download - St. Fidelis Jugendhilfe
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REPORT<br />
Veröffentlichung der gem. <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> GmbH<br />
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong><br />
Ausbildung in<br />
betrieblicher<br />
Kooperation<br />
Jugendberufshilfe<br />
Prüfung<br />
Jugendberufshilfe<br />
Sommerfreizeit<br />
2009<br />
Tierschutz<br />
<strong>St</strong>ationäre Hilfen<br />
Heimratswahl<br />
Vorwort des<br />
Geschäftsführers<br />
Auszubildendenvertretung<br />
Erlebnispädagogischer<br />
Event<br />
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong><br />
Schuljahresschlussfeier<br />
Schule in Bewegung<br />
Edith-<strong>St</strong>ein-Schule<br />
Pilgerfahrt<br />
Vom Knappen<br />
zum Ritter<br />
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong><br />
Vorwort des Geschäftsführers<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
das neue Schuljahr hat soeben begonnen und vieles muss sich auf ein<br />
„Neues“ einspielen.<br />
Ich hoffe Sie sind wohlerholt und mit neuen Eindrücken ausgestattet aus<br />
den Ferien zurückgekehrt. Vielleicht bereiten Sie sich jetzt erst auf ein<br />
paar erholsame Tage vor?<br />
Wie auch immer, möchte ich Sie herzlich einladen, unsere 3. Ausgabe<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> Reportes zu lesen.<br />
Für unsere Arbeit bzw. Aufgabe mit unseren Kindern und Jugendlichen<br />
haben wir uns für das kommende Schuljahr 2009 / 2010 einrichtungsweit,<br />
parallel zum Caritas Motto, dem Thema :<br />
R E S P E K T<br />
zugewandt.<br />
Warum Respekt ? „ Respekt !“ ist oft schwierig, weil wir über unseren eigenen Schatten springen<br />
müssen. Den ersten Schritt zu machen, ist gar nicht so leicht und überfordert uns oft. Wir fühlen uns<br />
unsicher und haben vielleicht Angst vor dem, was passieren könnte. Doch nur wenn wir aufeinander<br />
zugehen, können wir zueinander finden. „ RESPEKT ! “<br />
Respekt – was ist das eigentlich? „RESPEKT“ ist in aller Munde. „Respekt – dein <strong>St</strong>yle ist der Hammer!“<br />
– gerade in der Hip-Hop Sprache ist „RESPEKT“ ein gängiger Begriff, der Achtung für sich<br />
selbst und gegenüber den „Skills“ eines anderen Menschen einfordert.<br />
In Deutschland leben immer mehr Menschen aus ganz unterschiedlichen Traditionen, Kulturen und<br />
Religionen zusammen – Menschen unterschiedlicher Herkunft und Geschichte, mit verschiedenen<br />
Vorstellungen, Handlungsweisen, Ideen, mit unterschiedlichen Möglichkeiten, Sorgen und Träumen.<br />
Oft leben wir nebeneinander her, ohne uns wirklich zu kennen und ohne irgendetwas von einander<br />
zu wissen. Schnell entstehen so Vorurteile und Ungleichheit – ja sogar Ausgrenzung und Gewalt –<br />
ob in direkter oder in versteckter Form.<br />
„RESPEKT“…<br />
• bedeutet einen anderen Menschen anzuerkennen und zu achten, so wie er oder sie ist.<br />
• ist für jede Beziehung wichtig, damit sie gelingt.<br />
• beruht auf Gegenseitigkeit.<br />
• heißt Rücksicht und Wertschätzung im Umgang mit anderen Menschen – unabhängig von<br />
Alter, sozialer <strong>St</strong>ellung, Herkunft oder Beruf.<br />
• bedeutet auch Achtung gegenüber mir selbst.<br />
Ich will geachtet und respektiert werden und: ich will mich selbst achten!<br />
• ist gewaltlos.<br />
• steht nicht immer für das, was jemand hat oder kann.<br />
Entscheidend ist, wer jemand ist.<br />
• ist wichtig, um Grenzen überwinden zu können und anderen Menschen so zu begegnen, wie<br />
sie sind.<br />
• macht unser Leben reicher und unser Zusammenleben wertvoller.<br />
Mit „RESPEKT“ gibt es etwas zu entdecken!<br />
Ich wünsche Ihnen bis zu unserer nächsten Ausgabe alles Gute und viele respektvolle Erlebnisse.<br />
Ihr Ralf Waidner<br />
www.st-fidelis-jugendhilfe.de
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 2<br />
Ausbildung in betrieblicher Kooperation<br />
Autolackierfachwerk Posselt aus Mittelbiberach<br />
stellt sich vor<br />
(ebw) Die Maßnahme „Ausbildung in betrieblicher<br />
Kooperation“ ist eine berufliche<br />
Rehabilitationsmaßnahme nach § 102<br />
SGB III im Auftrag der Agentur für Arbeit.<br />
Anspruch auf diese Förderung durch die<br />
Arbeitsagentur haben Rehabilitanden mit<br />
Lernbehinderung, Verhaltensauffälligkeiten<br />
sowie psychischen oder körperlichen<br />
Beeinträchtigungen. Ziel der Maßnahme<br />
ist ein Berufsabschluss in einem, je nach<br />
Eignung, frei wählbaren Beruf. Der Ausbildungsvertrag<br />
wird mit dem Regionalen<br />
Ausbildungszentrum der gem. <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong><br />
