Jahresbericht 2011 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
Jahresbericht 2011 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
Jahresbericht 2011 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
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Titelseite und Illustrationen<br />
Das Kerngeschäft eines öffentlichen Archivs besteht darin, schriftliche Informationen zu übernehmen,<br />
zu erschliessen, zu bewahren und zugänglich zu machen. Neben der geschriebenen fallen bei<br />
der Produktion von Informationen aber immer auch Kategorien an, die nicht auf einem Pergament,<br />
einem Papier oder einem elektronischen Datenträger Platz haben. Dazu gehören Objekte.<br />
Die Sammlung Objekte des <strong>Staatsarchiv</strong>s umfasst einerseits Stücke, die der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und<br />
seine Rechtsvorgänger zur Ausübung hoheitlicher Tätigkeiten eingesetzt haben, z. B. Siegelstempel,<br />
Mess- und Eichinstrumente oder Weibelinsignien. In der Sammlung finden sich aber auch weniger<br />
«hoheitliche» staatliche Objekte, z. B. Werkzeuge und Möbel, die im <strong>Staatsarchiv</strong> im Lauf der Zeit<br />
zum Einsatz kamen: Archivtrucken, «Flöchnersäcke», Stempel etc.<br />
Um auch die Objekte einer möglichst breiten Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu machen,<br />
werden diese gegenwärtig integral konserviert und fotografiert. Die Ansichtsbilder sind online zugänglich;<br />
reprofähige Vorlagen können beim Kundendienst nachgefragt werden.<br />
Link: http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?id=326465<br />
Grafische Gestaltung des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
2010 haben mehrere Direktionen der Zürcher Verwaltung eine neue CI (Corporate Identity) mit entsprechenden<br />
Vorgaben für die Gestaltung von Drucksachen eingeführt. Im Sinn eines sanften Übergangs<br />
fand in den letzten <strong>Jahresbericht</strong> 2010 erst ein Teil der neuen Gestaltungselemente Eingang.<br />
Der vorliegende Bericht ist nun vollumfänglich nach den neuen Vorgaben gestaltet.
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Direktion der Justiz und des Innern<br />
<strong>Staatsarchiv</strong><br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Inhalt<br />
4 Archivleitung<br />
18 Abteilungen<br />
4 Allgemeines<br />
5 Personelles<br />
8 Personalbestand<br />
10 Gesetzgebung<br />
11 Bauliches, Infrastruktur<br />
12 Gremien und Kooperationen<br />
15 Stabsaufgaben<br />
18 Überlieferungsbildung<br />
18 Personelles<br />
19 Rahmenvereinbarungen, Verzeichnisse<br />
der Informationsbestände<br />
19 Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />
Beratung<br />
21 Übernahme von digitalen<br />
Unter lagen<br />
21 Records Management<br />
22 Führungen und Informationsauftritte<br />
22 Aufsicht über die Gemeindearchive<br />
23 Amtsdruckschriftensammlung<br />
23 Ablieferungen<br />
24 Nachbewertungen und Kassationen<br />
von Zwischenarchiv-Beständen<br />
2 4 Ablieferungen, Geschenke<br />
26 Aktenerschliessung<br />
26 Personelles<br />
27 Erschliessungstätigkeit<br />
30 Archivinformationssystem<br />
30 Publikationstätigkeit, Referate<br />
30 Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />
31 Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge,<br />
Auswahl<br />
31 Abgeschlossene Nacherschliessungen,<br />
Auswahl
48 Separate Projekte<br />
51 Verein der Freunde<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
32 Individuelle Kundendienste<br />
32 Personelles<br />
33 Benutzung<br />
35 Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />
35 Statistiken<br />
36 Bibliothek<br />
36 Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />
36 Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />
(Bibliothek)<br />
38 Beständeerhaltung<br />
38 Personelles<br />
39 Konservierung, Restaurierung<br />
40 Kompetenzzentrum AV-Medien<br />
42 Editionsprojekte<br />
42 Überblick, Allgemeines<br />
42 Transkription und Digitalisierung<br />
von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und<br />
Regierungsratsbeschlüssen seit<br />
1803 (Projekt TKR)<br />
45 Elektronische Rechtsquellen-<br />
Edition <strong>Zürich</strong> (Projekt eRQZH)<br />
46 Kunstdenkmäler-Inventarisation des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Projekt KDI)<br />
46 Elektronische Edition der Zürcher<br />
Ehedaten des 16./17. Jh.<br />
(Projekt EDB)<br />
46 Elektronische Edition der Zürcher<br />
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />
(Projekt eStPZH)<br />
46 Elektronische Edition der Zürcher<br />
Schulumfrage 1771/1772<br />
(Projekt eSUZH)<br />
47 Elektronische Edition der Offiziellen<br />
Gesetzessammlung<br />
(Projekt eOSZH)<br />
48 Projekt Daguerreotypie 2.0<br />
48 Replizierung des Erdund<br />
Himmels globus<br />
51 Statuten<br />
52 Vereinsmitglieder
Archivleitung<br />
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Allgemeines<br />
Per 2006/2007 hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sein <strong>Staatsarchiv</strong> mit moderner Infrastruktur<br />
in ausreichendem Umfang ausgestattet. Per Ende <strong>2011</strong> konnten wir nun eine gut<br />
fünfjährige, intensive Phase des personellen und strukturellen Auf- und Umbaus<br />
abschliessen: Zwei Abteilungen – die Beständeerhaltung und die Editionsprojekte<br />
– wurden in dieser Zeit neu geschaffen, die Zentralen Dienste anderen Bereichen<br />
angegliedert. Die drei Abteilungen Überlieferungsbildung, Aktenerschliessung und<br />
Individuelle Kundendienste wurden personell signifikant verstärkt und mit entsprechenden<br />
Organisationsstrukturen versehen. Heute kann das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong><br />
von sich sagen, es sei infrastrukturell gut ausgestattet, angemessen organisiert und<br />
personell genügend dotiert.<br />
Begleitet wurde dieser Prozess von Regierungsrat Markus Notter, der im Frühling<br />
des Berichtsjahrs von seinem Amt und damit als Vorsteher der Direktion der Justiz<br />
und des Innern zurücktrat. Herr Notter hat die grossen Schritte, die wir seit 2006<br />
machen konnten, zunächst jeweils kritisch hinterfragt – und dann mit seinem ganzen<br />
politischen Gewicht gestützt. Diesem Umstand ist es wesentlich zu verdanken,<br />
dass wir in relativ kurzer Zeit markante Fortschritte in vielen Bereichen erzielen<br />
konnten. Es ist dem Berichterstatter ein Anliegen, Regierungsrat Notter persönlich<br />
und im Namen der Belegschaft des <strong>Staatsarchiv</strong>s ganz herzlich für seinen grossen<br />
Einsatz zugunsten des Zürcher Archivwesens zu danken.<br />
Der genannte fünfjährige Um- und Aufbau war verbunden mit wesentlichen inhaltlichen<br />
Änderungen in allen Bereichen:<br />
Die Überlieferungsbildung hat ein Set von Werkzeugen entwickelt, mit denen sie<br />
die anbietepflichtigen öffentlichen Organe bei der integrierten Informationsverwaltung<br />
berät und sicherstellt, dass nur noch bewertete Unterlagen samt entsprechenden<br />
Verzeichnissen zur Ablieferung gelangen, und zwar in kontrolliertem Rhythmus.<br />
Die Aktenerschliessung hat sich zu einer grossen, zweistufig organisierten Abteilung<br />
gewandelt, die neu abgelieferte Unterlagen zusammen mit verwandten Akten<br />
aus dem Zwischenarchiv nach einheitlichen Regeln erschliesst und die grossen<br />
Restanzen sukzessive abbaut. Darüber hinaus integriert sie einen möglichst grossen<br />
Teil der herkömmlichen Verzeichnisse ins Archivinformationssystem, wobei solche<br />
Importe meist mit umfangreichen Qualitätssicherungen in vielerlei Hinsicht verbunden<br />
werden.<br />
Die Individuellen Kundendienste haben die Verantwortung für viele interne<br />
Dienstleistungen von den Zentralen Diensten übernommen. Dabei besorgen sie natürlich<br />
weiterhin ihr traditionelles Geschäft, nämlich die Beratung und Begleitung der<br />
externen Kundschaft und den Betrieb einer Bibliothek. Zur Erfüllung dieser Aufgaben<br />
verfügen sie inzwischen über moderne Werkzeuge: die Internet-Datenbank des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s, das Institutionen übergreifende Suchportal und – per Anfang 2012 –<br />
auch über einen Online-Bestellschalter samt internen Tools zur elektronischen Abwicklung<br />
von Ausleihen.<br />
Die Beständeerhaltung ist seit 2007 als eigene Abteilung für einen zentralen Auftrag<br />
verantwortlich: für die Erhaltung der Lesbarkeit sämtlicher Unterlagen im<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>. Konzise Bewertung, homogene Erschliessung, sichere Magazine,<br />
kompetente Beratung – all diese «Basics», die zu einem Archiv gehören, werden<br />
4
Archivleitung<br />
dann sinnlos, wenn uns die Archivalien unter den Fingern zerfallen.<br />
Mittels Konservierung können grosse Akten und Informationsmengen<br />
vor schleichenden Schäden bewahrt werden,<br />
und professionelle Restaurierung kann im Notfall schon fast<br />
Verlorenes doch noch retten. – Zu den zentralen Informationsträgern<br />
insbesondere des 20. Jahrhunderts zählen die audiovisuellen<br />
Medien. Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat sich deshalb dem Aufbau<br />
eines entsprechenden Kompetenzzentrums innerhalb der<br />
Beständeerhaltung verschrieben.<br />
Die Editionsprojekte sorgen für die Publikation zentraler<br />
Quellen(serien) via Internet in der Absicht, den Informationsbedürfnissen<br />
des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Für die<br />
jüngere Zeit zählen dazu die Protokolle von Parlament und<br />
Regierung, zudem die Zürcher Gesetze, für die Zeit vor 1798<br />
zentrale Rechtsquellen und weitere wichtige Quellengattungen.<br />
Die Abteilung steht für eine offensive Strategie im Bereich<br />
Informationsvermittlung. Qualitativ um Klassen besser als<br />
kommerzielle Suchmaschinen und ohne Angst vor schwindenden<br />
Besucherzahlen versuchen wir, die Öffentlichkeit mit<br />
hochwertiger, also bewerteter, weitgehend fehlerfreier und<br />
strukturierter Information dort abzuholen, wo sie sich immer<br />
mehr befindet: am Bildschirm.<br />
Ein wichtiger Leitgedanke für den beschriebenen Um und<br />
Aufbau war die Überzeugung, dass ein modernes Archiv nur<br />
dann funktionieren kann, wenn die Erfüllung aller Aufgaben<br />
durch genügende Ressourcen abgedeckt ist. Es ist zudem<br />
entscheidend, dass alle Prozesse eng miteinander zusammenspielen.<br />
Seit <strong>2011</strong> kann das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> sagen, dass es diese<br />
entscheidenden Punkte erfüllt: Die Mittel, um ein modernes<br />
Archiv zu betreiben und gleichzeitig die grossen «Arbeitsreserven»<br />
abzubauen, sind vorhanden, und «der Laden» läuft.<br />
Die konsequente strategische Planung bleibt aber ein Dauerauftrag,<br />
sonst ist das erarbeitete Niveau schnell wieder preisgegeben.<br />
Das wollen wir auf jeden Fall verhindern und meinen,<br />
dass wir das der Öffentlichkeit auch schuldig sind. In diesem<br />
Sinn werden wir nach fünf Jahren am letzten Septemberwochenende<br />
2012 wieder Tage der offenen Tür veranstalten:<br />
Zum 175. «Ge burtstag» des <strong>Staatsarchiv</strong>s wollen wir einem<br />
brei ten Publikum zeigen, was wir haben und was wir können.<br />
Personelles<br />
Das Berichtsjahr stand ganz im Zeichen der Umsetzung von<br />
RRB 1485/2010, mit dem die Regierung dem <strong>Staatsarchiv</strong> per<br />
<strong>2011</strong> zusätzliche Personalressourcen im Umfang von 950 Stellenprozenten<br />
zugesprochen hatte (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010,<br />
S. 5–6). Insgesamt 22 Besetzungsverfahren waren durchzuführen,<br />
dazu eine ganze Reihe von Stellenumwandlungen. Diesen<br />
Eintritten standen zwölf Austritte gegenüber. Mit der Besetzung<br />
der Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin 70 %<br />
in der Aktenerschliessung per 1. Dezember verfügt das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
nun über den vollen Bestand bei den Planstellen: Per<br />
Ende <strong>2011</strong> waren 71 (2010: 60, 2009: 55) Personen auf 47 (40.5,<br />
38.9) Vollzeitstellen im <strong>Staatsarchiv</strong> beschäftigt, 1.7 Projektstellen<br />
waren zu diesem Zeitpunkt unbesetzt.<br />
Abteilungsleitungen<br />
Ein wichtiger Teil der zahlreichen personellen Mutationen waren<br />
Wechsel in vier der fünf Abteilungsleitungen (Überlieferungsbildung,<br />
Aktenerschliessung, Kundendienste und Beständeerhaltung).<br />
Am 15. August meldete die Staatskanzlei Graubünden: «Il<br />
departament d’educaziun, cultura e protecziun da l’ambient<br />
ha nominà Reto Weiss sco nov archivari dal stadi. El vegn a<br />
cumenzar ils 2 d’avrigl 2012 sia plazza en l’archiv dal stadi tar<br />
l’uffizi da cultura. – Reto Weiss ha lavurà dapi l’onn 1996 tar<br />
l’archiv dal stadi da Turitg, dapi l’onn 2001 sco manader da la<br />
partiziun per la constituziun da l’archiv. En questa funcziun ha<br />
el cusseglià l’administraziun turitgaisa en la gestiun da documents<br />
(records management) e conservà ils documents da<br />
valur archivarica ch’èn vegnids producids dals uffizis e da las<br />
autoritads dal chantun Turitg. Weiss, ch’è naschì l’onn 1961,<br />
ha publitgà differentas ovras davart dumondas d’archivaziun<br />
e davart l’istorgia turitgaisa.»<br />
Mit Reto Weiss, der auf den 1. April 2012 zum <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />
des <strong>Kanton</strong>s Graubünden gewählt wurde, verlässt uns per<br />
Ende Januar 2012 eine sehr erfahrene Kraft. Am 1. Oktober<br />
1996 eingetreten in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s, war er seit<br />
2001 als Abteilungsleiter Überlieferungsbildung tätig; heute<br />
gehört er wohl zu den besten Kennern der Zürcher Verwaltung<br />
überhaupt. Reto Weiss ist zudem ein ausgewiesener Fachmann<br />
nicht nur für die Zürcher (Verwaltungs)Geschichte,<br />
sondern auch für Fragen der Informationsverwaltung. In den<br />
vergangenen fünf Jahren hat er seine Abteilung zu einem leistungsstarken<br />
Dienstleistungsbetrieb zugunsten der Verwaltung<br />
ausgebaut. Leitung und Belegschaft des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> gratulieren Reto Weiss herzlich zu seiner ehrenvollen<br />
Wahl und wünschen ihm alles Gute bei der Erfüllung der neuen<br />
Aufgabe.<br />
5
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Nachfolger von Reto Weiss wird Thomas Neukom, ebenfalls<br />
ein erfahrener und langjähriger Mitarbeiter des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />
Er nahm seine Tätigkeit im <strong>Staatsarchiv</strong> am 1. April 1998 auf<br />
und war seither in den Kundendiensten tätig, zunächst auf einer<br />
befristeten 30 %Stelle im Lesesaaldienst, ab dem 1. Juli 2001<br />
als wiss. Mitarbeiter auf einer festen Stelle, deren Pensum bis<br />
2004 sukzessive aufgestockt wurde. Als stv. Abteilungsleiter<br />
war Thomas Neukom während Jahren mitverantwortlich für die<br />
Leitung der Kundendienste und die wissen schaftliche Betreuung<br />
der externen Kundschaft. Per 1. Februar 2012 wird er den<br />
«Kundenstamm» wechseln: Statt für unsere externen Benutzerinnen<br />
und Benutzer wird er neu verantwortlich sein für die Betreuung<br />
der öffentlichen Organe des <strong>Kanton</strong>s, die dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />
ihre Unterlagen anbieten.<br />
Eveline Isler, stv. Abteilungsleiterin Überlieferungsbildung<br />
seit dem 1. Okt. 2007, übernimmt, sozusagen komplementär zu<br />
Thomas Neukom, in den Kundendiensten per 1. Feb. 2012 die<br />
Funktion einer stv. Abteilungsleiterin und wird Chefin des<br />
Teams Benutzung (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S. 15).<br />
Nach den Jahren der Aufbauarbeit in ihrer angestammten Abteilung<br />
wechselt sie damit in einen Hauptprozess, zu dem sie<br />
aufgrund früherer Tätigkeiten eine Affinität hat und dem sie<br />
sich nun gern wieder zuwendet.<br />
Die Mitarbeitenden eines grossen Archivs sind fast zwangsläufig<br />
in spezialisierteren Funktionen tätig als ihre Kolleginnen<br />
und Kollegen in kleineren Häusern. Dieser Umstand ist mit<br />
Vorteilen verbunden, er kann aber auch die viel zitierte Arbeitsmarktfähigkeit<br />
negativ beeinflussen. Rochaden in Schlüsselfunktionen<br />
sind ein Mittel, mit dem diese Gefahr reduziert werden<br />
kann. Aber Rochaden funktionieren nur, wenn zwei mitmachen<br />
– wie Thomas Neukom und Eveline Isler, denen wir<br />
dafür herzlich danken und alles Gute wünschen in ihren neuen<br />
Funktionen.<br />
Zu wesentlichen Funktionswechseln kam es auch in der Abteilung<br />
Aktenerschliessung.<br />
Per Ende Juni gab Meinrad Suter seinen Posten als Abteilungsleiter<br />
zugunsten eines 40ProzentPensums als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im ErschliessungsTeam 2 auf. Meinrad<br />
Suter trat 1992 ins <strong>Staatsarchiv</strong> ein und wurde 2001 erster<br />
Abteilungsleiter der neu gebildeten Abteilung Aktenerschliessung.<br />
Er hat in dieser Zeit wichtige Grundlagen hinsichtlich der<br />
Abwicklung von Erschliessungsprojekten und der Erhebung<br />
von Kennzahlen gelegt. Seit 2007 wuchs seine Abteilung um<br />
mehr als den Faktor 3; entsprechend stark war Meinrad Suter<br />
mit seinen Führungsfähigkeiten gefordert. Für sein langjähri<br />
ges Engagement danken wir ihm herzlich und freuen uns, weiterhin<br />
auf sein fundiertes Wissen über die Bestände und Findmittel<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s zählen zu können. Gleichzeitig wünschen<br />
wir ihm alles Gute bei all den Tätigkeiten, die ihm am<br />
Herz liegen und die in den letzten Jahren etwas zu kurz kamen.<br />
Mit Bettina Tögel übernahm am 1. Juli eine bewährte und<br />
erfahrene Kadermitarbeiterin des <strong>Staatsarchiv</strong>s die Abteilungsleitung<br />
Aktenerschliessung. Seit dem 1. Juni 2007 hatte<br />
sie Meinrad Suter in der Funktion einer stv. Abteilungsleiterin<br />
unterstützt (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S.19). Matthias<br />
Wild verzichtete aus zeitlichfamiliären Gründen darauf,<br />
die ihm angetragene Nachfolge von Bettina Tögel anzutreten<br />
und gab aus den gleichen Gründen auch die Leitung des ErschliessungsTeams<br />
2 ab. Per 1. Juli wurde er wieder wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter. An seiner Stelle übernahm Denise<br />
Thoma, bisher wissenschaftliche Mitarbeiterin (Kurzbiografie<br />
vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2008, S. 25), die Funktion von Matthias Wild.<br />
Den ursprünglichen Platz von Bettina Tögel als stellvertretende<br />
Abteilungsleiterin und Chefin von ErschliessungsTeam<br />
1 konnten wir auf den 1. August mit Monika Rhyner besetzen.<br />
Frau Rhyner, Jahrgang 1979, studierte an der Universität<br />
<strong>Zürich</strong> Geschichte, Englische Sprachwissenschaft und Publizistikwissenschaft.<br />
Sie schloss ihr Studium 2009 mit einer Lizenziatsarbeit<br />
über «Johannes Escher, Amtmann des Klosters<br />
Einsiedeln in <strong>Zürich</strong>: Amtstätigkeit und Amtsdiarium (1747–<br />
1760)» ab. Seit 2006 arbeitete Frau Rhyner teilzeitlich als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin im Klosterarchiv Einsiedeln, wo<br />
sie hauptsächlich mit der Erschliessung von Urkunden und<br />
Handschriften sowie deren Digitalisierung betraut war. Daneben<br />
übernahm Monika Rhyner 2009 ein Pensum bei der<br />
Sammlung Schweizerische Rechtsquellen SSRQ, wo sie bei<br />
einem Retrodigitalisierungsprojekt und an der digitalen Edition<br />
der Appenzeller Landbücher mitarbeitete.<br />
Allen Genannten danken wir herzlich für das Geleistete in<br />
den angestammten Funktionen und wünschen Ihnen viel<br />
Freude und Erfolg bei ihren neuen Aufgaben.<br />
Per Ende April trat Martina Rohrbach aus den Diensten des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s aus. Sie wurde per Anfang 2007 die erste Abteilungsleiterin<br />
Beständeerhaltung im Haus, nachdem sie hier seit<br />
dem 1. Oktober 2003 in verschiedenen Positionen als Restauratorin<br />
tätig gewesen war. Innert gut vier Jahren hat Martina Rohrbach<br />
eine eigene Abteilung aufgebaut und damit im eigentlichen<br />
Sinn Pionierarbeit geleistet. Per 1. Mai wechselte sie in ein Archiv,<br />
wo erneut der Aufbau einer eigenen Beständeerhaltung<br />
ansteht, nämlich ins <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Thurgau. – Einer<br />
6
Archivleitung<br />
seits bedauert man natürlich den Weggang einer sehr kompetenten<br />
und geschätzten Kollegin. Anderseits verstehen wir gut,<br />
dass eine junge Fachfrau Ambitionen hat und sich bietende<br />
Möglichkeiten im (relativ kleinen) archivischen Beständeerhaltungsmarkt<br />
nutzt. Jedenfalls begleiten Martina Rohrbach unsere<br />
besten Wünsche in den Nachbarkanton und in die Zukunft.<br />
Als Nachfolgerin von Martina Rohrbach konnten wir per<br />
1. September Nicole Klinger, DiplomRestauratorin, gewinnen.<br />
Nicole Klinger, Jahrgang 1976, hat an der Staatlichen Akademie<br />
der Bildenden Künste in Stuttgart Restaurierung und Konservierung<br />
von Grafik, Archiv und Bibliotheksgut studiert.<br />
Nach Studienabschluss 2003 war sie bis 2005 als Restauratorin<br />
am Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig, das zur Stiftung<br />
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gehört,<br />
tätig. 2005 wechselte sie als Restauratorische Leiterin ans<br />
Zentrum für Bucherhaltung Leipzig, einem Unternehmen, dass<br />
das ganze Spektrum konservatorischer und restauratorischer<br />
Dienstleistungen zur Originalerhaltung anbietet.<br />
Unterstützt wird Frau Klinger seit dem 1. Oktober von Ines<br />
Jesche, ebenfalls DiplomRestauratorin. Sie versieht die per<br />
<strong>2011</strong> neu geschaffene 90 %Stelle einer stv. Abteilungsleiterin.<br />
Frau Jesche, Jahrgang 1981, hat nach der Ausbildung zur<br />
Handbuchbinderin ebenfalls Restaurierung und Konservierung<br />
von Grafik, Archiv und Bibliotheksgut an der Staatlichen<br />
Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Nach Beendigung<br />
des Studiums im Frühherbst 2010 arbeitete sie mit<br />
einem 50 %Pensum als Werkstattleiterin im Stadtarchiv Bochum<br />
und war gleichzeitig als freiberufliche Restauratorin tätig.<br />
Die beiden ausgewiesenen Fachfrauen werden die ehrgeizigen<br />
Ziele des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Bereich Beständeerhaltung<br />
zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zielstrebig<br />
weiterverfolgen, wozu wir ihnen herzlich alles Gute<br />
wünschen.<br />
Alle weiteren personellen Veränderungen werden pro Abteilung<br />
in den Unterkapiteln «Personelles» detailliert.<br />
Lehrstellen<br />
Von verschiedenen Seiten wurde uns in den letzten Jahren die<br />
Frage gestellt, warum das <strong>Staatsarchiv</strong> keine Lehrstellen anbiete.<br />
Wir verwiesen jeweils auf die «Um und Ausbauphase», in<br />
der wir uns befinden würden, versicherten aber, dass sich nach<br />
deren Abschluss auch in dieser Hinsicht etwas ändern werde.<br />
Im Berichtsjahr sind nun in Rücksprache mit den zuständigen<br />
Fachstellen und in Absprache mit dem Direktionsvorsteher<br />
die entsprechenden Entscheide gefallen: Von 2013 bis<br />
2016 schafft das <strong>Staatsarchiv</strong> pro Jahr eine Lehrstelle: je zwei<br />
Ausbildungsplätze für Handbuchbinder/innen (Printmedienverarbeiter/innen,<br />
Fachrichtung Buchbinderei, vierjährig) per<br />
2013 und 2015 und für I+ DFachpersonen (dreijährig) per 2014<br />
und 2016.<br />
Die Schaffung dieser Lehrstellen geschieht in der Überzeugung,<br />
dass ein grosses Archiv seinen Beitrag zur Nachwuchssicherung<br />
leisten muss. Die privatwirtschaftlich betriebene<br />
Handbuchbinderei ist drastischen strukturellen Veränderungen<br />
unterworfen, indem das Auftragsvolumen, das<br />
während Jahrzehnten die Basis dieser kleinen Branche bildete,<br />
zu wichtigen Teilen wegbricht: Die Publikation von grossen<br />
Serien (Zeitschriften, Entscheidsammlungen) wird immer<br />
mehr aufs Internet verlagert; Bibliotheken, Anwaltskanzleien<br />
und andere frühere Stammkunden lassen damit immer weniger<br />
Schriftgut binden. Umgekehrt steht fest, dass Archive<br />
auch in Zukunft unbedingt angewiesen sind auf buchbinderisches<br />
Knowhow. Die Konsequenz aus diesen beiden Feststellungen<br />
ist einfach: Der wohl irreversible Schwund der<br />
Branche muss in einer Weise aufgefangen werden, dass Archive<br />
und Bibliotheken zukünftig nicht vor einem Nachwuchsproblem<br />
stehen, weil private Betriebe aus verständlichen<br />
Gründen immer weniger Lehrlinge ausbilden. – Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
<strong>Zürich</strong> ist inzwischen in der Lage, solche Lehrstellen<br />
anzubieten, und zwar in einem Umfeld, in dem wir in Bezug<br />
auf die handwerkliche Vielfalt (Stichwort: historische Bindetechniken)<br />
möglicherweise noch mehr bieten können als ein<br />
privater Handbuchbinderbetrieb.<br />
Im Bereich Information und Dokumentation ist die Sachlage<br />
anders: Die Sparte wächst, allerdings hauptsächlich<br />
dank den Bibliotheken, die den Grossteil der entsprechenden<br />
Lehrstellen anbieten. Wir sind der Ansicht, dass die<br />
Archive hier einen gewissen Nachholbedarf haben und gehalten<br />
sind, ihren Teil beizutragen zur Ausbildung des nicht<br />
akademischen Nachwuchses. Das ist einerseits ein Gebot<br />
der Fairness. Anderseits stellen wir heute bei I + DFachleuten,<br />
die einen Bibliothekshintergrund haben, einen beträchtlichen<br />
Nachholbedarf fest, bis sie für die Erschliessung<br />
archivischer Bestände voll eingesetzt werden können.<br />
7
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Personalbestand Status per 31. Dez. <strong>2011</strong> sowie Strukturen und Besetzungen per 2012 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />
Archivleitung Überlieferungsbildung ÜB Aktenerschliessung AE<br />
Beat Gnädinger, Dr. phil.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />
Reto Weiss, lic. phil.<br />
Abteilungsleiter (90 %) (bis 31. Jan. 2012)<br />
Meinrad Suter, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiter (bis 30. Juni)<br />
Thomas Neukom, lic. phil.<br />
Abteilungsleiter (80 %) (ab 1. Feb. 2012)<br />
Bettina Tögel, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiterin (90 %) (ab 1. Juli)<br />
Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />
Stv. <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />
Christine Werndli Storni,<br />
Betr.Oek. HWV<br />
QM, Personelles, Finanzen,<br />
Controlling (70 %)<br />
Rahel HerpichWyss *<br />
Administration (10 %)<br />
Eveline Isler, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin (80 %)<br />
(bis 31. Jan. 2012)<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (80 %)<br />
(bis 31. Jan. 2012)<br />
Stv. Abteilungsleiter (80 %)<br />
(ab 1. Feb. 2012)<br />
Agnes Hohl, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />
