Augen auf und Ohren spitzen - Spies Hecker GmbH
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2,30 EURO<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Ohren</strong><br />
<strong>spitzen</strong><br />
Kommentar<br />
Moderne<br />
Dienstleister<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
Von Berufung<br />
Problemlöser<br />
Reportage<br />
Klein aber fein<br />
Interview<br />
Alles dreht sich<br />
um 950 0 C<br />
INFOS FÜR PROFIS 03.03
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Fritz-<strong>Hecker</strong>-Str. 47–107<br />
50968 Köln<br />
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Fax: 02 21/37 06-3 88<br />
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Angela Hunze<br />
Redaktion:<br />
Ludger Schikarski<br />
Christian Simmert<br />
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41542 Dormagen<br />
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Bildnachweis:<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong>, Adam Opel AG,<br />
Herpa Modellbau <strong>GmbH</strong>,<br />
Poolpartner, Christian Simmert<br />
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ColorNews 02.03<br />
Inhalt<br />
Kommentar 4<br />
Vom Handwerker zum modernen Dienstleister<br />
Aktuell 5<br />
Auf oder ab?<br />
Schwerpunkt 6 – 10<br />
<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong> <strong>und</strong> <strong>Ohren</strong> <strong>spitzen</strong><br />
GVO Spezial 11 – 13<br />
Nichts ist unmöglich<br />
News 14<br />
Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />
CUI 15<br />
Wechselhaft<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> 16 – 17<br />
Von Berufung Problemlöser<br />
Sparsam <strong>und</strong> vielseitig<br />
Aktuell 18<br />
Rote Zone<br />
IDENTICA 19<br />
Tue Gutes <strong>und</strong> rede darüber<br />
Reportage 20 – 21<br />
Klein aber fein<br />
Profi-Club 22 – 23<br />
Offene Rechnungen begleichen<br />
Kurzer Dienstweg<br />
Den Wissensdurst gestillt<br />
Poolpartner 24 – 25<br />
Vom Mechanicus zum Global Player<br />
Staubfrei schleifen<br />
Doppelt optimieren<br />
Interview 26 – 27<br />
Alles dreht sich um 950 0C<br />
International 28<br />
Weißes Kreuz rot gr<strong>und</strong>iert<br />
News 29<br />
Recht(s) <strong>und</strong> Links<br />
Termine <strong>und</strong> Tipps 30<br />
Blauer Dunst am Arbeitsplatz<br />
Personalien 31<br />
Freude bei Connex<br />
Herbold übergibt an Fleck<br />
Inhalt
4<br />
Kommentar ColorNews 03.03<br />
Dieter Philipp<br />
Vom Handwerker zum<br />
modernen Dienstleister<br />
K<strong>und</strong>en fordern verstärkt die komplette Leistungen<br />
„aus einer Hand“. Gefragt ist dabei vor allem<br />
der Handwerksmeister als innovativer Unternehmer.<br />
Die Menschen haben immer weniger netto in der<br />
Tasche <strong>und</strong> die öffentlichen Kassen sind leer. Nachfrage<br />
<strong>und</strong> Investitionen sinken. Es fehlen Aufträge. In der<br />
Folge bedroht ein harter Preiskampf die Rentabilität<br />
der Unternehmen. Immer mehr Handwerksbetriebe<br />
müssen schließen – über 4.000 allein im vergangenen<br />
Jahr. Fast 300.000 Mitarbeiter <strong>und</strong> damit wertvolles<br />
Know-how gingen somit dem Handwerk im Jahr<br />
2002 verloren. Auch in diesem Jahr müssen wir einen<br />
ähnlichen Rückgang befürchten.<br />
Doch in jeder Krise steckt auch eine Chance. Zu den<br />
Stärken von Handwerkern zählen seit jeher ihre Flexibilität,<br />
Anpassungsfähigkeit <strong>und</strong> Innovationskraft.<br />
Und gerade in unserer Dienstleistungsgesellschaft<br />
werden diese Stärken mehr denn je gebraucht.<br />
Ständiger Antrieb für die Entwicklung im Handwerk<br />
sind die Wünsche der privaten <strong>und</strong> gewerblichen K<strong>und</strong>en.<br />
Heute fragt der K<strong>und</strong>e des Handwerks immer<br />
mehr nach „Leistungen aus einer Hand“. Er bevorzugt<br />
ein komplettes Leistungsangebot. Um dies zu ermöglichen,<br />
bilden Handwerker verstärkt Kooperationen.<br />
Nach einer Umfrage des ZDH sind bereits heute r<strong>und</strong><br />
20 Prozent der Betriebe an einer oder mehreren Unternehmenskooperationen<br />
beteiligt – Tendenz steigend.<br />
Nach realistischen Schätzungen werden voraussichtlich<br />
bereits in zehn Jahren bis zu 50 Prozent aller<br />
Handwerksbetriebe über Dienstleistungs-Netzwerke<br />
kooperieren.<br />
Die Handwerksorganisationen unterstützen sie dabei,<br />
etwa mit dem internetbasierten Beratungs- <strong>und</strong> Informationssystem<br />
im Handwerk (BIS). Ziel ist es, die vielen<br />
spontanen <strong>und</strong> <strong>auf</strong>tragsbezogenen Formen der<br />
Zusammenarbeit künftig stärker in institutionalisierte<br />
Formen zu überführen durch die Gründung fester Verbünde<br />
unabhängiger Unternehmen. Diese Netzwerke<br />
müssen neben unternehmerischem Denken insbesondere<br />
auch über eine perfekte Organisation verfügen.<br />
Gefragt ist der Handwerksmeister als innovativer Unternehmer.<br />
Den dazu notwendigen Backgro<strong>und</strong> liefert das einzigartige<br />
Qualifikationssystem im Handwerk mit der Spitzenqualifikation<br />
Meisterbrief. Er garantiert die hohe<br />
Qualität handwerklicher Leistungen, stabile Betriebe,<br />
sichere Arbeitsplätze sowie Qualität <strong>und</strong> Quantität<br />
der Ausbildung. Nur durch das Prinzip der geprüften<br />
Qualifikation kann der Wandel des Handwerks zum<br />
modernen Dienstleister gelingen.<br />
Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des<br />
Deutschen Handwerks<br />
Auf oder ab?<br />
Geiz ist geil? Tatsache ist: Sparsamkeit regiert das<br />
Portmonee. Selbst des Deutschen liebstes Kind muss<br />
darunter leiden. Beule bleibt Beule – die Einstellung<br />
hat sich geändert. Und das spüren alle, die sich mit<br />
dem Thema Automobil befassen.<br />
Statistische Daten liefert der aktuelle DAT Veedol<br />
Report 2003. Danach legte der gesamte Wartungs<strong>und</strong><br />
Reparaturmarkt im vergangenen Jahr deutlich zu.<br />
So wuchs das Auftragsvolumen bei den Vertragswerkstätten<br />
im Vergleich zu 2001 um 3,9 Prozent <strong>auf</strong><br />
53,5 Mio. Reparaturen. Die unabhängigen Werkstätten<br />
legten um 4,5 Prozent <strong>auf</strong> 20,7 Mio. Aufträge zu.<br />
Immerhin in 4,8 Mio. Fällen griffen die Autobesitzer<br />
selbst zum Werkzeug. Der Do-it-yourself-Markt verzeichnete<br />
damit einen überproportional starken<br />
Zuwachs von 17,1 Prozent.<br />
Noch weitere interessante Details liefert der Blick in<br />
den Report: Während die Vertragswerkstätten beim<br />
Unfallreparaturgeschäft 7 Prozent der Aufträge verlieren,<br />
legen die Freien um 4 Prozent zu. Bei den Verschleißreparaturen<br />
hingegen hatten Betriebe mit<br />
Markennamen die Nase vorn. Hier stagnierte der<br />
Anteil unabhängiger Werkstätten.<br />
Soweit die Statistik. Und die Prognosen? Der ZDK<br />
rechnet mit einer „schwarzen Null“. „In diesem Jahr<br />
wird die wirtschaftliche Entwicklung bei den Karosserie<strong>und</strong><br />
Fahrzeuglackierbetrieben <strong>auf</strong> Vorjahresniveau<br />
liegen“, so Helmut Blümer. Eine positive Vorhersage<br />
für die Automobilindustrie liefert Prof. Dr. Ferdinand<br />
Dudenhöffer vom „Center of Automotive Research“<br />
der Fachhochschule Gelsenkirchen: „Die Trendwende<br />
kommt mit den neuen Modellen im Herbst. Der Aufschwung<br />
folgt dann 2004. Die Aussichten für den Autoreparaturmarkt<br />
hängen jedoch auch von strukturellen<br />
Gegebenheiten ab. Der Wettbewerb wird sich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
des Preisdrucks weiter verschärfen.“ Die Bestätigung<br />
seiner Aussage kommt vom Rheinisch-<br />
ColorNews 03.03<br />
Aktuell<br />
Erste Prognosen deuten <strong>auf</strong> ein zartes Wirtschaftswachstum hin.<br />
Hat die Branche wieder Konjunktur?<br />
Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).<br />
„Wir rechnen mit einer langsamen Belebung der Konjunktur.<br />
Entscheidender für einen Aufschwung der<br />
Branche sind jedoch strukturelle Veränderungen. Die<br />
Kapitalbindung durch den Einsatz moderner Technik<br />
wird steigen. Gleichzeitig hält die Sparsamkeit der<br />
K<strong>und</strong>en weiter an“, so Wolfgang Dürig vom RWI Essen.<br />
Das sieht auch Prof. Dr. Willi Diez vom Institut für<br />
Automobilwirtschaft in Nürtingen so. „Die K<strong>und</strong>en<br />
werden verstärkt <strong>auf</strong> das Preis-Leistungsverhältnis<br />
achten <strong>und</strong> im Zweifel etwas länger mit einer Beule<br />
fahren.“ Der Geiz der K<strong>und</strong>en hat aber auch seinen<br />
Reiz: Das neue Preisbewusstsein könnte die Nachfrage<br />
im Bereich Smart Repair erhöhen (siehe auch<br />
Seite 18). „Die günstige <strong>und</strong> qualitativ hochwertige<br />
Reparatur wird boomen“, so Harald Penning, automotive<br />
consulting <strong>GmbH</strong>. Schmaler Geldbeutel <strong>und</strong> alternder<br />
Fahrzeugbestand sind die Gründe. Potential sieht der<br />
Experte vor allem beim Aufarbeiten des Innenraums.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: „Chancen gibt es in Zukunft für<br />
Betriebe, die mit Versicherern zusammenarbeiten.“<br />
5
6<br />
Schwerpunkt ColorNews 03.03<br />
<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Ohren</strong> <strong>spitzen</strong><br />
Der Wettbewerb wird schärfer. Der Kostendruck steigt.<br />
Jetzt ist es Zeit für die Optimierung Ihres Betriebes.<br />
Dicht an dicht stehen die Fahrzeuge in der Werkstatt.<br />
Die Mitarbeiter machen Überst<strong>und</strong>en. Von morgens<br />
früh bis abends spät herrscht in der Werkstatt hektisches<br />
Betriebsamkeit <strong>und</strong> drangvolle Enge.<br />
Die Hallenbeleuchtung brennt den ganzen Tag.<br />
Autos werden hin <strong>und</strong> her rangiert, Schleifpapier<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<strong>auf</strong>träge gesucht. Falsche oder richtige<br />
Schraubenschlüssel, Polierpasten <strong>und</strong> Reinigungstücher<br />
von A nach B geschleppt. Jeder Gang macht<br />
schlank. Aber macht er auch Sinn? Keine Zeit um<br />
zwischendurch darüber nach zu denken. Zu allem<br />
Überfluss türmt sich auch im Büro die Arbeit. Knipst<br />
der letzte Geselle endlich das Licht aus, geht es für<br />
den Chef mit dem Papierkrieg weiter. Es lauert schon<br />
die Stromabrechnung, die wieder an der Kostenschraube<br />
dreht. Ganz normaler Werkstattalltag?<br />
Der eben Zeit, Nerven <strong>und</strong> Geld kostet?<br />
Nicht ganz. Viele Probleme sind hausgemacht <strong>und</strong><br />
lassen sich ohne große finanzielle Mittel beseitigen.<br />
„Leider wird die Planung von betriebswirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> handwerklichen Abläufen in Karosserie<strong>und</strong><br />
Lackierbetrieben aber immer noch stiefmütterlich<br />
behandelt,“ stellt Unternehmensberater <strong>und</strong><br />
Branchenkenner Helmut Klüsener fest. Mangelnde<br />
oder nicht vorhandene Arbeitsplanung sorgen für<br />
unnötige Mühen <strong>und</strong> verursachen Kosten, die vermieden<br />
werden können. Das Prinzip Zufall in der<br />
Werkstatt wirkt sich negativ <strong>auf</strong> das Betriebsergebnis<br />
aus. Das kann sich kein Betrieb leisten.<br />
Doch wie lassen sich die Schwierigkeiten in den Griff<br />
bekommen? Vorhandene Potentiale endlich ausschöpfen?<br />
Der Fachmann rät: „Nehmen Sie sich Zeit<br />
<strong>und</strong> denken Sie über den effektiven Abl<strong>auf</strong> in Ihrer<br />
Werkstatt nach. Planen Sie die Reihenfolge <strong>und</strong><br />
legen Sie Soll-Zeiten für alle Tätigkeiten in der Arbeitsvorbereitung,<br />
Lackierung, bei den Karosseriearbeiten<br />
<strong>und</strong> im Finish fest.“ Denn, so Klüsener, Kontrolle<br />
<strong>und</strong> eine durchgängige Arbeitsweise sind das A<br />
<strong>und</strong> O für effektives Abarbeiten der Aufträge. Das<br />
Ziel: Kurze Wege. Das Werkzeug dort wo man es<br />
braucht. Präzise Auslastung der Lackierkabine. Und<br />
genügend Platz für Reparaturen am Fahrzeug. Das<br />
ist leichter gesagt als getan.<br />
