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Plaste und Elaste - Spies Hecker

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2,30 EURO<br />

INFOS FÜR PROFIS 01.05<br />

Schwerpunkt<br />

<strong>Plaste</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Elaste</strong><br />

Kommentar<br />

Reparieren<br />

statt Ersetzen<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Mehr Service,<br />

mehr Innovation<br />

Reportage<br />

Reparatur<br />

hinter Gittern<br />

Interview<br />

„Gute Noten für<br />

die Werkstatt“<br />

International<br />

Wilder Westen


www.agentur-relation.de<br />

MEINE KUNDEN VERTRAUEN MIR –<br />

ICH VERTRAUE AUF IDENTICA!<br />

»Karosserie- <strong>und</strong> Lack? Klar! Aber bitte mit System. Und dem richtigen<br />

Partner! Wir haben uns für IDENTICA entschieden. Denn das <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Werkstattsystem bringt uns mehr Know-how in Technik, Marketing <strong>und</strong><br />

Service. Mit kompetenten Beratern, mit frischen Ideen <strong>und</strong> mit ausgezeichneter<br />

Qualität. Damit überzeugen wir unsere K<strong>und</strong>en. Das bringt<br />

dauerhaften Erfolg. Bei Privatk<strong>und</strong>en, Versicherungen <strong>und</strong> Flotten. So<br />

wird Karosserie <strong>und</strong> Lack mit System für mich zum Gewinn.«<br />

Gerald Zeuner, IDENTICA Richter & Zeuner GmbH aus Oettersdorf<br />

www.identica.de<br />

DIE KAROSSERIE- UND LACKEXPERTEN


ColorNews 01.05<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

Kommentar 4<br />

Reparieren statt Ersetzen<br />

Aktuell 5<br />

Explosive Regeln<br />

Schwerpunkt 6 – 10<br />

<strong>Plaste</strong> <strong>und</strong> <strong>Elaste</strong><br />

CUI 11<br />

Glänzende Post<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH<br />

Fritz-<strong>Hecker</strong>-Str. 47–107<br />

50968 Köln<br />

Tel.: 02 21/37 06-4 46<br />

Fax: 02 21/37 06-3 88<br />

www.spieshecker.de<br />

Angela.Hunze@<br />

deu.spieshecker.com<br />

Verantwortlich<br />

für den Inhalt:<br />

Angela Hunze<br />

Redaktion:<br />

Ludger Schikarski<br />

Christian Simmert<br />

Alexander Czombera<br />

Uwe Hildebrand<br />

Manfred Sauer<br />

Weingartstraße 41<br />

41464 Neuss<br />

Tel.: 0 21 31/1 25 66-30<br />

redaktion@color-news.com<br />

Bildnachweis:<br />

Abt Sportsline, ADAC, Byk<br />

Gardner, Henkel Teroson<br />

GmbH, ktd GmbH, Kti,<br />

Mercedes-Benz, Poolpartner,<br />

Ludger Schikarski, Christian<br />

Simmert, Smart GmbH,<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Mediaservice Schikarski GmbH<br />

Robert Bergmann<br />

Weingartstraße 41<br />

41464 Neuss<br />

Tel.: 0 21 31/1 25 66-30<br />

Fax: 0 21 31/1 25 66-39<br />

anzeigen@color-news.com<br />

Layout, Satz, Grafik:<br />

relation – agentur für<br />

marketingservice GmbH<br />

Marzellenstraße 43a<br />

50668 Köln<br />

Tel.: 02 21/285837-0<br />

www.agentur-relation.de<br />

info@agentur-relation.de<br />

Trend 12<br />

Virtueller Flop<br />

Praxis 13<br />

Offene Rechnungen begleichen<br />

IDENTICA 14<br />

Neue K<strong>und</strong>en mit System<br />

News 15<br />

Schlecht informiert<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> 16 – 17<br />

Faszination Silber<br />

Mehr Service, mehr Information<br />

Alle Töne auf einen Blick<br />

Schnell <strong>und</strong> direkt<br />

Service 18<br />

Der richtige Riecher<br />

Reportage 20 – 21<br />

Reparatur hinter Gittern<br />

Profi-Club 22 – 23<br />

Optimaler Energieverbrauch<br />

Im Schatten der Sombreros<br />

Das große Familientreffen<br />

Poolpartner 24 – 25<br />

Reine Luft für die Kabine<br />

Saubere Hände ohne Wasser<br />

Kleine Flächen, große Leistung<br />

Interview 26 – 27<br />

„Gute Noten für die Werkstatt“<br />

International 28<br />

Wilder Westen<br />

News 29<br />

Recht(s) <strong>und</strong> Links<br />

Termine/Personalien/Branche 30 – 31


Kommentar ColorNews 01.05<br />

4<br />

Reparieren statt<br />

ersetzen<br />

Die Reparatur von beschädigten<br />

Kunststoffteilen ist oft günstiger als<br />

ein Neuteil. Trotzdem wird immer<br />

noch fleißig ausgetauscht.<br />

Die Reparatur von Kunststoffteilen (vor allem Stoßfänger)<br />

ist bereits von fast allen Automobilherstellern freigegeben.<br />

Neben den Reparaturvorgaben, die in den<br />

entsprechenden Herstellerinformationen vermerkt sind,<br />

werden dazu oftmals auch entsprechende Kunststoffreparaturschulungen<br />

angeboten. Ein starker Zuspruch<br />

kommt hier auch von den Sachverständigen-Organisationen<br />

<strong>und</strong> den Versicherungsgesellschaften. Sie sehen<br />

in der Kunststoffreparatur vor allem ein beträchtliches<br />

Einsparpotenzial <strong>und</strong> das zu Recht.<br />

Der Trend ist eindeutig: Kunststoffe kommen. Im Automobilbau<br />

werden sie immer häufiger eingesetzt <strong>und</strong><br />

machen mittlerweile einen erheblichen Teil des Fahrzeuggewichtes<br />

aus. Die Gründe: Der flexible Werkstoff<br />

ermöglicht Gewichts- <strong>und</strong> Kosteneinsparungen, vielseitige<br />

Verwendungsmöglichkeiten sowie eine große<br />

Designfreiheit.<br />

Vor allem die im Außenbereich verbauten Kunststoffteile<br />

wie Stoßfänger <strong>und</strong> Spoiler erhalten hier <strong>und</strong> da<br />

schonmal einen kleinen „Anstoß“. Trotz ihrer Elastizität<br />

tragen sie dabei nicht selten kleine Kratzer oder<br />

Risse davon. Ist ein Stoßfänger beschädigt, wird er<br />

– leider – immer noch viel zu oft ersetzt. Dabei kann<br />

die Werkstatt vor allem leichte <strong>und</strong> mittlere Kunststoffschäden<br />

in vielen Fällen schnell <strong>und</strong> oft auch<br />

wesentlich kostengünstiger instand setzen.<br />

Hat man sich in der Werkstatt erst einmal mit den<br />

möglichen Instandsetzungsverfahren vertraut gemacht<br />

<strong>und</strong> sich für ein „unkompliziertes“ Reparatursystem<br />

entschieden, wird man schnell Gefallen daran finden.<br />

Damit lassen sich sehr gute Reparaturergebnisse<br />

erzielen <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en dementsprechend zufrieden<br />

stellen.<br />

Gewiss kann man nicht alle Schäden reparieren. Sind<br />

beispielsweise neben dem Kunststoffteil auch dahinter<br />

liegende Deformationselemente wie Styropor oder<br />

Aluträger stark verformt, ist eine Reparatur nicht zu<br />

empfehlen. Wie so oft gilt es auch hier unter fachlich<br />

vernünftigen Gesichtspunkten abzuwägen. Generell<br />

sollte nicht zuletzt auch aus Umweltschutzgründen immer<br />

gelten: Kunststoffreparatur wo möglich – ersetzen<br />

wo notwendig.<br />

Peter Hasel<br />

Peter Hasel<br />

European Key Account Manager<br />

Henkel Teroson GmbH<br />

Automotive Aftermarket


ColorNews 01.05<br />

Aktuell<br />

5<br />

Explosive Regeln<br />

Es wird ernst: Ab 31. Dezember<br />

2005 gilt die die neue Betriebssicherheitsverordnung<br />

für alle<br />

Werkstätten. Die Folgen: mehr<br />

Verantwortung für den Inhaber,<br />

mehr Auflagen für den Betrieb.<br />

Der Lackraum ist klein <strong>und</strong> übersichtlich. Hier wird<br />

gelagert <strong>und</strong> gemischt. Stehen Gebinde, Mischbank<br />

<strong>und</strong> Waage dicht an dicht. Nur einige Handgriffe <strong>und</strong><br />

das Material ist spritzbereit. Für Orland Fischer von der<br />

DEKRA ein klarer Fall: „Nach der neuen Betriebssicherheitsverordnung<br />

gilt hier Ex-Schutz Zone 2.“ Das<br />

bedeutet: Sämtliche elektronischen Geräte, aber auch<br />

Steckdosen sowie Beleuchtung müssen explosionsgeschützt<br />

sein.<br />

Neue Regeln, neue Investitionen? Der unabhängige<br />

Experte warnt vor pauschalen Aussagen: „Sicher, die<br />

Werkstätten müssen jetzt handeln, aber in wohl überlegten<br />

Schritten. Nur gezielte Änderungen verbinden<br />

die gesetzlich geforderten Auflagen mit finanziell vertretbaren<br />

Kosten.“ Voraussetzung: Der Betriebsinhaber<br />

muss die Regeln kennen. Nur dann kann er – in Zusammenarbeit<br />

mit einem Fachmann – den individuell<br />

richtigen Weg finden.<br />

Denn die konkreten Maßnahmen sind von Werkstatt<br />

zu Werkstatt sehr unterschiedlich. <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Experte<br />

Hans-Joachim Gronau: „Schon ein veränderter<br />

Arbeitsablauf kann hier entscheidende Vorteile bringen.<br />

Raumgröße, Aufteilung, Belüftung <strong>und</strong> Material<br />

entscheiden über Art <strong>und</strong> Umfang des Ex-Schutzes.“<br />

Schon kleine bauliche <strong>und</strong> technische Maßnahmen<br />

können die Festlegung der Ex-Schutzzone positiv be-<br />

einflussen. Doch nicht nur der Vorbereitungsraum ist<br />

betroffen. Die Lackierkabine ist immer Zone 2. Hier<br />

greift voller Ex-Schutz. Beim Schleifen in der Arbeitsvorbereitung<br />

hingegen besteht bei direkter Absaugung<br />

keine Explosionsgefahr.<br />

Die neue Verordnung ist vielschichtig <strong>und</strong> nimmt die<br />

Betriebsinhaber von Altanlagen stärker in die Pflicht.<br />

DEKRA-Fachmann Orland Fischer: „Werkstätten<br />

müssen bis Ende dieses Jahres alle Explosionsgefährdungen<br />

ermitteln, bewerten <strong>und</strong> im Explosionsschutzdokument<br />

festhalten. Hier sind natürlich auch<br />

die verschiedenen Ex-Zonen genau auszuweisen.“<br />

Außerdem verlangen die Regeln detaillierte Arbeitsanweisungen<br />

für die Mitarbeiter, Betriebsanleitungen<br />

für alle elektronischen Werkzeuge <strong>und</strong> Hinweise zum<br />

Verhalten bei Störfällen.<br />

Seitenweise Bürokratie für den Betrieb. Doch nur die<br />

detaillierte Aufzeichnung sichert die Werkstatt rechtlich<br />

ab. Und: Kommt es zum Unfall, Brand oder zu<br />

einer Explosion, zahlt die Versicherung nur, wenn das<br />

Dokument tatsächlich vorliegt.<br />

Individuelle Unterstützung leisten die Experten der<br />

DEKRA. Direkten Kontakt vermittelt die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

GmbH ihren K<strong>und</strong>en. Nähere Informationen liefern die<br />

K<strong>und</strong>enberater.