Rebekka Wyler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />
(ab 1. März)<br />
Annatina Tam, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />
(bis 31. Dez.)<br />
Florian Fischer, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (60 %)<br />
(ab 1. Aug., ab 1. Jan. 2012 70 %)<br />
Ralph Ruch, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (80 %)<br />
(ab 1. März 2012)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %)<br />
Roland Rüfl i *<br />
Tech. Assistent (20 %)<br />
(ab 1. Sept.)<br />
Aufsicht und Beratung<br />
Gemeindearchive<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Leiter (20%)<br />
Rebekka Wyler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (20%)<br />
(ab 1. März)<br />
Erschliessungs-Team 1<br />
Bettina Tögel, Dr. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90%)<br />
(bis 30. Juni)<br />
Monika Rhyner, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90%)<br />
(ab 1. Aug.)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (80%)<br />
Christoph Lengstorf, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (90%)<br />
Jonilla Keller<br />
Verw.Assistentin (80%)<br />
(ab 1. Sept.)<br />
Tina Mark<br />
Verw.Assistentin (80%)<br />
Karin Brönnimann *<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Lilian Casanova *<br />
Verw.Assistentin (30%)<br />
(ab 1. Apr.)<br />
Barbara Brawand, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
(ab 1. Feb. 2012)<br />
Anna Frey, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
(ab 1. Feb.)<br />
Anja Huber, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
(bis 31. Dez.)<br />
Jolanda Hunziker, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
Marco Spühler, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (st ud. MA) (40%)<br />
(bis 30. Juni)<br />
Erschliessungs-Team 2<br />
Matthias Wild, lic. phil.<br />
Teamleiter, wiss. Mitarbeiter (70 %)<br />
(bis 30. Juni)<br />
Denise Thoma, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />
(bis 30. Juni)<br />
Teamleiterin, wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />
(ab 1. Juli)<br />
Fabienne Studer, M. A.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (70 %)<br />
(ab 1. Dez.)<br />
Meinrad Suter, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (40%)<br />
(ab 1. Juli)<br />
Matthias Wild, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (70 %)<br />
(ab 1. Juli)<br />
Regula Giger<br />
Verw.Assistentin (80%)<br />
Pia Kyburz<br />
Verw.Assistentin (90%)<br />
(ab 1. Sept.)<br />
Christian Züst<br />
Verw.Assistent (90%)<br />
(1. Feb.–30. Apr.)<br />
Monika Bach *<br />
Verw.Assistentin (35%)<br />
Judith Kälin, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
Jan Schneebeli, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40%)<br />
Fabienne Wendel, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
(ab 1. Feb.)<br />
Projekt Neuerschliessung<br />
Notariatsbestände<br />
Christian Sieber, lic. phil.*<br />
Wiss. Mitarbeiter (10 %)<br />
(ab 1. Jan. <strong>2011</strong>)<br />
Marco Spühler, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (40 %)<br />
(ab 1. Juli <strong>2011</strong>)<br />
Anja Huber, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
(ab 1. Jan. 2012)<br />
8
Archivleitung<br />
Individuelle Kundensienste IKD Beständeerhaltung BE Editionsprojekte EP<br />
Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiter (80 %)<br />
Martina Rohrbach, dipl. Kons./Rest. FH<br />
Abteilungsleiterin (bis 30. April)<br />
Nicole Klinger, DiplomRestauratorin<br />
Abteilungsleiterin (ab 1. Sept.)<br />
Margit Gigerl, lic. phil.<br />
Abteilungsleiterin (10 %)<br />
Benutzung<br />
Thomas Neukom, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter, Teamleiter (80 %) (bis<br />
31. Jan. 2012)<br />
Eveline Isler, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (80 %)<br />
(ab 1. Feb. 2012)<br />
Karin Huser, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (20 %,<br />
ab 1. Feb. 80 %)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %)<br />
Monika Bach<br />
Verw.Assistentin (35 %)<br />
Karin Brönnimann<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Lilian Casanova<br />
Verw.Assistentin (50 %)<br />
Rahel HerpichWyss<br />
Verw. Sekretärin (50 %)<br />
Carmen Kuster<br />
Verw. Sekretärin (50 %)<br />
Bibliothek und Hausdienst<br />
Felix Stamm<br />
Teamleiter, Bibliothekar mbA (60 %)<br />
Alexandra Schneider<br />
Bibliothekarin (80%)<br />
Eva Schönhauser<br />
Bibliothek (50%)<br />
(bis 31. Aug.)<br />
Melanie Eugster<br />
Bibliothek (50%)<br />
(ab 1. Sept.)<br />
Roland Romano<br />
Tech. Assistent<br />
Paul Hösli<br />
Tech. Assistent<br />
(bis 31. Aug.)<br />
Roland Rüfl i<br />
Tech. Assistent (70 %)<br />
(ab 1. Sept.)<br />
Ines Jesche, DiplomRestauratorin<br />
Stv. Abteilungsleiterin (90 %)<br />
(ab 1. Okt.)<br />
Romano Padeste, MSc<br />
Techniker AVMedien (90%)<br />
Alena Dell’Orefi ce<br />
Buchbinderin (70 %)<br />
Bettina Bollmann<br />
Buchbinderin (70 %)<br />
Kurt Bickel<br />
Tech. Assistent (90%,<br />
ab 1. Sept. 100 %)<br />
Elvira Dietliker<br />
Tech. Assistentin (70 %)<br />
Peter Gygax<br />
Tech. Assistent (90%)<br />
Beatrix Jöhl<br />
Tech. Assistentin (80%)<br />
Transkription/Digitalisierung<br />
<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle/<br />
Regierungsratsbeschlüsse TKR<br />
Margit Gigerl, lic. phil.<br />
Wiss. Projektleiterin (70%)<br />
Sarah Biäsch<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Elisa Ferrete<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(ab 1. Nov.)<br />
Rebecca Geiger<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Chantal Haas<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Martina Läubli<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(bis 30. Juni)<br />
Lotti Lamprecht<br />
Verw.Assistentin (20%)<br />
Marina Lienhard<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(bis 31. Jan.)<br />
Julia Luchsinger<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(1. Nov.–24. Jan. 2012)<br />
Lukas Messmer<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
Benedikt Pestalozzi<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
(bis 30. Sept.)<br />
Carolin Schwendemann<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Johanna van der Sluys<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(bis 31. Mai)<br />
Rico Steinemann<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
Daniela Strika<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Ursina Thalmann<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Daniela Widmer<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(ab 1. Nov.)<br />
Sara Zimmermann<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
(ab 1. Nov.)<br />
Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />
<strong>Zürich</strong> eRQZH<br />
Christian Sieber, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter,<br />
wiss. Projektleiter (80%)<br />
Bettina Fürderer, M. A.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (70 %)<br />
(ab 1. Feb.)<br />
Ariane Huber, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60%)<br />
(ab 1. Feb.)<br />
Rainer Hugener, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (60%)<br />
(ab 1. Feb.)<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI<br />
Karl Grunder, Dr. phil.<br />
Wiss. Projektleiter<br />
Regula Crottet, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (50%)<br />
Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (50%)<br />
Ehedatenbank EDB<br />
Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil. *<br />
Wiss. Projektleiter (20%)<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Schulumfrage eSUZH<br />
Carla Roth, M. A. Wiss. Mitarbeiterin (40%)<br />
(ab 1. Sept.)<br />
9
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Gesetzgebung<br />
Nach der Inkraftsetzung des Informations- und Datenschutzgesetzes<br />
IDG (LS 170.4) und der entsprechenden Verordnung<br />
IDV (LS 170.41) per 1. Oktober 2007 zeigten sich, wie an<br />
dieser Stelle schon wiederholt berichtet, für die Zürcher<br />
Archive gewisse Schwierigkeiten beim gleichzeitigen korrekten<br />
Vollzug einerseits von IDG und IDV, anderseits des<br />
Archivgesetzes.<br />
Dieser Umstand und zusätzliche kleine Mängel im Zürcher<br />
Regelwerk veranlassten die Direktion der Justiz und des Innern<br />
DJI, 2010 eine Revision von Archivgesetz ArchG (LS 432.11)<br />
und Archivverordnung ArchVo (LS 432.111) an die Hand zu nehmen.<br />
Im Berichtsjahr konnte die Vorlage mit Unterstützung der<br />
Gesundheitsdirektion durch eine Änderung des Patientinnenund<br />
Patientengesetzes PatG (LS 813.13) ergänzt und in Vernehmlassung<br />
gegeben werden.<br />
Die Vollzugsschwierigkeiten der Archive stehen hauptsächlich<br />
im Zusammenhang mit dem Umstand, dass sich in archivierten<br />
Unterlagen, die jünger sind als ungefähr achtzig Jahre,<br />
oft Informationen finden sowohl über verstorbene als auch<br />
über noch lebende Personen – deren Daten nach unterschiedlichen<br />
Regeln zu schützen sind. Zweitens fehlt in <strong>Zürich</strong> –<br />
ebenso wie in den meisten (allen?) Schweizer <strong>Kanton</strong>en und<br />
auch auf eidgenössischer Ebene – eine saubere gesetzliche<br />
Grundlage für die Ablieferung von Patientendokumentationen<br />
(«Krankengeschichten») an das zuständige Archiv unter gleichzeitiger<br />
Wahrung des auf Bundesstufe geregelten Berufsgeheimnisses<br />
für Medizinalpersonen. Drittens fordert das IDG für<br />
die so genannte voraussetzungslose Publikation von besonderen<br />
Personendaten via Internet eine explizite gesetzliche<br />
Grundlage – eine Grundlage, die für den Online-Katalog des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s noch nicht erfüllt ist.<br />
Am 28. September ermächtigte der Regierungsrat die Direktion<br />
der Justiz und des Innern zur Durchführung des Vernehmlassungsverfahrens.<br />
Aus unserer Sicht geht es um die Regelung eines Interessenkonflikts,<br />
der von den verschiedenen öffentlichen Organen<br />
(Aktenproduzenten, Datenschutz, Archive) und den interessierten<br />
Kreisen, insbesondere der Forschung, offen zu diskutieren<br />
ist: Der Staat führt unterschiedlichste Akten in grossen<br />
Mengen und über lange Zeiträume. Diese können von öffentlichem<br />
Interesse sein. Das heisst, dass die öffentlichen Organe<br />
dem Gebot nach Transparenz und Authentizität des staatlichen<br />
Handelns zu entsprechen haben. Aber diese Akten enthalten<br />
oft Personendaten oder besondere Personendaten,<br />
und die Betroffenen haben einen legitimen Anspruch auf angemessene<br />
Wahrung ihrer individuellen schützenswerten Interessen.<br />
Diejenige Teilmenge an staatlichen Unterlagen, die in verdichteter<br />
Form schliesslich ins zuständige öffentliche Archiv<br />
gelangt, hat ebenfalls beiden Interessen zu genügen, also sowohl<br />
dem Anspruch der Gesellschaft (und ggf. des Individuums)<br />
auf Nachvollziehbarkeit des staatlichen Handelns als<br />
auch dem Anspruch des Individuums auf Wahrung seiner<br />
schützenswerten Interessen.<br />
Entscheidend ist die Feststellung, dass die öffentlichen unter<br />
Umständen in Konkurrenz zu den privaten Interessen treten<br />
können. Unser Ansatz, um dieser Konkurrenzkonstellation gerecht<br />
zu werden, ist relativ einfach: Neu sollen Unterlagen mit<br />
besonderen Personendaten einheitlich mit einer Schutzfrist<br />
von 80 Jahren ab Dossierschluss ausgestattet werden (Unterlagen<br />
mit Patientendaten: 120 Jahre ab Dossierschluss; Grund<br />
für die Verlängerung: allfällige Informationen über erbliche Belastungen).<br />
Der vorgeschlagenen Regel liegt einerseits die Tatsache<br />
zugrunde, dass kein Archiv in der Lage ist, Massenakten<br />
mehrfach zu bearbeiten oder gar zu anonymisieren. Anderseits<br />
basiert die Regel auf der Annahme, dass 80 Jahre nach Dossierschluss<br />
das öffentliche Interesse gegenüber dem individuellen<br />
Interesse überwiegt.<br />
Wir gehen also von der Überlegung aus, dass die genannten<br />
Interessen unterschiedliche Verläufe haben: Das individuelle<br />
Interesse auf Schutz persönlicher Daten ist am Anfang<br />
hoch und nimmt tendenziell ab, und zwar vom Moment an, in<br />
dem ein «Geschäft» abgeschlossen ist. Die öffentlichen Interessen<br />
(Nachvollziehbarkeit etc.) bestehen von Anfang an, aber<br />
es dauert relativ lange, bis sie höher zu gewichten sind als die<br />
individuellen.<br />
Die absoluten Schutzfristen beziehen sich de facto hauptsächlich<br />
auf die Publikation von Findmitteldaten: Ist eine<br />
Schutzfrist abgelaufen, werden das Findmittel und die zugehörigen<br />
Unterlagen gleichzeitig frei für die voraussetzungslose<br />
Benutzung. Vorher gelten die relativen Schutzfristen, die<br />
auf die Lebensdaten abstellen, sowie besondere Bestimmungen,<br />
darunter das Forschungsprivileg, das natürlich bestehen<br />
bleibt.<br />
Stichwort Patientendokumentationen: Diese unterstehen<br />
dem mittels StGB 321 Abs. 1 geschützten Berufsgeheimnis.<br />
<strong>Zürich</strong> will nun (unseres Wissens als erster <strong>Kanton</strong>) eine explizite<br />
gesetzliche Entbindungsregelung schaffen, die die von StGB<br />
321 Abs. 2 vorgesehene Entbindung im Einzelfall ersetzt.<br />
10
Archivleitung<br />
Im Moment der Abfassung des vorliegenden Berichts endet<br />
die Vernehmlassungsfrist. Das vorläufige Ergebnis ist sehr erfreulich.<br />
Unser Vorschlag hat ein grosses Echo ausgelöst und<br />
stösst insgesamt auf breite Zustimmung. Wir sind deshalb zuversichtlich,<br />
dass die nächsten Schritte für die Beratung der<br />
Vorlage relativ zügig in die Wege geleitet werden können. Wir<br />
erhoffen uns eine lebhafte Debatte, insbesondere über die Frage,<br />
ob der Schnittpunkt der beiden «Interessenkurven» wie vorgeschlagen<br />
bei 80 bzw. 120 Jahren liegen soll.<br />
Bauliches, Infrastruktur<br />
Bau 3<br />
Noch an der Eröffnungsfeier für das erweiterte <strong>Staatsarchiv</strong><br />
im Herbst 2007 rechnete der Berichterstatter einigermassen<br />
optimistisch damit, dass es ungefähr zwanzig Jahre dauern<br />
werde, bis die Kapazitäten des Erweiterungsbaus wieder erschöpft<br />
sind. Doch am 30. Juni 2010 kam der Regierungsrat<br />
aufgrund neuer Berechnungen zum Schluss, dass die in den<br />
nächsten Jahrzehnten anfallenden Volumina an Unterlagen<br />
eine nächste Erweiterung per 2020 und eine übernächste – je<br />
nach Dimensionierung von Bau 3 – etwa 2035 erfordern (vgl.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 10).<br />
Im Berichtsjahr machte sich nun eine interne Arbeitsgruppe<br />
daran, genau hochzurechnen, wie lange unsere bestehenden<br />
Kapazitäten ausreichen. Die Erhebungen bestätigten die Zahlen<br />
des Regierungsrates im Wesentlichen und ergaben, dass<br />
Bau 3 im Jahr 2019 in Betrieb gehen sollte.<br />
Einerseits kann dadurch gewährleistet werden, dass neu<br />
erschlossene Unterlagen weiterhin wie erforderlich (und inzwischen<br />
üblich) in geeignete Magazine verbracht werden<br />
können. Anderseits wird auf diese Weise sichergestellt, dass<br />
der räumliche Notstand, in dem wir sind, solange sich in den<br />
Aussenmagazinen im Milchbuck dauernd überlieferungswürdige<br />
Unterlagen befinden (gegenwärtig immer noch knapp 10<br />
Laufkilometer), weiterhin sukzessive in einen Normalzustand<br />
überführt werden kann.<br />
Mit Bau 3 sollen also die beträchtlichen Investitionen, die<br />
der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> seit 2006 getätigt hat, um sein Archivwesen<br />
auf ein vertretbares Niveau zu heben, geschützt werden: Die<br />
Sanierung von Bau 1 sowie die Erstellung von Bau 2 per<br />
2006/2007, die Bereitstellung zusätzlicher personeller Ressourcen<br />
für die Übernahme, Erschliessung, Bewahrung und<br />
Vermittlung, insbesondere aber auch für den Abbau der Restanzen<br />
in den Aussenmagazinen Milchbuck per 2007 bzw. per<br />
<strong>2011</strong> kamen entscheidenden Schritten gleich, die nur dann<br />
Sinn machen, wenn sie auf der infrastrukturellen Ebene die<br />
geplante logische Fortsetzung finden.<br />
Aufgrund unserer Erhebungen machten wir dem Direktionsvorsteher<br />
im Herbst eine entsprechende Bedarfsmeldung. Er<br />
nahm diese zustimmend zur Kenntnis und brachte unsere Erhebungen<br />
und Planungsgrundlagen dem Immobilienamt IMA<br />
offiziell zur Kenntnis. Das IMA seinerseits erarbeitete daraufhin<br />
einen Regierungsratsbeschluss, mit dem das Projekt Bau 3<br />
möglichst bald ausgelöst werden soll.<br />
Fotovoltaik<br />
Aufgrund der Ereignisse in Fukushima fragten wir im Frühsommer<br />
bei den zuständigen Organen der Baudirektion nach<br />
Möglichkeiten, die brach liegenden Dachflächen des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
mit einer Fotovoltaik-Anlage auszustatten. Wir erfuhren,<br />
dass eine entsprechende Potenzialanalyse für alle kantonalen<br />
Liegenschaften bestehe; das <strong>Staatsarchiv</strong> befindet sich<br />
in der Eignungsklasse 2 (auf einer Skala von 1 bis 5), für die<br />
die Baudirektion empfiehlt, private Vertragspartner mit dem<br />
Bau und Betrieb einer Solaranlage zu beauftragen.<br />
Von unserer Seite wurden im Berichtsjahr die entsprechenden<br />
Schritte vorbereitet; wir hoffen, dass der Vertrag möglichst<br />
bald unterzeichnet und damit das beträchtliche Nutzungspotenzial<br />
auf unseren Flachdächern so bald wie möglich<br />
ausgeschöpft werden kann.<br />
Statik und Restaurierung des «Sturms»<br />
Wie 2007 geplant (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S. 9), wurden im<br />
Herbst die Pfeiler von Bau 1 auf der Innenseite so verstärkt,<br />
dass das Gewicht des ersten Obergeschosses nicht mehr nur<br />
über die Chromstahlbolzen abgeleitet wird, die den Boden mit<br />
den Pfeilern verbinden. Diese statische Nachbesserung wurde<br />
nötig, weil die entsprechenden SIA-Normen seit 1982 geändert<br />
wurden, was dem <strong>Staatsarchiv</strong> einen Eintrag in den<br />
Risikokataster der Gebäudeversicherung eintrug. Die baulichen<br />
Massnahmen betrafen einerseits die Pfeiler im Aussenbereich<br />
(Arkade), anderseits aber auch die Bibliothek sowie,<br />
zwecks möglichst guter Ableitung der Kräfte in den Baugrund,<br />
teilweise das erste und zweite Untergeschoss. Die Bauarbeiten<br />
dauerten wesentlich länger als geplant und waren über<br />
Wochen mit unangenehmen Immissionen im Büro- und Publikumsbereich<br />
verbunden, wofür wir uns an dieser Stelle noch<br />
einmal ausdrücklich entschuldigen. Immerhin konnten die<br />
Arbeiten noch im Berichtsjahr abgeschlossen werden.<br />
11
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Ausstehend sind nur noch die Pflästerung um die Bodenbefestigungen<br />
des wieder montierten «Sturms», der Eisenplastik<br />
unter der Arkade auf der Ostseite des <strong>Staatsarchiv</strong>s,<br />
sowie ein Schutzanstrich gegen Sprayereien an der Plastik<br />
und auf dem dazu gehörigen Wandgemälde. Der «Sturm» war<br />
im Zug der Sanierung der Trennfuge 2009 entfernt worden (vgl.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 11) in der Absicht, ihn zu restaurieren<br />
und ihn bis zum Abschluss der Statikarbeiten auswärts fachgerecht<br />
zu lagern. Aus einer alles andere als fachgerechten<br />
Lagerung ergaben sich allerdings Schäden an der Plastik<br />
(Rost, Risse, Verzug), und die Sache wuchs sich zu einem Versicherungsfall<br />
aus. Dem unerfreulichen Projektverlauf zum<br />
Trotz steht der Sturm nun aber wieder am alten Platz. Seine<br />
Schweissnähte sind wo nötig nachgebessert, und er ist versehen<br />
mit einer Spritzverzinkung. Auf die Remontage seiner<br />
losen Elemente am Boden haben wir verzichtet, um die Unfallgefahr<br />
zu reduzieren. Wir meinen, dass damit die Gesamtaussage<br />
des Kunstwerks nicht gefährdet ist.<br />
Gremien und Kooperationen<br />
Archivkommission<br />
Die Archivkommission hielt am 1. September im <strong>Staatsarchiv</strong><br />
ihre ordentliche Jahressitzung ab, erstmals unter dem neuen<br />
Vorsitzenden, Regierungsrat Martin Graf. Neu dabei waren zudem<br />
Alberto Nido, Generalsekretär des Obergerichts, als Vertreter<br />
der Gerichte, und Marcel Wegmann, Gemeindeschreiber<br />
von Flurlingen, als Vertreter der Gemeinden.<br />
Die Kommissionsmitglieder erhielten Gelegenheit darzulegen,<br />
um welche Aufgaben sich die Kommission aus ihrer<br />
Sicht zukünftig hauptsächlich kümmern solle, zudem kam<br />
die laufende Revision des Archivgesetzes ausführlich zur<br />
Sprache.<br />
Kommission zur Prüfung<br />
der Schreibweise<br />
der Orts- und Flurnamen<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist in der Kommission seit Beginn der neuen<br />
Legislatur nicht mehr durch den Berichterstatter, sondern<br />
durch Hans Ulrich Pfister vertreten. Die Kommission hielt im<br />
Berichtsjahr keine Arbeitssitzung ab.<br />
Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
An der Jahresversammlung vom 5. Dezember führte Vereinspräsident<br />
Felix Richner mit der gewohnten Souveränität durch<br />
die ordentlichen Geschäfte.<br />
Karin Huser referierte zum Thema «Männlich und schön» –<br />
zum Männlichkeitskult im «Deutschen Arbeiterverein Eintracht<br />
<strong>Zürich</strong>» 1840–1916.<br />
Das vom Verein in Auftrag gegebene Projekt «Daguerreotypie<br />
2.0» ist unten im Abschnitt Separate Projekte referiert.<br />
Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein finden<br />
sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen: die<br />
Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Aktenerschliessung,<br />
die Arbeiten an der Wappennachweiskartei bei<br />
den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den<br />
Editionsprojekten.<br />
VSA<br />
An der 88. Jahresversammlung des Vereins der Schweizerischen<br />
Archivarinnen und Archivare in Neuchâtel war das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertreten.<br />
Reto Weiss vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> bis Anfang <strong>2011</strong> in der<br />
AG Bewertung und wurde dann abgelöst durch seine Stellvertreterin<br />
Eveline Isler.<br />
Thomas Neukom vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> im Bildungsausschuss.<br />
Zusammen mit einer Arbeitsgruppe organisierte er den<br />
Zyklus «Archivpraxis Schweiz» für das Jahr 2012 und die Jahresschlusssitzung<br />
des Bildungsausschusses, die im November in<br />
Bülach stattfand. Das Rahmenprogramm dieser Sitzung umfasste<br />
u. a. einen Apéro im historischen Rathaussaal, eine Stadtführung<br />
und die Besichtigung des Archivs der Vetropack-Gruppe.<br />
Archivdirektoren-Konferenz<br />
Die Archivdirektoren-Konferenz ADK tagte im Berichtszeitraum<br />
zweimal, am 11. Mai und am 16. November, beide Male<br />
im Haus der <strong>Kanton</strong>e in Bern.<br />
Hauptsächliche Themen waren neben der gemeinsamen<br />
Benutzungsstatistik (Pilotphase <strong>2011</strong>) das Projekt Webservice<br />
Topografische Bezeichnungen, mit dem wir eine gemeinsame,<br />
nachhaltige Bewirtschaftung aktueller und historischer Geo-<br />
Namen anstreben, Fragen der Administrativen Versorgung, die<br />
uns veranlassten, der Konferenz der Schweizer Datenschützer<br />
(PRIVATIM) eine engere Zusammenarbeit vorzuschlagen, und<br />
ein Konzept zu einem Kurs für Gemeindearchiv-Verantwortliche,<br />
das wir zuhanden des VSA verabschiedeten.<br />
Die Vorstände von ADK und Schweizerischer Staatsschreiber-Konferenz<br />
SSK erarbeiteten auf der Basis entsprechender<br />
Umfragen zudem gemeinsame Empfehlungen zu Geschäftsverwaltungssystemen,<br />
die Ende Jahr von beiden Konferenzen<br />
verabschiedet wurden.<br />
12
Archivleitung<br />
13
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
KOST und eCH<br />
Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die dauerhafte<br />
Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat zu zwei<br />
Sitzungen am 23. März und am 21. September zusammen. Detaillierten<br />
Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die Website<br />
www.kost-ceco.ch.<br />
Reto Weiss wirkte in einer von der KOST initiierten neuen<br />
Fachgruppe «Digitale Archivierung» des Vereins eCH (e-Government<br />
Standards Schweiz) mit. Das hauptsächliche Ziel<br />
der Arbeitsgruppe besteht darin, Normen und Standards für<br />
die digitale Langzeitarchivierung zu erarbeiten. Kurz vor dem<br />
Abschluss steht die Verabschiedung eines Standards für<br />
«Submission Information Packages» (SIP). Damit wird klar definiert,<br />
in welcher Form Verwaltungsstellen archivwürdige digitale<br />
Daten an die Archive übermitteln sollen.<br />
scopeArchiv User Group<br />
Am 15. März fand die 11. ordentliche Mitgliederversammlung<br />
der scopeArchiv User Group in Bern statt. Details zu den Tätigkeiten<br />
des Vereins sind zu finden unter www.scopearchivusergroup.org.<br />
Bettina Tögel, Abteilungsleiterin Aktenerschliessung, leitete<br />
als Präsidentin der User Group auch in diesem Jahr neben<br />
der Mitgliederversammlung vier Vorstandssitzungen. Anlässlich<br />
des 10-jährigen Vereinsjubiläums erfolgte an der Mitgliederversammlung<br />
der Launch der neuen Website. Eine weitere<br />
Veranstaltung war dem Erfahrungsaustausch für die Applikationsverantwortlichen<br />
gewidmet. Die Migration von scopeArchiv<br />
auf Version 5.0, geplante Neuheiten in Version 5.1 sowie<br />
der SIP-Validator der KOST wurden dort besprochen. Gegen<br />
Ende des Berichtsjahrs reichte Bettina Tögel nach mehrjähriger<br />
intensiver Arbeit für das Gremium ihren Rücktritt als Präsidentin<br />
der User Group ein (Stichdatum: Mitgliederversammlung<br />
2012).<br />
Verein Trägerschaft Archives Online<br />
Nachdem wir gemeinsam mit den <strong>Staatsarchiv</strong>en der <strong>Kanton</strong>e<br />
Thurgau, Zug und Basel-Stadt sowie mit dem Archiv für Zeitgeschichte<br />
der ETH <strong>Zürich</strong> das Suchportal Archives Online<br />
(www.archivesonline.org) entwickelt hatten und am 13. Juli<br />
2010 für die Öffentlichkeit freischalten konnten, überführten<br />
wir dessen Trägerschaft im Berichtsjahr in eine feste Form.<br />
Am 8. Juni fand im <strong>Staatsarchiv</strong> die konstituierende Versammlung<br />
für einen Trägerverein statt. Mitglieder sind diejenigen<br />
fünf Archive, die das Portal entwickelt hatten und nun ge<br />
meinsam pflegen. Öffentliche Archive, die über eine eigene<br />
Webdatenbank verfügen und öffentlich zugänglich sind, können<br />
eine Lizenz lösen. Deren Verzeichnungsdaten werden daraufhin<br />
auf Archives Online verfügbar gemacht.<br />
Per Ende des Berichtsjahrs waren 11 Institutionen aufgeschaltet:<br />
Neben den genannten Trägerarchiven sind dies die<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>e der <strong>Kanton</strong>e Bern, Genf, Graubünden, Luzern<br />
und St. Gallen, zudem die Burgerbibliothek Bern.<br />
