br />
Mercedes-Benz, Poolpartner,<br />
Ludger Schikarski, Christian<br />
Simmert, Smart GmbH,<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH<br />
Anzeigen:<br />
Mediaservice Schikarski GmbH<br />
Robert Bergmann<br />
Weingartstraße 41<br />
41464 Neuss<br />
Tel.: 0 21 31/1 25 66-30<br />
Fax: 0 21 31/1 25 66-39<br />
anzeigen@color-news.com<br />
Layout, Satz, Grafik:<br />
relation – agentur für<br />
marketingservice GmbH<br />
Marzellenstraße 43a<br />
50668 Köln<br />
Tel.: 02 21/285837-0<br />
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info@agentur-relation.de<br />
Trend 12<br />
Virtueller Flop<br />
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Neue K<strong>und</strong>en mit System<br />
News 15<br />
Schlecht informiert<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> 16 – 17<br />
Faszination Silber<br />
Mehr Service, mehr Information<br />
Alle Töne auf einen Blick<br />
Schnell <strong>und</strong> direkt<br />
Service 18<br />
Der richtige Riecher<br />
Reportage 20 – 21<br />
Reparatur hinter Gittern<br />
Profi-Club 22 – 23<br />
Optimaler Energieverbrauch<br />
Im Schatten der Sombreros<br />
Das große Familientreffen<br />
Poolpartner 24 – 25<br />
Reine Luft für die Kabine<br />
Saubere Hände ohne Wasser<br />
Kleine Flächen, große Leistung<br />
Interview 26 – 27<br />
„Gute Noten für die Werkstatt“<br />
International 28<br />
Wilder Westen<br />
News 29<br />
Recht(s) <strong>und</strong> Links<br />
Termine/Personalien/Branche 30 – 31
Kommentar ColorNews 01.05<br />
4<br />
Reparieren statt<br />
ersetzen<br />
Die Reparatur von beschädigten<br />
Kunststoffteilen ist oft günstiger als<br />
ein Neuteil. Trotzdem wird immer<br />
noch fleißig ausgetauscht.<br />
Die Reparatur von Kunststoffteilen (vor allem Stoßfänger)<br />
ist bereits von fast allen Automobilherstellern freigegeben.<br />
Neben den Reparaturvorgaben, die in den<br />
entsprechenden Herstellerinformationen vermerkt sind,<br />
werden dazu oftmals auch entsprechende Kunststoffreparaturschulungen<br />
angeboten. Ein starker Zuspruch<br />
kommt hier auch von den Sachverständigen-Organisationen<br />
<strong>und</strong> den Versicherungsgesellschaften. Sie sehen<br />
in der Kunststoffreparatur vor allem ein beträchtliches<br />
Einsparpotenzial <strong>und</strong> das zu Recht.<br />
Der Trend ist eindeutig: Kunststoffe kommen. Im Automobilbau<br />
werden sie immer häufiger eingesetzt <strong>und</strong><br />
machen mittlerweile einen erheblichen Teil des Fahrzeuggewichtes<br />
aus. Die Gründe: Der flexible Werkstoff<br />
ermöglicht Gewichts- <strong>und</strong> Kosteneinsparungen, vielseitige<br />
Verwendungsmöglichkeiten sowie eine große<br />
Designfreiheit.<br />
Vor allem die im Außenbereich verbauten Kunststoffteile<br />
wie Stoßfänger <strong>und</strong> Spoiler erhalten hier <strong>und</strong> da<br />
schonmal einen kleinen „Anstoß“. Trotz ihrer Elastizität<br />
tragen sie dabei nicht selten kleine Kratzer oder<br />
Risse davon. Ist ein Stoßfänger beschädigt, wird er<br />
– leider – immer noch viel zu oft ersetzt. Dabei kann<br />
die Werkstatt vor allem leichte <strong>und</strong> mittlere Kunststoffschäden<br />
in vielen Fällen schnell <strong>und</strong> oft auch<br />
wesentlich kostengünstiger instand setzen.<br />
Hat man sich in der Werkstatt erst einmal mit den<br />
möglichen Instandsetzungsverfahren vertraut gemacht<br />
<strong>und</strong> sich für ein „unkompliziertes“ Reparatursystem<br />
entschieden, wird man schnell Gefallen daran finden.<br />
Damit lassen sich sehr gute Reparaturergebnisse<br />
erzielen <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en dementsprechend zufrieden<br />
stellen.<br />
Gewiss kann man nicht alle Schäden reparieren. Sind<br />
beispielsweise neben dem Kunststoffteil auch dahinter<br />
liegende Deformationselemente wie Styropor oder<br />
Aluträger stark verformt, ist eine Reparatur nicht zu<br />
empfehlen. Wie so oft gilt es auch hier unter fachlich<br />
vernünftigen Gesichtspunkten abzuwägen. Generell<br />
sollte nicht zuletzt auch aus Umweltschutzgründen immer<br />
gelten: Kunststoffreparatur wo möglich – ersetzen<br />
wo notwendig.<br />
Peter Hasel<br />
Peter Hasel<br />
European Key Account Manager<br />
Henkel Teroson GmbH<br />
Automotive Aftermarket
ColorNews 01.05<br />
Aktuell<br />
5<br />
Explosive Regeln<br />
Es wird ernst: Ab 31. Dezember<br />
2005 gilt die die neue Betriebssicherheitsverordnung<br />
für alle<br />
Werkstätten. Die Folgen: mehr<br />
Verantwortung für den Inhaber,<br />
mehr Auflagen für den Betrieb.<br />
Der Lackraum ist klein <strong>und</strong> übersichtlich. Hier wird<br />
gelagert <strong>und</strong> gemischt. Stehen Gebinde, Mischbank<br />
<strong>und</strong> Waage dicht an dicht. Nur einige Handgriffe <strong>und</strong><br />
das Material ist spritzbereit. Für Orland Fischer von der<br />
DEKRA ein klarer Fall: „Nach der neuen Betriebssicherheitsverordnung<br />
gilt hier Ex-Schutz Zone 2.“ Das<br />
bedeutet: Sämtliche elektronischen Geräte, aber auch<br />
Steckdosen sowie Beleuchtung müssen explosionsgeschützt<br />
sein.<br />
Neue Regeln, neue Investitionen? Der unabhängige<br />
Experte warnt vor pauschalen Aussagen: „Sicher, die<br />
Werkstätten müssen jetzt handeln, aber in wohl überlegten<br />
Schritten. Nur gezielte Änderungen verbinden<br />
die gesetzlich geforderten Auflagen mit finanziell vertretbaren<br />
Kosten.“ Voraussetzung: Der Betriebsinhaber<br />
muss die Regeln kennen. Nur dann kann er – in Zusammenarbeit<br />
mit einem Fachmann – den individuell<br />
richtigen Weg finden.<br />
Denn die konkreten Maßnahmen sind von Werkstatt<br />
zu Werkstatt sehr unterschiedlich. <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Experte<br />
Hans-Joachim Gronau: „Schon ein veränderter<br />
Arbeitsablauf kann hier entscheidende Vorteile bringen.<br />
Raumgröße, Aufteilung, Belüftung <strong>und</strong> Material<br />
entscheiden über Art <strong>und</strong> Umfang des Ex-Schutzes.“<br />
Schon kleine bauliche <strong>und</strong> technische Maßnahmen<br />
können die Festlegung der Ex-Schutzzone positiv be-<br />
einflussen. Doch nicht nur der Vorbereitungsraum ist<br />
betroffen. Die Lackierkabine ist immer Zone 2. Hier<br />
greift voller Ex-Schutz. Beim Schleifen in der Arbeitsvorbereitung<br />
hingegen besteht bei direkter Absaugung<br />
keine Explosionsgefahr.<br />
Die neue Verordnung ist vielschichtig <strong>und</strong> nimmt die<br />
Betriebsinhaber von Altanlagen stärker in die Pflicht.<br />
DEKRA-Fachmann Orland Fischer: „Werkstätten<br />
müssen bis Ende dieses Jahres alle Explosionsgefährdungen<br />
ermitteln, bewerten <strong>und</strong> im Explosionsschutzdokument<br />
festhalten. Hier sind natürlich auch<br />
die verschiedenen Ex-Zonen genau auszuweisen.“<br />
Außerdem verlangen die Regeln detaillierte Arbeitsanweisungen<br />
für die Mitarbeiter, Betriebsanleitungen<br />
für alle elektronischen Werkzeuge <strong>und</strong> Hinweise zum<br />
Verhalten bei Störfällen.<br />
Seitenweise Bürokratie für den Betrieb. Doch nur die<br />
detaillierte Aufzeichnung sichert die Werkstatt rechtlich<br />
ab. Und: Kommt es zum Unfall, Brand oder zu<br />
einer Explosion, zahlt die Versicherung nur, wenn das<br />
Dokument tatsächlich vorliegt.<br />
Individuelle Unterstützung leisten die Experten der<br />
DEKRA. Direkten Kontakt vermittelt die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
GmbH ihren K<strong>und</strong>en. Nähere Informationen liefern die<br />
K<strong>und</strong>enberater.
Schwerpunkt ColorNews 01.05<br />
6<br />
<strong>Plaste</strong> <strong>und</strong> <strong>Elaste</strong><br />
Ultraleicht <strong>und</strong> sehr flexibel. Immer mehr Fahrzeugteile<br />
bestehen aus Kunststoff. Was muss die Werkstatt wissen?<br />
Wann lohnt sich die Reparatur?<br />
Kaum steht der Unfallwagen auf der Hebebühne, stellt<br />
der Werkstattmeister fest: „Kunststoff soweit das Auge<br />
reicht.“ Der Smart forfour wirkt nur leicht beschädigt.<br />
Doch feine Risse „zieren“ die Frontpartie. Und nun?<br />
Schnell stellt sich die Frage: Reparieren oder tauschen?<br />
Was muss die Werkstatt jetzt beachten?<br />
Immer öfter stehen Fahrzeuge mit Kunststoffschäden<br />
in den Karosseriebetrieben. Stoßfänger,<br />
Kotflügel, Spoiler oder Schwellerverkleidung – gerade<br />
bei neuen Modellen setzt die Automobilindustrie vermehrt<br />
auf die schützende Haut aus Kunststoff. Der<br />
Gr<strong>und</strong>: Der moderne Werkstoff ist leicht, flexibel <strong>und</strong>
ColorNews 01.05<br />
Schwerpunkt<br />
7<br />
„<br />
Je nach Modell <strong>und</strong> Hersteller macht der Kunststoffanteil heute<br />
bereits 15 bis 25 Prozent des gesamten Fahrzeuggewichtes aus.<br />
“<br />
Claus Simon vom Verband der Kunststofferzeugenden Industrie PlasticsEurope.<br />
SERVICE<br />
kostengünstig. „Kunststoffbauteile werden neben<br />
dem Fahrzeuginneren heute mehr <strong>und</strong> mehr bei der<br />
Außenverkleidung <strong>und</strong> im Motorraum eingesetzt“,<br />
beobachtet Claus Simon vom Verband der Kunststofferzeugenden<br />
Industrie PlasticsEurope. Nase, Haube,<br />
Radkästen <strong>und</strong> Heck – beim Smart forfour verzichten<br />
die Autobauer aus Stuttgart gleich bei ganzen<br />
Fahrzeugmodulen völlig auf Stahl oder Aluminium.<br />
„Je nach Modell <strong>und</strong> Hersteller macht der Kunststoffanteil<br />
heute bereits 15 bis 25 Prozent des gesamten<br />
Fahrzeuggewichtes aus“, kommentiert der Experte.<br />
Ein Trend, den auch Roger König bestätigt. Beim<br />
Betriebsinhaber aus Dessau rollen fast täglich Fahrzeuge<br />
mit Kunststoffschaden auf den Werkstatthof.<br />
„Schritt für Schritt haben wir uns auf die Reparatur<br />
von Kunststoffen spezialisiert“, berichtet der Geschäftsführer<br />
des Lackierfachbetriebs König. „Es<br />
sind meistens kleine Schäden in Front- <strong>und</strong> Heckbereichen,<br />
die wir ausbessern.“ Seine Erfahrung: Kratzer<br />
oder Abschürfungen lassen sich einfach spachteln.<br />
Risse in Stoßfängern werden mit Reparatursets sorgfältig<br />
verklebt. Nur bei größeren Schäden greift<br />
Roger König zum speziellen Schweißgerät.<br />
In Dessau kennt man sich aus. Hier lautet die Devise:<br />
Wer Kunststoffe professionell instand setzen will,<br />
muss die Reparaturtechniken beherrschen. Die Folge:<br />
Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, in technisches<br />
Gerät wurde investiert. Denn je nach Fahrzeugmodell<br />
sind die Kunststoffarten völlig verschieden.<br />
Das erfordert viel Flexibilität.<br />
„Werkstätten, die in die Kunststoffreparatur einsteigen<br />
wollen, brauchen spezielles Know-how“, so lautet die<br />
Empfehlung von Peter Engels, Technischer Leiter<br />
Autoreparaturlacksysteme der <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH.<br />
Ganz genau: Wie man Kunststoffteile repariert<br />
Vorarbeiten<br />
Die Reinigung erfolgt mit Silikonentferner oder<br />
speziellem Kunststoffreiniger. Je nach Schadenumfang<br />
wird mit Körnung P180 bzw. P240 geschliffen.<br />
Anschließend muss die bearbeitete<br />
Schadenstelle gut ausgelüftet werden oder eine<br />
halbe St<strong>und</strong>e bei 60 °C „tempern“.<br />
Kleben<br />
Professionelle Reparatursets ermöglichen eine<br />
schnelle, fachgerechte Instandsetzung. Risse<br />
oder Löcher lassen sich mit Kunststoffvlies verschließen.<br />
Das Gewebe wird hierzu von der Rückseite<br />
in die Schadenstelle eingeklebt <strong>und</strong> von<br />
vorne mit Reparaturklebstoff ausgefüllt.<br />
Schweißen<br />
Nur thermoplastische Kunststoffe (z. B. Spiegelgehäuse,<br />
Stoßfänger, Kühlergrill) lassen sich<br />
schweißen. Notwendige Werkstattausrüstung:<br />
spezielle Reparatursets, Heißluftgerät oder Heißluftpistole.<br />
Achtung: Den Kunststoffcode auf der<br />
Innenseite des Fahrzeugteils beachten!<br />
Lackieren<br />
Zunächst wird die reparierte Schadenstelle mit<br />
den Körnungen P120 über P220 bis hin zu P320<br />
angeschliffen. Nach der Reinigung mit Silikonentferner<br />
beginnt der Lackaufbau mit einem<br />
speziellen Haftprimer, dann folgen elastifizierter<br />
Füller <strong>und</strong> 2-K-Basislack. (Wird 1-K-Material verwendet,<br />
kann auf den Zusatz von Elastic-Additiv<br />
beim Basislack verzichtet werden.) Abschließend<br />
erfolgt die Applikation immer mit elastifiziertem<br />
Klarlack.