Schwerpunkt ColorNews 01.05<br />

6<br />

<strong>Plaste</strong> <strong>und</strong> <strong>Elaste</strong><br />

Ultraleicht <strong>und</strong> sehr flexibel. Immer mehr Fahrzeugteile<br />

bestehen aus Kunststoff. Was muss die Werkstatt wissen?<br />

Wann lohnt sich die Reparatur?<br />

Kaum steht der Unfallwagen auf der Hebebühne, stellt<br />

der Werkstattmeister fest: „Kunststoff soweit das Auge<br />

reicht.“ Der Smart forfour wirkt nur leicht beschädigt.<br />

Doch feine Risse „zieren“ die Frontpartie. Und nun?<br />

Schnell stellt sich die Frage: Reparieren oder tauschen?<br />

Was muss die Werkstatt jetzt beachten?<br />

Immer öfter stehen Fahrzeuge mit Kunststoffschäden<br />

in den Karosseriebetrieben. Stoßfänger,<br />

Kotflügel, Spoiler oder Schwellerverkleidung – gerade<br />

bei neuen Modellen setzt die Automobilindustrie vermehrt<br />

auf die schützende Haut aus Kunststoff. Der<br />

Gr<strong>und</strong>: Der moderne Werkstoff ist leicht, flexibel <strong>und</strong>


ColorNews 01.05<br />

Schwerpunkt<br />

7<br />

„<br />

Je nach Modell <strong>und</strong> Hersteller macht der Kunststoffanteil heute<br />

bereits 15 bis 25 Prozent des gesamten Fahrzeuggewichtes aus.<br />

“<br />

Claus Simon vom Verband der Kunststofferzeugenden Industrie PlasticsEurope.<br />

SERVICE<br />

kostengünstig. „Kunststoffbauteile werden neben<br />

dem Fahrzeuginneren heute mehr <strong>und</strong> mehr bei der<br />

Außenverkleidung <strong>und</strong> im Motorraum eingesetzt“,<br />

beobachtet Claus Simon vom Verband der Kunststofferzeugenden<br />

Industrie PlasticsEurope. Nase, Haube,<br />

Radkästen <strong>und</strong> Heck – beim Smart forfour verzichten<br />

die Autobauer aus Stuttgart gleich bei ganzen<br />

Fahrzeugmodulen völlig auf Stahl oder Aluminium.<br />

„Je nach Modell <strong>und</strong> Hersteller macht der Kunststoffanteil<br />

heute bereits 15 bis 25 Prozent des gesamten<br />

Fahrzeuggewichtes aus“, kommentiert der Experte.<br />

Ein Trend, den auch Roger König bestätigt. Beim<br />

Betriebsinhaber aus Dessau rollen fast täglich Fahrzeuge<br />

mit Kunststoffschaden auf den Werkstatthof.<br />

„Schritt für Schritt haben wir uns auf die Reparatur<br />

von Kunststoffen spezialisiert“, berichtet der Geschäftsführer<br />

des Lackierfachbetriebs König. „Es<br />

sind meistens kleine Schäden in Front- <strong>und</strong> Heckbereichen,<br />

die wir ausbessern.“ Seine Erfahrung: Kratzer<br />

oder Abschürfungen lassen sich einfach spachteln.<br />

Risse in Stoßfängern werden mit Reparatursets sorgfältig<br />

verklebt. Nur bei größeren Schäden greift<br />

Roger König zum speziellen Schweißgerät.<br />

In Dessau kennt man sich aus. Hier lautet die Devise:<br />

Wer Kunststoffe professionell instand setzen will,<br />

muss die Reparaturtechniken beherrschen. Die Folge:<br />

Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, in technisches<br />

Gerät wurde investiert. Denn je nach Fahrzeugmodell<br />

sind die Kunststoffarten völlig verschieden.<br />

Das erfordert viel Flexibilität.<br />

„Werkstätten, die in die Kunststoffreparatur einsteigen<br />

wollen, brauchen spezielles Know-how“, so lautet die<br />

Empfehlung von Peter Engels, Technischer Leiter<br />

Autoreparaturlacksysteme der <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH.<br />

Ganz genau: Wie man Kunststoffteile repariert<br />

Vorarbeiten<br />

Die Reinigung erfolgt mit Silikonentferner oder<br />

speziellem Kunststoffreiniger. Je nach Schadenumfang<br />

wird mit Körnung P180 bzw. P240 geschliffen.<br />

Anschließend muss die bearbeitete<br />

Schadenstelle gut ausgelüftet werden oder eine<br />

halbe St<strong>und</strong>e bei 60 °C „tempern“.<br />

Kleben<br />

Professionelle Reparatursets ermöglichen eine<br />

schnelle, fachgerechte Instandsetzung. Risse<br />

oder Löcher lassen sich mit Kunststoffvlies verschließen.<br />

Das Gewebe wird hierzu von der Rückseite<br />

in die Schadenstelle eingeklebt <strong>und</strong> von<br />

vorne mit Reparaturklebstoff ausgefüllt.<br />

Schweißen<br />

Nur thermoplastische Kunststoffe (z. B. Spiegelgehäuse,<br />

Stoßfänger, Kühlergrill) lassen sich<br />

schweißen. Notwendige Werkstattausrüstung:<br />

spezielle Reparatursets, Heißluftgerät oder Heißluftpistole.<br />

Achtung: Den Kunststoffcode auf der<br />

Innenseite des Fahrzeugteils beachten!<br />

Lackieren<br />

Zunächst wird die reparierte Schadenstelle mit<br />

den Körnungen P120 über P220 bis hin zu P320<br />

angeschliffen. Nach der Reinigung mit Silikonentferner<br />

beginnt der Lackaufbau mit einem<br />

speziellen Haftprimer, dann folgen elastifizierter<br />

Füller <strong>und</strong> 2-K-Basislack. (Wird 1-K-Material verwendet,<br />

kann auf den Zusatz von Elastic-Additiv<br />

beim Basislack verzichtet werden.) Abschließend<br />

erfolgt die Applikation immer mit elastifiziertem<br />

Klarlack.


Schwerpunkt ColorNews 01.05<br />

8<br />

ringer Tiefe lassen sich schnell mit 2-K-Polyester<br />

Spachtelmasse beheben.“ beantwortet <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Experte Peter Engels die Frage. „Erst bei größeren<br />

Schrammen, mittleren Rissen oder kleinen Löchern<br />

nutzen die Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe professionelle<br />

Klebesets.“ Sie ermöglichen eine fachgerechte<br />

Instandsetzung von starren, halbstarren <strong>und</strong><br />

flexiblen Kunststoffteilen. Der Vorteil für die Werkstatt:<br />

Je nach Flexibilität sind die Klebesysteme universell<br />

einsetzbar.<br />

Leichter Schaden<br />

kleine Kratzer mit einer Tiefe<br />

bis maximal ein Millimeter<br />

Ob glasfaserverstärkter Kunststoff Polyamid, Acrylnitril-<br />

Butadien-Styrol oder Polycarbonat – die Namen<br />

der Kunststoffteile klingen kompliziert. Bei den<br />

Verfahren gilt gr<strong>und</strong>sätzlich: Will der Karosserie- <strong>und</strong><br />

Lackierbetrieb Kunststoffteile spachteln, kleben oder<br />

schweißen, sind Fachwissen <strong>und</strong> spezielle Reparatursets<br />

gefragt. Die Systeme werden je nach Kunststoffart,<br />

Reparaturmethode, Schadengröße <strong>und</strong> immer<br />

genau nach Vorschrift der Automobilhersteller<br />

eingesetzt.<br />

Doch wie <strong>und</strong> wann wendet die Werkstatt die verschiedenen<br />

Verfahren an? „Kleinste Schäden mit ge-<br />

K3<br />

Reparaturkalkulation Kunststoff<br />

Beschädigung Lackstufe Zuschlag Zeit Zuschlag Material<br />

–<br />

–<br />

Einer für (fast) alles. Verschiedene Kunststoffarten<br />

der Außenhaut können so mit nur einem Reparaturset<br />

ausgebessert werden. „Die Bausteine des Systems<br />

sind exakt aufeinander abgestimmt“, beschreibt<br />

Werner Reith, Leiter Produktmanagement Automotive<br />

Aftermarket von Henkel Teroson, das Geheimnis der<br />

Klebetechnik. „Die Sets bestehen aus einem besonderen<br />

Zwei-Komponenten-Kleber, speziellen Primer<br />

<strong>und</strong> ausgewählten Kunststoffreiniger.“ Damit sind<br />

Blessuren an Kunststoffteilen schnell repariert.<br />

„<br />

Risse <strong>und</strong> Durchbrüche werden zusätzlich mit Gewebeband<br />

oder Kunststoffvlies verstärkt.<br />

Nur wenn die Parameter stimmen,<br />

lässt sich das Material richtig verarbeiten,<br />

ist die Reparatur später einwandfrei<br />

“<br />

Norbert Hermann, Allianz Zentrum für Technik (AZT)<br />

Wichtig für die Praxis: Nur wenn alle Komponenten<br />

zueinander passen <strong>und</strong> richtig verarbeitet werden,<br />

ist eine technisch einwandfreie Reparatur möglich.<br />

Mischen impossible. Werner Reith: „Für jede Instandsetzung<br />

muss deshalb immer das komplette System<br />

eines Lieferanten verwendet werden.“ Außerdem<br />

sind die vorgegebenen Arbeitsschritte <strong>und</strong> Trocknungszeiten<br />

genau einzuhalten.<br />

Mittlerer Schaden<br />

tiefe Kratzer, Verformung der<br />

Oberfläche, angebrochene Halter<br />

Schwerer Schaden<br />

Risse, Brüche, größere<br />

Verformung der Oberfläche<br />

K3<br />

K3<br />

0,6 Std.<br />

1,1 Std.<br />

15,68 Euro<br />

31,36 Euro<br />

Im Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetrieb von Roger König<br />

gehört der Einsatz von Reparatursets längst zum<br />

Werkstattalltag. „Mit etwas Übung <strong>und</strong> praktischer<br />

Erfahrung passt sich die Technik optimal in den Arbeits-<br />

ablauf ein“, berichtet der Fahrzeuglackierer-<br />

Quelle: AZT München


ColorNews 01.05<br />

Schwerpunkt<br />

„<br />

9<br />

meister. In Dessau wird der Kunststoff jedoch nicht<br />

nur geklebt, sondern auch geschweißt. „Achten Sie<br />

beim Schweißen vor allem auf die Kunststoffart“, erklärt<br />

Norbert Hermann vom Allianz Zentrum für Technik<br />

(AZT). „Denn nur Thermoplaste Kunststoffe lassen<br />

sich durch Hitzeeinwirkung tatsächlich wieder<br />

verbinden.“ Der genaue Blick auf den Code an der Innenseite<br />

des Bauteils verrät die Werkstoffgruppe.<br />

Norbert Hermann: „Nur wenn die Parameter stimmen,<br />

lässt sich das Material richtig verarbeiten, ist<br />

die Reparatur später einwandfrei.“ Konkret bedeutet<br />

das: Die Temperatur muss exakt eingestellt werden<br />

<strong>und</strong> das Material des Schweißstabs dem des Kunststoffs<br />

am Fahrzeugteil entsprechen.<br />

Geschweißt wird mit einem Heißluftgerät. Ein integrierter<br />

Thermostat sorgt für die genaue Einstellung<br />

der Temperatur. Bei König in Dessau nutzt man bereits<br />

diese moderne Werkstattausrüstung: „Wir reparieren<br />

mit einer vollautomatischen Heißluftpistole.<br />

Bei dem Gerät wird nur noch der Kunststoffcode eingegeben.<br />

Alle notwendigen Vorgaben sind bereits<br />

programmiert.“<br />

Nach der Reparatur ist vor der Lackierung. Bei der<br />

Applikation von Kunststoffteilen kommt es vor allem<br />

auf die Haftung <strong>und</strong> Elastifizierung an. Peter Engels:<br />

„Die Lackmaterialien müssen immer an die Art des<br />

Kunststoffes <strong>und</strong> die Flexibilität des Fahrzeugteils<br />

angepasst sein.“ Für die Praxis in der Lackierkabine<br />

heißt das: Je nach Härtegrad des Kunststoffs ist bei<br />

Füller- <strong>und</strong> Decklackmaterialien ein Elastic-Additiv<br />

beizumischen. Ein Blick in die anwendungstechnischen<br />

Informationen der Produkte gibt Aufschluss<br />

über das richtige Mischverhältnis. Dann bleibt alles<br />

haften. Allerdings sollte der Lackierbetrieb darauf<br />

achten, wie die Oberfläche des Kunststoffteils beschaffen<br />

ist. Die B<strong>und</strong>esfachgruppe der Fahrzeuglackierer<br />

(BFL) empfiehlt: Finger weg von strukturierten<br />

Teilen. Denn feine Narbungen lassen sich nur mit<br />

viel Aufwand nachstellen.<br />

Der Lackierbetrieb muss genau kalkulieren,<br />

ob sich die Reparatur für ihn wirklich lohnt.<br />

“<br />

Paul Kehle, BFL Vorstandsvorsitzender<br />

Tendenz steigend:<br />

Kunststoffanteile am Fahrzeug<br />

2000 14 %<br />

1995 13 %<br />

1985 10 %<br />

1980 8 %<br />

1975 6 %<br />

Quelle: Verband der Kunststofferzeugenden<br />

Industrie PlasticsEurope Deutschland<br />

Praktisches Wissen, viel Erfahrung <strong>und</strong> fachliche Anleitung<br />

