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Augen auf und Ohren spitzen - Spies Hecker GmbH

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2,30 EURO<br />

Schwerpunkt<br />

<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Ohren</strong><br />

<strong>spitzen</strong><br />

Kommentar<br />

Moderne<br />

Dienstleister<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

Von Berufung<br />

Problemlöser<br />

Reportage<br />

Klein aber fein<br />

Interview<br />

Alles dreht sich<br />

um 950 0 C<br />

INFOS FÜR PROFIS 03.03


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Fritz-<strong>Hecker</strong>-Str. 47–107<br />

50968 Köln<br />

Tel.: 02 21/37 06-06<br />

Fax: 02 21/37 06-3 88<br />

www.spieshecker.de<br />

kontakt_sh_d@<br />

deu.spieshecker.com<br />

Verantwortlich<br />

für den Inhalt:<br />

Angela Hunze<br />

Redaktion:<br />

Ludger Schikarski<br />

Christian Simmert<br />

Bergheimer Str. 2<br />

41542 Dormagen<br />

Tel.: 0 21 82/5719 61<br />

redaktion@color-news.com<br />

Bildnachweis:<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong>, Adam Opel AG,<br />

Herpa Modellbau <strong>GmbH</strong>,<br />

Poolpartner, Christian Simmert<br />

Anzeigen:<br />

Kathrin Gröne<br />

Marketing Service –<br />

Office Projekte<br />

Hellenbergweg 13<br />

41516 Grevenbroich<br />

Tel.: 0 21 82/81 13 00<br />

Fax: 0 21 82/81 13 02<br />

anzeigen@color-news.com<br />

Layout, Satz, Grafik:<br />

relation – agentur für<br />

marketingservice <strong>GmbH</strong><br />

Marzellenstraße 43a<br />

50668 Köln<br />

Tel.: 02 21/285837-0<br />

www.agentur-relation.de<br />

info@agentur-relation.de<br />

ColorNews 02.03<br />

Inhalt<br />

Kommentar 4<br />

Vom Handwerker zum modernen Dienstleister<br />

Aktuell 5<br />

Auf oder ab?<br />

Schwerpunkt 6 – 10<br />

<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong> <strong>und</strong> <strong>Ohren</strong> <strong>spitzen</strong><br />

GVO Spezial 11 – 13<br />

Nichts ist unmöglich<br />

News 14<br />

Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />

CUI 15<br />

Wechselhaft<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> 16 – 17<br />

Von Berufung Problemlöser<br />

Sparsam <strong>und</strong> vielseitig<br />

Aktuell 18<br />

Rote Zone<br />

IDENTICA 19<br />

Tue Gutes <strong>und</strong> rede darüber<br />

Reportage 20 – 21<br />

Klein aber fein<br />

Profi-Club 22 – 23<br />

Offene Rechnungen begleichen<br />

Kurzer Dienstweg<br />

Den Wissensdurst gestillt<br />

Poolpartner 24 – 25<br />

Vom Mechanicus zum Global Player<br />

Staubfrei schleifen<br />

Doppelt optimieren<br />

Interview 26 – 27<br />

Alles dreht sich um 950 0C<br />

International 28<br />

Weißes Kreuz rot gr<strong>und</strong>iert<br />

News 29<br />

Recht(s) <strong>und</strong> Links<br />

Termine <strong>und</strong> Tipps 30<br />

Blauer Dunst am Arbeitsplatz<br />

Personalien 31<br />

Freude bei Connex<br />

Herbold übergibt an Fleck<br />

Inhalt


4<br />

Kommentar ColorNews 03.03<br />

Dieter Philipp<br />

Vom Handwerker zum<br />

modernen Dienstleister<br />

K<strong>und</strong>en fordern verstärkt die komplette Leistungen<br />

„aus einer Hand“. Gefragt ist dabei vor allem<br />

der Handwerksmeister als innovativer Unternehmer.<br />

Die Menschen haben immer weniger netto in der<br />

Tasche <strong>und</strong> die öffentlichen Kassen sind leer. Nachfrage<br />

<strong>und</strong> Investitionen sinken. Es fehlen Aufträge. In der<br />

Folge bedroht ein harter Preiskampf die Rentabilität<br />

der Unternehmen. Immer mehr Handwerksbetriebe<br />

müssen schließen – über 4.000 allein im vergangenen<br />

Jahr. Fast 300.000 Mitarbeiter <strong>und</strong> damit wertvolles<br />

Know-how gingen somit dem Handwerk im Jahr<br />

2002 verloren. Auch in diesem Jahr müssen wir einen<br />

ähnlichen Rückgang befürchten.<br />

Doch in jeder Krise steckt auch eine Chance. Zu den<br />

Stärken von Handwerkern zählen seit jeher ihre Flexibilität,<br />

Anpassungsfähigkeit <strong>und</strong> Innovationskraft.<br />

Und gerade in unserer Dienstleistungsgesellschaft<br />

werden diese Stärken mehr denn je gebraucht.<br />

Ständiger Antrieb für die Entwicklung im Handwerk<br />

sind die Wünsche der privaten <strong>und</strong> gewerblichen K<strong>und</strong>en.<br />

Heute fragt der K<strong>und</strong>e des Handwerks immer<br />

mehr nach „Leistungen aus einer Hand“. Er bevorzugt<br />

ein komplettes Leistungsangebot. Um dies zu ermöglichen,<br />

bilden Handwerker verstärkt Kooperationen.<br />

Nach einer Umfrage des ZDH sind bereits heute r<strong>und</strong><br />

20 Prozent der Betriebe an einer oder mehreren Unternehmenskooperationen<br />

beteiligt – Tendenz steigend.<br />

Nach realistischen Schätzungen werden voraussichtlich<br />

bereits in zehn Jahren bis zu 50 Prozent aller<br />

Handwerksbetriebe über Dienstleistungs-Netzwerke<br />

kooperieren.<br />

Die Handwerksorganisationen unterstützen sie dabei,<br />

etwa mit dem internetbasierten Beratungs- <strong>und</strong> Informationssystem<br />

im Handwerk (BIS). Ziel ist es, die vielen<br />

spontanen <strong>und</strong> <strong>auf</strong>tragsbezogenen Formen der<br />

Zusammenarbeit künftig stärker in institutionalisierte<br />

Formen zu überführen durch die Gründung fester Verbünde<br />

unabhängiger Unternehmen. Diese Netzwerke<br />

müssen neben unternehmerischem Denken insbesondere<br />

auch über eine perfekte Organisation verfügen.<br />

Gefragt ist der Handwerksmeister als innovativer Unternehmer.<br />

Den dazu notwendigen Backgro<strong>und</strong> liefert das einzigartige<br />

Qualifikationssystem im Handwerk mit der Spitzenqualifikation<br />

Meisterbrief. Er garantiert die hohe<br />

Qualität handwerklicher Leistungen, stabile Betriebe,<br />

sichere Arbeitsplätze sowie Qualität <strong>und</strong> Quantität<br />

der Ausbildung. Nur durch das Prinzip der geprüften<br />

Qualifikation kann der Wandel des Handwerks zum<br />

modernen Dienstleister gelingen.<br />

Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des<br />

Deutschen Handwerks<br />

Auf oder ab?<br />

Geiz ist geil? Tatsache ist: Sparsamkeit regiert das<br />

Portmonee. Selbst des Deutschen liebstes Kind muss<br />

darunter leiden. Beule bleibt Beule – die Einstellung<br />

hat sich geändert. Und das spüren alle, die sich mit<br />

dem Thema Automobil befassen.<br />

Statistische Daten liefert der aktuelle DAT Veedol<br />

Report 2003. Danach legte der gesamte Wartungs<strong>und</strong><br />

Reparaturmarkt im vergangenen Jahr deutlich zu.<br />

So wuchs das Auftragsvolumen bei den Vertragswerkstätten<br />

im Vergleich zu 2001 um 3,9 Prozent <strong>auf</strong><br />

53,5 Mio. Reparaturen. Die unabhängigen Werkstätten<br />

legten um 4,5 Prozent <strong>auf</strong> 20,7 Mio. Aufträge zu.<br />

Immerhin in 4,8 Mio. Fällen griffen die Autobesitzer<br />

selbst zum Werkzeug. Der Do-it-yourself-Markt verzeichnete<br />

damit einen überproportional starken<br />

Zuwachs von 17,1 Prozent.<br />

Noch weitere interessante Details liefert der Blick in<br />

den Report: Während die Vertragswerkstätten beim<br />

Unfallreparaturgeschäft 7 Prozent der Aufträge verlieren,<br />

legen die Freien um 4 Prozent zu. Bei den Verschleißreparaturen<br />

hingegen hatten Betriebe mit<br />

Markennamen die Nase vorn. Hier stagnierte der<br />

Anteil unabhängiger Werkstätten.<br />

Soweit die Statistik. Und die Prognosen? Der ZDK<br />

rechnet mit einer „schwarzen Null“. „In diesem Jahr<br />

wird die wirtschaftliche Entwicklung bei den Karosserie<strong>und</strong><br />

Fahrzeuglackierbetrieben <strong>auf</strong> Vorjahresniveau<br />

liegen“, so Helmut Blümer. Eine positive Vorhersage<br />

für die Automobilindustrie liefert Prof. Dr. Ferdinand<br />

Dudenhöffer vom „Center of Automotive Research“<br />

der Fachhochschule Gelsenkirchen: „Die Trendwende<br />

kommt mit den neuen Modellen im Herbst. Der Aufschwung<br />

folgt dann 2004. Die Aussichten für den Autoreparaturmarkt<br />

hängen jedoch auch von strukturellen<br />

Gegebenheiten ab. Der Wettbewerb wird sich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

des Preisdrucks weiter verschärfen.“ Die Bestätigung<br />

seiner Aussage kommt vom Rheinisch-<br />

ColorNews 03.03<br />

Aktuell<br />

Erste Prognosen deuten <strong>auf</strong> ein zartes Wirtschaftswachstum hin.<br />

Hat die Branche wieder Konjunktur?<br />

Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).<br />

„Wir rechnen mit einer langsamen Belebung der Konjunktur.<br />

Entscheidender für einen Aufschwung der<br />

Branche sind jedoch strukturelle Veränderungen. Die<br />

Kapitalbindung durch den Einsatz moderner Technik<br />

wird steigen. Gleichzeitig hält die Sparsamkeit der<br />

K<strong>und</strong>en weiter an“, so Wolfgang Dürig vom RWI Essen.<br />

Das sieht auch Prof. Dr. Willi Diez vom Institut für<br />

Automobilwirtschaft in Nürtingen so. „Die K<strong>und</strong>en<br />

werden verstärkt <strong>auf</strong> das Preis-Leistungsverhältnis<br />

achten <strong>und</strong> im Zweifel etwas länger mit einer Beule<br />

fahren.“ Der Geiz der K<strong>und</strong>en hat aber auch seinen<br />

Reiz: Das neue Preisbewusstsein könnte die Nachfrage<br />

im Bereich Smart Repair erhöhen (siehe auch<br />

Seite 18). „Die günstige <strong>und</strong> qualitativ hochwertige<br />

Reparatur wird boomen“, so Harald Penning, automotive<br />

consulting <strong>GmbH</strong>. Schmaler Geldbeutel <strong>und</strong> alternder<br />

Fahrzeugbestand sind die Gründe. Potential sieht der<br />

Experte vor allem beim Aufarbeiten des Innenraums.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: „Chancen gibt es in Zukunft für<br />

Betriebe, die mit Versicherern zusammenarbeiten.“<br />

5


6<br />

Schwerpunkt ColorNews 03.03<br />

<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Ohren</strong> <strong>spitzen</strong><br />

Der Wettbewerb wird schärfer. Der Kostendruck steigt.<br />

Jetzt ist es Zeit für die Optimierung Ihres Betriebes.<br />

Dicht an dicht stehen die Fahrzeuge in der Werkstatt.<br />

Die Mitarbeiter machen Überst<strong>und</strong>en. Von morgens<br />

früh bis abends spät herrscht in der Werkstatt hektisches<br />

Betriebsamkeit <strong>und</strong> drangvolle Enge.<br />

Die Hallenbeleuchtung brennt den ganzen Tag.<br />

Autos werden hin <strong>und</strong> her rangiert, Schleifpapier<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<strong>auf</strong>träge gesucht. Falsche oder richtige<br />

Schraubenschlüssel, Polierpasten <strong>und</strong> Reinigungstücher<br />

von A nach B geschleppt. Jeder Gang macht<br />

schlank. Aber macht er auch Sinn? Keine Zeit um<br />

zwischendurch darüber nach zu denken. Zu allem<br />

Überfluss türmt sich auch im Büro die Arbeit. Knipst<br />

der letzte Geselle endlich das Licht aus, geht es für<br />

den Chef mit dem Papierkrieg weiter. Es lauert schon<br />

die Stromabrechnung, die wieder an der Kostenschraube<br />

dreht. Ganz normaler Werkstattalltag?<br />

Der eben Zeit, Nerven <strong>und</strong> Geld kostet?<br />

Nicht ganz. Viele Probleme sind hausgemacht <strong>und</strong><br />

lassen sich ohne große finanzielle Mittel beseitigen.<br />

„Leider wird die Planung von betriebswirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> handwerklichen Abläufen in Karosserie<strong>und</strong><br />

Lackierbetrieben aber immer noch stiefmütterlich<br />

behandelt,“ stellt Unternehmensberater <strong>und</strong><br />

Branchenkenner Helmut Klüsener fest. Mangelnde<br />

oder nicht vorhandene Arbeitsplanung sorgen für<br />

unnötige Mühen <strong>und</strong> verursachen Kosten, die vermieden<br />

werden können. Das Prinzip Zufall in der<br />

Werkstatt wirkt sich negativ <strong>auf</strong> das Betriebsergebnis<br />

aus. Das kann sich kein Betrieb leisten.<br />

Doch wie lassen sich die Schwierigkeiten in den Griff<br />

bekommen? Vorhandene Potentiale endlich ausschöpfen?<br />

Der Fachmann rät: „Nehmen Sie sich Zeit<br />

<strong>und</strong> denken Sie über den effektiven Abl<strong>auf</strong> in Ihrer<br />