Wir konnten also dank des Beitritts der Archives d’Etat de<br />
Genève im Berichtsjahr die wichtigste Sprachgrenze in der<br />
Schweiz überwinden. Zudem plant eine ganze Reihe von weiteren<br />
Schweizer Archiven, ab 2012 bei Archives Online zu partizipieren.<br />
Leider steht aber, entgegen ersten Erwartungen, die<br />
Aufschaltung eines ausländischen Archivs noch nicht unmittelbar<br />
bevor. Insbesondere die unmittelbar an die Schweiz angrenzenden<br />
Gebiete und Länder wären aufgrund der engen<br />
Verzahnung der Bestände natürlich hoch willkommen. Immerhin<br />
erreichen uns positive Signale aus verschiedenen Himmelsrichtungen,<br />
weshalb wir zuversichtlich sind, dass Archives Online<br />
schon bald ein grenzübergreifendes Angebot sein wird.<br />
Die für Archives Online erstmals erhobenen Nutzungsstatistiken<br />
sind unten im Abschnitt Individuelle Kundendienste,<br />
Benutzung, Webstatistik, referiert.<br />
ARGE Alp<br />
Die 34. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />
17. und 18. Oktober in Ludwigsburg statt.<br />
Schwerpunkte der Tagung waren die elektronische Archivierung;<br />
das Landesarchiv Baden-Württemberg präsentierte<br />
seine beachtlichen Anstrengungen und Erfolge in diesem Bereich<br />
und stellte die dafür entwickelten Werkzeuge vor. Zudem<br />
wurde intensiv über den Stand der Archivgesetzgebung in<br />
Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz diskutiert;<br />
die Vorlage zur Revision des Zürcher Archivgesetzes stiess<br />
auf lebhaftes Interesse. Und schliesslich wurde definitiv entschieden,<br />
2013 eine gemeinsame kleine Wanderausstellung<br />
mit Startort München auf den Weg zu schicken, die sich unter<br />
dem Titel «Alpen unter Strom» mit dem Alpenbogen als Ort der<br />
Energiegewinnung befassen wird.<br />
Rechtsquellenstiftung<br />
An der ordentlichen jährlichen Stiftungsratssitzung vom 8. April<br />
in <strong>Zürich</strong> wurde das Zusammenspiel herkömmlicher Projekte<br />
mit dem «Zürcher Modell» intensiv debattiert. Der Stiftungsrat<br />
ist sich einig darüber, dass das Projekt eRQZH vorderhand<br />
14
Archivleitung<br />
einen gewissen Handlungsspielraum braucht, um eine Basis<br />
zu schaffen für die Adaptierung der bestehenden Editionsregeln<br />
an die neue Realität.<br />
Zu den spezifischen Projektfortschritten vgl. unten die entsprechenden<br />
Passagen im Abschnitt Editionsprojekte.<br />
Universität <strong>Zürich</strong><br />
Betreffend Zusammenarbeit zwischen der Universität <strong>Zürich</strong><br />
und dem <strong>Staatsarchiv</strong> trafen sich der Generalsekretär der Universität<br />
und der Berichterstatter am 29. September zu einer<br />
Aussprache. Dabei bestätigte sich die hohe Übereinstimmung<br />
der Ansichten von Universität und <strong>Staatsarchiv</strong> in Bezug auf<br />
die zentralen Fragen: Pflichtenheft und Werkzeugset der beiden<br />
Häuser sollen so koordiniert sein, dass möglichst keine<br />
Brüche im Life Cycle der universitären Unterlagen auf ihrem<br />
Weg ins <strong>Staatsarchiv</strong> als Endarchiv zu überwinden sind. Dieser<br />
Konsens ist unter anderem wichtig für ein Projekt des Universitätsarchivs<br />
zur Übernahme digitaler Daten aus dem Geschäftsverwaltungssystem<br />
des Rektorats (KONSUL) in das<br />
Archivinformationssystem (CMI STAR) und die damit verbundene<br />
Anschaffung eines «Digital Repository»: Das Projekt<br />
wird so aufgesetzt werden, dass eine Weitergabe der Daten<br />
an das <strong>Staatsarchiv</strong> zur Endarchivierung ohne Probleme möglich<br />
ist.<br />
Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der universitären<br />
Lernplattform Ad Fontes www.adfontes.uzh.ch und dem<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> konnten im Berichtsjahr zwei neue Übungen freigeschaltet<br />
werden: eine Trainingseinheit zu den elektronischen<br />
Suchwerkzeugen und eine Einheit zum Umgang mit<br />
unseren digitalen Quelleneditionen. In einer Trainingseinheit<br />
www.adfontes.uzh.ch/4000.php wird in Query und in die<br />
Grundlagen von (digitalen) Quelleneditionen eingeführt. In einer<br />
weiterführenden Archivübung wird das Projekt TKR vorgestellt<br />
und die Quellenrecherche an einem Beispiel daraus<br />
praktisch umgesetzt www.adfontes.uzh.ch/4700.php. Beide<br />
Übungen wurden zu wesentlichen Teilen von Margit Gigerl,<br />
Abteilungsleiterin Editionsprojekte, erarbeitet.<br />
Betreffend Masterkurs Applied History waren im Berichtsjahr<br />
vonseiten des Berichterstatters keine nennenswerten Aktivitäten<br />
zu verzeichnen.<br />
HTW Chur<br />
Seit Jahren stellt das <strong>Staatsarchiv</strong> der HTW Chur (Fachbereich<br />
Informationswissenschaft) seine Infrastruktur für Lehrveranstaltungen<br />
zur Verfügung und trägt selbst zur praxisnahen Aus<br />
bildung der Studierenden bei. Im Berichtsjahr haben wir diese<br />
Stossrichtung noch einmal akzentuiert und erstmals einen eintägigen<br />
Kurs «Bewertung in der Praxis» durchgeführt (vgl. auch<br />
unten, Abschnitt Überlieferungsbildung). Wir geben damit<br />
unserer Überzeugung Ausdruck, dass es richtig ist, einen wesentlichen<br />
Teil der Ausbildung von I + DFachleuten und Spezialisten/innen<br />
durch Berufspraktiker/innen bestreiten zu lassen<br />
und an den zukünftigen Arbeitsorten durchzuführen.<br />
Schweizerisches Nationalmuseum<br />
Nach einem längeren Unterbruch haben Landesmuseum und<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> die Idee, die heute im Sammlungszentrum des<br />
Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern am Albis mustergültig<br />
gelagerte Zürcher Waffensammlung zu erschliessen,<br />
im Berichtsjahr wieder aufgenommen. Gemeinsam konnten<br />
sie die MathematischMilitärische Gesellschaft und die Zürcher<br />
Stadtschützen dafür gewinnen, die Projektidee mitzutragen.<br />
Diese wird gegenwärtig vertieft und gelangt hoffentlich<br />
möglichst bald zur Ausführungsreife.<br />
Stabsaufgaben<br />
Personelles<br />
Gegen Ende des Berichtsjahrs wurde von der Direktion der<br />
Justiz und des Innern wiederum eine Personalumfrage durchgeführt.<br />
Da die detaillierte Auswertung noch aussteht, werden<br />
die Ergebnisse im nächsten <strong>Jahresbericht</strong> referiert.<br />
Neben den jährlich wiederkehrenden Mitarbeitendenbeurteilungen<br />
MAB wurde <strong>2011</strong> (nach einem Pilot 2009 und dessen<br />
Auswertung 2010) erstmals eine reguläre Vorgesetztenbeurteilung<br />
VGB durchgeführt. Wir sehen diese Art von Gesprächen<br />
als Teil einer modernen FeedbackKultur. Solche Beurteilungen<br />
dienen nicht nur dazu, die Führungskompetenzen<br />
von Vorgesetzten zu evaluieren, sondern sie sollen den Mitarbeitenden<br />
auch Gelegenheit bieten, sich in einer eher ungewohnten<br />
Rolle – als Beurteilende – zurechtzufinden.<br />
Wie oben im Abschnitt Personelles erwähnt, wird das<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> ab 2013 in zwei Bereichen Lehrstellen anbieten.<br />
In der Berichtsperiode wurde die Planung an die Hand genommen.<br />
Lehrbetriebe benötigen als Anbieter von Lehrstellen eine<br />
kantonale Bildungsbewilligung, diese wird von der Bildungsdirektion,<br />
genauer: vom Mittelschul und Berufsbildungsamt<br />
MBA, erteilt. Nach Einreichung des Gesuches besucht ein<br />
Berufsinspektor den Betrieb um sicherzustellen, dass die Voraussetzungen,<br />
um eine bestimmte Lehrstelle anzubieten,<br />
15
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
auch tatsächlich gegeben sind. Zudem prüft das Amt, ob die<br />
verantwortlichen Berufsbildner/innen über die geforderte<br />
fachliche Bildung verfügen. Erst nach Erhalt der Bildungsbewilligung<br />
können Lehrverträge genehmigt werden.<br />
Qualitätssicherung und Controlling<br />
Wie im <strong>Jahresbericht</strong> 2010 (S.13) erläutert, haben <strong>2011</strong> die<br />
meisten Schweizer <strong>Staatsarchiv</strong>e, das Schweizerische Bundesarchiv<br />
und das Liechtensteinische Landesarchiv ihre Benutzungskennzahlen<br />
erstmals nach einem einheitlichen Raster<br />
erhoben. Die Zahlen werden nun konsolidiert, in eine gemeinsame<br />
«Benutzungsstatistik der Schweizer Archive» eingearbeitet<br />
und möglichst bald auf der Website des VSA veröffentlicht.<br />
Gleichzeitig arbeiten wir seit 2010 intern daran, auch die<br />
anderen archivischen Hauptprozesse in Zahlen zu fassen (vgl.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2010, S.13). Zwei Werte stehen dabei im Vordergrund:<br />
einerseits unser Gesamtaufwand in Stunden, bis<br />
ein Laufmeter Archivgut magaziniert ist, anderseits der Zeitaufwand,<br />
um einen Laufmeter im Magazin dauernd verfügbar<br />
zu halten.<br />
Der Zeitaufwand, bis ein Laufmeter Archivgut im Endarchiv<br />
liegt, hat sich gegenüber 2010 erhöht: Die Abteilungen Überlieferungsbildung<br />
und Aktenerschliessung haben im Berichtsjahr<br />
rund 24 000 Stunden (2010: 18 500) investiert, um rund<br />
1 000 Laufmeter zu erschliessen und auf 621 Laufmeter zu<br />
verdichten. Wir haben damit rund 24 (19) Stunden pro Akzessions-Laufmeter<br />
bzw. 39 (34) Stunden pro Endarchiv-Laufmeter<br />
aufgewendet, bis die Unterlagen in der nötigen Qualität<br />
bewertet, übernommen, erschlossen und konserviert waren.<br />
Mit den zusätzlichen 5 500 Stunden konnten wir nur unwesentlich<br />
mehr Laufmeter erschliessen als 2010, hingegen<br />
konnten wir die Qualität der Unterlagen auf den angestrebten<br />
Standard anheben.<br />
Der Aufwand von einer knappen halben Stunde pro Laufmeter<br />
für die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv<br />
(Nacherschliessungen, Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen)<br />
hat sich im Berichtsjahr minimal reduziert, da<br />
mehr Stunden für die Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen<br />
im Zusammenhang mit Neuerschliessungen<br />
eingesetzt werden mussten. Dagegen ist der Wert für die Bewirtschaftung<br />
und Nutzung eines Laufmeters minimal gestiegen<br />
(von 1.30 auf 1.34 Stunden), was mit den Arbeiten der<br />
Abteilung Editionsprojekte zusammenhängt, insbesondere<br />
mit dem aufgrund der Neuanstellungen markant gestiegenen<br />
Volumen des Rechtsquellen-Projekts.<br />
Wir hoffen, dass wir mit unseren Erhebungen weitere Archive<br />
animieren können, ihre Prozesse ebenfalls zu quantifizieren.<br />
So könnte gemeinsam die Grundlage für eine gewisse Vergleichbarkeit<br />
geschaffen werden.<br />
Praktika<br />
Nicole Stadelmann, Bachelor of Arts in Allgemeiner Geschichte,<br />
absolvierte vom 1. Mai bis 31. Juli zur Vertiefung ihrer Archivkenntnisse<br />
ein Praktikum mit einem Pensum von 60 Prozent in<br />
der Abteilung Aktenerschliessung. Sie arbeitete zunächst an<br />
der Erschliessung der Zürcher Patentschriften mit und erschloss<br />
dann die Unterlagen der Berufsschule für Gesundheits-<br />
und Krankenpflege Südhalde.<br />
Daniel Trüb, Master of Arts in Geschichte, absolvierte in der<br />
Abteilung Aktenerschliessung ein Praktikum mit einem vollen<br />
Pensum und eignete sich vom 1. August bis 31. Oktober erste<br />
Archivkenntnisse an. Er bearbeitete Krankenakten des <strong>Kanton</strong>sspitals<br />
Winterthur, schrieb Patientenregister der Psychiatrischen<br />
Universitätsklinik ab und wirkte an der Erschliessung<br />
der Abteilung M (Brücken im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>) der Sammlung<br />
PLAN mit.<br />
Praktika in der Abteilung Beständeerhaltung sind im entsprechenden<br />
Abschnitt referiert.<br />
16
Archivleitung<br />
17
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Abteilungen<br />
Überlieferungsbildung<br />
Personelles<br />
Die Wahl von Abteilungsleiter Reto Weiss zum <strong>Staatsarchiv</strong>ar des <strong>Kanton</strong>s Graubünden<br />
ist oben im Abschnitt Archivleitung, Personelles, referiert, ebenso wie die Einsetzung<br />
von Thomas Neukom als dessen Nachfolger per 1. Februar 2012 bzw. dessen<br />
Rochade mit Eveline Isler. Die Funktion eines stv. Abteilungsleiters Überlieferungsbildung<br />
wird auf diesen Zeitpunkt Bernhard Rieder übernehmen, der seit 2008 in den<br />
Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s steht (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S. 15).<br />
Per Ende <strong>2011</strong> trat Annatina Tam aus dem <strong>Staatsarchiv</strong> aus, nachdem sie Ende<br />
August <strong>2011</strong> einen Mutterschaftsurlaub angetreten hatte. Wir bedauern ihr Ausscheiden<br />
aus unseren Diensten und wünschen ihr und ihrer Familie alles Gute für die Zukunft.<br />
Per 1. August trat Florian Fischer in die Dienste des Staats archivs ein, vorderhand<br />
befristet bis Ende Jahr und mit einem Pensum von 60 Prozent. Florian Fischer, lic. phil.,<br />
Jahrgang 1983, studierte an der Universität Bern Geschichte, Deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Medienwissenschaften. 2010 schloss er das Studium mit einer Lizenziatsarbeit<br />
über die Neutral Nations Supervisory Com mission NNSC und ihre Rolle bei<br />
den Friedensoperationen in Korea ab. Nachher war er als Praktikant im <strong>Staatsarchiv</strong><br />
Luzern tätig und gewann dort einen guten Einblick in die Archivarbeit. Per Ende des<br />
Berichtsjahrs endete die befristete Anstellung von Florian Fischer; ab Anfang 2012 ist<br />
er offizieller Nachfolger von Annatina Tam und versieht ein Pensum von 70 %.<br />
Das durch die verschiedenen Wechsel verbliebene Stellenvolumen von 80 Prozent<br />
konnten wir per 1. März 2012 besetzen mit Ralph Ruch, lic. phil., Jahrgang 1978.<br />
Ralph Ruch studierte an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte, Wirtschaftsgeschichte<br />
und Nationalökonomie sowie Publizistikwissenschaft. Seine Dissertation<br />
zum Thema Kartografie und Konflikt, die er im Rahmen eines Nationalen Forschungsprogramms<br />
bei Martina Stercken erarbeitet hat, wird demnächst gedruckt. Nach<br />
archivischen Tätigkeiten bei verschiedenen Institutionen ist er seit 2010 Archivar des<br />
Schwyzer Bezirks March und verschiedener dazugehöriger Gemeinden. Ralph Ruch<br />
wird sich im <strong>Staatsarchiv</strong> insbesondere der bisher von Eveline Isler betreuten Bereiche<br />
Bildungsdirektion und Amtsdruckschriftensammlung annehmen.<br />
Eveline Isler und Reto Weiss führten für die HTW Chur (Fachbereich Informationswissenschaft)<br />
den oben erwähnten eintägigen Kurs «Bewertung in der Praxis» durch.<br />
Wie schon in den Vorjahren war Eveline Isler zudem an weiteren Archivveranstaltungen<br />
für Studierende der Informationswissenschaften an der HTW Chur beteiligt.<br />
Bernhard Rieder hielt an einer dem Archivierungsmodell Open Archival Information<br />
System OAIS gewidmeten Fachtagung des VSA ein Referat über unsere Umsetzung<br />
dieses Modells am Beispiel der Datenübernahme aus dem Informationssystem<br />
der <strong>Kanton</strong>spolizei POLIS.<br />
Rebekka Wyler präsentierte an der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Stadt und<br />
Gemeinden des VSA das von Annatina Tam erarbeitete Zürcher Bewertungsmodell<br />
zu Finanzunterlagen.<br />
Der diesjährige Teamtag der Abteilung gestaltete sich beschaulicher als auch<br />
schon. Man erwanderte einen Teil des Industriepfads an der Lorze und besichtigte<br />
am Nachmittag (gemeinsam mit dem gesamten Personal des <strong>Staatsarchiv</strong>s) das<br />
eindrückliche Sammlungszentrum des Nationalmuseums in Affoltern am Albis.<br />
18
Abteilungen<br />
Rahmenvereinbarungen, Verzeichnisse<br />
der Informationsbestände<br />
Im Berichtsjahr konnten nach längeren Vorarbeiten (vgl. <strong>Jahresbericht</strong><br />
2010, S.15) die ersten Rahmenvereinbarungen abgeschlossen<br />
werden. Sie orientieren sich am Grundgedanken,<br />
dass die Informationsverwaltung von der Beschaffung eines<br />
Informationsverwaltungssystems bis zur Archivierung der<br />
dauernd überlieferungswürdigen Unterlagen eine gemeinsame<br />
Aufgabe des anbietepflichtigen öffentlichen Organs und<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s ist. In diesem Sinn kommt eine abgeschlossene<br />
Rahmenvereinbarung für uns primär einer gegenseitigen<br />
Anerkennung als Partner in einem wichtigen Verwaltungsbereich<br />
gleich. Jedenfalls stellen wir schon jetzt fest, dass auf<br />
diese Weise eine erhebliche Verbesserung und Systematisierung<br />
von Records Management und Überlieferungsbildung<br />
erzielt werden kann.<br />
Vereinbarungen wurden mit sämtlichen Bezirksräten, dem<br />
Volksschulamt, dem Strassenverkehrsamt sowie mit der kantonalen<br />
Opferhilfestelle und zwei anerkannten Opferberatungsstellen<br />
abgeschlossen. Eine weitere Vereinbarung, die<br />
für sämtliche 44 Zürcher Notariate Geltung hat, wird in Kürze<br />
mit dem Notariatsinspektorat unterzeichnet werden können.<br />
Deren Abschluss ist gekoppelt mit der Inkraftsetzung der neuen<br />
Notariatsarchivverordnung. Verordnung und Rahmenvereinbarung<br />
halten detailliert fest, welche Akten in den Notariaten<br />
produziert werden und welche nach Ablauf bestimmter<br />
Fristen ins <strong>Staatsarchiv</strong> gelangen sollen.<br />
Der nach Inkraftsetzung des IDG festgelegte Fahrplan sah<br />
ursprünglich vor, dass schon bald eine Verordnung des Regierungsrats<br />
die Belange der Informationsverwaltung detailliert<br />
regeln sollte. Rahmenvereinbarungen wären ein wichtiges Vehikel<br />
zur Umsetzung dieser Verordnung gewesen. Das Projekt zur<br />
Schaffung einer Informationsverwaltungsverordnung IVV erfuhr<br />
aber aus politischen Gründen einen gewissen Aufschub. Trotzdem<br />
konnten und wollten wir nicht warten mit der Einführung<br />
unseres wichtigsten «Vollzugsvehikels», der Rahmenvereinbarung.<br />
Nun zeigt sich, dass die Umstellung des Fahrplans sogar<br />
Vorteile mit sich bringt: Die praktischen Erfahrungen, die wir<br />
beim Abschluss von Rahmenvereinbarungen sammeln können,<br />
werden eine wichtige Hilfe sein für das Legiferierungsprojekt<br />
Informationsverwaltungsverordnung, das in den nächsten Jahren<br />
starten wird.<br />
Am 1. Oktober 2008 wurde mit dem kantonalen Gesetz über<br />
die Information und den Datenschutz IDG im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
das Öffentlichkeitsprinzip eingeführt. Eine der Konsequenzen<br />
besteht darin, dass die öffentlichen Organe Verzeichnisse ihrer<br />
Informationsbestände VIB, also der von ihnen geführten wichtigen<br />
Akten und Daten, veröffentlichen müssen. Die dafür vorgesehene<br />
Frist von zwei Jahren ist am 1. Oktober 2010 abgelaufen.<br />
Zusammen mit der bei der Staatskanzlei angesiedelten<br />
Koordinationsstelle IDG hat das <strong>Staatsarchiv</strong> die Dienststellen<br />
des <strong>Kanton</strong>s auch im Berichtsjahr bei der Erarbeitung der VIB<br />
unterstützt und beraten. In einer konzertierten Aktion wurden<br />
in diesem Jahr vor allem die Verzeichnisse der Amtsstellen der<br />
Finanzdirektion erarbeitet.<br />
Ein Jahr nach Ablauf der Frist hat das StAZH den Stand der<br />
Dinge überprüft, auch zuhanden der Koordinationsstelle IDG.<br />
Sämtliche Direktionen verfügen nun über Verzeichnisse der<br />
Informationsbestände. Die Zentralverwaltung und die Bezirksinstanzen<br />
sind fast vollständig abgedeckt. In den etwas weiter<br />
von der Zentralverwaltung entfernten Institutionen (Schulen,<br />
Spitäler) fehlen die Verzeichnisse aber noch. Ebenso haben<br />
die meisten Gemeinden noch keine Verzeichnisse publiziert.<br />
Ein einschlägiges Merkblatt für die Gemeinden ist auf der<br />
Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s greifbar (vgl. http://www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/gemeinden/hilfsmittel.html).<br />
Bewertungen,<br />
Ablieferungsvereinbarungen,<br />
Beratung<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 59 Ablieferungsvereinbarungen<br />
(2010: 58) geschlossen. Folgende Schwerpunkte und<br />
Meilensteine im Bereich Aktenübernahme und Bewertung<br />
sind zu nennen:<br />
Nach längeren Verhandlungen konnte mit dem Amt für<br />
Wirtschaft und Arbeit AWA eine Vereinbarung zur Ablieferung<br />
der auf Papier geführten Fallakten zur Arbeitsvermittlung getroffen<br />
werden. Dauernd archiviert wird ein Sample von 1 Prozent<br />
der noch vorhandenen Jahrgänge. Ab 2010 werden die<br />
Akten in einem vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO<br />
betriebenen System AVAM/ASAL vollständig digital geführt.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird im Verbund mit anderen Archiven eine<br />
Lösung für die Archivierung dieser digitalen Dossiers suchen.<br />
Diese Lösung sollte auch die Fallakten der kantonalen Arbeitslosenkassen<br />
berücksichtigen, die über kurz oder lang ebenfalls<br />
ausschliesslich in AVAM/ASAL geführt werden müssen.<br />
Mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL<br />
wurde eine Lösung zur Bewertung von Akten zum Wasserbau<br />
19
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
und Gewässerunterhalt erarbeitet, die eine gemeinsame, differenzierte<br />
Bearbeitung der dieses Jahr übernommenen Akten<br />
(Jahrgänge 1980–1990) erlaubte. Bisher waren die entsprechenden<br />
Akten vollständig übernommen worden. Die<br />
vollständige Übernahme war nicht zuletzt dadurch motiviert<br />
gewesen, dass einige der Dossiers im Bestand eine langfristige<br />
rechtliche Bedeutung haben können, ohne dass das AWEL<br />
klare dossierspezifische Aufbewahrungsfristen festgelegt hätte.<br />
Es war aber schon lange offensichtlich, dass bei weitem<br />
nicht alle Dossiers insbesondere zum Gewässerunterhalt<br />
wirklich archivwürdig sind (z.B. Offerten zum Mähen von Böschungen<br />
oder Wasserpflanzen). Für die Dossiers der Jahrgänge<br />
1980–1990 identifizierte nun das AWEL die Dossiers<br />
mit langfristiger rechtlicher oder baulicher Bedeutung und<br />
hielt sie auf einer Liste fest. Die Auswahl der Dossiers erfolgte<br />
dann im <strong>Staatsarchiv</strong>. Es zeigte sich, dass die so ausgewählten<br />
Dossiers den eigenen Kriterien des <strong>Staatsarchiv</strong>s praktisch<br />
immer entsprachen. Die Dossiers ohne langfristige<br />
rechtliche Bedeutung wurden zum grössten Teil kassiert, was<br />
für den Bestand der Jahre 1980–1990 immerhin einer Reduktion<br />
von rund 40 auf 25 Laufmeter gleichkam. Das gewählte<br />
Verfahren wird nun rückwirkend auch für die bereits im <strong>Staatsarchiv</strong><br />
gelagerten, noch nicht definitiv bearbeiteten Vorgängerbestände<br />
angewendet.<br />
Das Personalamt hatte seit 1976 kaum mehr Akten abgeliefert.<br />
Schon 2010 begann eine grössere Bereinigungsaktion inklusive<br />
Inventarisierung in seiner umfassenden Altablage, die<br />
nun im Berichtsjahr zum Abschluss kam. Die daraus resultierenden<br />
Angebote von nicht mehr benötigten Unterlagen ans<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> umfassten rund 160 Laufmeter. Es zeigte sich einmal<br />
mehr, dass aufwändige nachträgliche Inventarisierungen<br />
von Akten, die teilweise jahrzehntelang kaum mehr benutzt<br />
worden waren, nur zweitbeste Lösungen sind. Bei weitem vorzuziehen<br />
sind Verzeichnisse, die bereits für die laufenden Akten<br />
oder spätestens bei Abschluss der Akten erstellt bzw. aktualisiert<br />
werden. – Bei den Unterlagen des Personalamts handelt<br />
es sich nicht um Personalakten, wie man vielleicht vermutet,<br />
sondern um Protokolle wichtiger Gremien – der Personalkommission,<br />
von Sitzungen mit Personalverbänden etc. – und<br />
Sachakten zur Entwicklung der Personalgesetzgebung sowie<br />
um Unterlagen zu einer grossen Menge arbeitsrechtlicher Detailfragen<br />
(Pausen, ausserkantonaler Wohnsitz, Urlaubsregelungen).<br />
Und natürlich führten auch die periodisch angeordneten<br />
Sparmassnahmen jeweils zu einer umfangreichen Aktenproduktion.<br />
Von den angebotenen 160 Laufmetern wird das<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> voraussichtlich rund 25 Laufmeter definitiv archivieren<br />
und damit die Personalpolitik und Personalkultur der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren.<br />
Immer wieder erreichen uns Anfragen von mehr oder weniger<br />
eng mit kantonalen Stellen zusammenarbeitenden Heimen:<br />
Müssen Heime ihre Akten einem Archiv anbieten? Und<br />
wenn ja, welchem? Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist überzeugt, dass<br />
Heimakten für viele historische Fragestellungen einen erheblichen<br />
Quellenwert haben können. Im Berichtsjahr wurde nun<br />
ein vorerst auf Jugendheime (d. h. Erziehungs und Schulheime)<br />
beschränktes Konzept erarbeitet, das die Anbietepflicht<br />
für von privaten Trägerschaften geführte Heime definiert, die<br />
Zuständigkeiten des kantonalen und der kommunalen Archive<br />
bestimmt und einen Bewertungsraster enthält. Das Konzept<br />
ist in Absprache mit den zuständigen kantonalen Stellen (Amt<br />
für Jugend und Berufsberatung und Volksschulamt) entstanden<br />
und wird gegenwärtig mit den Stadtarchiven <strong>Zürich</strong>, Winterthur<br />
und Uster weiter verfeinert.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> führt das Endarchiv für zahlreiche öffentlichrechtlich<br />
selbständige Institutionen und unterstützt deren<br />
Records Manager. Im Berichtsjahr war besonders die Zusammenarbeit<br />
mit der Pädagogischen Hochschule PHZH intensiv.<br />
Im Hinblick auf den für 2012 geplanten Bezug der neuen<br />
Räumlichkeiten in die Nähe des Hauptbahnhofs (Europaallee)<br />
ist die Bereinigung der Altablagen in vollem Gang; daraus resultierten<br />
zahlreiche Aktenangebote ans <strong>Staatsarchiv</strong>. Es handelte<br />
sich primär um Bestände von Vorgängerinstitutionen der<br />
PHZH (Lehrerseminare, Pestalozzianum).<br />
Im Bereich der staatsnahen und privaten Überlieferung sind<br />
ein wichtiges Depositum sowie einige bedeutende Schenkungen<br />
zu vermelden.<br />
Das Depositum betrifft das Archiv der Zinskommission Leu.<br />
Diese ist mit heutigen Begriffen für die Zeit bis 1798 am ehesten<br />
mit dem Begriff «halbstaatlich» zu fassen; 1798 entstand<br />
daraus die private Bank Leu. Die Bank Leu wurde ihrerseits<br />
1990 von der Credit Suisse übernommen und 2007 in die Tochtergesellschaft<br />
Clariden Leu AG integriert. <strong>2011</strong> entschied die<br />
Credit Suisse schliesslich, den «Brand» Clariden Leu bis Ende<br />
2012 ganz in die eigene Organisation zu integrieren, wodurch<br />
ein wahrhaft traditionsreicher Name aus der Zürcher Bankenlandschaft<br />
verschwinden wird. – Im Berichtsjahr schlossen die<br />
Clariden Leu AG und das <strong>Staatsarchiv</strong> einen Vertrag, wonach<br />
neun Geschäftsbücher der Zinskommission aus der Zeit des<br />
Ancien Régime im <strong>Staatsarchiv</strong> deponiert werden. Bis 1798<br />
sind die darin enthaltenen Daten frei zugänglich, die seit der<br />
20
Abteilungen<br />
Privatisierung darin erfassten Daten bleiben aber dem Bankgeheimnis<br />