– hier liegt der Schlüssel für die saubere Kunststoffreparatur.<br />

Doch rechnet sich das Geschäft für die<br />

Werkstatt überhaupt? Fest steht: Die Investitionskosten<br />

sind gering. Die Reparatursets kosten je nach<br />

Hersteller zwischen 50 <strong>und</strong> 500 Euro. Die Schweißausrüstung<br />

liegt im Schnitt bei 250 Euro. „Der Lackierbetrieb<br />

muss genau kalkulieren, ob sich die Reparatur<br />

für ihn wirklich lohnt“, stellt Paul Kehle, BFL Vorstandsvorsitzender,<br />

klar. Seine Einschätzung: „Entscheiden<br />

Sie von Fall zu Fall. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte die Werkstatt<br />

jedoch Arbeitszeit statt Ersatzteile verkaufen.“<br />

Nur Instandsetzung bringt Rendite. Dabei gilt: „In der<br />

Regel rechnet sich die Reparatur von Kunststoff-<br />

INFO


Schwerpunkt ColorNews 01.05<br />

10<br />

schäden bis zu einer Kostengrenze von 50 Prozent<br />

des Ersatzteilpreises“, so Paul Kehle.<br />

Zeit ist Geld. Stimmt auch die Rechnung für den Privatk<strong>und</strong>en<br />

oder die Versicherung, zahlt sich das Geschäft<br />

für die Werkstatt aus. Denn immer öfter fragen<br />

auch die Assekuranzen nach der Kunststoffreparatur.<br />

„Bisher wird beim Haftpflichtschaden überwiegend<br />

der Austausch durch ein Neuteil akzeptiert, obwohl<br />

ein gesetzlicher Anspruch nur für die zeitwertgerechte<br />

Reparatur besteht“, weiß Versicherungsexperte Harald<br />

Penning. „Hat ein Automobilhersteller jedoch eine<br />

Reparaturfreigabe für Kunststoffelemente erteilt,<br />

können die Versicherer schon heute Instandsetzung<br />

verlangen.“ Stichwort Schadenminderungspflicht.<br />

Das bedeutet: Die Kunststoffreparatur könnte künftig<br />

zum Kostendämpfer der Versicherungen werden.<br />

Auch im Kaskoschadenfall sieht Harald Penning viel<br />

Bewegung: „Ähnlich wie bei der Glasreparatur könnte<br />

in einigen Versicherungsverträgen künftig die fachgerechte<br />

Kunststoffinstandsetzung vorgeschrieben<br />

werden.“ Bisher gibt es diese Vorgaben in den Policen<br />

jedoch noch nicht. Doch das Allianz Zentrum für<br />

Technik hat bereits eine Reparaturkalkulation erstellt<br />

(siehe Tabelle). Ein erster Schritt in diese Richtung?<br />

Wird die Kunststoffreparatur künftig zum<br />

Standard? Für Paul Kehle vom BFL ist die Instandsetzung<br />

der Kunststoffteile jedenfalls schon heute<br />

ein Türöffner für die Lackierbetriebe: „Die Werkstätten<br />

können sich bei den Versicherungen mit erweiterter<br />

Kompetenz klar profilieren. Außerdem bietet die Kunststoffreparatur<br />

neue Möglichkeiten für Smart Repair.<br />

Das sollten wir nicht den Lackdoktoren überlassen.“<br />

Fazit: Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe, die die Instandsetzung<br />

von Kunststoffteilen gezielt einsetzen,<br />

können neue Chancen nutzen. Das Angebot der<br />

Werkstatt muss sich allerdings am regionalen Markt<br />

orientieren. Betriebsinhaber sollten deshalb Mitarbeiter<br />

schulen, Materialien testen <strong>und</strong> Praxiserfahrung<br />

sammeln. Denn nur wer frühzeitig frisches Wissen<br />

tankt, kann vom Kunststoff profitieren.<br />

Kunststoffreparatur richtig lernen<br />

Die Gesellschaft für Fahrzeuglackierung bietet<br />

praxisnahe Fortbildung für die Werkstatt.<br />

Mehr Informationen:<br />

Gesellschaft für Fahrzeuglackierung<br />

Hahnstraße 70, 60528 Frankfurt<br />

Hotline: 0 69 / 66 57 53 00<br />

hauptverband@farbe.de<br />

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TIPP


ColorNews 01.05<br />

CUI<br />

11<br />

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Der Frühling kommt. Die Sonne strahlt. Alles blüht<br />

auf. Die passende Zeit für erfrischende Worte an Ihre<br />

K<strong>und</strong>en. Etwa die persönliche Einladung zum Frühjahrs-Check.<br />

Ein attraktives Schreiben bringt die K<strong>und</strong>en<br />

in den Betrieb: zum Lack-Check, zur Lackpflege<br />

oder zur Ausbesserung von Schäden aus der Eiszeit.<br />

Ansprechende Mailings erhöhen die K<strong>und</strong>enbindung.<br />

Doch was schreibt man seinen K<strong>und</strong>en? Wie finden Sie<br />

die richtigen Worte? Klare Sätze müssen her. Pfiffige<br />

Formulierungen sind gefragt. Schließlich soll die Post<br />

an Ihre K<strong>und</strong>en Aufmerksamkeit erregen. Interesse<br />

wecken, für den nächsten Besuch in Ihrer Werkstatt.<br />

Im CUI Service Center laufen alle Fäden zusammen.<br />

Ein Anruf genügt, <strong>und</strong> die Texte stehen direkt zur Verfügung.<br />

Die Spezialisten von CUI bieten persönliche<br />

Beratung, passen die Briefe Ihrem Werkstattimage an<br />

<strong>und</strong> übernehmen auf Wunsch auch den Versand des<br />

Mailings. In enger Abstimmung mit den Partnerbetrieben.<br />

Colors Unlimited International sorgt so für<br />

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Mehr Informationen erhalten CUI Partner im Service<br />

Center unter 0 18 02 / 28 42 84. Die Mailings sind<br />

im Extranet unter www.cui-online.de abrufbar.<br />

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(CUI) unterstützt Sie dabei, Zeile für Zeile. Denn<br />

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Briefentwürfe sind von erfahrenen Textern verfasst,<br />

lassen dabei jedoch genügend Raum für Individualität.<br />

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<strong>und</strong> Lackierbetriebe mehr Rechte. Rechtsberatung,<br />

Reparaturkostenübernahme oder Gutachten<br />

– was wird sich ändern? Konkrete Antworten<br />

gibt das CUI Seminar „Unfallreparatur – Chancen<br />

<strong>und</strong> Rechte“ am 8. Juni 2005.<br />

Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten. Ihre Buchungen<br />

nehmen Ihr <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>enberater oder<br />

das CUI Service Center (Tel. 0 18 02 / 28 42 84,<br />

Fax: 02 21 / 1 60 92 69) entgegen.


Trend ColorNews 01.05<br />

12<br />

Virtueller Flop<br />

Ausbeulen, beschriften <strong>und</strong><br />

lackieren. Im Schatten des<br />

ebay-Booms versteigern virtuelle<br />

Auftragsbörsen ganz reale<br />

Aufträge. Gefragt ist der<br />

niedrigste Bieter. Doch das<br />

Geschäft bleibt aus.<br />

Sie wirken verlockend. Das Prinzip ist einleuchtend.<br />

Es geht ums Geschäft. Auftragsbörsen wie www.<br />

<strong>und</strong>ertool.de oder www.jobdoo.de setzen auf den<br />

Wunsch nach dem schnellen Umsatz. Der Weg ist<br />

immer gleich: Ein Autobesitzer muss Kotflügel <strong>und</strong><br />

Türe lackieren lassen. Das soll höchstens 500 Euro<br />

kosten. Zu diesem Startpreis setzt er die zu vergebende<br />

Arbeit in eine der Auftragsbörsen.<br />

Jetzt sind die Betriebe am Zug. Zunächst steht die<br />

Registrierung im System an. Damit ist der Weg frei<br />

zum Bieten. Allerdings nicht – wie bei Auktionen<br />

üblich – mit steigendem Preis, sondern sinkenden<br />

Angeboten. Wer am Ende der Auktionszeit das niedrigste<br />

Gebot abgegeben hat, bekommt den Zuschlag.<br />

Soweit die Theorie. Was aber die unterschiedlichen<br />

Börsen in der Praxis verbindet, ist großer Mangel an<br />

bietenden Werkstätten. „Gerade Karosserieschäden<br />

bzw. -arbeiten lassen sich mit wenigen Zeilen in einem<br />

Internet-Formular nur unzureichend beschreiben.<br />

Das Risiko, sich bei der Ermittlung der Kosten<br />

zu verschätzen, ist eklatant hoch“, kritisiert Rechtsanwalt<br />

Stephan Maas.<br />

Konflikte mit K<strong>und</strong>en sind vorprogrammiert. Gerade<br />

dort, wo der Auktionstext deutlich weniger Arbeit am<br />

Wagen vermuten ließ, als wirklich notwendig. Friedrich<br />

Nagel, Präsident des Zentralverbandes Karosserie-<br />

Fahrzeugtechnik (ZKF), blickt diesem Weg der<br />

Auftragsbeschaffung denn auch mit Skepsis entgegen.<br />

„Das führt zu extremen Dumpingpreisen <strong>und</strong><br />

damit zwangsweise zu schlechter Qualität, kann also<br />

weder im Sinn der Werkstätten noch der Verbraucher<br />

sein“, sagt der ZKF-Mann.<br />

Auch Marktführer ebay bleibt skeptisch. Als „wenig<br />

attraktiv“ <strong>und</strong> „äußerst schwierig zu realisieren“<br />

gilt dieses Geschäft auch bei den Auktionsriesen.<br />

André Schmidt, Pressesprecher der Auftragsbörse<br />

www.jobdoo.de, zieht ein klares Fazit: „Wenn das in<br />

den nächsten Monaten nichts wird, machen wir die<br />

Kfz-Rubrik einfach dicht.“ Aus Sicht vieler Betriebe<br />

sicherlich die beste Lösung.


ColorNews 01.05<br />

Praxis<br />

13<br />

Offene Rechnungen<br />

begleichen<br />

Zahlungsrückstände, Mahnverfahren, Inkasso. Das ist nervender Alltag in der Werkstatt.<br />

Doch ein effektives Forderungsmanagement treibt Geld in die Kasse.<br />

Die Tinte auf der Rechnung ist noch nicht ganz<br />

trocken. Doch der K<strong>und</strong>e rollt bereits vom Hof. Bezahlt<br />

hat er noch nicht – die Rechnung kommt per<br />

Post. Eigentlich kein Problem – schließlich haben wir<br />

Adresse <strong>und</strong> Auftrag. Doch was, wenn das Geld nicht<br />

auf dem Konto eingeht? Der K<strong>und</strong>e den offenen Betrag<br />

nicht überweist?<br />

Vorbeugen ist besser als mahnen. Nach diesem Motto<br />

verfährt der Karosseriebaumeister <strong>und</strong> Profi Club-<br />

Vorstand Egbert Kogelheide. Und griff rigoros durch:<br />

„Nur wer auch bezahlt, bekommt sein frisch lackiertes<br />

Auto.“ Wer seinen Wagen in Kogelheides Betrieb<br />

abgibt, unterschreibt zunächst immer, dass er einen<br />

Auftrag erteilt hat. Beim Abholen muss die Kasse<br />

dann stimmen. Nur wer bar oder mit Kreditkarte<br />

zahlt, bekommt die Autoschlüssel zurück.<br />

Doch nicht jeder hat so viel Bares in der Tasche oder<br />

gleich die Kreditkarte zur Hand. Auch hier hat Kogelheide<br />

eine einfache – aber wirkungsvolle –Lösung:<br />

„Die K<strong>und</strong>en können ebenfalls ihr Auto mitnehmen.<br />

Aber nur dann, wenn sie mir zuvor eine Einzugsermächtigung<br />

unterschreiben.“ Mit der er ganz einfach<br />

den Rechnungsbetrag vom Konto des K<strong>und</strong>en einzieht.<br />

„Bei Firmenk<strong>und</strong>en, die ihre ganze Flotte bei uns warten<br />

oder lackieren lassen, geht das natürlich nicht“,<br />

so der 45-jährige. Kontakte auf gleicher Augenhöhe<br />

sind da wichtig. „Erst ruft meine Finanzbuchhalterin<br />

bei der Buchhaltungskollegin des K<strong>und</strong>en an.“ Zahlt<br />

der K<strong>und</strong>e trotzdem nicht, greift Kogelheide selbst<br />

zum Hörer <strong>und</strong> bittet um ein Gespräch von Firmenchef<br />

zu Firmenchef – was meist zum Erfolg führt.<br />

Warten auf den Rechnungsbetrag – ein immer häufigeres<br />

Problem. Inkassoexperte Stephan Beume von<br />

der Kölner Kanzlei „Pietzko, Siekmann, Pietzko“ emp-<br />

fiehlt daher, die Gesetzeslage konsequent zu nutzen.<br />

Auch ohne Zahlungsziel in der Rechnung oder in den<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen muss der K<strong>und</strong>e<br />

innerhalb von 30 Tagen zahlen.<br />

Dennoch sollte auf jeder Rechnung vermerkt sein, bis<br />

wann sie vollständig zu bezahlen ist. „Nach Fristablauf<br />

kann sofort anwaltlich oder gerichtlich vorgegangen<br />

werden. Bei schlechten K<strong>und</strong>en rate ich dazu,<br />

sofort in die Offensive zu gehen.“ Anders bei guten<br />

K<strong>und</strong>en. Hier sieht Rechtsanwalt Beume den sinnvolleren<br />

Weg in einem persönlichen Gespräch.<br />

Für Egbert Kogelheide heute nur noch selten ein<br />

Thema. Schließlich haben fast alle K<strong>und</strong>en bereits<br />

bezahlt, wenn sie mit ihrem Wagen vom Firmengelände<br />

fahren. Nur in Ausnahmefällen muss der<br />

Unternehmer noch zum Hörer greifen. „Erst hake ich<br />

telefonisch nach, dann mahne ich an, danach schalte<br />

ich meinen Anwalt ein.“


IDENTICA ColorNews 01.05<br />

14<br />

Neue K<strong>und</strong>en mit<br />

System<br />

Gezieltes Marketing, starker Service <strong>und</strong> persönliche Gespräche<br />