Schwerpunkt ColorNews 01.05<br />
8<br />
ringer Tiefe lassen sich schnell mit 2-K-Polyester<br />
Spachtelmasse beheben.“ beantwortet <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Experte Peter Engels die Frage. „Erst bei größeren<br />
Schrammen, mittleren Rissen oder kleinen Löchern<br />
nutzen die Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe professionelle<br />
Klebesets.“ Sie ermöglichen eine fachgerechte<br />
Instandsetzung von starren, halbstarren <strong>und</strong><br />
flexiblen Kunststoffteilen. Der Vorteil für die Werkstatt:<br />
Je nach Flexibilität sind die Klebesysteme universell<br />
einsetzbar.<br />
Leichter Schaden<br />
kleine Kratzer mit einer Tiefe<br />
bis maximal ein Millimeter<br />
Ob glasfaserverstärkter Kunststoff Polyamid, Acrylnitril-<br />
Butadien-Styrol oder Polycarbonat – die Namen<br />
der Kunststoffteile klingen kompliziert. Bei den<br />
Verfahren gilt gr<strong>und</strong>sätzlich: Will der Karosserie- <strong>und</strong><br />
Lackierbetrieb Kunststoffteile spachteln, kleben oder<br />
schweißen, sind Fachwissen <strong>und</strong> spezielle Reparatursets<br />
gefragt. Die Systeme werden je nach Kunststoffart,<br />
Reparaturmethode, Schadengröße <strong>und</strong> immer<br />
genau nach Vorschrift der Automobilhersteller<br />
eingesetzt.<br />
Doch wie <strong>und</strong> wann wendet die Werkstatt die verschiedenen<br />
Verfahren an? „Kleinste Schäden mit ge-<br />
K3<br />
Reparaturkalkulation Kunststoff<br />
Beschädigung Lackstufe Zuschlag Zeit Zuschlag Material<br />
–<br />
–<br />
Einer für (fast) alles. Verschiedene Kunststoffarten<br />
der Außenhaut können so mit nur einem Reparaturset<br />
ausgebessert werden. „Die Bausteine des Systems<br />
sind exakt aufeinander abgestimmt“, beschreibt<br />
Werner Reith, Leiter Produktmanagement Automotive<br />
Aftermarket von Henkel Teroson, das Geheimnis der<br />
Klebetechnik. „Die Sets bestehen aus einem besonderen<br />
Zwei-Komponenten-Kleber, speziellen Primer<br />
<strong>und</strong> ausgewählten Kunststoffreiniger.“ Damit sind<br />
Blessuren an Kunststoffteilen schnell repariert.<br />
„<br />
Risse <strong>und</strong> Durchbrüche werden zusätzlich mit Gewebeband<br />
oder Kunststoffvlies verstärkt.<br />
Nur wenn die Parameter stimmen,<br />
lässt sich das Material richtig verarbeiten,<br />
ist die Reparatur später einwandfrei<br />
“<br />
Norbert Hermann, Allianz Zentrum für Technik (AZT)<br />
Wichtig für die Praxis: Nur wenn alle Komponenten<br />
zueinander passen <strong>und</strong> richtig verarbeitet werden,<br />
ist eine technisch einwandfreie Reparatur möglich.<br />
Mischen impossible. Werner Reith: „Für jede Instandsetzung<br />
muss deshalb immer das komplette System<br />
eines Lieferanten verwendet werden.“ Außerdem<br />
sind die vorgegebenen Arbeitsschritte <strong>und</strong> Trocknungszeiten<br />
genau einzuhalten.<br />
Mittlerer Schaden<br />
tiefe Kratzer, Verformung der<br />
Oberfläche, angebrochene Halter<br />
Schwerer Schaden<br />
Risse, Brüche, größere<br />
Verformung der Oberfläche<br />
K3<br />
K3<br />
0,6 Std.<br />
1,1 Std.<br />
15,68 Euro<br />
31,36 Euro<br />
Im Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetrieb von Roger König<br />
gehört der Einsatz von Reparatursets längst zum<br />
Werkstattalltag. „Mit etwas Übung <strong>und</strong> praktischer<br />
Erfahrung passt sich die Technik optimal in den Arbeits-<br />
ablauf ein“, berichtet der Fahrzeuglackierer-<br />
Quelle: AZT München
ColorNews 01.05<br />
Schwerpunkt<br />
„<br />
9<br />
meister. In Dessau wird der Kunststoff jedoch nicht<br />
nur geklebt, sondern auch geschweißt. „Achten Sie<br />
beim Schweißen vor allem auf die Kunststoffart“, erklärt<br />
Norbert Hermann vom Allianz Zentrum für Technik<br />
(AZT). „Denn nur Thermoplaste Kunststoffe lassen<br />
sich durch Hitzeeinwirkung tatsächlich wieder<br />
verbinden.“ Der genaue Blick auf den Code an der Innenseite<br />
des Bauteils verrät die Werkstoffgruppe.<br />
Norbert Hermann: „Nur wenn die Parameter stimmen,<br />
lässt sich das Material richtig verarbeiten, ist<br />
die Reparatur später einwandfrei.“ Konkret bedeutet<br />
das: Die Temperatur muss exakt eingestellt werden<br />
<strong>und</strong> das Material des Schweißstabs dem des Kunststoffs<br />
am Fahrzeugteil entsprechen.<br />
Geschweißt wird mit einem Heißluftgerät. Ein integrierter<br />
Thermostat sorgt für die genaue Einstellung<br />
der Temperatur. Bei König in Dessau nutzt man bereits<br />
diese moderne Werkstattausrüstung: „Wir reparieren<br />
mit einer vollautomatischen Heißluftpistole.<br />
Bei dem Gerät wird nur noch der Kunststoffcode eingegeben.<br />
Alle notwendigen Vorgaben sind bereits<br />
programmiert.“<br />
Nach der Reparatur ist vor der Lackierung. Bei der<br />
Applikation von Kunststoffteilen kommt es vor allem<br />
auf die Haftung <strong>und</strong> Elastifizierung an. Peter Engels:<br />
„Die Lackmaterialien müssen immer an die Art des<br />
Kunststoffes <strong>und</strong> die Flexibilität des Fahrzeugteils<br />
angepasst sein.“ Für die Praxis in der Lackierkabine<br />
heißt das: Je nach Härtegrad des Kunststoffs ist bei<br />
Füller- <strong>und</strong> Decklackmaterialien ein Elastic-Additiv<br />
beizumischen. Ein Blick in die anwendungstechnischen<br />
Informationen der Produkte gibt Aufschluss<br />
über das richtige Mischverhältnis. Dann bleibt alles<br />
haften. Allerdings sollte der Lackierbetrieb darauf<br />
achten, wie die Oberfläche des Kunststoffteils beschaffen<br />
ist. Die B<strong>und</strong>esfachgruppe der Fahrzeuglackierer<br />
(BFL) empfiehlt: Finger weg von strukturierten<br />
Teilen. Denn feine Narbungen lassen sich nur mit<br />
viel Aufwand nachstellen.<br />
Der Lackierbetrieb muss genau kalkulieren,<br />
ob sich die Reparatur für ihn wirklich lohnt.<br />
“<br />
Paul Kehle, BFL Vorstandsvorsitzender<br />
Tendenz steigend:<br />
Kunststoffanteile am Fahrzeug<br />
2000 14 %<br />
1995 13 %<br />
1985 10 %<br />
1980 8 %<br />
1975 6 %<br />
Quelle: Verband der Kunststofferzeugenden<br />
Industrie PlasticsEurope Deutschland<br />
Praktisches Wissen, viel Erfahrung <strong>und</strong> fachliche Anleitung<br />
– hier liegt der Schlüssel für die saubere Kunststoffreparatur.<br />
Doch rechnet sich das Geschäft für die<br />
Werkstatt überhaupt? Fest steht: Die Investitionskosten<br />
sind gering. Die Reparatursets kosten je nach<br />
Hersteller zwischen 50 <strong>und</strong> 500 Euro. Die Schweißausrüstung<br />
liegt im Schnitt bei 250 Euro. „Der Lackierbetrieb<br />
muss genau kalkulieren, ob sich die Reparatur<br />
für ihn wirklich lohnt“, stellt Paul Kehle, BFL Vorstandsvorsitzender,<br />
klar. Seine Einschätzung: „Entscheiden<br />
Sie von Fall zu Fall. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte die Werkstatt<br />
jedoch Arbeitszeit statt Ersatzteile verkaufen.“<br />
Nur Instandsetzung bringt Rendite. Dabei gilt: „In der<br />
Regel rechnet sich die Reparatur von Kunststoff-<br />
INFO
Schwerpunkt ColorNews 01.05<br />
10<br />
schäden bis zu einer Kostengrenze von 50 Prozent<br />
des Ersatzteilpreises“, so Paul Kehle.<br />
Zeit ist Geld. Stimmt auch die Rechnung für den Privatk<strong>und</strong>en<br />
oder die Versicherung, zahlt sich das Geschäft<br />
für die Werkstatt aus. Denn immer öfter fragen<br />
auch die Assekuranzen nach der Kunststoffreparatur.<br />
„Bisher wird beim Haftpflichtschaden überwiegend<br />
der Austausch durch ein Neuteil akzeptiert, obwohl<br />
ein gesetzlicher Anspruch nur für die zeitwertgerechte<br />
Reparatur besteht“, weiß Versicherungsexperte Harald<br />
Penning. „Hat ein Automobilhersteller jedoch eine<br />
Reparaturfreigabe für Kunststoffelemente erteilt,<br />
können die Versicherer schon heute Instandsetzung<br />
verlangen.“ Stichwort Schadenminderungspflicht.<br />
Das bedeutet: Die Kunststoffreparatur könnte künftig<br />
zum Kostendämpfer der Versicherungen werden.<br />
Auch im Kaskoschadenfall sieht Harald Penning viel<br />
Bewegung: „Ähnlich wie bei der Glasreparatur könnte<br />
in einigen Versicherungsverträgen künftig die fachgerechte<br />
Kunststoffinstandsetzung vorgeschrieben<br />
werden.“ Bisher gibt es diese Vorgaben in den Policen<br />
jedoch noch nicht. Doch das Allianz Zentrum für<br />
Technik hat bereits eine Reparaturkalkulation erstellt<br />
(siehe Tabelle). Ein erster Schritt in diese Richtung?<br />
Wird die Kunststoffreparatur künftig zum<br />
Standard? Für Paul Kehle vom BFL ist die Instandsetzung<br />
der Kunststoffteile jedenfalls schon heute<br />
ein Türöffner für die Lackierbetriebe: „Die Werkstätten<br />
können sich bei den Versicherungen mit erweiterter<br />
Kompetenz klar profilieren. Außerdem bietet die Kunststoffreparatur<br />
neue Möglichkeiten für Smart Repair.<br />
Das sollten wir nicht den Lackdoktoren überlassen.“<br />
Fazit: Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe, die die Instandsetzung<br />
von Kunststoffteilen gezielt einsetzen,<br />
können neue Chancen nutzen. Das Angebot der<br />
Werkstatt muss sich allerdings am regionalen Markt<br />
orientieren. Betriebsinhaber sollten deshalb Mitarbeiter<br />
schulen, Materialien testen <strong>und</strong> Praxiserfahrung<br />
sammeln. Denn nur wer frühzeitig frisches Wissen<br />
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TIPP
ColorNews 01.05<br />
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– was wird sich ändern? Konkrete Antworten<br />
gibt das CUI Seminar „Unfallreparatur – Chancen<br />
<strong>und</strong> Rechte“ am 8. Juni 2005.<br />
Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten. Ihre Buchungen<br />
nehmen Ihr <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>enberater oder<br />
das CUI Service Center (Tel. 0 18 02 / 28 42 84,<br />
Fax: 02 21 / 1 60 92 69) entgegen.