Werkstatt nach. Planen Sie die Reihenfolge <strong>und</strong><br />

legen Sie Soll-Zeiten für alle Tätigkeiten in der Arbeitsvorbereitung,<br />

Lackierung, bei den Karosseriearbeiten<br />

<strong>und</strong> im Finish fest.“ Denn, so Klüsener, Kontrolle<br />

<strong>und</strong> eine durchgängige Arbeitsweise sind das A<br />

<strong>und</strong> O für effektives Abarbeiten der Aufträge. Das<br />

Ziel: Kurze Wege. Das Werkzeug dort wo man es<br />

braucht. Präzise Auslastung der Lackierkabine. Und<br />

genügend Platz für Reparaturen am Fahrzeug. Das<br />

ist leichter gesagt als getan.<br />

„Meistens ist die Halle einfach zu voll <strong>und</strong> der Arbeitsplatz<br />

zu klein. An Reserven für Spitzenzeiten denkt<br />

ohnehin kaum jemand“, beschreibt Sascha Kluck,<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Experte für die CAD-Werkstattplanung,<br />

die Erfahrungen mit der Betriebsoptimierung. Seine<br />

Faustregel: „Die Vorbereitung benötigt in der Regel<br />

zwei Arbeits- oder Stellplätze je produktivem Mitarbeiter.<br />

Drei bis vier Vorbereitungsplätze sollten es pro Kabineneinheit<br />

sein. Der Finish-Bereich ist optimal <strong>auf</strong>gestellt,<br />

wenn er 25 bis 50 Prozent dieser Vorbereitungsplätze<br />

umfasst.“ Außerdem brauchen die Mitarbeiter<br />

am Karosseriearbeitsplatz, bei der Arbeitsvorbereitung,<br />

Lackierung <strong>und</strong> beim Finish genügend Spielraum für<br />

ihre Tätigkeiten (siehe Tabelle). Das macht <strong>auf</strong>wendige<br />

Rangierarbeiten überflüssig. Und spart kostbare Zeit.<br />

Eine gradlinige Auftragsplanung erfordert einen<br />

flüssigen Verl<strong>auf</strong> der einzelnen Arbeitsschritte. Das<br />

gilt auch in der Lackierkabine. „Hier kommt es immer<br />

wieder zu zeitlichen Verzögerungen, weil dar<strong>auf</strong> gewartet<br />

wird bis die Kabine voll ist. Kleine Teile bringen<br />

dann den großen Auftrag in Bedrängnis. Hier müssen<br />

Prioritäten gesetzt werden“, mahnt Helmut Klüsener.<br />

Das alleine reicht jedoch nicht aus, um in der Werkstatt<br />

erfolgreich alle schlummernden Potentiale zu<br />

wecken. „Entscheidend ist neben klaren handwerklichen<br />

Strukturen die richtige Verknüpfung mit der<br />

k<strong>auf</strong>männischen Seite“, betont der Kölner Unternehmensberater.<br />

Deshalb muss jedes Fahrzeug bei der<br />

Auftragsannahme mit einer „L<strong>auf</strong>karte“ versehen<br />

werden. Alle Tätigkeiten, tatsächliche Arbeitszeit (Ist-<br />

Zeiten) <strong>und</strong> der Materialverbrauch werden im Computer<br />

penibel erfasst oder schwarz <strong>auf</strong> weiß zu Papier<br />

gebracht. Helmut Klüsener: „Der Vergleich mit den Soll-<br />

Zeiten der Kalkulation muss direkt nach Abschluss<br />

des Auftrags erfolgen. Dann wird klar wo Sand im Getriebe<br />

steckt.“ Ist die Ursache erst entdeckt, ist indi-<br />

ColorNews 03.03<br />

Schwerpunkt<br />

viduelles Handeln gefragt. Wo <strong>und</strong> warum gab es<br />

Verzögerungen? Wieso stieg der Materialverbrauch?<br />

Schließlich gilt: Nur wer fragt kann optimieren. „Besprechen<br />

<strong>und</strong> konfrontieren Sie die Mitarbeiter mit den<br />

Tatsachen. Und suchen Sie gemeinsam mit ihnen<br />

nach Lösungen“, beschreibt der Experte den Weg zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsabläufen.<br />

Der Drang Missstände offen zu legen macht aber<br />

auch vor der Bürotür des Chefs nicht Halt. Der Tipp<br />

aus Köln: „Machen Sie sich jedes Mal, wenn Sie ein<br />

Blatt Papier <strong>auf</strong> ihrem Schreibtisch anfassen, einen<br />

Strich dar<strong>auf</strong>. Sie werden sich w<strong>und</strong>ern wie häufig<br />

Sie Vorgänge unerledigt vor sich her schieben.“ Konsequente<br />

Ablage <strong>und</strong> klare Zuordnung aller Unterlagen<br />

zu einem Auftrag. Alle Vorgänge im Büro müssen<br />

transparent sein. Und am besten gleich erledigt werden.<br />

Eine weitere Schwachstelle in vielen Betrieben:<br />

Die kontinuierliche Zahlungsüberwachung. Nur wer<br />

säumige K<strong>und</strong>en schnell ausfindig macht, kann beim<br />

nächsten Auftrag kürzere Zahlungsziele setzen.<br />

Im Alltag scheitert der gute Vorsatz allerdings meist<br />

an der Tatsache, dass der Tag nur 24 St<strong>und</strong>en hat.<br />

Da ist Kollege Computer gefragt. Ohne Know-how<br />

Optimaler Platz für effektive Arbeit<br />

Arbeitsplatz Durchschnittlich Breite x Länge<br />

Karosserie<br />

Richt- <strong>und</strong> Messarbeitsplatz<br />

Lackiervorbereitungsplatz<br />

Lackieranlage<br />

3,5 – 4,0 m x 7,0 m Abhängig von<br />

Ausstattung der Hebebühne bzw. Nutzung<br />

5,0 m x 7,0 m (Mindestabmessung)<br />

3,5 m x 6,0 m<br />

Durchschnittlich Breite x Länge x Höhe<br />

Lackier-Kabine Standard 4,0 m x 7,0 m x 3,0 m/3,5 m<br />

vergrößert<br />

4,0 m/4,5 m x 8,0 m x 3,0 m/3,5 m<br />

Trocken-Kabine 1 Stellplatz 3,0 m x 7,0 m/8,0 m x 3,0 m<br />

Trocken-Kabine 2 Stellplätze 5,0 m x 7,0 m/8,0 m x 3,0 m<br />

Aggregateraum<br />

Anlagenbezogen<br />

Finish-Bereich<br />

3,5 m x 6,0 m<br />

Quelle: <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Colors Unlimited International Werkstattplanung 2003<br />

7


8<br />

Schwerpunkt ColorNews 03.03<br />

„ Oft erzielen schon kleine Veränderungen große Effekte.<br />

15 %<br />

Nehmen Sie sich die Zeit, um alle Energiefresser zu finden<br />

“<br />

Frank Murlat<br />

Mit Investitionen sparen<br />

Runter mit den Kosten. Wer Geld in die Hand nehmen kann <strong>und</strong><br />

will, sollte genau nachrechnen wie der Verbrauch gesenkt werden<br />

kann. Und wann sich eine Investition bezahlt macht.<br />

Für den Einsatz eines Frequenzumwandlers <strong>und</strong> oversprayarmer<br />

Spritzpistolen hat die Universität Karlsruhe <strong>und</strong> die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung<br />

Umwelt im Rahmen der Studie „Stoffstrommanagement“<br />

die Amortisierung der Kosten ermittelt. Gr<strong>und</strong>lage der Modellberechnungen<br />

war ein Referenzbetrieb in Baden-Württemberg mit<br />

750 K<strong>und</strong>en<strong>auf</strong>träge oder 1.875 lackierte Fahrzeugteile pro Jahr.<br />

Investition in vier oversprayarme Spritzpistolen: „Die Applikation<br />

feststoffreicher Lacke im Füller-, Uni- <strong>und</strong> Klarlackbereich <strong>und</strong> wasserbasierender<br />

Lacke im Vorlack- <strong>und</strong> Basislackbereich mit oversprayarmen<br />

Spritzpistolen (...) führt zu einer Lösemittelemissionsreduktion<br />

von 61% <strong>und</strong> zu einer jährlichen Kosteneinsparung von<br />

ca. 17.217 Euro.“ Bereits nach „3,5 Wochen“ amortisierten sich<br />

die Anschaffungskosten für vier neue Spritzpistolen. Diese Werte<br />

lassen sich nicht ohne weiteres <strong>auf</strong> jeden Betrieb übertragen. Die<br />

Berechnung zeigt allerdings: An den richtigen Stellen zu investieren<br />

kann sich auszahlen.<br />

Investition Frequenzumformeranlage: „Eine Frequenzumformeranlage<br />

in Verbindung mit einer kombinierten Lackier- <strong>und</strong> Trockenkabine<br />

führt beim Modellbetrieb zu einer jährlichen Kosteneinsparung<br />

von ca. 2.164 Euro (1,9% der Prozesskosten). Eine<br />

Frequenzumformeranlage amortisiert sich für den Modellbetrieb<br />

bereits nach 2,5 Jahren.“<br />

Die Studie ist als Buch im Erich Schmidt Verlag (2000) erschienen<br />

ISBN 3-503-05881-8. Der Titel: „Stoffstrommanagement für<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen aus dem Bereich der Autoreparaturlackierung“.<br />

15 %<br />

Durchschnittlicher Stromverbrauch in einer Lackiererei<br />

5%<br />

25 %<br />

40 %<br />

Beleuchtung<br />

Lüftermotoren (Kabine)<br />

Infrarotstrahler<br />

Drucklufterzeugung<br />

Sonstiges<br />

Quelle: Energieberatung ESAG Bolin<br />

<strong>und</strong> ein bisschen Zeit läuft aber auch hier nichts.<br />

„Nur 10 Prozent der Anwender nutzen effizient die<br />

Möglichkeiten, die unsere Software bietet. Viel Arbeitserleichterung,<br />

auch die im Programm weitgehend<br />

automatisierte betriebswirtschaftliche Kontrolle,<br />

verstreicht ungenutzt“, weiß Helmut Käfer von Universal<br />

Consulting Software <strong>GmbH</strong>, einer der führenden<br />

Anbieter von Branchensoftware. Der genaue Blick in<br />

die Programme-Hilfe oder eine Schulung lohnen sich.<br />

Ein modernes Programmsystem zeichne sich neben<br />

einer anerkannten Kalkulationssystematik auch durch<br />

weitere wichtige Funktionen wie Schadenmanagement<br />

mit den Versicherungen, Ermittlung des St<strong>und</strong>enverrechnungssatzes,<br />

zeitnahe Fakturierung oder<br />

automatische Forderungsüberwachung <strong>und</strong> Kennzahlenermittlung<br />

aus, so die Überzeugung des Experten<br />

aus Schweinfurt. Die Zukunft hat für Helmut<br />

Käfer bereits begonnen: „Rationalisierungseffekte,<br />

Rechengenauigkeit <strong>und</strong> die präzise Unternehmenssteuerung<br />

durch die Auswertung betriebswirtschaftlicher<br />

Kennziffern wird nur durch intelligente Soft- <strong>und</strong><br />

Hardware Wirklichkeit. Das leisten unsere Programme<br />

schon heute.“ Wer genau wissen will, wo die Potentiale<br />

stecken, der muss für die Vernetzung aller Arbeitsplätze<br />

durch die Betriebsdatenerfassung sorgen.<br />

Läuft es in der Werkstatt <strong>und</strong> im Büro r<strong>und</strong>, ist mit<br />

der Optimierung im Betrieb aber noch lange nicht<br />

Schluss. Jetzt werden die Kosten gesenkt. Steigende<br />

Energiepreise, Ökosteuer oder zusätzliche Entsorgungskosten<br />

– alles muss bezahlt werden. „Oft erzielen<br />

schon kleine Veränderungen große Effekte. Nehmen<br />

Sie sich die Zeit, um alle Energiefresser zu<br />

finden“, empfiehlt Frank Murlat, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Bolin Energieberatung aus Gladbeck.<br />

„So können im Monat bis zu 300 Euro Stromkosten<br />

gespart werden“.<br />

Der höchste Energieverbrauch bei der Autoreparaturlackierung<br />

liegt im Betrieb der Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine,<br />

bei der Heizung <strong>und</strong> Beleuchtung der<br />

Werkstatt sowie beim Einsatz von Infrarotstrahlern<br />

<strong>und</strong> druckluftbetriebenen Werkzeugen (Grafik).<br />

Nahezu die Hälfte des Verbrauchs entfallen <strong>auf</strong><br />

die Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine. Hier lassen sich<br />

die Stromkosten schon durch gezielte Handgriffe<br />

Auf einen Blick: Seien Sie effektiv!<br />

ColorNews 03.03<br />

Schwerpunkt<br />

K<strong>und</strong>enannahme/Verwaltung<br />

Schaffen Sie durchgängige betriebswirtschaftliche Arbeitsabläufe. Effektiver Einsatz<br />

des Computers zur Erfassung <strong>und</strong> Kontrolle sämtlicher Arbeitsschritte. Einheitliches<br />

Ablagesystem <strong>und</strong> rechtzeitiges Mahnwesen. Pflegen Sie alle K<strong>und</strong>endaten <strong>und</strong><br />

verkürzen Sie gegebenenfalls Zahlungsziele.<br />

Karosseriearbeiten<br />

Sorgen Sie für kurze Wege <strong>und</strong> schaffen Sie genügend Raum am Arbeitsplatz. Das Reparieren<br />

oder Austauschen von defekten Druckluftwerkzeugen <strong>und</strong> gerade Leitungswege<br />

sparen Energie. Schalten Sie den Kompressor nach der Arbeitszeit ab. Und<br />

beheben Sie Leckagen.<br />

Arbeitsvorbereitung<br />

Langes Rangieren von Fahrzeugen muss überflüssig sein. Ein schneller Griff zum<br />

benötigten Material verringert die tatsächliche Arbeitszeit. So sorgen Sie für Tempo.<br />

Da in der Arbeitsvorbereitung nicht ständig das Licht brennen muss, lohnt sich die Installation<br />

von Steuerungstechnik wie Tageslicht- <strong>und</strong> Präzisionsregelung. Nutzen Sie<br />

Bewegungsmelder <strong>und</strong> Energiesparlampen damit Ihren Mitarbeitern ein Licht <strong>auf</strong>geht.<br />

Lackierung<br />

Eine bedarfsorientierte Nutzung der Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine optimiert den<br />

Energieverbrauch erheblich. Folgende Punkte sollten beachtet werden:<br />

Senkung des Stromverbrauchs <strong>und</strong> der Strom<strong>spitzen</strong> durch sanfte<br />

Anl<strong>auf</strong>vorgänge bei den Elektromotoren (Ventilatoren)<br />

Einstellung des Kabinenüberdrucks durch Drehzahländerungen<br />

des Abluftventilator anstatt einer mechanischen Drosselung<br />

bei maximaler Motorleistung.<br />

Herunterregelung der Ventilatoren <strong>auf</strong> eine zur Belüftung erforderliche<br />