<strong>Jugendhilfe</strong> GmbH geschlossen. Darüber<br />
hinaus erfolgt die Fachpraxis in anerkannten<br />
Ausbildungsbetrieben mit denen<br />
die gem. <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> GmbH<br />
Kooperationsverträge abschließt.<br />
Einer dieser Kooperationsbetriebe ist der Autolackierfachwerkbetrieb<br />
Posselt in Mittelbiberach.<br />
Herr Posselt bildet nun im dritten<br />
Ausbildungsjahr den Auszubildenden Jan<br />
Silberman zum Autolackierfachwerker aus.<br />
Frau Bochtler-Walla: „Welche Arbeiten werden<br />
von Ihnen ausgeführt, bzw. gibt es eine<br />
Spezialisierung Ihres Betriebes?“<br />
Herr Posselt: „Wir decken von Sportrepear-<br />
Arbeiten bis zu Oldtimer Restaurationen die<br />
ganze Bandbreite einer Autolackierwerkstatt<br />
ab. Gerade in der Oldtimer Restauration sind<br />
wir dabei, uns einen Namen zu machen.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Seit wann bilden Sie<br />
aus?“<br />
Herr Posselt: „Im September 2006 habe ich<br />
meinen ersten Azubi eingestellt. Er ist ein sehr<br />
guter Mitarbeiter, deshalb habe ich ihn jetzt als<br />
Geselle übernommen.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Herr Silbermann ist Ihr<br />
erster Auszubildender mit einer Lernbehinderung<br />
und nun fast zwei Jahre bei Ihnen. Welche<br />
Erfahrungen haben Sie mit ihm gemacht?“<br />
Herr Posselt: „Es ist durchaus eine Herausforderung.<br />
Es war bisher eine spannende Zeit bei<br />
der wir beide dazugelernt haben.<br />
Meine Geduld wird manchmal auf die Probe<br />
gestellt, umso größer ist dann die Freude,<br />
wenn wir beide ein Projekt erfolgreich zu Ende<br />
gebracht haben.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Traf Sie das Thema<br />
Lernbehinderung unvorbereitet oder gab es<br />
eine Einführung in die Arbeit mit lernbehinderten<br />
Menschen?“<br />
Herr Posselt: „Zu Beginn der Ausbildung gab<br />
es einen Weiterbildungstag mit der Thematik<br />
Lernbehinderung und Frau Bochtler-Walla hat<br />
mich speziell über die Problematik von Herrn<br />
Silbermann informiert.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Wie würden Sie die Kooperation<br />
mit dem Regionalen Ausbildungszentrum<br />
(RAZ) beschreiben?“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Herr Posselt, , wie<br />
würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?“<br />
Herr Posselt: „Mein Betrieb ist ein kleiner<br />
Meisterfachwerkbetrieb, bei dem der Meister<br />
noch selber Hand anlegt.<br />
Wir sind ein kleines Team. Außer mir arbeiten<br />
noch ein Geselle und zwei Azubis mit.“<br />
Herr Posselt: „Sehr gut, ich kann mich jederzeit<br />
mit meinen Fragen oder Problemen an das<br />
RAZ wenden. Dort bekomme ich jederzeit kompetente<br />
Hilfe.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Herr Silbermann,<br />
welche Erfahrungen haben Sie in den letzten<br />
nun schon fast zwei Jahren in Ihrem Betrieb<br />
gesammelt?“
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 3<br />
Herr Silbermann: „Ich habe gelernt, regelmäßig<br />
und pünktlich zur Arbeit zu kommen<br />
und einen harten Arbeitstag zu überstehen.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Was können Sie mit<br />
in die Zukunft nehmen?“<br />
Herr Silbermann: „Mein Ziel ist die abgeschlossene<br />
Berufsausbildung als Autolackierfachwerker,<br />
für die es sich lohnt zu arbeiten<br />
und zu kämpfen.“<br />
Herr Silbermann: „Sie schreibt mit mir regelmäßig<br />
das Berichtsheft, gibt mir wenn<br />
nötig Nachhilfe in Mathematik hilft bei schulischen<br />
Problemen und hilft mir sonst auch<br />
wo sie kann.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Wie geht es mit Ihnen<br />
nach der Ausbildung weiter, welche Perspektiven<br />
haben Sie?“<br />
Herr Silbermann: „Ich möchte auf jeden Fall<br />
nach meiner Ausbildung in meinem Beruf weiterarbeiten.<br />
Ich habe bereits begonnen mich<br />
nach <strong>St</strong>ellen umzusehen.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Was können Sie<br />
über Ihre Zusammenarbeit mit Ihrem Ausbilder<br />
Herr Posselt berichten?“<br />
Herr Silbermann: „Ich gehe viel lieber zum<br />
Arbeiten als in die Schule. Ich arbeite gerne<br />
im Team unserer Firma.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Herr Posselt, Herr Silbermann<br />
kommt nun bald ins 3.Lehrjahr.<br />
Könnten Sie sich vorstellen, ihn zu übernehmen?“<br />
Herr Posselt: „Nein, ich habe in diesem Jahr<br />
meinen Azubi übernommen. Meine Kapazitäten<br />
sind im Moment zu klein, für weitere Gesellen.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Sie besuchen die<br />
Berufsschule im Berufsbildungswerk in Ravensburg.<br />
