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Jahresbericht 2011 - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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Titelseite und Illustrationen<br />

Das Kerngeschäft eines öffentlichen Archivs besteht darin, schriftliche Informationen zu übernehmen,<br />

zu erschliessen, zu bewahren und zugänglich zu machen. Neben der geschriebenen fallen bei<br />

der Produktion von Informationen aber immer auch Kategorien an, die nicht auf einem Pergament,<br />

einem Papier oder einem elektronischen Datenträger Platz haben. Dazu gehören Objekte.<br />

Die Sammlung Objekte des <strong>Staatsarchiv</strong>s umfasst einerseits Stücke, die der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und<br />

seine Rechtsvorgänger zur Ausübung hoheitlicher Tätigkeiten eingesetzt haben, z. B. Siegelstempel,<br />

Mess- und Eichinstrumente oder Weibelinsignien. In der Sammlung finden sich aber auch weniger<br />

«hoheitliche» staatliche Objekte, z. B. Werkzeuge und Möbel, die im <strong>Staatsarchiv</strong> im Lauf der Zeit<br />

zum Einsatz kamen: Archivtrucken, «Flöchnersäcke», Stempel etc.<br />

Um auch die Objekte einer möglichst breiten Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu machen,<br />

werden diese gegenwärtig integral konserviert und fotografiert. Die Ansichtsbilder sind online zugänglich;<br />

reprofähige Vorlagen können beim Kundendienst nachgefragt werden.<br />

Link: http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?id=326465<br />

Grafische Gestaltung des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

2010 haben mehrere Direktionen der Zürcher Verwaltung eine neue CI (Corporate Identity) mit entsprechenden<br />

Vorgaben für die Gestaltung von Drucksachen eingeführt. Im Sinn eines sanften Übergangs<br />

fand in den letzten <strong>Jahresbericht</strong> 2010 erst ein Teil der neuen Gestaltungselemente Eingang.<br />

Der vorliegende Bericht ist nun vollumfänglich nach den neuen Vorgaben gestaltet.


<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Direktion der Justiz und des Innern<br />

<strong>Staatsarchiv</strong><br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Inhalt<br />

4 Archivleitung<br />

18 Abteilungen<br />

4 Allgemeines<br />

5 Personelles<br />

8 Personalbestand<br />

10 Gesetzgebung<br />

11 Bauliches, Infrastruktur<br />

12 Gremien und Kooperationen<br />

15 Stabsaufgaben<br />

18 Überlieferungsbildung<br />

18 Personelles<br />

19 Rahmenvereinbarungen, Verzeichnisse<br />

der Informationsbestände<br />

19 Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />

Beratung<br />

21 Übernahme von digitalen<br />

Unter lagen<br />

21 Records Management<br />

22 Führungen und Informationsauftritte<br />

22 Aufsicht über die Gemeindearchive<br />

23 Amtsdruckschriftensammlung<br />

23 Ablieferungen<br />

24 Nachbewertungen und Kassationen<br />

von Zwischenarchiv-Beständen<br />

2 4 Ablieferungen, Geschenke<br />

26 Aktenerschliessung<br />

26 Personelles<br />

27 Erschliessungstätigkeit<br />

30 Archivinformationssystem<br />

30 Publikationstätigkeit, Referate<br />

30 Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />

31 Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge,<br />

Auswahl<br />

31 Abgeschlossene Nacherschliessungen,<br />

Auswahl


48 Separate Projekte<br />

51 Verein der Freunde<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

32 Individuelle Kundendienste<br />

32 Personelles<br />

33 Benutzung<br />

35 Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

35 Statistiken<br />

36 Bibliothek<br />

36 Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />

36 Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

(Bibliothek)<br />

38 Beständeerhaltung<br />

38 Personelles<br />

39 Konservierung, Restaurierung<br />

40 Kompetenzzentrum AV-Medien<br />

42 Editionsprojekte<br />

42 Überblick, Allgemeines<br />

42 Transkription und Digitalisierung<br />

von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und<br />

Regierungsratsbeschlüssen seit<br />

1803 (Projekt TKR)<br />

45 Elektronische Rechtsquellen-<br />

Edition <strong>Zürich</strong> (Projekt eRQZH)<br />

46 Kunstdenkmäler-Inventarisation des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Projekt KDI)<br />

46 Elektronische Edition der Zürcher<br />

Ehedaten des 16./17. Jh.<br />

(Projekt EDB)<br />

46 Elektronische Edition der Zürcher<br />

Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />

(Projekt eStPZH)<br />

46 Elektronische Edition der Zürcher<br />

Schulumfrage 1771/1772<br />

(Projekt eSUZH)<br />

47 Elektronische Edition der Offiziellen<br />

Gesetzessammlung<br />

(Projekt eOSZH)<br />

48 Projekt Daguerreotypie 2.0<br />

48 Replizierung des Erdund<br />

Himmels globus<br />

51 Statuten<br />

52 Vereinsmitglieder


Archivleitung<br />

Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Allgemeines<br />

Per 2006/2007 hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sein <strong>Staatsarchiv</strong> mit moderner Infrastruktur<br />

in ausreichendem Umfang ausgestattet. Per Ende <strong>2011</strong> konnten wir nun eine gut<br />

fünfjährige, intensive Phase des personellen und strukturellen Auf- und Umbaus<br />

abschliessen: Zwei Abteilungen – die Beständeerhaltung und die Editionsprojekte<br />

– wurden in dieser Zeit neu geschaffen, die Zentralen Dienste anderen Bereichen<br />

angegliedert. Die drei Abteilungen Überlieferungsbildung, Aktenerschliessung und<br />

Individuelle Kundendienste wurden personell signifikant verstärkt und mit entsprechenden<br />

Organisationsstrukturen versehen. Heute kann das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong><br />

von sich sagen, es sei infrastrukturell gut ausgestattet, angemessen organisiert und<br />

personell genügend dotiert.<br />

Begleitet wurde dieser Prozess von Regierungsrat Markus Notter, der im Frühling<br />

des Berichtsjahrs von seinem Amt und damit als Vorsteher der Direktion der Justiz<br />

und des Innern zurücktrat. Herr Notter hat die grossen Schritte, die wir seit 2006<br />

machen konnten, zunächst jeweils kritisch hinterfragt – und dann mit seinem ganzen<br />

politischen Gewicht gestützt. Diesem Umstand ist es wesentlich zu verdanken,<br />

dass wir in relativ kurzer Zeit markante Fortschritte in vielen Bereichen erzielen<br />

konnten. Es ist dem Berichterstatter ein Anliegen, Regierungsrat Notter persönlich<br />

und im Namen der Belegschaft des <strong>Staatsarchiv</strong>s ganz herzlich für seinen grossen<br />

Einsatz zugunsten des Zürcher Archivwesens zu danken.<br />

Der genannte fünfjährige Um- und Aufbau war verbunden mit wesentlichen inhaltlichen<br />

Änderungen in allen Bereichen:<br />

Die Überlieferungsbildung hat ein Set von Werkzeugen entwickelt, mit denen sie<br />

die anbietepflichtigen öffentlichen Organe bei der integrierten Informationsverwaltung<br />

berät und sicherstellt, dass nur noch bewertete Unterlagen samt entsprechenden<br />

Verzeichnissen zur Ablieferung gelangen, und zwar in kontrolliertem Rhythmus.<br />

Die Aktenerschliessung hat sich zu einer grossen, zweistufig organisierten Abteilung<br />

gewandelt, die neu abgelieferte Unterlagen zusammen mit verwandten Akten<br />

aus dem Zwischenarchiv nach einheitlichen Regeln erschliesst und die grossen<br />

Restanzen sukzessive abbaut. Darüber hinaus integriert sie einen möglichst grossen<br />

Teil der herkömmlichen Verzeichnisse ins Archivinformationssystem, wobei solche<br />

Importe meist mit umfangreichen Qualitätssicherungen in vielerlei Hinsicht verbunden<br />

werden.<br />

Die Individuellen Kundendienste haben die Verantwortung für viele interne<br />

Dienstleistungen von den Zentralen Diensten übernommen. Dabei besorgen sie natürlich<br />

weiterhin ihr traditionelles Geschäft, nämlich die Beratung und Begleitung der<br />

externen Kundschaft und den Betrieb einer Bibliothek. Zur Erfüllung dieser Aufgaben<br />

verfügen sie inzwischen über moderne Werkzeuge: die Internet-Datenbank des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s, das Institutionen übergreifende Suchportal und – per Anfang 2012 –<br />

auch über einen Online-Bestellschalter samt internen Tools zur elektronischen Abwicklung<br />

von Ausleihen.<br />

Die Beständeerhaltung ist seit 2007 als eigene Abteilung für einen zentralen Auftrag<br />

verantwortlich: für die Erhaltung der Lesbarkeit sämtlicher Unterlagen im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>. Konzise Bewertung, homogene Erschliessung, sichere Magazine,<br />

kompetente Beratung – all diese «Basics», die zu einem Archiv gehören, werden<br />