bringen neue K<strong>und</strong>en. IDENTICA bietet erfolgreiche Konzepte.<br />

zugeschnittene Strategien entwickelt“, beschreibt<br />

Bernd Humm sein Erfolgsrezept. Ausgestattet mit der<br />

IDENTICA Imagebroschüre, attraktiven Anzeigen, einem<br />

professionellen Mailing <strong>und</strong> viel Überzeugungskraft<br />

sorgte das Unternehmen für einen guten Eindruck.<br />

Das Ergebnis: Der IDENTICA Betrieb konnte<br />

seinen Privatk<strong>und</strong>enanteil deutlich steigern – auf<br />

über 60 Prozent.<br />

Geändert hat sich nahezu alles. „Zum Guten“, wie<br />

Bernd Humm zufrieden feststellt. Nicht nur die äußere<br />

Hülle seines Karosserie- <strong>und</strong> Lackierfachbetriebes<br />

erstrahlt in neuem Glanz. Neben (noch) mehr Service,<br />

einer modernen Karosserieabteilung <strong>und</strong> optimierten<br />

Betriebsabläufen setzt der Chef auf intensives<br />

Marketing: „Versicherer, Leasinggesellschaften, aber<br />

auch private K<strong>und</strong>en sprechen wir ganz persönlich an.“<br />

Gezielt, erfolgreich, effektiv – der Partnerbetrieb aus<br />

Ingerkingen überlegt sich genau, welche Schritte den<br />

größten Nutzen bringen. Dabei wird er tatkräftig durch<br />

das Full-Service-System unterstützt. Denn die Experten<br />

von IDENTICA verfügen über viel Branchenerfahrung<br />

<strong>und</strong> stellen erfolgreiche Marketingkonzepte zusammen.<br />

„Gemeinsam mit den Systemberatern haben wir<br />

genau geplant <strong>und</strong> individuell auf unseren Betrieb<br />

Mit den privaten K<strong>und</strong>en kamen auch verstärkt Versicherer<br />

<strong>und</strong> Leasinggesellschaften in die Werkstatt.<br />

Der Gr<strong>und</strong>: Bernd Humm führte intensive persönliche<br />

Gespräche, nutzte den engen Kontakt von IDENTICA<br />

zu den Assekuranzen <strong>und</strong> Flotten. Heute sorgen auch<br />

sie für volle Auftragsbücher.<br />

Ein Trend, der sich laut Frank Pedic, ´ Leiter von<br />

IDENTICA Deutschland, bei nahezu allen Partnern<br />

beobachten lässt. „Immer mehr Privatk<strong>und</strong>en, Versicherer<br />

<strong>und</strong> Flotten vertrauen der Kompetenz <strong>und</strong><br />

Leistungsfähigkeit unserer Systembetriebe. Dabei<br />

sorgen die gezielten Marketingmaßnahmen des<br />

Werkstattnetzes für einen professionellen Auftritt der<br />

Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe <strong>und</strong> erschließen zusätzliche<br />

K<strong>und</strong>engruppen.“<br />

Neue K<strong>und</strong>en mit System. Die professionelle Unterstützung<br />

durch IDENTICA <strong>und</strong> das starke Engagement<br />

der Partner führen zum Erfolg. So entsteht eine<br />

enge Partnerschaft, die sich für jeden dieser „Full-<br />

Service“- Betriebe auszahlt.


News<br />

Schlecht<br />

informiert<br />

Studie belegt: Der Zugriff von<br />

Werkstätten auf Reparaturinformationen<br />

ist beschränkt.<br />

Trotz geltender EU Gruppenfreistellungsverordnung<br />

(GVO) werden unabhängige Werkstätten schlechter<br />

informiert als Markenbetriebe. Das belegt nun eine<br />

umfassende Studie des Instituts für Kraftfahrwesen<br />

in Aachen. Fazit der Untersuchung: Autohersteller erschweren<br />

der Unfallreparaturbranche den Zugang<br />

zu wichtigen Fahrzeuginformationen. „Will die Werkstatt<br />

zum Beispiel einen Stoßfänger reparieren,<br />

muss der Betrieb bei einigen Herstellern gleich die<br />

Reparaturangaben für das ganze Fahrzeug oder<br />

sogar die gesamte Flotte kaufen“, berichtet der<br />

leitende Ingenieur Andreas van de Sand „Bei manchem<br />

Autobauer kommen da schnell 1.000 Euro<br />

zusammen.“<br />

Der Vergleich von 14 Fahrzeugherstellern zeigt: Freien<br />

Werkstätten werden oft nur unübersichtlich <strong>und</strong><br />

überteuert Informationen bereitgestellt. Als Datenträger<br />

dienen mal CDs, mal das Internet, mal Papier.<br />

Van de Sand: „Angaben für Karosseriereparaturen<br />

sind nicht in dem Maße vorhanden, wie sie von den<br />

Werkstätten benötigt werden.“<br />

Die Ergebnisse der Studie aus Aachen bestätigt auch<br />

der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes<br />

(ZDK). „Die Werkstätten werden schlecht informiert.<br />

Wir fordern die EU-Kommission auf, geltendes<br />

Recht durchzusetzen“, erklärt Wilhelm Hülsdonk,<br />

ZDK-Vorstandsmitglied. „Alle freien Betriebe müssen<br />

direkten Zugang zu den Herstellerinformationen erhalten.“<br />

Der Karosserieverband macht Druck. Zur<br />

Zeit sammelt der ZDK Praxisfälle aus Werkstätten,<br />

die keine oder nur mangelhafte Reparaturangaben<br />

erhalten <strong>und</strong> will sie in Brüssel zur Sprache bringen.<br />

Mehr Informationen unter: www.kfzgewerbe.de<br />

Die Studie im Internet: www.ika.rwth-aachen.de


<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ColorNews 01.05<br />

16<br />

Faszination Silber<br />

Exklusives Design <strong>und</strong> umweltgerechte Lackierung.<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> präsentiert Alu Star – den neuen Permahyd Fascination<br />

Colors Farbton auf Wasserbasis.<br />

Wie in Aluminium getaucht legt sich der Lack geschmeidig<br />

um die Karosserie. Der neue silberne Farbton<br />

der <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Fascination Colors Serie ist exklusiv.<br />

Einzigartig. Ein ganz besonderes Lackerlebnis.<br />

Gleißendes Aluminium, seidenglänzendes Silber<br />

oder samtmattes Platin – je nach Art des Klarlacks<br />

ergeben sich immer wieder neue faszinierende Effekte.<br />

Der Permahyd Fascination Colors Alu Star überzeugt<br />

mit seinem intensiven Silber für hochwertige,<br />

edle Lackierungen.<br />

Der außergewöhnliche Fascination Colors Farbton<br />

verbindet glänzende Ausstrahlung <strong>und</strong> umweltgerechte<br />

Lackierung. Das feine Silber auf Wasserbasis<br />

ermöglicht eine VOC-konforme Verarbeitung. Egal, ob<br />

Felgen oder Außenspiegel – der exklusive Farbton<br />

verleiht einmalige Effekte. Extravagant <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

– der Permahyd Fascination Colors Alu<br />

Star bietet ein brillantes Erscheinungsbild.<br />

Mehr Informationen zu den Fascination Color Farbtönen<br />

erhalten Sie bei Ihrem <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>enberater.<br />

Mehr Service, mehr<br />

Information<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> unterstützt die Werkstätten mit technischen<br />

Neuentwicklungen <strong>und</strong> aktuellem Know-how.<br />

Lackier- <strong>und</strong> Karosseriewerkstätten stehen ständig vor<br />

neuen Herausforderungen. Wachsender Kostendruck,<br />

steigende Qualitätsanforderungen <strong>und</strong> der Einsatz<br />

innovativer, umweltgerechter Technologien – mehr<br />

denn je fordern <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>en umfassende<br />

Beratung, sind individuelle Systemlösungen gefragt.<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> bietet seinen K<strong>und</strong>en in diesem Jahr<br />

wieder starke Neuerungen. Stichwort: Lacksysteme.<br />

Sowohl in der UV-Technologie, bei High Solid 2-K-<br />

Deck- <strong>und</strong> Wasserlacken sowie VOC-konformen Klarlacksystemen<br />

haben Labor <strong>und</strong> Anwendungstechnik<br />

intensiv geforscht. Schon bald stehen hier innovative<br />

Produkte zur Verfügung. Neue Fascination Colors<br />

Effekte r<strong>und</strong>en das umfangreiche Produktsortiment ab.<br />

Zusätzlich baut der Kölner Lackhersteller seinen Service<br />

weiter aus. Stichwort: Farbtonbestimmung. Das<br />

neue Farbtonmessgerät ColorDialog spectro analysiert<br />

Serienfarbtöne ganz genau <strong>und</strong> erleichtert so<br />

den Arbeitsablauf in der Werkstatt. Professionelle Unterstützung<br />

erhalten die K<strong>und</strong>en auch durch neue,<br />

kompakte Seminare <strong>und</strong> die Erweiterung des Knowhow-Programms<br />

Colors Unlimited International (CUI)<br />

sowie des Werkstattsystems IDENTICA.<br />

Mehr Service, mehr Innovation – <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> eröffnet<br />

seinen K<strong>und</strong>en auch in diesem Jahr wieder neue Chancen<br />

für mehr Effizienz <strong>und</strong> Qualität in ihrer Werkstatt.


ColorNews 01.05<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

17<br />

Alle Töne auf einen Blick<br />

Präzise, aktuell <strong>und</strong> kompakt. Die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ColorInformationen bieten<br />

zu jedem neuen Fahrzeugmodell die passende Farbtonübersicht.<br />

Brillantblau, jack black, moonland-grey oder mangrovengrün<br />

– die Farbtonbezeichnungen der neuen<br />

Fahrzeugmodelle klingen genauso bunt wie die Farben<br />

selbst. Die brillanten Effekte erfordern jedoch<br />

gerade bei der Reparaturlackierung präzise Farbinformationen.<br />

Damit lässt sich der Farbcode richtig<br />

entschlüsseln.<br />

Deshalb bietet Ihnen <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ab sofort aktuelle<br />

ColorInformationen für jede neue Modellreihe.<br />

Klar, konkret <strong>und</strong> übersichtlich – auf kompakten Informationsblättern<br />

finden Sie Code <strong>und</strong> Farbtonbezeichnung<br />

für jedes Fahrzeug direkt erkennbar. Egal,<br />

ob 1er BMW, Mercedes CLS oder Ford Focus – große<br />

farbige Abbildungen erleichtern Ihnen im Werkstattalltag<br />

die Zuordnung zum jeweiligen Modell.<br />

Die genauen Angaben der<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> GmbH ermöglichen<br />

so die schnelle Suche<br />

nach dem richtigen Farbton.<br />

Ihr entscheidender Vorteil:<br />

kein aufwendiges Blättern in<br />

dicken Handbüchern, keine<br />

telefonische Nachfragen bei<br />

den Automobilherstellern –<br />

der Farbton stimmt ganz einfach.<br />

Denn die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Farbinfos liefern konkrete<br />

<strong>und</strong> zuverlässige Daten.<br />

Mehr Informationen erhalten<br />

Sie bei Ihrem K<strong>und</strong>enberater.<br />

Schnell <strong>und</strong> direkt<br />

Immer aktuell: <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> bietet mit der Formelsuche<br />

im Internet praxisgerechte Unterstützung.<br />

Ein Klick <strong>und</strong> die richtige Formel ist gef<strong>und</strong>en. Egal,<br />

ob Farbcodes, Fabtonbezeichnung, Bestellnummern<br />

oder Fahrzeughersteller – auf den <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Internetseiten finden Sie immer die passenden Farbinformationen.<br />

Die virtuelle Formelsuche ermöglicht Ihnen eine exakte<br />

<strong>und</strong> schnelle Bestimmung des richtigen Lackrezeptes.<br />

Damit treffen Sie den Farbton ganz genau.<br />

Zuverlässig <strong>und</strong> direkt. Im Netz sind sämtliche Formeln<br />

aktuell gespeichert. Damit erhalten Sie sek<strong>und</strong>enschnell<br />

das genaue Mischverhältnis, Angaben zu<br />

Farbsystem <strong>und</strong> Vorlagennummern sowie Hinweise<br />

zu VOC-Gehalt.<br />

Der Weg zum <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Online-Service ist leicht zu<br />

finden. Sie Steuern einfach<br />

die Internetseite www.spieshecker.de<br />

an. Im Bereich<br />

Autoreparatur klicken Sie<br />

dann auf die Rubrik „Farbformelsuche“.<br />

Schon erscheinen<br />

die präzisen Daten<br />

auf Ihrem Bildschirm.


