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Das Gehör - Gymnasium bei St. Stephan

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<strong>Das</strong> Gehör<br />

Prinzipiell kann das menschliche Gehör drei verschiedene Hörereignisse unterscheiden:<br />

Die Lautstärke, die Frequenz und die zeitliche Auflösung, was sowohl die Trennung verschiedener<br />

ankommender Signale an einem Ohr umfasst als auch das räumliche Hören, also Richtungs- und<br />

Entfernungshören.<br />

Allerdings sind nur die ersten <strong>bei</strong>den Fähigkeiten vom Weber-Fechnerschen Gesetz erfasst.<br />

Die Lautheit<br />

Auch für die Lautstärke-Empfindung gilt nach Weber-Fechner ein logarithmischer Zusammenhang.<br />

Darauf beruhen auch die <strong>bei</strong>den für die Lautstärke gebräuchlichen „Einheiten“ (hier frei nach dtv-<br />

Lexikon der Physik s.v. „Lautstärke“):<br />

Die Lautstärke L in der Einheit „Phon“ basiert auf der sog. Schallstärke J und es gilt<br />

L Ph = 10 log(J/J 0 ) Phon.<br />

Die Lautstärke L = 1 Phon hat also ein Ton, wenn 10 log (J/J 0 ) = 1, also J/J 0 = 10 1/10 = 1,259, wo<strong>bei</strong><br />

J 0 die Hörschwelle bedeutet. Je 1 Phon ist somit die Schallstärke um den Faktor 1,259 größer. Für J<br />

= 100 J 0 beträgt also die Lautstärke L Ph = 20 Phon, für J = 1000 J 0 beträgt sie 30 Phon, denn umgekehrt<br />

ist 1,259 10 = 10; 1,259 20 = 100 usw. Analoges gilt für jeden Quotienten J 2 /J 1 , so dass eine<br />

empfundene Erhöhung der Lautstärke um jeweils 10 Phon einer jeweils 10-fachen Schallstärke entspricht.<br />

Der Lautstärke L B in der Einheit Bel (1 Bel = 10 Dezi-Bel = 10dB) liegt der Schalldruck p (Einheit 1<br />

Pa = 1 N/m²) zugrunde; und wegen J ~ p² gilt nun<br />

L B =lg p2<br />

p2<br />

Bel=10 lg<br />

2 2<br />

p 0<br />

p 0<br />

dB = 20 lg<br />

p<br />

p 0<br />

dB<br />

Hier bedeutet also 1 dB, dass p/p 0 = 10 1/20 , also p = 1,122 p 0 , 20 dB bedeuten dementsprechend p =<br />

10 p 0 , 100-facher Schalldruck macht eine Erhöhung um 40 dB aus (da umgekehrt 1,122 40 = 100),<br />

1000-facher Schalldruck eine Erhöhung um 60dB, also je 20 dB für jeweils 10-fachen Schalldruck<br />

(Beispiel: 10 bzw. 100 bzw. 1000 gleich laute Motorräder haben eine um jeweils 20 dB oder 10 Phon<br />

größere Lautstärke).


Der physikalische Reiz für das Trommelfell ist eigentlich die Schallleistung P, welche allerdings<br />

proportional zum Quadrat des Schalldrucks p² ist. Die Empfindung ist die Lautheit und wird als<br />

Schalldruckpegel bezeichnet.<br />

p 0<br />

, als absoluter Schwellenreiz, wurde für 1000 Hz als 2⋅10 −5 Pa festgelegt 1 , das Gehör<br />

nimmt verschiedene Frequenzen allerdings unterschiedlich intensiv wahr, deshalb liegt die Hörschwelle<br />

an den Hörgrenzen, also <strong>bei</strong> 16 Hz und 20000 Hz, deutlich höher, <strong>bei</strong> 16 Hz sind es bereits<br />

ungefähr 0,1 Pa. 2<br />

Bis zur Schmerzgrenze umfasst der Hörbereich da<strong>bei</strong> etwa sieben Zehnerpotenzen an Schalldruck,<br />

durch die Formel werden sie logarithmisch von 0 bis 140 dB unterteilt und damit auch deutlich besser<br />

handhabbar.<br />

Der Schwellenreiz und das Unterscheidungsvermögen von Tönen gleicher Frequenz mit<br />

verschiedener Lautstärke<br />

Zur Untersuchung des Schwellenreizes <strong>bei</strong> unterschiedlichen Lautstärken habe ich den Bereich des<br />

