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Ausgabe 5 - Sozialpädagogisches Zentrum Hameln-Pyrmont gGmbH

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auf ein Wort<br />

Liebe leserinnen<br />

und leser,<br />

während des schreibens beschäftigt mich der<br />

Gedanke, welcher eindruck für das zurückliegende<br />

erste halbjahr 2010 für mich am auffälligsten<br />

war. dieses erste halbjahr erschien<br />

mir einfach sehr „ruhig“, im Gegensatz zu den<br />

vielen erfahrungen der letzten Jahre!<br />

im Zeichen von Wirkungskontrollen,<br />

Zielvorgaben und effektivität von sozialer<br />

arbeit entsteht zunehmend der eindruck, so<br />

schnell wie ein „ice-Zug“ durch das<br />

arbeitsleben zu rasen. auch für betreute<br />

Menschen baut sich zunehmend druck auf,<br />

es bleibt immer weniger Zeit, eine heimat zu<br />

finden, erst einmal anzukommen, den<br />

„beschleunigungsprozess“ umzukehren und<br />

zur Ruhe zu kommen. Was in unserem leben<br />

zu einem beliebigen Zeitpunkt wichtig ist, entscheiden<br />

zunehmend häufiger andere<br />

Menschen, unsere „Fahrpläne“ schreiben wir<br />

lange nicht mehr selbst. soziale arbeit wird<br />

von vielen Menschen mit hilfebedarf oder von<br />

helfern immer häufiger als soziale<br />

betriebswirtschaft empfunden, in der aspekte<br />

wie Wohlbefinden, sicherheit und halt als<br />

lediglich sinnstiftende ideale dienen, die eine<br />

solidarische Gemeinschaft sich in der Praxis<br />

aber oft nicht leisten kann oder leisten will.<br />

Was unserem Wohlbefinden dient, ist eng mit<br />

unserer identität verknüpft. Wir brauchen für<br />

jede Form von positiver entwicklung auch<br />

eine Vorstellung von dem, was wir wollen, wer<br />

wir sind, oft auch eine Perspektive für die<br />

Zukunft. das ist nicht in einem lebensstil zu<br />

finden, indem wir ständig „unter dampf“ stehen.<br />

dazu muss man, um das bild des „ice-<br />

Zuges“ noch einmal zu bemühen, auch den<br />

bahnsteig nutzen und aussteigen, im sinne<br />

dieses bildes auch einmal das eigene leben<br />

aus dem stillstand betrachten, nicht nur aus<br />

der bewegung heraus.<br />

aber welche kunstfertigkeit wird uns allen abverlangt,<br />

innerhalb eines hastigen arbeits- und<br />

lebensstils Wohlbefinden, sicherheit und halt zu<br />

fördern, eine heimat zu finden?<br />

eine junge Frau aus dem bereich der<br />

tagesstrukturierenden Maßnahmen berichtete<br />

mir, dass sie im letzten halben Jahr viel mehr<br />

selbständigkeit erreicht hätte. sie ist jetzt nicht<br />

mehr ständig auf Mitarbeiter angewiesen, das<br />

würde sie sehr freuen. Für diese junge Frau war<br />

dieser Weg lang, oft eng begleitet und der erfolg<br />

nicht immer absehbar. soziale Prozesse brauchen<br />

Zeit, Geduld und die Ruhe des helfers, nicht<br />

den schnellen erfolg zu suchen. die junge Frau<br />

brauchte ihre eigene Zeit und ich hoffe, dass<br />

Menschen in ähnlichen lebenslagen die Geduld<br />

einer solidarischen Gemeinschaft für ihre persönliche<br />

entwicklung auch zukünftig erfahren.<br />

ich bin dankbar, dass wir im ersten halbjahr 2010<br />

in diesem sinne trotz aller aktivitäten eine „ruhige“<br />

Zeit hatten, um die strukturen und<br />

Veränderungen um uns herum aufzunehmen und<br />

unsere eigene, positive antwort auf die neuen<br />

anforderungen zu formulieren. solche Zeiten<br />

erlebe ich als Geschenke, von denen man oft<br />

auch in schwierigen lagen profitieren kann.<br />

das „ruhige“ Zeiten nicht langeweile bedeuten,<br />

wird sicher aus den folgenden beiträgen deutlich.<br />

ich wünsche ihnen viel Freude beim lesen unserer<br />

haus- und infozeitung!<br />

abschließend darf ich ihnen mit der sonne im<br />

blick eine schöne Urlaubszeit daheim oder in der<br />

Ferne wünschen und bedanke mich für ihr<br />

interesse an unserer haus- und infozeitung. ich<br />

danke allen autorinnen, autoren und dem<br />

Redaktionskreis für ihr außergewöhnliches<br />

engagement.<br />

Mit freundlichen<br />

Grüßen<br />

seite 2 5. ausgabe - Juli 2010

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