Service ColorNews 01.05<br />

18<br />

Der richtige Riecher<br />

unangenehm riechen, kann der Werkstattmitarbeiter<br />

den K<strong>und</strong>en schon bei der Fahrzeugannahme auf die<br />

Möglichkeit der Geruchsbeseitigung hinweisen.“<br />

Es modert, es müffelt, es stinkt. Die Beseitigung<br />

von üblen Gerüchen im Fahrzeug-Innenraum<br />

entpuppt sich als attraktives Zusatzgeschäft.<br />

Der Vorbesitzer hat geraucht. Der H<strong>und</strong> schwitzte auf<br />

dem Rücksitz. Und die Milchflasche kleckerte im Kofferraum.<br />

Der Dreck ist weg – doch der Geruch bleibt.<br />

Sitzt tief in den Polstern, den Matten, im Himmel,<br />

bleibt ein Autoleben lang präsent. Selbst kräftige<br />

Sprühreiniger überdecken diese Gerüche nur. Nach<br />

ein paar Tagen fällt das Raucherauto bei der Schnupperprobe<br />

wieder durch.<br />

Zeit für eine Intensivbehandlung beim Spezialisten.<br />

Er kann den „Geruchsschaden“ dauerhaft beseitigen.<br />

„Das eröffnet gerade Lackier- <strong>und</strong> Karosseriebetrieben<br />

ein interessantes Zusatzgeschäft“, so Klaus-Dieter<br />

Moser, Geschäftsführer des Kraftfahrzeugtechnischen<br />

Instituts (KTI). „Denn sollte es im Reparaturfahrzeug<br />

Erfolg versprechen zwei vom KTI in Kassel jetzt getestete<br />

Verfahren. Beide nehmen es sowohl mit dem<br />

berüchtigten kalten Zigarettenrauch auf, als auch mit<br />

solch feinen Düften wie dem Geruch von Tieren, Erbrochenem,<br />

Verdorbenem sowie Schimmel <strong>und</strong><br />

Brandschäden. Die notwendigen Investitionen liegen<br />

dabei auf vergleichsweise niedrigem Niveau. „Je<br />

nach Hersteller liegen die Kosten für ein Gerät zwischen<br />

200 <strong>und</strong> 450 Euro“, so Moser.<br />

Erstes Verfahren: der Einsatz von Ozon. Hierbei wird<br />

ein Generator – nach der gründlichen Vorreinigung<br />

des Innenraums – in das Fahrzeug gestellt. Nach<br />

dem Start des Gerätes läuft der Vorgang bei geschlossenem<br />

Fahrzeug ganz von selbst ab. Die Zeit<br />

richtet sich nach den Vorgaben des Herstellers <strong>und</strong><br />

dem Grad der Geruchsbelästigung.<br />

Eine Alternative bildet die Behandlung mit einem<br />

Konzentrat aus verschiedenen ätherischen Ölen,<br />

Glukose <strong>und</strong> natürlichen Extrakten. Das Verfahren<br />

gleicht ansonsten der Behandlung mit Ozon.<br />

Beide Systeme konnten im Test gute Ergebnisse erzielen.<br />

Doch wie lange hält die Wirkung an? Dazu KTI-<br />

Geschäftsführer Moser: „Nach erfolgter Reinigung<br />

haben wir die Fahrzeuge durch intensive Sonneneinstrahlung<br />

erwärmt. Eine erneute Geruchsbildung ist<br />

dabei nicht aufgetreten.“ Gute Vorzeichen für ein erfolgreiches<br />

Geschäft.


Reportage ColorNews 01.05<br />

20<br />

Reparatur hinter Gittern<br />

Inspektion, Karosserie oder Lackierung. In der Berliner<br />

Justizvollzugsanstalt Plötzensee greifen „schwere Jungs“<br />

zu Schraubenschlüssel <strong>und</strong> Pistole.<br />

Der dunkelblaue VW Golf rollt nur langsam vor das<br />

große Eisentor. Schrittgeschwindigkeit ist Vorschrift.<br />

Videokameras beobachten den Wagen. Hohe Mauern,<br />

Bewegungsmelder, Stacheldraht. Das Tor II der<br />

Justizvollzugsanstalt Plötzensee ist besonderes gut<br />

gesichert. Wer hier hinein will, braucht starke Nerven,<br />

seinen Personalausweis <strong>und</strong> einen festen Termin in<br />

der Gefängniswerkstatt. Denn hinter altem Backsteingemäuer,<br />

grauen Betonwänden <strong>und</strong> meterhohen<br />

Zäunen reparieren verurteilte Strafgefangene<br />

die Fahrzeuge ihrer K<strong>und</strong>en.<br />

Bevor der Golf jedoch den Wachposten passieren<br />

darf, wird er penibel kontrolliert. Kofferraum, Rücksitze,<br />

Motorhaube <strong>und</strong> Unterboden. In der Sicherheitsschleuse<br />

an Tor II untersuchen zwei Beamte die<br />

Fahrzeuge der Werkstattk<strong>und</strong>en äußerst sorgfältig.<br />

Bis in die letzten Winkel. Abschleppseil, Verbandskasten<br />

oder Wertsachen – alles streng verboten.<br />

„Nur wenn der Wagen absolut sauber ist, öffnen wir<br />

das Tor zum Innenhof“, erklärt Hans-Joachim Stein,<br />

Justizvollzugsbeamter an der Gefängnispforte.<br />

Ist das Fahrzeug endlich durchgecheckt, geht es<br />

durch die hellblaue, vergitterte Sperranlage direkt<br />

zur Reparaturannahme. Der Gefängnishof wirkt grau.<br />

Zahllose Garagen reihen sich im Halbkreis eng aneinander.<br />

Auch von innen sind die Mauern hoch.<br />

Triste Gefängniswirklichkeit.<br />

Hier parken die Dienstfahrzeuge der Justizvollzugsanstalt,<br />

im gleichen Trakt ist der Kfz-Betrieb unterge-


ColorNews 01.05<br />

Reportage<br />

21<br />

bracht. Etwas versteckt im hinteren Teil des Hofes erwarten<br />

Karosseriebaumeister Jürgen Zielke <strong>und</strong> seine<br />

Mannschaft die K<strong>und</strong>en in ihrer Werkstatt.<br />

Der Termin für die Instandsetzung am Golf wurde bereits<br />

vor Monaten vereinbart. Denn in Plötzensee ist<br />

die Warteliste lang. „Das Interesse ist in den vergangenen<br />

Jahren stark gestiegen“, betont der Leiter der<br />

Karosserie- <strong>und</strong> Lackierabteilung selbstbewusst.<br />

„Wir reparieren alle Marken, fachgerecht <strong>und</strong> günstig.<br />

Das hat sich in ganz Berlin herumgesprochen.“ Der<br />

Gr<strong>und</strong>: Mit einem günstigen St<strong>und</strong>enverrechnungssatz<br />

ist die Reparatur hier wirklich preiswert. Doch<br />

die Kapazitäten der freien Werkstatt hinter Gittern<br />

sind begrenzt. „In erster Linie warten wir die gesamte<br />

Fahrbereitschaft der Berliner Justizvollzugsanstalten.<br />

Erst danach können wir uns um die Privatk<strong>und</strong>schaft<br />

kümmern“, beschreibt der gelernte Karosseriebaumeister<br />

die Auftragslage.<br />

Trotzdem: An jedem der vier Karosseriearbeitsplätze<br />

in der großen Werkstatthalle wird repariert. Hier stehen<br />

die Fahrzeuge dicht an dicht. Werden von den<br />

Häftlingen Zündkerzen gewechselt, Scheinwerfer<br />

ausgetauscht. Im hinteren Teil kommen Busse <strong>und</strong><br />

Kleintransporter auf den Prüfstand. Die Beamten<br />

behalten ihre Mitarbeiter aus dem gläsernen Büro<br />

ständig im Blick.<br />

Ist der Schaden am VW Golf auf der Arbeitskarte<br />

erfasst, macht sich ein Werkstattmitarbeiter an die<br />

Reparatur. Schraubenschlüssel, Feilen, Zangen <strong>und</strong><br />

moderne Diagnosegeräte. Die Ausrüstung ist professionell.<br />

Hier findet sich alles, was das Mechanikerherz<br />

begehrt. Vielleicht auch das der Gefangenen?<br />

Strenge Sicherheitskontrollen sorgen dafür,<br />

dass das Werkzeug auch an Ort <strong>und</strong> Stelle bleibt.<br />

„Wer die Werkstatt betritt oder verlässt, wird genau<br />

durchsucht“, erklärt Manfred Pachur, Fachbereichsleiter<br />

für das Gefangenenarbeitswesen der Justizvollzugsanstalt.<br />

Morgens, mittags <strong>und</strong> abends.<br />

Mehrmals täglich tasten die Beamten die Häftlinge<br />

ab, suchen mit Detektoren nach verbotenen Gegenständen.<br />

Nichts verlässt die Werkstatt oder gelangt<br />

unbemerkt hinein. Einige „Klienten“ kommen mit<br />

Kommando in die Werkstatt. Das bedeutet: zwei Justizvollzugsbeamte<br />

begleiten den verurteilen Insassen<br />

von seiner Zelle bis zum Arbeitsplatz.<br />

Dort wird dann nach Reparaturanleitung der Hersteller<br />

instand gesetzt. Allerdings: Hinter den<br />

Gefängnismauern herrscht Facharbeitermangel.<br />

„Die Häftlinge kommen <strong>und</strong> gehen. Hier in Plötzensee<br />

sind die Strafgefangenen von 30 Tagen bis zu<br />

drei Jahren im Vollzug. Werden sie aus der Justizvollzugsanstalt<br />

entlassen oder verlegt, müssen wir nach<br />

neuen Mitarbeitern suchen“, beschreibt Manfred<br />

Pachur das Personalmanagement in der Gefängniswerkstatt.<br />

Ständiges Anlernen der Insassen ist die Folge. So<br />

wird auch der dunkelblaue Golf von einem Kfz-Helfer<br />

unter fachmännischer Anleitung des Karosseriebaumeisters<br />

repariert. Auf dem Prüfstand gleich nebenan<br />

sind gelernte Klempner oder Elektriker beschäftigt.<br />

Checken den Motor <strong>und</strong> setzen die Fahrzeugelektronik<br />

wieder in Gang.<br />

Ist der Karosserieschaden am VW beseitigt, öffnet<br />

sich das Werkstatttor. Dann rollt der Wagen über den<br />

Gefängnishof drei Garagen weiter. Hier wird ordentlich<br />

geschliffen, bevor das dunkelblaue Fahrzeug ein<br />

neues Blechkleid erhält. In der benachbarten Kabine<br />

stellt ein junger Strafgefangener sein handwerkliches<br />

Können unter Beweis. Das Ergebnis glänzt. Die<br />

Mitarbeiter strahlen.<br />

Doch bevor der Wagen dem K<strong>und</strong>en übergeben wird,<br />

prüft abschließend Jürgen Zielke noch genau, ob das<br />

Arbeitsergebnis wirklich stimmt. Gibt er grünes Licht,<br />

verlässt der Golf die Gefängniswerkstatt. An der<br />

Sicherheitsschleuse von Tor II versichern sich Hans-<br />

Joachim Stein <strong>und</strong> seine Kollegen, ob nichts hinausgeschmuggelt<br />

wird. Ist der Wagen „clean“ öffnet sich<br />

die Gefängnispforte.