Schalldruckpegels gewählt, der für unser Ohr am natürlichsten ist, nämlich von 40 bis 60 dB 3 , was<br />

in etwa einer normalen Unterhaltung entspricht.<br />

Für den Test wurden jeweils Tonkombinationen von zwei Tönen in unterschiedlicher Lautstärke erstellt,<br />

die mit einem kurzen Abstand vorgespielt wurden und von den Probanden unterschieden werden<br />

sollten. Die Unterschiede gingen da<strong>bei</strong> von 0,5 dB, was je nach Gesamtschalldruck einen Unterschied<br />

zwischen 1,2⋅10 −4 Pa und 1,2⋅10 −3 Pa entspricht, und 5 dB, was einem Unterschied<br />

zwischen 1,5⋅10 −3 Pa und 1,5⋅10 −2 Pa entspricht.<br />

Durch die verschiedenen Kombinationen sollte zum einen die Unterscheidungsschwelle festgestellt<br />

werden, nämlich ob ein Proband einen Unterschied hören konnte und diesen auch richtig zuordnete,<br />

ob er also den richtigen Ton als lauter bezeichnete.<br />

1 Frei nach [5], S.121<br />

2 Der Schalldruckpegel ist deshalb an sich keine psychoakustische Größe, da er im Normalfall nur an der Hörschwelle<br />

<strong>bei</strong> 1000 Hz gemessen wird, es existiert allerdings auch ein so genannter bewerteter Schalldruckpegel, der das gesamte<br />

Frequenzspektrum des Hörbereiches in enge Frequenzbereiche einteilt, die unterschiedlich stark gewichtet werden.<br />

3 Entspricht einem Schalldruckbereich von 2⋅10 −3 Pa bis 2⋅10 −2 Pa


Zum anderen sollten gleich empfundenen <strong>St</strong>ufen zwischen zwei Pegeln gefunden werden, indem<br />

dem Probanden zuerst eine Kombination aus zwei Tönen vorgespielt wurde und er dann eine andere<br />

aus einer Reihe von Kombinationen benennen sollte, von der er meinte, dass sie den gleichen Lautstärkeunterschied<br />

darstelle.<br />

Schallpegel des <strong>St</strong>eigerung des Schallpegels<br />

Unterscheidungsrate<br />

Grundtons in dB(C)<br />

in dB(C) in %<br />

40 0,5 3,125<br />

1 78,125<br />

1,5 100<br />

2 100<br />

45 0,5 0<br />

1 75<br />

50 0,5 0<br />

1 75<br />

1,5 93,75<br />

2 100<br />

60 0,5 0<br />

1 81,25<br />

1,5 81,25<br />

2 96,825<br />

3 100<br />

Der Ton ist der Kammerton a´ mit 440 Hz, die Unterscheidungsrate beschreibt, wie viele Prozent<br />

der Probanden einen Unterschied hören konnten.<br />

Theoretisch sollte die Unterscheidungsschwelle <strong>bei</strong> jedem Schallpegel exakt ein Dezibel betragen.<br />

Meine Versuche zeigen, dass diese Unterscheidungsfähigkeit von im Durchschnitt mindestens 75 %<br />

der Testpersonen erreicht wurde. Es ist da<strong>bei</strong> nicht zu beobachten, dass sich die Unterscheidungsfähigkeit<br />

mit steigender Lautstärke deutlich in höhere Bereiche verschieben würde. Dies wurde zusätzlich<br />

durch einen Vorversuch mit 80dB Schallpegel nachgewiesen, <strong>bei</strong> dem etwa 85 % der Testpersonen<br />

eine <strong>St</strong>eigerung von einem Dezibel als erkennbaren Unterschied auffassten. <strong>Das</strong> Gesetzt<br />

gilt also zumindest in den Bereichen, die getestet wurden (im Normalbereich des Hörens), in sehr<br />

hohem Maß.


