21.07.2014 Aufrufe

DGI-APW-Curriculum Implantatprothetik und Zahntechnik ... - Spitta

DGI-APW-Curriculum Implantatprothetik und Zahntechnik ... - Spitta

DGI-APW-Curriculum Implantatprothetik und Zahntechnik ... - Spitta

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>DGI</strong>-<strong>APW</strong>-<strong>Curriculum</strong> <strong>Implantatprothetik</strong> <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>:<br />

Seit diesem Jahr bietet die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (<strong>DGI</strong>) zusammen mit der Akademie<br />

Praxis <strong>und</strong> Wissenschaft (<strong>APW</strong>) der DGZMK ein zertifiziertes <strong>Curriculum</strong> <strong>Implantatprothetik</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Zahntechnik</strong> an. Es richtet sich an Zahnärzte <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>er. Mitte April fand das erste Modul im<br />

schwäbischen Winnenden statt.<br />

Die Implantologie gehört zu den Wachstumsgebieten der modernen Zahnheilk<strong>und</strong>e. Sie entwickelt sich<br />

rasant, ist geprägt von kontinuierlichen Innovationen, neuen Werkstoffen <strong>und</strong> Techniken. Aus einer<br />

Notlösung für prothetische Problemfälle wurde eine etablierte Therapierichtung, die von Patienten<br />

zunehmend nachgefragt wird. Die Patienten sind auch zunehmend gut über diese moderne Form des<br />

Zahnersatzes informiert. Das belegt eine Umfrage unter 236 Patienten, die ein Absolvent des<br />

<strong>DGI</strong>-Studiengangs Master of Science in Oral Implantology für seine Master-Arbeit durchgeführt hat. Mehr<br />

als 70 Prozent der befragten Patienten würden sich bei Bedarf mit Implantaten versorgen lassen, jeder zweite<br />

kannte einen zufriedenen Implantatträger.<br />

Experten sind sich darin einig, dass heute nicht nur die Funktionalität einer Implantatversorung zählt.<br />

Vielmehr steht das ästhetische Ergebnis gleichberechtigt neben dem funktionellen Resultat. Wissen <strong>und</strong><br />

Können des Implantologen ist dabei eine Voraussetzung für den Erfolg. Die andere Voraussetzung sind<br />

Wissen <strong>und</strong> Können im Bereich der Prothetik <strong>und</strong> hier sind Zahnarzt <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>er gefordert. Die<br />

Prothetik steht am Anfang <strong>und</strong> am Ende jeder implantologischen Tätigkeit <strong>und</strong> ist ein ganz wesentlicher<br />

Faktor der Ästhetik in der Implantologie. Die Minimalversorgung des zahnlosen Unterkiefers mit<br />

Kugelkopf-Verankerung auf zwei interforaminalen Implantaten <strong>und</strong> die Maximalversorgung beider Kiefer<br />

mit festsitzenden Sofortprovisorien <strong>und</strong> volkeramisch verblendeten, definitiven Suprastrukturen auf mehr als<br />

6 Implantaten je Kiefer markieren die Endpunkte des prothetischen Behandlungsspektrums.<br />

Um angesichts der steigenden Anforderungen gute funktionelle <strong>und</strong> ästhetische Behandlungsergebnisse zu<br />

erzielen, sind Zahnarzt <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>er gemeinsam gefordert, erklärt <strong>DGI</strong>-Fortbildungsreferent Dr.<br />

Gerhard Iglhaut, Memmingen. Diese Erkenntnis ist der Gr<strong>und</strong> für die jüngste Fortbildungsinitiative der <strong>DGI</strong>,<br />

die sich erstmals an Zahnärzte <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>er gemeinsam richtet: Im April 2008 startete das neue<br />

<strong>Curriculum</strong> <strong>Implantatprothetik</strong> <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>, das die <strong>DGI</strong> zusammen mit der Akademie Praxis <strong>und</strong><br />

Wissenschaft (<strong>APW</strong>) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferheilk<strong>und</strong>e (DGZMK) anbietet.<br />

In sechs Wochenendkursen geben renommierte Dozenten einen f<strong>und</strong>ierten Überblick über das aktuelle<br />

Spektrum der <strong>Implantatprothetik</strong>. Insgesamt werden in diesem Jahr vier Kursserien anlaufen, für die sich<br />

inzwischen über h<strong>und</strong>ert Teilnehmer angemeldet haben.<br />

Hervorragende Ergebnisse lassen sich nur bei einer guten Kooperation zwischen Zahnarzt <strong>und</strong><br />

<strong>Zahntechnik</strong>er realisieren, die Schnittstellen müssen passen, sagt Iglhaut, der das <strong>Curriculum</strong> etabliert hat.<br />