4


Archivleitung<br />

dann sinnlos, wenn uns die Archivalien unter den Fingern zerfallen.<br />

Mittels Konservierung können grosse Akten­ und Informationsmengen<br />

vor schleichenden Schäden bewahrt werden,<br />

und professionelle Restaurierung kann im Notfall schon fast<br />

Verlorenes doch noch retten. – Zu den zentralen Informationsträgern<br />

insbesondere des 20. Jahrhunderts zählen die audiovisuellen<br />

Medien. Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat sich deshalb dem Aufbau<br />

eines entsprechenden Kompetenzzentrums innerhalb der<br />

Beständeerhaltung verschrieben.<br />

Die Editionsprojekte sorgen für die Publikation zentraler<br />

Quellen(serien) via Internet in der Absicht, den Informationsbedürfnissen<br />

des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Für die<br />

jüngere Zeit zählen dazu die Protokolle von Parlament und<br />

Regierung, zudem die Zürcher Gesetze, für die Zeit vor 1798<br />

zentrale Rechtsquellen und weitere wichtige Quellengattungen.<br />

Die Abteilung steht für eine offensive Strategie im Bereich<br />

Informationsvermittlung. Qualitativ um Klassen besser als<br />

kommerzielle Suchmaschinen und ohne Angst vor schwindenden<br />

Besucherzahlen versuchen wir, die Öffentlichkeit mit<br />

hochwertiger, also bewerteter, weitgehend fehlerfreier und<br />

strukturierter Information dort abzuholen, wo sie sich immer<br />

mehr befindet: am Bildschirm.<br />

Ein wichtiger Leitgedanke für den beschriebenen Um­ und<br />

Aufbau war die Überzeugung, dass ein modernes Archiv nur<br />

dann funktionieren kann, wenn die Erfüllung aller Aufgaben<br />

durch genügende Ressourcen abgedeckt ist. Es ist zudem<br />

entscheidend, dass alle Prozesse eng miteinander zusammenspielen.<br />

Seit <strong>2011</strong> kann das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> sagen, dass es diese<br />

entscheidenden Punkte erfüllt: Die Mittel, um ein modernes<br />

Archiv zu betreiben und gleichzeitig die grossen «Arbeitsreserven»<br />

abzubauen, sind vorhanden, und «der Laden» läuft.<br />

Die konsequente strategische Planung bleibt aber ein Dauerauftrag,<br />

sonst ist das erarbeitete Niveau schnell wieder preisgegeben.<br />

Das wollen wir auf jeden Fall verhindern und meinen,<br />

dass wir das der Öffentlichkeit auch schuldig sind. In diesem<br />

Sinn werden wir nach fünf Jahren am letzten Septemberwochenende<br />

2012 wieder Tage der offenen Tür veranstalten:<br />

Zum 175. «Ge burtstag» des <strong>Staatsarchiv</strong>s wollen wir einem<br />

brei ten Publikum zeigen, was wir haben und was wir können.<br />

Personelles<br />

Das Berichtsjahr stand ganz im Zeichen der Umsetzung von<br />

RRB 1485/2010, mit dem die Regierung dem <strong>Staatsarchiv</strong> per<br />

<strong>2011</strong> zusätzliche Personalressourcen im Umfang von 950 Stellenprozenten<br />

zugesprochen hatte (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010,<br />

S. 5–6). Insgesamt 22 Besetzungsverfahren waren durchzuführen,<br />

dazu eine ganze Reihe von Stellenumwandlungen. Diesen<br />

Eintritten standen zwölf Austritte gegenüber. Mit der Besetzung<br />

der Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin 70 %<br />

in der Aktenerschliessung per 1. Dezember verfügt das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

nun über den vollen Bestand bei den Planstellen: Per<br />

Ende <strong>2011</strong> waren 71 (2010: 60, 2009: 55) Personen auf 47 (40.5,<br />

38.9) Vollzeitstellen im <strong>Staatsarchiv</strong> beschäftigt, 1.7 Projektstellen<br />

waren zu diesem Zeitpunkt unbesetzt.<br />

Abteilungsleitungen<br />

Ein wichtiger Teil der zahlreichen personellen Mutationen waren<br />

Wechsel in vier der fünf Abteilungsleitungen (Überlieferungsbildung,<br />

Aktenerschliessung, Kundendienste und Beständeerhaltung).<br />

Am 15. August meldete die Staatskanzlei Graubünden: «Il<br />

departament d’educaziun, cultura e protecziun da l’ambient<br />

ha nominà Reto Weiss sco nov archivari dal stadi. El vegn a<br />

cumenzar ils 2 d’avrigl 2012 sia plazza en l’archiv dal stadi tar<br />

l’uffizi da cultura. – Reto Weiss ha lavurà dapi l’onn 1996 tar<br />

l’archiv dal stadi da Turitg, dapi l’onn 2001 sco manader da la<br />

partiziun per la constituziun da l’archiv. En questa funcziun ha<br />

el cusseglià l’administraziun turitgaisa en la gestiun da documents<br />

(records management) e conservà ils documents da<br />

valur archivarica ch’èn vegnids producids dals uffizis e da las<br />

autoritads dal chantun Turitg. Weiss, ch’è naschì l’onn 1961,<br />

ha publitgà differentas ovras davart dumondas d’archivaziun<br />

e davart l’istorgia turitgaisa.»<br />

Mit Reto Weiss, der auf den 1. April 2012 zum <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

des <strong>Kanton</strong>s Graubünden gewählt wurde, verlässt uns per<br />

Ende Januar 2012 eine sehr erfahrene Kraft. Am 1. Oktober<br />

1996 eingetreten in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s, war er seit<br />

2001 als Abteilungsleiter Überlieferungsbildung tätig; heute<br />

gehört er wohl zu den besten Kennern der Zürcher Verwaltung<br />

überhaupt. Reto Weiss ist zudem ein ausgewiesener Fachmann<br />

nicht nur für die Zürcher (Verwaltungs­)Geschichte,<br />

sondern auch für Fragen der Informationsverwaltung. In den<br />

vergangenen fünf Jahren hat er seine Abteilung zu einem leistungsstarken<br />

Dienstleistungsbetrieb zugunsten der Verwaltung<br />

ausgebaut. Leitung und Belegschaft des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> gratulieren Reto Weiss herzlich zu seiner ehrenvollen<br />

Wahl und wünschen ihm alles Gute bei der Erfüllung der neuen<br />

Aufgabe.<br />

5


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Nachfolger von Reto Weiss wird Thomas Neukom, ebenfalls<br />

ein erfahrener und langjähriger Mitarbeiter des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />

Er nahm seine Tätigkeit im <strong>Staatsarchiv</strong> am 1. April 1998 auf<br />

und war seither in den Kundendiensten tätig, zunächst auf einer<br />

befristeten 30 %­Stelle im Lesesaaldienst, ab dem 1. Juli 2001<br />

als wiss. Mitarbeiter auf einer festen Stelle, deren Pensum bis<br />

2004 sukzessive aufgestockt wurde. Als stv. Abteilungsleiter<br />

war Thomas Neukom während Jahren mitverantwortlich für die<br />

Leitung der Kundendienste und die wissen schaftliche Betreuung<br />

der externen Kundschaft. Per 1. Februar 2012 wird er den<br />

«Kundenstamm» wechseln: Statt für unsere externen Benutzerinnen<br />

und Benutzer wird er neu verantwortlich sein für die Betreuung<br />

der öffentlichen Organe des <strong>Kanton</strong>s, die dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />

ihre Unterlagen anbieten.<br />

Eveline Isler, stv. Abteilungsleiterin Überlieferungsbildung<br />

seit dem 1. Okt. 2007, übernimmt, sozusagen komplementär zu<br />

Thomas Neukom, in den Kundendiensten per 1. Feb. 2012 die<br />

Funktion einer stv. Abteilungsleiterin und wird Chefin des<br />

Teams Benutzung (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S. 15).<br />

Nach den Jahren der Aufbauarbeit in ihrer angestammten Abteilung<br />

wechselt sie damit in einen Hauptprozess, zu dem sie<br />

aufgrund früherer Tätigkeiten eine Affinität hat und dem sie<br />

sich nun gern wieder zuwendet.<br />

Die Mitarbeitenden eines grossen Archivs sind fast zwangsläufig<br />

in spezialisierteren Funktionen tätig als ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen in kleineren Häusern. Dieser Umstand ist mit<br />

Vorteilen verbunden, er kann aber auch die viel zitierte Arbeitsmarktfähigkeit<br />

negativ beeinflussen. Rochaden in Schlüsselfunktionen<br />

sind ein Mittel, mit dem diese Gefahr reduziert werden<br />

kann. Aber Rochaden funktionieren nur, wenn zwei mitmachen<br />

– wie Thomas Neukom und Eveline Isler, denen wir<br />

dafür herzlich danken und alles Gute wünschen in ihren neuen<br />

Funktionen.<br />

Zu wesentlichen Funktionswechseln kam es auch in der Abteilung<br />

Aktenerschliessung.<br />

Per Ende Juni gab Meinrad Suter seinen Posten als Abteilungsleiter<br />

zugunsten eines 40­Prozent­Pensums als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Erschliessungs­Team 2 auf. Meinrad<br />

Suter trat 1992 ins <strong>Staatsarchiv</strong> ein und wurde 2001 erster<br />