Was können Sie über Ihre Schulzeit<br />
sagen?“<br />
Herr Silbermann: „Ich bin noch nie gerne in<br />
die Schule gegangen. Außerdem muss ich<br />
morgens bereits um 6.00 Uhr von zuhause<br />
weg. Der Vorteil an der Ravensburger Schule<br />
ist, dass die Klassen sehr klein sind und<br />
sich die Lehrer um uns kümmern können.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Wie sieht denn die<br />
Arbeit mit Ihrem Bildungsbegleiter aus?“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Herr Posselt, können<br />
sie sich vorstellen in Zukunft weiter lernbehinderte<br />
Menschen auszubilden?“<br />
Herr Posselt: „Ja natürlich, bisher habe ich<br />
viele positive Erfahrungen gemacht. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass der Jugendliche<br />
mitarbeiten will.“<br />
Frau Bochtler-Walla: „Inzwischen bilden wir<br />
bereits in 16 verschiedenen Berufsbildern aus,<br />
was würden sie Betrieben empfehlen, die bisher<br />
noch keine lernbehinderten Jugendliche<br />
ausbilden.“<br />
Herr Posselt: „Dazu kann ich nur sagen,<br />
nichts ist beständiger als der Wandel. Man<br />
muss offen sein für Neues und meine bisherigen<br />
Erfahrungen haben gezeigt, dass meine<br />
Entscheidung, einen Jugendlichen mit Lernbehinderung<br />
in unser Team aufzunehmen und<br />
ihn auszubilden, richtig war.“
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 4<br />
Auszubildendenvertretung<br />
Auszubildende wählen ihre<br />
Interessenvertreter<br />
(tk) Zeitgleich mit der Bundestagswahl<br />
für unter 18-Jährige, welche unter der<br />
Schirmherrschaft der Kinderkommission<br />
des Deutschen Bundestages steht, wurden<br />
am Freitag den 18. September 2009<br />
im Bereich der Jugendberufshilfe die Interessenvertreter<br />
der Auszubildenden<br />
gewählt.<br />
Die Auszubildenden aller Lehrjahre trafen<br />
sich im eigens umfunktionierten Wahllokal<br />
im Schloss, um, gemäß der Satzung der<br />
Auszubildendenvertretung, ihre <strong>St</strong>imme abzugeben.<br />
Zu Anfang erinnerte Wahlleiter<br />
Thomas Kesenheimer in einem kurzen Vortrag<br />
noch einmal daran, dass der Gang zur<br />
Wahlurne das Recht und auch die Pflicht<br />
eines mündigen Bürgers ist. Die demokratische<br />
Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik<br />
Deutschland bedient sich dieses Instruments<br />
um den Bürgerinnen und Bürgen ihr<br />
garantiertes Mitsprache- und Entscheidungsrecht<br />
zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund<br />
war der Wahltermin nicht zufällig<br />
gewählt. Denn am 18. September wurden<br />
bundesweit Wahlen für unter 18-Jährige<br />
durchgeführt. So wurde auch auf das Wahlprozedere<br />
großen Wert gelegt und protokollarisch<br />
dokumentiert. Dass Wahlen allgemein,<br />
unmittelbar, frei, gleich und geheim<br />
abzuhalten sind, wurde den Auszubildenden,<br />
welche noch keine Wahlerfahrung hatten,<br />
im praktischen Tun veranschaulicht.<br />
Insgesamt standen vier Wahlkabinen zur<br />
Verfügung, in welchen die Auszubildenden<br />
ihre <strong>St</strong>imme für die jeweiligen Wahlkandidaten<br />
abgeben konnten. Der gesamte Ablauf<br />
der Wahl, die Spannung während des Auszählens<br />
der <strong>St</strong>immen, gipfelte in überschwänglichem<br />
Applaus bei der Bekanntgabe<br />
des Wahlergebnisses.<br />
Zur Wahl standen die Lehrjahressprecher<br />
sowie deren <strong>St</strong>ellvertreter, welche zusammen<br />
die Auszubildendenvertretung bilden.<br />
Innerhalb dieser Auszubildendenvertretung<br />
wurde nun in einem zweiten Wahlgang<br />
der Auszubildendensprecher ebenfalls mit<br />
<strong>St</strong>ellvertreter gewählt.<br />
Bild von links: Sandy Müller, Sprecherin 1. LJ; Erika<br />
Aßfalg, stv. Sprecherin 1. LJ; <strong>St</strong>efan Lausmann,<br />
stv. Sprecher 3. LJ; Jessica Koch, Sprecherin 2.<br />
LJ; Christian Hotz, Azubisprecher u. stv. Sprecher<br />
2. LJ; Feride Kryezin, stv. Azubisprecherin u. Sprecherin<br />
3. LJ.<br />
So sind die Auszubildenden nach dieser Wahl<br />
erstmalig in den Genuss gekommen ihre <strong>St</strong>imme<br />
verantwortungsvoll einzusetzen und somit<br />
ihrem Ziel, selbständige mündige Bürger zu<br />
werden, ein <strong>St</strong>ückchen näher gekommen.<br />
Darüber hinaus haben einige einen Vorgeschmack<br />
bekommen, wie es bei der Wahl<br />
zum Deutschen Bundestag zugehen kann.<br />
Denn einige haben bereits die Einladung zur<br />
Wahl erhalten und werden auch zum Wählen<br />
gehen.<br />
Erfolgreiche Abschlussprüfung<br />
Würdige Verabschiedung nach erfolgreicher<br />
Berufsausbildung<br />
(tk) Im Rahmen der Abschlussfeier der<br />