Wahrnehmung von Lautstärkeabstufungen (Lautstärke-Unterschieden)<br />

Da schon die Reizschwellenbestimmung sehr gute Ergebnisse lieferte, war auch zu erwarten, dass<br />

sich gleiche Lautstärke-Abstufungen dem Gesetz entsprechend verhalten sollten. Die <strong>St</strong>eigerung der<br />

Lautheit um 3 dB wurde auch in lauteren Bereichen immer einer <strong>St</strong>eigerung um 3 dB zugeordnet,<br />

was genau der Definition entspricht.<br />

Sowohl <strong>bei</strong> stärkeren als auch schwächeren Unterschieden war die Fehlerquote sehr gering,<br />

die Testpersonen erkannten im Schnitt alle Lautstärkeunterschiede richtig wieder .<br />

Man kann also durchaus sagen, dass das Weber-Fechnersche Gesetz auf die Lautheitsempfindung<br />

zutrifft.<br />

Der Gesichtssinn<br />

Weber beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Auflösungsvermögen des Auges, der Empfindlichkeit<br />

an verschiedenen <strong>St</strong>ellen der Netzhaut und auch dem Schmerz- und Druckempfinden des Auges.<br />

4<br />

Seine Betrachtungen zur Unterscheidung von Helligkeit und Farben sind nur in seiner Theorie von<br />

der Empfindung und Auslegung eines Reizes vorhanden. Als Auslegung bezeichnet er die Abstraktionsfähigkeit<br />

des Gehirns, also die Fähigkeit zu sagen, dass der Baum, den man vor sich sieht, sich<br />

auch außerhalb unseres Auges befindet und eben nicht dort, wo der Reiz ausgelöst wird 5<br />

Im Auge befinden sich zwei Arten von Photorezeptoren 6 , die Zapfen sind da<strong>bei</strong> für das Farbsehen<br />

zuständig, es gibt da<strong>bei</strong> 3 Arten für die Farben rot, grün und blau, wo<strong>bei</strong> das Auge insgesamt in der<br />

Lage ist, etwa 20 000 000 verschiedene Farbwahrnehmungen zu unterscheiden.<br />

Helligkeit kann das menschliche Auge in ungefähr 660 <strong>St</strong>ufen unterscheiden. Dafür sind die <strong>St</strong>äbchen<br />

im Auge zuständig, die alle nur im Farbbereich um 500 nm empfindlich sind und deshalb nur<br />

eine Hell-Dunkel-Unterscheidung ermöglichen. Sie sind deutlich empfindlicher als die Zapfen; deshalb<br />

beruht unser ganzes Nachtsehen ausschließlich auf ihnen.<br />

Die Gesamtanzahl an Helligkeitsstufen, die unterschieden werden können, ist durch die Adaption<br />

des Auges, also die Anpassung an verschiedene Helligkeiten, bedingt. Ohne Adaption sind nur etwa<br />

40 <strong>St</strong>ufen unterscheidbar.<br />

4 Er beschreibt <strong>bei</strong>spielsweise einen Lichtblitz, der <strong>bei</strong> einem Schlag auf ein geschlossenes Auge zu empfinden ist, und<br />

folgert daraus, dass auch die optische Wahrnehmung nur eine Art Tastsinn sei, der durch den Lichtäther hervorgerufen<br />

werde, welcher als Medium für die Ausbreitung des Lichts an der Netzhaut auftreffe und da<strong>bei</strong> Reize auslöse<br />