Abteilungsleiter der neu gebildeten Abteilung Aktenerschliessung.<br />

Er hat in dieser Zeit wichtige Grundlagen hinsichtlich der<br />

Abwicklung von Erschliessungsprojekten und der Erhebung<br />

von Kennzahlen gelegt. Seit 2007 wuchs seine Abteilung um<br />

mehr als den Faktor 3; entsprechend stark war Meinrad Suter<br />

mit seinen Führungsfähigkeiten gefordert. Für sein langjähri­<br />

ges Engagement danken wir ihm herzlich und freuen uns, weiterhin<br />

auf sein fundiertes Wissen über die Bestände und Findmittel<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s zählen zu können. Gleichzeitig wünschen<br />

wir ihm alles Gute bei all den Tätigkeiten, die ihm am<br />

Herz liegen und die in den letzten Jahren etwas zu kurz kamen.<br />

Mit Bettina Tögel übernahm am 1. Juli eine bewährte und<br />

erfahrene Kadermitarbeiterin des <strong>Staatsarchiv</strong>s die Abteilungsleitung<br />

Aktenerschliessung. Seit dem 1. Juni 2007 hatte<br />

sie Meinrad Suter in der Funktion einer stv. Abteilungsleiterin<br />

unterstützt (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S.19). Matthias<br />

Wild verzichtete aus zeitlich­familiären Gründen darauf,<br />

die ihm angetragene Nachfolge von Bettina Tögel anzutreten<br />

und gab aus den gleichen Gründen auch die Leitung des Erschliessungs­Teams<br />

2 ab. Per 1. Juli wurde er wieder wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter. An seiner Stelle übernahm Denise<br />

Thoma, bisher wissenschaftliche Mitarbeiterin (Kurzbiografie<br />

vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2008, S. 25), die Funktion von Matthias Wild.<br />

Den ursprünglichen Platz von Bettina Tögel als stellvertretende<br />

Abteilungsleiterin und Chefin von Erschliessungs­Team<br />

1 konnten wir auf den 1. August mit Monika Rhyner besetzen.<br />

Frau Rhyner, Jahrgang 1979, studierte an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> Geschichte, Englische Sprachwissenschaft und Publizistikwissenschaft.<br />

Sie schloss ihr Studium 2009 mit einer Lizenziatsarbeit<br />

über «Johannes Escher, Amtmann des Klosters<br />

Einsiedeln in <strong>Zürich</strong>: Amtstätigkeit und Amtsdiarium (1747–<br />

1760)» ab. Seit 2006 arbeitete Frau Rhyner teilzeitlich als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Klosterarchiv Einsiedeln, wo<br />

sie hauptsächlich mit der Erschliessung von Urkunden und<br />

Handschriften sowie deren Digitalisierung betraut war. Daneben<br />

übernahm Monika Rhyner 2009 ein Pensum bei der<br />

Sammlung Schweizerische Rechtsquellen SSRQ, wo sie bei<br />

einem Retrodigitalisierungsprojekt und an der digitalen Edition<br />

der Appenzeller Landbücher mitarbeitete.<br />

Allen Genannten danken wir herzlich für das Geleistete in<br />

den angestammten Funktionen und wünschen Ihnen viel<br />

Freude und Erfolg bei ihren neuen Aufgaben.<br />

Per Ende April trat Martina Rohrbach aus den Diensten des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s aus. Sie wurde per Anfang 2007 die erste Abteilungsleiterin<br />

Beständeerhaltung im Haus, nachdem sie hier seit<br />

dem 1. Oktober 2003 in verschiedenen Positionen als Restauratorin<br />

tätig gewesen war. Innert gut vier Jahren hat Martina Rohrbach<br />

eine eigene Abteilung aufgebaut und damit im eigentlichen<br />

Sinn Pionierarbeit geleistet. Per 1. Mai wechselte sie in ein Archiv,<br />

wo erneut der Aufbau einer eigenen Beständeerhaltung<br />

ansteht, nämlich ins <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Thurgau. – Einer­<br />

6


Archivleitung<br />

seits bedauert man natürlich den Weggang einer sehr kompetenten<br />

und geschätzten Kollegin. Anderseits verstehen wir gut,<br />

dass eine junge Fachfrau Ambitionen hat und sich bietende<br />

Möglichkeiten im (relativ kleinen) archivischen Beständeerhaltungsmarkt<br />

nutzt. Jedenfalls begleiten Martina Rohrbach unsere<br />

besten Wünsche in den Nachbarkanton und in die Zukunft.<br />

Als Nachfolgerin von Martina Rohrbach konnten wir per<br />

1. September Nicole Klinger, Diplom­Restauratorin, gewinnen.<br />

Nicole Klinger, Jahrgang 1976, hat an der Staatlichen Akademie<br />

der Bildenden Künste in Stuttgart Restaurierung und Konservierung<br />

von Grafik, Archiv­ und Bibliotheksgut studiert.<br />

Nach Studienabschluss 2003 war sie bis 2005 als Restauratorin<br />

am Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig, das zur Stiftung<br />

Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gehört,<br />

tätig. 2005 wechselte sie als Restauratorische Leiterin ans<br />

Zentrum für Bucherhaltung Leipzig, einem Unternehmen, dass<br />

das ganze Spektrum konservatorischer und restauratorischer<br />

Dienstleistungen zur Originalerhaltung anbietet.<br />

Unterstützt wird Frau Klinger seit dem 1. Oktober von Ines<br />

Jesche, ebenfalls Diplom­Restauratorin. Sie versieht die per<br />

<strong>2011</strong> neu geschaffene 90 %­Stelle einer stv. Abteilungsleiterin.<br />

Frau Jesche, Jahrgang 1981, hat nach der Ausbildung zur<br />

Handbuchbinderin ebenfalls Restaurierung und Konservierung<br />

von Grafik, Archiv­ und Bibliotheksgut an der Staatlichen<br />

Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Nach Beendigung<br />

des Studiums im Frühherbst 2010 arbeitete sie mit<br />

einem 50 %­Pensum als Werkstattleiterin im Stadtarchiv Bochum<br />

und war gleichzeitig als freiberufliche Restauratorin tätig.<br />

Die beiden ausgewiesenen Fachfrauen werden die ehrgeizigen<br />

Ziele des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Bereich Beständeerhaltung<br />

zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zielstrebig<br />

weiterverfolgen, wozu wir ihnen herzlich alles Gute<br />

wünschen.<br />

Alle weiteren personellen Veränderungen werden pro Abteilung<br />

in den Unterkapiteln «Personelles» detailliert.<br />

Lehrstellen<br />

Von verschiedenen Seiten wurde uns in den letzten Jahren die<br />

Frage gestellt, warum das <strong>Staatsarchiv</strong> keine Lehrstellen anbiete.<br />

Wir verwiesen jeweils auf die «Um­ und Ausbauphase», in<br />

der wir uns befinden würden, versicherten aber, dass sich nach<br />

deren Abschluss auch in dieser Hinsicht etwas ändern werde.<br />

Im Berichtsjahr sind nun in Rücksprache mit den zuständigen<br />

Fachstellen und in Absprache mit dem Direktionsvorsteher<br />

die entsprechenden Entscheide gefallen: Von 2013 bis<br />

2016 schafft das <strong>Staatsarchiv</strong> pro Jahr eine Lehrstelle: je zwei<br />

Ausbildungsplätze für Handbuchbinder/innen (Printmedienverarbeiter/innen,<br />

Fachrichtung Buchbinderei, vierjährig) per<br />

2013 und 2015 und für I+ D­Fachpersonen (dreijährig) per 2014<br />

und 2016.<br />

Die Schaffung dieser Lehrstellen geschieht in der Überzeugung,<br />

dass ein grosses Archiv seinen Beitrag zur Nachwuchssicherung<br />

leisten muss. Die privatwirtschaftlich betriebene<br />

Handbuchbinderei ist drastischen strukturellen Veränderungen<br />

unterworfen, indem das Auftragsvolumen, das<br />

während Jahrzehnten die Basis dieser kleinen Branche bildete,<br />

zu wichtigen Teilen wegbricht: Die Publikation von grossen<br />

Serien (Zeitschriften, Entscheidsammlungen) wird immer<br />

mehr aufs Internet verlagert; Bibliotheken, Anwaltskanzleien<br />

und andere frühere Stammkunden lassen damit immer weniger<br />

Schriftgut binden. Umgekehrt steht fest, dass Archive<br />

auch in Zukunft unbedingt angewiesen sind auf buchbinderisches<br />

Know­how. Die Konsequenz aus diesen beiden Feststellungen<br />

ist einfach: Der wohl irreversible Schwund der<br />

Branche muss in einer Weise aufgefangen werden, dass Archive<br />

und Bibliotheken zukünftig nicht vor einem Nachwuchsproblem<br />

stehen, weil private Betriebe aus verständlichen<br />

Gründen immer weniger Lehrlinge ausbilden. – Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