„Meistens ist die Halle einfach zu voll <strong>und</strong> der Arbeitsplatz<br />
zu klein. An Reserven für Spitzenzeiten denkt<br />
ohnehin kaum jemand“, beschreibt Sascha Kluck,<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Experte für die CAD-Werkstattplanung,<br />
die Erfahrungen mit der Betriebsoptimierung. Seine<br />
Faustregel: „Die Vorbereitung benötigt in der Regel<br />
zwei Arbeits- oder Stellplätze je produktivem Mitarbeiter.<br />
Drei bis vier Vorbereitungsplätze sollten es pro Kabineneinheit<br />
sein. Der Finish-Bereich ist optimal <strong>auf</strong>gestellt,<br />
wenn er 25 bis 50 Prozent dieser Vorbereitungsplätze<br />
umfasst.“ Außerdem brauchen die Mitarbeiter<br />
am Karosseriearbeitsplatz, bei der Arbeitsvorbereitung,<br />
Lackierung <strong>und</strong> beim Finish genügend Spielraum für<br />
ihre Tätigkeiten (siehe Tabelle). Das macht <strong>auf</strong>wendige<br />
Rangierarbeiten überflüssig. Und spart kostbare Zeit.<br />
Eine gradlinige Auftragsplanung erfordert einen<br />
flüssigen Verl<strong>auf</strong> der einzelnen Arbeitsschritte. Das<br />
gilt auch in der Lackierkabine. „Hier kommt es immer<br />
wieder zu zeitlichen Verzögerungen, weil dar<strong>auf</strong> gewartet<br />
wird bis die Kabine voll ist. Kleine Teile bringen<br />
dann den großen Auftrag in Bedrängnis. Hier müssen<br />
Prioritäten gesetzt werden“, mahnt Helmut Klüsener.<br />
Das alleine reicht jedoch nicht aus, um in der Werkstatt<br />
erfolgreich alle schlummernden Potentiale zu<br />
wecken. „Entscheidend ist neben klaren handwerklichen<br />
Strukturen die richtige Verknüpfung mit der<br />
k<strong>auf</strong>männischen Seite“, betont der Kölner Unternehmensberater.<br />
Deshalb muss jedes Fahrzeug bei der<br />
Auftragsannahme mit einer „L<strong>auf</strong>karte“ versehen<br />
werden. Alle Tätigkeiten, tatsächliche Arbeitszeit (Ist-<br />
Zeiten) <strong>und</strong> der Materialverbrauch werden im Computer<br />
penibel erfasst oder schwarz <strong>auf</strong> weiß zu Papier<br />
gebracht. Helmut Klüsener: „Der Vergleich mit den Soll-<br />
Zeiten der Kalkulation muss direkt nach Abschluss<br />
des Auftrags erfolgen. Dann wird klar wo Sand im Getriebe<br />
steckt.“ Ist die Ursache erst entdeckt, ist indi-<br />
ColorNews 03.03<br />
Schwerpunkt<br />
viduelles Handeln gefragt. Wo <strong>und</strong> warum gab es<br />
Verzögerungen? Wieso stieg der Materialverbrauch?<br />
Schließlich gilt: Nur wer fragt kann optimieren. „Besprechen<br />
<strong>und</strong> konfrontieren Sie die Mitarbeiter mit den<br />
Tatsachen. Und suchen Sie gemeinsam mit ihnen<br />
nach Lösungen“, beschreibt der Experte den Weg zur<br />
kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsabläufen.<br />
Der Drang Missstände offen zu legen macht aber<br />
auch vor der Bürotür des Chefs nicht Halt. Der Tipp<br />
aus Köln: „Machen Sie sich jedes Mal, wenn Sie ein<br />
Blatt Papier <strong>auf</strong> ihrem Schreibtisch anfassen, einen<br />
Strich dar<strong>auf</strong>. Sie werden sich w<strong>und</strong>ern wie häufig<br />
Sie Vorgänge unerledigt vor sich her schieben.“ Konsequente<br />
Ablage <strong>und</strong> klare Zuordnung aller Unterlagen<br />
zu einem Auftrag. Alle Vorgänge im Büro müssen<br />
transparent sein. Und am besten gleich erledigt werden.<br />
Eine weitere Schwachstelle in vielen Betrieben:<br />
Die kontinuierliche Zahlungsüberwachung. Nur wer<br />
säumige K<strong>und</strong>en schnell ausfindig macht, kann beim<br />
nächsten Auftrag kürzere Zahlungsziele setzen.<br />
Im Alltag scheitert der gute Vorsatz allerdings meist<br />
an der Tatsache, dass der Tag nur 24 St<strong>und</strong>en hat.<br />
Da ist Kollege Computer gefragt. Ohne Know-how<br />
Optimaler Platz für effektive Arbeit<br />
Arbeitsplatz Durchschnittlich Breite x Länge<br />
Karosserie<br />
Richt- <strong>und</strong> Messarbeitsplatz<br />
Lackiervorbereitungsplatz<br />
Lackieranlage<br />
3,5 – 4,0 m x 7,0 m Abhängig von<br />
Ausstattung der Hebebühne bzw. Nutzung<br />
5,0 m x 7,0 m (Mindestabmessung)<br />
3,5 m x 6,0 m<br />
Durchschnittlich Breite x Länge x Höhe<br />
Lackier-Kabine Standard 4,0 m x 7,0 m x 3,0 m/3,5 m<br />
vergrößert<br />
4,0 m/4,5 m x 8,0 m x 3,0 m/3,5 m<br />
Trocken-Kabine 1 Stellplatz 3,0 m x 7,0 m/8,0 m x 3,0 m<br />
Trocken-Kabine 2 Stellplätze 5,0 m x 7,0 m/8,0 m x 3,0 m<br />
Aggregateraum<br />
Anlagenbezogen<br />
Finish-Bereich<br />
3,5 m x 6,0 m<br />
Quelle: <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Colors Unlimited International Werkstattplanung 2003<br />
7
8<br />
Schwerpunkt ColorNews 03.03<br />
„ Oft erzielen schon kleine Veränderungen große Effekte.<br />
15 %<br />
Nehmen Sie sich die Zeit, um alle Energiefresser zu finden<br />
“<br />
Frank Murlat<br />
Mit Investitionen sparen<br />
Runter mit den Kosten. Wer Geld in die Hand nehmen kann <strong>und</strong><br />
will, sollte genau nachrechnen wie der Verbrauch gesenkt werden<br />
kann. Und wann sich eine Investition bezahlt macht.<br />
Für den Einsatz eines Frequenzumwandlers <strong>und</strong> oversprayarmer<br />
Spritzpistolen hat die Universität Karlsruhe <strong>und</strong> die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung<br />
Umwelt im Rahmen der Studie „Stoffstrommanagement“<br />
die Amortisierung der Kosten ermittelt. Gr<strong>und</strong>lage der Modellberechnungen<br />
war ein Referenzbetrieb in Baden-Württemberg mit<br />
750 K<strong>und</strong>en<strong>auf</strong>träge oder 1.875 lackierte Fahrzeugteile pro Jahr.<br />
Investition in vier oversprayarme Spritzpistolen: „Die Applikation<br />
feststoffreicher Lacke im Füller-, Uni- <strong>und</strong> Klarlackbereich <strong>und</strong> wasserbasierender<br />
Lacke im Vorlack- <strong>und</strong> Basislackbereich mit oversprayarmen<br />
Spritzpistolen (...) führt zu einer Lösemittelemissionsreduktion<br />
von 61% <strong>und</strong> zu einer jährlichen Kosteneinsparung von<br />
ca. 17.217 Euro.“ Bereits nach „3,5 Wochen“ amortisierten sich<br />
die Anschaffungskosten für vier neue Spritzpistolen. Diese Werte<br />
lassen sich nicht ohne weiteres <strong>auf</strong> jeden Betrieb übertragen. Die<br />
Berechnung zeigt allerdings: An den richtigen Stellen zu investieren<br />
kann sich auszahlen.<br />
Investition Frequenzumformeranlage: „Eine Frequenzumformeranlage<br />
in Verbindung mit einer kombinierten Lackier- <strong>und</strong> Trockenkabine<br />
führt beim Modellbetrieb zu einer jährlichen Kosteneinsparung<br />
von ca. 2.164 Euro (1,9% der Prozesskosten). Eine<br />
Frequenzumformeranlage amortisiert sich für den Modellbetrieb<br />
bereits nach 2,5 Jahren.“<br />
Die Studie ist als Buch im Erich Schmidt Verlag (2000) erschienen<br />
ISBN 3-503-05881-8. Der Titel: „Stoffstrommanagement für<br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen aus dem Bereich der Autoreparaturlackierung“.<br />
15 %<br />
Durchschnittlicher Stromverbrauch in einer Lackiererei<br />
5%<br />
25 %<br />
40 %<br />
Beleuchtung<br />
Lüftermotoren (Kabine)<br />
Infrarotstrahler<br />
Drucklufterzeugung<br />
Sonstiges<br />
Quelle: Energieberatung ESAG Bolin<br />
<strong>und</strong> ein bisschen Zeit läuft aber auch hier nichts.<br />
„Nur 10 Prozent der Anwender nutzen effizient die<br />
Möglichkeiten, die unsere Software bietet. Viel Arbeitserleichterung,<br />
auch die im Programm weitgehend<br />
automatisierte betriebswirtschaftliche Kontrolle,<br />
verstreicht ungenutzt“, weiß Helmut Käfer von Universal<br />
Consulting Software <strong>GmbH</strong>, einer der führenden<br />
Anbieter von Branchensoftware. Der genaue Blick in<br />
die Programme-Hilfe oder eine Schulung lohnen sich.<br />
Ein modernes Programmsystem zeichne sich neben<br />
einer anerkannten Kalkulationssystematik auch durch<br />
weitere wichtige Funktionen wie Schadenmanagement<br />
mit den Versicherungen, Ermittlung des St<strong>und</strong>enverrechnungssatzes,<br />
zeitnahe Fakturierung oder<br />
automatische Forderungsüberwachung <strong>und</strong> Kennzahlenermittlung<br />
aus, so die Überzeugung des Experten<br />
aus Schweinfurt. Die Zukunft hat für Helmut<br />
Käfer bereits begonnen: „Rationalisierungseffekte,<br />
Rechengenauigkeit <strong>und</strong> die präzise Unternehmenssteuerung<br />
durch die Auswertung betriebswirtschaftlicher<br />
Kennziffern wird nur durch intelligente Soft- <strong>und</strong><br />
Hardware Wirklichkeit. Das leisten unsere Programme<br />
schon heute.“ Wer genau wissen will, wo die Potentiale<br />
stecken, der muss für die Vernetzung aller Arbeitsplätze<br />
durch die Betriebsdatenerfassung sorgen.<br />
Läuft es in der Werkstatt <strong>und</strong> im Büro r<strong>und</strong>, ist mit<br />
der Optimierung im Betrieb aber noch lange nicht<br />
Schluss. Jetzt werden die Kosten gesenkt. Steigende<br />
Energiepreise, Ökosteuer oder zusätzliche Entsorgungskosten<br />
– alles muss bezahlt werden. „Oft erzielen<br />
schon kleine Veränderungen große Effekte. Nehmen<br />
Sie sich die Zeit, um alle Energiefresser zu<br />
finden“, empfiehlt Frank Murlat, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Bolin Energieberatung aus Gladbeck.<br />
„So können im Monat bis zu 300 Euro Stromkosten<br />
gespart werden“.<br />
Der höchste Energieverbrauch bei der Autoreparaturlackierung<br />
liegt im Betrieb der Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine,<br />
bei der Heizung <strong>und</strong> Beleuchtung der<br />
Werkstatt sowie beim Einsatz von Infrarotstrahlern<br />
<strong>und</strong> druckluftbetriebenen Werkzeugen (Grafik).<br />
Nahezu die Hälfte des Verbrauchs entfallen <strong>auf</strong><br />
die Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine. Hier lassen sich<br />
die Stromkosten schon durch gezielte Handgriffe<br />
Auf einen Blick: Seien Sie effektiv!<br />
ColorNews 03.03<br />
Schwerpunkt<br />
K<strong>und</strong>enannahme/Verwaltung<br />
Schaffen Sie durchgängige betriebswirtschaftliche Arbeitsabläufe. Effektiver Einsatz<br />
des Computers zur Erfassung <strong>und</strong> Kontrolle sämtlicher Arbeitsschritte. Einheitliches<br />
Ablagesystem <strong>und</strong> rechtzeitiges Mahnwesen. Pflegen Sie alle K<strong>und</strong>endaten <strong>und</strong><br />
verkürzen Sie gegebenenfalls Zahlungsziele.<br />
Karosseriearbeiten<br />
Sorgen Sie für kurze Wege <strong>und</strong> schaffen Sie genügend Raum am Arbeitsplatz. Das Reparieren<br />
oder Austauschen von defekten Druckluftwerkzeugen <strong>und</strong> gerade Leitungswege<br />
sparen Energie. Schalten Sie den Kompressor nach der Arbeitszeit ab. Und<br />
beheben Sie Leckagen.<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Langes Rangieren von Fahrzeugen muss überflüssig sein. Ein schneller Griff zum<br />
benötigten Material verringert die tatsächliche Arbeitszeit. So sorgen Sie für Tempo.<br />
Da in der Arbeitsvorbereitung nicht ständig das Licht brennen muss, lohnt sich die Installation<br />
von Steuerungstechnik wie Tageslicht- <strong>und</strong> Präzisionsregelung. Nutzen Sie<br />
Bewegungsmelder <strong>und</strong> Energiesparlampen damit Ihren Mitarbeitern ein Licht <strong>auf</strong>geht.<br />
Lackierung<br />
Eine bedarfsorientierte Nutzung der Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine optimiert den<br />
Energieverbrauch erheblich. Folgende Punkte sollten beachtet werden:<br />
Senkung des Stromverbrauchs <strong>und</strong> der Strom<strong>spitzen</strong> durch sanfte<br />
Anl<strong>auf</strong>vorgänge bei den Elektromotoren (Ventilatoren)<br />
Einstellung des Kabinenüberdrucks durch Drehzahländerungen<br />
des Abluftventilator anstatt einer mechanischen Drosselung<br />
bei maximaler Motorleistung.<br />
Herunterregelung der Ventilatoren <strong>auf</strong> eine zur Belüftung erforderliche<br />
Mindestleistung, wenn vorbereitende Tätigkeiten <strong>und</strong> keine Lackierung<br />
in der Kabine stattfindet.<br />
Reduzierung der Lüfterleistung <strong>auf</strong> die für den Trocknungsprozess<br />
erforderliche Luftleistung.<br />
Regelmäßige Wartung <strong>und</strong> Austausch der Filter.<br />
Finish<br />