Frei nach [6], S.16 und S.56 bis 80<br />

5 Frei nach [6], S.10ff<br />

6 Frei nach [5], S.115f


Helligkeitswahrnehumg<br />

In der Helligkeitswahrnehumg liegt auch – neben der Lautheit - die zweite praktisch nutzbare Anwendung<br />

des Weber-Fechnerschen Gesetzes.<br />

Die sogenannte „scheinbare Helligkeit“<br />

In der Astronomie wurden <strong>St</strong>erne schon seit der Antike<br />

in Helligkeitsklassen 7 unterteilt, die sich aus ihrer relativen<br />

Helligkeit am Nachthimmel ergaben. So wurden die<br />

am hellsten erscheinenden <strong>St</strong>erne der 1. Ordnung zugeteilt.<br />

Die gerade noch als weniger hell erkennbaren gehörten<br />

in die 2.Ordnung usw. bis zu denen, die gerade<br />

noch mit bloßem Auge zu erkennen waren, nämlich diejenigen<br />

6.Ordnung. Diese Einteilungen nennt man „Größenklassen“<br />

(„magnitudines“).<br />

Unter Zuhilfenahme des Psychophysischen Grundgesetzes<br />

und Messungen, die 1861 durch die Erfindung des<br />

visuellen Photometers durch J.F.Zöllner möglich waren, konnte man nun die Helligkeit von <strong>St</strong>ernen<br />

exakter vergleichen:<br />

Der Unterschied von 5 Größenklassen wird da<strong>bei</strong> festgelegt als <strong>St</strong>eigerung der Helligkeit um den<br />

Faktor 100. Der Begriff Helligkeit beschreibt in diesem Fall den Reiz; er wird als Licht- oder <strong>St</strong>rahlungsstrom<br />

bezeichnet und in Lumen gemessen. <strong>Das</strong> Lumen ist eine Einheit, die sich an der Sehleistung<br />

des menschlichen Auges orientiert, also an dem Spektralbereich, in dem das menschliche Auge<br />

am empfindlichsten ist, was am Tag ungefähr <strong>bei</strong> 550 nm und in der Nacht <strong>bei</strong> ungefähr 500 nm der<br />

Fall ist.<br />

Ein Unterschied von einer Größenklasse entspricht also einer <strong>St</strong>eigerung des Lichtstroms um das<br />

5<br />

100 -fache oder ungefähr das 2,512-fache:<br />

m=−2,5⋅lg S S 0<br />

C<br />

m bedeutet da<strong>bei</strong> die Größenklasse oder auch Magnitudo, S ist der messbare <strong>St</strong>rahlungsstrom<br />

des zu bestimmenden Himmelskörpers und S 0 ist wieder der absolute Schwellenwert<br />

dazu. <strong>Das</strong> Vorzeichen ist deshalb negativ, weil es sich ja um den Unterschied zum am<br />

wenigsten hellen <strong>St</strong>ern handelt. Die Konstante C ist notwendig, da ein <strong>St</strong>ern, der gerade<br />

7 Frei nach [9], S.103f


noch sichtbar ist, nicht die Größenklasse Null hat, sondern die Klasse mag (C). Da<strong>bei</strong> ist die<br />

Konstante C abhängig von S 0 , welches <strong>bei</strong>m bloßen Auge zwar immer gleich ist, sich allerdings<br />

ändert, sobald optische Hilfsmittel verwendet werden. Für das bloße Auge beträgt<br />

der Wert der Konstanten 6.<br />

Beim direkten Vergleich zwischen zwei <strong>St</strong>ernen ergibt sich als Helligkeitsunterschied 8 :<br />

m=m 2<br />

−m 1<br />

=[2,5⋅lg S 2<br />

S 0<br />

]−[2,5⋅lg S 1<br />

S 0<br />

]=2,5⋅lg S 2<br />

S 1<br />

Da mit Photometern natürlich deutlich präzisere Messungen möglich sind als rein visuelle Abschätzungen,<br />

ist man dadurch auch in der Lage, nicht-ganzzahlige Unterschiede anzugeben. Der Logarithmus<br />

hat zusätzlich den Vorteil, dass er die extremen Unterschiede in der scheinbaren Leuchtkraft<br />

der <strong>St</strong>erne, die bis zu 23 Zehnerpotenzen 9 betragen kann, in vergleichbare Werte überträgt.<br />