Denn <strong>Zahntechnik</strong>er <strong>und</strong> Zahnarzt stoßen bei der prothetischen Versorgung bald an Grenzen, wenn sie die<br />

verschiedenen Techniken <strong>und</strong> Werkstoffe nicht auf hohem Niveau beherrschen <strong>und</strong> ihre Zusammenarbeit<br />

optimieren.<br />

Angst nehmen, Sicherheit geben <strong>und</strong> dadurch Lust machen, Patienten mit implantatgetragenem Zahnersatz<br />

zu versorgen, das will Zahnarzt Horst Dieterich, der zusammen mit seinem Bruder, ZTM Jürgen Dieterich,<br />

Mitte April das erste Modul des neuen <strong>Curriculum</strong>s in Winnenden bestritt. Dieterich: Es wird im Bereich<br />

der <strong>Implantatprothetik</strong> vor allem für die <strong>Zahntechnik</strong>er <strong>und</strong> für Kollegen die nicht unbedingt selbst<br />

implantieren, die aber implantatprothetische Arbeiten herstellen wollen, nur sehr wenig Fortbildung<br />

1


angeboten. Es gibt auch nur wenig Informationen, wie die Teamarbeit zwischen Zahnarzt <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>er<br />

sinnvoll strukturiert werden kann.<br />

Diese Auffassung teilt ZTM Hans-Jürgen Stecher aus Wiedergeltingen, der zum Planungs- <strong>und</strong><br />

Dozenten-Team des neuen <strong>Curriculum</strong>s gehört. Auch Stecher setzt auf Teamgeist: Wenn es bei der<br />

Kommunikation hapert, werden die verschiedenen Optionen <strong>und</strong> Möglichkeiten einer individuellen<br />

Versorgung oft nicht diskutiert <strong>und</strong> erörtert. Das kann dazu führen, dass Optionen unter den Tisch fallen, die<br />

eigentlich die bessere Lösung wären. Im Team können wir hier mehr erreichen als jeder für sich alleine.<br />

Wenn man sich im Kollegenkreis über Implantatarbeiten austauscht, zeigen sich eine Vielzahl von Ansätzen<br />

<strong>und</strong> Lösungsmöglichkeiten, aber es mangelt an umfangreichen Erfahrungen mit vielen Methoden, sagt<br />

<strong>Zahntechnik</strong>er Jens Glauert aus Minden, der zusammen mit Dr. Ruven Kleine, Minden, das <strong>Curriculum</strong><br />

absolviert. Glauert <strong>und</strong> Kleine wollen ihre Zusammenarbeit in der Zukunft vertiefen. Bislang haben wir<br />

beide unabhängig voneinander unsere Erfahrungen in der Implantologie gesammelt, sagt Dr. Kleine, der<br />

auch schon das <strong>Curriculum</strong> Implantologie der <strong>DGI</strong> absolviert hat. Nun wollen wir anfangen, uns<br />

aufeinander abzustimmen, denn dies ist bei allen höherwertigen prothetischen Versorgungen unabdingbar.<br />

Die meisten <strong>Zahntechnik</strong>er haben nur wenig Einblick in die Praxen. Sie sehen nicht die Situation am<br />

Behandlungsstuhl. Dabei sind die Anforderungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Vor allem<br />

deshalb, sagt Horst Dieterich, weil wir mehr über die biologischen Zusammenhänge in der Implantatologie<br />

wissen <strong>und</strong> auch vor allem im ästhetischen Bereich inzwischen Implantate setzen können, die eine sehr<br />

naturgetreue Rekonstruktion der Ausgangssituation ermöglichen.<br />

Die Wechselwirkung zwischen Weichgewebe, Knochen <strong>und</strong> prothetischer Rekonstruktion sind entscheidend<br />

für den ästhetischen Langzeiterfolg von implantatgetragenen Konstruktionen. Der Wissenszuwachs über die<br />

Gewebe <strong>und</strong> das Gewebehandling ist enorm. Dies muss vermittelt werden, betont Dieterich.<br />

Vom Blick über den Tellerrand profitieren beide Seiten: Der <strong>Zahntechnik</strong>er versteht nach dem <strong>Curriculum</strong><br />

beispielsweise besser die biologisch-anatomischen Gr<strong>und</strong>lagen einer implantatgetragenen Versorgung, sagt<br />

<strong>DGI</strong>-Fortbildungsreferent Dr. Iglhaut. Umgekehrt lernt der Zahnarzt etwa die Grenzen der Materialien <strong>und</strong><br />

Techniken kennen <strong>und</strong> erfährt, was aktuell möglich ist.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen der Implantologie sowie Bef<strong>und</strong>ung, Diagnostik <strong>und</strong> Planung bilden daher den Schwerpunkt<br />

der ersten beiden Kursteile. Ausgehend vom projektierten Endergebnis gilt es beispielsweise abzuleiten,<br />

welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um ein bestimmtes Ergebnis zu realisieren.<br />