<strong>Zürich</strong> ist inzwischen in der Lage, solche Lehrstellen<br />

anzubieten, und zwar in einem Umfeld, in dem wir in Bezug<br />

auf die handwerkliche Vielfalt (Stichwort: historische Bindetechniken)<br />

möglicherweise noch mehr bieten können als ein<br />

privater Handbuchbinderbetrieb.<br />

Im Bereich Information und Dokumentation ist die Sachlage<br />

anders: Die Sparte wächst, allerdings hauptsächlich<br />

dank den Bibliotheken, die den Grossteil der entsprechenden<br />

Lehrstellen anbieten. Wir sind der Ansicht, dass die<br />

Archive hier einen gewissen Nachholbedarf haben und gehalten<br />

sind, ihren Teil beizutragen zur Ausbildung des nicht<br />

akademischen Nachwuchses. Das ist einerseits ein Gebot<br />

der Fairness. Anderseits stellen wir heute bei I + D­Fachleuten,<br />

die einen Bibliothekshintergrund haben, einen beträchtlichen<br />

Nachholbedarf fest, bis sie für die Erschliessung<br />

archivischer Bestände voll eingesetzt werden können.<br />

7


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Personalbestand Status per 31. Dez. <strong>2011</strong> sowie Strukturen und Besetzungen per 2012 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />

Archivleitung Überlieferungsbildung ÜB Aktenerschliessung AE<br />

Beat Gnädinger, Dr. phil.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

Reto Weiss, lic. phil.<br />

Abteilungsleiter (90 %) (bis 31. Jan. 2012)<br />

Meinrad Suter, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiter (bis 30. Juni)<br />

Thomas Neukom, lic. phil.<br />

Abteilungsleiter (80 %) (ab 1. Feb. 2012)<br />

Bettina Tögel, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiterin (90 %) (ab 1. Juli)<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />

Stv. <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

Christine Werndli Storni,<br />

Betr.­Oek. HWV<br />

QM, Personelles, Finanzen,<br />

Controlling (70 %)<br />

Rahel Herpich­Wyss *<br />

Administration (10 %)<br />

Eveline Isler, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin (80 %)<br />

(bis 31. Jan. 2012)<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (80 %)<br />

(bis 31. Jan. 2012)<br />

Stv. Abteilungsleiter (80 %)<br />

(ab 1. Feb. 2012)<br />

Agnes Hohl, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />

Rebekka Wyler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />

(ab 1. März)<br />

Annatina Tam, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />

(bis 31. Dez.)<br />

Florian Fischer, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (60 %)<br />

(ab 1. Aug., ab 1. Jan. 2012 70 %)<br />

Ralph Ruch, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (80 %)<br />

(ab 1. März 2012)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %)<br />

Roland Rüfl i *<br />

Tech. Assistent (20 %)<br />

(ab 1. Sept.)<br />

Aufsicht und Beratung<br />

Gemeindearchive<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Leiter (20%)<br />

Rebekka Wyler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20%)<br />

(ab 1. März)<br />

Erschliessungs-Team 1<br />

Bettina Tögel, Dr. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90%)<br />

(bis 30. Juni)<br />

Monika Rhyner, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90%)<br />

(ab 1. Aug.)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (80%)<br />

Christoph Lengstorf, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (90%)<br />

Jonilla Keller<br />

Verw.­Assistentin (80%)<br />

(ab 1. Sept.)<br />

Tina Mark<br />

Verw.­Assistentin (80%)<br />

Karin Brönnimann *<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Lilian Casanova *<br />

Verw.­Assistentin (30%)<br />

(ab 1. Apr.)<br />

Barbara Brawand, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

(ab 1. Feb. 2012)<br />

Anna Frey, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

(ab 1. Feb.)<br />

Anja Huber, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

(bis 31. Dez.)<br />

Jolanda Hunziker, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

Marco Spühler, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (st ud. MA) (40%)<br />

(bis 30. Juni)<br />

Erschliessungs-Team 2<br />

Matthias Wild, lic. phil.<br />

Teamleiter, wiss. Mitarbeiter (70 %)<br />

(bis 30. Juni)<br />

Denise Thoma, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />

(bis 30. Juni)<br />

Teamleiterin, wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />

(ab 1. Juli)<br />

Fabienne Studer, M. A.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70 %)<br />

(ab 1. Dez.)<br />

Meinrad Suter, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (40%)<br />

(ab 1. Juli)<br />

Matthias Wild, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (70 %)<br />

(ab 1. Juli)<br />

Regula Giger<br />

Verw.­Assistentin (80%)<br />

Pia Kyburz<br />

Verw.­Assistentin (90%)<br />

(ab 1. Sept.)<br />

Christian Züst<br />

Verw.­Assistent (90%)<br />

(1. Feb.–30. Apr.)<br />

Monika Bach *<br />

Verw.­Assistentin (35%)<br />

Judith Kälin, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

Jan Schneebeli, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40%)<br />

Fabienne Wendel, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

(ab 1. Feb.)<br />

Projekt Neuerschliessung<br />

Notariatsbestände<br />

Christian Sieber, lic. phil.*<br />

Wiss. Mitarbeiter (10 %)<br />

(ab 1. Jan. <strong>2011</strong>)<br />

Marco Spühler, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (40 %)<br />

(ab 1. Juli <strong>2011</strong>)<br />

Anja Huber, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

(ab 1. Jan. 2012)<br />

8


Archivleitung<br />

Individuelle Kundensienste IKD Beständeerhaltung BE Editionsprojekte EP<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiter (80 %)<br />

Martina Rohrbach, dipl. Kons./Rest. FH<br />

Abteilungsleiterin (bis 30. April)<br />

Nicole Klinger, Diplom­Restauratorin<br />

Abteilungsleiterin (ab 1. Sept.)<br />

Margit Gigerl, lic. phil.<br />

Abteilungsleiterin (10 %)<br />

Benutzung<br />

Thomas Neukom, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter, Teamleiter (80 %) (bis<br />

31. Jan. 2012)<br />

Eveline Isler, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (80 %)<br />

(ab 1. Feb. 2012)<br />

Karin Huser, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20 %,<br />

ab 1. Feb. 80 %)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %)<br />

Monika Bach<br />

Verw.­Assistentin (35 %)<br />

Karin Brönnimann<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Lilian Casanova<br />

Verw.­Assistentin (50 %)<br />

Rahel Herpich­Wyss<br />

Verw. Sekretärin (50 %)<br />

Carmen Kuster<br />

Verw. Sekretärin (50 %)<br />

Bibliothek und Hausdienst<br />

Felix Stamm<br />

Teamleiter, Bibliothekar mbA (60 %)<br />

Alexandra Schneider<br />

Bibliothekarin (80%)<br />

Eva Schönhauser<br />

Bibliothek (50%)<br />

(bis 31. Aug.)<br />

Melanie Eugster<br />

Bibliothek (50%)<br />

(ab 1. Sept.)<br />

Roland Romano<br />

Tech. Assistent<br />

Paul Hösli<br />

Tech. Assistent<br />

(bis 31. Aug.)<br />

Roland Rüfl i<br />

Tech. Assistent (70 %)<br />

(ab 1. Sept.)<br />

Ines Jesche, Diplom­Restauratorin<br />

Stv. Abteilungsleiterin (90 %)<br />

(ab 1. Okt.)<br />

Romano Padeste, MSc<br />

Techniker AV­Medien (90%)<br />

Alena Dell’Orefi ce<br />

Buchbinderin (70 %)<br />

Bettina Bollmann<br />

Buchbinderin (70 %)<br />

Kurt Bickel<br />

Tech. Assistent (90%,<br />

ab 1. Sept. 100 %)<br />

Elvira Dietliker<br />

Tech. Assistentin (70 %)<br />

Peter Gygax<br />

Tech. Assistent (90%)<br />

Beatrix Jöhl<br />

Tech. Assistentin (80%)<br />

Transkription/Digitalisierung<br />

<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle/<br />

Regierungsratsbeschlüsse TKR<br />

Margit Gigerl, lic. phil.<br />

Wiss. Projektleiterin (70%)<br />

Sarah Biäsch<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Elisa Ferrete<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(ab 1. Nov.)<br />

Rebecca Geiger<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Chantal Haas<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Martina Läubli<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(bis 30. Juni)<br />

Lotti Lamprecht<br />

Verw.­Assistentin (20%)<br />

Marina Lienhard<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(bis 31. Jan.)<br />

Julia Luchsinger<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(1. Nov.–24. Jan. 2012)<br />

Lukas Messmer<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

Benedikt Pestalozzi<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

(bis 30. Sept.)<br />

Carolin Schwendemann<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Johanna van der Sluys<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(bis 31. Mai)<br />

Rico Steinemann<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

Daniela Strika<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Ursina Thalmann<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Daniela Widmer<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(ab 1. Nov.)<br />

Sara Zimmermann<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

(ab 1. Nov.)<br />

Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />

<strong>Zürich</strong> eRQZH<br />

Christian Sieber, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter,<br />

wiss. Projektleiter (80%)<br />

Bettina Fürderer, M. A.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70 %)<br />

(ab 1. Feb.)<br />

Ariane Huber, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60%)<br />

(ab 1. Feb.)<br />

Rainer Hugener, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (60%)<br />

(ab 1. Feb.)<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI<br />

Karl Grunder, Dr. phil.<br />

Wiss. Projektleiter<br />

Regula Crottet, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (50%)<br />

Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (50%)<br />

Ehedatenbank EDB<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil. *<br />

Wiss. Projektleiter (20%)<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Schulumfrage eSUZH<br />