Mindestleistung, wenn vorbereitende Tätigkeiten <strong>und</strong> keine Lackierung<br />

in der Kabine stattfindet.<br />

Reduzierung der Lüfterleistung <strong>auf</strong> die für den Trocknungsprozess<br />

erforderliche Luftleistung.<br />

Regelmäßige Wartung <strong>und</strong> Austausch der Filter.<br />

Finish<br />

Wie bei der Arbeitsvorbereitung bewährt sich auch hier der Einsatz von Steuerungstechnik<br />

für die Beleuchtung <strong>und</strong> Energiesparlampen. Darüber hinaus sollte im<br />

Wochenrhythmus der Finish-Arbeitsplatz mit dem notwendigen Material bestückt<br />

werden. Das spart Zeit. Achten Sie auch hier <strong>auf</strong> geringe Rangierzeiten<br />

9


10<br />

Schwerpunkt ColorNews 03.03<br />

SPARTIPP ENERGIE<br />

Suchen Sie sich<br />

den günstigsten<br />

Stromanbieter im Internet.<br />

www.stromtarife.de/tarife<br />

www.stromtarifrechner.net<br />

www.get-the-power.de<br />

senken (siehe Praxis-Tipps). Regelmäßige<br />

Wartung <strong>und</strong> bedarfsgerechte Steuerung<br />

sparen zusätzlich Energie. „Entscheidend<br />

ist die effektive Ausnutzung aller Fähigkeiten<br />

der Lackierkabine. Moderne Anlagen<br />

nutzen schon heute innovative Technik <strong>und</strong> intelligente<br />

Software, um ein deutliches Sparpotential<br />

zu realisieren“, beschreibt Alois Dobler die Erfahrung<br />

einer der führenden Hersteller von Lackier- <strong>und</strong><br />

Trocknungskabinen Wolf Stahlbau <strong>GmbH</strong> & Co. KG.<br />

Denn gezielte Investitionen zahlen sich in bestimmten<br />

Fällen ebenfalls aus. Das hat die Universität<br />

Karlsruhe zusammen mit der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung<br />

Umwelt errechnet. Frequenzumformer zur<br />

optimalen Steuerung von Motoren, automatische<br />

Druckregelung oder die Wärmerückgewinnung bei<br />

der Lackier- <strong>und</strong> Trocknungskabine erfordern zwar<br />

den Einsatz finanzieller Mittel. Nach einiger Zeit ist<br />

das eingesetzte Geld durch die Einsparungen aber<br />

wieder eingespielt (siehe Kasten).<br />

Auch bei der Druckluft kann man geizig sein. Die Wissenschaftler<br />

aus Karlsruhe stellten fest, dass sich „die<br />

Kosten für ein 1 mm großes Leck im Druckluftschlauch<br />

bei einem durchschnittlichen Reparaturlackierbe-<br />

Biotechnologie Mechatronik Umwelttechnik<br />

Als weltweit aktives Technologie-Unternehmen<br />

genießt Sartorius mit innovativen Lösungen<br />

<strong>und</strong> zertifizierter Qualität von Produkten<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen in den Geschäftsbereichen<br />

Biotechnologie, Mechatronik <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

das Vertrauen seiner K<strong>und</strong>en.<br />

trieb <strong>auf</strong> ca. 1.000 Euro pro Jahr bel<strong>auf</strong>en. Bei einem<br />

Leck mit 2 mm Durchmesser entweicht bereits viermal<br />

soviel Luft“. Hinhören lohnt sich. Der Tipp des<br />

Energieberaters: „Gehen Sie am Sonntag mal bei<br />

eingeschaltetem Kompressor durch die Werkstatt.<br />

Dort wo es zischt ist bares Geld zu sparen.“ Außerdem<br />

gilt: Geräte aus, bevor es in die Mittagspause<br />

oder den Feierabend geht. Und: „Ermitteln Sie den<br />

höchsten Druckbedarf der Werkzeuge <strong>und</strong> stellen<br />

Sie danach den Maximaldruck der Anlage ein“,<br />

so Frank Murlat. Das Prinzip bei allen Sparmaßnahmen:<br />

Den Blick für Defizite schärfen. Niedrige<br />

Verbrauchskosten, effektive <strong>und</strong> durchgängige<br />

Arbeitsabläufe sowie ständige betriebswirtschaftliche<br />

Rationalisierung. Das sind die Zutaten für ein<br />

erfolgreiches Rezept zur Optimierung der Betriebsstrukturen.<br />

Dann lassen sich alle versteckten Potentiale<br />

nutzen. Wirklich abgeschlossen ist die Optimierung<br />

übrigens nie. Die Chance sich zu verbessern<br />

stellt sich jeden Tag <strong>auf</strong>s Neue.<br />

Haben Sie Interesse am Kontakt zu den Experten?<br />

Dann senden Sie uns einfach eine E-Mail an:<br />

redaktion@colornews.com<br />

Wachstum |Innovation | Zukunft<br />

Im Einklang mit Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft zu<br />

wachsen – das zeichnet Sartorius aus.<br />

Sartorius AG<br />

37070 Göttingen<br />

www.sartorius.com<br />

ColorNews 03.03<br />

Nichts ist unmöglich<br />

Das Profi-Club-Vorstandsmitglied Egbert Kogelheide<br />

bekam in den vergangenen Wochen <strong>auf</strong>schlussreiche<br />

Post: von DaimlerChrysler, KIA, Ford, Mitsubishi <strong>und</strong><br />

Fiat. Der Inhaber des unabhängigen Werkstattbetriebes<br />

EK Fahrzeugtechnik <strong>GmbH</strong> in Witten <strong>und</strong> der<br />

Profi-Club wollten wissen, ob sich die Automobilhersteller<br />

an die neuen Spielregeln aus Brüssel halten.<br />

Knapp 30 Fahrzeughersteller <strong>und</strong> Importeure wurden<br />

angeschrieben. Zurück kam viel Papier, das in<br />

der Branche für Unruhe sorgen wird. Denn in den Umschlägen<br />

steckten Informationen zu Serviceverträgen,<br />

Reparaturdaten <strong>und</strong> Garantiebedingungen für<br />

Ersatzteile. Schon jetzt hat EU-Wettbewerbskommissar<br />

Mario Monti die Händlerverträge von BMW, VW<br />

<strong>und</strong> Audi ins Visier genommen. Auch die Service-<br />

Standards werden geprüft. Zahlreiche Beschwerden<br />

bei der EU-Kommission drohen zu blauen Briefen für<br />

die Hersteller zu werden.<br />

Der Profi-Club wollte es genau wissen. Was steht in<br />

den Serviceverträgen? Stimmen sie mit der GVO<br />

überein? Wo entstehen Kosten? Und wo liegen die<br />

Chancen für Karosserie- <strong>und</strong> Fahrzeuglackierbetriebe?<br />

In den der Redaktion vorliegenden Service-Standards<br />

von Fiat, Ford, KIA <strong>und</strong> Mitsubishi wird penibel <strong>auf</strong>gelistet,<br />

was die Automobilbauer von Werkstätten<br />

verlangen, wenn sie sich um einen Servicevertrag bewerben<br />

(siehe Kasten). Aber nicht alle Herstellerklauseln<br />

dürften Mario Monti gefallen. Wer in Zukunft<br />

das Logo eines oder mehrerer Marken an seiner<br />

Werkstattwand strahlen lassen möchte, muss laut<br />

GVO ausschließlich Qualitätskriterien der Automobil-<br />

GVO Spezial<br />

Am 1. Oktober 2003 ist die Schonfrist vorbei. Dann tritt die<br />

Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) endgültig in Kraft.<br />

Eine Umfrage des Profi-Clubs macht deutlich: Die Serviceverträge<br />

entsprechen nicht immer der GVO. Und: Es kann teuer werden.<br />

industrie erfüllen (siehe ColorNews 1/03). Einige der<br />

jetzt vorliegenden Verträge entsprechen dieser Vorgabe<br />

nicht. So fordert Mitsubishi neben fachgerechter<br />

Reparatur in den 41-seitigen PKW-Service-Standards:<br />

„Mindestens drei Arbeitsplätze müssen in der Werkstatt<br />

vorhanden sein.“ Wenn man den „vorläufigen<br />

Standards für autorisierte Fiat-Werkstätten“ glauben<br />

darf, werden vier Mechaniker benötigt. Möchte eine<br />

Werkstatt den Service für beide Marken übernehmen<br />

wird es richtig schwierig. Die Japaner verlangen, dass<br />

„in einem Mehrmarkenbetrieb der Servicemitarbeiter<br />

als Mitsubishi-Mitarbeiter erkennbar sein muss.“<br />

Fiat besteht <strong>auf</strong> „markenneutrale“ Berufskleidung.<br />

11


12<br />

GVO Spezial ColorNews 03.03<br />

Serviceverträge: Was verlangen die Autohersteller?<br />

Fiat Automobil AG<br />

Vorläufige Standards für autorisierte Fiat-Werkstätten<br />

„Sämtliche Kosten der Herbeiführung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung der<br />

Standards trägt gr<strong>und</strong>sätzlich die Werkstatt.“<br />

Vorgaben: Corporate Identity, Gebäude <strong>und</strong> Flächen, Personal,<br />

Schulung/Fortbildung, Betriebsausstattung, Organisation, Systeme<br />

<strong>und</strong> Finanzen.<br />

Ford Werke AG<br />

Mindestanforderungen an einen Autorisierten Ford Service Betrieb<br />

(AFSB)<br />

„8.1. Angebot <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong>sförderung von Ersatzteilen der Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Zubehör der Gesellschaft.“<br />

Vorgaben: Erscheinungsbild, Organisation <strong>und</strong> Planung, Werkstatt,<br />

Technische Ausstattung, Nichttechnische Ausstattung, Garantie<strong>und</strong><br />

Kulanzabwicklung, Teilewesen <strong>und</strong> Zubehör sowie Service-<br />

Marketing.<br />

KIA MOTORS Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

KIA Service Standards<br />

„Servicebetrieb im <strong>und</strong> außerhalb des Ballungsraums: Hebebühnen<br />

3. Eine Bühne 3,0 Tonnen).“<br />

Vorgaben: Werkstatt, Corporate Identity, Gebäude, Service Zusatzleistungen,<br />

Teile <strong>und</strong> Zubehör, K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> Betriebsstandards<br />

allgemein (Gestaltung Innen-, Außenbereich, EDV <strong>und</strong><br />

Organisation).<br />

Mitsubishi Motors Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

Mitsubishi Service Standards PKW<br />

„Erscheinungsbild gem. den CI/VIP-Richtlinien von Mitsubishi<br />

(„Visuelles Erscheinungsbild“, Leitfaden für Händler, GVI 10196)<br />

Vorgaben: Marken<strong>auf</strong>tritt, Finanz-Management, Führung <strong>und</strong> Organisation,<br />

Informationstechnologie (Ausstattung <strong>und</strong> Nutzung),<br />

Personal <strong>und</strong> Training, Marketing, Teile <strong>und</strong> Service.<br />

Auch Ford tut was. Vor allem in eigener Sache. In den<br />

Mindestanforderungen an einen „Autorisierten Ford<br />

Service Betrieb (AFSB)“ findet sich eine Feuerwerk an<br />

Marketingmaßnahmen. Die „Gestaltung des K<strong>und</strong>enbereichs<br />

mit aktueller Ford Service Werbung“ <strong>und</strong> die<br />

„Durchführung von mindestens sechs von Ford empfohlenen<br />

Service Marketing-Aktivitäten pro Jahr“ wird<br />

verlangt. Mitsubishi möchte sogar die Höhe des<br />

„Mindest-Kontokorrentrahmens“ vorschreiben. Die<br />

Anzahl von K<strong>und</strong>enparkplätzen oder Hebebühnen<br />

sind neben fachlichen Kriterien ebenfalls Bestandteil<br />

aktueller Serviceverträge.<br />

„Das ist nicht GVO-konform“, bewertet ZDK-Vorstandsmitglied<br />

Wilhelm Hülsdonk die Vereinbarungen.<br />

„Nur Qualitätsstandards sind entscheidend – sonst<br />

nichts. Und nicht alles was wünschenswert ist, ist für<br />

die fachgerechte Reparatur auch erforderlich“, so<br />

Hülsdonk zu Herstelleransprüchen wie Direktannahme<br />

oder teurer Werkstattausrüstung. Auch Rechtsanwalt<br />

<strong>und</strong> Branchenkenner Uwe Brossette hat rechtliche<br />

Einwände: „Markenexklusivität ist tabu. Der Werkstatt<br />

muss es immer frei gestellt bleiben, so viele Marken<br />

zu vertreten, wie sie für richtig hält. Das betrifft<br />

das Erscheinungsbild oder Vorgaben zur Werkstattkleidung.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter darf ebenfalls<br />

keine Rolle spielen. Alle Auflagen, die mit der Qualität<br />

der Werkstattleistung nichts zu tun haben, sind ein<br />

klarer Verstoß gegen die GVO.“<br />

Für Diskussionsstoff werden aber nicht nur die Bedingungen<br />

in den Serviceverträgen sorgen. „Die Investitionskosten<br />

sind enorm“, so Egbert Kogelheide. „In<br />

den Gesprächen mit Vertretern der Hersteller wurde<br />

klar, dass ich erst Geld in die Hand nehmen muss,<br />

bevor überhaupt die Aussicht <strong>auf</strong> einen Vertrag besteht.“<br />

So beziffert KIA Motors Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

die Investitionskosten <strong>auf</strong> 22.443,61 Euro. Zuzüglich<br />

3.420 Euro für die vorgeschriebener Trainings. Alleine<br />

der K<strong>auf</strong>preis für Diagnosegeräte von Daimler-<br />

Chrysler (Star Diagnosis) bel<strong>auf</strong>en sich für „vertriebsnetzfremde<br />

K<strong>und</strong>en“ <strong>auf</strong> r<strong>und</strong> 33.500 Euro. Nicht<br />

eingerechnet sogenannte zusätzliche Kosten für Updates<br />

der Software <strong>und</strong> andere notwendige Maßnahmen<br />

zur Erfüllung des Service-Standards. Hinzu<br />

kommen Auditierungskosten. „In der GVO ist festgeschrieben,<br />

dass jeder Hersteller oder Importeur<br />

über seine Kriterien unentgeltlich informieren muss –<br />

ohne Schutzgebühr oder Kosten für das Audit zu verlangen“,<br />

kritisiert Uwe Brossette. Die Realität sieht<br />

anders aus. Skoda lässt sich die Artikelnummer<br />

SAD.5197.30.01 „Skoda Auto Autorisierungsprozess<br />

für Skoda-Serviceverträge“ mit 62,50 Euro bezahlen.<br />

Zusätzliche Kosten lauern auch beim neuen GVO-<br />

Recht, dem freien Zugriff <strong>auf</strong> Reparatur- <strong>und</strong> Ersatzteildaten<br />