unterstellt. Deshalb wurden von der Deponentin integrale<br />
Benutzungsdigitalisate erstellt, in denen diese Daten<br />
abgedeckt sind. Die entsprechenden DVD’s können im <strong>Staatsarchiv</strong><br />
konsultiert werden.<br />
Unter den Schenkungsverträgen sind vor allem diejenigen<br />
mit dem Spitex Verband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und mit der Ritterhausgesellschaft<br />
Bubikon zu nennen. Das Ritterhaus Bubikon ist<br />
eines der wichtigsten Baudenkmäler im <strong>Kanton</strong>. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
ist deshalb der richtige Ort, um die Akten der Gesellschaft<br />
zu archivieren. Der Spitex Verband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> hat<br />
Akten der Vorgängerverbände abgeliefert; die Unterlagen bieten<br />
einen intensiven Einblick in die Geschichte der Haus und<br />
Gemeindekrankenpflege im <strong>Kanton</strong>.<br />
Übernahme von digitalen Unterlagen<br />
Der Aufbau einer Infrastruktur für das digitale Archiv hat Fortschritte<br />
gemacht. Im Berichtsjahr konnte das 2009 gestartete<br />
Pilotprojekt endlich erfolgreich abgeschlossen werden. Das<br />
Projekt hatte zum Ziel, ausgewählte Daten aus dem Geschäftskontrollsystem<br />
der Direktion der Justiz und des Innern<br />
in ein Digital Repository zu übernehmen, und zwar in Form<br />
eines Submission Information Package SIP, und dieses umzuformen<br />
in ein Archival Information Package AIP. Das Zusammenspiel<br />
der verschiedenen Komponenten (Übernahmetool<br />
scopeIngest, Digital Repository DIAS, ITInfrastruktur der Direktion)<br />
bereitete erhebliche Schwierigkeiten. In jedem Fall gewann<br />
das <strong>Staatsarchiv</strong> aus dem Pilotprojekt wertvolle Erkenntnisse<br />
für die Gestaltung der zukünftigen Abläufe und die<br />
einzusetzenden Mittel im Bereich der digitalen Archivierung.<br />
Weiterhin verfolgt das <strong>Staatsarchiv</strong> im Bereich Übernahme<br />
von digitalen Daten eine Strategie der bilateralen Projekte.<br />
Das gegenwärtig wichtigste Projekt ist nach wie vor die Archivschnittstelle<br />
zum Geschäfts und Rapportverwaltungssystem<br />
POLIS der Zürcher Polizeien (<strong>Kanton</strong>spolizei, Stadtpolizeien<br />
Winterthur und <strong>Zürich</strong>). Im August dieses Jahres<br />
haben die zuständigen Stellen grünes Licht zur Umsetzung<br />
der Spezifikation gegeben; inzwischen ist die Realisierung im<br />
Gang. Die Spezifikation sieht ebenfalls eine Ablieferung in<br />
Form von SIP’s gemäss Spezifikation des Bundesarchivs und<br />
deren Umformung in AIP’s vor.<br />
Andere grössere Projekte wurden im Berichtsjahr nicht gestartet.<br />
Etwas Bewegung ist aber in die seit langem angestrebte<br />
Ablieferung von digitalen Stammdaten zu den kanto<br />
nalen Angestellten gekommen, indem das Personalamt kurz<br />
vor Weihnachten erstmals Testdaten mit älteren Datenständen<br />
lieferte. Die Vorstellungen gehen dahin, per Stichtag zirka alle<br />
fünf Jahre die wesentlichen Stammdaten zu sämtlichen<br />
Staatsangestellten zu archivieren. Damit stünden über die<br />
Jahre hinweg genaue und gut auswertbare Übersichten über<br />
den kantonalen Personalbestand und seine Entwicklung zur<br />
Verfügung – wesentlich bessere Daten als sie heute auf der<br />
Grundlage der Behördenverzeichnisse bzw. Staatskalender<br />
verfügbar sind.<br />
Auch im Berichtsjahr trafen die seit längerer Zeit jährlich zur<br />
Ablieferung anstehenden digitalen Daten ein. Erstmals geliefert<br />
wurden vom Mittelschul und Berufsbildungsamt die<br />
Lehrabschlüsse im <strong>Kanton</strong> in tabellarischer Form, jeweils in<br />
einer Datei pro Jahr, für den Zeitraum 1994–2010. Zudem<br />
konnten in einigen Fällen Verzeichnisse übernommen werden,<br />
die direkt für die archivische Erschliessung verwendet werden<br />
können (zu Krankengeschichten und zu Plangenehmigungen<br />
des Arbeitsinspektorats). Besonders erwähnenswert ist eine<br />
Ablieferung der Staatskanzlei: Ende 2010 wurden ein neues<br />
Layout und ein neues CMS für den kantonalen Webauftritt eingeführt;<br />
sämtliche Verwaltungsstellen hatten ihre Websites<br />
anzupassen. Vor dem Abschalten der Vorgängerversion wurden<br />
die alten kantonalen Webauftritte mit einer SpiderSoftware<br />
«gesammelt»; der Sammelertrag wurde dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />
abgeliefert. Wir betrachten die Daten vorerst als Testbestand.<br />
Ob und in welcher Form er dauernd archiviert werden<br />
soll, ist noch offen, weil verschiedene Fragen, zum Beispiel im<br />
Bereich Bewertung, noch nicht geklärt sind.<br />
Records Management<br />
Der 2009 im Rahmen des kantonalen Weiterbildungsprogramms<br />
erstmals angebotene Kurs «Informationsverwaltung<br />
für Sachbearbeiter/innen» hat im Berichtsjahr zum dritten Mal<br />
mit gutem Erfolg stattgefunden.<br />
Der erwähnte Relaunch des kantonalen Webauftritts war<br />
für das <strong>Staatsarchiv</strong> Anlass, die Website inhaltlich teilweise zu<br />
überarbeiten. So wurde das Angebot für die kantonalen Behörden<br />
ausgebaut (vgl. www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/verwaltung.html).<br />
Klarer als bisher sind die<br />
Bereiche Aktenführung und Aktenübergabe ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />
voneinander getrennt, eine Grafik veranschaulicht das Konzept<br />
«Life Cycle von geschäftsrelevanten Unterlagen», neue<br />
Merkblätter zur digitalen Aktenführung und zur Abgabe von<br />
21
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Aufsicht über die Gemeindearchive<br />
Im Berichtsjahr konnte die 2008 begonnene Reihe der Erstbesuche<br />
in den rund 190 Zweckverbandsarchiven abgeschlossen<br />
werden. Damit sind nun sämtliche Zweckverbände<br />
über ihre Aufgaben im Bereich Archivierung orientiert und instruiert.<br />
Der Zustand der Zweckverbandsarchive ist insgesamt<br />
zufriedenstellend.<br />
Wie üblich waren wieder zahlreiche Anfragen von Gemeindearchiven<br />
zu beantworten, wobei ein Schwerpunkt bei Auskünften<br />
betreffend digitale Informationsverwaltung und Archivierung<br />
lag.<br />
Per März haben wir die Aufsicht über die Gemeinden neu<br />
organisiert: Neu sind Bernhard Rieder als fachlicher Leiter und<br />
Rebekka Wyler für den Bereich zuständig, beide mit je 20 Stellenprozenten.<br />
Die beiden Zuständigen haben sich mit Besuchen<br />
in 14 ausgewählten Gemeinden (politische, Schul- und<br />
Kirchgemeinden) ein exemplarisches Bild von der Situation<br />
gemacht. Auf dieser Grundlage haben sie einen Entwurf für<br />
einen neuen «Leitfaden für Gemeindearchive» erarbeitet, der<br />
es den Zuständigen in den Gemeindeverwaltungen erlauben<br />
soll, ihre Verantwortung für die Aktenführung und die Archivierung<br />
wahrzunehmen. Der Leitfaden wird 2012 publiziert.<br />
Mit der Neuorganisation war auch eine grundlegende Analyse<br />
der bisherigen Tätigkeit des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Bereich Gemeindearchive<br />
verbunden. Andere <strong>Kanton</strong>e sind gegenwärtig<br />
daran, zukunftsweisende Modelle für die Betreuung von Gemeinden<br />
in die Praxis umzusetzen. Wir verfolgen die entsprechenden<br />
Entwicklungen mit Interesse und prüfen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Gemeindeamt und dem Verein Zürcher<br />
Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute VZGV auch<br />
deren allfällige Tauglichkeit für Zürcher Verhältnisse. Unmittelbarer<br />
Anpassungsbedarf zeigte sich in mehreren Bereichen:<br />
Schulung: Der auch <strong>2011</strong> von der Reformierten Landeskirche<br />
zusammen mit dem <strong>Staatsarchiv</strong> angebotene Kurs für<br />
neue Archivverantwortliche in den Kirchgemeinden soll wo<br />
nötig angepasst und auf die Schulgemeinden ausgedehnt<br />
werden. Zuhanden des Berufsverbandes der Archivare haben<br />
wir zudem via Archivdirektorenkonferenz angeregt, ein überdigitalen<br />
Akten sowie weitere Hilfsmittel stehen zum Download<br />
bereit.<br />
Im Berichtsjahr waren wie üblich Stellungnahmen zu Ordnungssystemen,<br />
Verfahren und insbesondere zu digitaler Aktenführung<br />
abzugeben. Besonders hervorzuheben ist ein ehrgeiziges<br />
Projekt der Baudirektion, das eine Neuausrichtung<br />
und Klärung des Records Managements für die gesamte Direktion<br />
anstrebt. Im Zentrum stehen die ämterübergreifenden<br />
Geschäftsbereiche. Wenn das Projekt erfolgreich umgesetzt<br />
wird, könnte es Vorbildcharakter für andere Direktionen entfalten.<br />
Im <strong>Jahresbericht</strong> 2010 (S. 20) haben wir die Aktenlage im<br />
Bereich Administrative Versorgung relativ ausführlich referiert.<br />
In das per Anfang 2013 in Kraft tretende neue Kindes- und<br />
Erwachsenenschutzrecht KESR des Bundes wurden erstaunlicherweise<br />
trotz der vielfach erhobenen Klagen über die bisherige<br />
Aktenführung von Vormündern und Vormundschaftsbehörden<br />
keine einschlägigen Bestimmungen aufgenommen.<br />
Auf Anregung des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Rahmen der Vernehmlassung<br />
werden nun aber voraussichtlich im kantonalen Einführungsgesetz<br />
zum KESR, das zurzeit beim <strong>Kanton</strong>srat liegt,<br />
einige Regelungen dazu integriert (Aufbewahrungsfristen,<br />
Führen von Verzeichnissen zu den Akten). Unsere 2010 formulierte<br />
Absicht wurde also von Erfolg gekrönt.<br />
Ebenfalls Stellung nahm das <strong>Staatsarchiv</strong> zu den Verordnungen<br />
zum kantonalen Geoinformationsgesetz. Wir konnten<br />
insbesondere zur Schärfung der Begrifflichkeit beitragen. Es<br />
ist entscheidend, die unter Umständen sehr langfristige Datenpflege<br />
in der produzierenden Stelle (dazu gehören Begriffe<br />
wie Historisierung, Nachführung oder nachhaltige Verfügbarkeit)<br />
von der dauernden, aber wahrscheinlich selektiven Aufbewahrung<br />
im <strong>Staatsarchiv</strong> (Archivierung) sauber zu trennen.<br />
Und schliesslich nahmen wir im Berichtsjahr eine alte interne<br />
Pendenz an die Hand, nämlich – horribile dictu! – die Organisation<br />
der eigenen Informationsverwaltung nach den Regeln der<br />
Kunst, wie wir sie den anbietepflichtigen öffentlichen Organen<br />
nahe zu legen pflegen. Zunächst wurde ein neuer Aktenplan<br />
erarbeitet, und die digitalen Ablagen auf den Netzlaufwerken<br />
wurden bereinigt. 2012 werden wir entscheiden, mit welchem<br />
Records Management System wir zukünftig arbeiten werden.<br />
Führungen und Informationsauftritte<br />
<strong>2011</strong> wurden 12 (Vorjahr: 10) Führungen für Verwaltungsstellen<br />
durchgeführt, an denen immer auch Fragen der Aktenführung<br />
und der Archivierung sowie der Zusammenarbeit diskutiert<br />
werden. Es fanden – häufig im Zusammenhang mit der Erarbeitung<br />
von Rahmenvereinbarungen – zudem einige Treffen mit<br />
Amtsleitungen statt, an denen die Anliegen und Aufgaben des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s zur Sprache gebracht werden konnten.<br />
22
Abteilungen<br />
sere Bewertung. Stark bemerkbar machte sich zudem der von<br />
der Gesundheitsdirektion im letzten Jahr veranlasste Ablieferungsstopp<br />
für Krankengeschichten, die in den Vorjahren immer<br />
wieder beträchtlichen Anteil an den abgelieferten Mengen<br />
hatten. Die für die Wiederaufnahme dieser Ablieferungen nötigen<br />
Anpassungen von Archiv und Patientengesetz werden<br />
hoffentlich Anfang 2013 in Kraft treten.<br />
Mengenmässig war <strong>2011</strong> keine sehr grosse Ablieferung zu<br />
verzeichnen. An der Spitze stehen mit je rund 30 bis 60 Laufmetern<br />
vier Ablieferungen: jahrgangsweise abgelegte Sachakten<br />
der Justiz und des Innern (1990er Jahre), Verwaltungsakten<br />
und Akten des Stiftungsrats der Höhenklinik Wald (20.<br />
Jahrhundert, Stiftungsratsprotokolle seit 1919, Schwerpunkt<br />
1980er und 1990er Jahre), die bereits oben erwähnten Akten<br />
des AWEL zu Wasserbau und Gewässerunterhalt (1980–1990)<br />
sowie eine umfassende Ablieferung der Staatskanzlei mit Akten<br />
insbesondere zu Informatikprojekten, Gesetzesrevisionen<br />
und mit einer systematischen Reihe der Medienmitteilungen<br />
(ca. 1930–2005).<br />
Im Berichtsjahr sind 14 (2010: 5) Ablieferungen mit elektronischen<br />
Daten eingetroffen, insgesamt umfassen sie rund 30<br />
Gigabyte (2010: 9, vgl. auch oben «Übernahme digitaler Daten»).<br />
Der erhebliche Zuwachs rührt vor allem von Bilddaten<br />
der Zürcher Hochschule der Künste ZHDK her, die zum Projekt<br />
Langzeitbeobachtung Schlieren gehören.<br />
Generell gilt bisher für die Mengen bei digitalen Ablieferungen<br />
etwa die folgende Faustregel: Ablieferungen von Bilddaten<br />
und grösseren Dokumentmengen bewegen sich im Bereich<br />
von Gigabytes, Ablieferungen von tabellarischen Daten<br />
oder Registerdaten aus Geschäftskontrollen sind in Megabytes<br />
messbar – auch wenn die Anzahl der Datensätze in die<br />
Hunderttausende geht –, Ablieferungen von digitalen Aktenverzeichnissen<br />
umfassen oft nur einige Kilobytes. Nach wie<br />
vor gilt, dass die bei archivinternen Digitalisierungsprojekten<br />
anfallenden Datenmengen (TKR, Sammlung PLAN etc.) wesentlich<br />
grösser sind als die der Ablieferungen. Dies hängt vor<br />
allem damit zusammen, dass wir gegenwärtig im grossen Stil<br />
digitale Bilder für OnlinePublikationen erzeugen.<br />
Insgesamt neun Eingänge im Berichtsjahr enthielten unter<br />
anderem Fotos und andere AVMedien. Erstmals lieferte das<br />
seit 2010 unter die Zuständigkeit des <strong>Staatsarchiv</strong>s fallende<br />
Opernhaus Akten ab, darunter auch filmische Aufzeichnungen<br />
sämtlicher Produktionen 1994–2008. Das Amt für Raumentwicklung<br />
übergab neben Plänen und Grafiken auch aufschlussreiches<br />
Fotomaterial, u. a. eine grosse Diasammlung zum Thekantonales<br />
Kursangebot zu entwickeln, das sich an diejenigen<br />
öffentlichen Angestellten richtet, die für Gemeindearchive verantwortlich<br />
sind.<br />
Visitationen: Mit den zur Verfügung stehenden 40 Stellenprozenten<br />
ist es nicht möglich, die rund 760 Zürcher Archivkörper<br />
auf Gemeindeebene in einem sinnvollen Turnus zu visitieren.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> möchte deshalb die Zusammenarbeit mit den<br />
Bezirksbehörden intensivieren. Diese überprüfen auf der Grundlage<br />
der Gemeindegesetzgebung die Informationsverwaltung<br />
der Gemeinden inkl. Archivierung ohnehin regelmässig.<br />
Zusammenarbeit: Ebenso soll die Zusammenarbeit mit den<br />
öffentlichen Organen auf Stufe <strong>Kanton</strong>, die als wichtige Ansprechpartner<br />
bzw. beaufsichtigende Instanzen mit den Gemeinden<br />
befasst sind, intensiviert werden. Zu nennen sind<br />
insbesondere das Gemeindeamt, das Volksschulamt und die<br />
Landeskirchen. Synergien sollen auch durch vermehrten systematischen<br />
Austausch mit den Fachverbänden für kommunale<br />
Belange erreicht werden (Verein Zürcher Gemeindeschreiber<br />
und Verwaltungsfachleute VZGV etc.).<br />
Amtsdruckschriftensammlung<br />
Die Amtsdruckschriftensammlung wurde <strong>2011</strong> weiter geäufnet.<br />
Insgesamt wurden 63 (2010: 110) Druckschriften aktiv<br />
eingefordert. Der Rückgang der aktiven Bestellungen ist keineswegs<br />
ein schlechtes Zeichen. Vielmehr zeigt es, dass die<br />
gesetzlich geforderte Ablieferung zunehmend zur selbstverständlichen<br />
Praxis wird.<br />
Ablieferungen<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 125 (2010: 131) Ablieferungen<br />
mit rund 558 (2010: 662) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen.<br />
Davon stammen 98 (2010: 99) Ablieferungen<br />
aus kantonaler Provenienz, 27 (2010: 32) sind staatsnaher – wobei<br />
unter «Staat» der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu verstehen ist – oder privater<br />
Herkunft. Der Umfang einiger Ablieferungen wird durch<br />
Nachbewertungen und Kassationen (Aktenvernichtungen) im<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> noch etwas abnehmen, aber wir bemühen uns<br />
weiterhin, Bewertungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung<br />
vorzunehmen.<br />
Gegenüber dem Vorjahr hat die Menge noch einmal etwas<br />
abgenommen. Im Prinzip sind dafür die bereits im <strong>Jahresbericht</strong><br />
2010 (S.19) erläuterten Gründe verantwortlich: Schwankungen<br />
durch unterschiedliche Ablieferungsrhythmen, rigoro<br />
23
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
ma Naturschutz. Und eine Schenkung des Blauen Kreuzes<br />
enthielt grössere Mengen an Foto und Filmmaterial, das Anlässe<br />
dokumentiert oder für Werbezwecke geschaffen wurde.<br />
Nachbewertungen und Kassationen<br />
von Zwischenarchiv-Beständen<br />
Als Teil unseres Grossprojekts «Abbau Zwischenarchiv» wurden<br />
auch im Berichtsjahr einige grössere Nachbewertungen<br />
und Teilkassationen vorgenommen. Betroffen waren insbesondere<br />
StrafverfolgungsFallakten der ehemaligen Staatsanwaltschaft<br />
(heute Oberstaatsanwaltschaft) aus den Jahren<br />
1958–1977, insgesamt rund 140 Laufmeter. Die Akten waren<br />
seinerzeit zur Aufbewahrung im Auftrag übernommen worden.<br />
Nach Ablauf der dreissigjährigen Aufbewahrungsfrist, die sich<br />
aus der Verjährungsdauer für Tötungsdelikte ergibt, konnten<br />
die Akten nun bewertet werden. Es handelt sich dabei vorwiegend<br />
um Untersuchungsakten zu sistierten oder eingestellten<br />
Fällen, also zu Fällen, in denen keine Anklage erhoben<br />
wurde (wenn es zu einer Anklage kommt, werden die Akten<br />
den Gerichten übergeben und bilden dann einen Teil der Akten<br />
zum Gerichtsfall, wenn nicht, verbleiben sie bei der Staatsanwaltschaft).<br />
Der Bewertungsraster für die staatsanwaltschaftlichen<br />
Untersuchungsakten entspricht einem häufigen<br />
Muster, nämlich einer systematischen Auswahl (5 Prozent aller<br />
Fälle), kombiniert mit einer qualitativen Auswahl (besondere<br />
und bedeutende Fälle nach definierten Kriterien). Vollständig<br />
archiviert werden hingegen die Spruchbücher der Staatsanwaltschaft,<br />
also die Sammlung der Verfügungen zur Einstellung<br />
oder Sistierung einzelner Untersuchungen.<br />
Weitere Nachbewertungen betrafen Erbschafts und Schenkungssteuerakten<br />
(1920–1950, rund 90 Laufmeter) sowie das<br />
Fotoarchiv des Tiefbauamtes (1910–1960, rund 40 Laufmeter).<br />
Letzteres bewahren wir wegen seiner herausragenden Bedeutung,<br />
dem guten Ordnungszustand und der vom Amt bereits<br />
geleisteten Erschliessung praktisch vollständig auf, zumal es<br />
offensichtlich einmal getrennt worden war von einer heute in<br />
der Denkmalpflege befindlichen Sammlung. – Die nachhaltige<br />
Pflege der beiden Teilsammlungen haben sich <strong>Staatsarchiv</strong><br />
und Denkmalpflege nun zur gemeinsamen Aufgabe gemacht.<br />
Auszug aus dem Verzeichnis der amtlichen Ablieferungen<br />
Generalsekretariat der Justiz und des Innern<br />
Akten aus allen Geschäftsbereichen 1991–2000, 57Lfm.<br />
Bezirksgerichte <strong>Zürich</strong>, Horgen, Uster und Meilen<br />
Spruchbücher 1940er, Strafakten 1980er, Zivilakten 1990er Jahre, Personalakten<br />
1941–2000, 5 Ablieferungen mit insgesamt 37Lfm.<br />
Höhenklinik Wald<br />
Protokolle des Stiftungsrats und Verwaltungsakten ca. 1920 –2000, 40 Lfm.<br />
Amt für Abfall, Wasser, Energie, Luft AWEL<br />
Akten zu Wasserbau und Gewässerunterhalt 1980–1990, 38 Lfm.<br />
Staatskanzlei<br />
Akten aus allen Geschäftsbereichen (v. a. Informatikprojekte, Akten Staatsschreiber,<br />
Serie Medienmitteilungen) 1930–2005, 30 Lfm.<br />
Steueramt<br />
Einschätzungsakten natürliche und juristische Personen (letzte Ablieferung von<br />
analogen Dossiers) 1997–2003, 29 Lfm.<br />
Volksschulamt<br />
Akten aus allen Geschäftsbereichen ca. 1960 –2000, 18 Lfm.<br />
Gewerbliche Berufsschule Wetzikon, Berufsbildungszentrum Dietikon<br />
Schulakten 1890– 2010, erstmalige Ablieferungen, 6 Lfm. (Wetzikon),<br />
1884–2010, 3 Lfm. (Dietikon)<br />
Mittelschul und Berufsbildungsamt<br />
Unterlagen zur Berufsbildung, digitale Verzeichnisse der Lehrabschlüsse 1975–2005,<br />
7 Lfm.<br />
Statistisches Amt<br />
Unterlagen zu Datenerhebungen, Verwaltungsakten 1880–2006, 6 Lfm.<br />
Amt für Raumentwicklung<br />
Pläne, Karten, Statistiken, Dias, Fotos zu Nutzungsplanung, Raumplanung und<br />
Naturschutz, zweite Hälfte 20. Jahrhundert, 5 Lfm.<br />
Auswahl an Neueingängen von staatsnahen und privaten Institutionen<br />
Stiftung Albisbrunn (Schul und Berufsbildungsheim)<br />
Stiftungsakten, Klientendossiers, Unterlagen zur ehem. Kaltwasseranstalt 1840–1997,<br />
21.5 Lfm.<br />
Blaues Kreuz, <strong>Zürich</strong><br />
AVMedien, Folgeablieferung zu bereits abgelieferten Akten, 2. Hälfte 20. Jahrhundert,<br />
8 Lfm.<br />
Spitex Verband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Unterlagen der Vorgängerverbände für Haus und Gemeindekrankenpfl ege 1978–2010,<br />
7 Lfm.<br />
Opernhaus <strong>Zürich</strong><br />
Protokolle des Verwaltungsrats, Dokumentation der Produktionen inklusive fi lmische<br />
Aufzeichnungen 1994–2008, 5 Lfm.<br />
Credit Suisse, Clariden Leu AG<br />
Bücher der Zinskommission Leu 1754 –1815 (Depositum), 0.75 Lfm.<br />
24
Abteilungen<br />
Geschenke von Privatpersonen<br />
Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Berichtsjahr geschenkt.<br />
Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />
herzlich gedankt.<br />
Dolly Forster, Adlikon<br />
Kolorierter «Hungerzettel», 1819<br />
Ursula Fortuna, Schlieren<br />
Wissenschaftlicher Nachlass, 1960–<strong>2011</strong><br />
Ursina Gehrig, Herrliberg<br />
Nachlass von alt Seminardirektor Hans Gehrig, 1970 –2000<br />
Kurt Hofmann, Altikon<br />
Thurpläne, 1764–1873<br />
Barbara KuhnMoll, Schönenwerd<br />
Korrespondenz Robert Moll – Leonhard Ragaz, 1927–1942<br />
HansJürg Leisinger, Chexbres<br />
Unterlagen der Dielsdorfer Dekane Heinrich Schoch und Ulrich Bretschger, 1829–1923<br />
Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />
Dokumente des Giessereiarbeiters Jakob Wild, 1813 –1880<br />
Ernst Rohner, Niederhasli<br />
Berufl iche Dokumentation, v. a. Flughafengefängnis, 1976 – 2010<br />
Margrit Schwarzer, Uesslingen<br />
Heimatscheine der Familie Frauenfelder von Henggart, 1821–1888<br />
Stadtarchiv DSingen<br />
PergamentKaufurkunde zu Kleinandelfi nger Gütern, 1638<br />
25
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Aktenerschliessung<br />
Personelles<br />
Nach der Bildung von zwei gleich strukturierten Erschliessungsteams<br />
im Vorjahr (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 22) war die<br />
Abteilung mit der Einarbeitung von insgesamt acht Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, der Besetzung von drei neuen Stellen<br />
sowie den Wechseln von Abteilungs und Teamleitungen in<br />
personeller Hinsicht ziemlich beschäftigt.<br />
Die Funktionswechsel von Meinrad Suter und Bettina Tögel<br />
per 1. Juli, die Neubesetzung der stv. Abteilungsleitung durch<br />
Monika Rhyner sowie die Funktionsänderungen von Denise<br />
Thoma und Matthias Wild sind oben im Abschnitt Amtsleitung,<br />
Personelles, referiert. Die übrigen Mutationen sind, in chronologischer<br />
Reihenfolge, die folgenden:<br />
Christian Sieber übernahm am 1. Januar mit einem Pensum<br />
von 10 Prozent die Leitung des aus dem Legat Helfenstein finanzierten<br />
und der Abteilung Aktenerschliessung fachlich<br />
unterstellten Projektes Neuerschliessung Notariatsbestände.<br />
Am 1. Februar traten mit Christian Züst, Informations und<br />
Dokumentationsspezialist, Fabienne Wendel, stud. phil, und<br />
Anna Frey, stud. phil, drei Mitarbeitende in die Abteilung ein<br />
(Kurzbiografien vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 22–23).<br />
Am 1. April übernahm Lilian Casanova neben ihrem 50ProzentPensum<br />
in der Abteilung Individuelle Kundendienste ein<br />
zusätzliches Pensum von 30 Prozent in der Aktenerschliessung<br />
(Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 28). Während<br />
Fabienne Wendel und Anna Frey Ende April ihre Probezeit beendeten,<br />
trat Christian Züst auf diesen Zeitpunkt wieder aus<br />
den Diensten der Aktenerschliessung aus. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
dankt ihm für seine Mitarbeit und wünscht ihm für die Zukunft<br />
alles Gute.<br />
Per 1. Juli wechselte Marco Spühler auf die Stelle eines wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiters im Projekt Neuerschliessung<br />
Notariatsbestände.<br />
Die beiden per <strong>2011</strong> bewilligten zusätzlichen Verwaltungsassistenzen<br />
konnten wir per 1. September mit Pia Kyburz und<br />
Jonilla Keller besetzen. Frau Kyburz, Jahrgang 1992, schloss<br />
im Sommer <strong>2011</strong> ihre Lehre als Informations und Dokumentationsassistentin<br />
in der Stadtbibliothek Baden zeitgleich mit<br />
der Berufsmatura erfolgreich ab. Während ihrer Ausbildung<br />
absolvierte sie ein neunmonatiges Praktikum bei der Firma<br />
docuteam in Baden. Während Frau Kyburz mit einem 90ProzentPensum<br />
ErschliessungsTeam 2 verstärkt, übernahm<br />
Frau Keller, Jahrgang 1978, das 80ProzentPensum in ErschliessungsTeam<br />
1. Im Sommer <strong>2011</strong> beendete Frau Keller<br />
ihre Ausbildung zur Informations und Dokumentationsspezi<br />
26
Abteilungen<br />
alistin an der HTW Chur. Sie ist gelernte Floristin, hat 2006 die<br />
Berufsmatura abgelegt und anschliessend in der Stadtbibliothek<br />
Zofingen ein Vorpraktikum für ihre berufsbegleitende<br />
Ausbildung in Chur absolviert. Seit dem Vorpraktikum arbeitete<br />
Frau Keller teilzeitlich in der Stadtbibliothek Zofingen, wo sie<br />
für den Erwerb, die Katalogisierung und die Ausrüstung des<br />
Non-Book-Bestands verantwortlich war.<br />
Im Dezember konnte die letzte der neu geschaffenen Stellen<br />
besetzt werden. Fabienne Studer, Jahrgang 1985, verstärkt<br />
als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit einem Pensum<br />
von 70 Prozent Erschliessungs-Team 2. Sie absolvierte an der<br />
Universität Bern ein Masterstudium in Geschichte und Allgemeiner<br />
Ökologie und schloss dieses 2010 mit einer Masterarbeit<br />
über «Die Sachstandsberichte des Intergovernmental<br />
Panel on Climate Change IPCC in der Schweizer Presse der<br />
Jahre 1990–2007» ab. Seit 2010 besucht Frau Studer den<br />
Nachdiplomstudiengang Master of Advanced Studies in Information<br />
Science an der HTW Chur. Ihre Masterarbeit wird sich<br />
mit der Archivierung von E-Mails beschäftigen. Mit Frau Studer<br />
ist die Abteilung nun vollzählig.<br />
Ende Dezember trat Marco Spühler aufgrund eines Angebots<br />
aus der Privatwirtschaft nach einem halben Jahr von seiner<br />
Position als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Neuerschliessung<br />
Notariatsbestände zurück. Wir danken ihm für<br />
seine fachkundige und engagierte Arbeit und wünschen ihm<br />
für die Zukunft alles Gute.<br />