Edith-<strong>St</strong>ein-Schule wurden am 28. Juli<br />
2009 den Absolventen ihre Berufsausbildungszeugnisse<br />
in feierlicher Form überreicht.<br />
In seiner Ansprache würdigte Bereichsleiter<br />
Thomas Kesenheimer die erreichten Ergebnisse<br />
sowie die Leistungen der Absolventen<br />
und ermunterte diese, nicht nachzulassen in<br />
ihren Anstrengungen in der Wirtschaft Fuß zu<br />
fassen. Gleichzeitig sprach er auch Dank und
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 5<br />
Anerkennung für das ständige Mühen und<br />
Sorgen der Lehrkräfte der Sonderberufsschule<br />
der Edith-<strong>St</strong>ein-Schule, der sozialpädagogischen<br />
Bildungsbegleitung, den Mitarbeitern<br />
der zuständigen Arbeitsagenturen,<br />
dem Integrationsfachdienst, den Partnern<br />
des Regierungspräsidiums Tübingen sowie<br />
der Ausbilderin Maria Schönle aus.<br />
Ein solches Netzwerk zu koordinieren und<br />
dabei passgenau und individuell die richtigen<br />
Angebote zur richtigen Zeit generieren zu<br />
können, sei Auftrag, Verpflichtung und Herausforderung<br />
zugleich. Hinzu kommen vielfältige<br />
Ausbildungsinhalte wie z. B. zwei- bis<br />
dreiwöchige Praktika sowie drei bis fünf themenorientierte<br />
Seminartage in jedem Lehrjahr.<br />
Ferner ausbildungsbezogene Exkursionen,<br />
wöchentliche Psychomotorik, zwei<br />
Azubitage pro Jahr, Bewerbungstraining und<br />
Nachbegleitung beim Übertritt in ein sozialversicherungspflichtiges<br />
Beschäftigungsverhältnis.<br />
Darüber hinaus lobte Bereichsleiter Kesenheimer<br />
das überdurchschnittliche Engagement<br />
der Auszubildenden für die Gesamteinrichtung<br />
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong>. So wurden u. a. Reinigungsdienste,<br />
Serviceleistungen sowie Vorund<br />
Nacharbeiten bei den unterschiedlichsten<br />
Events geleistet. Die Absolventen hätten<br />
durch ihr professionelles Auftreten das Erscheinungsbild<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> positiv geprägt.<br />
Insgesamt haben 12 Absolventen an den<br />
Abschlussprüfungen in fünf verschiedenen<br />
Berufen teilgenommen. Im Ganzen haben 11<br />
Azubis erfolgreich bestanden. Bei der Anschlussbeschäftigung<br />
sieht die Bilanz ebenfalls<br />
erfreulich aus. So sind bis jetzt 8 Abgänger<br />
in einem sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnis untergekommen.<br />
Eine Auszubildende befindet sich in Elternzeit.<br />
i<br />
Ausbildungsberufe der Absolventen:<br />
Maler, <strong>St</strong>uckateur, Bäckerfachwerker,<br />
Holzfachwerker, Hauswirtschaftshelferin<br />
Insgesamt werden in der Jugendberufshilfe<br />
15 verschiedene Berufe ausgebildet.<br />
Informationen:<br />
Bereichsleiter Thomas Kesenheimer<br />
Tel.: (0 73 71) 955-700<br />
eMail: thomas.kesenheimer@st-fidelisjugendhilfe.de<br />
Sommerfreizeit 2009<br />
Sommerfreizeit am Bodensee<br />
Nachdem die Planung der Freizeit geändert<br />
wurde, hat Frau Widenhorn innerhalb von<br />
zwei Tagen einen Zeltplatz direkt am Ufer<br />
des Bodensees organisiert.<br />
Am Abreisetag wurde noch das ein oder andere<br />
Problem aus der Welt geschaffen, dann begann<br />
unsere Freizeit mit einem gemeinsamen<br />
Frühstück im Funky-Raum. Nach dem Verladen<br />
des Gepäcks und der Ausrüstung starteten wir<br />
gegen 13:30Uhr in Richtung Wangen am Bodensee.<br />
Dort angekommen wurden zuerst die Zelte aufgebaut<br />
und Lebensmittel eingekauft. Als vorübergehende<br />
Zentrale diente uns der Wohnwagen<br />
von Herrn Schwegler, der jedoch am Freitag<br />
bereits wieder abreisen musste.<br />
Am ersten Tag wurde gleich ein Fahrzeug zurückgeschickt<br />
um einen heimkehrenden Ausreißer<br />
einzusammeln und auch auf die Freizeit zu<br />
bringen.<br />
Verschiedene Angebote für die Jugendlichen,<br />
die diese frei wählen durften, sorgten für ein<br />
entspanntes Klima während der Freizeit.<br />
Einige Highlights der Freizeit in diesem Jahr<br />
waren:<br />
- Die Bootsfahrt quer über den Bodensee<br />
von Konstanz nach Friedrichshafen<br />
- Die Floßfahrten von unserer Anlegestelle<br />
direkt vor den Zelten<br />
- Der Besuch des Tierparks Allensbach<br />
- Das nächtliche Treiben in Radolfzell<br />
- Rock am See<br />
und vieles mehr…
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 6<br />
Auch das Wetter spielte in diesem Jahr größtenteils<br />
mit. Lediglich einmal musste ein Zelt<br />
neu befestigt werden, da es durch den starken<br />
Wind am Bodensee „entwurzelt“ wurde.<br />
Ein großer Dank geht an die Küche der Freizeit.<br />
Mit Gaskocher, Feuerstelle und zwei<br />