Doch wie immer bei der <strong>DGI</strong> beschränkt sich die Fortbildung nicht nur auf graue Theorie: Es finden<br />

Live-Operationen statt <strong>und</strong> die <strong>Zahntechnik</strong>er setzen Implantate in Schweinekiefer. Sie machen selbst die<br />

Erfahrung, wie sich das Implantat überhaupt in den Knochen einbringen lässt, sagt Dieterich. Hinzu komme<br />

die Erfahrung, dass diese Schraube nicht immer optimal gesetzt werden kann, weil die Struktur des Knochens<br />

dies verhindert. So kann der <strong>Zahntechnik</strong>er naturgetreu nachvollziehen, warum er gefordert sein kann, ein<br />

suboptimal gesetztes Implantat durch eine entsprechende prothetischen Lösung optimal zu versorgen <strong>und</strong> so<br />

ein gutes Therapieergebnis zu erzielen.<br />

ZTM Joo-Heon Lee aus Frankfurt hat das <strong>Curriculum</strong> gebucht, weil er für zahlreiche Mitglieder der <strong>DGI</strong><br />

tätig ist. Sein Urteil: Das <strong>Curriculum</strong> hält, was die <strong>DGI</strong> verspricht. Jens Glauert bewertet nach dem ersten<br />

Modul die Fallbeispiele besonders positiv. Dazu gehören auch solche, bei denen bestimmte Vorgehensweisen<br />

nicht funktioniert haben. Glauert: Wenn Patienten einen bestimmten Anspruch haben, muss man abwägen<br />

können, ob dies auch technisch umsetzbar ist <strong>und</strong> welche Vorleistung erbracht werden müssen, um ein gutes<br />

funktionelles <strong>und</strong> ästhetisches Ergebnis zu erzielen.<br />

Weitere Themen der Kurswochenenden sind Lösungskonzepte bei einem stark reduzierten <strong>und</strong> unbezahnten<br />

Kiefer sowie prothetische Suprakonstruktionen im teilbezahnten Kiefer.<br />

2


Bei Patienten mit entsprechend hoher Lachlinie werden Defizite einer prothetischen Versorgung schnell<br />

sichtbar, die der Patient nicht oder nur ungern akzeptiert. Darum spielen auch ästhetische Aspekte einer<br />

Rekonstruktion inklusive neuester CAD/CAM-Techniken eine wichtige Rolle. Implantologie <strong>und</strong><br />

CAD/CAM sind in der Tat stark miteinander verknüpft, betont Stecher. Allerdings stecke, so der<br />

<strong>Zahntechnik</strong>-Meister weiter, in diesem Bereich vieles noch in der Entwicklungsphase. Stecher: Wir sind in<br />

diesem Bereich erst am Anfang dessen, was machbar ist.<br />

Der <strong>DGI</strong> ist es gelungen, wieder die führenden Köpfe aus den Bereichen Implantologie <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>, aus<br />

Hochschule <strong>und</strong> Praxis zu verpflichten, die in den meisten Fällen auch als Team auftreten. Die Teilnehmer<br />

des <strong>Curriculum</strong>s können also sicher sein, dass beide Seiten ausreichend zu Wort kommen. Iglhaut: Wir<br />

wollen durch unser neues Angebot sowohl Zahnärzte als auch <strong>Zahntechnik</strong>er dabei unterstützen, sich einen<br />

Vorsprung im wachsenden Wettbewerb zu sichern.<br />

Wenn Zahnarzt <strong>und</strong> <strong>Zahntechnik</strong>er nicht den Schulterschluss <strong>und</strong> eine gute Kooperation bewerkstelligen,<br />

sagt <strong>Zahntechnik</strong>er Glauert, werden wir uns nicht gegen den ökonomischen Druck stemmen können, der auf<br />

<strong>Zahntechnik</strong> <strong>und</strong> Zahnheilk<strong>und</strong>e ausgeübt wird. Die Zahl der Problemfälle, für die eine Lösung gef<strong>und</strong>en<br />

werden muss, steigt. Glauert: Wenn man diesen Anforderungen gewachsen ist, ist auch eine dem Aufwand<br />

entsprechende Preispolitik möglich.<br />

Weitere Informationen:<br />

<strong>DGI</strong>-Sekretariat für Fortbildung<br />

Marion Becht<br />

Bismarckstr. 27<br />

67059 Ludwigshafen<br />

Telefon: 0621 68124451<br />

Telefax: 0621 68124469<br />

E-Mail: info@dgi-fortbildung.de<br />

www.dgi-fortbildung.de<br />

Quelle: <strong>DGI</strong> - Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferbereich e.V.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!