Als seine Nachfolgerin konnten wir Anja Huber gewinnen.<br />
Frau Huber arbeitet seit Ende 2008 als studentische Mitarbeiterin<br />
in der Abteilung, so dass eine reibungslose Ablösung per<br />
1. Januar 2012 möglich war. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
mit einem 40-Prozent-Pensum ist Frau Huber nun dem Leiter<br />
des Notariatsprojektes unterstellt.<br />
Die Stelle einer studentischen Mitarbeiterin konnten wir per<br />
1. Februar 2012 mit Barbara Brawand besetzen. Frau Brawand,<br />
Jahrgang 1983, studiert auf dem zweiten Bildungsweg Germanistik<br />
und Geschichte an der Universität <strong>Zürich</strong>. Nach ihrer<br />
Lehre als Kauffrau E war Frau Brawand bei Landis & Gyr tätig.<br />
Anschliessend absolvierte sie die <strong>Kanton</strong>ale Maturitätsschule<br />
für Erwachsene. Daneben arbeitete sie zunächst als Bibliotheksassistentin<br />
in der Mediothek der Maturitätsschule und<br />
danach beim Schweizerischen Jugendschriftenwerk SJW.<br />
Im Rahmen von Ferienaushilfejobs arbeiteten Daniela<br />
Widmer, Adrian Herpich, Evamaria Link, Raffael Gnädinger,<br />
Elias Knecht und Elias Oswald in der Aktenerschliessung. Sie<br />
bearbeiteten vor allem Krankenakten der Psychiatrischen Kli<br />
nik Schlössli, der Psychiatrischen Klinik Hohenegg und des<br />
<strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur sowie die Zürcher Patentschriften.<br />
Damit unterstützten sie die Abteilung bei der Erschliessung<br />
von sehr umfangreichen Fonds.<br />
Zur Weiterbildung besuchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit einem Pensum von mehr als 50 Prozent verschiedene<br />
Kurse der <strong>Kanton</strong>sverwaltung. Darüber hinaus fanden im<br />
Frühjahr und im Herbst zwei Weiterbildungstage für die gesamte<br />
Abteilung statt. Am 13. Mai beschäftigten wir uns mit<br />
der Umsetzung des International Standard for Archival Description<br />
ISAD(G) im <strong>Staatsarchiv</strong>, dem Aufbau des Elektronischen<br />
Archivs und der Verzeichnung von elektronischen Unterlagen.<br />
Am 4. November besuchten wir das neu gebaute<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Thurgau. Am Vormittag erhielt die<br />
Abteilung eine Führung durch das neue Archiv sowie eine Einführung<br />
in den Archivplan und bevölkerte am Nachmittag den<br />
Lesesaal, um verschiedene Unterlagen (Prozess- und Untersuchungsakten,<br />
Krankenakten, Rekurse, Protokolle und Betreffakten)<br />
zu bestellen. Anhand dieser Beispiele wurden die<br />
Gliederung, die Verzeichnung und die konservatorischen<br />
Massnahmen betrachtet und mit unserer Praxis verglichen.<br />
Die hierbei gemachten Beobachtungen wurden anschliessend<br />
im Plenum ausgetauscht und diskutiert.<br />
Der Teamanlass fand am Vormittag des 13. Septembers<br />
statt. Im Zusammenhang mit der neuen Corporate Identity der<br />
Direktion schwärmte die Abteilung zu einer Fotosafari aus, um<br />
Löwen zu fotografieren und sich mit dem Zürcher Wappentier<br />
und dessen Standorten auseinander zu setzen. Beim gemeinsamen<br />
Mittagessen wurden die besten fünf Fotografien zur<br />
Verschönerung des zentralen Erschliessungsraums ausgewählt.<br />
Erschliessungstätigkeit<br />
Das Jahresziel der Abteilung bestand aus 1062 Laufmetern<br />
Ablieferungen, die aus Neuzugängen und aus dem Zwischenarchiv<br />
zu bearbeiten waren. Die Laufmeterzahl setzt sich aus<br />
662 Laufmetern des Ablieferungsjahrs 2010 sowie 400 Laufmetern<br />
aus dem Zwischenarchiv zusammen. Trotz der Funktionswechsel<br />
und der Einarbeitung von acht neuen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern konnten 994 (Vorjahr: 978) Laufmeter<br />
erschlossen werden, was einem Zielerfüllungsgrad von 93.6<br />
(74) Prozent entspricht. Durch Nachbewertungen und sonstige<br />
Verdichtungen im Erschliessungsprozess wurden die 994<br />
Ablieferungslaufmeter zu 621 (545) Laufmetern im Endarchiv<br />
27
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
verarbeitet. Wiederum konnte also der Zielerfüllungsgrad gesteigert<br />
werden, so dass die vollständige Erfüllung des Jahresziels<br />
per 2012 erstmals in greifbare Nähe rückt.<br />
Am Grossprojekt Abbau der Restanzen Zwischenarchiv<br />
wurde auch im dritten Jahr intensiv gearbeitet. Zu Beginn des<br />
Jahres bestand das Zwischenarchiv aus 1044 Ablieferungen<br />
mit einem Umfang von 10 245 Laufmetern. Im Lauf des Jahres<br />
wurden 36 Ablieferungen mit einem Umfang von 654 Laufmetern<br />
erschlossen. Nach einigen kleineren Korrekturen wies<br />
das Zwischenarchiv zum Jahresende noch 1005 Ablieferungen<br />
mit 9612 Laufmetern auf. Der anschliessende Zugang aus<br />
den Restanzen des Ablieferungsjahres 2010 bestand aus 100<br />
Ablieferungen mit einem Umfang von 410 Laufmetern. Zum<br />
Jahresbeginn 2012 befinden sich somit 1105 Ablieferungen<br />
mit einem Umfang von 10 022 Laufmetern im Zwischenarchiv.<br />
Die Nettoreduktion beträgt damit 223 Laufmeter (Vorjahr: 70).<br />
Seit Beginn des Abbaus 2009 konnten insgesamt 1724 Laufmeter<br />
Unterlagen zu 930 Laufmetern an Endarchivzugängen<br />
verarbeitet werden.<br />
Ein weiteres grosses Projekt der Abteilung ist die Überführung<br />
der bestehenden digitalen Findmittel in die Archivdatenbank,<br />
womit die mittlerweile nicht mehr dem Verzeichnungsstand<br />
entsprechenden, so genannten «Schwarzen Kataloge»<br />
abgelöst werden. Seit Beginn des Projektes 2009 wurden die<br />
Archivabteilungen A bis L, N, P und Q für den Onlinekatalog<br />
aufbereitet. <strong>2011</strong> kamen die Archivabteilungen O und S mit<br />
über 17 000 bestellbaren Einheiten hinzu und sind neu online<br />
abfragbar. Von den Archivabteilungen M, R, T, U, V und Y sind<br />
bereits grosse Teile migriert, so dass sie 2012 abgeschlossen<br />
werden können.<br />
Im Rahmen des mehrjährigen Projekts Aufbereitung der<br />
Sammlung Karten und Pläne (Sammlung PLAN) wurden von<br />
der Abteilung Aktenerschliessung im Berichtsjahr <strong>2011</strong> ca.<br />
6350 Pläne neu verzeichnet und verpackt. Zudem wurden<br />
2389 Datensätze in der Archivdatenbank mit Vorschau- und<br />
Ansichtsbildern ergänzt, die nun im Archivkatalog eingesehen<br />
werden können. Während der Vakanz der Abteilungsleitung<br />
Beständeerhaltung, von Anfang Mai bis Ende August, oblag<br />
die Gesamtverantwortung für das Projekt interimistisch Matthias<br />
Wild. In dieser Zeit sowie anlässlich der Übernahme der<br />
Projektleitung durch Nicole Klinger als neue Abteilungsleiterin<br />
Beständeerhaltung wurden die Aufgaben und die Schnittstellen<br />
der beiden am Projekt beteiligten Abteilungen detailliert<br />
neu festgelegt. Die Abteilung Aktenerschliessung ist neben<br />
der eigentlichen Erschliessung für die vorgängige Triage der<br />
einzelnen Pläne (Extradition von nicht in der Sammlung verbleibenden<br />
Einheiten sowie von Doubletten und Entscheid<br />
über die Digitalisierung), für die Extraktion der elektronischen<br />
Metadaten zur Herstellung der Digitalisate, für die Endarchivierung<br />
der digitalen Ausprägungen sowie für die Erstellung<br />
und Publikation der Gebrauchsdigitalisate verantwortlich.<br />
Bei der Aufbereitung der Sammlung Objekte (Sammlung<br />
OBJ) handelt es sich zwar um ein relativ kleines, aber feines<br />
und nicht zu unterschätzendes Projekt, das ebenfalls als «Koproduktion»<br />
der Abteilungen Aktenerschliessung und Beständeerhaltung<br />
abgewickelt wird. <strong>2011</strong> wurden 60 Objekte konservatorisch<br />
und/oder restauratorisch aufbereitet und neu<br />
verzeichnet. Die Objekte sind im Archivkatalog abrufbar, viele<br />
davon bereits mit Vorschau- und Ansichtsbild. Und nicht zuletzt<br />
bilden die Objekte den Fundus für die Illustration des vorliegenden<br />
<strong>Jahresbericht</strong>s.<br />
Ein weiteres anspruchsvolles Projekt ist die Neuerschliessung<br />
der Notariatsbestände. In dem mit Mitteln aus dem Legat<br />
Helfenstein finanzierten Projekt haben Christian Sieber und<br />
Marco Spühler wichtige Grundlagen für die Reorganisation der<br />
Notariatsbestände erarbeitet, die entlang der Zeitgrenze<br />
1839/40 (erstes Notariatsgesetz) gesplittet werden: Während<br />
die älteren Fonds in der Abteilung Alter Stadtstaat unter B XI<br />
verbleiben, dort aber nach Provenienzen (und nicht mehr nach<br />
abliefernder Stelle) geordnet werden, werden die jüngeren<br />
Fonds ins Provenienzarchiv verschoben. Dabei wird einerseits<br />
die vorhandene Verzeichnung verbessert, anderseits werden<br />
396 Laufmeter Ablieferungen im Zwischenarchiv neu erschlossen.<br />
Darüber hinaus sollen die noch in den Notariatsarchiven<br />
befindlichen Unterlagen im kommenden Jahr zumindest bis zur<br />
Zeitgrenze 1839/40 vollständig abgeliefert werden, um die Reorganisation<br />
von B XI abschliessen zu können. Hierfür wurden<br />
für sämtliche Unterlagen die Provenienzen erhoben und ausführliche<br />
Fondsbeschreibungen vorbereitet.<br />
Um die Qualität des Archivkatalogs zu verbessern, wurden<br />
– neben den oben genannten Projekten – verschiedene Endarchivbestände<br />
nacherschlossen und nach den neuen Standards<br />
detailliert verzeichnet. Zu nennen sind etwa die Bestände<br />
A 1 bis A 4 mit Unterlagen des Gerichtswesens von Stadt<br />
und Landschaft <strong>Zürich</strong>, die Bestände E I 2 bis E I 6 mit Unterlagen<br />
zu allgemeinen Religionssachen, Synodalakten und<br />
Schriften von Theologen, die Auflösung der Sammeleinträge<br />
im Bestand W II 2 der Psychiatrischen Klinik Schlössli oder die<br />
komplette Neuverzeichnung der Swissair-Luftbilder des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> im Bestand FOTO 1.<br />
28
Abteilungen<br />
Ende Juni haben wir die oberste Ebene der Archivtektonik<br />
umgestellt, um den Benutzern die Suche und Navigation im<br />
«Baum» zu erleichtern. Bis dahin wurden die alten Archivabteilungen<br />
A bis Y auf oberster Stufe vom modernen Provenienzarchiv<br />
unterschieden. Nun werden auf dieser Ebene die für<br />
den Staat <strong>Zürich</strong> entscheidenden staatsrechtlichen Epochen<br />
abgebildet. Es sind dies der Alte Stadtstaat bis 1798 (Abteilungen<br />
A–C und D–J), die Helvetik 1798–1803 (Abteilungen K I<br />
und K II) und der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> seit 1803 (aufgeteilt in das<br />
Pertinenzarchiv mit den Abteilungen K III bis Y und das Provenienzarchiv,<br />
bestehend aus ZBeständen). Unverändert separiert<br />
von den Kernbeständen bleiben die nicht staatlichen Archive<br />
und die Sammlungen:<br />
Alte und neue Archivtektonik (Haupteinträge)<br />
bis Ende Juni <strong>2011</strong>:<br />
• Alte Archive (A–Y)<br />
• Provenienzarchiv (Z)<br />
• Nicht staatliche Archive<br />
• Sammlungen<br />
ab Ende Juni <strong>2011</strong>:<br />
• Alter Stadtstaat<br />
• Helvetik<br />
• <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (aufgeteilt in Pertinenz- und Provenienzarchiv)<br />
• Nicht staatliche Archive<br />
• Sammlungen<br />
Im Berichtsjahr wurde mit der Vereinheitlichung der Verzeichnungsangaben<br />
bei Fallakten begonnen. Dies betrifft insbesondere<br />
die Namensansetzung, die Angabe von Namenszusätzen<br />
oder des Zivilstands, der Lebensdaten sowie der<br />
Heimatorte und des Wohnsitzes. Insgesamt wurden so<br />
542 777 (Vorjahr: 209 524) bestehende Datensätze mutiert.<br />
Wie bereits früher beschlossene Verzeichnungskonventionen<br />
wird auch die Vereinheitlichung der Verzeichnung bei Fallakten<br />
in die erste Version des Erschliessungshandbuchs Eingang<br />
finden. Dieses wird die hausinternen Regeln zur Ordnung,<br />
Verzeichnung, Konservierung, Etikettierung und Magazinierung<br />
enthalten und 2012 endlich abgeschlossen werden.<br />
Von den im Jahr <strong>2011</strong> neu abgeschlossenen Beständen, die<br />
nun sukzessive der Benutzung übergeben werden, ist speziell<br />
der Fonds des <strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur zu nennen, der die<br />
Krankenakten der Medizinischen Klinik von 1917 bis 1998 enthält,<br />
wovon die Bearbeitung der Jahrgänge 1917 bis 1986 im<br />
Berichtsjahr abgeschlossen werden konnte. Der Fonds ist in<br />
zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Einerseits wegen seiner<br />
29
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Grösse von insgesamt knapp 230 Laufmetern und über 54 000<br />
Datensätzen, wovon bereits 163 Laufmeter mit 40 421 Datensätzen<br />
abgeschlossen sind, und anderseits, weil von keinem<br />
anderen Spital so «frühe» Krankenakten vorhanden sind. Aus<br />
diesem Grund waren die Jahrgänge 1917 bis 1960 auch vollständig<br />
übernommen worden. Ferner ist der Fonds des Steueramts<br />
zu erwähnen, dessen Unterlagen sukzessive als mehrjähriger<br />
Erschliessungsschwerpunkt bearbeitet werden. So<br />
konnte im Berichtsjahr ein Grossteil der Unterlagen aus den<br />
Steuereinschätzungsabteilungen erschlossen werden. Insgesamt<br />
wurden <strong>2011</strong> 160 153 neue Datensätze erfasst (Vor jahr:<br />
130 964).<br />
Archivinformationssystem<br />
Nach halbjähriger Einarbeitung ging die Applikationsverantwortung<br />
für das Archivinformationssystem des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
zum Ende des Berichtsjahres von Bettina Tögel an Monika<br />
Rhyner über. Die Applikationsverantwortung beinhaltet unter<br />
anderem die Verwaltung der Systembenutzer, die Vergabe<br />
von Berechtigungen und die Anpassung von Formularen. Weiter<br />
gehört die regelmässige Publikation der originalen und<br />
transkribierten Texte, die im Rahmen des Editionsprojekts<br />
TKR erstellt werden, dazu, und schliesslich die Kontrolle der<br />
14-täglich stattfindenden Synchronisation der produktiven<br />
Datenbank mit dem Online-Archivkatalog.<br />
Seit November <strong>2011</strong> wird unter der Federführung der Kundendienste<br />
intensiv an der Inbetriebnahme des elektronischen<br />
Bestellschalters gearbeitet.<br />
über ein grosses Erschliessungsprojekt des <strong>Staatsarchiv</strong>s («Die<br />
Unterlagen der Bezirksschulpflegen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> – ein archivalischer<br />
Erschliessungsbericht aus dem Staats archiv <strong>Zürich</strong>»),<br />
und von Marco Spühler stammt die überarbeitete Version<br />
einer Seminararbeit an der Universität <strong>Zürich</strong> («Einzelfallstudie<br />
eines Raubüberfalls auf der Zürcher Landschaft in der frühen<br />
Neuzeit am Quellenbeispiel»).<br />
Matthias Wild ist – zusammen mit dem Berichterstatter und<br />
Romano Padeste – Autor des Artikels über «Historische Pläne<br />
in neuen Ausprägungen – das Projekt Aufbereitung der Sammlung<br />
Plan 2008–2014 im <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>»,<br />
der in der Zeitschrift Forum (Nr. 18, <strong>2011</strong>) erschienen ist.<br />
Archivischen Bezug weist schliesslich ein Artikel von Monika<br />
Rhyner auf, den sie zusammen mit Franziska Eggimann<br />
noch während ihrer Tätigkeit im Klosterarchiv Einsiedeln für die<br />
Mitteilungen des Historischen Vereins des <strong>Kanton</strong>s Schwyz (in<br />
Heft 103, Jahrgang <strong>2011</strong>) verfasste. Der Artikel beschäftigt sich<br />
mit «Schwyz in Schrift: Urkunden im Klosterarchiv Einsiedeln».<br />
Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />
Ablieferungen 2010<br />
662 Lfm. Akzessionen<br />
Soll Abbau Zwischenarchiv<br />
400 Lfm. Akzessionen<br />
Soll <strong>2011</strong> total<br />
1062 Lfm. Akzessionen<br />
Bearbeitungen <strong>2011</strong> total<br />
994 Lfm. Akzessionen<br />
In Endarchivzugängen<br />
621 Lfm. Endarchiv<br />
Zielerfüllungsgrad 93.6 %<br />
Angelegte (erfasste) Datensätze <strong>2011</strong> 160 153<br />
Bearbeitete (mutierte) Datensätze <strong>2011</strong> 542 777<br />
Publikationstätigkeit, Referate<br />
Denise Thoma hielt im Berichtsjahr im Rahmen der Einführungskurse<br />
des VSA zweimal ein Referat zum Thema «Ziel,<br />
Gegenstand und Stellung der Erschliessung im Archivprozess<br />
am Beispiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>». Zudem referierte sie<br />
wieder vor Studierenden der Informations- und Dokumentationswissenschaften<br />
der HTW Chur über die Erschliessungspraxis<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />
Meinrad Suter redigierte auch im Berichtsjahr wieder das<br />
Zürcher Taschenbuch 2012 und besorgte dessen Herausgabe.<br />
Es erschien termingerecht auf die Jahresversammlung der<br />
Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s am ersten Dezembermontag. Der<br />
aktuelle Band enthält u. a. zwei Aufsätze von Mitarbeitenden des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s, verfasst in der Freizeit: Bettina Tögel berichtet<br />
Zwischenarchiv in Zahlen<br />
Bestand am 1. Jan.<br />
Bestand am 31. Dez.<br />
Abbau <strong>2011</strong><br />
10 245 Lfm.<br />
1044 Ablieferungen<br />
10 022 Lfm.<br />
1105 Ablieferungen<br />
223 Lfm.<br />
30
Abteilungen<br />
Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, Auswahl<br />
* = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv<br />
Abliefernde Stelle Titel, Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm.<br />
Ablieferung<br />
Handelsregisteramt * Akten des Handelsregisteramts über erloschene Firmen 1883–2000 563 9.00 8.00<br />
Jugendanwaltschaft <strong>Zürich</strong> *<br />
<strong>Kanton</strong>sschule Küsnacht *<br />
Strafuntersuchungsakten, Spruchbücher und Geschäftskontrollen<br />
der Jugendanwaltschaft <strong>Zürich</strong><br />
Verwaltungs, Lehrer und Schülerakten des Lehrerseminars<br />
Küsnacht<br />
Lfm.<br />
Endarchiv<br />
1919–2005 627 22.00 18.10<br />
1846–1983 1 842 17.00 16.70<br />
Kassationsgericht * Prozessakten des Kassationsgerichts 1958–1978 57 30.00 0.60<br />
Konferenz der kantonalen Direktoren<br />
des öffentlichen Verkehrs *<br />
<strong>Kanton</strong>sspital Winterthur *<br />
Massnahmenzentrum Uitikon *<br />
Jahresakten der Konferenz der kantonalen Direktoren<br />
des öffentlichen Verkehrs<br />
Krankenakten, Patientenverzeichnisse und Statistiken<br />
der Medizinischen Klinik<br />
Insassen und Verwaltungsakten der Arbeitserziehungsanstalt<br />
resp. des Massnahmenzentrums Uitikon<br />
2005–2008 6 0.27 0.27<br />
1917–1986 40 421 167.50163.20<br />
1878–2009 487 9.00 9.60<br />
Staatskanzlei Protokolle des Regierungsrates 2006–2008 32 1.80 1.80<br />
Strafanstalt Regensdorf *<br />
Insassenakten, Protokolle und Jahresrechnungen etc.<br />
der Kolonie Ringwil<br />
1882–2007 354 7.80 6.50<br />
Steueramt * Steuerakten der Einschätzungsabteilungen 1–14 1909–2004 10 486 60.00 67.80<br />
Abgeschlossene Nacherschliessungen, Auswahl<br />
Abliefernde Stelle Inhalt, Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm<br />
Ablieferungen<br />
Bezirksgericht Pfäffi kon<br />
Jugendanwaltschaft Dielsdorf<br />
Psychiatrische Klinik Schlössli,<br />
Oetwil am See<br />
Swissair Photo und Vermessungen<br />
AG, <strong>Zürich</strong><br />
Gesuche, Beschwerden, Rekurse, Spruchbücher und<br />
Prozessakten des Bezirksgerichts Pfäffi kon<br />
Spruchbücher und Strafuntersuchungsakten der<br />
Jugendanwaltschaft Dielsdorf<br />
Krankenakten von Patientinnen der Psychiatrischen<br />
Klinik Schlössli<br />
Lfm<br />
Endarchiv<br />
1936–1992 833 18.40 17.40<br />
1858–1994 129 1.90 1.90<br />
1927–1988 4 826 17.00 16.80<br />
SwissairLuftbilder des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 1981 1 287 1.20 0.70<br />
31
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Individuelle Kundendienste<br />
Personelles<br />
Die Wechsel von Thomas Neukom in die Überlieferungsbildung<br />
und von Eveline Isler in die Kundendienste sind oben im<br />
Abschnitt Amtsleitung, Personelles, referiert. Ab Ende September<br />
fanden zahlreiche Sitzungen und Instruktionen statt,<br />
um die Wechsel optimal vorzubereiten.<br />
Auf den 1. Februar trat Karin Huser die neu geschaffene<br />
wissenschaftliche Stelle (80 %) an, nachdem sie schon seit<br />
Juni 2008 ein Kleinpensum von 20 % mit den gleichen Hauptaufgaben<br />
– Aufsicht und Beratung im Lesesaal, Beantwortung<br />
von schriftlichen Anfragen – versehen hatte (vgl. die ausführlichen<br />
Angaben im <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 28–29).<br />
Ende August wurden Eva Schönhauser und Paul Hösli pensioniert.<br />
Eva Schönhauser trat auf den 1. April 1991 mit einem Pensum<br />
von 50 % in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s ein. Sie blieb<br />
während mehr als 20 Jahren ihren Aufgaben für die Präsenzbibliothek<br />
treu. In dieser Zeit erfasste sie tausende von Büchern<br />
und Broschüren mit wechselnder Technik. Zu Beginn<br />
ihrer Tätigkeit wurden die Karten des Kreuzkataloges noch per<br />
Schreibmaschine geschrieben. Danach folgte der Kartenausdruck<br />
mit Hilfe einer Datenbank. Die grösste Umstellung folgte<br />
aber zweifellos 2003: Der Zettelkatalog wurde eingestellt,<br />
und die Archivbibliothek trat dem Bibliotheksverbund IDS Universität<br />
<strong>Zürich</strong> bei. Wir danken Eva Schönhauser für ihre geleistete<br />
Arbeit auf Papier und in elektronischer Form und wünschen<br />
ihr für die Zukunft alles Gute.<br />
Paul Hösli nahm seine Tätigkeit im <strong>Staatsarchiv</strong> im Rahmen<br />
eines Arbeitseinsatzes am 19. Februar 2003 auf, zunächst mit<br />
einem Pensum von 60 %, ab Februar 2004 mit 50 %. Als gelernter<br />
Schriftsetzer kümmerte er sich mit Präzision um die<br />
Beschriftung aller Medien der Bibliothek, broschierte Zeitschriften<br />
und Zeitungsartikel und nahm auch kleinere Reparaturen<br />
an Büchern vor. Per Anfang 2007 überführten wir seine<br />
befristete Teilzeitstelle in den ordentlichen Stellenplan, und ab<br />
April 2007 konnte er unter Übernahme einer zusätzlich frei<br />
werdenden festen Teilzeitstelle sein Pensum auf 100 % erweitern.<br />
Dabei übernahm er zusätzlich Tätigkeiten in der Aktenaushebung<br />
und im Hausdienst. – Paul Hösli hatte im Rahmen<br />
seines Arbeitseinsatzes bewiesen, dass er nicht auf ein Abstellgleis<br />
gehörte, obwohl er schon 60 Jahre alt war. Und wir<br />
hatten die Möglichkeit, ihn dafür mit einer festen Anstellung zu<br />
belohnen. Auch Paul Hösli danken wir für seine Arbeiten am<br />
Bibliotheksbestand sowie für seine Dienste an der «Kundenfront»<br />
und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.<br />
32
Abteilungen<br />
Die Stellen unserer beiden Pensionierten konnten wir auf<br />
den 1. September mit Melanie Eugster (50 %) und Roland Rüfli<br />
(90 %) besetzen.<br />
Melanie Eugster, geboren 1992, wohnhaft in Urdorf, absolvierte<br />
nach der Schulzeit in St. Gallen ihre Ausbildung zur Informations-und<br />
Dokumentationsassistentin am <strong>Staatsarchiv</strong><br />
des <strong>Kanton</strong>s Appenzell Ausserhoden. Anschliessend besuchte<br />
sie die Berufsmaturitätsschule und schloss diese im Juli<br />
des Berichtsjahres mit Erfolg ab.<br />
Roland Rüfli, geboren 1955, wohnhaft in Rheinau, schloss<br />
seine Ausbildung als dipl. Psychiatriepfleger an der Krankenpflegeschule<br />
Rheinau ab. Nach mehreren Jahren Tätigkeit als<br />
Psychiatriepfleger war er in verschiedenen bauhandwerklichen<br />
Berufen im Zürcher Weinland sowie im Getränke- und<br />
Weinhandel in Schaffhausen und der Staatskellerei Rheinau<br />
tätig. Roland Rüfli verstärkt den Hausdienst und steht neben<br />
den Tätigkeiten für die eigene Abteilung noch zu 20 % der Abteilung<br />
Überlieferungsbildung für Transporte zur Verfügung.<br />
Der alljährliche Teamanlass wurde dieses Jahr am 13. September<br />
durchgeführt. Da sich die ganze Belegschaft am frühen<br />
Nachmittag in Affoltern am Albis zur Besichtigung des<br />
Sammlungszentrums des Schweizerischen Nationalmuseums<br />
traf, bot sich die Durchführung des Teammorgens in der gleichen<br />
Gemeinde an. Passend zum «Jahr des Waldes» leisteten<br />
alle einen Arbeitseinsatz mit Säge und Gertel beim Auslichten<br />
eines seit dem Sturm Lothar aufgewachsenen Waldstücks.<br />
Förster Ueli Müller leitete uns an und vermittelte uns auch einen<br />
interessanten Einblick in die Praxis des Waldbaus. Für die<br />
perfekte Organisation des Anlasses und die reichhaltige Verpflegung<br />
in einer Waldhütte sorgte unsere Archivbesucherin<br />
Theres Meili, Hedingen. Besten Dank!<br />
Benutzung<br />
Allgemeines<br />
Von den 18 Arbeitsplätzen im Lesesaal Originale wurden die<br />
drei hintersten Plätze ab Februar für die Mitarbeitenden des<br />
Projekts Elektronische Rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong> reserviert.<br />
Im Bibliothekslesesaal blieb weiterhin der hinterste Drittel<br />
der Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden des Projekts TKR<br />
reserviert. In beiden Sälen genügte das Platzangebot für die<br />
übrigen Kunden auch ohne diese Plätze. Im April wurden die<br />
drei PC im Lesesaal Repertorien, an denen die Kunden recherchieren,<br />
ersetzt und grössere Bildschirme beschafft. Bis<br />
Ende Mai wurde das neue Erscheinungsbild der Direktion<br />
(steigender Löwe, quadratische Flagge) überall im Publikumsbereich<br />
auf den Anschriften realisiert.<br />
Bei allen Lesesaal-Tischen wurden im September die für<br />
die Kunden unter Umständen nicht ungefährlichen Unterkanten<br />
abgeschliffen und geölt. Die Oberkanten der bisherigen<br />
konventionellen Stühle waren für die Schäden an den Tischen<br />
verantwortlich, weshalb alle Stühle durch Bürodrehstühle ersetzt<br />
wurden. Von Kundenseite gingen dazu positive Rückmeldungen<br />
ein.<br />
In der warmen Jahreszeit akzentuierte sich das Problem<br />
des kontrollierten Klimas im Lesesaal Originale. Obwohl die<br />
gemessenen Werte überwiegend zwischen 22° C und 23° C<br />
lagen, wurden die Temperaturen von verschiedenen Lesesaalkunden<br />
als kühl empfunden. Während des ganzen Sommers<br />
wurden Messungen vorgenommen und phasenweise Versuche<br />
mit geänderten Temperatureinstellungen durchgeführt,<br />
um die Auswirkungen auf die Stabilität des Systems und auf<br />
die Befindlichkeit der Lesesaalbesucher zu prüfen. Als Resultat<br />
der Versuchsreihen und als Kompromiss zwischen den<br />
optimalen klimatischen Bedingungen für die Archivalien und<br />
den Bedürfnissen der Kundschaft wurde schliesslich festgelegt,<br />
dass fortan im Sommerhalbjahr (April bis September) die<br />
Temperatureinstellung um ein Grad auf 23° C angehoben, im<br />
Winterhalbjahr (Oktober bis März) jedoch die Einstellung auf<br />
22° C belassen wird.<br />
Im Berichtsjahr wurden die nötigen Schritte unternommen,<br />
um auch die Prozesse der Benutzung mit dem integrierten Archivinformationssystem<br />
scopeArchiv abzuwickeln. Dank der<br />
elektronischen Benutzerführung werden die Benutzerdaten<br />
zentral verwaltet und einfacher bewirtschaftet werden können,<br />
u. a. für statistische Auswertungen. Ausserdem wird das interne<br />