Carla Roth, M. A. Wiss. Mitarbeiterin (40%)<br />

(ab 1. Sept.)<br />

9


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Gesetzgebung<br />

Nach der Inkraftsetzung des Informations- und Datenschutzgesetzes<br />

IDG (LS 170.4) und der entsprechenden Verordnung<br />

IDV (LS 170.41) per 1. Oktober 2007 zeigten sich, wie an<br />

dieser Stelle schon wiederholt berichtet, für die Zürcher<br />

Archive gewisse Schwierigkeiten beim gleichzeitigen korrekten<br />

Vollzug einerseits von IDG und IDV, anderseits des<br />

Archivgesetzes.<br />

Dieser Umstand und zusätzliche kleine Mängel im Zürcher<br />

Regelwerk veranlassten die Direktion der Justiz und des Innern<br />

DJI, 2010 eine Revision von Archivgesetz ArchG (LS 432.11)<br />

und Archivverordnung ArchVo (LS 432.111) an die Hand zu nehmen.<br />

Im Berichtsjahr konnte die Vorlage mit Unterstützung der<br />

Gesundheitsdirektion durch eine Änderung des Patientinnenund<br />

Patientengesetzes PatG (LS 813.13) ergänzt und in Vernehmlassung<br />

gegeben werden.<br />

Die Vollzugsschwierigkeiten der Archive stehen hauptsächlich<br />

im Zusammenhang mit dem Umstand, dass sich in archivierten<br />

Unterlagen, die jünger sind als ungefähr achtzig Jahre,<br />

oft Informationen finden sowohl über verstorbene als auch<br />

über noch lebende Personen – deren Daten nach unterschiedlichen<br />

Regeln zu schützen sind. Zweitens fehlt in <strong>Zürich</strong> –<br />

ebenso wie in den meisten (allen?) Schweizer <strong>Kanton</strong>en und<br />

auch auf eidgenössischer Ebene – eine saubere gesetzliche<br />

Grundlage für die Ablieferung von Patientendokumentationen<br />

(«Krankengeschichten») an das zuständige Archiv unter gleichzeitiger<br />

Wahrung des auf Bundesstufe geregelten Berufsgeheimnisses<br />

für Medizinalpersonen. Drittens fordert das IDG für<br />

die so genannte voraussetzungslose Publikation von besonderen<br />

Personendaten via Internet eine explizite gesetzliche<br />

Grundlage – eine Grundlage, die für den Online-Katalog des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s noch nicht erfüllt ist.<br />

Am 28. September ermächtigte der Regierungsrat die Direktion<br />

der Justiz und des Innern zur Durchführung des Vernehmlassungsverfahrens.<br />

Aus unserer Sicht geht es um die Regelung eines Interessenkonflikts,<br />

der von den verschiedenen öffentlichen Organen<br />

(Aktenproduzenten, Datenschutz, Archive) und den interessierten<br />

Kreisen, insbesondere der Forschung, offen zu diskutieren<br />

ist: Der Staat führt unterschiedlichste Akten in grossen<br />

Mengen und über lange Zeiträume. Diese können von öffentlichem<br />

Interesse sein. Das heisst, dass die öffentlichen Organe<br />

dem Gebot nach Transparenz und Authentizität des staatlichen<br />

Handelns zu entsprechen haben. Aber diese Akten enthalten<br />

oft Personendaten oder besondere Personendaten,<br />

und die Betroffenen haben einen legitimen Anspruch auf angemessene<br />

Wahrung ihrer individuellen schützenswerten Interessen.<br />

Diejenige Teilmenge an staatlichen Unterlagen, die in verdichteter<br />

Form schliesslich ins zuständige öffentliche Archiv<br />

gelangt, hat ebenfalls beiden Interessen zu genügen, also sowohl<br />

dem Anspruch der Gesellschaft (und ggf. des Individuums)<br />

auf Nachvollziehbarkeit des staatlichen Handelns als<br />

auch dem Anspruch des Individuums auf Wahrung seiner<br />

schützenswerten Interessen.<br />

Entscheidend ist die Feststellung, dass die öffentlichen unter<br />

Umständen in Konkurrenz zu den privaten Interessen treten<br />

können. Unser Ansatz, um dieser Konkurrenzkonstellation gerecht<br />

zu werden, ist relativ einfach: Neu sollen Unterlagen mit<br />

besonderen Personendaten einheitlich mit einer Schutzfrist<br />

von 80 Jahren ab Dossierschluss ausgestattet werden (Unterlagen<br />

mit Patientendaten: 120 Jahre ab Dossierschluss; Grund<br />

für die Verlängerung: allfällige Informationen über erbliche Belastungen).<br />

Der vorgeschlagenen Regel liegt einerseits die Tatsache<br />

zugrunde, dass kein Archiv in der Lage ist, Massenakten<br />

mehrfach zu bearbeiten oder gar zu anonymisieren. Anderseits<br />

basiert die Regel auf der Annahme, dass 80 Jahre nach Dossierschluss<br />

das öffentliche Interesse gegenüber dem individuellen<br />

Interesse überwiegt.<br />

Wir gehen also von der Überlegung aus, dass die genannten<br />

Interessen unterschiedliche Verläufe haben: Das individuelle<br />

Interesse auf Schutz persönlicher Daten ist am Anfang<br />

hoch und nimmt tendenziell ab, und zwar vom Moment an, in<br />

dem ein «Geschäft» abgeschlossen ist. Die öffentlichen Interessen<br />

(Nachvollziehbarkeit etc.) bestehen von Anfang an, aber<br />

es dauert relativ lange, bis sie höher zu gewichten sind als die<br />

individuellen.<br />

Die absoluten Schutzfristen beziehen sich de facto hauptsächlich<br />

auf die Publikation von Findmitteldaten: Ist eine<br />

Schutzfrist abgelaufen, werden das Findmittel und die zugehörigen<br />

Unterlagen gleichzeitig frei für die voraussetzungslose<br />

Benutzung. Vorher gelten die relativen Schutzfristen, die<br />

auf die Lebensdaten abstellen, sowie besondere Bestimmungen,<br />

darunter das Forschungsprivileg, das natürlich bestehen<br />

bleibt.<br />

Stichwort Patientendokumentationen: Diese unterstehen<br />

dem mittels StGB 321 Abs. 1 geschützten Berufsgeheimnis.<br />

<strong>Zürich</strong> will nun (unseres Wissens als erster <strong>Kanton</strong>) eine explizite<br />

gesetzliche Entbindungsregelung schaffen, die die von StGB<br />

321 Abs. 2 vorgesehene Entbindung im Einzelfall ersetzt.<br />

10


Archivleitung<br />

Im Moment der Abfassung des vorliegenden Berichts endet<br />

die Vernehmlassungsfrist. Das vorläufige Ergebnis ist sehr erfreulich.<br />

Unser Vorschlag hat ein grosses Echo ausgelöst und<br />

stösst insgesamt auf breite Zustimmung. Wir sind deshalb zuversichtlich,<br />

dass die nächsten Schritte für die Beratung der<br />

Vorlage relativ zügig in die Wege geleitet werden können. Wir<br />

erhoffen uns eine lebhafte Debatte, insbesondere über die Frage,<br />

ob der Schnittpunkt der beiden «Interessenkurven» wie vorgeschlagen<br />

bei 80 bzw. 120 Jahren liegen soll.<br />

Bauliches, Infrastruktur<br />

Bau 3<br />

Noch an der Eröffnungsfeier für das erweiterte <strong>Staatsarchiv</strong><br />

im Herbst 2007 rechnete der Berichterstatter einigermassen<br />

optimistisch damit, dass es ungefähr zwanzig Jahre dauern<br />

werde, bis die Kapazitäten des Erweiterungsbaus wieder erschöpft<br />

sind. Doch am 30. Juni 2010 kam der Regierungsrat<br />

aufgrund neuer Berechnungen zum Schluss, dass die in den<br />

nächsten Jahrzehnten anfallenden Volumina an Unterlagen<br />

eine nächste Erweiterung per 2020 und eine übernächste – je<br />

nach Dimensionierung von Bau 3 – etwa 2035 erfordern (vgl.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 10).<br />