Trend ColorNews 01.05<br />
12<br />
Virtueller Flop<br />
Ausbeulen, beschriften <strong>und</strong><br />
lackieren. Im Schatten des<br />
ebay-Booms versteigern virtuelle<br />
Auftragsbörsen ganz reale<br />
Aufträge. Gefragt ist der<br />
niedrigste Bieter. Doch das<br />
Geschäft bleibt aus.<br />
Sie wirken verlockend. Das Prinzip ist einleuchtend.<br />
Es geht ums Geschäft. Auftragsbörsen wie www.<br />
<strong>und</strong>ertool.de oder www.jobdoo.de setzen auf den<br />
Wunsch nach dem schnellen Umsatz. Der Weg ist<br />
immer gleich: Ein Autobesitzer muss Kotflügel <strong>und</strong><br />
Türe lackieren lassen. Das soll höchstens 500 Euro<br />
kosten. Zu diesem Startpreis setzt er die zu vergebende<br />
Arbeit in eine der Auftragsbörsen.<br />
Jetzt sind die Betriebe am Zug. Zunächst steht die<br />
Registrierung im System an. Damit ist der Weg frei<br />
zum Bieten. Allerdings nicht – wie bei Auktionen<br />
üblich – mit steigendem Preis, sondern sinkenden<br />
Angeboten. Wer am Ende der Auktionszeit das niedrigste<br />
Gebot abgegeben hat, bekommt den Zuschlag.<br />
Soweit die Theorie. Was aber die unterschiedlichen<br />
Börsen in der Praxis verbindet, ist großer Mangel an<br />
bietenden Werkstätten. „Gerade Karosserieschäden<br />
bzw. -arbeiten lassen sich mit wenigen Zeilen in einem<br />
Internet-Formular nur unzureichend beschreiben.<br />
Das Risiko, sich bei der Ermittlung der Kosten<br />
zu verschätzen, ist eklatant hoch“, kritisiert Rechtsanwalt<br />
Stephan Maas.<br />
Konflikte mit K<strong>und</strong>en sind vorprogrammiert. Gerade<br />
dort, wo der Auktionstext deutlich weniger Arbeit am<br />
Wagen vermuten ließ, als wirklich notwendig. Friedrich<br />
Nagel, Präsident des Zentralverbandes Karosserie-<br />
Fahrzeugtechnik (ZKF), blickt diesem Weg der<br />
Auftragsbeschaffung denn auch mit Skepsis entgegen.<br />
„Das führt zu extremen Dumpingpreisen <strong>und</strong><br />
damit zwangsweise zu schlechter Qualität, kann also<br />
weder im Sinn der Werkstätten noch der Verbraucher<br />
sein“, sagt der ZKF-Mann.<br />
Auch Marktführer ebay bleibt skeptisch. Als „wenig<br />
attraktiv“ <strong>und</strong> „äußerst schwierig zu realisieren“<br />
gilt dieses Geschäft auch bei den Auktionsriesen.<br />
André Schmidt, Pressesprecher der Auftragsbörse<br />
www.jobdoo.de, zieht ein klares Fazit: „Wenn das in<br />
den nächsten Monaten nichts wird, machen wir die<br />
Kfz-Rubrik einfach dicht.“ Aus Sicht vieler Betriebe<br />
sicherlich die beste Lösung.
ColorNews 01.05<br />
Praxis<br />
13<br />
Offene Rechnungen<br />
begleichen<br />
Zahlungsrückstände, Mahnverfahren, Inkasso. Das ist nervender Alltag in der Werkstatt.<br />
Doch ein effektives Forderungsmanagement treibt Geld in die Kasse.<br />
Die Tinte auf der Rechnung ist noch nicht ganz<br />
trocken. Doch der K<strong>und</strong>e rollt bereits vom Hof. Bezahlt<br />
hat er noch nicht – die Rechnung kommt per<br />
Post. Eigentlich kein Problem – schließlich haben wir<br />
Adresse <strong>und</strong> Auftrag. Doch was, wenn das Geld nicht<br />
auf dem Konto eingeht? Der K<strong>und</strong>e den offenen Betrag<br />
nicht überweist?<br />
Vorbeugen ist besser als mahnen. Nach diesem Motto<br />
verfährt der Karosseriebaumeister <strong>und</strong> Profi Club-<br />
Vorstand Egbert Kogelheide. Und griff rigoros durch:<br />
„Nur wer auch bezahlt, bekommt sein frisch lackiertes<br />
Auto.“ Wer seinen Wagen in Kogelheides Betrieb<br />
abgibt, unterschreibt zunächst immer, dass er einen<br />
Auftrag erteilt hat. Beim Abholen muss die Kasse<br />
dann stimmen. Nur wer bar oder mit Kreditkarte<br />
zahlt, bekommt die Autoschlüssel zurück.<br />
Doch nicht jeder hat so viel Bares in der Tasche oder<br />
gleich die Kreditkarte zur Hand. Auch hier hat Kogelheide<br />
eine einfache – aber wirkungsvolle –Lösung:<br />
„Die K<strong>und</strong>en können ebenfalls ihr Auto mitnehmen.<br />
Aber nur dann, wenn sie mir zuvor eine Einzugsermächtigung<br />
unterschreiben.“ Mit der er ganz einfach<br />
den Rechnungsbetrag vom Konto des K<strong>und</strong>en einzieht.<br />
„Bei Firmenk<strong>und</strong>en, die ihre ganze Flotte bei uns warten<br />
oder lackieren lassen, geht das natürlich nicht“,<br />
so der 45-jährige. Kontakte auf gleicher Augenhöhe<br />
sind da wichtig. „Erst ruft meine Finanzbuchhalterin<br />
bei der Buchhaltungskollegin des K<strong>und</strong>en an.“ Zahlt<br />
der K<strong>und</strong>e trotzdem nicht, greift Kogelheide selbst<br />
zum Hörer <strong>und</strong> bittet um ein Gespräch von Firmenchef<br />
zu Firmenchef – was meist zum Erfolg führt.<br />
Warten auf den Rechnungsbetrag – ein immer häufigeres<br />
Problem. Inkassoexperte Stephan Beume von<br />
der Kölner Kanzlei „Pietzko, Siekmann, Pietzko“ emp-<br />
fiehlt daher, die Gesetzeslage konsequent zu nutzen.<br />
Auch ohne Zahlungsziel in der Rechnung oder in den<br />
Allgemeinen Geschäftsbedingungen muss der K<strong>und</strong>e<br />
innerhalb von 30 Tagen zahlen.<br />
Dennoch sollte auf jeder Rechnung vermerkt sein, bis<br />
wann sie vollständig zu bezahlen ist. „Nach Fristablauf<br />
kann sofort anwaltlich oder gerichtlich vorgegangen<br />
werden. Bei schlechten K<strong>und</strong>en rate ich dazu,<br />
sofort in die Offensive zu gehen.“ Anders bei guten<br />
K<strong>und</strong>en. Hier sieht Rechtsanwalt Beume den sinnvolleren<br />
Weg in einem persönlichen Gespräch.<br />
Für Egbert Kogelheide heute nur noch selten ein<br />
Thema. Schließlich haben fast alle K<strong>und</strong>en bereits<br />
bezahlt, wenn sie mit ihrem Wagen vom Firmengelände<br />
fahren. Nur in Ausnahmefällen muss der<br />
Unternehmer noch zum Hörer greifen. „Erst hake ich<br />
telefonisch nach, dann mahne ich an, danach schalte<br />
ich meinen Anwalt ein.“
IDENTICA ColorNews 01.05<br />
14<br />
Neue K<strong>und</strong>en mit<br />
System<br />
Gezieltes Marketing, starker Service <strong>und</strong> persönliche Gespräche<br />
bringen neue K<strong>und</strong>en. IDENTICA bietet erfolgreiche Konzepte.<br />
zugeschnittene Strategien entwickelt“, beschreibt<br />
Bernd Humm sein Erfolgsrezept. Ausgestattet mit der<br />
IDENTICA Imagebroschüre, attraktiven Anzeigen, einem<br />
professionellen Mailing <strong>und</strong> viel Überzeugungskraft<br />
sorgte das Unternehmen für einen guten Eindruck.<br />
Das Ergebnis: Der IDENTICA Betrieb konnte<br />
seinen Privatk<strong>und</strong>enanteil deutlich steigern – auf<br />
über 60 Prozent.<br />
Geändert hat sich nahezu alles. „Zum Guten“, wie<br />
Bernd Humm zufrieden feststellt. Nicht nur die äußere<br />
Hülle seines Karosserie- <strong>und</strong> Lackierfachbetriebes<br />
erstrahlt in neuem Glanz. Neben (noch) mehr Service,<br />
einer modernen Karosserieabteilung <strong>und</strong> optimierten<br />
Betriebsabläufen setzt der Chef auf intensives<br />
Marketing: „Versicherer, Leasinggesellschaften, aber<br />
auch private K<strong>und</strong>en sprechen wir ganz persönlich an.“<br />
Gezielt, erfolgreich, effektiv – der Partnerbetrieb aus<br />
Ingerkingen überlegt sich genau, welche Schritte den<br />
größten Nutzen bringen. Dabei wird er tatkräftig durch<br />
das Full-Service-System unterstützt. Denn die Experten<br />
von IDENTICA verfügen über viel Branchenerfahrung<br />
<strong>und</strong> stellen erfolgreiche Marketingkonzepte zusammen.<br />
„Gemeinsam mit den Systemberatern haben wir<br />
genau geplant <strong>und</strong> individuell auf unseren Betrieb<br />
Mit den privaten K<strong>und</strong>en kamen auch verstärkt Versicherer<br />
<strong>und</strong> Leasinggesellschaften in die Werkstatt.<br />
Der Gr<strong>und</strong>: Bernd Humm führte intensive persönliche<br />
Gespräche, nutzte den engen Kontakt von IDENTICA<br />
zu den Assekuranzen <strong>und</strong> Flotten. Heute sorgen auch<br />
sie für volle Auftragsbücher.<br />
Ein Trend, der sich laut Frank Pedic, ´ Leiter von<br />
IDENTICA Deutschland, bei nahezu allen Partnern<br />
beobachten lässt. „Immer mehr Privatk<strong>und</strong>en, Versicherer<br />
<strong>und</strong> Flotten vertrauen der Kompetenz <strong>und</strong><br />
Leistungsfähigkeit unserer Systembetriebe. Dabei<br />
sorgen die gezielten Marketingmaßnahmen des<br />
Werkstattnetzes für einen professionellen Auftritt der<br />
Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe <strong>und</strong> erschließen zusätzliche<br />
K<strong>und</strong>engruppen.“<br />
Neue K<strong>und</strong>en mit System. Die professionelle Unterstützung<br />
durch IDENTICA <strong>und</strong> das starke Engagement<br />
der Partner führen zum Erfolg. So entsteht eine<br />
enge Partnerschaft, die sich für jeden dieser „Full-<br />
Service“- Betriebe auszahlt.