und externe Bestellwesen von Archivunterlagen elektronisch<br />
erfolgen können. Die Inbetriebnahme des elektronischen Bestellschalters<br />
ist für das erste Quartal 2012 geplant.<br />
Website und Online-Datenbanken<br />
Die Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s www.staatsarchiv.zh.ch wurde<br />
fortlaufend aktualisiert und um neue Beiträge ergänzt. Zudem<br />
wurden die Bereiche «<strong>Kanton</strong>sbehörden» (vgl. dazu den Bericht<br />
der Abteilung Überlieferungsbildung) und «Recherche» komplett<br />
überarbeitet. Aufgrund der Veränderungen im Bereich der<br />
digitalen Recherchemöglichkeiten auf unserer eigenen Online-<br />
Datenbank http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch und auf dem<br />
Archivportal www.archivesonline.org drängten sich eine neue<br />
Darstellung und der Ausbau der Hilfestellungen zur Recherche<br />
33
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
auf. Die verschiedenen Möglichkeiten der Onlinerecherche<br />
werden jetzt genauer beschrieben. Zudem haben wir direkte<br />
Zugänge («Quicklinks») zu unseren wichtigsten digital verfügbaren<br />
Beständen (Regierungsratsprotokolle, Karten und Pläne<br />
usw.) geschaffen.<br />
Webstatistiken<br />
Bisher haben wir nur die Gesamtzahl der Besuche unserer<br />
Website www.staatsarchiv.zh.ch erfasst. Diese Zahl verringerte<br />
sich gegenüber den Vorjahren deutlich auf 81 513 (2010:<br />
130 934; 2009: 154 566; 2008: 166 950). Dabei betrug die Zahl<br />
der Besuche, die länger als drei Minuten dauerten, im Berichtsjahr<br />
16 985 (21 % der Gesamtzahl; 2010: 23 783 = 18 %).<br />
Insgesamt wurden 850 784 Seiten aufgerufen (2010: 842 467),<br />
was durchschnittlich etwas mehr als 10 Seiten pro Besuch<br />
entspricht (2010 gut 6 Seiten pro Besuch). Im Jahresverlauf<br />
blieb die Anzahl der Besuche pro Monat in einer stabilen<br />
Bandbreite zwischen 6 000 und 8 000. Die Zahl der längeren<br />
Besuche (mehr als drei Minuten) stieg im Lauf des Jahres dagegen<br />
ziemlich kontinuierlich an, von einem Monatsschnitt im<br />
ersten Quartal von 1168 auf einen Schnitt im vierten Quartal<br />
von 1770. Stark rückläufig waren hingegen im Jahresverlauf<br />
die Seitenaufrufe pro Monat (durchschnittlich 118 489 im ersten<br />
Quartal, 48 976 im vierten Quartal). Der sich insgesamt<br />
zeigende Rückgang der Nutzung unserer Website ist unter anderem<br />
wohl darauf zurückzuführen, dass diese im Gegensatz<br />
zu früher keine eigentlichen Recherchemöglichkeiten mehr<br />
enthält, sondern oft nur noch als Einstieg zu den verschiedenen<br />
Datenbanken genutzt wird.<br />
Aufgrund dieses Splits zwischen Website und Findmitteln<br />
erheben wir nun auch statistische Angaben zur Online-Archivdatenbank<br />
http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch. Die Gesamtzahl<br />
der Besuche betrug 65 359, wovon 11 029 Besuche länger<br />
als drei Minuten dauerten. Insgesamt wurden 2 349 361<br />
Seiten aufgerufen, pro Besuch also durchschnittlich 36 Seiten.<br />
Dass dieser Wert deutlich höher liegt als bei der Website, erstaunt<br />
nicht weiter, da auch eine einfache Archivrecherche<br />
rasch über mehrere Seiten geht, wogegen auf der Website<br />
meist nur bestimmte Seiten aufgerufen werden. Interessant<br />
ist, dass die genannten Zahlen nicht nur eigentliche Recherchebesuche<br />
von tatsächlichen Archivbenutzern wiedergeben,<br />
sondern in einem grossen Umfang auch Anfragen und Indexierungsvorgänge<br />
von Suchmaschinen wie Google, Bing usw.<br />
So betragen zum Beispiel die «Besuche» aus Redmond USA<br />
(= Sitz von Microsoft) und Mountain View USA (u. a. Sitz von<br />
Google) 16 014, was fast einem Viertel der Gesamtzahl an Besuchen<br />
entspricht. Um der Anzahl tatsächlicher Recherchen<br />
etwas näher zu kommen, haben wir zusätzlich die Aufrufe von<br />
Detaildatensätzen in der Online-Archivdatenbank gezählt, die<br />
nicht von den grössten Suchmaschinen Google, Bing, Yahoo<br />
oder search.ch stammten. Diese Zahl betrug 103 012 aufgerufene<br />
Detaildatensätze. Im Jahresverlauf zeigte sich eine ganz<br />
markante Steigerung der monatlichen Aufrufe im vierten<br />
Quartal. Von einem monatlichen Durchschnitt von 6 597 in<br />
den ersten drei Quartalen stieg der Wert im vierten Quartal auf<br />
14 545. Es wird interessant sein, die Entwicklung dieser Zahlen<br />
in den nächsten Jahren weiter zu verfolgen.<br />
Erstmals liegen nun auch Zahlen für das Archivportal www.<br />
archivesonline.org (auch: www.archivportal.ch) vor. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> machten insgesamt 13 640 Besucher total 22 698 Besuche<br />
und riefen dabei gesamthaft 459 797 Seiten auf. In der<br />
monatlichen Entwicklung lässt sich der Anschluss neuer Archive<br />
teilweise direkt ablesen (z. B. Graubünden oder Bern im<br />
März bzw. April). Im Oktober stiegen die Zahlen stark an und<br />
blieben auch im November auf deutlich höherem Niveau als<br />
vorher. Für den Spitzenwert im Oktober könnte der Beitritt des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s Genf mit entsprechendem Medienecho verantwortlich<br />
sein. Anderes lässt sich noch nicht schlüssig interpretieren.<br />
Aber längere Datenreihen über mehrere Jahre werden<br />
uns genaueren Aufschluss über die Veränderungen des<br />
Nutzerverhaltens bringen.<br />
Schriftliche Antworten<br />
Für die Erhebung der nachfolgenden Zahlen wurden die Definitionen<br />
der «Benutzungsstatistik der Schweizer Archive», erlassen<br />
von der Archivdirektorenkonferenz, <strong>2011</strong> im Rahmen<br />
eines Pilots erstmals angewandt, und auch die dort verwendete<br />
Begrifflichkeit wurde übernommen.<br />
Im Berichtsjahr wurden 648 (Vorjahr: 811) schriftliche Antworten<br />
erteilt. In die Schweiz wurden 464 (Vorjahr: 528) und<br />
ins Ausland 184 (Vorjahr: 283) Antworten verschickt, darunter<br />
148 nach Europa (nach Deutschland 105, Frankreich 12, Österreich<br />
und Italien je 8, Grossbritannien 4, Tschechien 3, Norwegen<br />
2 und nach Dänemark, dem Fürstentum Liechtenstein,<br />
Irland, Litauen, den Niederlanden und Schweden je 1). Die<br />
restlichen 36 Antworten gingen in andere Kontinente, nämlich<br />
nach den USA 21, Kanada 5, Brasilien 3, Argentinien 1, Chile 1,<br />
nach Australien 3, Neuseeland 1 und nach Israel 1.<br />
Auf Verlangen von Zivilstandsämtern wurden 77 Kopien<br />
(oder Fotografien) aus älteren, im <strong>Staatsarchiv</strong> aufbewahrten<br />
34
Abteilungen<br />
Familienregistern angefertigt und verschickt. Mitte Jahr wurde<br />
von den Kundendiensten eine alte Kompaktkamera der Reprostelle<br />
wieder in Betrieb genommen, um rasch und unkompliziert<br />
Gebrauchskopien erstellen und per EMail versenden<br />
zu können. Durch den Einsatz der Kamera wird der Zeitaufwand<br />
reduziert, die Kundenbedürfnisse lassen sich rascher<br />
befriedigen, und vor allem werden die Originale geschont.<br />
Leihverkehr<br />
Der Leihverkehr an Ausstellungen beschränkte sich dieses<br />
Jahr auf eine Ausleihe (Vorjahr: 3 Ausleihen). Zum Thema<br />
«Soldatenweihnacht während des Zweiten Weltkriegs in der<br />
Schweiz», präsentiert in einer Vitrine im Historischen Museum<br />
Basel (13. Nov. <strong>2011</strong> bis 13. Jan. 2012), wurde die Kartonhülle<br />
eines Soldatenpäckleins aus dem Jahr 1939 beigesteuert.<br />
Die Zahl der Benutzer/innen von Archivalien blieb gegenüber<br />
dem Vorjahr praktisch gleich, während die Zahl der Benutzer/innen<br />
der Bibliothek und der Druckschriftensammlung<br />
um 30 und die Zahl der Lernenden um 11 zurückgingen. 143<br />
der 4034 Benutzungstage betrafen Benutzer/innen mit Wohnsitz<br />
im Ausland.<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />
An insgesamt 27 Führungen (Vorjahr: 44) nahmen 362 Personen<br />
teil. Die Nachfrage blieb bei Gruppen aus der kantonalen<br />
Verwaltung und bei den Veranstaltungen für Studierende<br />
praktisch gleich wie im Vorjahr. 12 (Vorjahr: 10) Gruppen aus<br />
der Verwaltung und 8 (Vorjahr: 9) Gruppen von Studierenden<br />
der Universität <strong>Zürich</strong>, der ETH <strong>Zürich</strong>, der Fachhochschule<br />
Chur und von Absolventen der Berufsschule <strong>Zürich</strong> wurden<br />
empfangen. Bei den übrigen Gruppen nahm das Interesse an<br />
Führungen von 25 im Vorjahr auf 7 Veranstaltungen im Berichtsjahr<br />
markant ab.<br />
Folgende allgemein interessierte Gruppen haben wir zu Führungen<br />
empfangen: Zunft Wiedikon, mit Frau Regierungsrätin<br />
Gut (26. Januar), Planungsteam der Burgerbibliothek Bern<br />
(3. Februar), Pöyry Infra AG (9. März), Gemeinderat Hedingen<br />
(11. März), Geschichtsverein Adliswil (25. Juni und 29. Oktober)<br />
und das Kader Document Management der Credit Suisse, <strong>Zürich</strong><br />
(11. November).<br />
Thomas Neukom und Hans Ulrich Pfister führten im November<br />
und Dezember an sechs Abenden den Volkshochschulkurs<br />
«Alte Handschriften lesen» durch.<br />
Lesesaalstatistik<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007<br />
Anzahl Besuchstage 4 034 4 449 4 614 4 768 4 539<br />
Anzahl Besucherkarten 1 039 1 084 1 243 1 216 1 147<br />
Anzahl benutzte Einheiten 11 789 11 063 11 914 11 224 12 650<br />
Benutzungsstatistik: Kundensegmente<br />
Benutzer Archiv (mit Bestellzetteln) 786<br />
Geschichte als Beruf 344<br />
Schüler, Studenten/innen 133<br />
Lizentiats und Masterarbeiten 13<br />
Dissertationen 26<br />
Universitätslehrer 13<br />
Historiker, Journalisten 156<br />
Berufsgenealogen 3<br />
Geschichte als Hobby 425<br />
Familiengeschichtliches Interesse 226<br />
Geschichtliches Interesse 149<br />
Interesse an Hausgeschichte 50<br />
Betroffene 10<br />
Deponenten 1<br />
Verwaltung 6<br />
Benutzer Bibliothek/Druckschriften 217<br />
Lernende 36<br />
Total Benutzerkarten 1039<br />
35
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bibliothek<br />
Im April wurde das im Vorjahr geplante Doubletten-Projekt in<br />
Angriff genommen. Unter der Leitung von Alexandra Schneider<br />
verschob ein Team von fünf Mitarbeitenden innert weniger<br />
Wochen 240 Laufmeter Doubletten aus dem Aussenlager<br />
Milchbuck in die Magazinreserve der Bibliothek. Die Doubletten<br />
werden nun sukzessive im Bibliothekskatalog als Mehrfachexemplare<br />
mit gleicher Signatur und dem Zusatz BD [=<br />
Buch-Doublette] mit Status «nicht verfügbar» nachgewiesen.<br />
Bis zum Jahresende konnten bereits mehr als 1500 BD-Signaturen<br />
erfasst werden.<br />
Die diesjährige Revision des Bibliotheksbestandes wurde<br />
aufgrund der umfassenden Bauarbeiten während der Revisionswoche<br />
nur in reduzierter Form durchgeführt. Die Kontrolle<br />
der Signaturbereiche B und D konnte trotz erheblicher Behinderungen<br />
abgeschlossen werden.<br />
Der Bestand an Druckschriften wuchs in diesem Jahr nicht<br />
nur durch die aktuellen Neuzugänge. Durch Aktenablieferungen<br />
ans <strong>Staatsarchiv</strong> wurde auch eine Vielzahl Druckschriften<br />
mit Erscheinungsjahr vor 2007 aufgenommen. Die Bearbeitung<br />
dieser Bestände wurde wiederum genutzt, um Restanzen<br />
in der Erfassung des Druckschriftenbestandes aufzuarbeiten<br />
und die konservatorischen Massnahmen zu verbessern. Der<br />
gewichtige Bestand III AAh 3 (Pressemitteilungen der Kommunikationsabteilung<br />
des Regierungsrates des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>)<br />
konnte durch vollständigere Exemplare der Jahre 1969–1996<br />
aus einer Ablieferung der Staatskanzlei ergänzt werden.<br />
In der zweiten Jahreshälfte wurde das Beschriftungskonzept<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung Beständeerhaltung überarbeitet<br />
und vereinheitlicht. Die für die Beschriftung der Bibliotheksmedien<br />
vorgesehenen Stellenprozente wechselten mit der<br />
Pensionierung von Paul Hösli zur Abteilung Beständeerhaltung.<br />
Auf der Ebene des Bibliotheksverbundes fand im März die<br />
Umstellung auf die Aleph-Version 20 statt. Der Wechsel ging<br />
ohne Probleme vonstatten. Im Juni erfolgte der Kick-off des<br />
Projektes INUIT (Integration Bibliothekssystem Universität <strong>Zürich</strong>).<br />
Oberstes Projektziel ist die Integration des Informationsverbunds<br />
der Universität <strong>Zürich</strong> in den NEBIS-Verbund zur<br />
Realisierung eines gemeinsamen Verbundkatalogs. Dieses<br />
bibliothekarische Grossprojekt wird im Jahr 2012 auch Einfluss<br />
auf die Arbeit unserer Bibliothek haben. Auf der technischen<br />
Seite wird an vielen Stellen der automatisierten Zusammenführung<br />
der Katalogdaten nachgeholfen werden müssen.<br />
Die organisatorische Betreuung wird nach Abschluss des Projekts<br />
die vergrösserte NEBIS-Verbundzentrale wahrnehmen.<br />
Einen vertieften Einblick in das voraussichtlich zwei Jahre<br />
dauernde Projekt gewährt der Projekt-Blog unter der Adresse<br />
http://blogs.ethz.ch/inuit/.<br />
Wie gewohnt steuerte die Archivbibliothek wiederum<br />
ihren Anteil zur Zürcher Bibliographie der Zentralbibliothek<br />
<strong>Zürich</strong> bei.<br />
Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />
Thomas Neukom arbeitete im VSA-Bildungsausschuss mit,<br />
wo er den Zyklus «Archivpraxis Schweiz» betreut. Er wirkte<br />
ferner in der archivinternen Arbeitsgruppe E-Archiving mit.<br />
Lilian Casanova arbeitete Angaben aus der Wappensammlung<br />
Hans Kläui in die Wappennachweiskartei ein. Der Abgleich<br />
zwischen der Wappensammlung und der Nachweiskartei<br />
ist bis zur Hälfte gediehen.<br />
Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank<br />
ist im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte<br />
referiert.<br />
Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />
Viele kleinere und grössere Werke wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />
zuhanden der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle).<br />
Zahlreiche weitere Publikationen wurden als Belegexemplare<br />
oder als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen<br />
und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit<br />
ganz herzlich gedankt.<br />
Bibliothek<br />
Anzahl katalogisierte Monographien 1072<br />
Anzahl katalogisierte Analytica 444<br />
Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 211<br />
Total katalogisierter Zuwachs 1727<br />
Im IDS-Katalog ist eine grosse Zahl von laufenden Reihen erfasst<br />
Anzahl fortlaufende Druckschriften 373<br />
Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 281<br />
Total fortlaufende Publikationen (13 eingestellt, 30 neu) 654<br />
36
Abteilungen<br />
Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong> (Bibliothek)<br />
Heinrich Bachofner, Fehraltorf<br />
Die Friedliweid. Hof und Familienchronik der Familien Bachofner in der Friedliweid Fehraltorf<br />
Walter Baumann, Dürnten<br />
Dürnten in alten Ansichten<br />
Peter Bertschinger, Bülach Barshingers in America. A genealogical history of Barshingers families in America since 1735<br />
Elisabeth DubnoLoeffl er, Flaach<br />
Urahne, Grossmutter, Mutter und Kind<br />
Hubert Foerster, Fribourg Die eidgenössische Militärsanität während der Mediation 1803–1813/15. Die Freiburger Militärärzte zur Zeit der Mediation (1803–1813/15)<br />
Dolly Forster, Regensdorf Hans Heinrich Bluntschli. Memorabilia Tigurina oder Merkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft <strong>Zürich</strong>, <strong>Zürich</strong> 1742<br />
David Hess, Berikon<br />
Nachtrag 1998 zur Stammliste der Familie Hess von <strong>Zürich</strong><br />
Ulrich HuberToedtli, Erlenbach<br />
Wyden, 100 Jahre in den Familien Huber und Syz<br />
Rainer Hugener, <strong>Zürich</strong><br />
Guillaume Tell et la Libération des Suisses<br />
René Kalt, Maur<br />
Am Zürcher Sechseläuten<br />
Arnold Kolp, Dübendorf<br />
Jean Trüb. Biographie eines Dübendorfer Pioniers<br />
Peter Niederhäuser, Winterthur<br />
Schloss Wülfl ingen, Winterthur<br />
Susi SchäppiFrei, Küsnacht<br />
Familienbuch SchäppiFrei<br />
Christian Sieber, Langnau am Albis Interniert in Schweizer Flüchtlingslagern. Tagebuch des jüdischen Autors Felix Stössinger 1942/43<br />
Barbara Stadler, <strong>Zürich</strong><br />
J. C. Lavaters Fremdenbücher. Faksimileausgabe<br />
Felix Stamm, <strong>Zürich</strong><br />
Vorwärts und nicht vergessen. Hundert Jahre 1. Mai im Bild<br />
Mario von Moos, Fehraltorf RegioFamilienforscher, Jg. 22 (2009) – 23 (2010)<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Wallis<br />
Histoire du Valais<br />
Zürcher Turnverband ZTV<br />
150 Jahre turnen im Verein<br />
37
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Beständeerhaltung<br />
Personelles<br />
Der Wechsel von Martina Rohrbach per 30. April ins <strong>Staatsarchiv</strong><br />
des <strong>Kanton</strong>s Thurgau ist oben im Abschnitt Amtsleitung,<br />
Personelles, referiert, ebenso die Wiederbesetzung ihrer<br />
Stelle durch Nicole Klinger per 1. September und die Besetzung<br />
der neuen Stelle einer stv. Abteilungsleiterin durch Ines<br />
Jesche per 1. Oktober.<br />
Das Pensum von Kurt Bickel, Technischer Assistent, wurde<br />
per 1. September von 90 auf 100 Prozent erhöht.<br />
Zum 31. Juli endete das anderthalbjährige Praktikum von<br />
Handbuchbinderin Katharina Brun (60 %) in der Abteilung Beständeerhaltung.<br />
Sie war insbesondere in den Monaten bis zur<br />
Neubesetzung der Abteilungsleitung durch ihr Knowhow und<br />
ihre tatkräftige Unterstützung ein wertvolles Teammitglied der<br />
Beständeerhaltung, unter anderem im Rahmen des Projekts<br />
Aufbereitung Sammlung PLAN. Hierfür gilt ihr unser besonderer<br />
Dank. Die erworbenen Kenntnisse im Bereich der Konservierung<br />
und Restaurierung dienen Frau Brun als Grundlage für<br />
ihr im Herbst gestartetes Studium «Konservierung und Restaurierung»<br />
an der Hochschule der Künste in Bern, wofür wir<br />
Frau Brun alles Gute wünschen.<br />
Ein weiterer Dank geht an all die Mitarbeiter des <strong>Staatsarchiv</strong>s,<br />
die in den vier Monaten, in denen die Abteilung auf die<br />
Abteilungsleitung verzichten musste, durch ihr zusätzliches Engagement<br />
die bestehende Lücke gefüllt und damit für die reibungslose<br />
Fortführung der laufenden Arbeiten gesorgt haben.<br />
Bettina Bollmann absolvierte im Berichtsjahr eine zweitägige<br />
Weiterbildung in Berlin mit dem Thema Restaurierung von<br />
Transparentpapier.<br />
Romano Padeste besuchte eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />
durchgeführte Tagung zu den neuen Weisungen<br />
des Kulturgüterschutzes im Bereich Sicherstellungsdokumentation<br />
sowie ein zweitägiges Kolloquium der Vereinigung<br />
Memoriav zur Zukunft des audiovisuellen Kulturgutes. Zudem<br />
war er CoAutor eines Artikels über das Projekt «Aufbereitung<br />
Sammlung PLAN» (vgl. S. 30).<br />
Peter Gygax belegte einen Computerkursteil, Kurt Bickel<br />
besuchte den Kurs «Alte Handschriften lesen» der Volkshochschule<br />
<strong>Zürich</strong>.<br />
Per Sommer 2013 wird das <strong>Staatsarchiv</strong> einen ersten Ausbildungsplatz<br />
im Bereich der Handbuchbinderei schaffen. Der<br />
Beginn des zweiten Lehrgangs ist für 2015 geplant. Schnupperlehren<br />
für mögliche Bewerberinnen und Bewerber werden<br />
wir bereits im Lauf des Jahres 2012 anbieten (weitere Details<br />
vgl. oben im Abschnitt Amtsleitung, Personelles). In Vorberei<br />
38
Abteilungen<br />
Projekt «Aufbereitung Sammlung PLAN»<br />
Die Ausstattung von Magazin B 27 C mit neuen StandardPlanschränken<br />
konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Mit<br />
der Magazinierung der aufbereiteten Pläne fahren wir nach<br />
dem bewährten Muster fort: Die normalformatigen Einheiten<br />
werden plan in säurefreien Mappen abgelegt, und diese werden<br />
in den Schränken versorgt. Überformatige Pläne werden<br />
entweder gerollt in säurefreie Kartonhülsen verpackt, die wir in<br />
Regalwannen aus Metall lagern, oder wir legen sie, verpackt in<br />
Mappen, in die Schränke für Grossformate im separaten Magazin<br />
B 38.<br />
Die Teilbestände PLAN A, E, F, J und K konnten im Berichtsjahr<br />
abschliessend bearbeitet werden. Insgesamt betrafen dietung<br />
auf diese Aufgabe werden Alena Dell’Orefice, die im Berichtsjahr<br />
erfolgreich die Berufsmatura erworben hat, und Ines<br />
Jesche 2012 den Basiskurs für Berufsbildner/innen (Lehrmeisterkurs)<br />
absolvieren. In diesem Kurs werden an fünf Kurstagen<br />
in 45 Lektionen neben der Planung und Umsetzung der<br />
betrieblichen Bildung insbesondere die didaktischen Fähigkeiten<br />
geschult.<br />
Anlässlich des Teamtages im September besuchte die Abteilung<br />
die neue Dauerausstellung zur Schweizer Geschichte<br />
im Landesmuseum <strong>Zürich</strong>. Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />
stand, zusammen mit allen anderen Mitarbeitern des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s, die Besichtigung des Sammlungszentrums des<br />
Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern am Albis auf<br />
dem Programm.<br />
Konservierung, Restaurierung<br />
Allgemeines, Infrastruktur<br />
Wie inzwischen üblich, wurden von den Spezialistinnen der<br />
Abteilung auch im Berichtsjahr alle Akteneingänge bei ihrem<br />
physischen Eingang ins <strong>Staatsarchiv</strong> konservatorisch kontrolliert,<br />
d.h. auf Schädlinge und Schimmel überprüft. Wieder wiesen<br />
einige davon Schimmelbefall auf und mussten von einer<br />
Spezialfirma bestrahlt werden.<br />
Ebenso wurden wieder viele schriftliche und mündliche Anfragen<br />
zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung beantwortet.<br />
Im Berichtsjahr wurde eine Klimakammer angeschafft; sie<br />
wird ab März 2012 den Gerätepark der Abteilung ergänzen.<br />
Die Klimakammer ermöglicht das kontrollierte und gleichmässige<br />
Befeuchten von Papier bei maximal 85–95 % relativer<br />
Luftfeuchtigkeit. Durch die schonende Befeuchtung bleiben<br />
Farben und Tinten stabil, während die Feuchtigkeit in das Papier<br />
eindringt und das Papier dadurch entspannt. Dieser Arbeitsschritt<br />
in Kombination mit einem anschliessenden Einpressen<br />
dient vor allem zum Planlegen von Papier.<br />
In Ergänzung zur neuen Klimakammer wurde die Pressfläche<br />
der Hydraulikpresse von 60 x 95.5 cm auf 180 x 95.5 cm<br />
erweitert. Auf diese Weise lassen sich nun auch grossformatige<br />
Pläne einfach planlegen.<br />
Die Anschaffung bzw. Modifizierung dieser beiden Geräte<br />
bringt eine erhebliche Arbeitserleichterung und Zeiteinsparungen<br />
beim Planlegen von Papier. Besonders positiv wird<br />
sich dies auf die Arbeitsabläufe im Projekt «Aufbereitung<br />
Sammlung PLAN» auswirken. Wir gehen davon aus, dass sich<br />
die effektivere Bearbeitung der Pläne auch an den Stückzahlen<br />
ablesen lassen wird.<br />
Projekt «Konservatorische Aufbereitung<br />
herkömmlich verpackter Bestände»<br />
Im Mai 2010 wurde mit der restauratorischen und konservatorischen<br />
Bearbeitung sowie mit der Neuordnung und verzeichnung<br />
der Bestände A und E I begonnen (vgl. <strong>Jahresbericht</strong><br />
2010, S. 34–35). Im Berichtsjahr konnten weitere drei Laufmeter<br />
des Bestandes E I bis und mit Signatur E I 7 fertiggestellt<br />
werden. Bei Bestand A, der die gleiche Bearbeitung erfährt wie<br />
Bestand E I, konnten 1.2 Laufmeter bis und mit Signatur A 7.4<br />
fertiggestellt werden.<br />
Zum Ende des Jahres wurden die Erkenntnisse und Erfahrungen,<br />
die in den vergangenen eineinhalb Jahren bei der Bearbeitung<br />
der beiden Bestände gesammelt werden konnten,<br />
zusammengetragen. Nach deren Auswertung wurden zwei<br />
Änderungen im Arbeitsablauf beschlossen.<br />
Einerseits werden wir ab 2012 den Aufwand bei der Bearbeitung<br />
von Einzelblättern differenzieren. Im Rahmen einer<br />
Vorauswahl werden wir die schlecht erhaltenen Blätter von<br />
den stabilen separieren. Anschliessend erhalten alle Blätter<br />
auf Grundlage ihres Erhaltungszustandes die jeweils geeignete<br />
Behandlung. Da sich der Behandlungsaufwand erheblich<br />
unterscheidet, hoffen wir auf eine deutliche Reduktion des<br />
Gesamtaufwands, die sich positiv auf die Zahl der bearbeiteten<br />
Laufmeter auswirken wird.<br />
Anderseits werden wir die Dauer der bei einigen Blättern<br />
notwendigen Tintenfrassbehandlung reduzieren, um so das<br />
starke Verblassen von Tinten und das Durchschlagen von Besitzerstempeln<br />
einzudämmen.<br />
39
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
se Arbeiten rund 2300 Einheiten. Viele der anschliessend hergestellten<br />
digitalen Bilder sind inzwischen online verfügbar (vgl.<br />
dazu den Quicklink auf der Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s), und<br />
die Grossbilddias mit den ausbelichteten digitalen Daten und<br />
den analogen Bildern sind an einem sicheren Ort aufbewahrt,<br />
ebenso wie die Masterfiles.<br />
Zusätzlich wurden im Dezember zehn überformatige Pläne<br />
aus den Abteilungen A, B, D, G und Q des Planarchivs vor Ort,<br />
also in Magazin B 38, durch das Fachlabor Gubler digitalisiert.<br />
Diese Arbeiten konnten innert eines Arbeitstages durchgeführt<br />
werden.<br />
Sammlung Objekte<br />
In dem Berichtsjahr wurden aus der Sammlung Objekte<br />
(Sammlung OBJ) 60 Einheiten gereinigt und bei Bedarf fachgerecht<br />
verpackt. Diese Arbeiten waren aufwändig, weil jedes<br />
Objekt Besonderheiten aufweist. An die Verzeichnung schlossen<br />
wir die Herstellung von reprofähigen digitalen Bildern an;<br />
sie bilden nicht nur die Grundlage für die Illustration des vorliegenden<br />
<strong>Jahresbericht</strong>s, sondern vor allem sind sie nun online<br />
verfügbar und können jederzeit einbezogen werden in<br />
unterschiedlichste Forschungen.<br />
Arbeiten an anderen Beständen<br />
Die Signaturen der Bestände T (4.9 Lfm.) und UU (16 Lfm.) wurden<br />
dem neuen Verzeichnungsregelwerk angepasst, und im<br />
Rahmen der Umsignierung wurden die Bestände konservatorisch<br />
und restauratorisch bearbeitet.<br />
Bei Bestand U wurde mit der konservatorischen und restauratorischen<br />
Bearbeitung begonnen. Im Berichtsjahr konnten<br />
insgesamt 13.4 Laufmeter bearbeitet werden.<br />
Bestand W II 91, Klinik Hohenegg, wurde im Berichtsjahr einer<br />
konservatorischen Neuverpackung unterzogen (37.9 Lfm.).<br />
Weiter wurden die Bestände RR I und MM neu verzeichnet<br />
und neu etikettiert. Die Massnahmen am Bestand RR I umfassten<br />
zudem einige restauratorische Eingriffe an den Einbänden<br />
bzw. zahlreiche Neubindungen. Die Arbeiten an beiden<br />
Beständen werden erst im Lauf des kommenden Jahres<br />
abgeschlossen.<br />
Video fortgeführt werden. Die inzwischen verfügbare Infrastruktur<br />
konnte durch die Abteilungen Überlieferungsbildung<br />
und Aktenerschliessung für die Beurteilung von audiovisuellen<br />
Medien aus Ablieferungen verwendet werden. Daneben<br />
konzentrierten sich die Arbeiten auf die Erschliessung und<br />