Profi-Club ColorNews 01.05<br />

22<br />

PROFI-CLUB<br />

THEMENFORUM<br />

Optimaler<br />

Energieverbrauch<br />

Klare Konzepte. Wertvolle Praxistipps.<br />

Das Themenforum des <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Profi-Clubs informierte die Mitglieder<br />

über sinnvolle Energieeinsparung in<br />

der Werkstatt.<br />

Rainer van Loon <strong>und</strong><br />

Wolfgang Feyrer informierten<br />

die Clubmitglieder<br />

„Wie senken wir in unserer Lackierkabine den Energieverbrauch?“<br />

Nur eine von zahlreichen Fragen, die mehr<br />

als 40 Clubmitglieder mit nach Köln gebracht hatten.<br />

Klare Antworten beim Themenforum gab <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Verfahrenstechniker Wolfgang Feyrer: „Mit einem Frequenzumformer<br />

können Sie in Abhängigkeit von der<br />

Drehzahl der Elektromotoren den Prozessluftvolumenstrom<br />

der Anlage bedarfsgerecht optimieren. Die<br />

Heizkosten in der Kombikabine lassen sich durch gezielte<br />

Veränderungen der Luftführung reduzieren.“<br />

Hier kommt moderne Regelungstechnik zum Einsatz.<br />

Nach der Lackierung <strong>und</strong> bei längeren Lackierpausen<br />

wird die Anlage automatisch in effizienten Umluftbetrieb<br />

geschaltet. Das Ergebnis: In der Kabine werden<br />

bis zu 20 Prozent Energiekosten eingespart.<br />

Weniger ist mehr – im Profi-Club ging es um sparsamen<br />

Energieverbrauch in Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetrieben.<br />

Egal, ob Hallenheizung, Beleuchtung, Druckluft<br />

oder Trocknung – alles kam auf den Prüfstand.<br />

Wolfgang Feyrer <strong>und</strong> Rainer van Loon, Berater der<br />

Energieagentur NRW, standen den Teilnehmern mit<br />

kompetentem Rat zur Seite.<br />

„Nehmen Sie sich Zeit, <strong>und</strong> suchen Sie in Ihrer Werkstatt<br />

gezielt nach teuren Energiefressern“, empfahl<br />

Rainer van Loon. Das gilt vor allem für die Druckluftversorgung.<br />

„Eine winzige Leckage von nur einem Millimeter<br />

kostet den Betrieb knapp 4.000 Euro zusätzlich<br />

im Jahr“, rechnete der Experte vor. Deshalb ist professionelles<br />

Druckluftmanagement gefragt. Konkret bedeutet<br />

das: Regelmäßige Kontrolle von Druckluftwerkzeug<br />

<strong>und</strong> Leitungen. Defekte Geräte müssen repariert<br />

oder ausgetauscht werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: „Die<br />

Kompressoren sollten präzise auf die höchste benötigte<br />

Druckluftstärke der Werkzeuge eingestellt <strong>und</strong> direkt<br />

nach der Arbeit ausgeschaltet werden“, ergänzte<br />

Wolfgang Feyrer. Dadurch lassen sich die Energiekosten<br />

weiter senken.<br />

Klar, der Einsatz moderner Energiespartechnik kostet<br />

Geld. Doch die Investitionen lohnen sich. Wolfgang<br />

Feyrer: „Frequenzumformer <strong>und</strong> automatische Regelung<br />

der Luftstromführung in der Kabine haben sich<br />

nach drei bis vier Jahren rentiert.“ Eine Einschätzung,<br />

die erfahrene Clubmitglieder bestätigten. Ihre Empfehlung<br />

an die Kollegen: „Schließen Sie sich mit anderen<br />

Betrieben zu einem Strompool zusammen.“ Bei<br />

Preisverhandlungen mit Energieanbietern sichert das<br />

die Chance auf günstige Konditionen.<br />

„Die Möglichkeiten bei der Energieeinsparung sind<br />

vielfältig“ stellt Profi-Club Vorstandsvorsitzender<br />

Georg Tautz abschließend fest. „Wir unterstützen Sie<br />

dabei. Nutzen Sie die Kompetenz unserer Experten,<br />

damit Sie in der Werkstatt effizienter arbeiten.“<br />

PROFI-CLUB<br />

TERMIN<br />

Themenforum „Betriebsnachfolge“<br />

Das Unternehmen erfolgreich übergeben.<br />

Am 23.04.2005 bietet der Profi-Club konkrete<br />

Informationen r<strong>und</strong> um die Betriebsnachfolge.


ColorNews 01.05<br />

Profi-Club<br />

23<br />

Im Schatten der Sombreros<br />

Geheimnisvolle Tempel, pulsierende Lebensfreude, Entspannung pur<br />

an der Rivera Maya. Die Profi-Club Unternehmerreise nach Mexiko<br />

verzauberte mehr als 70 Mitglieder.<br />

Auf den Spuren versunkener Städte. Zwischen<br />

mächtigen Pyramiden <strong>und</strong> mystischen Kultstätten.<br />

Mitten im tropischen Wald. Teotihuacan, Chichen<br />

Itza. Hier entdeckten die Teilnehmer der Profi-Club<br />

Unternehmerreise die Ursprünge sagenumwobener<br />

Hochkultur der Maya, spürten die geheimnisvollen<br />

Rituale der Azteken.<br />

Blühende Vergangenheit <strong>und</strong> lebendige Gegenwart.<br />

Das Abenteuer Mexiko war berauschend, vielfältig.<br />

In der pulsierenden Metropole Mexiko City genauso<br />

wie in den malerischen Gassen der alten Kolonialstadt<br />

Guanajuato. Lebensfreude pur, überall spielte<br />

Musik. Traditionelle Mariachi-Kapellen, rhythmischer<br />

Salsa <strong>und</strong> Merengue. Dazu genossen die Profi-Club<br />

Mitglieder typisch mexikanische Speisen <strong>und</strong> natürlich<br />

feurigen Tequila.<br />

Doch Mexiko hatte noch mehr zu bieten. Den Clubmitgliedern<br />

öffneten sich tiefe Einblicke in das traditionsreiche<br />

Keramikhandwerk. Sie erlebten spektakuläre<br />

Natur, konnten an endlosen, weißen Stränden<br />

der Rivera Maya entspannen. Sonne tanken <strong>und</strong><br />

frische Kräfte sammeln. Schließlich wartete zu<br />

Hause graues Winterwetter <strong>und</strong> hektischer Werkstattalltag.<br />

Das große Familientreffen<br />

Der Profi-Club trifft sich am 9. September 2005<br />

PROFI-CLUB<br />

AKTUELL<br />

zur Mitgliederversammlung im „Phantasialand“ Brühl.<br />

Freuen Sie sich drauf. Diesmal wird das „Familientreffen“<br />

wieder etwas ganz besonderes. Ursache: Der<br />

Profi-Club feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum.<br />

Gr<strong>und</strong> genug, die bewegte Vergangenheit<br />

wieder aufleben zu lassen. Zeit, die Weichen neu zu<br />

stellen <strong>und</strong> den Geburtstag kräftig zu feiern.<br />

Lange Tradition <strong>und</strong> große Zukunft. Der Club besitzt<br />

viel Kontinuität. „Nur gemeinsam sind wir stark, können<br />

wir unsere Interessen durchsetzen“, so formulierte<br />

es damals Dieter Nixdorf, der erste Vorsitzende<br />

des Profi-Clubs. Damit beschrieb er eine Vision, die<br />

bis heute lebt. Denn der Profi-Club setzt sich weiterhin<br />

mit starker Stimme für die Interessen der Lackierer<br />

ein. Die Mitglieder sind aktiv, nutzen die Themenforen,<br />

diskutieren mit Experten über die Zukunft unserer<br />

Branche.<br />

Um sich auch in Zukunft den Themen der Branche<br />

erfolgreich stellen zu können, braucht der Club die<br />

Unterstützung aller „Profis“. Die Mitgliederversammlung<br />

im „Phantasialand“, Brühl, wird die Kraft der Gemeinschaft<br />

demonstrieren. Dort erwarten die Gäste<br />

lebhafte Debatten, die Neuwahl des Vorstandes <strong>und</strong><br />

ein abwechslungsreiches Programm. Weitere Informationen<br />

liefern die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> K<strong>und</strong>enberater<br />

oder das Clubsekretariat unter Tel. 01802/742582.<br />

Wir zählen auf Sie!


Poolpartner ColorNews 01.05<br />

24<br />

Reine Luft<br />

für die Kabine<br />

Die modernen Maschinen produzieren am laufenden<br />

Band. So entsteht der Rohstoff für robuste Filtermatten<br />

<strong>und</strong> stabile Taschenfilter. Absolute Präzision <strong>und</strong><br />

strenge Qualitätskontrollen bestimmen den gesamten<br />

Fertigungsprozess. Das Geheimnis der Viledon Filtration:<br />

die mikroskopisch feine Faserstruktur. Sie sorgt<br />

in der Lackierkabine für absolut reine Luft.<br />

Hinter den verschlossenen Türen im werkseigenen<br />

Technikum des Familienunternehmens „programmiert“<br />

ein starkes Team aus Ingenieuren <strong>und</strong> Chemikern<br />

den „intelligenten“ Stoff. Hier testen Experten<br />

ständig neue Eigenschaften oder unterstützen ihre<br />

K<strong>und</strong>en mit individuellen Systemlösungen. Forschen<br />

<strong>und</strong> entwickeln mit viel Liebe zum Detail. Das ist der<br />

Gr<strong>und</strong> für den weltweiten Erfolg der Freudenberg<br />

Vliesstoffe KG.<br />

Lackierer in der ganzen Welt setzen<br />

auf moderne Filtertechnik von Freudenberg<br />

Marke Viledon. Das Erfolgsprinzip aus<br />

Weinheim: Innovation mit langer Tradition.<br />

Dünne Nadeln kämmen feine Fasern. Gleichmäßig<br />

<strong>und</strong> mit viel Präzision rattert die Faservliesanlage r<strong>und</strong><br />

um die Uhr. Fügt den zarten Stoff sorgfältig zusammen.<br />

Der moderne Webstuhl „krempelt“ bahnenweise<br />

Vlies. Rotierende Walzen verdichten schließlich den<br />

Flor. Hier in den weitläufigen Werkshallen von<br />

Freudenberg wird synthetischer Vliesstoff hergestellt.<br />

Innovation <strong>und</strong> Fortschritt haben in Weinheim eine<br />

lange Tradition. Schon 1850 schrieb das Unternehmen<br />

mit der Produktion von Lackleder Geschichte.<br />

Damals gerbten die Arbeiter Kuhhäute zur Fabrikation<br />

von Schuhen. 1938 stellte Freudenberg Kunstleder<br />

her, das Ausgangsmaterial für den modernen<br />

Vliesstoff. Die Marke „Viledon“ wurde geboren. 1957<br />

folgten die ersten Filter.<br />

Heute sind die modernen Produkte <strong>und</strong> das innovative<br />

Know-how aus Weinheim in Werkstätten <strong>und</strong> der<br />

Automobilindustrie weltweit gefragt. Längst ist das<br />

Familienunternehmen zum Global Player aufgestiegen.<br />

In 47 Ländern sorgten 4.877 Mitarbeiter alleine<br />

im Geschäftsbereich Vliesstoffe für einen Umsatz<br />

von 796 Millionen Euro im Jahr 2003. Damit ist die<br />

Unternehmensgruppe Freudenberg der führende<br />

Hersteller für synthetische Vliesstoffe.<br />

Viel Innovationskraft, hohe Qualitätsmaßstäbe <strong>und</strong><br />

enge K<strong>und</strong>enbindung. Das Erfolgsrezept des Traditionsunternehmens<br />

überzeugt aus Leidenschaft für<br />

reine Luft. www.viledon-filter.de<br />

A B R A S I V E S


ColorNews 01.05<br />

Poolpartner<br />

25<br />

Saubere Hände<br />

ohne Wasser<br />

Absolute Sauberkeit ist die Voraussetzung für ein perfektes<br />

Lackierergebnis. Die Reinigung der Hände ist<br />

gerade für Lackierer besonders wichtig. Sie verhindern<br />

zusätzlichen Staubeintrag in die Kabine <strong>und</strong> vermeiden<br />

Fehlstellen. Für eine gründliche <strong>und</strong> sanfte<br />

Beseitigung starker Verschmutzungen hat STOKO ®<br />

Skin Care ein effektives Handreinigungstuch entwickelt.<br />

Das reinigende KRESTO KWIK-WIPES ® Tuch entfernt<br />

Öle, Fette, Schmierstoffe <strong>und</strong> Ruß nach Angaben des<br />

Herstellers zuverlässig <strong>und</strong> rückstandslos. Ganz<br />

ohne Wasser. Das sorgt für einen flexiblen Einsatz in<br />

der Werkstatt.<br />

Die hohe Schmutzaufnahme des Tuchmaterials ist<br />

laut STOKO ® Skin Care besonders hautverträglich <strong>und</strong><br />

völlig frei von Terpenen <strong>und</strong> Limonenen. Zwei handliche<br />

Verpackungen als wiederverschließbarer 10er<br />

Pack oder Behälter mit 70 Einzeltüchern bieten eine<br />

schnelle <strong>und</strong> praktische Reinigung, so der Werkstattausrüster.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.stoko.com<br />