Versuche zum Helligkeitsempfinden<br />

Der Test besteht in diesem Fall aus dem Vergleich zweier gleichartigern, unabhängig voneinander<br />

regelbarer Leuchtkörper 10 . Um die Ergebnisse auch tatsächlich miteinander vergleichen zu können,<br />

sind in diesem Fall die exakt gleichen Umgebungsbedingungen besonders wichtig. Der Test muss<br />

dazu in einem Raum mit immer der gleichen Grundbeleuchtung durchgeführt werden, da die Empfindlichkeit<br />

des Auges sehr stark von der Gesamthelligkeit, die es empfindet, abhängt. Aus dem selben<br />

Grund war es auch notwendig, dass den Augen des Probanden genügend Zeit gelassen wurde,<br />

um sich an die speziellen Lichtverhältnisse anzupassen, damit wirklich gleiche Grundvoraussetzungen<br />

gegeben waren.<br />

Ausgangslichtstrom in Lumen Durchschnittlicher Schwellenreiz [k]<br />

4,2 11,4 [2,3]<br />

8,1 20,3 [2,5]<br />

15,7 36,3 [2,7]<br />

30,2 77,8 [2,4]<br />

58,4 139,2 [2,7]<br />

112,7 290,5 [2,4]<br />

217,5 555,2 [2,4]<br />

428 1170,1 [2,3]<br />

8 Frei nach [10], S.176<br />

9 Siehe Anhang I,2<br />

10 Siehe Anhang III, Abbildung 10


Die nötigen <strong>St</strong>eigerungen bleiben über den ganzen Bereich in etwa konstant, die Reizschwelle verschiebt<br />

sich da<strong>bei</strong> nur im hellsten Bereich etwas, allerdings wurde das Licht dort von den meisten<br />

Testpersonen schon als fast schmerzhaft empfunden, was sicher zu ungenaueren Ergebnissen geführt<br />

hat.<br />

Bei der astronomischen Formel ist eine <strong>St</strong>eigerung um den Faktor 2,5 nötig, um zwei Helligkeiten<br />

zu unterscheiden. Bei meinen Tests lagen die Faktoren zwischen 2,3 und 2,7 , sie sind also relativ<br />

konstant und in der Nähe des zu erwartenden Werts.<br />

Helligkeitsabstände<br />

Um gleich gefühlte Helligkeitsabstände experimentell<br />

bestimmen zu können,wurde die vorhandene Anordnung<br />

um einen zusätzlichen Leuchtkörper erweitert.<br />

Die ersten <strong>bei</strong>den bilden eine definierte Helligkeitsdifferenz,<br />

der dritte Leuchtkörper ist vom Probanden<br />

so einzustellen, dass er die Helligkeitsdifferenzen<br />

zwischen dem ersten und zweiten und dem zweiten und dritten als gleich empfindet. Dieser<br />

Test ist dem von <strong>St</strong>evens nachempfunden 11 , <strong>bei</strong> dem die Probanden allerdings einen Leuchtkörper<br />

so einstellen sollten, dass er in der Helligkeit zwischen den <strong>bei</strong>den anderen liegen sollte.<br />

Lichtstrom der ersten <strong>bei</strong>den Leuchten Durchschnittlicher dritter Lichtstrom<br />

4,2-15,7 60,3 [58,7]<br />

4,2-58,4 804,3 [812,0]<br />

8,1-30,2 121,5 [112,6]<br />

8,1-58,4 420,3 [421,1]<br />

15,7-58,4 211,1 [217,2]<br />

15,7-112,7 797,5 [809,0]<br />

Die Werte in Klammern geben das rechnerisch zu erwartende Ergebnis an.<br />

Nachdem sich schon <strong>bei</strong>m Test bezüglich der Reizschwellen eine hohe Übereinstimmung mit der<br />

Theorie ergeben hatte, war zu erwarten gewesen, dass dies auch <strong>bei</strong> den Helligkeitsdifferenzen der<br />

Fall sein würde, dass nämlich die Faktoren der <strong>St</strong>eigerung vom Lichtstrom der ersten Lampe zum<br />