Neuverpackung der Sammlung Swissair-Luftbilder des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong>, die 1287 Aufnahmen einer Gesamtbefliegung des<br />
<strong>Kanton</strong>s aus dem Jahre 1981 umfasst, sowie auf die Vorarbeiten<br />
zur Verzeichnung und Neuverpackung der Fotosammlung<br />
des Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL und der<br />
Fotosammlung Haagmans.<br />
Mikroverfilmung<br />
Im Berichtsjahr haben wir damit begonnen, den Zustand der<br />
über 7000 Sicherheitsfilme zu überprüfen, die seit 1958 mehrheitlich<br />
durch das <strong>Staatsarchiv</strong>, teilweise aber auch durch externe<br />
Dienstleister hergestellt wurden. Mittels einer 10-Prozent-Stichprobe<br />
wollen wir uns ein detailliertes Bild machen<br />
vom Zustand dieser Filme (Schärfe, Dichte, Zustand des Trägermaterials<br />
etc.). Die Ergebnisse dieser Zustandsanalyse<br />
werden die Basis bilden für weiterführende Untersuchungen<br />
von ungenügenden, unvollständigen, gefährdeten und qualitativ<br />
nicht mehr den heutigen Standards entsprechenden Teilbeständen<br />
dieser Sammlung in den kommenden Jahren sowie<br />
für die Planung künftiger Mikroverfilmungs-Projekte.<br />
Neben diesen sehr umfangreichen Arbeiten wurde für das<br />
Editionsprojekt «Zürcher Schulumfrage 1771/1772» (eSUZH)<br />
ein kleineres Verfilmungsprojekt durchgeführt.<br />
Reproduktionen<br />
Mit der 2010 angeschafften digitalen Reproausrüstung wurden<br />
im Berichtsjahr insgesamt 95 Reproduktionsaufträge für<br />
Kunden im Auftrag der Abteilung Individuelle Kundendienste<br />
abgewickelt, was gegenüber dem Vorjahr (85) einen leichten<br />
Anstieg bedeutet. Deutlich angestiegen ist dabei die Anzahl<br />
der erstellten Digitalaufnahmen (<strong>2011</strong>: 490 Aufnahmen gegenüber<br />
390 im Vorjahr). Dies hängt im Wesentlichen damit zusammen,<br />
dass einige recht umfangreiche Aufträge intern abgewickelt<br />
werden konnten.<br />
Kompetenzzentrum AV-Medien<br />
Der 2010 begonnene Aufbau einer Infrastruktur für die Wiedergabe<br />
von AV-Medien konnte <strong>2011</strong> mit der Übernahme verschiedener<br />
gebrauchter Geräte aus dem Bereich Film und<br />
40
Abteilungen<br />
41
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Editionsprojekte<br />
Überblick, Allgemeines<br />
Die beiden Grossprojekte der Abteilung, TKR und eRQZH,<br />
sind mittlerweile etabliert und auf Kurs; doch galt es weiterhin,<br />
mit neuen Projekten und Online-Publikationen in die Öffentlichkeit<br />
bzw. in die entscheidende Phase ihrer Lancierung zu<br />
treten.<br />
Im Rahmen des Projekts Transkription und Digitalisierung<br />
von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen<br />
seit 1803 TKR wurden weiter Beschlüsse transkribiert und<br />
elektronisch publiziert. Gleichzeitig wurde die erste Etappe<br />
der Digitalisierung und Aufbereitung der gedruckten Protokolle<br />
des 20. Jahrhunderts abgeschlossen.<br />
Für die Elektronische Rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong> eRQZH<br />
standen die Einarbeitung der drei neuen wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter/innen sowie die Erarbeitung der nötigen Grundlagen<br />
(inklusive Entwicklung eines Prototyps für das Webportal)<br />
im Zentrum.<br />
Die Kunstdenkmälerinventarisation KDI war mit der Realisierung<br />
von Band VI «Die Grossstadt <strong>Zürich</strong> zwischen 1860<br />
und 1940» befasst. Ende Oktober wurde das Manuskript von<br />
Band V «Die Ausgemeinden der Stadt <strong>Zürich</strong> bis 1860» von der<br />
Redaktionskommission angenommen, und es konnte mit den<br />
redaktionellen Schlussarbeiten zur Publikation begonnen werden<br />
(Vernissage: Ende November 2012).<br />
Hans Ulrich Pfister setzte seine Arbeiten an der Ehedatenbank<br />
(Projekt EDB) fort.<br />
Wie im letzten <strong>Jahresbericht</strong> angekündigt, wurde eine erste<br />
Tranche der Zürcher Stillstandsprotokolle des 17. Jahrhunderts<br />
(Projekt eStPZH) online publiziert.<br />
Ebenso wurden im Rahmen der elektronischen Edition der<br />
Zürcher Schulumfrage 1771/1772 (Projekt eSUZH) erste Transkripte<br />
auf der Datenbank veröffentlicht.<br />
Schliesslich konnten auch die Projekte zur digitalen Edition<br />
der Offiziellen Zürcher Gesetzessammlung seit 1803 (Projekt<br />
eOSZH) sowie der kantonalen Wahl- und Abstimmungsergebnisse<br />
(eWAZH) konkretisiert werden.<br />
Um diese verschiedenen Editionsvorhaben einem Fachpublikum<br />
zu präsentieren und über Fragen und Perspektiven zu<br />
debattieren, führten wir Ende Januar in Kooperation mit dem<br />
Institut für Computerlinguistik ICL der Universität <strong>Zürich</strong> einen<br />
Workshop zum Thema «Sprachtechnologie und Informationsaufbereitung<br />
für das digitale Archiv» durch. In diesem Rahmen<br />
stellten Margit Gigerl und Christian Sieber die beiden Grossunternehmen<br />
TKR und eRQZH vor. Martin Volk vom ICL präsentierte<br />
das Projekt «Text+Berg», in dem die seit 1864 er<br />
scheinenden Jahrbücher des Schweizer Alpen-Clubs SAC<br />
maschinenlesbar gemacht und online gestellt werden. Adelheid<br />
Jann, Schweizerisches Bundesarchiv, erläuterte die Digitalisierungsprojekte<br />
und -strategie des Bundesarchivs, die<br />
Bruno Eugster, Geschäftsführer der Firma DTI, schliesslich an<br />
der Umsetzung der Digitalisierung des Bundesblattes konkret<br />
ausführte. Die von allen Teilnehmenden geschätzte Möglichkeit<br />
des fachlichen Austauschs soll in einem ähnlichen Rahmen<br />
wiederholt werden.<br />
Eine Gelegenheit, erstmals alle Mitarbeitenden der (in verschiedener<br />
Hinsicht heterogenen) Abteilung zu einem gemeinsamen<br />
Anlass zu versammeln, bot der Betriebsausflug<br />
vom 13. September. Unter Anleitung des OK-Teams eRQZH<br />
konnten bei einem Boule-Turnier auf dem «Monte Diggelmann»<br />
oberhalb der Universität Irchel und einem gemeinsamen<br />
Mittagessen mit anschliessendem historischem Spaziergang<br />
in Affoltern am Albis Kontakte geknüpft werden.<br />
Von Juni <strong>2011</strong> bis Februar 2012 nimmt Margit Gigerl an der<br />
«Grundausbildung für Führungskräfte» des Personalamts des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> teil.<br />
Transkription und Digitalisierung<br />
von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und<br />
Regierungsratsbeschlüssen seit 1803<br />
(Projekt TKR)<br />
Personelles<br />
Auch im Berichtsjahr kam es im TKR-Team zu verschiedenen<br />
personellen Änderungen. Um sich dem Abschluss ihres Studiums<br />
zu widmen oder neuen beruflichen Herausforderungen<br />
zu stellen, haben Marina Lienhard (mld) Ende Januar, Johanna<br />
van der Sluys (jvs) Ende Mai, Martina Läubli (mal) Ende Juni<br />
sowie Reinhard Benedikt Pestalozzi (rbp) Ende September<br />
ihre Transkriptionstätigkeit beendet. Für ihren Beitrag zur Edition<br />
und ihr Engagement danken wir allen vier Mitarbeitenden<br />
herzlich und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.<br />
Vier neue Mitarbeiterinnen nahmen am 1. November ihre<br />
Arbeit für das TKR-Projekt auf:<br />
Elisa Ferrete, Jg. 1986, wohnt in Aarau, wo sie auch die<br />
<strong>Kanton</strong>sschule besucht hat. Sie studiert seit 2007 an der Universität<br />
<strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte, Anglistik und Politikwissenschaft,<br />
hat im Februar <strong>2011</strong> den BA erworben und im<br />
Anschluss das Master-Studium aufgenommen. Neben mehreren<br />
Auslandaufenthalten war sie mehrmals als Tutorin am Historischen<br />
Seminar beschäftigt.<br />
42
Abteilungen<br />
Julia Luchsinger, Jg. 1987, hat das Gymnasium Enge besucht<br />
und wohnt in <strong>Zürich</strong>. Seit 2009 studiert sie an der Universität<br />
<strong>Zürich</strong> Germanistik und Geschichtswissenschaft. Daneben<br />
war sie bisher in verschiedenen Betrieben als Servicemitarbeiterin<br />
sowie als Call Center Agentin tätig.<br />
Daniela Widmer, Jg. 1990, hat die <strong>Kanton</strong>sschule Wohlen<br />
AG besucht und wohnt in <strong>Zürich</strong>. Sie studiert seit <strong>2011</strong> an der<br />
hiesigen Universität Medienwissenschaften, Politikwissenschaft<br />
und Betriebswirtschaft. Sie war bereits mehrfach im<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> als Aushilfe für die Aktenerschliessung tätig, zudem<br />
für das Pilotprojekt zur elektronischen Edition der Zürcher<br />
Schulumfrage (vgl. weiter unten).<br />
Sara Zimmermann, Jg. 1985, stammt aus Glarus und hat<br />
dort die <strong>Kanton</strong>sschule besucht. Sie wohnt in <strong>Zürich</strong>, wo sie<br />
seit 2006 Allgemeine Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft<br />
studiert. Nach dem Erwerb des BADiploms 2010<br />
nahm sie das Masterstudium auf. Sie war unter anderem tätig<br />
im Pflegebereich, in der elektronischen Datenerfassung und<br />
als Modeberaterin, zudem weilte sie für längere Sprachaufenthalte<br />
im Ausland.<br />
Damit sind Ende des Berichtsjahres 13 Mitarbeiter/innen im<br />
Team TKR mit der Transkription der handschriftlichen Protokollbände<br />
des 19. Jahrhunderts beschäftigt.<br />
Überzeugt von den guten Erfahrungen des Vorjahres, haben<br />
wir mit drei weiteren Zivildienstleistenden mehrmonatige<br />
Einsätze vereinbart. Wer bei uns Zivildienst leisten will, sollte<br />
ein (laufendes oder abgeschlossenes) Studium der Geschichte,<br />
Germanistik oder Rechtswissenschaften vorweisen und<br />
sich aufgrund der benötigten Einarbeitungszeit für mindestens<br />
drei Monate verpflichten können. Die «Zivis» unterstützen<br />
die Projektleitung vorwiegend im Bereich der Qualitätssicherung<br />
durch Korrekturlesen resp. Kollationieren der Transkripte.<br />
Daneben werden sie für die digitale Bildbearbeitung sowie für<br />
administrativorganisatorische Belange eingesetzt.<br />
In die Fussstapfen des ZivildienstPioniers im <strong>Staatsarchiv</strong>,<br />
Moritz Wagner, der seinen Dienst per 28. Januar beendete (siehe<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>, S. 37–38), trat vom 31. Januar bis 7. Mai<br />
Donato Raselli, Jg. 1981, der täglich von seinem Wohnort Bern<br />
nach <strong>Zürich</strong> pendelte. Donato Raselli hat von 1998–2004 das<br />
<strong>Kanton</strong>ale Lehrer/innenSeminar in Rickenbach SZ besucht<br />
und das Lehrerdiplom für die Primarstufe erworben. Ab 2004<br />
studierte er Geschichte und Erziehungswissenschaften in<br />
Bern und schloss 2010 mit einer Masterarbeit ab zum Thema<br />
«Wandel der heilpädagogischen Praxis und Konzepte im Zuge<br />
sozialstaatlicher Entwicklung der Schweiz im 20. Jahrhundert.<br />
Das Heim Oberfeld in Marbach SG – eine Fallstudie». Donato<br />
Raselli absolvierte nach zahlreichen Einsätzen, u. a. als Trockenmaurer<br />
bei der Stiftung UmweltEinsatz Schweiz und als<br />
Grabungshelfer beim Archäologischen Dienst des <strong>Kanton</strong>s<br />
Bern, im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> seine letzten Diensttage.<br />
Seinen ersten Zivildiensteinsatz machte hingegen sein Nachfolger<br />
Arthur Brunner, Jg. 1991, vom 20. Juni bis 30. September.<br />
Nach dem Besuch des Gymnasiums in St. Gallen 2003 bis 2009<br />
begann Arthur Brunner 2010 mit dem Studium der Rechtswissenschaften<br />
an der Universität <strong>Zürich</strong>. Von September bis Dezember<br />
2009 war er im Rahmen eines Praktikums im Stiftsarchiv<br />
St. Gallen mit der Übersetzung von Quellen beschäftigt und arbeitete<br />
an der Digitalisierung des Urkundenbestandes der Abtei<br />
Pfäfers mit. Arthur Brunner ist aktiver Handballer und Handball<br />
Schiedsrichter in der obersten Schweizer Liga.<br />
Vom 1. Oktober bis 22. Dezember wurden die Editionsprojekte<br />
schliesslich kenntnisreich von Björn Koch, Jg. 1978, unterstützt.<br />
Er wohnt in <strong>Zürich</strong> und hat sein Studium der Geschichte,<br />
Philosophie und Politologie an der Universität <strong>Zürich</strong><br />
mit einer Lizenziatsarbeit über «Adolf Hitler zwischen Berechnung<br />
und Überzeugung» 2009 abgeschlossen. Seither ist er<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Alfred EscherBriefedition<br />
und als solcher Bearbeiter des im Berichtsjahr erschienenen<br />
dritten Bandes, «Alfred Eschers Briefwechsel 1843–1848. Jesuiten,<br />
Freischaren, Sonderbund, Bundesrevision». Daneben<br />
arbeitet er an seiner Dissertation über «Alfred Eschers Netzwerk»<br />
bei Joseph Jung an der Universität Freiburg.<br />
Wir danken unseren «Zivis» herzlich für die geleisteten wertvollen<br />
Dienste und ihren Einsatz für die Editionsprojekte.<br />
Inhaltliches<br />
Um alle Regierungsratsbeschlüsse und <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> von 1803 bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts<br />
im vorgegebenen zeitlichen Rahmen bis 2016 online zu<br />
publizieren, führen wir zwei verhältnismässig unterschiedliche<br />
und separate Teilprojekte parallel durch: Einerseits die Transkription<br />
der handschriftlichen Bände des 19. Jahrhunderts<br />
und die eng damit verknüpfte Mikroverfilmung, Digitalisierung<br />
und bildtechnische Aufbereitung der Originalquellen als Faksimile,<br />
anderseits die Digitalisierung der gedruckten Bände des<br />
20. Jahrhunderts mittels OCRScanning und die – die eigentliche<br />
Crux darstellende – Segmentierung und qualitative Optimierung<br />
der Texte.<br />
Unsere versierten Transkriptoren/innen konnten im Berichtsjahr<br />
die Regierungsratsbeschlüsse vom Züriputsch im<br />
43
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
September 1839 bis in die 1850er Jahre und die Protokolle des<br />
Grossen Rates (wie der <strong>Kanton</strong>srat bis zur demokratischen<br />
Verfassung von 1869 offiziell hiess) von seinen Anfängen im<br />
April 1804 bis Ende 1839 bewältigen. Als wichtiges Element<br />
der Qualitätssicherung haben wir das im Vorjahr lancierte Modell<br />
einer zweiten, nachgelagerten Korrekturphase definitiv<br />
eingeführt: Die Transkriptoren/innen lesen in Zweierteams<br />
ihre Transkripte mit einem Pensum von 8 Stunden monatlich<br />
wechselseitig Korrektur, ohne jedoch das Original nochmals<br />
zu kollationieren. Ziel ist es, serielle, formale und Tippfehler<br />
sowie individuelle Fehlermuster zu entdecken und zu korrigieren.<br />
Die gefundenen (vermuteten) Fehler werden farbig markiert<br />
und den Textproduzenten zur Verbesserung wieder zurückgegeben.<br />
Dieses Vorgehen mag auf den ersten Blick umständlich anmuten.<br />
Es zeitigt jedoch, abgesehen von der unmittelbaren<br />
Fehlerkorrektur, auch den Effekt, das Bewusstsein für fremde<br />
wie für eigene Fehlermuster und für editorische Praktiken und<br />
Normen zu schärfen. Zudem gelingt es uns auf diesem Weg,<br />
viele augenfällige Fehler (Sinnentstellungen, ins Auge springende<br />
Tippfehler, die den grössten Teil ausmachen) zu eliminieren.<br />
Auch wenn genuin falsche Transkriptionen ohne eigentliches<br />
Kollationieren meist nicht identifiziert werden können,<br />
stellt im Hinblick auf die gegebenen Ressourcen das nunmehr<br />
praktizierte Modell das mögliche Maximum dar. Bestätigt hat<br />
sich, dass der Korrekturaufwand stark vom jeweiligen Schreiber<br />
resp. der Handschrift wie auch von der Geübtheit der Transkribierenden<br />
abhängt. In diesem Sinn handhaben wir das<br />
Modell flexibel und lesen einzelne Bände eingehender als andere;<br />
ausgewählte werden auch kollationiert.<br />
Im Zusammenhang mit den beschriebenen Qualitätssicherungsarbeiten<br />
haben wir die internen Editionsrichtlinien revidiert<br />
und ein aktualisiertes «TKR-Handbuch» mit zahlreichen<br />
Bildern und Beispielen erstellen lassen. Das gegen 80 Seiten<br />
starke Kompendium wurde mit viel Umsicht und Akribie von<br />
Lukas Messmer erarbeitet.<br />
Im Rahmen des Projekts wurden die Mikrofilme der Protokollbände<br />
des 19. Jahrhunderts durch die Firma Tecnocor in<br />
Kooperation mit ihrer deutschen Partnerin Image Pro digitalisiert,<br />
als A 3-Kopien rückvergrössert und als tiff-Rohdateien<br />
digital geliefert. Unter massgeblicher Mitwirkung unseres<br />
Spezialisten für AV-Medien, Romano Padeste, wurden die<br />
technischen Parameter optimiert und ein mehrstufiges Qualitätssicherungsverfahren<br />
entwickelt. Mit Ende des Berichtsjahres<br />
konnte dieses Teilprojekt abgeschlossen werden, so<br />
dass nun das gesamte handschriftliche Korpus digital und in<br />
Papierform zur Verfügung steht. Insgesamt wurden 264 Mikrofilme<br />
digitalisiert, 230 000 Papierkopien ausgedruckt und<br />
annähernd 250 000 digitale Faksimiles erstellt.<br />
Während die bildtechnische Aufbereitung der digitalen Daten<br />
ebenfalls überwiegend von Romano Padeste und den Zivildienstleistenden<br />
vorgenommen wurde, oblag die Endbearbeitung<br />
der Fotodateien wiederum Rahel Herpich, Carmen<br />
Kuster und Roland Romano von der Abteilung Individuelle<br />
Kundendienste.<br />
Als eigentliches Nadelöhr erwies sich hingegen der Import<br />
der Daten ins Archivinformationssystem. Bis zum Ende des<br />
Berichtsjahres konnten die RRB-Bände MM 2.1 – MM 2.50<br />
(1831–1839) vollständig sowie vier Bände <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle<br />
MM 24.7 – MM 24.10 (Dezember 1830 bis Mai 1832) veröffentlicht<br />
werden. Es handelt sich um rund 12 000 neue Verzeichnungseinheiten<br />
(2010: 7000) mit 23 500 angehängten<br />
Dateien (2010: 14 000), was 11 485 neuen RRB (2010: 6895)<br />
und 606 KRP (2010: –) entspricht. Insgesamt sind damit rund<br />
18 000 Regierungsratsbeschlüsse und 600 Geschäfte des<br />
<strong>Kanton</strong>srates online verfügbar.<br />
Im zweiten Teilprojekt lassen wir die gedruckten Bände<br />
vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1995 digitalisieren und<br />
(halb-)automatisch aufbereiten, damit wir auch diese als Volltexte<br />
für die Online-Recherche verfügbar machen können.<br />
Entsprechend den unterschiedlichen Drucktypen Antiqua<br />
bzw. Fraktur kommen jeweils spezifische automatisierte Texterkennungsverfahren<br />
und -prozesse zur Anwendung. Nachdem<br />
verschiedene Varianten geprüft und gerechnet wurden,<br />
entschlossen wir uns zu einem Modell mit zwei Partnern:<br />
In Zusammenarbeit mit der Firma DTI in Wil SG erfolgte zunächst<br />
die Digitalisierung der RRB 1887–1902 (Fraktur, ca.<br />
8500 Seiten) sowie der KRP 1898–1995 (Antiqua, ca. 135 000<br />
Seiten). In einer zweiten Phase unterzog DTI das Korpus der<br />
<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle einem automatisierten Prozess der<br />
Texterkennung und -aufbereitung mit einer entsprechend trainierten<br />
OCR-Software und einer anschliessenden (nicht unerheblichen)<br />
manuellen Korrekturphase. Die Umsetzung der<br />
komplexen inhaltlichen Struktur sowie unserer hohen Qualitätsansprüche<br />
führten wiederholt zu Anpassungen des Workflows<br />
und der grundlegenden Parameter. DTI erstellte von allen<br />
KR-Protokollbänden auf Ebene der einzelnen Geschäfte<br />
OCR-Texte mit einer Güte von mindestens 99.5 % und lieferte<br />
die digitalen Daten in den drei Formaten «docx», «xml» und<br />
«PDF/A», zudem die vollständigen Metadaten von jedem Band<br />
44
Abteilungen<br />
als Excel-File. Vor der Online-Publikation werden die Daten<br />
noch einer abschliessenden Qualitätssicherung unterzogen,<br />
so dass die Publikation noch einige Zeit beanspruchen wird.<br />
Die in Fraktur gesetzten, mit regelmässigen Antiqua-Titeln<br />
und -Einschüben versehenen RRB 1887–1902 wurden von<br />
Lenz Furrer, Projektmitarbeiter des Instituts für Computerlinguistik<br />
der Universität <strong>Zürich</strong>, unter Anleitung von Martin Volk<br />
bearbeitet und ebenfalls Ende des Berichtsjahres abgeliefert.<br />
Unter Einsatz einer speziellen Software für die Durchführung<br />
einer gemischten Fraktur-/Antiqua-OCR und unter Anwendung<br />
differenzierter sprachtechnologischer Verfahren konnte<br />
die Qualität der digitalen Texte weit über das bei Fraktur übliche<br />
Mass gesteigert werden. Trotzdem werden wir vor der<br />
definitiven Veröffentlichung noch eine weitere Korrekturphase<br />
einschalten.<br />
Wir beabsichtigen, die erarbeiteten digitalen Volltexte nicht<br />
als «hidden OCR» hinter den Digitalisaten der Originale zu verstecken,<br />
sondern wir wollen dasjenige Dokument direkt offenlegen,<br />
auf das der Nutzer bei seiner Suche technisch zugreift.<br />
Ob wir die Bilder der gedruckten Texte zusätzlich publizieren,<br />
hängt von der Textgüte ab, die wir mit den geplanten Zusatzschritten<br />
erzielen.<br />
Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />
<strong>Zürich</strong> (Projekt eRQZH)<br />
Personelles<br />
Die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen, die zusammen<br />
mit dem Projektleiter in einer ersten, achtjährigen Projektphase<br />
fünf Editionseinheiten erarbeiten, haben ihre Stellen am<br />
1. Februar angetreten. Über ihren beruflichen Werdegang und<br />
die geplanten Editionseinheiten informiert der <strong>Jahresbericht</strong><br />
2010 (S. 39–40).<br />
Inhaltliches<br />
Im Berichtsjahr im Vordergrund stand weiterhin die Erarbeitung<br />
der nötigen technischen Grundlagen und Werkzeuge, um<br />
ausgewählte Zürcher Rechtsquellen aus der Zeit vor 1798 online<br />
zu publizieren. Dies geschah einerseits, was die Umsetzung<br />
der Editionsrichtlinien ins digitale Zeitalter anbelangt, in<br />
Zusammenarbeit mit Pascale Sutter, administrative und wissenschaftliche<br />
Leiterin der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen<br />
Juristenvereins, anderseits, was die Entwicklung<br />
eines Webportals anbelangt, das den spezifischen Bedürfnissen<br />
der Rechtsquellen-Edition genügt, unter Einbezug eines<br />
externen Dienstleisters. Alle Prozesse wurden im Rechtsquellen-Team<br />
intensiv besprochen und mit konkreten Beispielen<br />
aus der laufenden Arbeit auf ihre Tauglichkeit geprüft.<br />
Daneben haben die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen<br />
schwergewichtig an ihren Editionseinheiten gearbeitet, indem<br />
sie zentrale Quellenbestände durchgearbeitet und direkt<br />
im Archivinformationssystem verzeichnet haben. Im laufenden<br />
Jahr geschah dies noch ausschliesslich im <strong>Staatsarchiv</strong>;<br />
ab 2012 werden auch die Stadtarchive <strong>Zürich</strong> und Winterthur<br />
in diese Arbeit einbezogen. In diesem Zusammenhang beteiligte<br />
sich das Rechtsquellen-Team mit einem Entwurf für Verzeichnungsrichtlinien<br />
für Bestände aus der Zeit vor 1798 an<br />
der laufenden Arbeit am Erschliessungshandbuch des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />
Die Anforderungen an das Webportal wurden am 21. April<br />
mit Vertretern der Rechtsquellenstiftung auf der Grundlage<br />
einer detaillierten Lösungsübersicht des externen Dienstleisters<br />
diskutiert und diesem anschliessend ein entsprechender<br />
Auftrag für die Entwicklung eines Prototyps erteilt. Der Prototyp<br />
wird, ausgestattet mit den wichtigsten Funktionen (Exportapplikation,<br />
Importschnittstelle, Datenspeicherung, Volltextindexierung,<br />
Suchfunktionen, Weboberfläche, Administrationswerkzeuge),<br />
im kommenden Jahr intern zur Verfügung<br />
stehen und nach einer Testphase weiterentwickelt. Die zentrale<br />
Herausforderung besteht darin, aus der archivischen Verzeichnung<br />
der Metadaten in den Archivinformationssystemen<br />
der beteiligten Archive und den daran angehängten Primärdaten<br />
(Transkriptionen der Quellenstücke) über automatische<br />
Prozesse im Webportal eine Darstellung zu generieren, die<br />
auch bei komplexer Überlieferungssituation eines Quellenstücks<br />
editorischen Ansprüchen genügt. Die Verwendung von<br />
XML schafft hierfür die nötigen Voraussetzungen, wobei die<br />
transkribierten Quellenstücke nach dem Standard der TEI-<br />
Richtlinien ausgezeichnet werden.<br />
Der Leiter hat das Projekt eRQZH an dem vom <strong>Staatsarchiv</strong><br />
gemeinsam mit dem Institut für Computerlinguistik veranstalteten<br />
Workshop «Sprachtechnologie und Informationsaufbereitung<br />
für das digitale Archiv» vom 28. Januar vorgestellt. Das<br />
ganze Team hat am 17. Juni den jährlich stattfindenden internen<br />
Workshop der Rechtsquellenstiftung besucht, der in vergleichender,<br />
ertragreicher Perspektive dem Thema Herrschaftsverhältnisse<br />
in Landvogteien und Gemeinen Herrschaften<br />
gewidmet war.<br />
45
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Projekt KDI)<br />
Im Berichtsjahr war das Team der KunstdenkmälerInventarisation<br />
überwiegend mit der Arbeit an Band VI der Kunstdenkmäler<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong>, «Die Grossstadt <strong>Zürich</strong> zwischen 1860<br />
und 1940», befasst. Nach einer von Januar bis April dauernden<br />
inhaltlichen Einarbeitungsphase erfolgten ab Mai manuskriptbezogene<br />
Recherchen, Fotokampagnen sowie das Verfassen<br />
der ersten Textteile. Es konnte Kapitel 2 zu Topografie<br />
und Stadtentwicklung als Rohmanuskript abgeschlossen<br />
werden. Zudem sind die Quellen und Literaturrecherchen<br />
zum einleitenden historischen Teil abgeschlossen, und für die<br />
jeweiligen Kapitel ist ein Detailkonzept erstellt. Das Kapitel 3.2<br />
zur «Genese und Organisation der Grossstadt» (1860–1890)<br />
ist in Bearbeitung.<br />
Im Inventarteil wurde als erstes das Kapitel 4.1.2, «Technische<br />
Bauten der Infrastruktur», bearbeitet. Die Bereiche Wasserversorgung,<br />
Gaswerke, Elektrizität, Bahnhöfe, Friedhöfe,<br />
Schlachthöfe, Tramdepots und Wartehallen konnten im Rohmanuskript<br />
bereits abgeschlossen werden. Ausstehend sind<br />
noch die Bauten von Feuerwehr, Post, Telefon, Hygiene und<br />
Zeitungen. In Arbeit ist seit August zusätzlich das Kapitel 4.1.3<br />
«Schulhäuser». Hier ging es in erster Linie darum, die zahlreichen<br />
Schulbauten der Stadt nach ihrer architektonischen Bedeutung<br />
zu gliedern, um so eine repräsentative Auswahl zu<br />
treffen. Die wichtigsten Schulhäuser werden monografisch bearbeitet.<br />
Rohmanuskripte bestehen u. a. bereits zum Basteischulhaus<br />
und zum Schulhaus Wolfbach sowie weiteren Quartierschulhäusern.<br />
Am 31. Oktober wurde das Manuskript von Band V von der<br />
Redaktionskommission der Gesellschaft für Schweizerische<br />
Kunstgeschichte angenommen und zur Publikation freigegeben.<br />
Die gewünschten Anpassungen wurden vom KDITeam<br />
ausgeführt, so dass das revidierte Manuskript am 8. Dezember<br />
der Redaktion der GSK zur Publikation übergeben werden<br />
konnte. Der Band «Die Kunstdenkmäler des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />
Neue Ausgabe Band V: Die ‹Ausgemeinden› der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
bis 1860» wird Ende November 2012 anlässlich einer Vernissage<br />
der Öffentlichkeit übergeben.<br />