Kleine Flächen, große Leistung<br />

Leichte Blessuren oder feine Kratzer – die Reparatur<br />

kleiner Schäden verlangt Präzision <strong>und</strong> Effizienz. Für<br />

den Lackierbetrieb bedeutet das: Auf ein perfektes<br />

Zusammenspiel von Mensch, Material <strong>und</strong> Technik<br />

kommt es an. Jeder Handgriff muss sitzen. Nur mit<br />

einer effektiven Verarbeitung ist die Instandsetzung<br />

auf kleinen Flächen wirklich rentabel. Das gilt auch<br />

für den Einsatz des richtigen Werkzeugs. Denn spezielle<br />

Spritzpistolen für den Spot-Repair-Bereich erleichtern<br />

die Lackierung <strong>und</strong> reduzieren Arbeitszeit.<br />

Der Werkstattausrüster SATA bietet eine praxisgerechte<br />

Lösung. Die neue Lackierpistole Minijet 4<br />

HVLP sorgt nach Angabe des Herstellers mit breitem<br />

Spritzstrahl <strong>und</strong> feiner Zerstäubung für schnelles<br />

<strong>und</strong> streifenfreies Beilackieren. Egal, ob konventionelles<br />

Material oder Wasserlacke – die HVLP-Niederdruck-Technologie<br />

garantiert einen effektiven<br />

Materialverbrauch. Mit einem Auftragswirkungsgrad<br />

von über 65 Prozent verspricht der Hersteller eine<br />

Materialeinsparung von 30 Prozent. Zusätzlich optimiert<br />

laut SATA der QCC-Schnellwechselbecher den<br />

Arbeitsablauf. Spezielle Spot-Repair-Düsen (von 0,8<br />

bis 1,4 mm) ermöglichen eine feine Dosierung <strong>und</strong><br />

flexible Verarbeitung.<br />

Ein weiterer Vorteil für die Werkstatt: Durch die<br />

kleinen Baumaße sind auch schwer zugängliche<br />

Fahrzeugstellen gut erreichbar. Die optimale Handgeometrie<br />

der Minijet 4 HVLP ermöglicht präzises<br />

<strong>und</strong> ermüdungsfreies Arbeiten, so der Werkstatt ausrüster.<br />

Durch die beidseitige R<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Breitstrahlregulierung<br />

können sowohl Rechts- wie Linkshänder<br />

die Lackierpistole bequem bedienen.<br />

www.sata.com


Interview ColorNews 01.05<br />

26<br />

„Gute Noten für die<br />

Werkstatt“<br />

Der ADAC stellt Kfz-Betriebe<br />

regelmäßig auf den Prüfstand.<br />

Wie testen die gelben Engel?<br />

Prüft Europas größter Automobilclub<br />

künftig auch Karosseriebetriebe?<br />

Antworten vom Werkstattexperten<br />

Helmut Schmaler.<br />

Sind Sie mit der Leistung deutscher Automobilwerkstätten<br />

zufrieden?<br />

Das Ergebnis unseres aktuellen Werkstatt-Tests ist<br />

positiver ausgefallen als in den vergangenen Jahren.<br />

Doch Licht <strong>und</strong> Schatten wechseln sich stark ab. Das<br />

wird besonders bei der Wartungsqualität deutlich. Einige<br />

der geprüften Betriebe erreichen bei Service <strong>und</strong><br />

Instandsetzung 90 Prozent auf unserer Punkteskala.<br />

Das bedeutet Spitzenleistung. Andere liegen nicht<br />

einmal im Mittelfeld. Der zweite große Unterschied:<br />

Die Kosten für eine Inspektion. Teilweise sind Werkstattrechnungen<br />

um bis zu 100 Euro teurer, bei vergleichbarer<br />

Leistung. Es gibt also noch einiges zu tun.<br />

Gibt es Unterschiede zwischen freien <strong>und</strong> markengeb<strong>und</strong>enen<br />

Werkstätten?<br />

Ja. Wir haben mit unserem Team im vergangenen<br />

Herbst 36 Markenbetriebe <strong>und</strong> 34 unabhängige<br />

Werkstätten getestet. Der Vergleich zeigt: Trotz unterschiedlicher<br />

Leistung schneiden die Fabrikatsgeb<strong>und</strong>enen<br />

insgesamt besser ab. 72 Prozent der Wartungsarbeiten<br />

waren einwandfrei. Der Gr<strong>und</strong>: Die<br />

Service-Standards einiger Automobilhersteller haben<br />

sich deutlich verbessert. Dagegen stellte nur jeder<br />

zweite freie Betrieb unsere Testk<strong>und</strong>en zufrieden.<br />

Allerdings finden die Autofahrer hier das bessere<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Viele Werkstätten ohne<br />

Markenbindung sind flexibler <strong>und</strong> bieten gute Wartungsarbeiten<br />

zu günstigen Konditionen. Doch in Zukunft<br />

müssen auch die Freien an ihrer Service- <strong>und</strong><br />

Wartungsqualität arbeiten.<br />

Ist Ihr Werkstatt-Test bei der geringen Anzahl geprüfter<br />

Kfz-Betriebe überhaupt repräsentativ?<br />

Natürlich spiegeln wir nur einen Teil der Realität in<br />

deutschen Werkstätten wider. Wir geben mit dem<br />

ADAC Werkstatt-Test jedoch wichtige Impulse. Für<br />

mehr Qualität <strong>und</strong> mehr Service. Unsere jahrzehnte-


ColorNews 01.05<br />

Interview<br />

27<br />

lange Erfahrung bietet eine solide Gr<strong>und</strong>lage, um die<br />

Leistung der Werkstätten zu bewerten. Dafür sorgt<br />

auch die Konzeption der Tests. Nur Modelle der Mittelklasse<br />

gehen auf geheime Probefahrt in die Werkstatt.<br />

Kilometerstand, Wartungsintervalle, Fahrzeugtechnik<br />

– alles entspricht dem durchschnittlichen<br />

Straßenbild.<br />

Wie überprüfen Sie die Leistungen der Werkstätten<br />

konkret?<br />

Werden künftig auch Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe<br />

durch den ADAC getestet?<br />

Nein. Es ist sehr aufwendig, einen vergleichenden<br />

Test bei Karosserie- oder Lackschäden durchzuführen.<br />

Dazu müssten wir für die Fahrzeuge immer<br />

die gleiche Unfallsituation simulieren. Mit K<strong>und</strong>enfahrzeugen<br />

ist das unmöglich. Außerdem können<br />

wir die rechtliche Seite bei Haftpflichtschäden nicht<br />

bewerten.<br />

Wir führen unsere Tests vor allem in Ballungszentren<br />

durch. Zunächst legen wir in der Münchener Zentrale<br />

Vorgaben wie Fahrzeugtypen, Fehlerquellen <strong>und</strong> Testgebiete<br />

fest. Dann werden in den regionalen ADAC<br />

Prüfzentren Fahrzeuge ausgewählter Mitglieder<br />

präpariert, die ihre Werkstatt anschließend als Testk<strong>und</strong>en<br />

besuchen. Egal, ob defekte Kofferraumbeleuchtung,<br />

Fehler in der Fahrzeugelektronik, falscher<br />

Reifendruck, zu geringe Kühlflüssigkeit oder zu wenig<br />

Lenköl – die Wartungsqualität wird anhand der<br />

tatsächlich festgestellten Mängel gemessen. Die Fehler<br />

sind bei allen geprüften Werkstätten gleich. Nach<br />

der Wartung im Kfz-Betrieb checken unsere Techniker<br />

<strong>und</strong> Ingenieure den Wagen ganz genau durch. Sie<br />

machen sich ein präzises Bild vom handwerklichen<br />

Können des Testkandidaten. Daneben prüfen unsere<br />

Experten, ob die Rechnung wirklich der ausgeführten<br />

Werkstattleistung entspricht oder ob falsche Pauschalbeträge<br />

abgerechnet wurden.<br />

Zusätzlich bewerten die ADAC-Mitglieder den K<strong>und</strong>enservice<br />

der Werkstatt. Die Servicefre<strong>und</strong>lichkeit<br />

wird mit 30 Prozent im Gesamtergebnis berücksichtigt.<br />

Wichtig ist für uns: Der Auftrag sollte gemeinsam<br />

mit dem K<strong>und</strong>en in der Direktannahme am Fahrzeug<br />

besprochen werden. Auftragsbestätigung <strong>und</strong> genauer<br />

Kostenvoranschlag müssen schriftlich erfolgen.<br />

Um den K<strong>und</strong>en über mögliche Zusatzarbeiten rechtzeitig<br />

informieren zu können, sollte die Werkstatt die<br />

individuellen K<strong>und</strong>endaten abfragen. Und natürlich<br />

ist die Termintreue des Betriebes besonders wichtig.<br />

Stimmen Wartungsqualität <strong>und</strong> Service, dann gibt es<br />

gute Noten für die Werkstatt.<br />

Worauf kommt es in Zukunft in freien Werkstätten<br />

an?<br />

Für alle Kfz-Werkstätten, Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetriebe<br />

bleibt weiterhin ein hohes Qualitätsniveau entscheidend<br />

für den Erfolg. Nur so sichern die Unternehmen<br />

ihre Zukunft. Hier müssen gerade freie<br />

Kfz-Betriebe noch mehr an ihren Standards arbeiten.<br />

Allerdings: Schon heute sind viele Freie flexibler als<br />

die Markenwerkstatt. Im Preis <strong>und</strong> beim Service. Das<br />

zeigen unsere Werkstatt-Tests immer wieder.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Ob Wartung oder Reparatur – die<br />

Werkstatt muss künftig mit ihrer Leistung überzeugen.<br />

Für die fachgerechte Arbeit werden jedoch die<br />

Informationen der Automobilhersteller immer wichtiger.<br />

Werkstätten ohne Markenanbindung haben<br />

es hier heute eindeutig schwerer. Trotz EU-Gruppenfreistellungsverordnung,<br />

die den unabhängigen<br />

Werkstätten den freien Zugang zu den Fahrzeuginformationen<br />

garantieren soll. Die Freien müssen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich alle Fahrzeugmarken warten <strong>und</strong> reparieren<br />

können. Das erwarten die K<strong>und</strong>en. Deshalb<br />

spielt eine zuverlässige Fehlerdiagnose, genaue<br />

Kenntnisse der Fahrzeugelektronik <strong>und</strong> moderne<br />

Werkstattausrüstung in Zukunft eine große Rolle.<br />

Nur mit dem jeweils aktuellen Stand der Technik <strong>und</strong><br />

f<strong>und</strong>iertem Wissen können die Betriebe auch morgen<br />

noch fachgerecht reparieren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Helmut Schmaler


International ColorNews 01.05<br />

28<br />

Wilder Westen<br />

In den USA gehören<br />

Karosserie <strong>und</strong> Lack<br />

untrennbar zusammen.<br />

Große Reparaturketten<br />

<strong>und</strong> mobile Lackierer<br />

prägen die Branche.<br />

Endloser Asphalt durchzieht das Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten. Zwischen West- <strong>und</strong> Ostküste<br />

sind die Straßen länger, die Highways breiter.<br />

Ein Eldorado für Autofahrer.<br />

In den USA sorgen 220 Millionen registrierte Fahrzeuge<br />

für viel Verkehr <strong>und</strong> ein blühendes Reparaturgeschäft.<br />

Große Straßenkreuzer, geräumige Vans<br />

oder bullige Jeeps brauchen viel Platz im Karosseriebetrieb.<br />

Deshalb werden die r<strong>und</strong> 17 Millionen<br />

Unfallschäden im Vergleich zu Deutschland meist in<br />

großen Karosseriewerkstätten oder im Netz landesweiter<br />

Reparaturketten instand gesetzt.<br />

„Karosserie <strong>und</strong> Lack gehören in Amerika immer zusammen“,<br />

weiß Johannes Fischermann, <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Produktmanager für die USA <strong>und</strong> Kanada. „Auch<br />

kleine Betriebe werden nicht von Inhabern, sondern<br />

von Managern geführt.“ Reparaturfabriken zählen<br />

bis zu 50 Mitarbeiter <strong>und</strong> sind mit ein oder mehreren<br />

Kombikabinen ausgestattet. Dort führen freie<br />

Lackierer die Reparaturlackierung durch. Der Lohn<br />

richtet sich in der Regel nach der Anzahl lackierter<br />

Fahrzeuge. Festanstellungen gibt es kaum.<br />

Auf Parkplätzen, vor Supermärkten oder in den<br />

Straßen mitten in Downtown ist das Geschäft fest in<br />

der Hand von Lackdoktoren. Der Trend heißt Quick<br />

Repair <strong>und</strong> wird bei den Amerikanern immer beliebter.<br />

Schnell <strong>und</strong> günstig lautet die Devise. Strenge<br />

Umweltauflagen spielen beim Lackieren zwischen<br />

Ost- <strong>und</strong> Westküste übrigens keine Rolle. Nur im Sonnenstaat<br />

Kalifornien sind ausschließlich High-Solid-<br />

Lacke erlaubt.<br />

Allerdings: Das Interesse an Wasserlacken steigt.<br />

Doch von einer VOC-Regelung wie in Europa ist man<br />

noch meilenweit entfernt. Die Lackierer müssen andere<br />

Herausforderungen meistern. „Die extremen<br />

klimatischen Unterschiede im Land erfordern viel<br />

Flexibilität“, berichtet Johannes Fischermann. „In den<br />

Lackierwerkstätten im Süden klettert die Temperaturen<br />

tagsüber auf bis zu 45 Grad. Dort wird im Sommer<br />

nur nachts lackiert. Im Norden ist es hingegen<br />

nass <strong>und</strong> kalt.“ Das erfordert viel Know-how.<br />

Doch selbst in den großen Karosseriebetrieben<br />

wird nach dem Prinzip „learning by doing“ repariert.<br />

Eine klassische Ausbildung gibt es für Lackierer<br />

nur auf technischen Privatschulen. Deshalb sorgen<br />

die <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Training Center in Plymouth,<br />

Atlanta <strong>und</strong> Los Angeles für eine intensive Schulung<br />

der Lackierer. Damit der wilden Westen richtig<br />

glänzt.