News<br />
Schlecht<br />
informiert<br />
Studie belegt: Der Zugriff von<br />
Werkstätten auf Reparaturinformationen<br />
ist beschränkt.<br />
Trotz geltender EU Gruppenfreistellungsverordnung<br />
(GVO) werden unabhängige Werkstätten schlechter<br />
informiert als Markenbetriebe. Das belegt nun eine<br />
umfassende Studie des Instituts für Kraftfahrwesen<br />
in Aachen. Fazit der Untersuchung: Autohersteller erschweren<br />
der Unfallreparaturbranche den Zugang<br />
zu wichtigen Fahrzeuginformationen. „Will die Werkstatt<br />
zum Beispiel einen Stoßfänger reparieren,<br />
muss der Betrieb bei einigen Herstellern gleich die<br />
Reparaturangaben für das ganze Fahrzeug oder<br />
sogar die gesamte Flotte kaufen“, berichtet der<br />
leitende Ingenieur Andreas van de Sand „Bei manchem<br />
Autobauer kommen da schnell 1.000 Euro<br />
zusammen.“<br />
Der Vergleich von 14 Fahrzeugherstellern zeigt: Freien<br />
Werkstätten werden oft nur unübersichtlich <strong>und</strong><br />
überteuert Informationen bereitgestellt. Als Datenträger<br />
dienen mal CDs, mal das Internet, mal Papier.<br />
Van de Sand: „Angaben für Karosseriereparaturen<br />
sind nicht in dem Maße vorhanden, wie sie von den<br />
Werkstätten benötigt werden.“<br />
Die Ergebnisse der Studie aus Aachen bestätigt auch<br />
der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes<br />
(ZDK). „Die Werkstätten werden schlecht informiert.<br />
Wir fordern die EU-Kommission auf, geltendes<br />
Recht durchzusetzen“, erklärt Wilhelm Hülsdonk,<br />
ZDK-Vorstandsmitglied. „Alle freien Betriebe müssen<br />
direkten Zugang zu den Herstellerinformationen erhalten.“<br />
Der Karosserieverband macht Druck. Zur<br />
Zeit sammelt der ZDK Praxisfälle aus Werkstätten,<br />
die keine oder nur mangelhafte Reparaturangaben<br />
erhalten <strong>und</strong> will sie in Brüssel zur Sprache bringen.<br />
Mehr Informationen unter: www.kfzgewerbe.de<br />
Die Studie im Internet: www.ika.rwth-aachen.de
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ColorNews 01.05<br />
16<br />
Faszination Silber<br />
Exklusives Design <strong>und</strong> umweltgerechte Lackierung.<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> präsentiert Alu Star – den neuen Permahyd Fascination<br />
Colors Farbton auf Wasserbasis.<br />
Wie in Aluminium getaucht legt sich der Lack geschmeidig<br />
um die Karosserie. Der neue silberne Farbton<br />
der <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Fascination Colors Serie ist exklusiv.<br />
Einzigartig. Ein ganz besonderes Lackerlebnis.<br />
Gleißendes Aluminium, seidenglänzendes Silber<br />
oder samtmattes Platin – je nach Art des Klarlacks<br />
ergeben sich immer wieder neue faszinierende Effekte.<br />
Der Permahyd Fascination Colors Alu Star überzeugt<br />
mit seinem intensiven Silber für hochwertige,<br />
edle Lackierungen.<br />
Der außergewöhnliche Fascination Colors Farbton<br />
verbindet glänzende Ausstrahlung <strong>und</strong> umweltgerechte<br />
Lackierung. Das feine Silber auf Wasserbasis<br />
ermöglicht eine VOC-konforme Verarbeitung. Egal, ob<br />
Felgen oder Außenspiegel – der exklusive Farbton<br />
verleiht einmalige Effekte. Extravagant <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
– der Permahyd Fascination Colors Alu<br />
Star bietet ein brillantes Erscheinungsbild.<br />
Mehr Informationen zu den Fascination Color Farbtönen<br />
erhalten Sie bei Ihrem <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>enberater.<br />
Mehr Service, mehr<br />
Information<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> unterstützt die Werkstätten mit technischen<br />
Neuentwicklungen <strong>und</strong> aktuellem Know-how.<br />
Lackier- <strong>und</strong> Karosseriewerkstätten stehen ständig vor<br />
neuen Herausforderungen. Wachsender Kostendruck,<br />
steigende Qualitätsanforderungen <strong>und</strong> der Einsatz<br />
innovativer, umweltgerechter Technologien – mehr<br />
denn je fordern <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>en umfassende<br />
Beratung, sind individuelle Systemlösungen gefragt.<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> bietet seinen K<strong>und</strong>en in diesem Jahr<br />
wieder starke Neuerungen. Stichwort: Lacksysteme.<br />
Sowohl in der UV-Technologie, bei High Solid 2-K-<br />
Deck- <strong>und</strong> Wasserlacken sowie VOC-konformen Klarlacksystemen<br />
haben Labor <strong>und</strong> Anwendungstechnik<br />
intensiv geforscht. Schon bald stehen hier innovative<br />
Produkte zur Verfügung. Neue Fascination Colors<br />
Effekte r<strong>und</strong>en das umfangreiche Produktsortiment ab.<br />
Zusätzlich baut der Kölner Lackhersteller seinen Service<br />
weiter aus. Stichwort: Farbtonbestimmung. Das<br />
neue Farbtonmessgerät ColorDialog spectro analysiert<br />
Serienfarbtöne ganz genau <strong>und</strong> erleichtert so<br />
den Arbeitsablauf in der Werkstatt. Professionelle Unterstützung<br />
erhalten die K<strong>und</strong>en auch durch neue,<br />
kompakte Seminare <strong>und</strong> die Erweiterung des Knowhow-Programms<br />
Colors Unlimited International (CUI)<br />
sowie des Werkstattsystems IDENTICA.<br />
Mehr Service, mehr Innovation – <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> eröffnet<br />
seinen K<strong>und</strong>en auch in diesem Jahr wieder neue Chancen<br />
für mehr Effizienz <strong>und</strong> Qualität in ihrer Werkstatt.
ColorNews 01.05<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
17<br />
Alle Töne auf einen Blick<br />
Präzise, aktuell <strong>und</strong> kompakt. Die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ColorInformationen bieten<br />
zu jedem neuen Fahrzeugmodell die passende Farbtonübersicht.<br />
Brillantblau, jack black, moonland-grey oder mangrovengrün<br />
– die Farbtonbezeichnungen der neuen<br />
Fahrzeugmodelle klingen genauso bunt wie die Farben<br />
selbst. Die brillanten Effekte erfordern jedoch<br />
gerade bei der Reparaturlackierung präzise Farbinformationen.<br />
Damit lässt sich der Farbcode richtig<br />
entschlüsseln.<br />
Deshalb bietet Ihnen <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ab sofort aktuelle<br />
ColorInformationen für jede neue Modellreihe.<br />
Klar, konkret <strong>und</strong> übersichtlich – auf kompakten Informationsblättern<br />
finden Sie Code <strong>und</strong> Farbtonbezeichnung<br />
für jedes Fahrzeug direkt erkennbar. Egal,<br />
ob 1er BMW, Mercedes CLS oder Ford Focus – große<br />
farbige Abbildungen erleichtern Ihnen im Werkstattalltag<br />
die Zuordnung zum jeweiligen Modell.<br />
Die genauen Angaben der<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH ermöglichen<br />
so die schnelle Suche<br />
nach dem richtigen Farbton.<br />
Ihr entscheidender Vorteil:<br />
kein aufwendiges Blättern in<br />
dicken Handbüchern, keine<br />
telefonische Nachfragen bei<br />
den Automobilherstellern –<br />
der Farbton stimmt ganz einfach.<br />
Denn die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Farbinfos liefern konkrete<br />
<strong>und</strong> zuverlässige Daten.<br />
Mehr Informationen erhalten<br />
Sie bei Ihrem K<strong>und</strong>enberater.<br />
Schnell <strong>und</strong> direkt<br />
Immer aktuell: <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> bietet mit der Formelsuche<br />
im Internet praxisgerechte Unterstützung.<br />
Ein Klick <strong>und</strong> die richtige Formel ist gef<strong>und</strong>en. Egal,<br />
ob Farbcodes, Fabtonbezeichnung, Bestellnummern<br />
oder Fahrzeughersteller – auf den <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Internetseiten finden Sie immer die passenden Farbinformationen.<br />
Die virtuelle Formelsuche ermöglicht Ihnen eine exakte<br />
<strong>und</strong> schnelle Bestimmung des richtigen Lackrezeptes.<br />
Damit treffen Sie den Farbton ganz genau.<br />
Zuverlässig <strong>und</strong> direkt. Im Netz sind sämtliche Formeln<br />
aktuell gespeichert. Damit erhalten Sie sek<strong>und</strong>enschnell<br />
das genaue Mischverhältnis, Angaben zu<br />
Farbsystem <strong>und</strong> Vorlagennummern sowie Hinweise<br />
zu VOC-Gehalt.<br />
Der Weg zum <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Online-Service ist leicht zu<br />
finden. Sie Steuern einfach<br />
die Internetseite www.spieshecker.de<br />
an. Im Bereich<br />
Autoreparatur klicken Sie<br />
dann auf die Rubrik „Farbformelsuche“.<br />
Schon erscheinen<br />
die präzisen Daten<br />
auf Ihrem Bildschirm.
Service ColorNews 01.05<br />
18<br />
Der richtige Riecher<br />
unangenehm riechen, kann der Werkstattmitarbeiter<br />
den K<strong>und</strong>en schon bei der Fahrzeugannahme auf die<br />
Möglichkeit der Geruchsbeseitigung hinweisen.“<br />
Es modert, es müffelt, es stinkt. Die Beseitigung<br />
von üblen Gerüchen im Fahrzeug-Innenraum<br />
entpuppt sich als attraktives Zusatzgeschäft.<br />
Der Vorbesitzer hat geraucht. Der H<strong>und</strong> schwitzte auf<br />
dem Rücksitz. Und die Milchflasche kleckerte im Kofferraum.<br />
Der Dreck ist weg – doch der Geruch bleibt.<br />
Sitzt tief in den Polstern, den Matten, im Himmel,<br />
bleibt ein Autoleben lang präsent. Selbst kräftige<br />
Sprühreiniger überdecken diese Gerüche nur. Nach<br />
ein paar Tagen fällt das Raucherauto bei der Schnupperprobe<br />
wieder durch.<br />
Zeit für eine Intensivbehandlung beim Spezialisten.<br />
Er kann den „Geruchsschaden“ dauerhaft beseitigen.<br />
„Das eröffnet gerade Lackier- <strong>und</strong> Karosseriebetrieben<br />
ein interessantes Zusatzgeschäft“, so Klaus-Dieter<br />
Moser, Geschäftsführer des Kraftfahrzeugtechnischen<br />
Instituts (KTI). „Denn sollte es im Reparaturfahrzeug<br />
Erfolg versprechen zwei vom KTI in Kassel jetzt getestete<br />
Verfahren. Beide nehmen es sowohl mit dem<br />
berüchtigten kalten Zigarettenrauch auf, als auch mit<br />
solch feinen Düften wie dem Geruch von Tieren, Erbrochenem,<br />
Verdorbenem sowie Schimmel <strong>und</strong><br />
Brandschäden. Die notwendigen Investitionen liegen<br />
dabei auf vergleichsweise niedrigem Niveau. „Je<br />
nach Hersteller liegen die Kosten für ein Gerät zwischen<br />
200 <strong>und</strong> 450 Euro“, so Moser.<br />
Erstes Verfahren: der Einsatz von Ozon. Hierbei wird<br />
ein Generator – nach der gründlichen Vorreinigung<br />
des Innenraums – in das Fahrzeug gestellt. Nach<br />
dem Start des Gerätes läuft der Vorgang bei geschlossenem<br />
Fahrzeug ganz von selbst ab. Die Zeit<br />
richtet sich nach den Vorgaben des Herstellers <strong>und</strong><br />
dem Grad der Geruchsbelästigung.<br />
Eine Alternative bildet die Behandlung mit einem<br />
Konzentrat aus verschiedenen ätherischen Ölen,<br />
Glukose <strong>und</strong> natürlichen Extrakten. Das Verfahren<br />
gleicht ansonsten der Behandlung mit Ozon.<br />
Beide Systeme konnten im Test gute Ergebnisse erzielen.<br />
Doch wie lange hält die Wirkung an? Dazu KTI-<br />
Geschäftsführer Moser: „Nach erfolgter Reinigung<br />
haben wir die Fahrzeuge durch intensive Sonneneinstrahlung<br />
erwärmt. Eine erneute Geruchsbildung ist<br />
dabei nicht aufgetreten.“ Gute Vorzeichen für ein erfolgreiches<br />
Geschäft.