Wie bei der Arbeitsvorbereitung bewährt sich auch hier der Einsatz von Steuerungstechnik<br />
für die Beleuchtung <strong>und</strong> Energiesparlampen. Darüber hinaus sollte im<br />
Wochenrhythmus der Finish-Arbeitsplatz mit dem notwendigen Material bestückt<br />
werden. Das spart Zeit. Achten Sie auch hier <strong>auf</strong> geringe Rangierzeiten<br />
9
10<br />
Schwerpunkt ColorNews 03.03<br />
SPARTIPP ENERGIE<br />
Suchen Sie sich<br />
den günstigsten<br />
Stromanbieter im Internet.<br />
www.stromtarife.de/tarife<br />
www.stromtarifrechner.net<br />
www.get-the-power.de<br />
senken (siehe Praxis-Tipps). Regelmäßige<br />
Wartung <strong>und</strong> bedarfsgerechte Steuerung<br />
sparen zusätzlich Energie. „Entscheidend<br />
ist die effektive Ausnutzung aller Fähigkeiten<br />
der Lackierkabine. Moderne Anlagen<br />
nutzen schon heute innovative Technik <strong>und</strong> intelligente<br />
Software, um ein deutliches Sparpotential<br />
zu realisieren“, beschreibt Alois Dobler die Erfahrung<br />
einer der führenden Hersteller von Lackier- <strong>und</strong><br />
Trocknungskabinen Wolf Stahlbau <strong>GmbH</strong> & Co. KG.<br />
Denn gezielte Investitionen zahlen sich in bestimmten<br />
Fällen ebenfalls aus. Das hat die Universität<br />
Karlsruhe zusammen mit der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung<br />
Umwelt errechnet. Frequenzumformer zur<br />
optimalen Steuerung von Motoren, automatische<br />
Druckregelung oder die Wärmerückgewinnung bei<br />
der Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine erfordern zwar<br />
den Einsatz finanzieller Mittel. Nach einiger Zeit ist<br />
das eingesetzte Geld durch die Einsparungen aber<br />
wieder eingespielt (siehe Kasten).<br />
Auch bei der Druckluft kann man geizig sein. Die Wissenschaftler<br />
aus Karlsruhe stellten fest, dass sich „die<br />
Kosten für ein 1 mm großes Leck im Druckluftschlauch<br />
bei einem durchschnittlichen Reparaturlackierbe-<br />
Biotechnologie Mechatronik Umwelttechnik<br />
Als weltweit aktives Technologie-Unternehmen<br />
genießt Sartorius mit innovativen Lösungen<br />
<strong>und</strong> zertifizierter Qualität von Produkten<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen in den Geschäftsbereichen<br />
Biotechnologie, Mechatronik <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
das Vertrauen seiner K<strong>und</strong>en.<br />
trieb <strong>auf</strong> ca. 1.000 Euro pro Jahr bel<strong>auf</strong>en. Bei einem<br />
Leck mit 2 mm Durchmesser entweicht bereits viermal<br />
soviel Luft“. Hinhören lohnt sich. Der Tipp des<br />
Energieberaters: „Gehen Sie am Sonntag mal bei<br />
eingeschaltetem Kompressor durch die Werkstatt.<br />
Dort wo es zischt ist bares Geld zu sparen.“ Außerdem<br />
gilt: Geräte aus, bevor es in die Mittagspause<br />
oder den Feierabend geht. Und: „Ermitteln Sie den<br />
höchsten Druckbedarf der Werkzeuge <strong>und</strong> stellen<br />
Sie danach den Maximaldruck der Anlage ein“,<br />
so Frank Murlat. Das Prinzip bei allen Sparmaßnahmen:<br />
Den Blick für Defizite schärfen. Niedrige<br />
Verbrauchskosten, effektive <strong>und</strong> durchgängige<br />
Arbeitsabläufe sowie ständige betriebswirtschaftliche<br />
Rationalisierung. Das sind die Zutaten für ein<br />
erfolgreiches Rezept zur Optimierung der Betriebsstrukturen.<br />
Dann lassen sich alle versteckten Potentiale<br />
nutzen. Wirklich abgeschlossen ist die Optimierung<br />
übrigens nie. Die Chance sich zu verbessern<br />
stellt sich jeden Tag <strong>auf</strong>s Neue.<br />
Haben Sie Interesse am Kontakt zu den Experten?<br />
Dann senden Sie uns einfach eine E-Mail an:<br />
redaktion@colornews.com<br />
Wachstum |Innovation | Zukunft<br />
Im Einklang mit Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft zu<br />
wachsen – das zeichnet Sartorius aus.<br />
Sartorius AG<br />
37070 Göttingen<br />
www.sartorius.com<br />
ColorNews 03.03<br />
Nichts ist unmöglich<br />
Das Profi-Club-Vorstandsmitglied Egbert Kogelheide<br />
bekam in den vergangenen Wochen <strong>auf</strong>schlussreiche<br />
Post: von DaimlerChrysler, KIA, Ford, Mitsubishi <strong>und</strong><br />
Fiat. Der Inhaber des unabhängigen Werkstattbetriebes<br />
EK Fahrzeugtechnik <strong>GmbH</strong> in Witten <strong>und</strong> der<br />
Profi-Club wollten wissen, ob sich die Automobilhersteller<br />
an die neuen Spielregeln aus Brüssel halten.<br />
Knapp 30 Fahrzeughersteller <strong>und</strong> Importeure wurden<br />
angeschrieben. Zurück kam viel Papier, das in<br />
der Branche für Unruhe sorgen wird. Denn in den Umschlägen<br />
steckten Informationen zu Serviceverträgen,<br />
Reparaturdaten <strong>und</strong> Garantiebedingungen für<br />
Ersatzteile. Schon jetzt hat EU-Wettbewerbskommissar<br />
Mario Monti die Händlerverträge von BMW, VW<br />
<strong>und</strong> Audi ins Visier genommen. Auch die Service-<br />
Standards werden geprüft. Zahlreiche Beschwerden<br />
bei der EU-Kommission drohen zu blauen Briefen für<br />
die Hersteller zu werden.<br />
Der Profi-Club wollte es genau wissen. Was steht in<br />
den Serviceverträgen? Stimmen sie mit der GVO<br />
überein? Wo entstehen Kosten? Und wo liegen die<br />
Chancen für Karosserie- <strong>und</strong> Fahrzeuglackierbetriebe?<br />
In den der Redaktion vorliegenden Service-Standards<br />
von Fiat, Ford, KIA <strong>und</strong> Mitsubishi wird penibel <strong>auf</strong>gelistet,<br />
was die Automobilbauer von Werkstätten<br />
verlangen, wenn sie sich um einen Servicevertrag bewerben<br />
(siehe Kasten). Aber nicht alle Herstellerklauseln<br />
dürften Mario Monti gefallen. Wer in Zukunft<br />
das Logo eines oder mehrerer Marken an seiner<br />
Werkstattwand strahlen lassen möchte, muss laut<br />
GVO ausschließlich Qualitätskriterien der Automobil-<br />
GVO Spezial<br />
Am 1. Oktober 2003 ist die Schonfrist vorbei. Dann tritt die<br />
Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) endgültig in Kraft.<br />
Eine Umfrage des Profi-Clubs macht deutlich: Die Serviceverträge<br />
entsprechen nicht immer der GVO. Und: Es kann teuer werden.<br />
industrie erfüllen (siehe ColorNews 1/03). Einige der<br />
jetzt vorliegenden Verträge entsprechen dieser Vorgabe<br />
nicht. So fordert Mitsubishi neben fachgerechter<br />
Reparatur in den 41-seitigen PKW-Service-Standards:<br />
„Mindestens drei Arbeitsplätze müssen in der Werkstatt<br />
vorhanden sein.“ Wenn man den „vorläufigen<br />
Standards für autorisierte Fiat-Werkstätten“ glauben<br />
darf, werden vier Mechaniker benötigt. Möchte eine<br />
Werkstatt den Service für beide Marken übernehmen<br />
wird es richtig schwierig. Die Japaner verlangen, dass<br />
„in einem Mehrmarkenbetrieb der Servicemitarbeiter<br />
als Mitsubishi-Mitarbeiter erkennbar sein muss.“<br />
Fiat besteht <strong>auf</strong> „markenneutrale“ Berufskleidung.<br />
11
12<br />
GVO Spezial ColorNews 03.03<br />
Serviceverträge: Was verlangen die Autohersteller?<br />
Fiat Automobil AG<br />
Vorläufige Standards für autorisierte Fiat-Werkstätten<br />
„Sämtliche Kosten der Herbeiführung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung der<br />
Standards trägt gr<strong>und</strong>sätzlich die Werkstatt.“<br />
Vorgaben: Corporate Identity, Gebäude <strong>und</strong> Flächen, Personal,<br />
Schulung/Fortbildung, Betriebsausstattung, Organisation, Systeme<br />
<strong>und</strong> Finanzen.<br />
Ford Werke AG<br />
Mindestanforderungen an einen Autorisierten Ford Service Betrieb<br />
(AFSB)<br />
„8.1. Angebot <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong>sförderung von Ersatzteilen der Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Zubehör der Gesellschaft.“<br />
Vorgaben: Erscheinungsbild, Organisation <strong>und</strong> Planung, Werkstatt,<br />
Technische Ausstattung, Nichttechnische Ausstattung, Garantie<strong>und</strong><br />
Kulanzabwicklung, Teilewesen <strong>und</strong> Zubehör sowie Service-<br />
Marketing.<br />
KIA MOTORS Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
KIA Service Standards<br />
„Servicebetrieb im <strong>und</strong> außerhalb des Ballungsraums: Hebebühnen<br />
3. Eine Bühne 3,0 Tonnen).“<br />
Vorgaben: Werkstatt, Corporate Identity, Gebäude, Service Zusatzleistungen,<br />
Teile <strong>und</strong> Zubehör, K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> Betriebsstandards<br />
allgemein (Gestaltung Innen-, Außenbereich, EDV <strong>und</strong><br />
Organisation).<br />
Mitsubishi Motors Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Mitsubishi Service Standards PKW<br />
„Erscheinungsbild gem. den CI/VIP-Richtlinien von Mitsubishi<br />
(„Visuelles Erscheinungsbild“, Leitfaden für Händler, GVI 10196)<br />
Vorgaben: Marken<strong>auf</strong>tritt, Finanz-Management, Führung <strong>und</strong> Organisation,<br />
Informationstechnologie (Ausstattung <strong>und</strong> Nutzung),<br />
Personal <strong>und</strong> Training, Marketing, Teile <strong>und</strong> Service.<br />
Auch Ford tut was. Vor allem in eigener Sache. In den<br />
Mindestanforderungen an einen „Autorisierten Ford<br />
Service Betrieb (AFSB)“ findet sich eine Feuerwerk an<br />
Marketingmaßnahmen. Die „Gestaltung des K<strong>und</strong>enbereichs<br />
mit aktueller Ford Service Werbung“ <strong>und</strong> die<br />
„Durchführung von mindestens sechs von Ford empfohlenen<br />
Service Marketing-Aktivitäten pro Jahr“ wird<br />
verlangt. Mitsubishi möchte sogar die Höhe des<br />
„Mindest-Kontokorrentrahmens“ vorschreiben. Die<br />
Anzahl von K<strong>und</strong>enparkplätzen oder Hebebühnen<br />
sind neben fachlichen Kriterien ebenfalls Bestandteil<br />
aktueller Serviceverträge.<br />
„Das ist nicht GVO-konform“, bewertet ZDK-Vorstandsmitglied<br />
Wilhelm Hülsdonk die Vereinbarungen.<br />
„Nur Qualitätsstandards sind entscheidend – sonst<br />
nichts. Und nicht alles was wünschenswert ist, ist für<br />
die fachgerechte Reparatur auch erforderlich“, so<br />
Hülsdonk zu Herstelleransprüchen wie Direktannahme<br />
oder teurer Werkstattausrüstung. Auch Rechtsanwalt<br />
<strong>und</strong> Branchenkenner Uwe Brossette hat rechtliche<br />
Einwände: „Markenexklusivität ist tabu. Der Werkstatt<br />
muss es immer frei gestellt bleiben, so viele Marken<br />
zu vertreten, wie sie für richtig hält. Das betrifft<br />
das Erscheinungsbild oder Vorgaben zur Werkstattkleidung.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter darf ebenfalls<br />
keine Rolle spielen. Alle Auflagen, die mit der Qualität<br />
der Werkstattleistung nichts zu tun haben, sind ein<br />
klarer Verstoß gegen die GVO.“<br />
Für Diskussionsstoff werden aber nicht nur die Bedingungen<br />
in den Serviceverträgen sorgen. „Die Investitionskosten<br />
sind enorm“, so Egbert Kogelheide. „In<br />
den Gesprächen mit Vertretern der Hersteller wurde<br />
klar, dass ich erst Geld in die Hand nehmen muss,<br />
bevor überhaupt die Aussicht <strong>auf</strong> einen Vertrag besteht.“<br />
So beziffert KIA Motors Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
die Investitionskosten <strong>auf</strong> 22.443,61 Euro. Zuzüglich<br />
3.420 Euro für die vorgeschriebener Trainings. Alleine<br />
der K<strong>auf</strong>preis für Diagnosegeräte von Daimler-<br />
Chrysler (Star Diagnosis) bel<strong>auf</strong>en sich für „vertriebsnetzfremde<br />
K<strong>und</strong>en“ <strong>auf</strong> r<strong>und</strong> 33.500 Euro. Nicht<br />
eingerechnet sogenannte zusätzliche Kosten für Updates<br />
der Software <strong>und</strong> andere notwendige Maßnahmen<br />
zur Erfüllung des Service-Standards. Hinzu<br />
kommen Auditierungskosten. „In der GVO ist festgeschrieben,<br />
dass jeder Hersteller oder Importeur<br />
über seine Kriterien unentgeltlich informieren muss –<br />
ohne Schutzgebühr oder Kosten für das Audit zu verlangen“,<br />
kritisiert Uwe Brossette. Die Realität sieht<br />
anders aus. Skoda lässt sich die Artikelnummer<br />
SAD.5197.30.01 „Skoda Auto Autorisierungsprozess<br />
für Skoda-Serviceverträge“ mit 62,50 Euro bezahlen.<br />
Zusätzliche Kosten lauern auch beim neuen GVO-<br />
Recht, dem freien Zugriff <strong>auf</strong> Reparatur- <strong>und</strong> Ersatzteildaten<br />