Elektroherdplatten lief Frau Widenhorn zu<br />
kulinarischer Höchstleistung auf und verwöhnte<br />
die Gaumen der Kinder und Jugendlichen,<br />
sowie der Mitarbeiter jeden Tag aufs<br />
Neue.<br />
An dieser <strong>St</strong>elle ein herzliches Dankeschön<br />
an alle, die uns unterstützt haben. Allen voran<br />
den Kindern, die diese Freizeit erst zu<br />
dem gemacht haben, was sie war und die in<br />
unserer Erinnerung bleiben wird.<br />
Tierschutz<br />
JUGENDLICHE ZEIGEN GRUPPEN-<br />
ÜBERGREIFENDES ENGAGEMENT<br />
FÜR DEN TIERSCHUTZ<br />
Von Mittwoch, 19.8. – Freitag, 21.8. waren<br />
mehrere Jugendliche und Erzieher der<br />
Einrichtung als Helfer bei den Vorbereitungen<br />
für das Sommerfest des Pater-<br />
Agnellus – Schneider Tierheims in Biberach<br />
im Einsatz.<br />
Die Jugendlichen der <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong><br />
wurde vom Tierschutzverein aufgrund der positiven<br />
Erfahrungen während der 72- <strong>St</strong>unden-<br />
Aktion im Frühjahr angefragt.<br />
Die Aufgaben der ersten 2 Tage bestanden<br />
darin, das große Festzelt mit Tischen und<br />
Bänken zu bestücken. Des Weiteren mussten<br />
der Ausschank aufgebaut, Bodendielen verlegt<br />
und die Kühlschränke an Ort und <strong>St</strong>elle<br />
gebracht werden. Nach einer Runde Getränke<br />
für alle, waren diese Aufgaben erledigt, so<br />
dass am dritten Tag der Aufbau des Flohmarktes,<br />
welcher während des Festes stattfand,<br />
beginnen konnte. Hierbei mussten die<br />
Jugendlichen 2 Container mit Flohmarktartikeln<br />
ausräumen und mit Handwagen zum<br />
Festzelt bringen. Für die Jugendlichen waren<br />
diese Aufgaben eine sinnvolle und willkommene<br />
Abwechslung in den Ferien und wertvolle<br />
Erfahrung zugleich.<br />
Mit einem guten Gefühl wurde die Heimreise<br />
angetreten.<br />
Wahl des Heimrates<br />
Im Zuge der Partizipation<br />
(kh) Zwei Tage vor der Bundestagswahl haben<br />
auch die Jugendlichen des stationären<br />
Bereiches ihre <strong>St</strong>immen für Jugendliche<br />
und Erzieher abgegeben.<br />
Die gewählten Gruppensprecher und deren<br />
<strong>St</strong>ellvertreter bilden für den stationären Bereich<br />
den Heimrat und sind im Sprecherrat der Gesamteinrichtung<br />
vertreten. Unterstützt werden<br />
sie dabei von den Vertrauenserziehern.<br />
Waren es im letzten Jahr deutlich mehr Jungs,<br />
die gewählt wurden, haben in diesem Jahr die<br />
Mädchen die Führung übernommen.<br />
Der Heimrat in diesem Jahr: Sabina, Mariell,<br />
Dardan, Roman, Melissa, Cindy, Reinhold,<br />
Sandra, Roberto, Christian und Eric, Herr<br />
Schwegler und Frau <strong>St</strong>ollenwerk.<br />
Außer der Vertretung der Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Jugendlichen in internen Gremien<br />
und gegenüber der Leitung, sind die Jugendlichen<br />
auch in externen Gremien vertreten.<br />
Aber es werden nicht nur Regeln miteinander<br />
verhandelt - auch Feste werden geplant und
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 7<br />
vorbereitet, entstandene Schäden behoben<br />
und reguliert, Diskussionen geübt, Demokratie<br />
gelebt.<br />
Die Vertrauenserzieher stehen den Jugendlichen<br />
dabei unterstützend zur Seite.<br />
Erlebnispädagogischer Event Burgau<br />
Cowboys und Cowgirls in Oberschwaben<br />
(kh) Am ersten Schulfreitag nach den Sommerferien<br />
ging es los. Für die Menschen in<br />
Burgau, Heudorf und Dürmentingen war<br />
das Wochenende 17. und 18. September<br />
2009 geprägt von Cowboys, Cowgirls und<br />
jungen Menschen – lachend, jubelnd, singend,<br />
johlend.<br />
Das IfsB Ravensburg, um genau zu sein der<br />
diesjährige Oberkurs der Auszubildenden zu<br />
Jugend- und HeimerzieherInnen, plante und<br />
führte im Fach Erlebnispädagogik das diesjährige<br />
Projekt durch – Wild Wild West.<br />
Aus verschiedenen Einrichtungen kamen Jugendliche,<br />
um in Gruppen durch die <strong>St</strong>ationen<br />
zu gehen und diese zu bestehen – gefördert<br />
wurden dabei Teamfähigkeit, Kreativität, Zusammenhalt<br />
und Ausdauer, Selbstbewusstsein<br />
und Vertrauen – in sich selbst und die<br />
Gruppenmitglieder. Deutlich war zu erleben,<br />
dass die einzelnen Gruppen und Jugendlichen<br />
gestärkter zurück kamen, als sie aufgebrochen<br />
waren.<br />
Auch Jugendliche aus dem Bereich der stationären<br />
Hilfen haben sich auf den Weg gemacht:<br />
die Power Pussis mit Elena, Sabina,<br />
Mariell, Melissa, Michelle, Frau Berg und Frau<br />
Schrammund die Gruppe Energy Heudorf mit<br />
Enes, Kevin, Sandra, Roberto, Marvin, Dominik,<br />
Marcel, Nico, Kai, Herr Marquardt und<br />