Reportage ColorNews 01.05<br />
20<br />
Reparatur hinter Gittern<br />
Inspektion, Karosserie oder Lackierung. In der Berliner<br />
Justizvollzugsanstalt Plötzensee greifen „schwere Jungs“<br />
zu Schraubenschlüssel <strong>und</strong> Pistole.<br />
Der dunkelblaue VW Golf rollt nur langsam vor das<br />
große Eisentor. Schrittgeschwindigkeit ist Vorschrift.<br />
Videokameras beobachten den Wagen. Hohe Mauern,<br />
Bewegungsmelder, Stacheldraht. Das Tor II der<br />
Justizvollzugsanstalt Plötzensee ist besonderes gut<br />
gesichert. Wer hier hinein will, braucht starke Nerven,<br />
seinen Personalausweis <strong>und</strong> einen festen Termin in<br />
der Gefängniswerkstatt. Denn hinter altem Backsteingemäuer,<br />
grauen Betonwänden <strong>und</strong> meterhohen<br />
Zäunen reparieren verurteilte Strafgefangene<br />
die Fahrzeuge ihrer K<strong>und</strong>en.<br />
Bevor der Golf jedoch den Wachposten passieren<br />
darf, wird er penibel kontrolliert. Kofferraum, Rücksitze,<br />
Motorhaube <strong>und</strong> Unterboden. In der Sicherheitsschleuse<br />
an Tor II untersuchen zwei Beamte die<br />
Fahrzeuge der Werkstattk<strong>und</strong>en äußerst sorgfältig.<br />
Bis in die letzten Winkel. Abschleppseil, Verbandskasten<br />
oder Wertsachen – alles streng verboten.<br />
„Nur wenn der Wagen absolut sauber ist, öffnen wir<br />
das Tor zum Innenhof“, erklärt Hans-Joachim Stein,<br />
Justizvollzugsbeamter an der Gefängnispforte.<br />
Ist das Fahrzeug endlich durchgecheckt, geht es<br />
durch die hellblaue, vergitterte Sperranlage direkt<br />
zur Reparaturannahme. Der Gefängnishof wirkt grau.<br />
Zahllose Garagen reihen sich im Halbkreis eng aneinander.<br />
Auch von innen sind die Mauern hoch.<br />
Triste Gefängniswirklichkeit.<br />
Hier parken die Dienstfahrzeuge der Justizvollzugsanstalt,<br />
im gleichen Trakt ist der Kfz-Betrieb unterge-
ColorNews 01.05<br />
Reportage<br />
21<br />
bracht. Etwas versteckt im hinteren Teil des Hofes erwarten<br />
Karosseriebaumeister Jürgen Zielke <strong>und</strong> seine<br />
Mannschaft die K<strong>und</strong>en in ihrer Werkstatt.<br />
Der Termin für die Instandsetzung am Golf wurde bereits<br />
vor Monaten vereinbart. Denn in Plötzensee ist<br />
die Warteliste lang. „Das Interesse ist in den vergangenen<br />
Jahren stark gestiegen“, betont der Leiter der<br />
Karosserie- <strong>und</strong> Lackierabteilung selbstbewusst.<br />
„Wir reparieren alle Marken, fachgerecht <strong>und</strong> günstig.<br />
Das hat sich in ganz Berlin herumgesprochen.“ Der<br />
Gr<strong>und</strong>: Mit einem günstigen St<strong>und</strong>enverrechnungssatz<br />
ist die Reparatur hier wirklich preiswert. Doch<br />
die Kapazitäten der freien Werkstatt hinter Gittern<br />
sind begrenzt. „In erster Linie warten wir die gesamte<br />
Fahrbereitschaft der Berliner Justizvollzugsanstalten.<br />
Erst danach können wir uns um die Privatk<strong>und</strong>schaft<br />
kümmern“, beschreibt der gelernte Karosseriebaumeister<br />
die Auftragslage.<br />
Trotzdem: An jedem der vier Karosseriearbeitsplätze<br />
in der großen Werkstatthalle wird repariert. Hier stehen<br />
die Fahrzeuge dicht an dicht. Werden von den<br />
Häftlingen Zündkerzen gewechselt, Scheinwerfer<br />
ausgetauscht. Im hinteren Teil kommen Busse <strong>und</strong><br />
Kleintransporter auf den Prüfstand. Die Beamten<br />
behalten ihre Mitarbeiter aus dem gläsernen Büro<br />
ständig im Blick.<br />
Ist der Schaden am VW Golf auf der Arbeitskarte<br />
erfasst, macht sich ein Werkstattmitarbeiter an die<br />
Reparatur. Schraubenschlüssel, Feilen, Zangen <strong>und</strong><br />
moderne Diagnosegeräte. Die Ausrüstung ist professionell.<br />
Hier findet sich alles, was das Mechanikerherz<br />
begehrt. Vielleicht auch das der Gefangenen?<br />
Strenge Sicherheitskontrollen sorgen dafür,<br />
dass das Werkzeug auch an Ort <strong>und</strong> Stelle bleibt.<br />
„Wer die Werkstatt betritt oder verlässt, wird genau<br />
durchsucht“, erklärt Manfred Pachur, Fachbereichsleiter<br />
für das Gefangenenarbeitswesen der Justizvollzugsanstalt.<br />
Morgens, mittags <strong>und</strong> abends.<br />
Mehrmals täglich tasten die Beamten die Häftlinge<br />
ab, suchen mit Detektoren nach verbotenen Gegenständen.<br />
Nichts verlässt die Werkstatt oder gelangt<br />
unbemerkt hinein. Einige „Klienten“ kommen mit<br />
Kommando in die Werkstatt. Das bedeutet: zwei Justizvollzugsbeamte<br />
begleiten den verurteilen Insassen<br />
von seiner Zelle bis zum Arbeitsplatz.<br />
Dort wird dann nach Reparaturanleitung der Hersteller<br />
instand gesetzt. Allerdings: Hinter den<br />
Gefängnismauern herrscht Facharbeitermangel.<br />
„Die Häftlinge kommen <strong>und</strong> gehen. Hier in Plötzensee<br />
sind die Strafgefangenen von 30 Tagen bis zu<br />
drei Jahren im Vollzug. Werden sie aus der Justizvollzugsanstalt<br />
entlassen oder verlegt, müssen wir nach<br />
neuen Mitarbeitern suchen“, beschreibt Manfred<br />
Pachur das Personalmanagement in der Gefängniswerkstatt.<br />
Ständiges Anlernen der Insassen ist die Folge. So<br />
wird auch der dunkelblaue Golf von einem Kfz-Helfer<br />
unter fachmännischer Anleitung des Karosseriebaumeisters<br />
repariert. Auf dem Prüfstand gleich nebenan<br />
sind gelernte Klempner oder Elektriker beschäftigt.<br />
Checken den Motor <strong>und</strong> setzen die Fahrzeugelektronik<br />
wieder in Gang.<br />
Ist der Karosserieschaden am VW beseitigt, öffnet<br />
sich das Werkstatttor. Dann rollt der Wagen über den<br />
Gefängnishof drei Garagen weiter. Hier wird ordentlich<br />
geschliffen, bevor das dunkelblaue Fahrzeug ein<br />
neues Blechkleid erhält. In der benachbarten Kabine<br />
stellt ein junger Strafgefangener sein handwerkliches<br />
Können unter Beweis. Das Ergebnis glänzt. Die<br />
Mitarbeiter strahlen.<br />
Doch bevor der Wagen dem K<strong>und</strong>en übergeben wird,<br />
prüft abschließend Jürgen Zielke noch genau, ob das<br />
Arbeitsergebnis wirklich stimmt. Gibt er grünes Licht,<br />
verlässt der Golf die Gefängniswerkstatt. An der<br />
Sicherheitsschleuse von Tor II versichern sich Hans-<br />
Joachim Stein <strong>und</strong> seine Kollegen, ob nichts hinausgeschmuggelt<br />
wird. Ist der Wagen „clean“ öffnet sich<br />
die Gefängnispforte.
Profi-Club ColorNews 01.05<br />
22<br />
PROFI-CLUB<br />
THEMENFORUM<br />
Optimaler<br />
Energieverbrauch<br />
Klare Konzepte. Wertvolle Praxistipps.<br />
Das Themenforum des <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Profi-Clubs informierte die Mitglieder<br />
über sinnvolle Energieeinsparung in<br />
der Werkstatt.<br />
Rainer van Loon <strong>und</strong><br />
Wolfgang Feyrer informierten<br />
die Clubmitglieder<br />
„Wie senken wir in unserer Lackierkabine den Energieverbrauch?“<br />
Nur eine von zahlreichen Fragen, die mehr<br />
als 40 Clubmitglieder mit nach Köln gebracht hatten.<br />
Klare Antworten beim Themenforum gab <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Verfahrenstechniker Wolfgang Feyrer: „Mit einem Frequenzumformer<br />
können Sie in Abhängigkeit von der<br />
Drehzahl der Elektromotoren den Prozessluftvolumenstrom<br />
der Anlage bedarfsgerecht optimieren. Die<br />
Heizkosten in der Kombikabine lassen sich durch gezielte<br />
Veränderungen der Luftführung reduzieren.“<br />
Hier kommt moderne Regelungstechnik zum Einsatz.<br />
Nach der Lackierung <strong>und</strong> bei längeren Lackierpausen<br />
wird die Anlage automatisch in effizienten Umluftbetrieb<br />
geschaltet. Das Ergebnis: In der Kabine werden<br />
bis zu 20 Prozent Energiekosten eingespart.<br />
Weniger ist mehr – im Profi-Club ging es um sparsamen<br />
Energieverbrauch in Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetrieben.<br />
Egal, ob Hallenheizung, Beleuchtung, Druckluft<br />
oder Trocknung – alles kam auf den Prüfstand.<br />
Wolfgang Feyrer <strong>und</strong> Rainer van Loon, Berater der<br />
Energieagentur NRW, standen den Teilnehmern mit<br />
kompetentem Rat zur Seite.<br />
„Nehmen Sie sich Zeit, <strong>und</strong> suchen Sie in Ihrer Werkstatt<br />
gezielt nach teuren Energiefressern“, empfahl<br />
Rainer van Loon. Das gilt vor allem für die Druckluftversorgung.<br />
„Eine winzige Leckage von nur einem Millimeter<br />
kostet den Betrieb knapp 4.000 Euro zusätzlich<br />
im Jahr“, rechnete der Experte vor. Deshalb ist professionelles<br />
Druckluftmanagement gefragt. Konkret bedeutet<br />
das: Regelmäßige Kontrolle von Druckluftwerkzeug<br />
<strong>und</strong> Leitungen. Defekte Geräte müssen repariert<br />
oder ausgetauscht werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: „Die<br />
Kompressoren sollten präzise auf die höchste benötigte<br />
Druckluftstärke der Werkzeuge eingestellt <strong>und</strong> direkt<br />
nach der Arbeit ausgeschaltet werden“, ergänzte<br />
Wolfgang Feyrer. Dadurch lassen sich die Energiekosten<br />
weiter senken.<br />
Klar, der Einsatz moderner Energiespartechnik kostet<br />
Geld. Doch die Investitionen lohnen sich. Wolfgang<br />
Feyrer: „Frequenzumformer <strong>und</strong> automatische Regelung<br />
der Luftstromführung in der Kabine haben sich<br />
nach drei bis vier Jahren rentiert.“ Eine Einschätzung,<br />
die erfahrene Clubmitglieder bestätigten. Ihre Empfehlung<br />
an die Kollegen: „Schließen Sie sich mit anderen<br />
Betrieben zu einem Strompool zusammen.“ Bei<br />
Preisverhandlungen mit Energieanbietern sichert das<br />
die Chance auf günstige Konditionen.<br />
„Die Möglichkeiten bei der Energieeinsparung sind<br />
vielfältig“ stellt Profi-Club Vorstandsvorsitzender<br />
Georg Tautz abschließend fest. „Wir unterstützen Sie<br />
dabei. Nutzen Sie die Kompetenz unserer Experten,<br />
damit Sie in der Werkstatt effizienter arbeiten.“<br />
PROFI-CLUB<br />
TERMIN<br />
Themenforum „Betriebsnachfolge“<br />
Das Unternehmen erfolgreich übergeben.<br />
Am 23.04.2005 bietet der Profi-Club konkrete<br />
Informationen r<strong>und</strong> um die Betriebsnachfolge.