(siehe Kasten).<br />

Profi-Club-Vorstandsmitglied Egbert Kogelheide hat<br />

sich entschlossen keinen Servicevertrag zu unterschreiben:<br />

„Die Kosten sind zu hoch <strong>und</strong> der Nutzen<br />

fraglich.“ Diese Einstellung bestätigt ZKF-Präsident<br />

Friedrich Nagel: „Die Vereinbarungen sind für Karosserie-<br />

<strong>und</strong> Lackierbetriebe uninteressant. Kein Hersteller<br />

wird verhindern können, dass unsere Fachbetriebe<br />

alle Marken instandsetzen oder lackieren.<br />

Alleine betriebswirtschaftliche Kriterien sind entscheidend.“<br />

Ähnlich sieht es auch ZDK-Vorstandsmitglied Wilhelm<br />

Hülsdonk: „Unabhängige Werkstätten können<br />

<strong>auf</strong> die Serviceverträge verzichten. Die Betriebe müssen<br />

aber am Ball bleiben <strong>und</strong> sich die Service-Standards<br />

genau anschauen, damit sie die Weiterentwicklung<br />

des Qualitätsniveaus nicht verpassen.“<br />

Denn 2010 läuft auch die neue GVO aus. Dann ist der<br />

Automobil- <strong>und</strong> Servicemarkt völlig liberalisiert. Wenn<br />

aber die Strategie der Hersteller <strong>auf</strong>geht, in der verbleibenden<br />

Zeit die Autobindung des K<strong>und</strong>en neben<br />

Verk<strong>auf</strong>, Leasing, Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung<br />

auch <strong>auf</strong> den Teile-Vertrieb sowie die Reparatur auszudehnen,<br />

so Wilhelm Hülsdonk, dann stellt sich<br />

eines Tages für die freien Betriebe die Frage, in ein<br />

Servicenetz einzusteigen. Im Klartext: Den liberalisierten<br />

Servicemarkt würde die starke Markenbindung<br />

verhindern. Monti wäre gescheitert. Und unabhängige<br />

Werkstätten wären gezwungen, sich stärker<br />

an die Hersteller zu binden.<br />

Unser Service: Wenn Sie Interesse an den Service-<br />

Standards haben, schicken wir Ihnen die Anschriften<br />

der Hersteller gerne zu. Senden Sie uns eine E-Mail<br />

an: redaktion@color-news.com<br />

„ Die Kosten sind zu hoch<br />

<strong>und</strong> der Nutzen fraglich.<br />

“<br />

Egbert Kogelheide<br />

ColorNews ColorNews 03.03<br />

Thema GVO Spezial<br />

Der Preis ist heiß: Wie hoch sind die Kosten für Reparaturdaten?<br />

Die GVO garantiert unabhängigen Werkstätten den freien Zugriff<br />

<strong>auf</strong> Reparatur-, Einzelteil- <strong>und</strong> andere technische Informationen.<br />

Kostenlos ist der Service jedoch nicht.<br />

Volvo<br />

„iVADIS“ heißt der Internet-Zugang zur technischen Dokumentation<br />

<strong>und</strong> dem Ersatzteilkatalog des Herstellers aus Schweden. Kosten:<br />

2.500,00 e zzgl. MwSt./Jahr für Informationen ab Modelljahr 1993.<br />

DaimlerChrysler AG<br />

Die Stuttgarter bieten zwei Informationssysteme an: den „Elektronischen<br />

Teilekatalog“ (EPC FP) <strong>und</strong> das „Werkstatt-Informationssystem“<br />

(WIS). Für 1.994,00 e sind über WIS Reparaturanleitungen,<br />

Schaltpläne <strong>und</strong> Einstellwerte für Modelle ab 1985 zu beziehen.<br />

Alle Jahre wieder lässt sich DaimlerChrysler die Softwarewartung<br />

<strong>und</strong> Dateninhalte mit 1.575 e bezahlen*. Teileliteratur ab Modelljahr<br />

1962 <strong>und</strong> „die Ermittlung von Teilenummern durch Zugriff <strong>auf</strong><br />

die Fahrzeug-Datenkarten ab 1978“ ermöglicht EPC FP. Dafür fallen<br />

noch einmal Kosten von 1.751 e an. Jährliche Gebühr: 1.127 e<br />

für Software <strong>und</strong> Inhalt an.* Gesamtkosten technische Informationen:<br />

3.745 e*<br />

SEAT Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

Zwischen 731,75 e (Ibiza 2002 Literatur) <strong>und</strong> 1.688,80 (Toledo<br />

1999 Literatur) bewegen sich die Kosten bei Seat. Neben Reparaturleitfäden<br />

sind aber auch einzelne technische Merkblätter erhältlich.<br />

Zum Beispiel: Toledo 99 Zylinder-Einspritzmotor, Mechanik<br />

(Motor 1,8 l), Nr. 1 für 1,17 e.<br />

* Alle Daten stehen <strong>auf</strong> DVD oder CD-ROM zur Verfügung. Die<br />

berechneten Kosten beziehen sich <strong>auf</strong> das Gesamtprogramm bei<br />

Zugang von nur einem Nutzer. Die Bestellung einzelner Pakete<br />

(PKW, Nfz u.a.) ist möglich. Aber schon zwei Pakete sind teurer als<br />

das Gesamtprogramm.<br />

13


Zur manuellen Reinigung von Spritzpistolen<br />

<strong>und</strong> Töpfen mit Wasserlack-<br />

Farbresten.<br />

Komplett aus Edelstahl gefertigt<br />

Leicht zu öffnendes geschlossenes System.<br />

Installation zur Wasser<strong>auf</strong>bereitung.<br />

Leichte Bedienbarkeit durch<br />

ergonomische Bauweise.<br />

Mit Anschluss zur Frischwasserversorgung.<br />

Keine Absaugung erforderlich.<br />

Herkules Hebetechnik <strong>GmbH</strong> · Falderbaumstr.34 ·34123 Kassel<br />

Tel.: 0561 / 58907-0 · Fax: 5890745 · www.herkules-lift.de<br />

Risiken <strong>und</strong><br />

Nebenwirkungen<br />

Manchmal sind kleine Dinge im Leben<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Das trifft auch bei der betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge zu.<br />

Mal eben eine Zigarette zwischendurch beim kurzen<br />

Plausch in der Werkstatt. Schnell noch ein Kaffee<br />

bevor es zurück an das Schweißgerät geht. Kleinigkeiten<br />

die Dr. Uwe Jeremie von der Norddeutschen<br />

Berufsgenossenschaft Metall gar nicht gerne sieht:<br />

„Dort wo gearbeitet wird ist Essen, Trinken <strong>und</strong> vor<br />

allem Rauchen absolut tabu. Gerade bei der Fahrzeuglackierung<br />

hat der Chef penibel dar<strong>auf</strong> zu achten.“<br />

Die Kompromisslosigkeit bei der Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

geht noch weiter. Vorbeugung ist angesagt: Keine<br />

Katzenwäschen, sondern gründliche Handhygiene,<br />

Hautpflege <strong>und</strong> -schutz der Mitarbeiter sind gerade<br />

im Umgang mit Lösemitteln <strong>und</strong> anderen chemischen<br />

Stoffen unerlässlich. Auch hier besteht die<br />

Sorgfaltspflicht des Unternehmers. Dazu zählt ebenso<br />

die Vorsorgeuntersuchung. Dr. med. Emil Joseph<br />

Lehmacher, Arbeitsmediziner der B.A.D. Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

<strong>und</strong> Sicherheitstechnik <strong>GmbH</strong>: „Alle<br />

12 bis 24 Monate ist die Untersuchung für Mitarbeiter<br />

vorgeschrieben. Blut- <strong>und</strong> Urintest geben frühzeitig<br />

Auskunft über mögliche Belastungen des Organismus.<br />

Wir checken auch die Lunge <strong>und</strong> führen eine<br />

Hautuntersuchung durch.“ Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />

für die Mitarbeiter werden so frühzeitig erkannt.<br />

Die klinische Untersuchung kann in der Regel<br />

im Betrieb erfolgen.<br />

„Die beste Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge ist eine technisch<br />

optimale Lüftung beim Lackiervorgang, ein geringer<br />

Lösemitteleinsatz <strong>und</strong> der richtige Atemschutz. Der<br />

wird leider immer noch viel zu sehr vernachlässigt“,<br />

so Roland Knopp, Experte der Berufsgenossenschaft<br />

aus Hannover. Deshalb soll es demnächst<br />

schärfere Vorschriften geben. Die Berufsgenossenschaften<br />

erarbeiten zur Zeit ein „Schutzstufen-Konzept“,<br />

das auch für die Autoreparaturlackierung<br />

verpflichtend sein soll <strong>und</strong> Anforderungen an den<br />

Atemschutz stellt.<br />

Dieter Bär macht Schluss –<br />

sein Sohn Stephan<br />

übernimmt das Unternehmen.<br />

Professionelle Hilfe leistete<br />

dabei das CUI-Seminar<br />

„Unternehmensnachfolge“.<br />

Langsam rückt er näher. Der Moment, in dem Stephan<br />

Bär die Verantwortung in Dresden übernimmt.<br />

Stichwort „Unternehmensübergabe“ – für Vater <strong>und</strong><br />

Sohn seit Jahren fester Bestandteil der Geschäftspolitik.<br />

Der Betrieb läuft. Die Auftragslage ist gut.<br />

Was also mehr? Dieter Bär: „Wir wollten wissen, wie<br />

der geplante Übergang juristisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

optimal zu regeln ist.“ Anders gesagt: Keine Delle in<br />

der Bilanz, es soll weiter <strong>auf</strong>wärts gehen.<br />

Schon weit vor seinem sechzigsten Geburtstag leitete<br />

der Betriebsinhaber – gemeinsam mit seinem<br />

Sohn – die ersten konkreten Schritte ein. Eigentlich<br />

war damit alles klar. Eigentlich. Denn schnell erkannten<br />

die Bärs „Ohne professionelle Hilfe profitiert<br />

nur einer vom Generationenwechsel: Vater Staat.“<br />

Unzählige Gesetze <strong>und</strong> Stolpersteine können das<br />

ganze Lebenswerk <strong>auf</strong>s Spiel setzen.<br />

Mit klaren Vorstellungen, aber vielen Fragen machte<br />

sich Dieter Bär deshalb <strong>auf</strong> die Suche nach kompetenten<br />

Antworten. Fündig wurde er direkt vor den Toren<br />

Leipzigs <strong>auf</strong> dem alten, sächsischen Gut Breitenfelder<br />

Hof. Hier veranstaltete Colors Unlimited International<br />

(CUI) ein spezielles Seminar zum Thema<br />

Unternehmensnachfolge. Sein Fazit nach einem Tag<br />

voller Ratschläge: „Ich war erstaunt wie viele Aspekte<br />

berücksichtigt werden müssen, um einer guten<br />

Lösung für unseren Betrieb näher zu kommen.“<br />

Michael Zülch, ausgewiesener Branchenkenner <strong>und</strong><br />

langjähriger Unternehmensberater kennt die Probleme<br />

vieler Werkstattinhaber: „Wir vermitteln Know-<br />

ColorNews 03.03<br />

CUI<br />

Wechselhaft<br />

how, <strong>auf</strong> das es bei der Betriebsübergabe ankommt.<br />

Ganz konkret zeigen wir, wie Stolperfallen vermieden<br />

werden können. Dazu händigen wir den Teilnehmern<br />

eine Checkliste aus, die alle Punkte nennt, die zu<br />

beachten sind.“<br />

Dazu gehören die steuerlichen Folgen der Betriebsveräußerung,<br />

die richtige Erbfolgeregelung oder die<br />

korrekte Wertermittlung des Unternehmens. Dieter<br />

Bär: „Hilfreich für mich war auch, dass ich mich intensiv<br />

mit Kollegen über deren Erfahrungen austauschen<br />

konnte. Ich weiß nun, welchen Weg ich einschlagen<br />

muss, damit wir die Betriebsnachfolge zu unseren<br />

Gunsten regeln.“ CUI-Wissen, das Dieter <strong>und</strong> Stephan<br />

Bär schnell in die Praxis umsetzten. Gleich nach der<br />

Rückkehr aus Leipzig vereinbarten sie Termine mit<br />

Steuerberater <strong>und</strong> Rechtsanwalt. Ziel: die passende,<br />

individuelle Lösung für den Karosseriebetrieb Bär.<br />

Mit dem Know-how von CUI schaffen Sie, wie Dieter<br />

Bär, eine wertvolle Gr<strong>und</strong>lage für Ihr erfolgreiches<br />

unternehmerisches Handeln.<br />

Termine CUI-Seminare 2003<br />

07.11.2003 CUI-Seminar Liquidität<br />

27.11.2003 CUI-Seminar Betriebswirtschaft<br />

Informationen <strong>und</strong> Anmeldeunterlagen können CUI-<br />

Partner im Service Center unter 0 18 02 / 28 42 84<br />

anfordern.<br />

15


16<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> ColorNews 03.03<br />

Von Berufung Problemlöser<br />

Die K<strong>und</strong>enberater von <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> sind ganz nah dran.<br />

Kompetente Beratung, wertvolle Tipps oder einfach<br />

Zuhören. Land<strong>auf</strong> landab sind 36 <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong>-K<strong>und</strong>enberater<br />

jeden Tag in den Betrieben unterwegs.<br />

Einer von ihnen: Gerd Priemer.<br />

Er ist Früh<strong>auf</strong>steher. Wenn er sich im Verk<strong>auf</strong>sgebiet<br />