Frau Widenhorn.<br />
Und was soll ich sagen: stolz bin ich wie Oskar<br />
– Energy Heudorf belegte Platz 1 und die<br />
Power Pussis wurden nach einem spannenden<br />
<strong>St</strong>echen Dritte!<br />
Auch für die Erwachsenen gab es einen Programmpunkt<br />
am Samstagvormittag: ein Fach-<br />
gespräch unter Leitung von Herrn Grundler,<br />
beginnend mit einem Vortrag von Herrn Marc<br />
Schmid, Universitäre psychiatrische Kliniken<br />
Basel, über „entwicklungspsychopathologische<br />
Grundlagen einer Traumapädagogik“.<br />
An der im Anschluss stattfindenden Podiumsdiskussion<br />
nahmen Frau Klüttig, stellvertretende<br />
Jugendamtsleitung Biberach, Dr. Betger,<br />
Psychologe der Schwabenlandklinik und<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong>, Frau Schmid, Kinderärztin<br />
der Schwabenlandklinik, und Herr<br />
Schmid teil.<br />
Ein erlebnispädagogischer Event für das erste<br />
Wochenende nach den Sommerferien<br />
2010 ist in Planung – gespannt bin ich, was<br />
sich die Schüler und Schülerinnen des IfsB<br />
mit ihren Lehrern für diesen Event ausdenken!<br />
Schuljahresschlussfeier<br />
(sa) Wie es gute Tradition ist, wurde auch<br />
in diesem Jahr am vorletzten Tag des<br />
Schuljahres wieder ein großes Fest der<br />
Schulgemeinschaft gemeinsam mit den<br />
Vertretern der Gesamteinrichtung und vielen<br />
Gästen gefeiert.<br />
27 Schülerinnen und Schüler, sowie drei Lehrerinnen<br />
und Lehrer feierten den erfolgreichen<br />
Abschluss und den Abschied von unserer<br />
Schule.<br />
Schuljahresabschlussfeiern, insbesondere an<br />
einer Schule für Erziehungshilfe sind immer<br />
eine große Herausforderung für alle Beteiligten.<br />
Wie schon das Gottesdienst-Motto:<br />
“Ausgepumpt – endlich Ferien“ andeutet, sind<br />
nach Prüfungs- und Zeugnisstress und nach<br />
einem langen Schuljahr alle Beteiligten am<br />
Rande ihrer Kräfte. Umso überraschender,<br />
wenn man jedes Jahr diesen Tag erlebt.<br />
Plötzlich fällt alles ab, eine gelöste <strong>St</strong>immung<br />
macht sich breit, der Schulchor schmettert seine<br />
Weisen und bei den Absolventen macht<br />
sich fast so etwas wie Bedauern breit, dass<br />
die Schulzeit nun ein Ende hat.<br />
Höhepunkt der Feier in diesem Jahr war die<br />
Aufführung des Musicals „ Die kleinen Leute<br />
von Swabedo“ unter Leitung von Christine Kuduzovic<br />
und Sabine Mohr. Die Geschichte<br />
vom Teilen und einander Helfen thematisiert,
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 8<br />
was wir im Laufe des Schuljahres weiterzugeben<br />
bemüht sind.<br />
Die Dritte im Bund ist Christine Kuduzovic, die<br />
aus einem erfreulichen Anlass pausiert: Sie<br />
wurde inzwischen von einer kleinen Tochter<br />
entbunden. Herzlichen Glückwunsch. Im Schuljahr<br />
2010/11 wird sie wieder zurückkommen.<br />
Kleine Geschenke, Blumen und das Lied: “Wir<br />
sagen euch Tschüss“ begleiteten die etwas<br />
nachdenkliche Abschiedsstimmung.<br />
Nach der Dankansprache von Ralf Waidner<br />
endete die Feier mit dem „Ferienlied“.<br />
Auch an dieser <strong>St</strong>elle möchte ich mich noch<br />
einmal bedanken für die gute Zusammenarbeit<br />
mit allen Bereichen, einschließlich der Hausmeisterei<br />
und Hauswirtschaft, die einen reibungslosen<br />
Schulalltag erst möglich machen.<br />
Nachdem 4 Förderschüler, 9 Hauptschüler, 8<br />
BVJ-ler und 6 Hauswirtschaftliche Helferinnen<br />
ihre Zeugnisse in Empfang genommen hatten<br />
und mit vielen guten Wünschen entlassen waren,<br />
ging es auch bei drei Kollegen ans Abschied<br />
nehmen.<br />
Seit 1984 betreute Günter Fisel als Schreinermeister<br />
unsere Holzwerkstatt, zunächst die Förderlehrgänge,<br />
später das Sonder-BVJ. Viele gelungene<br />
Werke wurden unter seiner Leitung gefertigt.<br />
Seine Gedichte, die er zu allen Gelegenheiten<br />
fertigte, waren Legende. Nun begibt er<br />
sich in den verdienten Ruhestand.<br />
Das Los der Gemeindepfarrer ist es, immer<br />
dann weiter zu ziehen, wenn man sich eingewöhnt<br />
hat. So zieht auch unser geschätzter<br />
evangelischer Religionslehrer Pfarrer Rink weiter<br />
nach Ulm und hinterlässt eine zunächst noch<br />
nicht geschlossene Lücke.<br />
Schule in Bewegung<br />
Die Edith-<strong>St</strong>ein-Schule verstärkt<br />
den Schwerpunkt Sport<br />
(sa) Viele unserer Kinder und Jugendlichen<br />
befinden sich auf Grund von Traumatisierungen<br />
in depressiven <strong>St</strong>immungslagen<br />
und haben ein wenig entwickeltes<br />
Körpergefühl. Um gerade sie zu erreichen,<br />
findet in der Edith-<strong>St</strong>ein-Schule seit Schuljahresbeginn<br />