Die diesjährige Sitzung der Kommission für die Herausgabe<br />
der «Kunstdenkmäler des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» fand am 23. August<br />
erstmals unter dem Vorsitz von Regierungsrat Martin<br />
Graf statt. Ebenfalls neu in der Kommission Einsitz genommen<br />
hat Stefan Gasser, Denkmalpfleger der Stadt Winterthur, der<br />
an die Stelle von Philipp Sarasin getreten ist. Das KDITeam<br />
stellte in einem kurzen Werkstattbericht das detaillierte Konzept<br />
und den Stand der Arbeiten an Band VI vor.<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Ehedaten des 16./17. Jh. (Projekt EDB)<br />
Hans Ulrich Pfister fuhr mit der Überarbeitung der Ehedatenbank,<br />
einem aus dem Legat Ulrich Helfenstein finanzierten<br />
Projekt, fort und erfasste im Lauf des Jahres gegen 2000 zusätzliche<br />
Eheeinträge.<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />
(Projekt eStPZH)<br />
Wie im letzten <strong>Jahresbericht</strong> (S. 42) angekündigt, konnte im<br />
Berichtsjahr ein erster Teil der so genannten Stillstandsprotokolle<br />
online publiziert werden. Die Tektonik der Archivdatenbank<br />
wurde zu diesem Zweck im Bereich der Sammlungen um<br />
die neue Abteilung «Turicensia in anderen Institutionen» (TAI)<br />
erweitert, da die ProtokollOriginale in den Archiven der Evangelischreformierten<br />
Kirchgemeinden aufbewahrt werden und<br />
das <strong>Staatsarchiv</strong> davon lediglich Mikrofilme besitzt, die der<br />
Edition zugrunde gelegt werden. Die erste Tranche umfasst die<br />
relativ ausführlich gehaltenen Protokolle der Kirchgemeinden<br />
Brütten und Hedingen bis 1660. Sie fand am 29. November,<br />
begleitet von einer gemeinsamen Medienmitteilung von Evangelischreformierter<br />
Landeskirche und <strong>Staatsarchiv</strong>, ein erfreuliches<br />
Echo in der Öffentlichkeit.<br />
Verantwortlich für die Transkription der nicht immer leicht<br />
lesbaren Quellen zeichnet der Historiker Beat Frei. Seine Arbeit<br />
an weiteren Protokollen ist bereits soweit fortgeschritten,<br />
dass in absehbarer Zeit Texte von Kirchgemeinden aus allen<br />
Teilen des <strong>Kanton</strong>s online verfügbar sein werden, die die ganze<br />
Bandbreite des Alltags und des Zusammenlebens der Menschen<br />
im Gebiet des damaligen Stadtstaats <strong>Zürich</strong> abdecken.<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Schulumfrage 1771/1772 (Projekt eSUZH)<br />
Wie vorgesehen konnte im Berichtsjahr auch die «Elektronische<br />
Edition der Zürcher Schulumfrage 1771/1772» lanciert<br />
werden. Die Zürcher Schulenquête stellt die erste grössere<br />
systematische Erhebung zum Zustand der Zürcher Landschulen<br />
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dar. In deren<br />
46
Abteilungen<br />
Rahmen wurde ein gedruckter Fragebogen an alle Zürcher<br />
Landpfarrer verschickt. Die in unseren Beständen überlieferten<br />
handschriftlichen Antworten (insgesamt 161 Einzeldokumente<br />
aus 155 Kirchgemeinden) werden auf der Basis von Transkriptionen<br />
der PHZH und des Pestalozzianums von 2006 im Projekt<br />
eSUZH nochmals kollationiert und nach den im <strong>Staatsarchiv</strong> für<br />
Quellen vor 1798 geltenden Editionsregeln überarbeitet. Anschliessend<br />
werden die auf die Bestände E I 21.2– E 21.9,<br />
E II 163– E II 164 sowie A 313.3 verteilten Quellen im Archivinformationssystem<br />
erschlossen und die Transkripte zusammen mit<br />
den Digitalisaten der Originale als PDF/A Dateien online publiziert.<br />
In einer Pilotphase verglichen die TKR-Mitarbeiterin Lotti<br />
Lamprecht und Daniela Widmer zunächst ausgewählte Transkripte<br />
mit dem Original und überarbeiteten diese formal und<br />
inhaltlich. Die für die Projekte TKR und eRQZH bestehenden<br />
editorischen Richtlinien wurden angepasst, zudem fand eine<br />
Regelabstimmung mit dem Projekt eStPZH statt.<br />
Als Bearbeiterin der elektronischen Schulenquête (40%, ab<br />
1. Sept.) konnten wir Carla Roth gewinnen. Frau Roth, Jg. 1987,<br />
wohnt in <strong>Zürich</strong>, wo sie das Gymnasium besuchte. Für ihr Studium<br />
der Geschichte, der Allgemeinen und Vergleichenden<br />
Literaturwissenschaft und der Klassischen Archäologie, das<br />
sie 2006 an der Universität <strong>Zürich</strong> aufgenommen hat, erwarb<br />
sie 2010 den BA. Anschliessend absolvierte sie einen einjährigen<br />
Masterstudiengang in Modern British and European History<br />
an der Universität Oxford. Carla Roth hat mehrere Tutorate<br />
und Semesterassistenzen am Historischen Seminar sowie<br />
am Institut für Komparatistik geleitet und ist aktuell mit der<br />
Konzeption ihrer Dissertation beschäftigt.<br />
Bis Ende des Berichtsjahres wurden die Originale der Zürcher<br />
Schulumfrage 1771/1772 durch die Abteilung Beständeerhaltung<br />
mikroverfilmt und anschliessend digitalisiert. Nach<br />
der Aufbereitung der Bilddaten konnten wir die ersten 26 ausgefüllten<br />
Fragebögen (<strong>Zürich</strong>-Affoltern bis Feuerthalen) online<br />
publizieren.<br />
1. Projekt eOSZH: elektronische Edition – d. h. Digitalisierung,<br />
automatische Texterkennung (OCR), Textaufbereitung<br />
(Segmentierung) sowie Verlinkung und Online-Publikation –<br />
der Offiziellen Gesetzessammlung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> seit Anfang<br />
des 19. Jahrhunderts durch <strong>Staatsarchiv</strong> und Staatkanzlei,<br />
2. Projekt eWAZH: elektronische Edition der Wahl- und Abstimmungsergebnisse<br />
im Projekt «Historisierung der Ergebnisse<br />
von Wahlen und Abstimmungen seit 1869» durch das<br />
Statistische Amt.<br />
Die für das Projekt eOSZH benötigten Ressourcen konnten<br />
wir aufgrund der vorliegenden Informationen und unserer Erfahrungen<br />
noch nicht mit genügender Genauigkeit errechnen.<br />
Digitalisierung und automatische Textaufbereitung werden<br />
massgeblich durch die Qualität der verfügbaren Druckbände<br />
und durch die Tiefe der Erschliessung resp. die Anzahl der<br />
segmentierten Texteinheiten bestimmt. Zudem ist der Personalaufwand,<br />
was inhaltliche Recherchen, Verlinkung der einzelnen<br />
Texte untereinander, manuelle Nachbesserung der<br />
OCR-Texte etc. betrifft, ein schwer abschätzbarer Faktor. In<br />
einem Vorprojekt, das für das letzte Drittel des Jahres 2012<br />
terminiert ist, werden wir deshalb die entsprechenden Kennzahlen<br />
anhand einer repräsentativen Stichprobe erarbeiten<br />
und die Grundlagen für die Eingabe eines Projekts für den<br />
Zeitraum 2013–2015 schaffen.<br />
Die digitale Edition des Amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
(Projekt eAblZH) seit 1834 weist eine wesentlich grössere<br />
«Schuhnummer» auf. Die genauere Prüfung dieses Vorhabens<br />
werden wir auf der Grundlage der im Projekt eOSZH gesammelten<br />
Erfahrungen an die Hand nehmen.<br />
Elektronische Edition der Offiziellen<br />
Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />
Im Auftrag des Vorstehers der DJI und des Staatsschreibers<br />
prüfte im Berichtsjahr eine Arbeitsgruppe die elektronische<br />
Edition der Offiziellen Zürcher Gesetzessammlung (OS) sowie<br />
des Amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> und erarbeitete entsprechende<br />
Projektskizzen:<br />
47
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Separate Projekte<br />
Projekt Daguerreotypie 2.0<br />
Ende 2010 präsentierte der Zürcher Fotograf Jos Schmid dem <strong>Staatsarchiv</strong> eine<br />
Projektidee. Schmid wollte das erste fotografische Verfahren, die 1839 von Louis<br />
J. M. Daguerre der Öffentlichkeit vorgestellte und später nach ihm benannte Daguerreotypie,<br />
für die moderne Fotografie feldtauglich machen.<br />
Eine Daguerreotypie ist das radikale Gegenteil zu einer digitalen Fotografie: Sie<br />
ist ein Unikat, weil eine Silberplatte ohne Zwischenprodukte bis zur fertigen Daguerreotypie<br />
veredelt wird. Damit ist auch gesagt, dass sich eine Daguerreotypie im<br />
Moment der Belichtung zwingend visàvis des Objekts befindet. Sie ist also ein<br />
sozusagen archetypisches Original – und erst noch fälschungssicher.<br />
Für ein Archiv wären das allein schon Gründe genug, sich für diese Technik zu<br />
interessieren. Dazu kommt aber, dass die wenigen im <strong>Staatsarchiv</strong> befindlichen Originale<br />
einer sorgfältigen Aufbewahrung und Pflege bedürfen. Zusätzliches Knowhow,<br />
um die wertvollen Stücke zu bewahren, ist deshalb jederzeit gefragt. Und<br />
Knowhow fällt oft am ehesten im Rahmen von praktischer Arbeit an.<br />
Jos Schmid und der Berichterstatter konnten den Präsidenten des Vereins der<br />
Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s, Felix Richner, vom mehrfachen Zweck des Projekts<br />
überzeugen. Auch das Schweizerische Nationalmuseum und Memoriav begrüssten<br />
dessen Durchführung lebhaft. Felix Richner seinerseits konnte den Verein der<br />
Freunde ohne weiteres dafür gewinnen, die Rolle eines Projektträgers zu übernehmen<br />
und beim Lotteriefonds um die nötigen Mittel nachzusuchen. Diese wurden<br />
Mitte Jahr bewilligt.<br />
Inzwischen sind die Arbeiten in vollem Gang. Schmid und seine Projektpartner<br />
arbeiten im Labor und im Feld mit viel Fantasie, Innovationskraft und Hartnäckigkeit<br />
an der Verbesserung des historischen Aufnahmeverfahrens. Hie und da melden sie<br />
kleine Rückschläge. Aber insgesamt erzielen sie dauernd Fortschritte und gewinnen<br />
höchst spannende Erkenntnisse. Wir sind deshalb sehr zuversichtlich, im kommenden<br />
<strong>Jahresbericht</strong> über den erfolgreichen Abschluss dieses Vorhabens berichten zu<br />
können.<br />
Replizierung des Erd- und Himmelsglobus<br />
Im Berichtsjahr erfolgten mit dem Abschluss der Berichterstattung über die Applikation<br />
des letzten Firnis und der Übergabe der letzten Projektunterlagen durch den technischen<br />
Projektleiter, Daniel Minder, allerletzte Schritte im Rahmen des Projekts.<br />
Im November nahmen der Berichterstatter, Daniel Minder und Matthias Wild eine<br />
Grobordnung des Bestandes vor. 2012 wird die Erschliessung folgen, und zwar<br />
unter der Signatur Z 500 und nicht unter Z 401, wie seinerzeit kommuniziert.<br />
<strong>Zürich</strong>, Ende Januar 2012, Beat Gnädinger<br />
48
Separate Projekte<br />
49
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Verein<br />
50
der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
Mitgliederbeiträge<br />
Kategorie<br />
Einzelmitgliedschaft<br />
Betrag<br />
Fr. 40.– pro Jahr<br />
Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 600.–<br />
Kollektivmitgliedschaft<br />
Kollektivmitgliedschaft<br />
(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />
Fr. 80.– pro Jahr<br />
Fr. 45.– pro Jahr<br />
Der Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s wurde am 28. Juni 1976 gegründet.<br />
Statuten<br />
Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s» besteht in <strong>Zürich</strong> ein<br />
Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />
Der Verein hat den Zweck, dem <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> fördernd zur<br />
Seite zu stehen und das Verständnis für das zürcherische Archivwesen im Allgemeinen<br />
zu vertiefen.<br />
Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen. Die Aufnahme<br />
erfolgt durch den Vorstand.<br />
Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der Vorstand.<br />
Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt. Sie wählt den Vorstand<br />
alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht und Rechnungsablage.<br />
Sie legt den Mitgliederbeitrag fest.<br />
Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem oder mehreren<br />
Beisitzern. Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise Vereinsmitglieder<br />
sein. Der Präsident wird von der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert<br />
sich im Übrigen selbst. Der <strong>Staatsarchiv</strong>ar oder sein Stellvertreter sind eingeladen,<br />
mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen teilzunehmen.<br />
Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Im Übrigen handelt<br />
er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />
Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen. Bei Auflösung<br />
entscheidet der Vorstand im Sinne von Art. 2 der Statuten über die Verwendung<br />
des Vereinsvermögens.<br />
51
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Vereinsmitglieder<br />
(Stand: Januar 2012)<br />
Vorstand<br />
Felix Richner, Präsident<br />
Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />
Caesar Schmid, Quästor<br />
Franz Gut<br />
Matthias Senn<br />
Mario von Moos<br />
Beat Gnädinger (ex officio,<br />
mit beratender Stimme)<br />
Administration<br />
Rahel Herpich, <strong>Staatsarchiv</strong><br />
<strong>Zürich</strong><br />
Kollektivmitglieder,<br />
kulturelle Organisationen<br />
Ärztegesellschaft des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> AGZ, <strong>Zürich</strong><br />
Archiv für Zeitgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />
Baugeschichtliches Archiv, <strong>Zürich</strong><br />
Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />
Dokumentationsstelle, Rheinau<br />
Fokus AG, <strong>Zürich</strong><br />
Gottfried KellerZentrum, Glattfelden<br />
Heimatmuseumskommission, Wald<br />
INDIVIKAR AG, Wohlen<br />
Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Museumskommission Zollikon,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />
Pfadi Züri/<strong>Kanton</strong>alverband der<br />
Zürcher Pfadfinderinnen und Pfadfinder,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
ScheuchzerStiftung, <strong>Zürich</strong><br />
Schulthess’sche Familienstiftung,<br />
Horgen<br />
Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Schweizerisches Institut für<br />
Kunstwissenschaft, <strong>Zürich</strong><br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Aargau,<br />
Aarau<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Schwyz,<br />
Schwyz<br />
Stadtarchiv Winterthur<br />
Stadtarchiv <strong>Zürich</strong><br />
Universität <strong>Zürich</strong>, Rektorat, <strong>Zürich</strong><br />
Vereinigte Zünfte zur Gerwe und<br />
zur Schuhmachern, Zollikon<br />
Verkehrs und Verschönerungsverein,<br />
Dübendorf<br />
Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong><br />
Zentralkomitee der Zünfte <strong>Zürich</strong>s,<br />
Dielsdorf<br />
<strong>Zürich</strong>seeMedien AG, Stäfa<br />
Städte und Gemeinden<br />
Bassersdorf<br />
Bauma<br />
Birmensdorf<br />
Boppelsen<br />
Dättlikon<br />
Dübendorf<br />
Elgg<br />
Fällanden<br />
Hütten<br />
Kilchberg<br />
Küsnacht<br />
Ottenbach<br />
Richterswil<br />
Rüti<br />
Schlieren<br />
Schwerzenbach<br />
Uitikon<br />
Unterstammheim<br />
Urdorf<br />
Uster<br />
Wallisellen<br />
Weiningen<br />
Weisslingen<br />
Wildberg<br />
52
Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
Ehrenmitglieder<br />
Richard Allemann, Herrliberg<br />
Markus Notter, Dietikon<br />
Einzelmitglieder<br />
Martin Akeret, <strong>Zürich</strong><br />
Ernst W. Alther, St. Gallen<br />
Werner Altorfer, Wallisellen<br />
Heinz Arbenz, Kleinandelfingen<br />
Thomas und Liselotte Artel, Neuenhof<br />
Hans G. Arter, Volketswil<br />
Monika Bach, Marthalen<br />
Elisabeth Bachmann, Hinwil<br />
Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />
August Bader, Niederglatt<br />
Heinz Balmer, Konolfingen<br />
David Barnes, Bachenbülach<br />
Ernst Basler, Zollikon<br />
Konrad Basler, Esslingen<br />
Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />
Nicola Behrens, <strong>Zürich</strong><br />
Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />
Ernst Benninger, Aeugst am Albis<br />
Hans Berger, Zollikon<br />
Peter Bertschinger, Bülach<br />
Marlis Betschart, Winterthur<br />
René Biber, Uster<br />
Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />
HansMartin Bindschedler, <strong>Zürich</strong><br />
Nuot BiveroniGisel, Effretikon<br />
Jürg Blass, Zumikon<br />
Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />
Albert Bliggenstorfer, Dietlikon<br />
Andreas Bliggenstorfer, Dietlikon<br />
Willy Bloch, Winterthur<br />
René Blöchliger, Rümlang<br />
Karin Blümel, <strong>Zürich</strong><br />
Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />
Reinhard Bodenmann, Brugg AG<br />
Bruno BollerSchärrer, Schlieren<br />
Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />
Urs Bräm, Zollikon<br />
Ulrich Brandenberger, Weiach<br />
Sebastian Brändli, <strong>Zürich</strong><br />
Rudolf Braun, Basel<br />
Werner Bremi, Geroldswil<br />
Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />
Karin Brönnimann, Altikon<br />
Markus Brühlmeier, <strong>Zürich</strong><br />
Jürg Bruppacher, Forch<br />
Barbara Bucher, Rüschlikon<br />
Verena Buchmann, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Bührer, <strong>Zürich</strong><br />
Fritz Büsser, <strong>Zürich</strong><br />
Alfred Bütikofer, Winterthur<br />
Margot Clausen, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />
Viktor Dammann, Rüschlikon<br />
Jürg de Spindler, Baar<br />
Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />
Christian Di Giusto, Neuenhof<br />
Rudolf Diggelmann, Zumikon<br />
Edwin Dünki, Niederglatt<br />
Robert Dünki, <strong>Zürich</strong><br />
Andreas Dürr, Hombrechtikon<br />
Hans Rudolf Dütsch, Schaffhausen<br />
Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />
Christoph Eggenberger, Zollikerberg<br />
Jean Esseiva, Winterthur<br />
Christoph Fehr, Brütten<br />
Rudolf Fenner, Rifferswil<br />
Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />
Marianne Flüeler, <strong>Zürich</strong><br />
Christina FrehnerBühler, Gümligen<br />
Wolfgang Froriep, Rudolfstetten<br />
Heinrich Führer, Bülach<br />
Max Furrer, <strong>Zürich</strong><br />
Margit Gigerl, <strong>Zürich</strong><br />
Josef Gisler, <strong>Zürich</strong><br />
Beat Glaus, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Gloor, <strong>Zürich</strong><br />
Beat Gnädinger, Frauenfeld<br />
Ulrich Grolik, DEBerlin<br />
Erich Gujer, <strong>Zürich</strong><br />
André Gut, <strong>Zürich</strong><br />
Franz Gut, Wollerau<br />
Christian Martin Gutekunst, <strong>Zürich</strong><br />
Wilfried Gutmann, Horgen<br />
Martin Haas, Winterthur<br />
Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />
Stefan Hafner, DEMarburg<br />
Rudolf Hauser, <strong>Zürich</strong><br />
René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />
Walter Hertig, Kloten<br />
David Hess, Berikon<br />
HansJürg Hintermann, Riedt<br />
Neerach<br />
JeanMarc Hochstrasser, Wetzikon<br />
Hillmar Höber, <strong>Zürich</strong><br />
Willy Hug, Affoltern am Albis<br />
Hugo Hungerbühler, Rüti ZH<br />
Thomas Huonker, <strong>Zürich</strong><br />
Philipp HürlimannFriebus, <strong>Zürich</strong><br />
Urs Hürlimann, <strong>Zürich</strong><br />
Esther Hüsler, Olten<br />
Jolanda Hunziker, <strong>Zürich</strong><br />
Karin Huser, <strong>Zürich</strong><br />
Jan Hyllested, DKRanders<br />
Martin Illi, Kilchberg ZH<br />
Thomas Illi, Wolfhausen<br />
Hans Inäbnit, Hombrechtikon<br />
Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />
Eveline Isler, <strong>Zürich</strong><br />
Hedi JuckerSchwarz, Rüti ZH<br />
Andreas Käthner, Marthalen<br />
René Kalt, Maur<br />
Robert Karrer, <strong>Zürich</strong><br />
Gottfried Katzgrau, <strong>Zürich</strong><br />
Bruno Keller, Hettlingen<br />
Jakob Keller, Rümlang<br />
Sylvie Keller, Dietikon<br />
Rolf Kläui, Pfäffikon ZH<br />
Andreas Knecht, Bassersdorf<br />
Peter Köhler, Meilen<br />
Pierre Koller, <strong>Zürich</strong><br />
Walter Koller, <strong>Zürich</strong><br />
Hubert Krucker, Volketswil<br />
Konrad J. Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />
Oliver Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />
Thomas Kull, Zollikon<br />
Anton Künzi, <strong>Zürich</strong><br />
Ernst Landolt, Hütten<br />
Felix Landolt, <strong>Zürich</strong><br />
Erich Lang, <strong>Zürich</strong><br />
Kurt Langhard, <strong>Zürich</strong><br />
Daniel Lätsch, Jona<br />
Michael Lauener, Schwerzenbach<br />
Christiane Lentjes Meili, <strong>Zürich</strong><br />
Martin Leonhard, <strong>Zürich</strong><br />
Walter Letsch, Zollikon<br />
Beatrice Luginbühl, <strong>Zürich</strong><br />
Hugo Maeder, Dübendorf<br />
Simon Mäder, Obermeilen<br />
Sibylle Marti, <strong>Zürich</strong><br />
Adolf MeierSchwager, Meilen<br />
Andres Meier, <strong>Zürich</strong><br />
Karl Meier, Waltenschwil<br />
Walter Meier, Eglisau<br />
Esther Meierhofer Ezeibe, <strong>Zürich</strong><br />
Theresia MeiliStalder, Hedingen<br />
Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />
Brigitte Meles, Basel<br />
Ruth Messikommer, Seegräben<br />
Werner Messikommer, Seegräben<br />
Helmut Meyer, <strong>Zürich</strong><br />
Pio Meyer, Wald ZH<br />
Silvie Fee Michel, <strong>Zürich</strong><br />
Christoph Mörgeli, Uerikon<br />
Claudia Moritzi, Greifensee<br />
Rolf Mösli, Kriessern<br />
Andreas Müller, Hausen am Albis<br />
Doris MüllerFüglistaler, Dietlikon<br />
Hansruedi Müller, <strong>Zürich</strong><br />
Verena E. Müller, <strong>Zürich</strong><br />
Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />
Urs H. NaegeliFrutschi, <strong>Zürich</strong><br />
Thomas Neukom, Rafz<br />
Leo Niggli, Weiningen<br />
GianAndrea Nogler, <strong>Zürich</strong><br />
Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />
Eugen Ott, Neftenbach<br />
Pascal Pauli, <strong>Zürich</strong><br />
Bruno Pfister, Egg<br />
Hansueli Pfister, Winterthur<br />
Heinz Pfleghard, Epalinges<br />
Peter Plüss, Küsnacht ZH<br />
Adrian Pretto, Kilchberg ZH<br />
Christian Rahn, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />
Josua Raster, Hinwil<br />
Urs Rauber, <strong>Zürich</strong><br />
Urs Reber, <strong>Zürich</strong><br />
Rudolf Reichling, Stäfa<br />
Daniel Reuter, <strong>Zürich</strong><br />
Felix Richner, Bubikon<br />
Bernhard Rieder, Frauenfeld<br />
53
Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Werner Rieser, Dübendorf<br />
August Rohr, Diesbach<br />
Anton RoosMeyer, Dübendorf<br />
Franz RoosStanko, Dübendorf<br />
Andrea Rosenbusch, <strong>Zürich</strong><br />
Alex Rübel, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Ulrich Rübel, <strong>Zürich</strong><br />
Gregor A. Rutz, Zollikon<br />
Aurelia Schaad, Eglisau<br />
Susi Schäppi, Küsnacht ZH<br />
Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />
Beatrice Schärli, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Scheck, Schaffhausen<br />
Jakob Schildknecht, Weiningen<br />
Mathias Schindler, <strong>Zürich</strong><br />
Eliane Schlatter, <strong>Zürich</strong><br />
Hedwig SchläpferDenzler, Schlieren<br />
Roger Schlegel, Männedorf<br />
Ulrich Schlüer, Flaach<br />
Bruno Schmid, Uster<br />
Caesar Schmid, Zufikon<br />
Frieda SchmidBai, Bern<br />
Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />
Jacques Schmid, Herrliberg<br />
Jürg Schmid, Volketswil<br />
Regula Schmid Keeling, Küsnacht<br />
ZH<br />
Stefan G. Schmid, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Schmidhauser, <strong>Zürich</strong><br />
Bernhard Schneider, Ottenbach<br />
Boris Schneider, <strong>Zürich</strong><br />
Hansheinrich Schneider, Pfäffikon<br />
ZH<br />
Viktor Schobinger, <strong>Zürich</strong><br />
Clausdieter Schott, Zumikon<br />
Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />
Peter Schweizer, <strong>Zürich</strong><br />
Martin Schwyzer, Dübendorf<br />
Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />
Matthias Senn, <strong>Zürich</strong><br />
Georg Sibler, <strong>Zürich</strong><br />
Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />
Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />
Christian Sieber, Langnau am<br />
Albis<br />
Dominik Sieber, <strong>Zürich</strong><br />
Hansjörg Siegenthaler, <strong>Zürich</strong><br />
Armin Sierszyn, Bäretswil<br />
Otto Sigg, Hettlingen<br />
Margrit Silberer, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Simmler, Wetzikon ZH<br />
Claudio Soliva, Effretikon<br />
Stefan Sonderegger, Herisau<br />
Hans Spillmann, Uster<br />
Kurt Spillmann, <strong>Zürich</strong><br />
Daniel Spörri, Zollikon<br />
Walter Sprenger, Bauma<br />
Marco Spühler, <strong>Zürich</strong><br />
Nicole Stadelmann, Adliswil<br />
Peter Stadler, <strong>Zürich</strong><br />
Antonietta Staub, <strong>Zürich</strong><br />
Riccardo Steiner, Neftenbach<br />
Roman Sticher, Muri AG<br />
Franz Stocker, <strong>Zürich</strong><br />
Markus Stromer, Luzern<br />
Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />
Meinrad Suter, Hettlingen<br />
Meinrad Suter, RickenbachAttikon<br />
Werner Suter, Maur<br />
Sarah TarazNiederer, Boppelsen<br />
Walter Tessarolo, Hütten<br />
Denise Thoma, <strong>Zürich</strong><br />
Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />
Karl Traber, <strong>Zürich</strong><br />
Alfred Trösch, Zollikon<br />
HansPeter Trutmann, Dietikon<br />
Conrad Ulrich, <strong>Zürich</strong><br />
Klaus Urner, <strong>Zürich</strong><br />
Jürg Vetter, Hombrechtikon<br />
Susi Verheyen, Stadel<br />
Rudolf Vögele, <strong>Zürich</strong><br />
Guido von Castelberg, <strong>Zürich</strong><br />
Reinhard von Meiss, <strong>Zürich</strong><br />
Mario von Moos, Fehraltorf<br />
Marc von Schulthess, Zollikon<br />
Iris Vontobel, Binz<br />
Ruedi Vontobel, <strong>Zürich</strong><br />
David und Martha von Wyss,<br />
Richterswil<br />
Eva WagnerHerzog, <strong>Zürich</strong><br />
Bettina Walser, Dübendorf<br />
Emil Walthard, Küsnacht ZH<br />
Béatrice Walthert, BadenRütihof<br />
Erich Walthert, BadenRütihof<br />
André Weibel, Erlenbach ZH<br />
Thomas Weibel, Gossau SG<br />
Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />
Reto Weiss, <strong>Zürich</strong><br />
Philippe Welti, <strong>Zürich</strong><br />
Christine Werndli Storni, Bachs<br />
Janos Wettstein, <strong>Zürich</strong><br />
Gertrud WeymuthMorf, Fällanden<br />
Markus Wickihalder, Zell<br />
Robert WidlerBosshard, Weisslingen<br />
Georg Wiederkehr, Bäch<br />
Béatrice Wiggenhauser, Dübendorf<br />
HansJörg Wirz, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Wolff, Volketswil<br />
Stefan Woodtli, Sternenberg<br />
Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />
Samuel Wyder, AeschForch<br />
Rebekka Wyler, <strong>Zürich</strong><br />
Jaime Wyss, Dübendorf<br />
Pit Wyss, Dielsdorf<br />
Benedikt Zäch, Winterthur<br />
Peter Ziegler, Wädenswil<br />
Dieter Zobl, Rüschlikon<br />
Franz Felix Züsli, <strong>Zürich</strong><br />
Markus Züst, St. Margrethen<br />
Annette Zweifel Färber, Uster<br />
Josef Zweifel, Urdorf<br />
54
Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
55
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Typografie, Produktion<br />
Abbildungen<br />
Druck<br />
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56
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