ColorNews 01.05<br />

News<br />

29<br />

Recht(s) <strong>und</strong> Links<br />

TIPP<br />

Gehaltsextras: Benzin statt Bares<br />

Es ist sinnvoller, Mitarbeiter mit einer Sachleistung<br />

statt mit einem Lohnzuschuss für ihr besonderes Engagement<br />

im Betrieb zu belohnen. Denn der Fiskus<br />

erhebt Steuern auf Lohnzuschüsse. Das gilt auch für<br />

zweckgeb<strong>und</strong>ene Gehaltszuschüsse, die allen Mitarbeitern<br />

angeboten werden. Der B<strong>und</strong>esfinanzhof<br />

stellte jüngst klar, dass auch die Freigrenze von 44<br />

Euro für steuerfreie Sachbezüge dabei keine Anwendung<br />

findet (Aktenzeichen VI R 51/03). In besagtem<br />

Fall hatte ein Unternehmen seinen Mitarbeitern angeboten,<br />

die Mitgliedsgebühr in einem Sportverein<br />

oder Fitnessclub zu übernehmen, wenn der Beschäftigte<br />

einen Nachweis darüber vorlegt. Der Arbeitgeber<br />

hatte dabei keine Lohnsteuer an das Finanzamt abgeführt.<br />

Anders steht es um Gutscheine für Produkte<br />

<strong>und</strong> Tankbons: sie bleiben steuerfrei.<br />

Arbeit, Recht <strong>und</strong> Steuern im Internet<br />

www.b<strong>und</strong>esarbeitsgericht.de<br />

Homepage des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts. Aktuelle Urteile<br />

finden Sie unter der Rubrik „Pressemitteilungen“.<br />

www.bmwa.b<strong>und</strong>.de<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit. Hier<br />

finden Sie auch umfangreiche Informationen, die die<br />

betriebliche Praxis erleichtern.<br />

Geplanter Urlaub – geplatzter Urlaub?<br />

Unternehmer dürfen ihren Arbeitnehmern schon bewilligte<br />

Urlaubstage nicht streichen, wenn es durch<br />

die Krankheit von Kollegen zu „außergewöhnlichen<br />

Personalengpässen“ kommt. Laut einem Urteil des<br />

Arbeitsgerichtes Ulm (Aktenzeichen 1 Ca 118/03)<br />

muss dazu vereinbart worden sein, dass es zulässig<br />

ist, den Urlaub einseitig zu streichen. Persönliche Belange<br />

des Arbeitnehmers seien dabei allerdings zu<br />

berücksichtigen.<br />

Steuervorteile bei Betriebsübernahme auf Rentenbasis<br />

Übernehmen Sohn oder Tochter Papas Karosserieoder<br />

Lackierbetrieb gegen eine laufende Rente, so<br />

können sie sich auch noch später für die steuergünstigste<br />

Variante entscheiden <strong>und</strong> müssen sich nicht im<br />

vorhinein auf ein bestimmtes Zahlungsmodell festlegen.<br />

Das entschied der B<strong>und</strong>esfinanzhof (Aktenzeichen<br />

X R 135/98). Wurde zum Beispiel zunächst eine<br />

feste „Leibrente“ vereinbart, steht es der Familie frei,<br />

auch nach Jahren auf eine komplett steuerlich absetzbare<br />

variable Rente umzuschwenken. Steuerexperten<br />

empfehlen, im Vertrag darauf zu achten,<br />

wann oder zu welchem Anlass die Rentenhöhe auszuhandeln<br />

ist.


Termine ColorNews 01.05<br />

30<br />

ColorNews<br />

Termine 05<br />

02.04. – 06.04. Amitec – Fachmesse<br />

für Werkstatt, Teile <strong>und</strong> Service<br />

Leipzig<br />

Leipziger Messe<br />

Tel.: 03 41 / 6 78 82 20<br />

06./07.04. CUI Seminar<br />

„Rating“<br />

CUI Service Center<br />

Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />

19.04. – 20.04. Scratch Repair<br />

Lohfelden<br />

KTI GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 05 61 / 5 10 81-0<br />

20./21./22.04. ZKF-Lehrgang<br />

„Flüssiggas“<br />

Zentralverband Karosserie<strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

Tel.: 0 61 01 / 40 61 -0<br />

21.04. CUI Seminar<br />

„BWL 1"<br />

CUI Service Center<br />

Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />

23.04. Themenforum<br />

„Betriebsnachfolge“<br />

Köln<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Profi-Club e.V.<br />

27./28.04. CUI Seminar<br />

„Schadenannahme“<br />

CUI Service Center<br />

Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />

12.05. Carisma – Eine Einführung<br />

Schweinfurt<br />

UCC-Akademie<br />

Tel.: 0 97 21 / 77 43 88<br />

19. – 22.05. <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

26. – 29.05. Unternehmerseminar<br />

Sizilien<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

23. – 25.05. Lackakademie<br />

„Nuancieren“<br />

Training Center Köln<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

26. – 28.05. ZKF-B<strong>und</strong>esverbandstag 2005<br />

Saarbrücken<br />

Zentralverband Karosserieu.<br />

Fahrzeugtechnik<br />

Tel.: 0 61 01 / 40 61 -0<br />

03.06. CUI Seminar<br />

„Nachfolge“<br />

CUI Service Center<br />

Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />

07.06. Behebung kleinster Karosserieschäden<br />

Lohfelden<br />

KTI GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 05 61 / 5 10 81 -0<br />

08.06. CUI Seminar<br />

„Neue Rechtsberatung“<br />

CUI Service Center<br />

Tel.: 0 18 02 / 28 42 84<br />

16.06. Vom Schadenereignis bis<br />

zur Reparaturfertigstellung<br />

Lohfelden<br />

KTI GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 05 61 / 5 10 81 -0<br />

17.06. CUI Seminar<br />

„Versicherungen“<br />

CUI Service Center<br />

0 18 02 / 28 42 84<br />

27. – 29.06. Lackakademie<br />

„Design“<br />

Training Center Köln<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Glücklicher<br />

Gewinner<br />

Der letzte Preis des großen Poolpartner Gewinnspiels<br />

2004 geht ins hessische Dautphetal. Der glückliche<br />

Gewinner heißt Bernd Leinweber. Er ist Inhaber des<br />

Lackier- <strong>und</strong> Karosseriebetriebs Leinweber. Sein<br />

Gewinn: Ein hochwertiger Digital CamCorder von<br />

Sony. Erste Filmaufnahmen sind bereits geplant.<br />

„Das <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Unternehmerseminar nach Sizilien<br />

halten wir natürlich in Bild <strong>und</strong> Ton fest“, freut sich<br />

der Fahrzeuglackierermeister aus der kleinen Stadt<br />

an der Lahn. Alle Poolpartner <strong>und</strong> die ColorNews gratulieren.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Neuer Stern,<br />

alte Teile<br />

Ganz gleich, ob Lenkräder, Stoßfänger, Tür, oder<br />

Interieur – das neue Gebrauchtteile Center von<br />

Mercedes-Benz ist immer gut sortiert. Hier bei der<br />

MB GTC GmbH in Neuhausen auf den Fildern werden<br />

Altfahrzeuge demontiert, verwertbare Ersatzteile geprüft<br />

<strong>und</strong> sorgfältig aufbereitet. Die Auswahl ist groß:<br />

h<strong>und</strong>erttausende Teile stehen ständig zur Verfügung.<br />

Schnell <strong>und</strong> direkt. Für die zeitwertgerechte<br />

Reparatur in der Werkstatt. Von der linken Blinkleuchte<br />

eines 70er Baujahrs bis zum rechten Kotflügel<br />

der neuen S-Klasse. Alle qualitätsgeprüften Teile<br />

erhalten zwölf Monate Garantie <strong>und</strong> sind im Internet<br />

abrufbar. Ein Klick <strong>und</strong> das gebrauchte Ersatzteil ist<br />

bestellt: www.mbgtc.de<br />

Persönliche Beratung erhalten Sie unter<br />

Tel.: 07 11/1 77 00 00<br />

K<strong>und</strong>enberater Jörg Sonnenberg<br />

übergibt den Preis<br />

an Bernd Leinweber.


ColorNews 01.05<br />

Branche<br />

31<br />

„Mensch<br />

mit Herzblut“<br />

Ein Original geht. Alfred Schmittchen macht Schluss.<br />

Nach 45 Jahren bei <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> geht der gelernte<br />

Ingenieur für Lacktechnik im Juli in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Logistik, Vertrieb, Produktion –<br />

seine Tätigkeiten waren vielfältig. Kaum jemand kennt<br />

den Kölner Lackhersteller so gut wie er. „Alfred<br />

Schmittchen war nicht nur für den Lack, sondern<br />

vor allem für die Menschen da“, charakterisiert Geschäftsführer<br />

Georg Tautz den engagierten Mitarbeiter.<br />

Er selbst sieht es gelassen <strong>und</strong> gibt seinen<br />

Kollegen einen guten Rat mit auf den Weg: „Die<br />

Mannschaft macht das Spiel. Engagiert Euch so, als<br />

wäre es Eure eigene Firma. Dann kommt der Erfolg.“<br />

Alfred Schmittchen<br />

<strong>und</strong> Georg Tautz<br />

DEKRA wird<br />

Schadenmanager<br />

Aktuelle Meldung: Im Falle eines Unfalls arbeitet die<br />

DEKRA künftig enger mit den Versicherern zusammen.<br />

In Zukunft sollen DEKRA-Sachverständige im<br />

Servicenetz der DEKRA Automobil GmbH <strong>und</strong> anderen<br />

Werkstätten den Schaden managen. Das Ziel:<br />

Der Gutachter nimmt die Daten auf, kalkuliert <strong>und</strong><br />

übernimmt die komplette Abwicklung mit der Assekuranz.<br />

Mehr Informationen in der nächsten ColorNews.<br />

Wachablösung<br />

bei Wolf<br />

Näher<br />

dran<br />

Rechts ein Unfallwagen, links der Helikopter. Im<br />

Karosserie- <strong>und</strong> Lackierbetrieb Alicke aus Rielasingen<br />

ist man flexibel. Da wird die Werkstatt schnell zum<br />

Hangar. Zwei Wochen kreative Handarbeit <strong>und</strong><br />

schon strahlt die McDonald-Douglas 500 aus der<br />

Schweiz in neuem Glanz. Die Werkstatt-Crew von<br />

Karl-Heinz <strong>und</strong> Oliver Alicke verleiht Flügel. Und<br />

verzierte die Maschine mit einem alpenländer<br />

„Steinbock“.<br />

Buntes Design statt ödem Grau. Ein Drucker mit<br />

Motiv, die Maus im Glitzerlook oder schillernde Effekte<br />

am Computer. Wenn Hardy Becker zur Airbrush-Pistole<br />

greift, wird das Bürowerkzeug zum<br />

echten Designerstück. Motive für Fans vom 1. FC<br />

Köln, den Teeladen in der Nachbarschaft oder eine<br />

asiatische Unternehmensgruppe. Die Kreativität<br />

des Fahrzeuglackierers aus Pulheim kennt keine<br />

Grenzen. www.identica-hardy-becker.de<br />

Wechsel beim Poolpartner Wolf Anlagen-Technik<br />

GmbH & Co. KG. Nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit<br />

für den Werkstattausrüster im Außendienst geht<br />

Gebietsleiter Heinz-Jürgen Widler jetzt in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. „Mit viel Kompetenz <strong>und</strong> Erfahrung<br />

hat Heinz-Jürgen Widler in Nordrhein-Westfalen<br />

unseren K<strong>und</strong>enkreis aufgebaut, erweitert <strong>und</strong><br />

zuverlässig betreut“, lobt Vertriebsleiter Alois Dobler<br />

seinen langjährigen Mitarbeiter. Sein Nachfolger steht<br />

bereits fest. Dipl.-Ing. Frank Schefer übernimmt ab<br />

sofort die K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> ist künftig bei Wolf<br />

für die Projektplanung <strong>und</strong> -realisierung zuständig.<br />

Die notwendigen Kenntnisse bringt er mit – er verfügt<br />

bereits über zehn Jahre Branchenerfahrung.<br />

Dipl.-Ing. Frank Schefer<br />

Alles unter einem Dach. Verspiegeltes Glas, fester<br />

Beton <strong>und</strong> edler Stahl – das neue Trainings-, Informations-<br />

<strong>und</strong> Dokumentationszentrum für Reparaturtechnik<br />

im schwäbischen Calw wirkt transparent.<br />

Hier, in den heiligen Hallen der ktd GmbH,<br />

kommt ab sofort innovative Karosserie- <strong>und</strong><br />

Lackiertechnik auf den Prüfstand. In dem hochmodernen<br />

Gebäude forscht, repariert <strong>und</strong> unterrichtet<br />

das Team um Geschäftsführer Manfred Wörner<br />

Werkstätten <strong>und</strong> Automobilhersteller. Mehr Informationen<br />

unter www.ktd-online.de


ems-p.de<br />

Freie Fahrt mit<br />

GREENTEC.<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> – näher dran.<br />

www.spieshecker.de<br />

Mit GREENTEC können Sie sicher durchstarten. Alle Produkte<br />

unserer GREENTEC Line erfüllen die strengen gesetzlich vorgeschriebenen<br />

VOC-Grenzwerte, sind besonders wirtschaftlich<br />

<strong>und</strong> anwenderfre<strong>und</strong>lich. Zum Beispiel der Permahyd ® Wasserbasislack<br />

Serie 280.

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