639 im rheinländischen Dreieck Köln, Aachen <strong>und</strong><br />

Düren an die Arbeit macht, dann geht die Sonne <strong>auf</strong>.<br />

Hier ist er Zuhause. Das ist sein Revier. Er kennt<br />

jeden, der eine Spritzpistole in der Hand hält.<br />

Es ist kurz nach acht. Und der Tag ist schon einige<br />

St<strong>und</strong>en alt. Im rollenden Büro Marke DaimlerChrysler<br />

V-Klasse mit Laptop an Bord klingelt das Handy ohne<br />

Unterlass: „Priemer. Guten Morgen. Gut, dann legen<br />

Sie mal los.“ Am anderen Ende wird die Bestellung<br />

diktiert. Der 53-jährige stoppt den Wagen, schreibt<br />

mit, der Rest ist Formsache. Die Telefonnummer<br />

Gerd Priemer im Einsatz<br />

Mit Herz <strong>und</strong> Verstand erfüllen sie mehr als K<strong>und</strong>enwünsche.<br />

vom Lager ist im Kopf gespeichert. Und der Klarlack<br />

8030 schon fast geliefert.<br />

K<strong>und</strong>enberater Priemer ist Mannschaftsspieler <strong>und</strong><br />

für „seine“ Betriebe der direkte Draht in die Zentrale.<br />

„Wir arbeiten Hand in Hand. Die Kollegen im Stützpunkt,<br />

der Koordinator in Köln, unsere Techniker <strong>und</strong><br />

ich. So mögen uns die K<strong>und</strong>en,“ lächelt er verschmitzt.<br />

Und steuert die MAN-Werksniederlassung<br />

in Euskirchen an. In der Werkstatt tauscht man Neuigkeiten<br />

aus. Die Bestellung ist fast Nebensache.<br />

Flink flitzt der Kugelschreiber über das Papier „9997,<br />

9998, 9374...“ Ein kurzes „Tschö“ <strong>und</strong> weiter geht’s.<br />

Gerd Priemer lässt nichts anbrennen. Seine Spezialität<br />

ist der kurze Dienstweg. Das gilt für den K<strong>und</strong>enwünsche<br />

genauso wie für die kleinen oder großen<br />

Sorgen in seiner Heimat. Droht einem Lackierer die<br />

Arbeits-<br />

losigkeit, kümmert sich Gerd Priemer um einen<br />

neuen Job. Er hat immer ein offenes Ohr – für jedes<br />

Problem. „Ich schätze seine Verschwiegenheit. Der hilft,<br />

auch wenn Du bei ihm nichts bestellst“, charakterisiert<br />

Bernd Michels, Inhaber des Karosseriebetrieb Michels<br />

& Enns, den leidenschaftlichen Skatspieler. Auf ihn<br />

hören sie. Er ist der Problemlöser.<br />

Das Verk<strong>auf</strong>sgebiet von Gerd Priemer zählt zu den<br />

größten von <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> in Deutschland. Von der<br />

kleinen Werkstatt über mittelständische Autohäuser<br />

bis zu Großunternehmen. Wo Andere am Werkstor<br />

hektisch nach ihrem Lichtbildausweis suchen <strong>und</strong><br />

Einlass begehren, grüßt er fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> die<br />

Schranke öffnet sich. Hier kennt ihn jeder.<br />

Organisieren ist seine Berufung. Notizen haben bei<br />

ihm keine Überlebenschance. „Ich mag die Herausforderung<br />

den Menschen aus ihren Schwierigkeiten<br />

zu helfen. Und das möglichst schnell“, so Priemer<br />

über Priemer. Da kommt es schon mal vor, dass ihn<br />

der Job auch bis in den Urlaub nach Spanien verfolgt.<br />

Mit dem zinkchromatfreien Priomat ® 1K Wash Primer<br />

4085 stellt <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> die künftige Generation<br />

moderner Primer vor. Die entscheidende Neuerung:<br />

Das innovative Produkt ist unter allen Decklacksystemen<br />

einsetzbar. Dadurch eignet es sich auch<br />

für den Aufbau mit dem Permahyd Basislack Serie<br />

280/285. Der Einkomponenten-Primer harmoniert<br />

dabei hervorragend mit den Wasserbasislacken.<br />

0ptimale Haftung <strong>auf</strong> allen gängigen metallischen<br />

Untergründen, sehr guter Korrosionsschutz <strong>und</strong> guter<br />

Decklackstand sind die weiteren positiven Merkmale.<br />

ColorNews 03.03<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

„Nicht so schlimm“, sagt er.<br />

Schweigt sein Handy einmal <strong>und</strong> lässt die Zeit es zu,<br />

schaut er <strong>auf</strong> einen Kaffee in der ein oder anderen<br />

Werkstatt vorbei. Wie geht’s? Was fehlt? Man sieht<br />

ihm an, er meint es ehrlich. Das Vertrauen ist groß.<br />

Wenn ihn der Ergeiz einmal packt, ist er nicht zu<br />

bremsen. Gibt es im Karosseriebau- <strong>und</strong> Lackierunternehmen<br />

Christian Schmitz & Co. in Niederzier ein<br />

Problem mit der Farbnummer eines VW-Busses, ist<br />

er zur Stelle. „42227 Silber? Was mag das bedeuten?“<br />

„Ich klär das, melde mich gleich.“ Kaum ist der<br />

Zündschlüssel seines Wagens umgedreht, hat er<br />

auch schon den <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Color Service an der<br />

Strippe. Des Rätsels Lösung „Farbton L 97A“. Keine<br />

zwei Kilometer gefahren <strong>und</strong> auch die letzte Aufgabe<br />

eines langen Tages ist gelöst.<br />

Sparsam <strong>und</strong> vielseitig<br />

Einer für alle – der neue Priomat ® 1K Wash Primer 4085.<br />

Gemeinsam mit der hohen Ergiebigkeit – bei 15 µm<br />

Schichtdicke (trocken) reicht ein Liter für r<strong>und</strong> 15 µm<br />

Fläche – ergeben sich ausgezeichnete praxisgerechte<br />

Eigenschaften.<br />

Der Priomat ® 1K Wash Primer 4085 ist eines der innovativen<br />

GREENTEC Line-Produkte – mit einem VOC-<br />

Wert von r<strong>und</strong> 710 g/l unterschreitet die Neuentwicklung<br />

den für diese Kategorie gültigen Grenzwert<br />

deutlich. Lieferbar ist der Priomat 1K Wash Primer<br />

4085 in den Farbtönen hellgrau <strong>und</strong> dunkelgrau.<br />

17


18<br />

Aktuell ColorNews 03.03<br />

Rote Zone<br />

Im Spätherbst möchte das Allianz Zentrum für Technik (AZT)<br />

<strong>und</strong> der AZT-Lackbeirat mit den Fachverbänden Empfehlungen<br />

zum Einsatz von Spot Repair veröffentlichen.<br />

Für Harald Penning, automotive consulting <strong>GmbH</strong>, ist<br />

der Trend eindeutig: „Spot Repair ist im Kommen.“<br />

Hagelschäden, Kunststoff- oder Glasreparatur – die<br />

kostengünstige <strong>und</strong> schnelle Instandsetzung ist <strong>auf</strong><br />

dem Vormarsch. „Die Verbraucher weichen immer stärker<br />

<strong>auf</strong> diese Variante der Reparatur aus.“ Was bislang<br />

den „sparsamen“ K<strong>und</strong>en eher hinter vorgehaltener<br />

Hand in den Werkstätten angeboten wurde, gewinnt<br />

zunehmend an Akzeptanz. Anlass genug für die Versicherer,<br />

sich dieses Themas offiziell anzunehmen.<br />

Nachdem die Assekuranzen bereits Zeitwerte für die<br />

Beseitigung von Hagelschäden ermittelt haben, will<br />

das Allianz Zentrum für Technik (AZT) mit dem Institut<br />

für Fahrzeuglackierung bis Ende des Jahres Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Grenzen der „kleinen Reparaturlackierung“<br />

ausloten.<br />

„Wir ermitteln durch Praxisversuche entsprechende<br />

Reparaturzeiten <strong>und</strong> legen Bereiche für den sinnvollen<br />

Einsatz von Spot Repair bei Lackschäden fest. Ziel<br />

ist es, diese Reparaturmethode für die Werkstätten<br />

kalkulierbar zu machen“, so Norbert Hermann vom<br />

AZT. Klare Trends zeichnen sich bereits ab. Das Fahrzeug<br />

wird künftig in drei Kategorien gegliedert: Alle<br />

liegenden Flächen über der unteren Fensterleiste,<br />

wie Dach, Motorhaube oder Kofferraumklappe befinden<br />

sich in der roten Zone. „Im Gegensatz zum<br />

Ausdrücken von Hagelschäden ist dieser Bereich für<br />

die kleine Reparaturlackierung in der Regel nicht zu<br />

empfehlen“, ergänzt Jürgen Müller vom Institut für<br />

Fahrzeuglackierung.<br />

Zwischen unterer Glaskante <strong>und</strong> Radhaushöhe oder<br />

Zierleiste steigen dagegen die Chancen für die kostengünstige<br />

Reparatur. Hier sieht die – bislang unveröffentlichte<br />

– Studie bessere Chancen für die nahezu<br />

unsichtbare Beseitigung kleiner Beulen <strong>und</strong> Beschädigungen.<br />

Richtig interessant wird es dann noch eine Etage<br />

tiefer. „Ohne Einschränkung werden wir uns für<br />

Spot Repair unterhalb der Zierleiste, an abgedeckten<br />

Flächen <strong>und</strong> im Innenraum aussprechen“, beschreiben<br />

die Autoren vorab ihre Empfehlungen. In<br />

den umfangreichen Testreihen wurde auch ermittelt,<br />

dass die betroffene Stelle insgesamt nicht<br />

größer als 3,5 cm sein sollte. Ausnahmen bilden die<br />

Kratzer. Hier empfiehlt die Studie nur solche durch<br />

Spot Repair zu beheben, die nicht länger als 5 cm<br />

sind. Die Fläche die mit Klarlack benetzt werden<br />

muss, soll die Größe eines DIN A4-Blattes nicht<br />

überschreiten.<br />

Die Experten gehen davon aus, dass sich Spot<br />

Repair in einem Kostenrahmen bis 200 Euro bewegt.<br />

Bei Zustimmung des AZT-Lackbeirats zur Studie <strong>und</strong><br />

dem Kalkulationsvorschlag, werden die Arbeitswerte<br />

als „Kalkulationsbaustein Spot repair“ in die AZT-<br />

Schwacke-Lackierkalkulation <strong>auf</strong>genommen. Damit<br />

sind sie offizielle Gr<strong>und</strong>lage der Kostenermittlung.<br />

Spot Repair wird so zur anerkannten Reparaturmethode.<br />

Und vermutlich zum Instrument der<br />

Kostensenkung der Versicherer.<br />

Tue Gutes<br />

ColorNews 03.03<br />

<strong>und</strong> rede darüber<br />

Zielgerichtete Marketing-<br />

strategien bringen<br />

neue K<strong>und</strong>en.<br />

IDENTICA bietet<br />

erfolgreiche Konzepte.<br />

Geändert hat sich nahezu alles. „Zum Guten“, wie<br />

Andreas Keilhau feststellt. Nicht nur die äußere Hülle<br />

des Karosseriefachbetrieb Keilhau erstrahlt in neuem<br />

Glanz. Auch die inneren Werte des IDENTICA-Betriebes<br />

haben sich gewandelt. Neben (noch) mehr Service<br />

<strong>und</strong> optimierten Betriebsabläufen setzt der Juniorchef<br />

<strong>auf</strong> intensives Marketing: „Vor der Umstellung<br />

haben wir mit den K<strong>und</strong>en wenig kommuniziert. Jetzt<br />

gehen wir direkt <strong>auf</strong> sie zu. Gerade auch <strong>auf</strong> die, die<br />

es noch werden sollen.“<br />

Gezielt, erfolgreich, kostengünstig – der Karosseriebetrieb<br />

aus Wesseling überlegt genau, welche<br />

Schritte den größten Nutzen bringen <strong>und</strong> wird dabei<br />

intensiv vom Systemberater <strong>und</strong> Servicecenter unterstützt.<br />

Basis ist der entsprechende Katalog mit<br />

professionellen Anzeigen <strong>und</strong> PR-Maßnahmen, den<br />

IDENTICA zur Verfügung stellt. Zweimal im Jahr<br />

präsentiert sich der Betrieb damit seinen K<strong>und</strong>en<br />

über das K<strong>und</strong>enjournal.<br />

Daneben nutzt Andreas Keilhau die ansprechend gestalteten<br />

Mailings, um ganz gezielt neue Leistungen<br />

an den Mann oder die Frau zu bringen. Mit den attraktiven<br />

Anzeigenvorlagen sorgt er regelmäßig in der regionalen<br />

Presse für breite Aufmerksamkeit. „Die professionelle<br />

Unterstützung von IDENTICA eröffnet uns<br />

viele Möglichkeiten. In Sachen Werbung hat es bei uns<br />

einen Quantensprung gegeben“, so Andreas Keilhau.<br />

IDENTICA<br />

Und das schlägt sich direkt messbar in der K<strong>und</strong>enstruktur<br />

nieder. Kamen früher 70 Prozent der Aufträge<br />

aus umliegenden Autohäusern, sind es heute vor allem<br />

Versicherer <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>en, die den Löwenanteil<br />

ausmachen. Ein Trend, der sich laut Frank Pedic, Leiter<br />

von IDENTICA-Deutschland, bei nahezu allen Partnern<br />

beobachten lässt: „Unser System zielt dar<strong>auf</strong><br />

ab, zusätzliche Geschäftsfelder zu erschließen. Das<br />

sorgt für die notwendige Unabhängigkeit des Betriebes.<br />

Mit den starken Standbeinen Versicherer <strong>und</strong><br />

Privatk<strong>und</strong>e lässt sich erfolgreich arbeiten.“<br />

„Spürbar erfolgreicher“, wie Andreas Keilhau betont.<br />

„In der Gunst der Versicherer stieg unser Unternehmen,<br />

indem wir mit Hilfe von IDENTICA kurzerhand<br />

alle Assekuranzen nach Wesseling einluden. Früher<br />

waren wir bei den Versicherern, fre<strong>und</strong>lich ausgedrückt,<br />

geduldeter Gast. Heute arbeiten wir partnerschaftlich<br />

zusammen.“<br />

Klar, dass der Aufwand Geld kostet. Doch der Einsatz<br />

<strong>und</strong> die offensive Marketingstrategie haben sich gelohnt.<br />

„Durch den zusätzlichen Service, den wir allen<br />

K<strong>und</strong>en bieten, konnten wir unseren St<strong>und</strong>enverrechnungssatz<br />