(siehe Kasten).<br />
Profi-Club-Vorstandsmitglied Egbert Kogelheide hat<br />
sich entschlossen keinen Servicevertrag zu unterschreiben:<br />
„Die Kosten sind zu hoch <strong>und</strong> der Nutzen<br />
fraglich.“ Diese Einstellung bestätigt ZKF-Präsident<br />
Friedrich Nagel: „Die Vereinbarungen sind für Karosserie-<br />
<strong>und</strong> Lackierbetriebe uninteressant. Kein Hersteller<br />
wird verhindern können, dass unsere Fachbetriebe<br />
alle Marken instandsetzen oder lackieren.<br />
Alleine betriebswirtschaftliche Kriterien sind entscheidend.“<br />
Ähnlich sieht es auch ZDK-Vorstandsmitglied Wilhelm<br />
Hülsdonk: „Unabhängige Werkstätten können<br />
<strong>auf</strong> die Serviceverträge verzichten. Die Betriebe müssen<br />
aber am Ball bleiben <strong>und</strong> sich die Service-Standards<br />
genau anschauen, damit sie die Weiterentwicklung<br />
des Qualitätsniveaus nicht verpassen.“<br />
Denn 2010 läuft auch die neue GVO aus. Dann ist der<br />
Automobil- <strong>und</strong> Servicemarkt völlig liberalisiert. Wenn<br />
aber die Strategie der Hersteller <strong>auf</strong>geht, in der verbleibenden<br />
Zeit die Autobindung des K<strong>und</strong>en neben<br />
Verk<strong>auf</strong>, Leasing, Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung<br />
auch <strong>auf</strong> den Teile-Vertrieb sowie die Reparatur auszudehnen,<br />
so Wilhelm Hülsdonk, dann stellt sich<br />
eines Tages für die freien Betriebe die Frage, in ein<br />
Servicenetz einzusteigen. Im Klartext: Den liberalisierten<br />
Servicemarkt würde die starke Markenbindung<br />
verhindern. Monti wäre gescheitert. Und unabhängige<br />
Werkstätten wären gezwungen, sich stärker<br />
an die Hersteller zu binden.<br />
Unser Service: Wenn Sie Interesse an den Service-<br />
Standards haben, schicken wir Ihnen die Anschriften<br />
der Hersteller gerne zu. Senden Sie uns eine E-Mail<br />
an: redaktion@color-news.com<br />
„ Die Kosten sind zu hoch<br />
<strong>und</strong> der Nutzen fraglich.<br />
“<br />
Egbert Kogelheide<br />
ColorNews ColorNews 03.03<br />
Thema GVO Spezial<br />
Der Preis ist heiß: Wie hoch sind die Kosten für Reparaturdaten?<br />
Die GVO garantiert unabhängigen Werkstätten den freien Zugriff<br />
<strong>auf</strong> Reparatur-, Einzelteil- <strong>und</strong> andere technische Informationen.<br />
Kostenlos ist der Service jedoch nicht.<br />
Volvo<br />
„iVADIS“ heißt der Internet-Zugang zur technischen Dokumentation<br />
<strong>und</strong> dem Ersatzteilkatalog des Herstellers aus Schweden. Kosten:<br />
2.500,00 e zzgl. MwSt./Jahr für Informationen ab Modelljahr 1993.<br />
DaimlerChrysler AG<br />
Die Stuttgarter bieten zwei Informationssysteme an: den „Elektronischen<br />
Teilekatalog“ (EPC FP) <strong>und</strong> das „Werkstatt-Informationssystem“<br />
(WIS). Für 1.994,00 e sind über WIS Reparaturanleitungen,<br />
Schaltpläne <strong>und</strong> Einstellwerte für Modelle ab 1985 zu beziehen.<br />
Alle Jahre wieder lässt sich DaimlerChrysler die Softwarewartung<br />
<strong>und</strong> Dateninhalte mit 1.575 e bezahlen*. Teileliteratur ab Modelljahr<br />
1962 <strong>und</strong> „die Ermittlung von Teilenummern durch Zugriff <strong>auf</strong><br />
die Fahrzeug-Datenkarten ab 1978“ ermöglicht EPC FP. Dafür fallen<br />
noch einmal Kosten von 1.751 e an. Jährliche Gebühr: 1.127 e<br />
für Software <strong>und</strong> Inhalt an.* Gesamtkosten technische Informationen:<br />
3.745 e*<br />
SEAT Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Zwischen 731,75 e (Ibiza 2002 Literatur) <strong>und</strong> 1.688,80 (Toledo<br />
1999 Literatur) bewegen sich die Kosten bei Seat. Neben Reparaturleitfäden<br />
sind aber auch einzelne technische Merkblätter erhältlich.<br />
Zum Beispiel: Toledo 99 Zylinder-Einspritzmotor, Mechanik<br />
(Motor 1,8 l), Nr. 1 für 1,17 e.<br />
* Alle Daten stehen <strong>auf</strong> DVD oder CD-ROM zur Verfügung. Die<br />
berechneten Kosten beziehen sich <strong>auf</strong> das Gesamtprogramm bei<br />
Zugang von nur einem Nutzer. Die Bestellung einzelner Pakete<br />
(PKW, Nfz u.a.) ist möglich. Aber schon zwei Pakete sind teurer als<br />
das Gesamtprogramm.<br />
13
Zur manuellen Reinigung von Spritzpistolen<br />
<strong>und</strong> Töpfen mit Wasserlack-<br />
Farbresten.<br />
Komplett aus Edelstahl gefertigt<br />
Leicht zu öffnendes geschlossenes System.<br />
Installation zur Wasser<strong>auf</strong>bereitung.<br />
Leichte Bedienbarkeit durch<br />
ergonomische Bauweise.<br />
Mit Anschluss zur Frischwasserversorgung.<br />
Keine Absaugung erforderlich.<br />
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Tel.: 0561 / 58907-0 · Fax: 5890745 · www.herkules-lift.de<br />
Risiken <strong>und</strong><br />
Nebenwirkungen<br />
Manchmal sind kleine Dinge im Leben<br />
von entscheidender Bedeutung.<br />
Das trifft auch bei der betrieblichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge zu.<br />
Mal eben eine Zigarette zwischendurch beim kurzen<br />
Plausch in der Werkstatt. Schnell noch ein Kaffee<br />
bevor es zurück an das Schweißgerät geht. Kleinigkeiten<br />
die Dr. Uwe Jeremie von der Norddeutschen<br />
Berufsgenossenschaft Metall gar nicht gerne sieht:<br />
„Dort wo gearbeitet wird ist Essen, Trinken <strong>und</strong> vor<br />
allem Rauchen absolut tabu. Gerade bei der Fahrzeuglackierung<br />
hat der Chef penibel dar<strong>auf</strong> zu achten.“<br />
Die Kompromisslosigkeit bei der Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />
geht noch weiter. Vorbeugung ist angesagt: Keine<br />
Katzenwäschen, sondern gründliche Handhygiene,<br />
Hautpflege <strong>und</strong> -schutz der Mitarbeiter sind gerade<br />
im Umgang mit Lösemitteln <strong>und</strong> anderen chemischen<br />
Stoffen unerlässlich. Auch hier besteht die<br />
Sorgfaltspflicht des Unternehmers. Dazu zählt ebenso<br />
die Vorsorgeuntersuchung. Dr. med. Emil Joseph<br />
Lehmacher, Arbeitsmediziner der B.A.D. Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />
<strong>und</strong> Sicherheitstechnik <strong>GmbH</strong>: „Alle<br />
12 bis 24 Monate ist die Untersuchung für Mitarbeiter<br />
vorgeschrieben. Blut- <strong>und</strong> Urintest geben frühzeitig<br />
Auskunft über mögliche Belastungen des Organismus.<br />
Wir checken auch die Lunge <strong>und</strong> führen eine<br />
Hautuntersuchung durch.“ Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />
für die Mitarbeiter werden so frühzeitig erkannt.<br />
Die klinische Untersuchung kann in der Regel<br />
im Betrieb erfolgen.<br />
„Die beste Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge ist eine technisch<br />
optimale Lüftung beim Lackiervorgang, ein geringer<br />
Lösemitteleinsatz <strong>und</strong> der richtige Atemschutz. Der<br />
wird leider immer noch viel zu sehr vernachlässigt“,<br />
so Roland Knopp, Experte der Berufsgenossenschaft<br />
aus Hannover. Deshalb soll es demnächst<br />
schärfere Vorschriften geben. Die Berufsgenossenschaften<br />
erarbeiten zur Zeit ein „Schutzstufen-Konzept“,<br />
das auch für die Autoreparaturlackierung<br />
verpflichtend sein soll <strong>und</strong> Anforderungen an den<br />
Atemschutz stellt.<br />
Dieter Bär macht Schluss –<br />
sein Sohn Stephan<br />
übernimmt das Unternehmen.<br />
Professionelle Hilfe leistete<br />
dabei das CUI-Seminar<br />
„Unternehmensnachfolge“.<br />
Langsam rückt er näher. Der Moment, in dem Stephan<br />
Bär die Verantwortung in Dresden übernimmt.<br />
Stichwort „Unternehmensübergabe“ – für Vater <strong>und</strong><br />
Sohn seit Jahren fester Bestandteil der Geschäftspolitik.<br />
Der Betrieb läuft. Die Auftragslage ist gut.<br />
Was also mehr? Dieter Bär: „Wir wollten wissen, wie<br />
der geplante Übergang juristisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />
optimal zu regeln ist.“ Anders gesagt: Keine Delle in<br />
der Bilanz, es soll weiter <strong>auf</strong>wärts gehen.<br />
Schon weit vor seinem sechzigsten Geburtstag leitete<br />
der Betriebsinhaber – gemeinsam mit seinem<br />
Sohn – die ersten konkreten Schritte ein. Eigentlich<br />
war damit alles klar. Eigentlich. Denn schnell erkannten<br />
die Bärs „Ohne professionelle Hilfe profitiert<br />
nur einer vom Generationenwechsel: Vater Staat.“<br />
Unzählige Gesetze <strong>und</strong> Stolpersteine können das<br />
ganze Lebenswerk <strong>auf</strong>s Spiel setzen.<br />
Mit klaren Vorstellungen, aber vielen Fragen machte<br />
sich Dieter Bär deshalb <strong>auf</strong> die Suche nach kompetenten<br />
Antworten. Fündig wurde er direkt vor den Toren<br />
Leipzigs <strong>auf</strong> dem alten, sächsischen Gut Breitenfelder<br />
Hof. Hier veranstaltete Colors Unlimited International<br />
(CUI) ein spezielles Seminar zum Thema<br />
Unternehmensnachfolge. Sein Fazit nach einem Tag<br />
voller Ratschläge: „Ich war erstaunt wie viele Aspekte<br />
berücksichtigt werden müssen, um einer guten<br />
Lösung für unseren Betrieb näher zu kommen.“<br />
Michael Zülch, ausgewiesener Branchenkenner <strong>und</strong><br />
langjähriger Unternehmensberater kennt die Probleme<br />
vieler Werkstattinhaber: „Wir vermitteln Know-<br />
ColorNews 03.03<br />
CUI<br />
Wechselhaft<br />
how, <strong>auf</strong> das es bei der Betriebsübergabe ankommt.<br />
Ganz konkret zeigen wir, wie Stolperfallen vermieden<br />
werden können. Dazu händigen wir den Teilnehmern<br />
eine Checkliste aus, die alle Punkte nennt, die zu<br />
beachten sind.“<br />
Dazu gehören die steuerlichen Folgen der Betriebsveräußerung,<br />
die richtige Erbfolgeregelung oder die<br />
korrekte Wertermittlung des Unternehmens. Dieter<br />
Bär: „Hilfreich für mich war auch, dass ich mich intensiv<br />
mit Kollegen über deren Erfahrungen austauschen<br />
konnte. Ich weiß nun, welchen Weg ich einschlagen<br />
muss, damit wir die Betriebsnachfolge zu unseren<br />
Gunsten regeln.“ CUI-Wissen, das Dieter <strong>und</strong> Stephan<br />
Bär schnell in die Praxis umsetzten. Gleich nach der<br />
Rückkehr aus Leipzig vereinbarten sie Termine mit<br />
Steuerberater <strong>und</strong> Rechtsanwalt. Ziel: die passende,<br />
individuelle Lösung für den Karosseriebetrieb Bär.<br />
Mit dem Know-how von CUI schaffen Sie, wie Dieter<br />
Bär, eine wertvolle Gr<strong>und</strong>lage für Ihr erfolgreiches<br />
unternehmerisches Handeln.<br />
Termine CUI-Seminare 2003<br />
07.11.2003 CUI-Seminar Liquidität<br />
27.11.2003 CUI-Seminar Betriebswirtschaft<br />
Informationen <strong>und</strong> Anmeldeunterlagen können CUI-<br />
Partner im Service Center unter 0 18 02 / 28 42 84<br />
anfordern.<br />
15
16<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ColorNews 03.03<br />
Von Berufung Problemlöser<br />
Die K<strong>und</strong>enberater von <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> sind ganz nah dran.<br />
Kompetente Beratung, wertvolle Tipps oder einfach<br />
Zuhören. Land<strong>auf</strong> landab sind 36 <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong>-K<strong>und</strong>enberater<br />
jeden Tag in den Betrieben unterwegs.<br />
Einer von ihnen: Gerd Priemer.<br />
Er ist Früh<strong>auf</strong>steher. Wenn er sich im Verk<strong>auf</strong>sgebiet<br />
639 im rheinländischen Dreieck Köln, Aachen <strong>und</strong><br />
Düren an die Arbeit macht, dann geht die Sonne <strong>auf</strong>.<br />
Hier ist er Zuhause. Das ist sein Revier. Er kennt<br />
jeden, der eine Spritzpistole in der Hand hält.<br />
Es ist kurz nach acht. Und der Tag ist schon einige<br />
St<strong>und</strong>en alt. Im rollenden Büro Marke DaimlerChrysler<br />
V-Klasse mit Laptop an Bord klingelt das Handy ohne<br />
Unterlass: „Priemer. Guten Morgen. Gut, dann legen<br />
Sie mal los.“ Am anderen Ende wird die Bestellung<br />
diktiert. Der 53-jährige stoppt den Wagen, schreibt<br />
mit, der Rest ist Formsache. Die Telefonnummer<br />
Gerd Priemer im Einsatz<br />
Mit Herz <strong>und</strong> Verstand erfüllen sie mehr als K<strong>und</strong>enwünsche.<br />
vom Lager ist im Kopf gespeichert. Und der Klarlack<br />
8030 schon fast geliefert.<br />