Im Berichtsjahr machte sich nun eine interne Arbeitsgruppe<br />

daran, genau hochzurechnen, wie lange unsere bestehenden<br />

Kapazitäten ausreichen. Die Erhebungen bestätigten die Zahlen<br />

des Regierungsrates im Wesentlichen und ergaben, dass<br />

Bau 3 im Jahr 2019 in Betrieb gehen sollte.<br />

Einerseits kann dadurch gewährleistet werden, dass neu<br />

erschlossene Unterlagen weiterhin wie erforderlich (und inzwischen<br />

üblich) in geeignete Magazine verbracht werden<br />

können. Anderseits wird auf diese Weise sichergestellt, dass<br />

der räumliche Notstand, in dem wir sind, solange sich in den<br />

Aussenmagazinen im Milchbuck dauernd überlieferungswürdige<br />

Unterlagen befinden (gegenwärtig immer noch knapp 10<br />

Laufkilometer), weiterhin sukzessive in einen Normalzustand<br />

überführt werden kann.<br />

Mit Bau 3 sollen also die beträchtlichen Investitionen, die<br />

der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> seit 2006 getätigt hat, um sein Archivwesen<br />

auf ein vertretbares Niveau zu heben, geschützt werden: Die<br />

Sanierung von Bau 1 sowie die Erstellung von Bau 2 per<br />

2006/2007, die Bereitstellung zusätzlicher personeller Ressourcen<br />

für die Übernahme, Erschliessung, Bewahrung und<br />

Vermittlung, insbesondere aber auch für den Abbau der Restanzen<br />

in den Aussenmagazinen Milchbuck per 2007 bzw. per<br />

<strong>2011</strong> kamen entscheidenden Schritten gleich, die nur dann<br />

Sinn machen, wenn sie auf der infrastrukturellen Ebene die<br />

geplante logische Fortsetzung finden.<br />

Aufgrund unserer Erhebungen machten wir dem Direktionsvorsteher<br />

im Herbst eine entsprechende Bedarfsmeldung. Er<br />

nahm diese zustimmend zur Kenntnis und brachte unsere Erhebungen<br />

und Planungsgrundlagen dem Immobilienamt IMA<br />

offiziell zur Kenntnis. Das IMA seinerseits erarbeitete daraufhin<br />

einen Regierungsratsbeschluss, mit dem das Projekt Bau 3<br />

möglichst bald ausgelöst werden soll.<br />

Fotovoltaik<br />

Aufgrund der Ereignisse in Fukushima fragten wir im Frühsommer<br />

bei den zuständigen Organen der Baudirektion nach<br />

Möglichkeiten, die brach liegenden Dachflächen des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

mit einer Fotovoltaik-Anlage auszustatten. Wir erfuhren,<br />

dass eine entsprechende Potenzialanalyse für alle kantonalen<br />

Liegenschaften bestehe; das <strong>Staatsarchiv</strong> befindet sich<br />

in der Eignungsklasse 2 (auf einer Skala von 1 bis 5), für die<br />

die Baudirektion empfiehlt, private Vertragspartner mit dem<br />

Bau und Betrieb einer Solaranlage zu beauftragen.<br />

Von unserer Seite wurden im Berichtsjahr die entsprechenden<br />

Schritte vorbereitet; wir hoffen, dass der Vertrag möglichst<br />

bald unterzeichnet und damit das beträchtliche Nutzungspotenzial<br />

auf unseren Flachdächern so bald wie möglich<br />

ausgeschöpft werden kann.<br />

Statik und Restaurierung des «Sturms»<br />

Wie 2007 geplant (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S. 9), wurden im<br />

Herbst die Pfeiler von Bau 1 auf der Innenseite so verstärkt,<br />

dass das Gewicht des ersten Obergeschosses nicht mehr nur<br />

über die Chromstahlbolzen abgeleitet wird, die den Boden mit<br />

den Pfeilern verbinden. Diese statische Nachbesserung wurde<br />

nötig, weil die entsprechenden SIA-Normen seit 1982 geändert<br />

wurden, was dem <strong>Staatsarchiv</strong> einen Eintrag in den<br />

Risikokataster der Gebäudeversicherung eintrug. Die baulichen<br />

Massnahmen betrafen einerseits die Pfeiler im Aussenbereich<br />

(Arkade), anderseits aber auch die Bibliothek sowie,<br />

zwecks möglichst guter Ableitung der Kräfte in den Baugrund,<br />

teilweise das erste und zweite Untergeschoss. Die Bauarbeiten<br />

dauerten wesentlich länger als geplant und waren über<br />

Wochen mit unangenehmen Immissionen im Büro- und Publikumsbereich<br />

verbunden, wofür wir uns an dieser Stelle noch<br />

einmal ausdrücklich entschuldigen. Immerhin konnten die<br />

Arbeiten noch im Berichtsjahr abgeschlossen werden.<br />

11


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Ausstehend sind nur noch die Pflästerung um die Bodenbefestigungen<br />

des wieder montierten «Sturms», der Eisenplastik<br />

unter der Arkade auf der Ostseite des <strong>Staatsarchiv</strong>s,<br />

sowie ein Schutzanstrich gegen Sprayereien an der Plastik<br />

und auf dem dazu gehörigen Wandgemälde. Der «Sturm» war<br />

im Zug der Sanierung der Trennfuge 2009 entfernt worden (vgl.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 11) in der Absicht, ihn zu restaurieren<br />

und ihn bis zum Abschluss der Statikarbeiten auswärts fachgerecht<br />

zu lagern. Aus einer alles andere als fachgerechten<br />

Lagerung ergaben sich allerdings Schäden an der Plastik<br />

(Rost, Risse, Verzug), und die Sache wuchs sich zu einem Versicherungsfall<br />

aus. Dem unerfreulichen Projektverlauf zum<br />

Trotz steht der Sturm nun aber wieder am alten Platz. Seine<br />

Schweissnähte sind wo nötig nachgebessert, und er ist versehen<br />

mit einer Spritzverzinkung. Auf die Remontage seiner<br />

losen Elemente am Boden haben wir verzichtet, um die Unfallgefahr<br />

zu reduzieren. Wir meinen, dass damit die Gesamtaussage<br />

des Kunstwerks nicht gefährdet ist.<br />

Gremien und Kooperationen<br />

Archivkommission<br />

Die Archivkommission hielt am 1. September im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

ihre ordentliche Jahressitzung ab, erstmals unter dem neuen<br />

Vorsitzenden, Regierungsrat Martin Graf. Neu dabei waren zudem<br />

Alberto Nido, Generalsekretär des Obergerichts, als Vertreter<br />

der Gerichte, und Marcel Wegmann, Gemeindeschreiber<br />

von Flurlingen, als Vertreter der Gemeinden.<br />

Die Kommissionsmitglieder erhielten Gelegenheit darzulegen,<br />

um welche Aufgaben sich die Kommission aus ihrer<br />

Sicht zukünftig hauptsächlich kümmern solle, zudem kam<br />

die laufende Revision des Archivgesetzes ausführlich zur<br />

Sprache.<br />

Kommission zur Prüfung<br />

der Schreibweise<br />

der Orts- und Flurnamen<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist in der Kommission seit Beginn der neuen<br />

Legislatur nicht mehr durch den Berichterstatter, sondern<br />

durch Hans Ulrich Pfister vertreten. Die Kommission hielt im<br />

Berichtsjahr keine Arbeitssitzung ab.<br />

Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

An der Jahresversammlung vom 5. Dezember führte Vereinspräsident<br />

Felix Richner mit der gewohnten Souveränität durch<br />

die ordentlichen Geschäfte.<br />

Karin Huser referierte zum Thema «Männlich und schön» –<br />

zum Männlichkeitskult im «Deutschen Arbeiterverein Eintracht<br />

<strong>Zürich</strong>» 1840–1916.<br />

Das vom Verein in Auftrag gegebene Projekt «Daguerreotypie<br />

2.0» ist unten im Abschnitt Separate Projekte referiert.<br />

Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein finden<br />

sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen: die<br />

Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Aktenerschliessung,<br />

die Arbeiten an der Wappennachweiskartei bei<br />

den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den<br />

Editionsprojekten.<br />

VSA<br />

An der 88. Jahresversammlung des Vereins der Schweizerischen<br />

Archivarinnen und Archivare in Neuchâtel war das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertreten.<br />

Reto Weiss vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> bis Anfang <strong>2011</strong> in der<br />

AG Bewertung und wurde dann abgelöst durch seine Stellvertreterin<br />

Eveline Isler.<br />

Thomas Neukom vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> im Bildungsausschuss.<br />

Zusammen mit einer Arbeitsgruppe organisierte er den<br />

Zyklus «Archivpraxis Schweiz» für das Jahr 2012 und die Jahresschlusssitzung<br />

des Bildungsausschusses, die im November in<br />

Bülach stattfand. Das Rahmenprogramm dieser Sitzung umfasste<br />

u. a. einen Apéro im historischen Rathaussaal, eine Stadtführung<br />

und die Besichtigung des Archivs der Vetropack-Gruppe.<br />

Archivdirektoren-Konferenz<br />

Die Archivdirektoren-Konferenz ADK tagte im Berichtszeitraum<br />

zweimal, am 11. Mai und am 16. November, beide Male<br />

im Haus der <strong>Kanton</strong>e in Bern.<br />

Hauptsächliche Themen waren neben der gemeinsamen<br />

Benutzungsstatistik (Pilotphase <strong>2011</strong>) das Projekt Webservice<br />