ein allgemeines Fitness-<br />
Training statt.<br />
Zweimal in der Woche, jeden Dienstag und<br />
Donnerstag in der letzten <strong>St</strong>unde, verwandelt<br />
sich die Schule in ein Fitness-<strong>St</strong>udio. Lehrer<br />
und Schüler treffen sich in vier Gruppen, um<br />
eine <strong>St</strong>unde gemeinsam in Bewegung zu<br />
kommen. Es gibt eine Laufgruppe für Jogger<br />
und Nordic-Walker, eine Gymnastikgruppe,<br />
eine Gruppe beim Trampolin und an der Kletterwand<br />
und eine Gruppe beim Zirkeltraining<br />
in der Turnhalle. Jeweils nach einer Woche<br />
wird der Trainingsort gewechselt, sodass jeder<br />
die Gelegenheit hat, alles auszuprobieren.<br />
Bereits in der ersten Woche zeigte sich,<br />
dass die Kinder und Jugendlichen großen<br />
Spaß daran hatten, gemeinsam mit den Lehrern<br />
zu schwitzen und zu schnaufen. Es gab<br />
überraschenderweise keine Totalverweigerer.<br />
Ach ja, von Depression war nicht mehr viel zu<br />
spüren. Selten haben wir so viel miteinander<br />
gelacht! Wenn´s so weitergeht, sind wir am<br />
Ende dieses Schuljahres „fit wie ein Turnschuh“.
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 9<br />
Pilgerfahrt nach Santiago de Compostella<br />
Vom Knappen zum Ritter<br />
(GG) Ferien der ganz besonderen Art erlebten<br />
sechs Jugendliche der <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong><br />
mit ihren Betreuern Gonzalo Garcia, Wolfgang<br />
Löffler und Sara Blessing bei einer Pilgerfahrt<br />
nach Santiago de Compostella in Spanien.<br />
Drei Wochen wollten wir an einem Projekt teilnehmen,<br />
das ein Haus für sozial benachteiligte<br />
Jugendliche in Foncebadon, einem kleinen Dorf<br />
direkt am Jakobsweg, baut. Nach einer 27 <strong>St</strong>unden<br />
dauernden Anreise wurden wir von Pater<br />
Caspar in Spanien begrüßt. Von ihm erfuhren wir<br />
unseren Projektauftrag und bekamen unser Quartier<br />
zugeteilt. Der Sonntag galt noch der Erholung<br />
von der langen Fahrt, aber ab Montag machten<br />
wir uns an die Arbeit. Unsere Aufgabe war, an<br />
einem Südhang unterhalb des Cruz de Ferro, eine<br />
Fläche mit 1,5 Meter hohem Farn zu roden.<br />
Dabei mussten Jungbäume im Dickicht gesucht<br />
und freigelegt werden. Außerdem sollten noch für<br />
weitere zwanzig Bäume Flächen vorbereitet werden.<br />
Diese Bäume sollen später zur Beschattung<br />
des Jakobsweges dienen.<br />
Nach fünf Tagen Arbeit machten wir uns selbst<br />
auf den Weg als Pilger des „Camino de Santiago“.<br />
Jugendliche erlernen die ritterlichen<br />
Tugenden<br />
(tk) Die gemeinnützige <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong><br />
GmbH hat zusammen mit ihrer Pateneinheit<br />
des Heeresfliegerregiments 25 aus<br />
Laupheim ein erlebnispädagogisches Projekt,<br />
in Form eines mittelalterlichen Ritterfestes,<br />
durchgeführt. Das Projekt stand unter<br />
dem diesjährigen Caritasmotto:<br />
„Respekt – alles andere kommt mir nicht in<br />
die Tüte“.<br />
Seit Dezember 2001 unterhält die gem. <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong><br />
<strong>Jugendhilfe</strong> GmbH eine Patenschaft mit<br />
der <strong>St</strong>absstaffel des mittleren Transporthubschrauberregiments<br />
25 aus Laupheim. Die<br />
Pflege dieser Patenschaft umfasst regelmäßig<br />
das Ausrichten von Freizeiten, Fußballturnieren,<br />
das Sammeln von Spenden sowie die Teilnahme<br />
an gemeinsamen Veranstaltungen.<br />
Hintergrund des Patenschaftsprojektes war,<br />
den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen<br />
soziale Kompetenzen und Verhaltensregeln<br />
nahe zu bringen, welche eine respektvolle Regulierung<br />
und die Deeskalation alltäglicher<br />
Konfliktsituationen erlauben.<br />
Von Rabanal pilgerten wir in neun Tagesetappen<br />
ca. 230 Kilometer bis zu unserem Ziel Santiago<br />
de Compostella. Auf dem Weg kam jeder einzelne<br />
an seine Grenzen und der ein oder andere<br />
stellte sich die Frage: „Warum tu ich mir das an?“<br />
Umso größer war die Vorfreude auf die vier Tage<br />
Atlantik in Galizien. Dort konnten wir uns alle von<br />
den Herausforderungen der Arbeit und des Weges<br />
erholen.<br />
So entstand die Idee, in Kooperation mit den<br />
Soldaten aus Laupheim, ein dreitägiges mittelalterliches<br />
Ritterfest durchzuführen. Wichtig<br />
hierbei war der Gedanke, die Teilnehmer aus<br />
ihrem gewohnten Lebensumfeld herauszulösen<br />
und sie vor verschiedene Aufgaben zu stellen,<br />
welche nur in gemeinsamer Teamarbeit zu bewältigen<br />
waren. Ort der Durchführung war der<br />
Zeltplatz Hoh‘haus in Winterreute bei Biberach.