K<strong>und</strong>enberater Priemer ist Mannschaftsspieler <strong>und</strong><br />
für „seine“ Betriebe der direkte Draht in die Zentrale.<br />
„Wir arbeiten Hand in Hand. Die Kollegen im Stützpunkt,<br />
der Koordinator in Köln, unsere Techniker <strong>und</strong><br />
ich. So mögen uns die K<strong>und</strong>en,“ lächelt er verschmitzt.<br />
Und steuert die MAN-Werksniederlassung<br />
in Euskirchen an. In der Werkstatt tauscht man Neuigkeiten<br />
aus. Die Bestellung ist fast Nebensache.<br />
Flink flitzt der Kugelschreiber über das Papier „9997,<br />
9998, 9374...“ Ein kurzes „Tschö“ <strong>und</strong> weiter geht’s.<br />
Gerd Priemer lässt nichts anbrennen. Seine Spezialität<br />
ist der kurze Dienstweg. Das gilt für den K<strong>und</strong>enwünsche<br />
genauso wie für die kleinen oder großen<br />
Sorgen in seiner Heimat. Droht einem Lackierer die<br />
Arbeits-<br />
losigkeit, kümmert sich Gerd Priemer um einen<br />
neuen Job. Er hat immer ein offenes Ohr – für jedes<br />
Problem. „Ich schätze seine Verschwiegenheit. Der hilft,<br />
auch wenn Du bei ihm nichts bestellst“, charakterisiert<br />
Bernd Michels, Inhaber des Karosseriebetrieb Michels<br />
& Enns, den leidenschaftlichen Skatspieler. Auf ihn<br />
hören sie. Er ist der Problemlöser.<br />
Das Verk<strong>auf</strong>sgebiet von Gerd Priemer zählt zu den<br />
größten von <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> in Deutschland. Von der<br />
kleinen Werkstatt über mittelständische Autohäuser<br />
bis zu Großunternehmen. Wo Andere am Werkstor<br />
hektisch nach ihrem Lichtbildausweis suchen <strong>und</strong><br />
Einlass begehren, grüßt er fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> die<br />
Schranke öffnet sich. Hier kennt ihn jeder.<br />
Organisieren ist seine Berufung. Notizen haben bei<br />
ihm keine Überlebenschance. „Ich mag die Herausforderung<br />
den Menschen aus ihren Schwierigkeiten<br />
zu helfen. Und das möglichst schnell“, so Priemer<br />
über Priemer. Da kommt es schon mal vor, dass ihn<br />
der Job auch bis in den Urlaub nach Spanien verfolgt.<br />
Mit dem zinkchromatfreien Priomat ® 1K Wash Primer<br />
4085 stellt <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> die künftige Generation<br />
moderner Primer vor. Die entscheidende Neuerung:<br />
Das innovative Produkt ist unter allen Decklacksystemen<br />
einsetzbar. Dadurch eignet es sich auch<br />
für den Aufbau mit dem Permahyd Basislack Serie<br />
280/285. Der Einkomponenten-Primer harmoniert<br />
dabei hervorragend mit den Wasserbasislacken.<br />
0ptimale Haftung <strong>auf</strong> allen gängigen metallischen<br />
Untergründen, sehr guter Korrosionsschutz <strong>und</strong> guter<br />
Decklackstand sind die weiteren positiven Merkmale.<br />
ColorNews 03.03<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
„Nicht so schlimm“, sagt er.<br />
Schweigt sein Handy einmal <strong>und</strong> lässt die Zeit es zu,<br />
schaut er <strong>auf</strong> einen Kaffee in der ein oder anderen<br />
Werkstatt vorbei. Wie geht’s? Was fehlt? Man sieht<br />
ihm an, er meint es ehrlich. Das Vertrauen ist groß.<br />
Wenn ihn der Ergeiz einmal packt, ist er nicht zu<br />
bremsen. Gibt es im Karosseriebau- <strong>und</strong> Lackierunternehmen<br />
Christian Schmitz & Co. in Niederzier ein<br />
Problem mit der Farbnummer eines VW-Busses, ist<br />
er zur Stelle. „42227 Silber? Was mag das bedeuten?“<br />
„Ich klär das, melde mich gleich.“ Kaum ist der<br />
Zündschlüssel seines Wagens umgedreht, hat er<br />
auch schon den <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Color Service an der<br />
Strippe. Des Rätsels Lösung „Farbton L 97A“. Keine<br />
zwei Kilometer gefahren <strong>und</strong> auch die letzte Aufgabe<br />
eines langen Tages ist gelöst.<br />
Sparsam <strong>und</strong> vielseitig<br />
Einer für alle – der neue Priomat ® 1K Wash Primer 4085.<br />
Gemeinsam mit der hohen Ergiebigkeit – bei 15 µm<br />
Schichtdicke (trocken) reicht ein Liter für r<strong>und</strong> 15 µm<br />
Fläche – ergeben sich ausgezeichnete praxisgerechte<br />
Eigenschaften.<br />
Der Priomat ® 1K Wash Primer 4085 ist eines der innovativen<br />
GREENTEC Line-Produkte – mit einem VOC-<br />
Wert von r<strong>und</strong> 710 g/l unterschreitet die Neuentwicklung<br />
den für diese Kategorie gültigen Grenzwert<br />
deutlich. Lieferbar ist der Priomat 1K Wash Primer<br />
4085 in den Farbtönen hellgrau <strong>und</strong> dunkelgrau.<br />
17
18<br />
Aktuell ColorNews 03.03<br />
Rote Zone<br />
Im Spätherbst möchte das Allianz Zentrum für Technik (AZT)<br />
<strong>und</strong> der AZT-Lackbeirat mit den Fachverbänden Empfehlungen<br />
zum Einsatz von Spot Repair veröffentlichen.<br />
Für Harald Penning, automotive consulting <strong>GmbH</strong>, ist<br />
der Trend eindeutig: „Spot Repair ist im Kommen.“<br />
Hagelschäden, Kunststoff- oder Glasreparatur – die<br />
kostengünstige <strong>und</strong> schnelle Instandsetzung ist <strong>auf</strong><br />
dem Vormarsch. „Die Verbraucher weichen immer stärker<br />
<strong>auf</strong> diese Variante der Reparatur aus.“ Was bislang<br />
den „sparsamen“ K<strong>und</strong>en eher hinter vorgehaltener<br />
Hand in den Werkstätten angeboten wurde, gewinnt<br />
zunehmend an Akzeptanz. Anlass genug für die Versicherer,<br />
sich dieses Themas offiziell anzunehmen.<br />
Nachdem die Assekuranzen bereits Zeitwerte für die<br />
Beseitigung von Hagelschäden ermittelt haben, will<br />
das Allianz Zentrum für Technik (AZT) mit dem Institut<br />
für Fahrzeuglackierung bis Ende des Jahres Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Grenzen der „kleinen Reparaturlackierung“<br />
ausloten.<br />
„Wir ermitteln durch Praxisversuche entsprechende<br />
Reparaturzeiten <strong>und</strong> legen Bereiche für den sinnvollen<br />
Einsatz von Spot Repair bei Lackschäden fest. Ziel<br />
ist es, diese Reparaturmethode für die Werkstätten<br />
kalkulierbar zu machen“, so Norbert Hermann vom<br />
AZT. Klare Trends zeichnen sich bereits ab. Das Fahrzeug<br />
wird künftig in drei Kategorien gegliedert: Alle<br />
liegenden Flächen über der unteren Fensterleiste,<br />
wie Dach, Motorhaube oder Kofferraumklappe befinden<br />
sich in der roten Zone. „Im Gegensatz zum<br />
Ausdrücken von Hagelschäden ist dieser Bereich für<br />
die kleine Reparaturlackierung in der Regel nicht zu<br />
empfehlen“, ergänzt Jürgen Müller vom Institut für<br />
Fahrzeuglackierung.<br />
Zwischen unterer Glaskante <strong>und</strong> Radhaushöhe oder<br />
Zierleiste steigen dagegen die Chancen für die kostengünstige<br />
Reparatur. Hier sieht die – bislang unveröffentlichte<br />
– Studie bessere Chancen für die nahezu<br />
unsichtbare Beseitigung kleiner Beulen <strong>und</strong> Beschädigungen.<br />
Richtig interessant wird es dann noch eine Etage<br />
tiefer. „Ohne Einschränkung werden wir uns für<br />
Spot Repair unterhalb der Zierleiste, an abgedeckten<br />
Flächen <strong>und</strong> im Innenraum aussprechen“, beschreiben<br />
die Autoren vorab ihre Empfehlungen. In<br />
den umfangreichen Testreihen wurde auch ermittelt,<br />
dass die betroffene Stelle insgesamt nicht<br />
größer als 3,5 cm sein sollte. Ausnahmen bilden die<br />
Kratzer. Hier empfiehlt die Studie nur solche durch<br />
Spot Repair zu beheben, die nicht länger als 5 cm<br />
sind. Die Fläche die mit Klarlack benetzt werden<br />
muss, soll die Größe eines DIN A4-Blattes nicht<br />
überschreiten.<br />
Die Experten gehen davon aus, dass sich Spot<br />
Repair in einem Kostenrahmen bis 200 Euro bewegt.<br />
Bei Zustimmung des AZT-Lackbeirats zur Studie <strong>und</strong><br />
dem Kalkulationsvorschlag, werden die Arbeitswerte<br />
als „Kalkulationsbaustein Spot repair“ in die AZT-<br />
Schwacke-Lackierkalkulation <strong>auf</strong>genommen. Damit<br />
sind sie offizielle Gr<strong>und</strong>lage der Kostenermittlung.<br />
Spot Repair wird so zur anerkannten Reparaturmethode.<br />
Und vermutlich zum Instrument der<br />
Kostensenkung der Versicherer.<br />
Tue Gutes<br />
ColorNews 03.03<br />
<strong>und</strong> rede darüber<br />
Zielgerichtete Marketing-<br />
strategien bringen<br />
neue K<strong>und</strong>en.<br />
IDENTICA bietet<br />
erfolgreiche Konzepte.<br />
Geändert hat sich nahezu alles. „Zum Guten“, wie<br />
Andreas Keilhau feststellt. Nicht nur die äußere Hülle<br />
des Karosseriefachbetrieb Keilhau erstrahlt in neuem<br />
Glanz. Auch die inneren Werte des IDENTICA-Betriebes<br />
haben sich gewandelt. Neben (noch) mehr Service<br />
<strong>und</strong> optimierten Betriebsabläufen setzt der Juniorchef<br />
<strong>auf</strong> intensives Marketing: „Vor der Umstellung<br />
haben wir mit den K<strong>und</strong>en wenig kommuniziert. Jetzt<br />
gehen wir direkt <strong>auf</strong> sie zu. Gerade auch <strong>auf</strong> die, die<br />
es noch werden sollen.“<br />
Gezielt, erfolgreich, kostengünstig – der Karosseriebetrieb<br />
aus Wesseling überlegt genau, welche<br />
Schritte den größten Nutzen bringen <strong>und</strong> wird dabei<br />
intensiv vom Systemberater <strong>und</strong> Servicecenter unterstützt.<br />
Basis ist der entsprechende Katalog mit<br />
professionellen Anzeigen <strong>und</strong> PR-Maßnahmen, den<br />
IDENTICA zur Verfügung stellt. Zweimal im Jahr<br />
präsentiert sich der Betrieb damit seinen K<strong>und</strong>en<br />
über das K<strong>und</strong>enjournal.<br />
Daneben nutzt Andreas Keilhau die ansprechend gestalteten<br />
Mailings, um ganz gezielt neue Leistungen<br />
an den Mann oder die Frau zu bringen. Mit den attraktiven<br />
Anzeigenvorlagen sorgt er regelmäßig in der regionalen<br />
Presse für breite Aufmerksamkeit. „Die professionelle<br />
Unterstützung von IDENTICA eröffnet uns<br />
viele Möglichkeiten. In Sachen Werbung hat es bei uns<br />
einen Quantensprung gegeben“, so Andreas Keilhau.<br />
IDENTICA<br />
Und das schlägt sich direkt messbar in der K<strong>und</strong>enstruktur<br />
nieder. Kamen früher 70 Prozent der Aufträge<br />
aus umliegenden Autohäusern, sind es heute vor allem<br />
Versicherer <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>en, die den Löwenanteil<br />
ausmachen. Ein Trend, der sich laut Frank Pedic, Leiter<br />
von IDENTICA-Deutschland, bei nahezu allen Partnern<br />
beobachten lässt: „Unser System zielt dar<strong>auf</strong><br />
ab, zusätzliche Geschäftsfelder zu erschließen. Das<br />
sorgt für die notwendige Unabhängigkeit des Betriebes.<br />
Mit den starken Standbeinen Versicherer <strong>und</strong><br />
Privatk<strong>und</strong>e lässt sich erfolgreich arbeiten.“<br />
„Spürbar erfolgreicher“, wie Andreas Keilhau betont.<br />
„In der Gunst der Versicherer stieg unser Unternehmen,<br />
indem wir mit Hilfe von IDENTICA kurzerhand<br />
alle Assekuranzen nach Wesseling einluden. Früher<br />
waren wir bei den Versicherern, fre<strong>und</strong>lich ausgedrückt,<br />
geduldeter Gast. Heute arbeiten wir partnerschaftlich<br />
zusammen.“<br />
Klar, dass der Aufwand Geld kostet. Doch der Einsatz<br />
<strong>und</strong> die offensive Marketingstrategie haben sich gelohnt.<br />
„Durch den zusätzlichen Service, den wir allen<br />
K<strong>und</strong>en bieten, konnten wir unseren St<strong>und</strong>enverrechnungssatz<br />
um zehn Prozent steigern.“ Ein Zuwachs,<br />
der von den Autofahrern <strong>und</strong> Versicherungen akzeptiert<br />
wird. „Schließlich“, so Andreas Keilhau weiter, „stieg<br />
gleichzeitig unsere Auslastung um zehn Prozent.“ Gute<br />
Leistung findet Anerkennung, wenn man darüber redet.<br />
19
20<br />
Reportage ColorNews 03.03<br />
Klein aber fein<br />
Klein muss er sein. Ganz klein. Genauer gesagt: 87<br />
mal kleiner als sein großer Bruder. Dabei soll er echt<br />
wirken. Das heißt: Kein Detail vergessen, den Farbton<br />
treffen, selbst der Stern muss sitzen. Da wo er<br />
hingehört: beim Mercedes-Benz SLR MCLaren natürlich<br />
mitten in die Kühlermaske.<br />
Während DaimlerChrysler das Original erst zur IAA<br />
enthüllt, ist er in Dietenhofen schon lange in Serie<br />
gegangen. Natürlich im fränkisch optimierten Leichtbau.<br />