ColorNews 01.05<br />
Profi-Club<br />
23<br />
Im Schatten der Sombreros<br />
Geheimnisvolle Tempel, pulsierende Lebensfreude, Entspannung pur<br />
an der Rivera Maya. Die Profi-Club Unternehmerreise nach Mexiko<br />
verzauberte mehr als 70 Mitglieder.<br />
Auf den Spuren versunkener Städte. Zwischen<br />
mächtigen Pyramiden <strong>und</strong> mystischen Kultstätten.<br />
Mitten im tropischen Wald. Teotihuacan, Chichen<br />
Itza. Hier entdeckten die Teilnehmer der Profi-Club<br />
Unternehmerreise die Ursprünge sagenumwobener<br />
Hochkultur der Maya, spürten die geheimnisvollen<br />
Rituale der Azteken.<br />
Blühende Vergangenheit <strong>und</strong> lebendige Gegenwart.<br />
Das Abenteuer Mexiko war berauschend, vielfältig.<br />
In der pulsierenden Metropole Mexiko City genauso<br />
wie in den malerischen Gassen der alten Kolonialstadt<br />
Guanajuato. Lebensfreude pur, überall spielte<br />
Musik. Traditionelle Mariachi-Kapellen, rhythmischer<br />
Salsa <strong>und</strong> Merengue. Dazu genossen die Profi-Club<br />
Mitglieder typisch mexikanische Speisen <strong>und</strong> natürlich<br />
feurigen Tequila.<br />
Doch Mexiko hatte noch mehr zu bieten. Den Clubmitgliedern<br />
öffneten sich tiefe Einblicke in das traditionsreiche<br />
Keramikhandwerk. Sie erlebten spektakuläre<br />
Natur, konnten an endlosen, weißen Stränden<br />
der Rivera Maya entspannen. Sonne tanken <strong>und</strong><br />
frische Kräfte sammeln. Schließlich wartete zu<br />
Hause graues Winterwetter <strong>und</strong> hektischer Werkstattalltag.<br />
Das große Familientreffen<br />
Der Profi-Club trifft sich am 9. September 2005<br />
PROFI-CLUB<br />
AKTUELL<br />
zur Mitgliederversammlung im „Phantasialand“ Brühl.<br />
Freuen Sie sich drauf. Diesmal wird das „Familientreffen“<br />
wieder etwas ganz besonderes. Ursache: Der<br />
Profi-Club feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum.<br />
Gr<strong>und</strong> genug, die bewegte Vergangenheit<br />
wieder aufleben zu lassen. Zeit, die Weichen neu zu<br />
stellen <strong>und</strong> den Geburtstag kräftig zu feiern.<br />
Lange Tradition <strong>und</strong> große Zukunft. Der Club besitzt<br />
viel Kontinuität. „Nur gemeinsam sind wir stark, können<br />
wir unsere Interessen durchsetzen“, so formulierte<br />
es damals Dieter Nixdorf, der erste Vorsitzende<br />
des Profi-Clubs. Damit beschrieb er eine Vision, die<br />
bis heute lebt. Denn der Profi-Club setzt sich weiterhin<br />
mit starker Stimme für die Interessen der Lackierer<br />
ein. Die Mitglieder sind aktiv, nutzen die Themenforen,<br />
diskutieren mit Experten über die Zukunft unserer<br />
Branche.<br />
Um sich auch in Zukunft den Themen der Branche<br />
erfolgreich stellen zu können, braucht der Club die<br />
Unterstützung aller „Profis“. Die Mitgliederversammlung<br />
im „Phantasialand“, Brühl, wird die Kraft der Gemeinschaft<br />
demonstrieren. Dort erwarten die Gäste<br />
lebhafte Debatten, die Neuwahl des Vorstandes <strong>und</strong><br />
ein abwechslungsreiches Programm. Weitere Informationen<br />
liefern die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>enberater<br />
oder das Clubsekretariat unter Tel. 01802/742582.<br />
Wir zählen auf Sie!
Poolpartner ColorNews 01.05<br />
24<br />
Reine Luft<br />
für die Kabine<br />
Die modernen Maschinen produzieren am laufenden<br />
Band. So entsteht der Rohstoff für robuste Filtermatten<br />
<strong>und</strong> stabile Taschenfilter. Absolute Präzision <strong>und</strong><br />
strenge Qualitätskontrollen bestimmen den gesamten<br />
Fertigungsprozess. Das Geheimnis der Viledon Filtration:<br />
die mikroskopisch feine Faserstruktur. Sie sorgt<br />
in der Lackierkabine für absolut reine Luft.<br />
Hinter den verschlossenen Türen im werkseigenen<br />
Technikum des Familienunternehmens „programmiert“<br />
ein starkes Team aus Ingenieuren <strong>und</strong> Chemikern<br />
den „intelligenten“ Stoff. Hier testen Experten<br />
ständig neue Eigenschaften oder unterstützen ihre<br />
K<strong>und</strong>en mit individuellen Systemlösungen. Forschen<br />
<strong>und</strong> entwickeln mit viel Liebe zum Detail. Das ist der<br />
Gr<strong>und</strong> für den weltweiten Erfolg der Freudenberg<br />
Vliesstoffe KG.<br />
Lackierer in der ganzen Welt setzen<br />
auf moderne Filtertechnik von Freudenberg<br />
Marke Viledon. Das Erfolgsprinzip aus<br />
Weinheim: Innovation mit langer Tradition.<br />
Dünne Nadeln kämmen feine Fasern. Gleichmäßig<br />
<strong>und</strong> mit viel Präzision rattert die Faservliesanlage r<strong>und</strong><br />
um die Uhr. Fügt den zarten Stoff sorgfältig zusammen.<br />
Der moderne Webstuhl „krempelt“ bahnenweise<br />
Vlies. Rotierende Walzen verdichten schließlich den<br />
Flor. Hier in den weitläufigen Werkshallen von<br />
Freudenberg wird synthetischer Vliesstoff hergestellt.<br />
Innovation <strong>und</strong> Fortschritt haben in Weinheim eine<br />
lange Tradition. Schon 1850 schrieb das Unternehmen<br />
mit der Produktion von Lackleder Geschichte.<br />
Damals gerbten die Arbeiter Kuhhäute zur Fabrikation<br />
von Schuhen. 1938 stellte Freudenberg Kunstleder<br />
her, das Ausgangsmaterial für den modernen<br />
Vliesstoff. Die Marke „Viledon“ wurde geboren. 1957<br />
folgten die ersten Filter.<br />
Heute sind die modernen Produkte <strong>und</strong> das innovative<br />
Know-how aus Weinheim in Werkstätten <strong>und</strong> der<br />
Automobilindustrie weltweit gefragt. Längst ist das<br />
Familienunternehmen zum Global Player aufgestiegen.<br />
In 47 Ländern sorgten 4.877 Mitarbeiter alleine<br />
im Geschäftsbereich Vliesstoffe für einen Umsatz<br />
von 796 Millionen Euro im Jahr 2003. Damit ist die<br />
Unternehmensgruppe Freudenberg der führende<br />
Hersteller für synthetische Vliesstoffe.<br />
Viel Innovationskraft, hohe Qualitätsmaßstäbe <strong>und</strong><br />
enge K<strong>und</strong>enbindung. Das Erfolgsrezept des Traditionsunternehmens<br />
überzeugt aus Leidenschaft für<br />
reine Luft. www.viledon-filter.de<br />
A B R A S I V E S
ColorNews 01.05<br />
Poolpartner<br />
25<br />
Saubere Hände<br />
ohne Wasser<br />
Absolute Sauberkeit ist die Voraussetzung für ein perfektes<br />
Lackierergebnis. Die Reinigung der Hände ist<br />
gerade für Lackierer besonders wichtig. Sie verhindern<br />
zusätzlichen Staubeintrag in die Kabine <strong>und</strong> vermeiden<br />
Fehlstellen. Für eine gründliche <strong>und</strong> sanfte<br />
Beseitigung starker Verschmutzungen hat STOKO ®<br />
Skin Care ein effektives Handreinigungstuch entwickelt.<br />
Das reinigende KRESTO KWIK-WIPES ® Tuch entfernt<br />
Öle, Fette, Schmierstoffe <strong>und</strong> Ruß nach Angaben des<br />
Herstellers zuverlässig <strong>und</strong> rückstandslos. Ganz<br />
ohne Wasser. Das sorgt für einen flexiblen Einsatz in<br />
der Werkstatt.<br />
Die hohe Schmutzaufnahme des Tuchmaterials ist<br />
laut STOKO ® Skin Care besonders hautverträglich <strong>und</strong><br />
völlig frei von Terpenen <strong>und</strong> Limonenen. Zwei handliche<br />
Verpackungen als wiederverschließbarer 10er<br />
Pack oder Behälter mit 70 Einzeltüchern bieten eine<br />
schnelle <strong>und</strong> praktische Reinigung, so der Werkstattausrüster.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.stoko.com<br />
Kleine Flächen, große Leistung<br />
Leichte Blessuren oder feine Kratzer – die Reparatur<br />
kleiner Schäden verlangt Präzision <strong>und</strong> Effizienz. Für<br />
den Lackierbetrieb bedeutet das: Auf ein perfektes<br />
Zusammenspiel von Mensch, Material <strong>und</strong> Technik<br />
kommt es an. Jeder Handgriff muss sitzen. Nur mit<br />
einer effektiven Verarbeitung ist die Instandsetzung<br />
auf kleinen Flächen wirklich rentabel. Das gilt auch<br />
für den Einsatz des richtigen Werkzeugs. Denn spezielle<br />
Spritzpistolen für den Spot-Repair-Bereich erleichtern<br />
die Lackierung <strong>und</strong> reduzieren Arbeitszeit.<br />
Der Werkstattausrüster SATA bietet eine praxisgerechte<br />
Lösung. Die neue Lackierpistole Minijet 4<br />
HVLP sorgt nach Angabe des Herstellers mit breitem<br />
Spritzstrahl <strong>und</strong> feiner Zerstäubung für schnelles<br />
<strong>und</strong> streifenfreies Beilackieren. Egal, ob konventionelles<br />
Material oder Wasserlacke – die HVLP-Niederdruck-Technologie<br />
garantiert einen effektiven<br />
Materialverbrauch. Mit einem Auftragswirkungsgrad<br />
von über 65 Prozent verspricht der Hersteller eine<br />
Materialeinsparung von 30 Prozent. Zusätzlich optimiert<br />
laut SATA der QCC-Schnellwechselbecher den<br />
Arbeitsablauf. Spezielle Spot-Repair-Düsen (von 0,8<br />
bis 1,4 mm) ermöglichen eine feine Dosierung <strong>und</strong><br />
flexible Verarbeitung.<br />
Ein weiterer Vorteil für die Werkstatt: Durch die<br />
kleinen Baumaße sind auch schwer zugängliche<br />
Fahrzeugstellen gut erreichbar. Die optimale Handgeometrie<br />
der Minijet 4 HVLP ermöglicht präzises<br />
<strong>und</strong> ermüdungsfreies Arbeiten, so der Werkstatt ausrüster.<br />
Durch die beidseitige R<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Breitstrahlregulierung<br />
können sowohl Rechts- wie Linkshänder<br />
die Lackierpistole bequem bedienen.<br />
www.sata.com
Interview ColorNews 01.05<br />
26<br />
„Gute Noten für die<br />
Werkstatt“<br />
Der ADAC stellt Kfz-Betriebe<br />
regelmäßig auf den Prüfstand.<br />
Wie testen die gelben Engel?<br />
Prüft Europas größter Automobilclub<br />
künftig auch Karosseriebetriebe?<br />
Antworten vom Werkstattexperten<br />
Helmut Schmaler.<br />
Sind Sie mit der Leistung deutscher Automobilwerkstätten<br />