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 10<br />
Die Planung sah vor, dass die Kinder und Jugendlichen<br />
bereits im Vorfeld ganzheitlich in die<br />
Zeit des Mittelalters versetzt werden sollten. Hierzu<br />
gehörte auch, dass sie sich ihre Ausrüstungsgegenstände<br />
und Bekleidung selber herstellen<br />
mussten. So wurden Ritterschilde bemalt, Tunikas<br />
geschneidert, sowie Teller und Suppenschüsseln<br />
aus Ton getöpfert. Diese wochenlangen Vorbereitungen<br />
gipfelten in einem mehrteiligen Vortrag<br />
durch den <strong>St</strong>affelkapitän der <strong>St</strong>absstaffel,<br />
Hauptmann Albrecht, in dem der Geschichtswissenschaftler<br />
anschaulich und eindrucksvoll in die<br />
Zeit des Mittelalters eingeführt hat.<br />
des Gastgeschenkes durch Projektleiter Thomas<br />
Kesenheimer ging für die 23 Teilnehmer,<br />
wie auch für die Betreuer, eine erlebnisreiche<br />
und gleichermaßen anstrengende Exkursion<br />
zu Ende, welche für alle Teilnehmer zu einem<br />
unvergesslichen Erlebnis wurde.<br />
Termine<br />
16. Oktober: Azubi-Tag<br />
13. Oktober: <strong>St</strong>iftungsforum<br />
„Kinder in Not“<br />
15. Oktober: Verabschiedung<br />
Hauptmann Albrecht<br />
23. Oktober: Aktionstag der Edith-<strong>St</strong>ein-<br />
Schule<br />
29. November: Adventsbasar<br />
Zu Beginn des mittelalterlichen Ritterfestes wurden<br />
die Kinder und Jugendlichen in Form einer<br />
<strong>St</strong>ationsausbildung in das Schwertfechten, Tanzen,<br />
Bogenschießen sowie die Minnedichtung<br />
eingeführt. Im Vordergrund standen hierbei auch<br />
das Erlernen und Anwenden der mittelalterlichen<br />
Tugenden, wie Respekt, Hilfsbereitschaft sowie<br />
das Eintreten für Schwächere. Nach dieser ritterlichen<br />
Grundausbildung mussten die Teilnehmer,<br />
im Rahmen eines Live-Rollenspiels, angeführt<br />
von ihrem jeweiligen Gruppenritter, verschiedene<br />
Questen bestehen, bei denen genau diese ritterlichen<br />
Tugenden abverlangt wurden. Natürlich<br />
wurde auch der kulturelle Aspekt des Mittelalters<br />
beleuchtet. Beim Handwerkermarkt konnten die<br />
Kinder und Jugendlichen die Kunst des Buchbindens,<br />
des Sarwürkens (Kettenhemd herstellen)<br />
und der Sattlerei erlenen, indem sie kleine Arbeitsproben<br />
selber herstellen und als Andenken<br />
mit nach Hause nehmen durften.<br />
Höhepunkt und zugleich Abschluss der Rittertage<br />
war schließlich die Erhebung in den Ritterstand.<br />
So mussten alle Kinder und Jugendlichen den<br />
Ritterschwur ableisten bei dem es um die Einhaltung<br />
und Wahrung der ritterlichen Tugenden ging.<br />
Nach dem Abschlussantreten und der Übergabe<br />
22. Dezember: Weihnachtsfeier<br />
Jahrgang 2009<br />
Erscheinungsweise vierteljährlich<br />
Herausgeber: Ralf Waidner;<br />
Geschäftsführer der gem. <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> GmbH<br />
Redaktion:<br />
Barbara Sandmaier; Markus Schuster, Thomas Kesenheimer<br />
Tel.: (0 73 71) 955-0 Fax: (0 73 71) 955-109<br />
www.st-fidelis-jugendhilfe.de<br />
Veröffentlichung:<br />
Sollten Sie kein Interesse am <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> Report haben, können Sie ihn<br />
unter folgendem Link per E-Mail abbestellen<br />
Helga.Engelmann@st-fidelis-jugendhilfe.de<br />
Adresse:<br />
Gem. <strong>St</strong>.<strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> GmbH<br />
Schloss Heudorf am Bussen<br />
88525 Dürmentingen