Lichtstrom der zweiten Lampe und denen der zweiten und dritten Lampe gleich groß sind. Die maximale<br />

durchschnittliche Abweichung beträgt in meinem Test da<strong>bei</strong> nur etwa 3 Prozent.<br />

11 Siehe [17], S.5


Es ist da<strong>bei</strong> zu beobachten, dass für das Tagsehen und das Nachtsehen, also wie <strong>bei</strong> der astronomischen<br />

Anwendung, die gleichen Werte für den Faktor zu nächsten Helligkeitsstufe auftreten, obwohl<br />

die Wahrnehmung ja an sich ziemlich unterschiedlich verläuft.<br />

Es ist da<strong>bei</strong> allerdings nötig, die Werte an die typische Helligkeitsempfindung des Auges anzupassen,<br />

da einem Watt am Tag 683 Lumen entsprechen, in der Nacht hingegen 1725 Lumen 12 .<br />

(Fortsetzung und Schluss der Fachar<strong>bei</strong>t siehe vorausgehende pdf-Datei)<br />

Literaturverzeichnis<br />

1:Allgemeine Deutsche Biographie, Elektronische Version, herausgegeben von der Historischen<br />

Kommission <strong>bei</strong> der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen <strong>St</strong>aatsbibliothek,<br />

Februar 2007<br />

2: Brockhaus F.A., Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden, Mannheim 2005 21<br />

3: R.Oldenbourg, Merckle Lexikon, München 1974<br />

4: Biliographische Institut, Duden Enzyklopädie, Mannheim 1969<br />

5: E.Schubert, Physiologie des Menschen, Zwickau 2002 1<br />

6: E.H. Weber, Der Tastsinn und das Gemeingefühl,Saarbrücken 2006 1<br />

7: C. Dallhaus und H.H.Eggebrecht, Brockhaus Riemann Musiklexikon, Mainz 1995<br />

8: Meyers Lexikonredaktion, Schlag nach! - 100000 Tatsachen aus allen Wissensgebieten,<br />

Mannheim 1988 13<br />

9: H.J. <strong>St</strong>örig, Knaurs Buch der modernen Astronomie, <strong>St</strong>uttgart 1972<br />

10: A. Unsöld, B.Baschek, Der neue Kosmos- Einführung in die Astronomie und Astrophysik,<br />

Augsburg 1999 6<br />

11: F.Kohlrausch, F. Krüger, Kleiner Leitfaden der praktischen Physik, Leipzig 1932<br />

12: VEMAG Verlags- und Mediengesellschaft,Handbuch Naturwissenschaften, Köln 2005<br />

13: Kuchling, Taschenbuch der Physik, Leipzig 1994 14<br />

14: Bibliographisches Institut, Der menschliche Körper, Mannheim 2004 7<br />

15: M. Baierlein,F.Barth, U. Greifenegger und G.Krumbacher, Anschauliche Analysis 2,<br />

München 1984 6<br />

16: Chrisoph Schierz, „Wie wird Leuchtdichte subjektiv als Helligkeit wahrgenommen ?“, Url:www.tu-ilmenau.de/fakmb/fileadmin/template/fglt/publikationen/2007/<br />

Schierz_Luxjun2007.pdf<br />

(abgerufen am 4.01.2008)<br />

17: Ethan Montag, „<strong>St</strong>evens' Power Law“ zitiert aus <strong>St</strong>anley S. <strong>St</strong>evens, On the psychophysical law,<br />

Url: www.cis.rit.edu/people/faculty/montag/vandplite/pages/chap_6/ch6p10.html<br />

(abgerufen am 3.01.2008)<br />

18: http://psy.uniklinikum-leipzig.de/eng/weber-e-h.jpg<br />

19: Annette Schlemmer, „Wahrnehmung und Verfügung. Philosophie als Kritik der Naturwissenschaften“,<br />

Url: www.thur.de/philo/physgesetz.htm<br />

(abgerufen am 19.01.2008)<br />

12 Daten entnommen [13], S.398

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