Das heißt: Die winzige Ausgabe besteht komplett<br />
aus Kunststoff. Selbst die Rückspiegel – nicht<br />
größer als zwei Millimeter – oder die metallic lackierte<br />
Stoßstange – nur fast so lang wie eine Büroklammer.<br />
Klein aber fein machen’s die Franken. Dabei gehört das<br />
Unternehmen zu den größten „Fahrzeugherstellern“<br />
Deutschlands. In den weitläufigen Produktionshallen<br />
fertigen geschickte Hände nicht nur Autos, sondern<br />
auch Lastkraftwagen oder Jumbojets im Maßstab<br />
1:87. Immerhin r<strong>und</strong> vier Millionen pro Jahr.<br />
Aller Anfang ist eine präzise Zeichnung. „Wir beziehen<br />
die notwendigen CAD-Daten direkt von den Autooder<br />
Nutzfahrzeugherstellern <strong>und</strong> Flugzeugbauern“,<br />
In Ihrer Garage wird es eng?<br />
Ihre Nachbarn finden keinen<br />
Parkplatz mehr vor Ihrer Tür?<br />
Dann wird es Zeit:<br />
Steigen Sie um, <strong>auf</strong> einen<br />
Kleinwagen von Herpa.<br />
so Walter Winkler, Chef der eigenen Konstruktionsabteilung.<br />
Klingt einfach, macht die Sache aber kompliziert.<br />
Schließlich liegen diese Designentwürfe bereits<br />
lange vor dem Serienstart des realen Autos vor.<br />
Streng geheim – wer in das Herz der Abteilung vordringen<br />
will, muss verschwiegen sein. Denn hier<br />
schrumpfen Walter Winkler <strong>und</strong> sein Team den SLR<br />
MCLaren <strong>auf</strong> Modellgröße. Das Ergebnis fräst eine<br />
CNC-gesteuerte Maschine sanft aus einem wuchtigen<br />
Kupferblock. Fertig sind die Werkzeuge <strong>und</strong><br />
Gussformen für die Herstellung.<br />
Eine Halle weiter schmeckt die Luft nach Kunststoff.<br />
Unter dem Klackern <strong>und</strong> Stampfen der Spritzgussautomaten<br />
fallen einzelne Bauteile, ganze Karosserien<br />
oder schwarze Räder <strong>auf</strong> das Förderband.<br />
Dreißig Maschinen produzieren hier ohne Unterlass.<br />
180 Grad heißes Granulat, gemischt mit speziellen<br />
Farbpigmenten, schießt mit über 1.500 bar in die<br />
wassergekühlte Form.<br />
Darunter türmen sich die silbernen Rohlinge. Traumwagen<br />
im Westentaschenformat, erschwinglich für<br />
Alt <strong>und</strong> Jung. Fast fertig ist nun die Kunststoff-<br />
Karosserie des SLR MCLaren. Aber noch steht die<br />
Qualitätskontrolle aus.<br />
Penibel prüfen wachsame<br />
<strong>Augen</strong> jedes filigrane<br />
Detail – mit der<br />
Lupe. Kein Kratzer, kein<br />
Grat wird so übersehen.<br />
Aber noch wirkt das<br />
Schwarz stumpf <strong>und</strong><br />
fade. Erst in der Lackiererei<br />
tragen zwei Spritzautomaten<br />
den Glanz<br />
<strong>auf</strong>. Bis zu 500 Stück pro St<strong>und</strong>e. Jürgen Geyer<br />
mischt die Farben selber aus. So trifft er den gewünschten<br />
Ton genau. „Ob Metallic oder Perleffekt,<br />
wir richten uns nach den Farbmustern der Automobilhersteller.<br />
Die Pigmentpasten werden mit der Bindemittellösung<br />
exakt gemischt“, so der Chef der<br />
Lackierabteilung. Das Material ist frei von Schwermetallen.<br />
Vorschrift der Spielzeugnorm DIN EN 71.<br />
Bei LKW <strong>und</strong> Jumbojets greifen die Spezialisten an<br />
den drei Spritzständen schon mal zur Lackierpistole.<br />
Die 8 bis 20 µm starke Ein-Schicht-Lackierung lässt<br />
auch LKW-Anhänger strahlen.<br />
Wieder ein Raum weiter. Der Duft von Lösemittel<br />
steigt in die Nase. Pneumatisch gesteuerte Maschinen<br />
zucken in immer gleichen Bewegungen hin <strong>und</strong> her.<br />
Hier in der Tampondruckerei bringen sie die letzten<br />
Verzierungen „<strong>auf</strong> das Blech“: <strong>auf</strong>wändige Grafiken,<br />
historische Firmennamen oder kleine Produktabbildungen.<br />
Erich Aumüller ist Herr über 40 Druckmaschinen. R<strong>und</strong><br />
500 Fahrzeuge in der St<strong>und</strong>e stempeln seine Automaten.<br />
Für den Fachmann: „Auf der Druckplatte ist<br />
im Tiefdruckverfahren das Druckbild <strong>auf</strong>gebracht.<br />
Die Farbe wird mit einem Silikontampon abgenommen<br />
<strong>und</strong> nach einigen Sek<strong>und</strong>en <strong>auf</strong> das Fahrzeug<br />
abgedruckt.“ Die nur bis zu 5 µm starke Farbschicht<br />
ist in fünf Minuten staubtrocken.<br />
Und dann? Ein letzter kritischer Blick der Endkontrolle,<br />
dann geht der kleinen SLR MCLaren <strong>auf</strong> große<br />
Reise – zu den Marketingabteilungen der Automobilhersteller<br />
in Deutschland oder Sammler in aller Welt.<br />
Im Gegensatz zum Original nicht <strong>auf</strong> eigener Achse.
22<br />
Profi-Club ColorNews 03.03<br />
§<br />
PROFI-CLUB RATGEBER<br />
Hans-Peter Leuer<br />
Joachim Strnad<br />
Offene Rechnungen<br />
begleichen<br />
Club-Anwalt Hans-Peter Leuer hilft gezielt bei<br />
Zahlungsversäumnis <strong>und</strong> Vertragsbruch.<br />
Fast schon normal: das Autohaus zahlt nur schleppend<br />
seine Rechnungen, der K<strong>und</strong>e Müller verweigert<br />
die Zahlung komplett, dafür meldet sich das Finanzamt<br />
lautstark zu Wort. Was hat das noch mit Handwerk<br />
zu tun? Eigentlich müsste man jetzt Jurist sein.<br />
Die Welt ist schlecht <strong>und</strong> ungerecht.<br />
Kopf hoch! Als Mitglied des Profi-Clubs haben Sie<br />
tatkräftige Unterstützung. Denn der Rechtsanwalt<br />
Hans-Peter Leuer kennt sich aus im Zivilrecht. „Jeder<br />
hat eine zweite Chance, wenn ein K<strong>und</strong>e reklamiert“,<br />
so der einfache aber wirkungsvolle Tipp, um teuren<br />
Gerichtsstreit zu vermeiden. Mit ihm sind Club-Mit-<br />
Kurzer Dienstweg<br />
glieder nicht nur beim Gewährleistungsrecht <strong>auf</strong> der<br />
sicheren Seite. Rat gibt es auch bei offenen Rechnungen.<br />
Wann lohnt sich ein Mahnbescheid? Was<br />
kostet eine Klage? Die Antworten kommen aus Köln<br />
– kompetent <strong>und</strong> schnell mit einem Griff zum Telefon.<br />
Rechtliche Orientierung gibt es zu allen Bereichen<br />
des Bürgerlichen Gesetzbuches. Von Fragen zu allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen, K<strong>auf</strong>- <strong>und</strong> Werkverträgen<br />
bis hin zum Produkthaftungsgesetz.<br />
Praxisgerechte rechte Auskünfte erteilt Rechtsanwalt<br />
Hans-Peter Leuer über das Clubsekretariat<br />
(Tel. 0 18 02/74 25 82).<br />
Versicherungsexperte Joachim Strnad schützt Clubmitglieder<br />
vor bösen Überraschungen.<br />
Seien Sie mal ehrlich. Wann haben Sie eigentlich zum<br />
letzten Mal Ihre Versicherungspolice in den Händen<br />
gehalten? Wissen Sie, ob die Deckungssummen der<br />
Betriebshaftpflichtversicherung noch stimmen? Und<br />
was ist eigentlich mit der Betriebsunterbrechungsversicherung?<br />
Oft sind die Versicherungspolicen schon<br />
zugestaubt <strong>und</strong> keiner weiß, was im Schadensfall<br />
wirklich abgesichert ist.<br />
Kein Problem. Als Clubmitglied haben Sie jetzt einen<br />
hilfreichen Schutzengel an Ihrer Seite. Joachim Strnad<br />
hat zwar keine Flügel, dafür aber offene <strong>Ohren</strong>. Er<br />
checkt Ihre Versicherungen – schnell <strong>und</strong> unkompliziert.<br />
Egal ob die Betriebsversicherungen, privater<br />
Versicherungsschutz oder die betriebliche Altersvorsorge<br />
– Ihr Versicherungsexperte steht mit Rat <strong>und</strong> Tat<br />
zur Seite. „Wir prüfen genau wie hoch der Deckungsumfang<br />
ist <strong>und</strong> senken das Beitragsniveau“, so der<br />
Branchenkenner.<br />
Unabhängige Beratung ist wichtig. Deshalb hat der<br />
Profi-Club eine spezielle Vereinbarung mit dem unabhängigen<br />
Versicherungsmakler SL Assekuranz <strong>GmbH</strong><br />
abgeschlossen. Die branchenspezifische Beratung<br />
bietet individuellen Schutz. „Wir durchleuchten bestehende<br />
Verträge, decken Doppelversicherungen<br />
oder Deckungslücken <strong>auf</strong> <strong>und</strong> bieten individuellen<br />
Versicherungsschutz“, beschreibt Joachim Strnad<br />
seine Leistung.<br />
Ohne große Formalitäten ermittelt der Experte das<br />
Risiko <strong>und</strong> erstellt eine Bestands<strong>auf</strong>nahme. Oft<br />
reicht die Begutachtung der Policen, um Lücken zu<br />
entdecken <strong>und</strong> bares Geld zu sparen. Sie erreichen<br />
Joachim Strnad für eine kostenlose Beratung über<br />
das Clubsekretariat (Tel. 0 18 02/74 25 82).<br />
Themenforum Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherungen<br />
Vom 24. – 25. Oktober 2003 können Sie sich<br />
umfassend zum Thema Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />
informieren.<br />
Anmeldungen nimmt das Clubsekretariat entgegen.<br />
Die VOC-Kampagne<br />
des Profi-Clubs läuft weiter –<br />
praxisnah, informativ <strong>und</strong><br />
mit hohem Engagement von<br />
Behörden <strong>und</strong> Werkstätten.<br />
„Riecht der Wasserlack eigentlich genauso wie andere<br />
Farben?“ Eine berechtigte Frage – schließlich<br />
hat der junge Herr bislang mit der täglichen Praxis in<br />
einer Lackiererei wenig zu tun. Und so nimmt er das<br />
Angebot von Christel Lau gerne wahr: „Halten Sie<br />
doch mal Ihre Nase drüber.“ Konkreter geht es nicht.<br />
Und so schnuppern gleich mehrere Nasen vorsichtig<br />
an der gerade geöffneten Dose.<br />
Sie wollten es genau wissen. Schließlich befassen<br />
sich die Vertreter der 18 Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien<br />
Städte zwischen Schwerin <strong>und</strong> Rostock Tag für Tag<br />
mit der Umsetzung der VOC-Verordnung. Doch<br />
bislang, dies geben sie gerne zu, fehlte ihnen oft der<br />
direkte Bezug zu den Anwendern. Dreißig Beamte<br />
hatten daher die Gelegenheit, sich im Landesamt für<br />
Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern<br />
persönlich weiterzubilden.<br />
Eine zentrale Rolle spielte Christel Lau. Das engagierte<br />
Mitglied im <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Profi-Club e. V. informierte<br />
die interessierten Gäste <strong>auf</strong> Einladung der<br />
Behörde. Und wurde dabei ganz präzise. Sie brachte<br />
nicht nur verschiedene Gebinde wie konventioneller<br />
Vorlack <strong>und</strong> Wasserbasislack mit, sondern versorgte<br />
die Teilnehmer mit umfassenden Informationen<br />
r<strong>und</strong> um das Thema VOC – immer aus Sicht des Unternehmens.<br />
ColorNews 03.03<br />
Profi-Club<br />
Den Wissensdurst gestillt<br />
Es war ein offenes Gespräch. In sachlicher Atmosphäre<br />
berichtete die Betriebsinhaberin aus Schönberg<br />
über die täglichen Herausforderungen in der<br />
Werkstatt, zeigte ihren betrieblichen Weg zur Lösemittelreduzierung<br />
<strong>auf</strong> <strong>und</strong> erläuterte die mitgebrachte<br />
Lösemittel<strong>auf</strong>stellung. „Ich konnte Berührungsängste<br />
abbauen <strong>und</strong> klar machen, dass die Umstellung <strong>auf</strong><br />
lösemittelarme Produkte in den meisten Betrieben<br />
engagiert angegangen wird“, beschreibt Christel Lau<br />
die Ergebnisse des Treffens. Ihre Botschaft war eindeutig:<br />
„Wir setzen <strong>auf</strong> eine faire Zusammenarbeit für eine<br />
reibungslose Umsetzung der VOC-Verordnung.“<br />
Und das kam an. „Wir wollen den Umweltschutz gemeinsam<br />
mit den Werkstätten verbessern. Die praktischen<br />
Auswirkungen der Lösemittelverordnung<br />
sind auch für uns Neuland. Deshalb gehen wir <strong>auf</strong><br />
die Betriebe zu“, so die Initiatorin der Veranstaltung<br />
Renate Neubert, Referentin für den anlagenbezogenen<br />
Immissionsschutz. Immerhin r<strong>und</strong> 150 Karosseriebau-<br />
<strong>und</strong> Fahrzeuglackierbetriebe sind in Mecklenburg-<br />
Vorpommern von der neuen Lösemittelverordnung<br />
betroffen.<br />
Stellvertretend für die Unternehmen wird der Profi-<br />
Club als starke Branchengemeinschaft auch in anderen<br />
B<strong>und</strong>esländern weiterhin die Initiative ergreifen,<br />
um einen offenen Dialog zwischen Karosseriebauern,<br />
Fahrzeuglackierern <strong>und</strong> Behörden zu führen.<br />
Eine Übersicht über die zuständigen Behörden in<br />
den B<strong>und</strong>esländern erhalten Sie im Clubsekretariat<br />
(Tel. 0 18 02/74 25 82).<br />
23
24<br />
Poolpartner ColorNews 03.03<br />