Topografische Bezeichnungen, mit dem wir eine gemeinsame,<br />

nachhaltige Bewirtschaftung aktueller und historischer Geo-<br />

Namen anstreben, Fragen der Administrativen Versorgung, die<br />

uns veranlassten, der Konferenz der Schweizer Datenschützer<br />

(PRIVATIM) eine engere Zusammenarbeit vorzuschlagen, und<br />

ein Konzept zu einem Kurs für Gemeindearchiv-Verantwortliche,<br />

das wir zuhanden des VSA verabschiedeten.<br />

Die Vorstände von ADK und Schweizerischer Staatsschreiber-Konferenz<br />

SSK erarbeiteten auf der Basis entsprechender<br />

Umfragen zudem gemeinsame Empfehlungen zu Geschäftsverwaltungssystemen,<br />

die Ende Jahr von beiden Konferenzen<br />

verabschiedet wurden.<br />

12


Archivleitung<br />

13


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

KOST und eCH<br />

Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die dauerhafte<br />

Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat zu zwei<br />

Sitzungen am 23. März und am 21. September zusammen. Detaillierten<br />

Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die Website<br />

www.kost-ceco.ch.<br />

Reto Weiss wirkte in einer von der KOST initiierten neuen<br />

Fachgruppe «Digitale Archivierung» des Vereins eCH (e-Government<br />

Standards Schweiz) mit. Das hauptsächliche Ziel<br />

der Arbeitsgruppe besteht darin, Normen und Standards für<br />

die digitale Langzeitarchivierung zu erarbeiten. Kurz vor dem<br />

Abschluss steht die Verabschiedung eines Standards für<br />

«Submission Information Packages» (SIP). Damit wird klar definiert,<br />

in welcher Form Verwaltungsstellen archivwürdige digitale<br />

Daten an die Archive übermitteln sollen.<br />

scopeArchiv User Group<br />

Am 15. März fand die 11. ordentliche Mitgliederversammlung<br />

der scopeArchiv User Group in Bern statt. Details zu den Tätigkeiten<br />

des Vereins sind zu finden unter www.scopearchivusergroup.org.<br />

Bettina Tögel, Abteilungsleiterin Aktenerschliessung, leitete<br />

als Präsidentin der User Group auch in diesem Jahr neben<br />

der Mitgliederversammlung vier Vorstandssitzungen. Anlässlich<br />

des 10-jährigen Vereinsjubiläums erfolgte an der Mitgliederversammlung<br />

der Launch der neuen Website. Eine weitere<br />

Veranstaltung war dem Erfahrungsaustausch für die Applikationsverantwortlichen<br />

gewidmet. Die Migration von scopeArchiv<br />

auf Version 5.0, geplante Neuheiten in Version 5.1 sowie<br />

der SIP-Validator der KOST wurden dort besprochen. Gegen<br />

Ende des Berichtsjahrs reichte Bettina Tögel nach mehrjähriger<br />

intensiver Arbeit für das Gremium ihren Rücktritt als Präsidentin<br />

der User Group ein (Stichdatum: Mitgliederversammlung<br />

2012).<br />

Verein Trägerschaft Archives Online<br />

Nachdem wir gemeinsam mit den <strong>Staatsarchiv</strong>en der <strong>Kanton</strong>e<br />

Thurgau, Zug und Basel-Stadt sowie mit dem Archiv für Zeitgeschichte<br />

der ETH <strong>Zürich</strong> das Suchportal Archives Online<br />

(www.archivesonline.org) entwickelt hatten und am 13. Juli<br />

2010 für die Öffentlichkeit freischalten konnten, überführten<br />

wir dessen Trägerschaft im Berichtsjahr in eine feste Form.<br />

Am 8. Juni fand im <strong>Staatsarchiv</strong> die konstituierende Versammlung<br />

für einen Trägerverein statt. Mitglieder sind diejenigen<br />

fünf Archive, die das Portal entwickelt hatten und nun ge­<br />

meinsam pflegen. Öffentliche Archive, die über eine eigene<br />

Webdatenbank verfügen und öffentlich zugänglich sind, können<br />

eine Lizenz lösen. Deren Verzeichnungsdaten werden daraufhin<br />

auf Archives Online verfügbar gemacht.<br />

Per Ende des Berichtsjahrs waren 11 Institutionen aufgeschaltet:<br />

Neben den genannten Trägerarchiven sind dies die<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>e der <strong>Kanton</strong>e Bern, Genf, Graubünden, Luzern<br />

und St. Gallen, zudem die Burgerbibliothek Bern.<br />

Wir konnten also dank des Beitritts der Archives d’Etat de<br />

Genève im Berichtsjahr die wichtigste Sprachgrenze in der<br />

Schweiz überwinden. Zudem plant eine ganze Reihe von weiteren<br />

Schweizer Archiven, ab 2012 bei Archives Online zu partizipieren.<br />

Leider steht aber, entgegen ersten Erwartungen, die<br />

Aufschaltung eines ausländischen Archivs noch nicht unmittelbar<br />

bevor. Insbesondere die unmittelbar an die Schweiz angrenzenden<br />

Gebiete und Länder wären aufgrund der engen<br />

Verzahnung der Bestände natürlich hoch willkommen. Immerhin<br />

erreichen uns positive Signale aus verschiedenen Himmelsrichtungen,<br />

weshalb wir zuversichtlich sind, dass Archives Online<br />

schon bald ein grenzübergreifendes Angebot sein wird.<br />

Die für Archives Online erstmals erhobenen Nutzungsstatistiken<br />

sind unten im Abschnitt Individuelle Kundendienste,<br />

Benutzung, Webstatistik, referiert.<br />

ARGE Alp<br />

Die 34. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />

17. und 18. Oktober in Ludwigsburg statt.<br />

Schwerpunkte der Tagung waren die elektronische Archivierung;<br />

das Landesarchiv Baden-Württemberg präsentierte<br />

seine beachtlichen Anstrengungen und Erfolge in diesem Bereich<br />

und stellte die dafür entwickelten Werkzeuge vor. Zudem<br />

wurde intensiv über den Stand der Archivgesetzgebung in<br />

Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz diskutiert;<br />

die Vorlage zur Revision des Zürcher Archivgesetzes stiess<br />

auf lebhaftes Interesse. Und schliesslich wurde definitiv entschieden,<br />

2013 eine gemeinsame kleine Wanderausstellung<br />

mit Startort München auf den Weg zu schicken, die sich unter<br />

dem Titel «Alpen unter Strom» mit dem Alpenbogen als Ort der<br />

Energiegewinnung befassen wird.<br />

Rechtsquellenstiftung<br />

An der ordentlichen jährlichen Stiftungsratssitzung vom 8. April<br />

in <strong>Zürich</strong> wurde das Zusammenspiel herkömmlicher Projekte<br />

mit dem «Zürcher Modell» intensiv debattiert. Der Stiftungsrat<br />

ist sich einig darüber, dass das Projekt eRQZH vorderhand<br />

14


Archivleitung<br />

einen gewissen Handlungsspielraum braucht, um eine Basis<br />

zu schaffen für die Adaptierung der bestehenden Editionsregeln<br />

an die neue Realität.<br />

Zu den spezifischen Projektfortschritten vgl. unten die entsprechenden<br />

Passagen im Abschnitt Editionsprojekte.<br />

Universität <strong>Zürich</strong><br />

Betreffend Zusammenarbeit zwischen der Universität <strong>Zürich</strong><br />

und dem <strong>Staatsarchiv</strong> trafen sich der Generalsekretär der Universität<br />

und der Berichterstatter am 29. September zu einer<br />

Aussprache. Dabei bestätigte sich die hohe Übereinstimmung<br />

der Ansichten von Universität und <strong>Staatsarchiv</strong> in Bezug auf<br />

die zentralen Fragen: Pflichtenheft und Werkzeugset der beiden<br />

Häuser sollen so koordiniert sein, dass möglichst keine<br />

Brüche im Life Cycle der universitären Unterlagen auf ihrem<br />

Weg ins <strong>Staatsarchiv</strong> als Endarchiv zu überwinden sind. Dieser<br />

Konsens ist unter anderem wichtig für ein Projekt des Universitätsarchivs<br />

zur Übernahme digitaler Daten aus dem Geschäftsverwaltungssystem<br />

des Rektorats (KONSUL) in das<br />

Archivinformationssystem (CMI STAR) und die damit verbundene<br />

Anschaffung eines «Digital Repository»: Das Projekt<br />

wird so aufgesetzt werden, dass eine Weitergabe der Daten<br />

an das <strong>Staatsarchiv</strong> zur Endarchivierung ohne Probleme möglich<br />

ist.<br />

Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der universitären<br />

Lernplattform Ad Fontes www.adfontes.uzh.ch und dem<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> konnten im Berichtsjahr zwei neue Übungen freigeschaltet<br />

werden: eine Trainingseinheit zu den elektronischen<br />

Suchwerkzeugen und eine Einheit zum Umgang mit<br />

unseren digitalen Quelleneditionen. In einer Trainingseinheit<br />

www.adfontes.uzh.ch/4000.php wird in Query und in die<br />

Grundlagen von (digitalen) Quelleneditionen eingeführt. In einer<br />

weiterführenden Archivübung wird das Projekt TKR vorgestellt<br />

und die Quellenrecherche an einem Beispiel daraus<br />

praktisch umgesetzt www.adfontes.uzh.ch/4700.php. Beide<br />

Übungen wurden zu wesentlichen Teilen von Margit Gigerl,<br />

Abteilungsleiterin Editionsprojekte, erarbeitet.<br />

Betreffend Masterkurs Applied History waren im Berichtsjahr<br />

vonseiten des Berichterstatters keine nennenswerten Aktivitäten<br />

zu verzeichnen.<br />

HTW Chur<br />

Seit Jahren stellt das <strong>Staatsarchiv</strong> der HTW Chur (Fachbereich<br />