um zehn Prozent steigern.“ Ein Zuwachs,<br />

der von den Autofahrern <strong>und</strong> Versicherungen akzeptiert<br />

wird. „Schließlich“, so Andreas Keilhau weiter, „stieg<br />

gleichzeitig unsere Auslastung um zehn Prozent.“ Gute<br />

Leistung findet Anerkennung, wenn man darüber redet.<br />

19


20<br />

Reportage ColorNews 03.03<br />

Klein aber fein<br />

Klein muss er sein. Ganz klein. Genauer gesagt: 87<br />

mal kleiner als sein großer Bruder. Dabei soll er echt<br />

wirken. Das heißt: Kein Detail vergessen, den Farbton<br />

treffen, selbst der Stern muss sitzen. Da wo er<br />

hingehört: beim Mercedes-Benz SLR MCLaren natürlich<br />

mitten in die Kühlermaske.<br />

Während DaimlerChrysler das Original erst zur IAA<br />

enthüllt, ist er in Dietenhofen schon lange in Serie<br />

gegangen. Natürlich im fränkisch optimierten Leichtbau.<br />

Das heißt: Die winzige Ausgabe besteht komplett<br />

aus Kunststoff. Selbst die Rückspiegel – nicht<br />

größer als zwei Millimeter – oder die metallic lackierte<br />

Stoßstange – nur fast so lang wie eine Büroklammer.<br />

Klein aber fein machen’s die Franken. Dabei gehört das<br />

Unternehmen zu den größten „Fahrzeugherstellern“<br />

Deutschlands. In den weitläufigen Produktionshallen<br />

fertigen geschickte Hände nicht nur Autos, sondern<br />

auch Lastkraftwagen oder Jumbojets im Maßstab<br />

1:87. Immerhin r<strong>und</strong> vier Millionen pro Jahr.<br />

Aller Anfang ist eine präzise Zeichnung. „Wir beziehen<br />

die notwendigen CAD-Daten direkt von den Autooder<br />

Nutzfahrzeugherstellern <strong>und</strong> Flugzeugbauern“,<br />

In Ihrer Garage wird es eng?<br />

Ihre Nachbarn finden keinen<br />

Parkplatz mehr vor Ihrer Tür?<br />

Dann wird es Zeit:<br />

Steigen Sie um, <strong>auf</strong> einen<br />

Kleinwagen von Herpa.<br />

so Walter Winkler, Chef der eigenen Konstruktionsabteilung.<br />

Klingt einfach, macht die Sache aber kompliziert.<br />

Schließlich liegen diese Designentwürfe bereits<br />

lange vor dem Serienstart des realen Autos vor.<br />

Streng geheim – wer in das Herz der Abteilung vordringen<br />

will, muss verschwiegen sein. Denn hier<br />

schrumpfen Walter Winkler <strong>und</strong> sein Team den SLR<br />

MCLaren <strong>auf</strong> Modellgröße. Das Ergebnis fräst eine<br />

CNC-gesteuerte Maschine sanft aus einem wuchtigen<br />

Kupferblock. Fertig sind die Werkzeuge <strong>und</strong><br />

Gussformen für die Herstellung.<br />

Eine Halle weiter schmeckt die Luft nach Kunststoff.<br />

Unter dem Klackern <strong>und</strong> Stampfen der Spritzgussautomaten<br />

fallen einzelne Bauteile, ganze Karosserien<br />

oder schwarze Räder <strong>auf</strong> das Förderband.<br />

Dreißig Maschinen produzieren hier ohne Unterlass.<br />

180 Grad heißes Granulat, gemischt mit speziellen<br />

Farbpigmenten, schießt mit über 1.500 bar in die<br />

wassergekühlte Form.<br />

Darunter türmen sich die silbernen Rohlinge. Traumwagen<br />

im Westentaschenformat, erschwinglich für<br />

Alt <strong>und</strong> Jung. Fast fertig ist nun die Kunststoff-<br />

Karosserie des SLR MCLaren. Aber noch steht die<br />

Qualitätskontrolle aus.<br />

Penibel prüfen wachsame<br />

<strong>Augen</strong> jedes filigrane<br />

Detail – mit der<br />

Lupe. Kein Kratzer, kein<br />

Grat wird so übersehen.<br />

Aber noch wirkt das<br />

Schwarz stumpf <strong>und</strong><br />

fade. Erst in der Lackiererei<br />

tragen zwei Spritzautomaten<br />

den Glanz<br />

<strong>auf</strong>. Bis zu 500 Stück pro St<strong>und</strong>e. Jürgen Geyer<br />

mischt die Farben selber aus. So trifft er den gewünschten<br />

Ton genau. „Ob Metallic oder Perleffekt,<br />

wir richten uns nach den Farbmustern der Automobilhersteller.<br />

Die Pigmentpasten werden mit der Bindemittellösung<br />

exakt gemischt“, so der Chef der<br />

Lackierabteilung. Das Material ist frei von Schwermetallen.<br />

Vorschrift der Spielzeugnorm DIN EN 71.<br />

Bei LKW <strong>und</strong> Jumbojets greifen die Spezialisten an<br />

den drei Spritzständen schon mal zur Lackierpistole.<br />

Die 8 bis 20 µm starke Ein-Schicht-Lackierung lässt<br />

auch LKW-Anhänger strahlen.<br />

Wieder ein Raum weiter. Der Duft von Lösemittel<br />

steigt in die Nase. Pneumatisch gesteuerte Maschinen<br />

zucken in immer gleichen Bewegungen hin <strong>und</strong> her.<br />

Hier in der Tampondruckerei bringen sie die letzten<br />

Verzierungen „<strong>auf</strong> das Blech“: <strong>auf</strong>wändige Grafiken,<br />

historische Firmennamen oder kleine Produktabbildungen.<br />

Erich Aumüller ist Herr über 40 Druckmaschinen. R<strong>und</strong><br />

500 Fahrzeuge in der St<strong>und</strong>e stempeln seine Automaten.<br />

Für den Fachmann: „Auf der Druckplatte ist<br />

im Tiefdruckverfahren das Druckbild <strong>auf</strong>gebracht.<br />

Die Farbe wird mit einem Silikontampon abgenommen<br />

<strong>und</strong> nach einigen Sek<strong>und</strong>en <strong>auf</strong> das Fahrzeug<br />

abgedruckt.“ Die nur bis zu 5 µm starke Farbschicht<br />

ist in fünf Minuten staubtrocken.<br />

Und dann? Ein letzter kritischer Blick der Endkontrolle,<br />

dann geht der kleinen SLR MCLaren <strong>auf</strong> große<br />

Reise – zu den Marketingabteilungen der Automobilhersteller<br />

in Deutschland oder Sammler in aller Welt.<br />

Im Gegensatz zum Original nicht <strong>auf</strong> eigener Achse.


22<br />

Profi-Club ColorNews 03.03<br />

§<br />

PROFI-CLUB RATGEBER<br />

Hans-Peter Leuer<br />

Joachim Strnad<br />

Offene Rechnungen<br />

begleichen<br />

Club-Anwalt Hans-Peter Leuer hilft gezielt bei<br />

Zahlungsversäumnis <strong>und</strong> Vertragsbruch.<br />

Fast schon normal: das Autohaus zahlt nur schleppend<br />

seine Rechnungen, der K<strong>und</strong>e Müller verweigert<br />

die Zahlung komplett, dafür meldet sich das Finanzamt<br />

lautstark zu Wort. Was hat das noch mit Handwerk<br />

zu tun? Eigentlich müsste man jetzt Jurist sein.<br />

Die Welt ist schlecht <strong>und</strong> ungerecht.<br />

Kopf hoch! Als Mitglied des Profi-Clubs haben Sie<br />

tatkräftige Unterstützung. Denn der Rechtsanwalt<br />

Hans-Peter Leuer kennt sich aus im Zivilrecht. „Jeder<br />

hat eine zweite Chance, wenn ein K<strong>und</strong>e reklamiert“,<br />

so der einfache aber wirkungsvolle Tipp, um teuren<br />

Gerichtsstreit zu vermeiden. Mit ihm sind Club-Mit-<br />

Kurzer Dienstweg<br />

glieder nicht nur beim Gewährleistungsrecht <strong>auf</strong> der<br />

sicheren Seite. Rat gibt es auch bei offenen Rechnungen.<br />

Wann lohnt sich ein Mahnbescheid? Was<br />

kostet eine Klage? Die Antworten kommen aus Köln<br />

– kompetent <strong>und</strong> schnell mit einem Griff zum Telefon.<br />

Rechtliche Orientierung gibt es zu allen Bereichen<br />

des Bürgerlichen Gesetzbuches. Von Fragen zu allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen, K<strong>auf</strong>- <strong>und</strong> Werkverträgen<br />

bis hin zum Produkthaftungsgesetz.<br />

Praxisgerechte rechte Auskünfte erteilt Rechtsanwalt<br />

Hans-Peter Leuer über das Clubsekretariat<br />

(Tel. 0 18 02/74 25 82).<br />

Versicherungsexperte Joachim Strnad schützt Clubmitglieder<br />

vor bösen Überraschungen.<br />

Seien Sie mal ehrlich. Wann haben Sie eigentlich zum<br />

letzten Mal Ihre Versicherungspolice in den Händen<br />

gehalten? Wissen Sie, ob die Deckungssummen der<br />

Betriebshaftpflichtversicherung noch stimmen? Und<br />

was ist eigentlich mit der Betriebsunterbrechungsversicherung?<br />

Oft sind die Versicherungspolicen schon<br />

zugestaubt <strong>und</strong> keiner weiß, was im Schadensfall<br />

wirklich abgesichert ist.<br />

Kein Problem. Als Clubmitglied haben Sie jetzt einen<br />

hilfreichen Schutzengel an Ihrer Seite. Joachim Strnad<br />

hat zwar keine Flügel, dafür aber offene <strong>Ohren</strong>. Er<br />

checkt Ihre Versicherungen – schnell <strong>und</strong> unkompliziert.<br />

Egal ob die Betriebsversicherungen, privater<br />

Versicherungsschutz oder die betriebliche Altersvorsorge<br />

– Ihr Versicherungsexperte steht mit Rat <strong>und</strong> Tat<br />

zur Seite. „Wir prüfen genau wie hoch der Deckungsumfang<br />

ist <strong>und</strong> senken das Beitragsniveau“, so der<br />

Branchenkenner.<br />

Unabhängige Beratung ist wichtig. Deshalb hat der<br />

Profi-Club eine spezielle Vereinbarung mit dem unabhängigen<br />

Versicherungsmakler SL Assekuranz <strong>GmbH</strong><br />

abgeschlossen. Die branchenspezifische Beratung<br />

bietet individuellen Schutz. „Wir durchleuchten bestehende<br />

Verträge, decken Doppelversicherungen<br />

oder Deckungslücken <strong>auf</strong> <strong>und</strong> bieten individuellen<br />

Versicherungsschutz“, beschreibt Joachim Strnad<br />

seine Leistung.<br />

Ohne große Formalitäten ermittelt der Experte das<br />

Risiko <strong>und</strong> erstellt eine Bestands<strong>auf</strong>nahme. Oft<br />

reicht die Begutachtung der Policen, um Lücken zu<br />

entdecken <strong>und</strong> bares Geld zu sparen. Sie erreichen<br />

Joachim Strnad für eine kostenlose Beratung über<br />

das Clubsekretariat (Tel. 0 18 02/74 25 82).<br />

Themenforum Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherungen<br />

Vom 24. – 25. Oktober 2003 können Sie sich<br />

umfassend zum Thema Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />

informieren.<br />

Anmeldungen nimmt das Clubsekretariat entgegen.<br />

Die VOC-Kampagne<br />

des Profi-Clubs läuft weiter –<br />

praxisnah, informativ <strong>und</strong><br />

mit hohem Engagement von<br />

Behörden <strong>und</strong> Werkstätten.<br />

„Riecht der Wasserlack eigentlich genauso wie andere<br />

Farben?“ Eine berechtigte Frage – schließlich<br />

hat der junge Herr bislang mit der täglichen Praxis in<br />

einer Lackiererei wenig zu tun. Und so nimmt er das<br />

Angebot von Christel Lau gerne wahr: „Halten Sie<br />

doch mal Ihre Nase drüber.“ Konkreter geht es nicht.<br />

Und so schnuppern gleich mehrere Nasen vorsichtig<br />

an der gerade geöffneten Dose.<br />

Sie wollten es genau wissen. Schließlich befassen<br />

sich die Vertreter der 18 Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien<br />

Städte zwischen Schwerin <strong>und</strong> Rostock Tag für Tag<br />

mit der Umsetzung der VOC-Verordnung. Doch<br />

bislang, dies geben sie gerne zu, fehlte ihnen oft der<br />

direkte Bezug zu den Anwendern. Dreißig Beamte<br />

hatten daher die Gelegenheit, sich im Landesamt für<br />

Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern<br />

persönlich weiterzubilden.<br />

Eine zentrale Rolle spielte Christel Lau. Das engagierte<br />

Mitglied im <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Profi-Club e. V. informierte<br />

die interessierten Gäste <strong>auf</strong> Einladung der<br />

Behörde. Und wurde dabei ganz präzise. Sie brachte<br />

nicht nur verschiedene Gebinde wie konventioneller<br />

Vorlack <strong>und</strong> Wasserbasislack mit, sondern versorgte<br />

die Teilnehmer mit umfassenden Informationen<br />

r<strong>und</strong> um das Thema VOC – immer aus Sicht des Unternehmens.<br />

ColorNews 03.03<br />

Profi-Club<br />

Den Wissensdurst gestillt<br />

Es war ein offenes Gespräch. In sachlicher Atmosphäre<br />

berichtete die Betriebsinhaberin aus Schönberg<br />

über die täglichen Herausforderungen in der<br />

Werkstatt, zeigte ihren betrieblichen Weg zur Lösemittelreduzierung<br />

<strong>auf</strong> <strong>und</strong> erläuterte die mitgebrachte<br />

Lösemittel<strong>auf</strong>stellung. „Ich konnte Berührungsängste<br />

abbauen <strong>und</strong> klar machen, dass die Umstellung <strong>auf</strong><br />

lösemittelarme Produkte in den meisten Betrieben<br />

engagiert angegangen wird“, beschreibt Christel Lau<br />

die Ergebnisse des Treffens. Ihre Botschaft war eindeutig:<br />

„Wir setzen <strong>auf</strong> eine faire Zusammenarbeit für eine<br />

reibungslose Umsetzung der VOC-Verordnung.“<br />

Und das kam an. „Wir wollen den Umweltschutz gemeinsam<br />

mit den Werkstätten verbessern. Die praktischen<br />

Auswirkungen der Lösemittelverordnung<br />

sind auch für uns Neuland. Deshalb gehen wir <strong>auf</strong><br />

die Betriebe zu“, so die Initiatorin der Veranstaltung<br />

Renate Neubert, Referentin für den anlagenbezogenen<br />

Immissionsschutz. Immerhin r<strong>und</strong> 150 Karosseriebau-<br />

<strong>und</strong> Fahrzeuglackierbetriebe sind in Mecklenburg-<br />

Vorpommern von der neuen Lösemittelverordnung<br />

betroffen.<br />

Stellvertretend für die Unternehmen wird der Profi-<br />

Club als starke Branchengemeinschaft auch in anderen<br />

B<strong>und</strong>esländern weiterhin die Initiative ergreifen,<br />

um einen offenen Dialog zwischen Karosseriebauern,<br />

Fahrzeuglackierern <strong>und</strong> Behörden zu führen.<br />

Eine Übersicht über die zuständigen Behörden in<br />

den B<strong>und</strong>esländern erhalten Sie im Clubsekretariat<br />

(Tel. 0 18 02/74 25 82).<br />

23


24<br />

Poolpartner ColorNews 03.03<br />

Vom Mechanicus<br />

zum Global Player<br />

Tradition <strong>und</strong> Moderne. Die Sartorius AG verbindet beides.<br />

Das Göttinger Unternehmen sorgt weltweit für absolute Genauigkeit.<br />

Sie stehen in tropischen Gefilden, im finnischen<br />

Schnee, am anderen Ende der Welt in Australien <strong>und</strong><br />

natürlich in Deutschen Landen. Egal wo gemessen<br />

wird, <strong>auf</strong> sie ist stets Verlass. Die Rede ist von den<br />

Hightech-Präzisionswagen <strong>und</strong> Farbmisch-Systemen<br />

aus dem Hause Sartorius. Im Jahre 1870 startete die<br />

Erfolgsgeschichte des Florenz Sartorius. Der Universitätsmechanicus<br />

legte den Gr<strong>und</strong>stein mit seiner<br />

feinmechanischen Werkstatt für Waagen der allerersten<br />

Generation. Große Namen prägten die technologische<br />

Entwicklung. Der Chemiker Friedrich Wöhler<br />

sowie die Nobelpreisträger Richard Zsigmondy <strong>und</strong><br />

Otto Hahn forschten mit dem Göttinger Unternehmen.<br />

Das Zeitalter der Balkenwaage ist zwar lange vorbei.<br />

Die enge Verb<strong>und</strong>enheit mit Hochschule <strong>und</strong> Stadt<br />