zufrieden?<br />
Das Ergebnis unseres aktuellen Werkstatt-Tests ist<br />
positiver ausgefallen als in den vergangenen Jahren.<br />
Doch Licht <strong>und</strong> Schatten wechseln sich stark ab. Das<br />
wird besonders bei der Wartungsqualität deutlich. Einige<br />
der geprüften Betriebe erreichen bei Service <strong>und</strong><br />
Instandsetzung 90 Prozent auf unserer Punkteskala.<br />
Das bedeutet Spitzenleistung. Andere liegen nicht<br />
einmal im Mittelfeld. Der zweite große Unterschied:<br />
Die Kosten für eine Inspektion. Teilweise sind Werkstattrechnungen<br />
um bis zu 100 Euro teurer, bei vergleichbarer<br />
Leistung. Es gibt also noch einiges zu tun.<br />
Gibt es Unterschiede zwischen freien <strong>und</strong> markengeb<strong>und</strong>enen<br />
Werkstätten?<br />
Ja. Wir haben mit unserem Team im vergangenen<br />
Herbst 36 Markenbetriebe <strong>und</strong> 34 unabhängige<br />
Werkstätten getestet. Der Vergleich zeigt: Trotz unterschiedlicher<br />
Leistung schneiden die Fabrikatsgeb<strong>und</strong>enen<br />
insgesamt besser ab. 72 Prozent der Wartungsarbeiten<br />
waren einwandfrei. Der Gr<strong>und</strong>: Die<br />
Service-Standards einiger Automobilhersteller haben<br />
sich deutlich verbessert. Dagegen stellte nur jeder<br />
zweite freie Betrieb unsere Testk<strong>und</strong>en zufrieden.<br />
Allerdings finden die Autofahrer hier das bessere<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Viele Werkstätten ohne<br />
Markenbindung sind flexibler <strong>und</strong> bieten gute Wartungsarbeiten<br />
zu günstigen Konditionen. Doch in Zukunft<br />
müssen auch die Freien an ihrer Service- <strong>und</strong><br />
Wartungsqualität arbeiten.<br />
Ist Ihr Werkstatt-Test bei der geringen Anzahl geprüfter<br />
Kfz-Betriebe überhaupt repräsentativ?<br />
Natürlich spiegeln wir nur einen Teil der Realität in<br />
deutschen Werkstätten wider. Wir geben mit dem<br />
ADAC Werkstatt-Test jedoch wichtige Impulse. Für<br />
mehr Qualität <strong>und</strong> mehr Service. Unsere jahrzehnte-
ColorNews 01.05<br />
Interview<br />
27<br />
lange Erfahrung bietet eine solide Gr<strong>und</strong>lage, um die<br />
Leistung der Werkstätten zu bewerten. Dafür sorgt<br />
auch die Konzeption der Tests. Nur Modelle der Mittelklasse<br />
gehen auf geheime Probefahrt in die Werkstatt.<br />
Kilometerstand, Wartungsintervalle, Fahrzeugtechnik<br />
– alles entspricht dem durchschnittlichen<br />
Straßenbild.<br />
Wie überprüfen Sie die Leistungen der Werkstätten<br />
konkret?<br />
Werden künftig auch Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe<br />
durch den ADAC getestet?<br />
Nein. Es ist sehr aufwendig, einen vergleichenden<br />
Test bei Karosserie- oder Lackschäden durchzuführen.<br />
Dazu müssten wir für die Fahrzeuge immer<br />
die gleiche Unfallsituation simulieren. Mit K<strong>und</strong>enfahrzeugen<br />
ist das unmöglich. Außerdem können<br />
wir die rechtliche Seite bei Haftpflichtschäden nicht<br />
bewerten.<br />
Wir führen unsere Tests vor allem in Ballungszentren<br />
durch. Zunächst legen wir in der Münchener Zentrale<br />
Vorgaben wie Fahrzeugtypen, Fehlerquellen <strong>und</strong> Testgebiete<br />
fest. Dann werden in den regionalen ADAC<br />
Prüfzentren Fahrzeuge ausgewählter Mitglieder<br />
präpariert, die ihre Werkstatt anschließend als Testk<strong>und</strong>en<br />
besuchen. Egal, ob defekte Kofferraumbeleuchtung,<br />
Fehler in der Fahrzeugelektronik, falscher<br />
Reifendruck, zu geringe Kühlflüssigkeit oder zu wenig<br />
Lenköl – die Wartungsqualität wird anhand der<br />
tatsächlich festgestellten Mängel gemessen. Die Fehler<br />
sind bei allen geprüften Werkstätten gleich. Nach<br />
der Wartung im Kfz-Betrieb checken unsere Techniker<br />
<strong>und</strong> Ingenieure den Wagen ganz genau durch. Sie<br />
machen sich ein präzises Bild vom handwerklichen<br />
Können des Testkandidaten. Daneben prüfen unsere<br />
Experten, ob die Rechnung wirklich der ausgeführten<br />
Werkstattleistung entspricht oder ob falsche Pauschalbeträge<br />
abgerechnet wurden.<br />
Zusätzlich bewerten die ADAC-Mitglieder den K<strong>und</strong>enservice<br />
der Werkstatt. Die Servicefre<strong>und</strong>lichkeit<br />
wird mit 30 Prozent im Gesamtergebnis berücksichtigt.<br />
Wichtig ist für uns: Der Auftrag sollte gemeinsam<br />
mit dem K<strong>und</strong>en in der Direktannahme am Fahrzeug<br />
besprochen werden. Auftragsbestätigung <strong>und</strong> genauer<br />
Kostenvoranschlag müssen schriftlich erfolgen.<br />
Um den K<strong>und</strong>en über mögliche Zusatzarbeiten rechtzeitig<br />
informieren zu können, sollte die Werkstatt die<br />
individuellen K<strong>und</strong>endaten abfragen. Und natürlich<br />
ist die Termintreue des Betriebes besonders wichtig.<br />
Stimmen Wartungsqualität <strong>und</strong> Service, dann gibt es<br />
gute Noten für die Werkstatt.<br />
Worauf kommt es in Zukunft in freien Werkstätten<br />
an?<br />
Für alle Kfz-Werkstätten, Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe<br />
bleibt weiterhin ein hohes Qualitätsniveau entscheidend<br />
für den Erfolg. Nur so sichern die Unternehmen<br />
ihre Zukunft. Hier müssen gerade freie<br />
Kfz-Betriebe noch mehr an ihren Standards arbeiten.<br />
Allerdings: Schon heute sind viele Freie flexibler als<br />
die Markenwerkstatt. Im Preis <strong>und</strong> beim Service. Das<br />
zeigen unsere Werkstatt-Tests immer wieder.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Ob Wartung oder Reparatur – die<br />
Werkstatt muss künftig mit ihrer Leistung überzeugen.<br />
Für die fachgerechte Arbeit werden jedoch die<br />
Informationen der Automobilhersteller immer wichtiger.<br />
Werkstätten ohne Markenanbindung haben<br />
es hier heute eindeutig schwerer. Trotz EU-Gruppenfreistellungsverordnung,<br />
die den unabhängigen<br />
Werkstätten den freien Zugang zu den Fahrzeuginformationen<br />
garantieren soll. Die Freien müssen<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich alle Fahrzeugmarken warten <strong>und</strong> reparieren<br />
können. Das erwarten die K<strong>und</strong>en. Deshalb<br />
spielt eine zuverlässige Fehlerdiagnose, genaue<br />
Kenntnisse der Fahrzeugelektronik <strong>und</strong> moderne<br />
Werkstattausrüstung in Zukunft eine große Rolle.<br />
Nur mit dem jeweils aktuellen Stand der Technik <strong>und</strong><br />
f<strong>und</strong>iertem Wissen können die Betriebe auch morgen<br />
noch fachgerecht reparieren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Helmut Schmaler
International ColorNews 01.05<br />
28<br />
Wilder Westen<br />
In den USA gehören<br />
Karosserie <strong>und</strong> Lack<br />
untrennbar zusammen.<br />
Große Reparaturketten<br />
<strong>und</strong> mobile Lackierer<br />
prägen die Branche.<br />
Endloser Asphalt durchzieht das Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten. Zwischen West- <strong>und</strong> Ostküste<br />
sind die Straßen länger, die Highways breiter.<br />
Ein Eldorado für Autofahrer.<br />
In den USA sorgen 220 Millionen registrierte Fahrzeuge<br />
für viel Verkehr <strong>und</strong> ein blühendes Reparaturgeschäft.<br />
Große Straßenkreuzer, geräumige Vans<br />
oder bullige Jeeps brauchen viel Platz im Karosseriebetrieb.<br />
Deshalb werden die r<strong>und</strong> 17 Millionen<br />
Unfallschäden im Vergleich zu Deutschland meist in<br />
großen Karosseriewerkstätten oder im Netz landesweiter<br />
Reparaturketten instand gesetzt.<br />
„Karosserie <strong>und</strong> Lack gehören in Amerika immer zusammen“,<br />
weiß Johannes Fischermann, <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Produktmanager für die USA <strong>und</strong> Kanada. „Auch<br />
kleine Betriebe werden nicht von Inhabern, sondern<br />
von Managern geführt.“ Reparaturfabriken zählen<br />
bis zu 50 Mitarbeiter <strong>und</strong> sind mit ein oder mehreren<br />
Kombikabinen ausgestattet. Dort führen freie<br />
Lackierer die Reparaturlackierung durch. Der Lohn<br />
richtet sich in der Regel nach der Anzahl lackierter<br />
Fahrzeuge. Festanstellungen gibt es kaum.<br />
Auf Parkplätzen, vor Supermärkten oder in den<br />
Straßen mitten in Downtown ist das Geschäft fest in<br />
der Hand von Lackdoktoren. Der Trend heißt Quick<br />
Repair <strong>und</strong> wird bei den Amerikanern immer beliebter.<br />
Schnell <strong>und</strong> günstig lautet die Devise. Strenge<br />
Umweltauflagen spielen beim Lackieren zwischen<br />
Ost- <strong>und</strong> Westküste übrigens keine Rolle. Nur im Sonnenstaat<br />
Kalifornien sind ausschließlich High-Solid-<br />
Lacke erlaubt.<br />
Allerdings: Das Interesse an Wasserlacken steigt.<br />
Doch von einer VOC-Regelung wie in Europa ist man<br />
noch meilenweit entfernt. Die Lackierer müssen andere<br />
Herausforderungen meistern. „Die extremen<br />
klimatischen Unterschiede im Land erfordern viel<br />
Flexibilität“, berichtet Johannes Fischermann. „In den<br />
Lackierwerkstätten im Süden klettert die Temperaturen<br />
tagsüber auf bis zu 45 Grad. Dort wird im Sommer<br />
nur nachts lackiert. Im Norden ist es hingegen<br />
nass <strong>und</strong> kalt.“ Das erfordert viel Know-how.<br />
Doch selbst in den großen Karosseriebetrieben<br />
wird nach dem Prinzip „learning by doing“ repariert.<br />
Eine klassische Ausbildung gibt es für Lackierer<br />
nur auf technischen Privatschulen. Deshalb sorgen<br />
die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Training Center in Plymouth,<br />
Atlanta <strong>und</strong> Los Angeles für eine intensive Schulung<br />
der Lackierer. Damit der wilden Westen richtig<br />
glänzt.