Vom Mechanicus<br />
zum Global Player<br />
Tradition <strong>und</strong> Moderne. Die Sartorius AG verbindet beides.<br />
Das Göttinger Unternehmen sorgt weltweit für absolute Genauigkeit.<br />
Sie stehen in tropischen Gefilden, im finnischen<br />
Schnee, am anderen Ende der Welt in Australien <strong>und</strong><br />
natürlich in Deutschen Landen. Egal wo gemessen<br />
wird, <strong>auf</strong> sie ist stets Verlass. Die Rede ist von den<br />
Hightech-Präzisionswagen <strong>und</strong> Farbmisch-Systemen<br />
aus dem Hause Sartorius. Im Jahre 1870 startete die<br />
Erfolgsgeschichte des Florenz Sartorius. Der Universitätsmechanicus<br />
legte den Gr<strong>und</strong>stein mit seiner<br />
feinmechanischen Werkstatt für Waagen der allerersten<br />
Generation. Große Namen prägten die technologische<br />
Entwicklung. Der Chemiker Friedrich Wöhler<br />
sowie die Nobelpreisträger Richard Zsigmondy <strong>und</strong><br />
Otto Hahn forschten mit dem Göttinger Unternehmen.<br />
Das Zeitalter der Balkenwaage ist zwar lange vorbei.<br />
Die enge Verb<strong>und</strong>enheit mit Hochschule <strong>und</strong> Stadt<br />
hält jedoch bis heute. Zwei Standorte sind Ausdruck<br />
der Unternehmensphilosophie. Das Traditionswerk<br />
mitten in Göttingen mit seinen verschachtelten, über<br />
Jahrzehnte hinweg gewachsenen Gebäuden. Und<br />
das moderne Produktionszentrum Werk 2001 aus<br />
Glas <strong>und</strong> Stahl direkt vor den Toren der Stadt.<br />
1990 ging Sartorius an die Börse. Heute zählt das<br />
Unternehmen weltweit r<strong>und</strong> 3.750 Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
erwirtschaftete im Jahr 2002 einen Umsatz von<br />
476,5 Millionen Euro. Biotechnologie <strong>und</strong> Mechatronik<br />
zählen zu den Geschäftsbereichen der Göttinger. In<br />
den futuristischen Gebäuden des Werk 2001 ist nicht<br />
nur das College für die Fortbildung zu Hause. In den<br />
heiligen Hallen stehen auch die voll automatisierten<br />
großen High Speed-Fräsen, die aus einem einzigen<br />
Stück Aluminium das monolithische Wägesystem<br />
einer Wage fertigen. Zusammen mit moderner Sensor<strong>und</strong><br />
Schalttechnik sowie ausgeklügelter Software bilden<br />
sie das Herzstück der Präzisionsmessung.<br />
Bei Messwerten bis zur siebten Stelle hinter dem Komma<br />
ist ständige Qualitätskontrolle gefragt. Und die fängt<br />
bereits beim Zulieferer an. Null Toleranz für höchste<br />
Qualität ist die Devise auch in der eigenen Fertigung.<br />
Jeder Arbeitsschritt wird lückenlos dokumentiert <strong>und</strong><br />
überprüft. Das Qualitätsmanagement sorgt am Ende<br />
für absolute Genauigkeit. Sowohl beim Ausmischen des<br />
Materials im Lackierbetrieb, als auch in der Prozesstechnik<br />
für Nahrungs- <strong>und</strong> Arzneimittel oder Kosmetik.<br />
A B R A S I V E S<br />
ColorNews 03.03<br />
Staubfrei schleifen<br />
Für das optimale Auftragen des Lacks ist präzise<br />
Schleifarbeit notwendig. Dabei kommt es nicht nur<br />
<strong>auf</strong> die richtige Körnung des Schleifmittels, sondern<br />
vor allem <strong>auf</strong> die Beschaffenheit in Bezug <strong>auf</strong> die<br />
Absaugung an. So werden Staubeinschlüsse vermieden,<br />
Standzeiten verlängert <strong>und</strong> damit die Kosten<br />
gesenkt.<br />
Mit dem ABRANET stellt die MIRKA Schleifmittel<br />
<strong>GmbH</strong> ein neues, optimiertes Produkt vor. Das<br />
patentierte Schleifnetz mit über 24.000 Löchern soll<br />
nach eigenen Angaben die Standzeit des Schleifmittels<br />
um ein vielfaches erhöhen. MIRKA bietet das<br />
Schleifmittel als 77 mm- <strong>und</strong> 150 mm-Scheiben in<br />
acht verschiedenen Körnungen (P 80 – P 600) <strong>und</strong><br />
vier unterschiedlichen Streifenformen (70 x 125,<br />
70 x 420, 70 x 198 <strong>und</strong> 115 x 230 mm) an.<br />
Poolpartner<br />
ABRANET, so MIRKA, sorgt für ein exzellentes Schleifbild.<br />
Dabei ermöglicht es gerade auch im Handschliff<br />
ein aggressives, sauberes <strong>und</strong> staubfreies Arbeiten.<br />
Doppelt optimieren<br />
Umweltschutz <strong>und</strong> Kostendruck zwingen bei der<br />
Lackierung zur rationellen Verarbeitung. Die perfekte<br />
Applikation von lösemittelarmen <strong>und</strong> festkörperreichen<br />
Lacken erfordert zudem das Zusammenspiel<br />
von handwerklichem Können, innovativen Produkten<br />
<strong>und</strong> effektiver Spritztechnik.<br />
Mit der sparsamen HVLP-Niederdrucklackierpistole<br />
<strong>und</strong> der schnellen RP-Lackierpistole bietet SATA zwei<br />
professionelle Lösungen für umweltverträgliche <strong>und</strong><br />
wirtschaftliche Arbeitsweise. Nach Angaben des<br />
Herstellers beträgt die Materialübertragungsrate der<br />
HVLP-Technologie bei einem maximalen Zerstäuberdruck<br />
von 0,7 bar deutlich mehr als 65 Prozent. Die<br />
SATAjet 2000 HVLP DIGITAL 2 soll so für Wolkenfreiheit<br />
<strong>und</strong> Farbtongenauigkeit sorgen. Gleichzeitig<br />
spricht SATA von einer Materialeinsparung von bis<br />
zu 30 Prozent.<br />
Schleifnetz ABRANET von MIRKA<br />
Auch die Eigenschaften von SATAjet<br />
RP DIGITAL 2 sind laut Hersteller überzeugend:<br />
Niedriger Luftverbrauch<br />
dank moderner Hochdrucktechnik,<br />
reduzierter Druck für geringen Overspray<br />
<strong>und</strong> feinste Zerstäubung. Die<br />
RP-Lackierpistole verbindet die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
eines konventionellen<br />
Hochdruckgerätes mit der Wirtschaftlichkeit<br />
der HVLP-Technik <strong>und</strong><br />
übertrifft so ebenfalls die von der VOC-<br />
Lösemittelrichtline geforderte Übertragungsrate<br />
von 65 Prozent.<br />
Beide Spritzsysteme verbessern<br />
außerdem die Arbeitsbedingungen für<br />
Lackierer durch weniger Farbnebel<br />
<strong>und</strong> Lösemittelbelastung.<br />
SATAjet RP DIGITAL 2<br />
25
26<br />
Interview ColorNews 03.03<br />
Alles dreht sich um 950 °C<br />
Was bedeutet eigentlich MIG-Löten?<br />
Unter dem Begriff MIG-Löten versteht man Metallschutzgaslöten<br />
unter Verwendung eines inerten<br />
Schutzgases. Bei diesem handelt es sich um ein gasförmiges<br />
Element, das während des Schweißvorganges<br />
nicht mit den anderen Stoffen reagiert. MIG-<br />
Löten ist damit ein Hartlötverfahren, das durch<br />
Diffusion, also Eindringen in den Werkstoff, eine<br />
stoffschlüssige Verbindung zwischen den Werkstoffen<br />
eingeht.<br />
… <strong>und</strong> wo liegen die Unterschiede zum Schweißen?<br />
Im heutigen modernen Karosseriebau werden immer<br />
mehr höher- <strong>und</strong> hochfeste Stähle verbaut, die zu<br />
Korrosionsschutzzwecken verzinkt sind. Beim klassischen<br />
Schutzgasschweißen wird der Stahl mit ca.<br />
1.500 °C <strong>auf</strong>geschmolzen. Das verringert zum einen<br />
die Zugfestigkeit, zum anderen verdampft die schützende<br />
Zinkschicht an der Schweißnaht.<br />
MIG-Löten? Vor kurzer Zeit in<br />
den Werkstätten noch unbekannt,<br />
heute (fast) Stand der Technik.<br />
Klaus Steinforth, Experte des ZKF,<br />
über Praxis <strong>und</strong> Zukunft der<br />
neuen Technologie.<br />
Das MIG-Löten hingegen erzeugt am Werkstoff legendlich<br />
eine Temperatur von ca. 950 °C. Die vorhandene<br />
Zinkschicht verdampft nur geringfügig,<br />
sie wird in ihrem Durchmesser kaum geschwächt.<br />
Außerdem verringert sich während der Reparatur<br />
kaum der Verzug im gelöteten Blechteil. Die Diffusion<br />
<strong>und</strong> der Lötdraht aus einer Kupfer-Silicium-Legierung<br />
sorgen darüber hinaus für kompletten Korrosionsschutz.<br />
Ein weiterer Vorteil: Beim Einsatz eines<br />
inerten Gases entsteht beim Lötvorgang eine porenfreie<br />
Naht. Dies hat positive Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />
Festigkeit <strong>und</strong> Langlebigkeit des Werkstückes.<br />
Welche Elemente werden benötigt?<br />
Man benötigt zum MIG-Löten ein vom jeweiligen<br />
Fahrzeug-Hersteller vorgeschriebenes MIG-Lötgerät,<br />
den Lötdraht aus einer Kupfer-Silicium-Legierung,<br />
kurz CuSi 3, <strong>und</strong> das inerte Schutzgas Argon.<br />
Da es beim Lötdraht als auch beim Schutzgas<br />
Qualitätsunterschiede gibt, sollten die Vorgaben der<br />
Fahrzeugbauer genau eingehalten werden. Denn nur<br />
so lassen sich qualitativ hochwertige Reparaturergebnisse<br />
erzielen. Abweichungen können immense<br />
Folgen haben: Lötnähte werden brüchig, die Materialstruktur<br />
der verbauten Stähle werden geschwächt<br />
<strong>und</strong> die Festigkeit der Karosseriestruktur nimmt ab.<br />
Bei später <strong>auf</strong>tretenden Garantiefällen wird der Hersteller<br />
mit Sicherheit die Ansprüche ablehnen. Den<br />
Schaden hat dann die Werkstatt.<br />
Bei wie vielen Fahrzeugmodellen kommt das MIG-<br />
Löten zum Einsatz? Können alle Marken mit einem<br />
Gerät repariert werden?<br />
Derzeit kommt das MIG-Löten bei immer mehr Fahrzeugen<br />
zum Einsatz. Opel ist hier eine der führenden<br />
Marken. Beim neue Vectra C wird ausschließlich <strong>auf</strong><br />
die neue Technik gesetzt. Schweißen ist bei der<br />
Reparatur verboten. Nach Auskunft von Opel soll das<br />
MIG-Löten auch bei zukünftigen Modellen eine immer<br />
größere Rolle spielen. Die Signale von anderen<br />
Herstellern sind ebenfalls eindeutig. Ich gehe daher<br />
davon aus, dass künftig eine wachsende Anzahl von<br />
Fahrzeugen mit diesem Verfahren bei Karosseriearbeiten<br />
instand gesetzt werden.<br />
Gibt es künftig einheitliche Standards? Oder<br />
benötigt die Werkstatt für jede Marke ein eigenes<br />
Gerät?<br />
Die MIG-Lötgeräte müssen mit den Lötparametern –<br />
das sind die entsprechenden Programme – der einzelnen<br />
Fahrzeughersteller aktualisiert werden. So<br />
kommt die Werkstatt mit nur einem Gerät aus. Die<br />
unterschiedlichen Vorgaben der Hersteller werden<br />
dann zum Beispiel durch eine veränderte Software<br />
eingehalten. Ein namhafter deutscher Fahrzeughersteller<br />
hat uns in einem Brief geschrieben: „Sollten<br />
zukünftig Instandsetzungen <strong>auf</strong>treten, die den Einsatz<br />
von MIG-Lötgeräten erfordern, werden wir uns<br />
<strong>auf</strong> Basis der hierzu notwendigen Lötparameter an<br />
den Geräte-Spezifikationen der Adam Opel AG orien-<br />
ColorNews 03.03<br />
Interview<br />
tieren.“ Ich rechne für die Zukunft damit, dass ein<br />
MIG-Lötgerät zur Standardausrüstung jedes modernen<br />
Karosserie-Fachbetriebes gehören wird. Eine Investition<br />
in ein MIG-Lötgerät wird also nicht umsonst sein.<br />
Der ZKF testet zurzeit sechs unterschiedliche MIG-<br />
Lötgeräte, die Opel zur Reparatur freigegeben hat.<br />
Das ist richtig. Die Ergebnisse werden im Herbst vorliegen.<br />
In sechs verschiedenen Fachbetrieben wird<br />
jedes Gerät von jedem Team ausführlich <strong>und</strong> praxisnah<br />
geprüft. Hintergr<strong>und</strong> ist: Den ZKF-Mitgliedsbetrieben<br />
bleibt im Alltag kaum Zeit für Vergleiche. Diese<br />
Arbeit nehmen wir den Werkstätten ab <strong>und</strong> finden<br />
für sie die Vorteile der einzelnen Geräte heraus. Damit<br />
können die Unternehmen erfolgreich in die neue<br />
Technik investieren. Darüber hinaus steht der ZKF in<br />
engem Kontakt mit den Geräteherstellern. Von einigen<br />
haben wir bereits die Zusage, dass ihre MIG-Lötgeräte<br />
mindestens für die nächsten fünfzehn Jahre<br />
mit den neuesten Herstellerparametern zu aktualisieren<br />
sind. Das ist schon jetzt ein großer Erfolg.<br />
Schließlich bedeutet dies: Kein Betrieb muss sich<br />
alle zwei Jahre ein neues Gerät anschaffen. Für weitere<br />
Klarheit werden wir nach den Gesprächen mit<br />
den Geräteherstellern sorgen. Der ZKF wird nach Abschluss<br />
der Tests seine Mitgliedsbetriebe umgehend<br />
über die Ergebnisse informieren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Das vollständige Interview erhalten Sie unter<br />
redaktion@color-news.com<br />
Klaus Steinforth<br />
27
28<br />
International ColorNews 03.03<br />
Weißes Kreuz rot gr<strong>und</strong>iert Recht(s)<br />