hält jedoch bis heute. Zwei Standorte sind Ausdruck<br />

der Unternehmensphilosophie. Das Traditionswerk<br />

mitten in Göttingen mit seinen verschachtelten, über<br />

Jahrzehnte hinweg gewachsenen Gebäuden. Und<br />

das moderne Produktionszentrum Werk 2001 aus<br />

Glas <strong>und</strong> Stahl direkt vor den Toren der Stadt.<br />

1990 ging Sartorius an die Börse. Heute zählt das<br />

Unternehmen weltweit r<strong>und</strong> 3.750 Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

erwirtschaftete im Jahr 2002 einen Umsatz von<br />

476,5 Millionen Euro. Biotechnologie <strong>und</strong> Mechatronik<br />

zählen zu den Geschäftsbereichen der Göttinger. In<br />

den futuristischen Gebäuden des Werk 2001 ist nicht<br />

nur das College für die Fortbildung zu Hause. In den<br />

heiligen Hallen stehen auch die voll automatisierten<br />

großen High Speed-Fräsen, die aus einem einzigen<br />

Stück Aluminium das monolithische Wägesystem<br />

einer Wage fertigen. Zusammen mit moderner Sensor<strong>und</strong><br />

Schalttechnik sowie ausgeklügelter Software bilden<br />

sie das Herzstück der Präzisionsmessung.<br />

Bei Messwerten bis zur siebten Stelle hinter dem Komma<br />

ist ständige Qualitätskontrolle gefragt. Und die fängt<br />

bereits beim Zulieferer an. Null Toleranz für höchste<br />

Qualität ist die Devise auch in der eigenen Fertigung.<br />

Jeder Arbeitsschritt wird lückenlos dokumentiert <strong>und</strong><br />

überprüft. Das Qualitätsmanagement sorgt am Ende<br />

für absolute Genauigkeit. Sowohl beim Ausmischen des<br />

Materials im Lackierbetrieb, als auch in der Prozesstechnik<br />

für Nahrungs- <strong>und</strong> Arzneimittel oder Kosmetik.<br />

A B R A S I V E S<br />

ColorNews 03.03<br />

Staubfrei schleifen<br />

Für das optimale Auftragen des Lacks ist präzise<br />

Schleifarbeit notwendig. Dabei kommt es nicht nur<br />

<strong>auf</strong> die richtige Körnung des Schleifmittels, sondern<br />

vor allem <strong>auf</strong> die Beschaffenheit in Bezug <strong>auf</strong> die<br />

Absaugung an. So werden Staubeinschlüsse vermieden,<br />

Standzeiten verlängert <strong>und</strong> damit die Kosten<br />

gesenkt.<br />

Mit dem ABRANET stellt die MIRKA Schleifmittel<br />

<strong>GmbH</strong> ein neues, optimiertes Produkt vor. Das<br />

patentierte Schleifnetz mit über 24.000 Löchern soll<br />

nach eigenen Angaben die Standzeit des Schleifmittels<br />

um ein vielfaches erhöhen. MIRKA bietet das<br />

Schleifmittel als 77 mm- <strong>und</strong> 150 mm-Scheiben in<br />

acht verschiedenen Körnungen (P 80 – P 600) <strong>und</strong><br />

vier unterschiedlichen Streifenformen (70 x 125,<br />

70 x 420, 70 x 198 <strong>und</strong> 115 x 230 mm) an.<br />

Poolpartner<br />

ABRANET, so MIRKA, sorgt für ein exzellentes Schleifbild.<br />

Dabei ermöglicht es gerade auch im Handschliff<br />

ein aggressives, sauberes <strong>und</strong> staubfreies Arbeiten.<br />

Doppelt optimieren<br />

Umweltschutz <strong>und</strong> Kostendruck zwingen bei der<br />

Lackierung zur rationellen Verarbeitung. Die perfekte<br />

Applikation von lösemittelarmen <strong>und</strong> festkörperreichen<br />

Lacken erfordert zudem das Zusammenspiel<br />

von handwerklichem Können, innovativen Produkten<br />

<strong>und</strong> effektiver Spritztechnik.<br />

Mit der sparsamen HVLP-Niederdrucklackierpistole<br />

<strong>und</strong> der schnellen RP-Lackierpistole bietet SATA zwei<br />

professionelle Lösungen für umweltverträgliche <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Arbeitsweise. Nach Angaben des<br />

Herstellers beträgt die Materialübertragungsrate der<br />

HVLP-Technologie bei einem maximalen Zerstäuberdruck<br />

von 0,7 bar deutlich mehr als 65 Prozent. Die<br />

SATAjet 2000 HVLP DIGITAL 2 soll so für Wolkenfreiheit<br />

<strong>und</strong> Farbtongenauigkeit sorgen. Gleichzeitig<br />

spricht SATA von einer Materialeinsparung von bis<br />

zu 30 Prozent.<br />

Schleifnetz ABRANET von MIRKA<br />

Auch die Eigenschaften von SATAjet<br />

RP DIGITAL 2 sind laut Hersteller überzeugend:<br />

Niedriger Luftverbrauch<br />

dank moderner Hochdrucktechnik,<br />

reduzierter Druck für geringen Overspray<br />

<strong>und</strong> feinste Zerstäubung. Die<br />

RP-Lackierpistole verbindet die Arbeitsgeschwindigkeit<br />

eines konventionellen<br />

Hochdruckgerätes mit der Wirtschaftlichkeit<br />

der HVLP-Technik <strong>und</strong><br />

übertrifft so ebenfalls die von der VOC-<br />

Lösemittelrichtline geforderte Übertragungsrate<br />

von 65 Prozent.<br />

Beide Spritzsysteme verbessern<br />

außerdem die Arbeitsbedingungen für<br />

Lackierer durch weniger Farbnebel<br />

<strong>und</strong> Lösemittelbelastung.<br />

SATAjet RP DIGITAL 2<br />

25


26<br />

Interview ColorNews 03.03<br />

Alles dreht sich um 950 °C<br />

Was bedeutet eigentlich MIG-Löten?<br />

Unter dem Begriff MIG-Löten versteht man Metallschutzgaslöten<br />

unter Verwendung eines inerten<br />

Schutzgases. Bei diesem handelt es sich um ein gasförmiges<br />

Element, das während des Schweißvorganges<br />

nicht mit den anderen Stoffen reagiert. MIG-<br />

Löten ist damit ein Hartlötverfahren, das durch<br />

Diffusion, also Eindringen in den Werkstoff, eine<br />

stoffschlüssige Verbindung zwischen den Werkstoffen<br />

eingeht.<br />

… <strong>und</strong> wo liegen die Unterschiede zum Schweißen?<br />

Im heutigen modernen Karosseriebau werden immer<br />

mehr höher- <strong>und</strong> hochfeste Stähle verbaut, die zu<br />

Korrosionsschutzzwecken verzinkt sind. Beim klassischen<br />

Schutzgasschweißen wird der Stahl mit ca.<br />

1.500 °C <strong>auf</strong>geschmolzen. Das verringert zum einen<br />

die Zugfestigkeit, zum anderen verdampft die schützende<br />

Zinkschicht an der Schweißnaht.<br />

MIG-Löten? Vor kurzer Zeit in<br />

den Werkstätten noch unbekannt,<br />

heute (fast) Stand der Technik.<br />

Klaus Steinforth, Experte des ZKF,<br />

über Praxis <strong>und</strong> Zukunft der<br />

neuen Technologie.<br />

Das MIG-Löten hingegen erzeugt am Werkstoff legendlich<br />

eine Temperatur von ca. 950 °C. Die vorhandene<br />

Zinkschicht verdampft nur geringfügig,<br />

sie wird in ihrem Durchmesser kaum geschwächt.<br />

Außerdem verringert sich während der Reparatur<br />

kaum der Verzug im gelöteten Blechteil. Die Diffusion<br />

<strong>und</strong> der Lötdraht aus einer Kupfer-Silicium-Legierung<br />

sorgen darüber hinaus für kompletten Korrosionsschutz.<br />

Ein weiterer Vorteil: Beim Einsatz eines<br />

inerten Gases entsteht beim Lötvorgang eine porenfreie<br />

Naht. Dies hat positive Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />

Festigkeit <strong>und</strong> Langlebigkeit des Werkstückes.<br />

Welche Elemente werden benötigt?<br />

Man benötigt zum MIG-Löten ein vom jeweiligen<br />

Fahrzeug-Hersteller vorgeschriebenes MIG-Lötgerät,<br />

den Lötdraht aus einer Kupfer-Silicium-Legierung,<br />

kurz CuSi 3, <strong>und</strong> das inerte Schutzgas Argon.<br />

Da es beim Lötdraht als auch beim Schutzgas<br />

Qualitätsunterschiede gibt, sollten die Vorgaben der<br />

Fahrzeugbauer genau eingehalten werden. Denn nur<br />

so lassen sich qualitativ hochwertige Reparaturergebnisse<br />

erzielen. Abweichungen können immense<br />

Folgen haben: Lötnähte werden brüchig, die Materialstruktur<br />

der verbauten Stähle werden geschwächt<br />

<strong>und</strong> die Festigkeit der Karosseriestruktur nimmt ab.<br />

Bei später <strong>auf</strong>tretenden Garantiefällen wird der Hersteller<br />

mit Sicherheit die Ansprüche ablehnen. Den<br />

Schaden hat dann die Werkstatt.<br />

Bei wie vielen Fahrzeugmodellen kommt das MIG-<br />

Löten zum Einsatz? Können alle Marken mit einem<br />

Gerät repariert werden?<br />

Derzeit kommt das MIG-Löten bei immer mehr Fahrzeugen<br />

zum Einsatz. Opel ist hier eine der führenden<br />

Marken. Beim neue Vectra C wird ausschließlich <strong>auf</strong><br />

die neue Technik gesetzt. Schweißen ist bei der<br />

Reparatur verboten. Nach Auskunft von Opel soll das<br />

MIG-Löten auch bei zukünftigen Modellen eine immer<br />

größere Rolle spielen. Die Signale von anderen<br />

Herstellern sind ebenfalls eindeutig. Ich gehe daher<br />

davon aus, dass künftig eine wachsende Anzahl von<br />

Fahrzeugen mit diesem Verfahren bei Karosseriearbeiten<br />

instand gesetzt werden.<br />

Gibt es künftig einheitliche Standards? Oder<br />

benötigt die Werkstatt für jede Marke ein eigenes<br />

Gerät?<br />

Die MIG-Lötgeräte müssen mit den Lötparametern –<br />

das sind die entsprechenden Programme – der einzelnen<br />

Fahrzeughersteller aktualisiert werden. So<br />

kommt die Werkstatt mit nur einem Gerät aus. Die<br />

unterschiedlichen Vorgaben der Hersteller werden<br />

dann zum Beispiel durch eine veränderte Software<br />

eingehalten. Ein namhafter deutscher Fahrzeughersteller<br />

hat uns in einem Brief geschrieben: „Sollten<br />

zukünftig Instandsetzungen <strong>auf</strong>treten, die den Einsatz<br />

von MIG-Lötgeräten erfordern, werden wir uns<br />

<strong>auf</strong> Basis der hierzu notwendigen Lötparameter an<br />

den Geräte-Spezifikationen der Adam Opel AG orien-<br />

ColorNews 03.03<br />

Interview<br />

tieren.“ Ich rechne für die Zukunft damit, dass ein<br />

MIG-Lötgerät zur Standardausrüstung jedes modernen<br />

Karosserie-Fachbetriebes gehören wird. Eine Investition<br />

in ein MIG-Lötgerät wird also nicht umsonst sein.<br />

Der ZKF testet zurzeit sechs unterschiedliche MIG-<br />

Lötgeräte, die Opel zur Reparatur freigegeben hat.<br />

Das ist richtig. Die Ergebnisse werden im Herbst vorliegen.<br />

In sechs verschiedenen Fachbetrieben wird<br />

jedes Gerät von jedem Team ausführlich <strong>und</strong> praxisnah<br />

geprüft. Hintergr<strong>und</strong> ist: Den ZKF-Mitgliedsbetrieben<br />

bleibt im Alltag kaum Zeit für Vergleiche. Diese<br />

Arbeit nehmen wir den Werkstätten ab <strong>und</strong> finden<br />

für sie die Vorteile der einzelnen Geräte heraus. Damit<br />

können die Unternehmen erfolgreich in die neue<br />

Technik investieren. Darüber hinaus steht der ZKF in<br />

engem Kontakt mit den Geräteherstellern. Von einigen<br />

haben wir bereits die Zusage, dass ihre MIG-Lötgeräte<br />

mindestens für die nächsten fünfzehn Jahre<br />

mit den neuesten Herstellerparametern zu aktualisieren<br />

sind. Das ist schon jetzt ein großer Erfolg.<br />

Schließlich bedeutet dies: Kein Betrieb muss sich<br />

alle zwei Jahre ein neues Gerät anschaffen. Für weitere<br />

Klarheit werden wir nach den Gesprächen mit<br />

den Geräteherstellern sorgen. Der ZKF wird nach Abschluss<br />

der Tests seine Mitgliedsbetriebe umgehend<br />

über die Ergebnisse informieren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das vollständige Interview erhalten Sie unter<br />

redaktion@color-news.com<br />

Klaus Steinforth<br />

27


28<br />

International ColorNews 03.03<br />

Weißes Kreuz rot gr<strong>und</strong>iert Recht(s)<br />

Moderne Familienbetriebe prägen den Markt im Land der Berge. <strong>und</strong> Links<br />