ColorNews 01.05<br />
News<br />
29<br />
Recht(s) <strong>und</strong> Links<br />
TIPP<br />
Gehaltsextras: Benzin statt Bares<br />
Es ist sinnvoller, Mitarbeiter mit einer Sachleistung<br />
statt mit einem Lohnzuschuss für ihr besonderes Engagement<br />
im Betrieb zu belohnen. Denn der Fiskus<br />
erhebt Steuern auf Lohnzuschüsse. Das gilt auch für<br />
zweckgeb<strong>und</strong>ene Gehaltszuschüsse, die allen Mitarbeitern<br />
angeboten werden. Der B<strong>und</strong>esfinanzhof<br />
stellte jüngst klar, dass auch die Freigrenze von 44<br />
Euro für steuerfreie Sachbezüge dabei keine Anwendung<br />
findet (Aktenzeichen VI R 51/03). In besagtem<br />
Fall hatte ein Unternehmen seinen Mitarbeitern angeboten,<br />
die Mitgliedsgebühr in einem Sportverein<br />
oder Fitnessclub zu übernehmen, wenn der Beschäftigte<br />
einen Nachweis darüber vorlegt. Der Arbeitgeber<br />
hatte dabei keine Lohnsteuer an das Finanzamt abgeführt.<br />
Anders steht es um Gutscheine für Produkte<br />
<strong>und</strong> Tankbons: sie bleiben steuerfrei.<br />
Arbeit, Recht <strong>und</strong> Steuern im Internet<br />
www.b<strong>und</strong>esarbeitsgericht.de<br />
Homepage des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts. Aktuelle Urteile<br />
finden Sie unter der Rubrik „Pressemitteilungen“.<br />
www.bmwa.b<strong>und</strong>.de<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit. Hier<br />
finden Sie auch umfangreiche Informationen, die die<br />
betriebliche Praxis erleichtern.<br />
Geplanter Urlaub – geplatzter Urlaub?<br />
Unternehmer dürfen ihren Arbeitnehmern schon bewilligte<br />
Urlaubstage nicht streichen, wenn es durch<br />
die Krankheit von Kollegen zu „außergewöhnlichen<br />
Personalengpässen“ kommt. Laut einem Urteil des<br />
Arbeitsgerichtes Ulm (Aktenzeichen 1 Ca 118/03)<br />
muss dazu vereinbart worden sein, dass es zulässig<br />
ist, den Urlaub einseitig zu streichen. Persönliche Belange<br />
des Arbeitnehmers seien dabei allerdings zu<br />
berücksichtigen.<br />
Steuervorteile bei Betriebsübernahme auf Rentenbasis<br />
Übernehmen Sohn oder Tochter Papas Karosserieoder<br />
Lackierbetrieb gegen eine laufende Rente, so<br />
können sie sich auch noch später für die steuergünstigste<br />
Variante entscheiden <strong>und</strong> müssen sich nicht im<br />
vorhinein auf ein bestimmtes Zahlungsmodell festlegen.<br />
Das entschied der B<strong>und</strong>esfinanzhof (Aktenzeichen<br />
X R 135/98). Wurde zum Beispiel zunächst eine<br />
feste „Leibrente“ vereinbart, steht es der Familie frei,<br />
auch nach Jahren auf eine komplett steuerlich absetzbare<br />
variable Rente umzuschwenken. Steuerexperten<br />
empfehlen, im Vertrag darauf zu achten,<br />
wann oder zu welchem Anlass die Rentenhöhe auszuhandeln<br />
ist.
Termine ColorNews 01.05<br />
30<br />
ColorNews<br />
Termine 05<br />
02.04. – 06.04. Amitec – Fachmesse<br />
für Werkstatt, Teile <strong>und</strong> Service<br />
Leipzig<br />
Leipziger Messe<br />
Tel.: 03 41 / 6 78 82 20<br />
06./07.04. CUI Seminar<br />
„Rating“<br />
CUI Service Center<br />
Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />
19.04. – 20.04. Scratch Repair<br />
Lohfelden<br />
KTI GmbH & Co. KG<br />
Tel.: 05 61 / 5 10 81-0<br />
20./21./22.04. ZKF-Lehrgang<br />
„Flüssiggas“<br />
Zentralverband Karosserie<strong>und</strong><br />
Fahrzeugtechnik<br />
Tel.: 0 61 01 / 40 61 -0<br />
21.04. CUI Seminar<br />
„BWL 1"<br />
CUI Service Center<br />
Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />
23.04. Themenforum<br />
„Betriebsnachfolge“<br />
Köln<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Profi-Club e.V.<br />
27./28.04. CUI Seminar<br />
„Schadenannahme“<br />
CUI Service Center<br />
Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />
12.05. Carisma – Eine Einführung<br />
Schweinfurt<br />
UCC-Akademie<br />
Tel.: 0 97 21 / 77 43 88<br />
19. – 22.05. <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
26. – 29.05. Unternehmerseminar<br />
Sizilien<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
23. – 25.05. Lackakademie<br />
„Nuancieren“<br />
Training Center Köln<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
26. – 28.05. ZKF-B<strong>und</strong>esverbandstag 2005<br />
Saarbrücken<br />
Zentralverband Karosserieu.<br />
Fahrzeugtechnik<br />
Tel.: 0 61 01 / 40 61 -0<br />
03.06. CUI Seminar<br />
„Nachfolge“<br />
CUI Service Center<br />
Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />
07.06. Behebung kleinster Karosserieschäden<br />
Lohfelden<br />
KTI GmbH & Co. KG<br />
Tel.: 05 61 / 5 10 81 -0<br />
08.06. CUI Seminar<br />
„Neue Rechtsberatung“<br />
CUI Service Center<br />
Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />
16.06. Vom Schadenereignis bis<br />
zur Reparaturfertigstellung<br />
Lohfelden<br />
KTI GmbH & Co. KG<br />
Tel.: 05 61 / 5 10 81 -0<br />
17.06. CUI Seminar<br />
„Versicherungen“<br />
CUI Service Center<br />
0 18 02 / 28 42 84<br />
27. – 29.06. Lackakademie<br />
„Design“<br />
Training Center Köln<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Glücklicher<br />
Gewinner<br />
Der letzte Preis des großen Poolpartner Gewinnspiels<br />
2004 geht ins hessische Dautphetal. Der glückliche<br />
Gewinner heißt Bernd Leinweber. Er ist Inhaber des<br />
Lackier- <strong>und</strong> Karosseriebetriebs Leinweber. Sein<br />
Gewinn: Ein hochwertiger Digital CamCorder von<br />
Sony. Erste Filmaufnahmen sind bereits geplant.<br />
„Das <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Unternehmerseminar nach Sizilien<br />
halten wir natürlich in Bild <strong>und</strong> Ton fest“, freut sich<br />
der Fahrzeuglackierermeister aus der kleinen Stadt<br />
an der Lahn. Alle Poolpartner <strong>und</strong> die ColorNews gratulieren.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Neuer Stern,<br />
alte Teile<br />
Ganz gleich, ob Lenkräder, Stoßfänger, Tür, oder<br />
Interieur – das neue Gebrauchtteile Center von<br />
Mercedes-Benz ist immer gut sortiert. Hier bei der<br />
MB GTC GmbH in Neuhausen auf den Fildern werden<br />
Altfahrzeuge demontiert, verwertbare Ersatzteile geprüft<br />
<strong>und</strong> sorgfältig aufbereitet. Die Auswahl ist groß:<br />
h<strong>und</strong>erttausende Teile stehen ständig zur Verfügung.<br />
Schnell <strong>und</strong> direkt. Für die zeitwertgerechte<br />
Reparatur in der Werkstatt. Von der linken Blinkleuchte<br />
eines 70er Baujahrs bis zum rechten Kotflügel<br />
der neuen S-Klasse. Alle qualitätsgeprüften Teile<br />
erhalten zwölf Monate Garantie <strong>und</strong> sind im Internet<br />
abrufbar. Ein Klick <strong>und</strong> das gebrauchte Ersatzteil ist<br />
bestellt: www.mbgtc.de<br />
Persönliche Beratung erhalten Sie unter<br />
Tel.: 07 11/1 77 00 00<br />
K<strong>und</strong>enberater Jörg Sonnenberg<br />
übergibt den Preis<br />
an Bernd Leinweber.
ColorNews 01.05<br />
Branche<br />
31<br />
„Mensch<br />
mit Herzblut“<br />
Ein Original geht. Alfred Schmittchen macht Schluss.<br />
Nach 45 Jahren bei <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> geht der gelernte<br />
Ingenieur für Lacktechnik im Juli in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Logistik, Vertrieb, Produktion –<br />
seine Tätigkeiten waren vielfältig. Kaum jemand kennt<br />
den Kölner Lackhersteller so gut wie er. „Alfred<br />
Schmittchen war nicht nur für den Lack, sondern<br />
vor allem für die Menschen da“, charakterisiert Geschäftsführer<br />
Georg Tautz den engagierten Mitarbeiter.<br />
Er selbst sieht es gelassen <strong>und</strong> gibt seinen<br />
Kollegen einen guten Rat mit auf den Weg: „Die<br />
Mannschaft macht das Spiel. Engagiert Euch so, als<br />
wäre es Eure eigene Firma. Dann kommt der Erfolg.“<br />
Alfred Schmittchen<br />
<strong>und</strong> Georg Tautz<br />
DEKRA wird<br />
Schadenmanager<br />
Aktuelle Meldung: Im Falle eines Unfalls arbeitet die<br />
DEKRA künftig enger mit den Versicherern zusammen.<br />
In Zukunft sollen DEKRA-Sachverständige im<br />
Servicenetz der DEKRA Automobil GmbH <strong>und</strong> anderen<br />
Werkstätten den Schaden managen. Das Ziel:<br />
Der Gutachter nimmt die Daten auf, kalkuliert <strong>und</strong><br />
übernimmt die komplette Abwicklung mit der Assekuranz.<br />
Mehr Informationen in der nächsten ColorNews.<br />
Wachablösung<br />
bei Wolf<br />
Näher<br />
dran<br />
Rechts ein Unfallwagen, links der Helikopter. Im<br />
Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetrieb Alicke aus Rielasingen<br />
ist man flexibel. Da wird die Werkstatt schnell zum<br />
Hangar. Zwei Wochen kreative Handarbeit <strong>und</strong><br />
schon strahlt die McDonald-Douglas 500 aus der<br />
Schweiz in neuem Glanz. Die Werkstatt-Crew von<br />
Karl-Heinz <strong>und</strong> Oliver Alicke verleiht Flügel. Und<br />
verzierte die Maschine mit einem alpenländer<br />
„Steinbock“.<br />
Buntes Design statt ödem Grau. Ein Drucker mit<br />
Motiv, die Maus im Glitzerlook oder schillernde Effekte<br />
am Computer. Wenn Hardy Becker zur Airbrush-Pistole<br />
greift, wird das Bürowerkzeug zum<br />
echten Designerstück. Motive für Fans vom 1. FC<br />
Köln, den Teeladen in der Nachbarschaft oder eine<br />
asiatische Unternehmensgruppe. Die Kreativität<br />
des Fahrzeuglackierers aus Pulheim kennt keine<br />
Grenzen. www.identica-hardy-becker.de<br />
Wechsel beim Poolpartner Wolf Anlagen-Technik<br />
GmbH & Co. KG. Nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit<br />
für den Werkstattausrüster im Außendienst geht<br />
Gebietsleiter Heinz-Jürgen Widler jetzt in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. „Mit viel Kompetenz <strong>und</strong> Erfahrung<br />
hat Heinz-Jürgen Widler in Nordrhein-Westfalen<br />
unseren K<strong>und</strong>enkreis aufgebaut, erweitert <strong>und</strong><br />
zuverlässig betreut“, lobt Vertriebsleiter Alois Dobler<br />
seinen langjährigen Mitarbeiter. Sein Nachfolger steht<br />
bereits fest. Dipl.-Ing. Frank Schefer übernimmt ab<br />
sofort die K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> ist künftig bei Wolf<br />
für die Projektplanung <strong>und</strong> -realisierung zuständig.<br />
Die notwendigen Kenntnisse bringt er mit – er verfügt<br />
bereits über zehn Jahre Branchenerfahrung.<br />
Dipl.-Ing. Frank Schefer<br />
Alles unter einem Dach. Verspiegeltes Glas, fester<br />
Beton <strong>und</strong> edler Stahl – das neue Trainings-, Informations-<br />
<strong>und</strong> Dokumentationszentrum für Reparaturtechnik<br />
im schwäbischen Calw wirkt transparent.<br />
Hier, in den heiligen Hallen der ktd GmbH,<br />
kommt ab sofort innovative Karosserie- <strong>und</strong><br />
Lackiertechnik auf den Prüfstand. In dem hochmodernen<br />
Gebäude forscht, repariert <strong>und</strong> unterrichtet<br />
das Team um Geschäftsführer Manfred Wörner<br />
Werkstätten <strong>und</strong> Automobilhersteller. Mehr Informationen<br />
unter www.ktd-online.de
ems-p.de<br />
Freie Fahrt mit<br />
GREENTEC.<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> – näher dran.<br />
www.spieshecker.de<br />
Mit GREENTEC können Sie sicher durchstarten. Alle Produkte<br />
unserer GREENTEC Line erfüllen die strengen gesetzlich vorgeschriebenen<br />
VOC-Grenzwerte, sind besonders wirtschaftlich<br />
<strong>und</strong> anwenderfre<strong>und</strong>lich. Zum Beispiel der Permahyd ® Wasserbasislack<br />
Serie 280.