Moderne Familienbetriebe prägen den Markt im Land der Berge. <strong>und</strong> Links<br />
5,43 Millionen PKW tragen das Landeskennzeichen CH. Confoederatio Helvetica.<br />
*vernischader d'autos<br />
(Rätoromanisch),<br />
peintre de voiture (Französisch),<br />
autoverniciatore (Italienisch)<br />
die (der) Autolackierer(in)<br />
Zur Neutralität verpflichtet lieben die Schweizer ihre<br />
Unabhängigkeit. Nicht nur in der großen Politik, sondern<br />
auch im eigenen Betrieb. Die meisten der<br />
2.000 Karosserie- <strong>und</strong> Lackierwerkstätten sind fest<br />
in Familienhand. Wovon 1.100 im Schweizerischen<br />
Karosserieverband VSCI <strong>und</strong> FCR-Mitglied sind. Dort<br />
wird auch die Ausbildung organisiert. R<strong>und</strong> 320 Azubis<br />
werden jährlich in der Schweiz ausgebildet. Darunter<br />
sind 14 Prozent junge Frauen. Von den 100 meistgewählten<br />
Berufen liegt der Autolackierer <strong>auf</strong> Platz 39.<br />
Gelernt wird häufig in der freien Werkstatt. Insgesamt<br />
80 Prozent der Unternehmen sind unabhängige<br />
Betriebe. Oft sind es ein oder zwei Autolackierer,<br />
wahlweise auch vernischader d'autos, peintre de voiture<br />
oder autoverniciatore* genannt, die vor allem<br />
mit Wasserbasislack arbeiten. „Die umweltverträglichen<br />
Lacke sind stark im Kommen. Heute macht<br />
der Verbrauch von lösemittelarmen Basislacken gegen-<br />
über konventionellen Systemen bereits r<strong>und</strong> 41 Prozent<br />
aus“, so Selcuk Özgül von <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong>. Im Jahr<br />
werden nahezu 2.200 Tonnen Material verbraucht.<br />
Ein kompliziertes Regelwerk zur Lösemittelreduzierung<br />
oder VOC-Grenzwerte gibt es in der Heimat<br />
von Wilhelm Tell nicht. Der Verbrauch geht dennoch<br />
zurück. Das Schweizer Geheimnis: Der Importeur oder<br />
Hersteller zahlt pro Liter Lösemittel drei Franken <strong>und</strong><br />
gibt die Abgabe an die K<strong>und</strong>en weiter. Vater Staat<br />
investiert die Einnahmen in den Ges<strong>und</strong>heitsschutz.<br />
Wer sparen will muss also Lösemittel reduzieren.<br />
Weniger ist mehr. Das sagen sich die Familienbetriebe<br />
auch an einer anderen Stelle. M<strong>und</strong>propaganda anstatt<br />
<strong>auf</strong>wendige Werbung ist gängige Praxis. Maya<br />
Bitterli: „Gute Arbeit spricht sich schnell herum.<br />
Dennoch erfreut sich CUI großer Beliebtheit. Aktuell<br />
zählt Colors Unlimited International 27 Mitglieder.“<br />
Alle Schweizer Betriebe arbeiten eng mit den Versicherungen<br />
zusammen. Das Netz der „Motorfahrzeug-<br />
Assekuranzen“ ist sehr konzentriert. Die größten<br />
sechs teilen sich 75 Prozent des Marktes.<br />
Eine weitere Schweizer Besonderheit: Zwei Autos benötigen<br />
nur ein Nummernschild. Wie das? Möglich wird<br />
es durch ein Wechselnummernsystem. So können die<br />
Eidgenossen zwei Fahrzeuge abwechselnd mit einem<br />
Kennzeichen bewegen. 3.776.558 PKW sind ständig<br />
<strong>auf</strong> Schweizer Straßen unterwegs. 1.658.748 warten<br />
<strong>auf</strong> ihren Einsatz. Im Sommer das Cabrio <strong>und</strong> im<br />
Winter den Jeep. Heute VW, morgen Jaguar. Praktisch.<br />
Die Kennzeichen sind personen- nicht wagenbezogen.<br />
Einer von beiden wird übrigens geleast sein.<br />
Das Privatleasing hat im Alpenland Hochkonjunktur.<br />
50 Prozent der Neuwagen werden nicht mehr direkt<br />
gek<strong>auf</strong>t. Laut VSCI legen die Eidgenossen auch mehr<br />
Wert <strong>auf</strong> das Tuning als in anderen europäischen<br />
Ländern. Warum auch nicht? Über volle Auftragsbücher<br />
freuen sich auch Schweizer Kollegen.<br />
Umweltkredit für die Umstellung <strong>auf</strong> lösemittelfreie<br />
Lacke beantragen.<br />
Die Mittelstandsbank KfW fördert Investitionen der<br />
gewerblichen Wirtschaft zum Schutz von Wasser,<br />
Luft <strong>und</strong> Boden sowie zum sparsamen Umgang mit<br />
Energie. Im Rahmen des ERP-Umwelt- <strong>und</strong> Energiesparprogramms<br />
ist auch eine Förderung bei der Umstellung<br />
<strong>auf</strong> Wasserbasislacke möglich. Bei der Um<strong>und</strong><br />
Nachrüstung von Lackieranlagen können kleine<br />
<strong>und</strong> mittelständische Betriebe bis zu 75 Prozent günstige<br />
Finanzierung für Investitionen beantragen. Der<br />
Antrag muss bei der Hausbank eingereicht werden.<br />
Einzelheiten erfahren Sie bei der KfW-Hotline unter<br />
0 18 01 / 33 55 77 oder im Internet.<br />
http://www.kfw.de/DE/Unsere%20Kreditprogramme/Umweltschu54/Inhalt.jsp<br />
Ausführliche Informationen zu Arbeitsschutz <strong>und</strong><br />
Arbeitsmedizin<br />
Nur einen Klick entfernt warten aktuelle Hinweise<br />
zum Umgang mit Gefahrstoffen, Anwendung von<br />
Arbeitsschutzmaßnahmen oder zur Gerätesicherheit<br />
<strong>auf</strong> Sie. Umfangreiche Informationen über alle<br />
Bereiche der betrieblichen Sicherheit hat das B<strong>und</strong>esamt<br />
für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin (BAuA)<br />
zusammengestellt.<br />
http://www.baua.de<br />
Werbung per E-Mail verletzt das Persönlichkeitsrecht<br />
Jede unangeforderte E-Mail, die Werbung enthält,<br />
stellt eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts<br />
einer Privatperson dar. Wenn der Empfänger<br />
eine Firma ist, handelt es sich um einen<br />
rechtswidrigen Eingriff in den eingerichteten <strong>und</strong><br />
ausgeübten Gewerbebetrieb. Die Rechtsprechung<br />
hat hieraus das Recht abgeleitet, sich gegen eine<br />
Beeinträchtigung dieser Sphäre durch Aufdrängen<br />
unerwünschten Werbematerials zu Wehr zu setzen<br />
(BGH MDR1989/439). Ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht<br />
<strong>und</strong> den eingerichteten <strong>und</strong> ausgeübten<br />
Gewerbebetrieb liegt bereits bei der ersten E-Mail<br />
werbenden Inhalts vor (KG Berlin CR 02/606ff).
30<br />
Termine ColorNews 03.03<br />
ColorNews-Termine2003<br />
Datum Veranstaltung Datum Veranstaltung Datum Veranstaltung<br />
15.09. – 17.09. Intensivtraining Drücktechnik<br />
03.11. – 05.11. Schenkenzell<br />
Gesellschaft für Technische<br />
Dienstleistungen<br />
Tel.: 0 78 36/95 97 70<br />
20.10. – 21.10. Aluminium-Gr<strong>und</strong>seminar<br />
Schenkenzell<br />
Gesellschaft für Technische<br />
Dienstleistungen<br />
Tel.: 0 78 36/95 97 70<br />
24. – 25.10. Profi-Club Themenforum<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherungen<br />
Tel.: 0 18 02/74 25 82<br />
27. – 29.10. Lackakademie „Nuancieren“<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />
29.10. – 31.10. Fachgerechte wirtschaftliche<br />
Reparatur von Lackschäden<br />
Altensteig, KTI<br />
Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />
03.11. – 04.11. Smart Repair <strong>und</strong> Scratch Repair<br />
Altensteig, KTI<br />
Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />
07.11. CUI-Seminar<br />
Liquidität<br />
Tel.: 0 18 02/28 42 84<br />
07. – 08.11. ZKF-Lehrgang<br />
28. – 29.11. „Pkw-Karosserieinstandsetzung“<br />
05. – 06.12. Bremen<br />
Zentralverband Karosserie <strong>und</strong><br />
Fahrzeugtechnik<br />
Tel.: 0 18 02/74 25 82<br />
12.11. – 13.11. Elektronische<br />
Vermessungssysteme für<br />
Rahmenschadendiagnose<br />
Altensteig, KTI<br />
Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />
21.11. Carbon-Miracle<br />
Außenausbeulsysteme<br />
Altensteig, KTI<br />
Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />
Im Pausenraum „steht“ der blaue Dunst. In der Auftragsannahme<br />
riecht es unangenehm nach Nikotin.<br />
Da rümpfen nicht nur K<strong>und</strong>en die Nase. Auch Nichtraucher<br />
unter den Kollegen beschweren sich. Und<br />
das zu Recht.<br />
Seit Anfang des Jahres gilt die neue Arbeitsstätten-<br />
Verordnung. Und die schreibt vor: Der Arbeitgeber<br />
muss nicht-rauchende Beschäftigte vor den Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />
durch das passive Rauchen schützen.<br />
Doch was tun? „Falls nur ein Pausenraum zur Verfügung<br />
steht, eine bauliche Trennung oder eine wirksame<br />
Belüftung nicht möglich ist, muss der Unternehmer<br />
ein Rauchverbot aussprechen. Das gilt auch<br />
für Büroräume oder die Werkstatt“, so Bettina Berg,<br />
Expertin für Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz von<br />
der B<strong>und</strong>esvereinigung für Ges<strong>und</strong>heit.<br />
25.11. – 28.11. Lehrgang Coloristik:<br />
Vertiefende Einblicke in die<br />
Farbmetrik<br />
Stuttgart<br />
Fachinstitut für Pigmente<br />
<strong>und</strong> Lacke<br />
Tel.: 05 11/99 10 -2 79<br />
27.11. CUI-Seminar<br />
Betriebswirtschaft<br />
Tel.: 0 18 02/28 42 84<br />
28.11. – 07.12. Motor Show<br />
Essen<br />
Messe Essen<br />
Tel.: 02 01/31 01 -1 00<br />
01.12. – 03.12. Teilersatz am Pkw<br />
Altensteig, KTI<br />
Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />
11.12. – 12.12. MIG-Schweißen von<br />
Aluminium-Werkstoffen<br />
Altensteig, KTI<br />
Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />
Blauer Dunst am Arbeitsplatz<br />
Die neue Arbeitsstätten-Verordnung zwingt Unternehmer zum<br />
Handeln. Nichtraucherschutz ist gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Gibt es keinen anderen Weg, müssen Raucher<br />
draußen bleiben. Für diese drastische Maßnahme<br />
muss es nicht einmal Beschwerden oder einen Gerichtsentscheid<br />
geben. Das Gesetz gilt <strong>und</strong> die Gewerbe<strong>auf</strong>sicht<br />
oder das Amt für Arbeitssicherheit<br />
kontrollieren. Bei grober Verletzung der Verordnung<br />
können sogar Bußgelder bis zu 25.000 Euro verhängt<br />
werden. Bettina Berg: „Einschränkungen beim Nichtraucherschutz<br />
gibt es nur in Räumen mit Publikumsverkehr.<br />
Ist die Auftragsannahme oder der Verk<strong>auf</strong>sraum<br />
groß genug, können Raucherecken eingerichtet<br />
werden.“<br />
Damit es im Pausenraum nicht zum Streit kommt,<br />
sind kreative Lösungen gefragt. Eine Möglichkeit: Die<br />
Raucher gehen später in die wohlverdiente Mittagspause<br />
<strong>und</strong> anschließend wird ordentlich durchgelüftet.<br />
Klaus Horst Krömmelbein, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Connex Paint Mixing Systems<br />
<strong>GmbH</strong>, ist mit dem bisherigen Geschäftsjahr 2003<br />
zufrieden. Der Umsatz des Herstellers von Farbmisch-Computer-Systemen<br />
lag nach eigenen Angaben<br />
mit knapp 1,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr<br />
ColorNews 03.03<br />
Freude bei Connex<br />
Staffelübergabe von IRT-Geschäftsführer Rainer<br />
Herbold (rechts) an Lothar Fleck von L-TEC: Seit<br />
1. Juli sorgt die L-TEC Lacktechnik <strong>GmbH</strong> für kurze<br />
Wege beim Vertrieb von IRT-Trocknungsgeräten<br />
Personalien<br />
über den Erwartungen. Die Gründe sieht er vor allem<br />
in einer günstigen Kostenentwicklung <strong>und</strong> einem<br />
Umsatzplus bei höherwertigen Systemen. Connex<br />
will auch im zweiten Halbjahr weiter wachsen. Neue<br />
Märkte <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en in den Bereichen Industrielacke<br />
<strong>und</strong> Druckfarben sollen dies ermöglichen.<br />
Horst Krömmelbein<br />
Herbold übergibt an Fleck<br />
sowie in der K<strong>und</strong>enbetreuung Deutschland <strong>und</strong><br />
Österreich. Lothar Fleck wird IRT auch im Kreise der<br />
Poolpartner vertreten.<br />
Die Linie mit Vorteilen<br />
für alles, was der Lackierer braucht<br />
Innovation<br />
Optimaler Auftragswirkungsgrad<br />
Qualität<br />
Für perfekte Oberflächen<br />
Universal<br />
Einheitliches Zubehör<br />
Unkompliziert<br />
Einfachste Wartung <strong>und</strong> Pflege<br />
Tel. 0 60 74/403 226 · Fax 0 60 74/403 300 · www.itw-finishing.de<br />
31
www.spieshecker.de<br />
Der richtige Zug<br />
für Ihre Zukunft.<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> – näher dran.<br />
Entscheiden Sie sich für den richtigen Schachzug, um auch in<br />
Zukunft der Gewinner im Spiel zu sein. Zum Beispiel für den<br />
<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Wasserbasislack Serie 280: VOC-konform – ganz<br />
einfach.<br />
ems-p.de