5,43 Millionen PKW tragen das Landeskennzeichen CH. Confoederatio Helvetica.<br />

*vernischader d'autos<br />

(Rätoromanisch),<br />

peintre de voiture (Französisch),<br />

autoverniciatore (Italienisch)<br />

die (der) Autolackierer(in)<br />

Zur Neutralität verpflichtet lieben die Schweizer ihre<br />

Unabhängigkeit. Nicht nur in der großen Politik, sondern<br />

auch im eigenen Betrieb. Die meisten der<br />

2.000 Karosserie- <strong>und</strong> Lackierwerkstätten sind fest<br />

in Familienhand. Wovon 1.100 im Schweizerischen<br />

Karosserieverband VSCI <strong>und</strong> FCR-Mitglied sind. Dort<br />

wird auch die Ausbildung organisiert. R<strong>und</strong> 320 Azubis<br />

werden jährlich in der Schweiz ausgebildet. Darunter<br />

sind 14 Prozent junge Frauen. Von den 100 meistgewählten<br />

Berufen liegt der Autolackierer <strong>auf</strong> Platz 39.<br />

Gelernt wird häufig in der freien Werkstatt. Insgesamt<br />

80 Prozent der Unternehmen sind unabhängige<br />

Betriebe. Oft sind es ein oder zwei Autolackierer,<br />

wahlweise auch vernischader d'autos, peintre de voiture<br />

oder autoverniciatore* genannt, die vor allem<br />

mit Wasserbasislack arbeiten. „Die umweltverträglichen<br />

Lacke sind stark im Kommen. Heute macht<br />

der Verbrauch von lösemittelarmen Basislacken gegen-<br />

über konventionellen Systemen bereits r<strong>und</strong> 41 Prozent<br />

aus“, so Selcuk Özgül von <strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong>. Im Jahr<br />

werden nahezu 2.200 Tonnen Material verbraucht.<br />

Ein kompliziertes Regelwerk zur Lösemittelreduzierung<br />

oder VOC-Grenzwerte gibt es in der Heimat<br />

von Wilhelm Tell nicht. Der Verbrauch geht dennoch<br />

zurück. Das Schweizer Geheimnis: Der Importeur oder<br />

Hersteller zahlt pro Liter Lösemittel drei Franken <strong>und</strong><br />

gibt die Abgabe an die K<strong>und</strong>en weiter. Vater Staat<br />

investiert die Einnahmen in den Ges<strong>und</strong>heitsschutz.<br />

Wer sparen will muss also Lösemittel reduzieren.<br />

Weniger ist mehr. Das sagen sich die Familienbetriebe<br />

auch an einer anderen Stelle. M<strong>und</strong>propaganda anstatt<br />

<strong>auf</strong>wendige Werbung ist gängige Praxis. Maya<br />

Bitterli: „Gute Arbeit spricht sich schnell herum.<br />

Dennoch erfreut sich CUI großer Beliebtheit. Aktuell<br />

zählt Colors Unlimited International 27 Mitglieder.“<br />

Alle Schweizer Betriebe arbeiten eng mit den Versicherungen<br />

zusammen. Das Netz der „Motorfahrzeug-<br />

Assekuranzen“ ist sehr konzentriert. Die größten<br />

sechs teilen sich 75 Prozent des Marktes.<br />

Eine weitere Schweizer Besonderheit: Zwei Autos benötigen<br />

nur ein Nummernschild. Wie das? Möglich wird<br />

es durch ein Wechselnummernsystem. So können die<br />

Eidgenossen zwei Fahrzeuge abwechselnd mit einem<br />

Kennzeichen bewegen. 3.776.558 PKW sind ständig<br />

<strong>auf</strong> Schweizer Straßen unterwegs. 1.658.748 warten<br />

<strong>auf</strong> ihren Einsatz. Im Sommer das Cabrio <strong>und</strong> im<br />

Winter den Jeep. Heute VW, morgen Jaguar. Praktisch.<br />

Die Kennzeichen sind personen- nicht wagenbezogen.<br />

Einer von beiden wird übrigens geleast sein.<br />

Das Privatleasing hat im Alpenland Hochkonjunktur.<br />

50 Prozent der Neuwagen werden nicht mehr direkt<br />

gek<strong>auf</strong>t. Laut VSCI legen die Eidgenossen auch mehr<br />

Wert <strong>auf</strong> das Tuning als in anderen europäischen<br />

Ländern. Warum auch nicht? Über volle Auftragsbücher<br />

freuen sich auch Schweizer Kollegen.<br />

Umweltkredit für die Umstellung <strong>auf</strong> lösemittelfreie<br />

Lacke beantragen.<br />

Die Mittelstandsbank KfW fördert Investitionen der<br />

gewerblichen Wirtschaft zum Schutz von Wasser,<br />

Luft <strong>und</strong> Boden sowie zum sparsamen Umgang mit<br />

Energie. Im Rahmen des ERP-Umwelt- <strong>und</strong> Energiesparprogramms<br />

ist auch eine Förderung bei der Umstellung<br />

<strong>auf</strong> Wasserbasislacke möglich. Bei der Um<strong>und</strong><br />

Nachrüstung von Lackieranlagen können kleine<br />

<strong>und</strong> mittelständische Betriebe bis zu 75 Prozent günstige<br />

Finanzierung für Investitionen beantragen. Der<br />

Antrag muss bei der Hausbank eingereicht werden.<br />

Einzelheiten erfahren Sie bei der KfW-Hotline unter<br />

0 18 01 / 33 55 77 oder im Internet.<br />

http://www.kfw.de/DE/Unsere%20Kreditprogramme/Umweltschu54/Inhalt.jsp<br />

Ausführliche Informationen zu Arbeitsschutz <strong>und</strong><br />

Arbeitsmedizin<br />

Nur einen Klick entfernt warten aktuelle Hinweise<br />

zum Umgang mit Gefahrstoffen, Anwendung von<br />

Arbeitsschutzmaßnahmen oder zur Gerätesicherheit<br />

<strong>auf</strong> Sie. Umfangreiche Informationen über alle<br />

Bereiche der betrieblichen Sicherheit hat das B<strong>und</strong>esamt<br />

für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin (BAuA)<br />

zusammengestellt.<br />

http://www.baua.de<br />

Werbung per E-Mail verletzt das Persönlichkeitsrecht<br />

Jede unangeforderte E-Mail, die Werbung enthält,<br />

stellt eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts<br />

einer Privatperson dar. Wenn der Empfänger<br />

eine Firma ist, handelt es sich um einen<br />

rechtswidrigen Eingriff in den eingerichteten <strong>und</strong><br />

ausgeübten Gewerbebetrieb. Die Rechtsprechung<br />

hat hieraus das Recht abgeleitet, sich gegen eine<br />

Beeinträchtigung dieser Sphäre durch Aufdrängen<br />

unerwünschten Werbematerials zu Wehr zu setzen<br />

(BGH MDR1989/439). Ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht<br />

<strong>und</strong> den eingerichteten <strong>und</strong> ausgeübten<br />

Gewerbebetrieb liegt bereits bei der ersten E-Mail<br />

werbenden Inhalts vor (KG Berlin CR 02/606ff).


30<br />

Termine ColorNews 03.03<br />

ColorNews-Termine2003<br />

Datum Veranstaltung Datum Veranstaltung Datum Veranstaltung<br />

15.09. – 17.09. Intensivtraining Drücktechnik<br />

03.11. – 05.11. Schenkenzell<br />

Gesellschaft für Technische<br />

Dienstleistungen<br />

Tel.: 0 78 36/95 97 70<br />

20.10. – 21.10. Aluminium-Gr<strong>und</strong>seminar<br />

Schenkenzell<br />

Gesellschaft für Technische<br />

Dienstleistungen<br />

Tel.: 0 78 36/95 97 70<br />

24. – 25.10. Profi-Club Themenforum<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherungen<br />

Tel.: 0 18 02/74 25 82<br />

27. – 29.10. Lackakademie „Nuancieren“<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong><br />

29.10. – 31.10. Fachgerechte wirtschaftliche<br />

Reparatur von Lackschäden<br />

Altensteig, KTI<br />

Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />

03.11. – 04.11. Smart Repair <strong>und</strong> Scratch Repair<br />

Altensteig, KTI<br />

Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />

07.11. CUI-Seminar<br />

Liquidität<br />

Tel.: 0 18 02/28 42 84<br />

07. – 08.11. ZKF-Lehrgang<br />

28. – 29.11. „Pkw-Karosserieinstandsetzung“<br />

05. – 06.12. Bremen<br />

Zentralverband Karosserie <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

Tel.: 0 18 02/74 25 82<br />

12.11. – 13.11. Elektronische<br />

Vermessungssysteme für<br />

Rahmenschadendiagnose<br />

Altensteig, KTI<br />

Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />

21.11. Carbon-Miracle<br />

Außenausbeulsysteme<br />

Altensteig, KTI<br />

Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />

Im Pausenraum „steht“ der blaue Dunst. In der Auftragsannahme<br />

riecht es unangenehm nach Nikotin.<br />

Da rümpfen nicht nur K<strong>und</strong>en die Nase. Auch Nichtraucher<br />

unter den Kollegen beschweren sich. Und<br />

das zu Recht.<br />

Seit Anfang des Jahres gilt die neue Arbeitsstätten-<br />

Verordnung. Und die schreibt vor: Der Arbeitgeber<br />

muss nicht-rauchende Beschäftigte vor den Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />

durch das passive Rauchen schützen.<br />

Doch was tun? „Falls nur ein Pausenraum zur Verfügung<br />

steht, eine bauliche Trennung oder eine wirksame<br />

Belüftung nicht möglich ist, muss der Unternehmer<br />

ein Rauchverbot aussprechen. Das gilt auch<br />

für Büroräume oder die Werkstatt“, so Bettina Berg,<br />

Expertin für Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz von<br />

der B<strong>und</strong>esvereinigung für Ges<strong>und</strong>heit.<br />

25.11. – 28.11. Lehrgang Coloristik:<br />

Vertiefende Einblicke in die<br />

Farbmetrik<br />

Stuttgart<br />

Fachinstitut für Pigmente<br />

<strong>und</strong> Lacke<br />

Tel.: 05 11/99 10 -2 79<br />

27.11. CUI-Seminar<br />

Betriebswirtschaft<br />

Tel.: 0 18 02/28 42 84<br />

28.11. – 07.12. Motor Show<br />

Essen<br />

Messe Essen<br />

Tel.: 02 01/31 01 -1 00<br />

01.12. – 03.12. Teilersatz am Pkw<br />

Altensteig, KTI<br />

Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />

11.12. – 12.12. MIG-Schweißen von<br />

Aluminium-Werkstoffen<br />

Altensteig, KTI<br />

Tel.: 0 74 58/99 90 39<br />

Blauer Dunst am Arbeitsplatz<br />

Die neue Arbeitsstätten-Verordnung zwingt Unternehmer zum<br />

Handeln. Nichtraucherschutz ist gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Gibt es keinen anderen Weg, müssen Raucher<br />

draußen bleiben. Für diese drastische Maßnahme<br />

muss es nicht einmal Beschwerden oder einen Gerichtsentscheid<br />

geben. Das Gesetz gilt <strong>und</strong> die Gewerbe<strong>auf</strong>sicht<br />

oder das Amt für Arbeitssicherheit<br />

kontrollieren. Bei grober Verletzung der Verordnung<br />

können sogar Bußgelder bis zu 25.000 Euro verhängt<br />

werden. Bettina Berg: „Einschränkungen beim Nichtraucherschutz<br />

gibt es nur in Räumen mit Publikumsverkehr.<br />

Ist die Auftragsannahme oder der Verk<strong>auf</strong>sraum<br />

groß genug, können Raucherecken eingerichtet<br />

werden.“<br />

Damit es im Pausenraum nicht zum Streit kommt,<br />

sind kreative Lösungen gefragt. Eine Möglichkeit: Die<br />

Raucher gehen später in die wohlverdiente Mittagspause<br />

<strong>und</strong> anschließend wird ordentlich durchgelüftet.<br />

Klaus Horst Krömmelbein, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Connex Paint Mixing Systems<br />

<strong>GmbH</strong>, ist mit dem bisherigen Geschäftsjahr 2003<br />

zufrieden. Der Umsatz des Herstellers von Farbmisch-Computer-Systemen<br />

lag nach eigenen Angaben<br />

mit knapp 1,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr<br />

ColorNews 03.03<br />

Freude bei Connex<br />

Staffelübergabe von IRT-Geschäftsführer Rainer<br />

Herbold (rechts) an Lothar Fleck von L-TEC: Seit<br />

1. Juli sorgt die L-TEC Lacktechnik <strong>GmbH</strong> für kurze<br />

Wege beim Vertrieb von IRT-Trocknungsgeräten<br />

Personalien<br />

über den Erwartungen. Die Gründe sieht er vor allem<br />

in einer günstigen Kostenentwicklung <strong>und</strong> einem<br />

Umsatzplus bei höherwertigen Systemen. Connex<br />

will auch im zweiten Halbjahr weiter wachsen. Neue<br />

Märkte <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en in den Bereichen Industrielacke<br />

<strong>und</strong> Druckfarben sollen dies ermöglichen.<br />

Horst Krömmelbein<br />

Herbold übergibt an Fleck<br />

sowie in der K<strong>und</strong>enbetreuung Deutschland <strong>und</strong><br />

Österreich. Lothar Fleck wird IRT auch im Kreise der<br />

Poolpartner vertreten.<br />

Die Linie mit Vorteilen<br />

für alles, was der Lackierer braucht<br />

Innovation<br />

Optimaler Auftragswirkungsgrad<br />

Qualität<br />

Für perfekte Oberflächen<br />

Universal<br />

Einheitliches Zubehör<br />

Unkompliziert<br />

Einfachste Wartung <strong>und</strong> Pflege<br />

Tel. 0 60 74/403 226 · Fax 0 60 74/403 300 · www.itw-finishing.de<br />

31


www.spieshecker.de<br />

Der richtige Zug<br />

für Ihre Zukunft.<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> – näher dran.<br />

Entscheiden Sie sich für den richtigen Schachzug, um auch in<br />

Zukunft der Gewinner im Spiel zu sein. Zum Beispiel für den<br />

<strong>Spies</strong> <strong>Hecker</strong> Wasserbasislack Serie 280: VOC-konform – ganz<br />

einfach.<br />

ems-p.de

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