Informationswissenschaft) seine Infrastruktur für Lehrveranstaltungen<br />

zur Verfügung und trägt selbst zur praxisnahen Aus­<br />

bildung der Studierenden bei. Im Berichtsjahr haben wir diese<br />

Stossrichtung noch einmal akzentuiert und erstmals einen eintägigen<br />

Kurs «Bewertung in der Praxis» durchgeführt (vgl. auch<br />

unten, Abschnitt Überlieferungsbildung). Wir geben damit<br />

unserer Überzeugung Ausdruck, dass es richtig ist, einen wesentlichen<br />

Teil der Ausbildung von I + D­Fachleuten und ­Spezialisten/innen<br />

durch Berufspraktiker/innen bestreiten zu lassen<br />

und an den zukünftigen Arbeitsorten durchzuführen.<br />

Schweizerisches Nationalmuseum<br />

Nach einem längeren Unterbruch haben Landesmuseum und<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> die Idee, die heute im Sammlungszentrum des<br />

Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern am Albis mustergültig<br />

gelagerte Zürcher Waffensammlung zu erschliessen,<br />

im Berichtsjahr wieder aufgenommen. Gemeinsam konnten<br />

sie die Mathematisch­Militärische Gesellschaft und die Zürcher<br />

Stadtschützen dafür gewinnen, die Projektidee mitzutragen.<br />

Diese wird gegenwärtig vertieft und gelangt hoffentlich<br />

möglichst bald zur Ausführungsreife.<br />

Stabsaufgaben<br />

Personelles<br />

Gegen Ende des Berichtsjahrs wurde von der Direktion der<br />

Justiz und des Innern wiederum eine Personalumfrage durchgeführt.<br />

Da die detaillierte Auswertung noch aussteht, werden<br />

die Ergebnisse im nächsten <strong>Jahresbericht</strong> referiert.<br />

Neben den jährlich wiederkehrenden Mitarbeitendenbeurteilungen<br />

MAB wurde <strong>2011</strong> (nach einem Pilot 2009 und dessen<br />

Auswertung 2010) erstmals eine reguläre Vorgesetztenbeurteilung<br />

VGB durchgeführt. Wir sehen diese Art von Gesprächen<br />

als Teil einer modernen Feedback­Kultur. Solche Beurteilungen<br />

dienen nicht nur dazu, die Führungskompetenzen<br />

von Vorgesetzten zu evaluieren, sondern sie sollen den Mitarbeitenden<br />

auch Gelegenheit bieten, sich in einer eher ungewohnten<br />

Rolle – als Beurteilende – zurechtzufinden.<br />

Wie oben im Abschnitt Personelles erwähnt, wird das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> ab 2013 in zwei Bereichen Lehrstellen anbieten.<br />

In der Berichtsperiode wurde die Planung an die Hand genommen.<br />

Lehrbetriebe benötigen als Anbieter von Lehrstellen eine<br />

kantonale Bildungsbewilligung, diese wird von der Bildungsdirektion,<br />

genauer: vom Mittelschul­ und Berufsbildungsamt<br />

MBA, erteilt. Nach Einreichung des Gesuches besucht ein<br />

Berufsinspektor den Betrieb um sicherzustellen, dass die Voraussetzungen,<br />

um eine bestimmte Lehrstelle anzubieten,<br />

15


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

auch tatsächlich gegeben sind. Zudem prüft das Amt, ob die<br />

verantwortlichen Berufsbildner/innen über die geforderte<br />

fachliche Bildung verfügen. Erst nach Erhalt der Bildungsbewilligung<br />

können Lehrverträge genehmigt werden.<br />

Qualitätssicherung und Controlling<br />

Wie im <strong>Jahresbericht</strong> 2010 (S.13) erläutert, haben <strong>2011</strong> die<br />

meisten Schweizer <strong>Staatsarchiv</strong>e, das Schweizerische Bundesarchiv<br />

und das Liechtensteinische Landesarchiv ihre Benutzungskennzahlen<br />

erstmals nach einem einheitlichen Raster<br />

erhoben. Die Zahlen werden nun konsolidiert, in eine gemeinsame<br />

«Benutzungsstatistik der Schweizer Archive» eingearbeitet<br />

und möglichst bald auf der Website des VSA veröffentlicht.<br />

Gleichzeitig arbeiten wir seit 2010 intern daran, auch die<br />

anderen archivischen Hauptprozesse in Zahlen zu fassen (vgl.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2010, S.13). Zwei Werte stehen dabei im Vordergrund:<br />

einerseits unser Gesamtaufwand in Stunden, bis<br />

ein Laufmeter Archivgut magaziniert ist, anderseits der Zeitaufwand,<br />

um einen Laufmeter im Magazin dauernd verfügbar<br />

zu halten.<br />

Der Zeitaufwand, bis ein Laufmeter Archivgut im Endarchiv<br />

liegt, hat sich gegenüber 2010 erhöht: Die Abteilungen Überlieferungsbildung<br />

und Aktenerschliessung haben im Berichtsjahr<br />

rund 24 000 Stunden (2010: 18 500) investiert, um rund<br />

1 000 Laufmeter zu erschliessen und auf 621 Laufmeter zu<br />

verdichten. Wir haben damit rund 24 (19) Stunden pro Akzessions-Laufmeter<br />

bzw. 39 (34) Stunden pro Endarchiv-Laufmeter<br />

aufgewendet, bis die Unterlagen in der nötigen Qualität<br />

bewertet, übernommen, erschlossen und konserviert waren.<br />

Mit den zusätzlichen 5 500 Stunden konnten wir nur unwesentlich<br />

mehr Laufmeter erschliessen als 2010, hingegen<br />

konnten wir die Qualität der Unterlagen auf den angestrebten<br />

Standard anheben.<br />

Der Aufwand von einer knappen halben Stunde pro Laufmeter<br />

für die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv<br />

(Nacherschliessungen, Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen)<br />

hat sich im Berichtsjahr minimal reduziert, da<br />

mehr Stunden für die Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen<br />

im Zusammenhang mit Neuerschliessungen<br />

eingesetzt werden mussten. Dagegen ist der Wert für die Bewirtschaftung<br />

und Nutzung eines Laufmeters minimal gestiegen<br />

(von 1.30 auf 1.34 Stunden), was mit den Arbeiten der<br />

Abteilung Editionsprojekte zusammenhängt, insbesondere<br />

mit dem aufgrund der Neuanstellungen markant gestiegenen<br />

Volumen des Rechtsquellen-Projekts.<br />

Wir hoffen, dass wir mit unseren Erhebungen weitere Archive<br />

animieren können, ihre Prozesse ebenfalls zu quantifizieren.<br />

So könnte gemeinsam die Grundlage für eine gewisse Vergleichbarkeit<br />

geschaffen werden.<br />

Praktika<br />

Nicole Stadelmann, Bachelor of Arts in Allgemeiner Geschichte,<br />

absolvierte vom 1. Mai bis 31. Juli zur Vertiefung ihrer Archivkenntnisse<br />

ein Praktikum mit einem Pensum von 60 Prozent in<br />

der Abteilung Aktenerschliessung. Sie arbeitete zunächst an<br />

der Erschliessung der Zürcher Patentschriften mit und erschloss<br />

dann die Unterlagen der Berufsschule für Gesundheits-<br />

und Krankenpflege Südhalde.<br />

Daniel Trüb, Master of Arts in Geschichte, absolvierte in der<br />

Abteilung Aktenerschliessung ein Praktikum mit einem vollen<br />

Pensum und eignete sich vom 1. August bis 31. Oktober erste<br />

Archivkenntnisse an. Er bearbeitete Krankenakten des <strong>Kanton</strong>sspitals<br />

Winterthur, schrieb Patientenregister der Psychiatrischen<br />

Universitätsklinik ab und wirkte an der Erschliessung<br />

der Abteilung M (Brücken im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>) der Sammlung<br />

PLAN mit.<br />

Praktika in der Abteilung Beständeerhaltung sind im entsprechenden<br />

Abschnitt referiert.<br />

16


Archivleitung<br />

17


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Abteilungen<br />

Überlieferungsbildung<br />

Personelles<br />

Die Wahl von Abteilungsleiter Reto Weiss zum <strong>Staatsarchiv</strong>ar des <strong>Kanton</strong>s Graubünden<br />

ist oben im Abschnitt Archivleitung, Personelles, referiert, ebenso wie die Einsetzung<br />

von Thomas Neukom als dessen Nachfolger per 1. Februar 2012 bzw. dessen<br />

Rochade mit Eveline Isler. Die Funktion eines stv. Abteilungsleiters Überlieferungsbildung<br />

wird auf diesen Zeitpunkt Bernhard Rieder übernehmen, der seit 2008 in den<br />

Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s steht (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2007, S. 15).<br />

Per Ende <strong>2011</strong> trat Annatina Tam aus dem <strong>Staatsarchiv</strong> aus, nachdem sie Ende<br />

August <strong>2011</strong> einen Mutterschaftsurlaub angetreten hatte. Wir bedauern ihr Ausscheiden<br />

aus unseren Diensten und wünschen ihr und ihrer Familie alles Gute für die Zukunft.<br />

Per 1. August trat Florian Fischer in die Dienste des Staats archivs ein, vorderhand<br />

befristet bis Ende Jahr und mit einem Pensum von 60 Prozent. Florian Fischer, lic. phil.,<br />

Jahrgang 1983, studierte an der Universität Bern Geschichte, Deutsche Literaturwissenschaft<br />

und Medienwissenschaften. 2010 schloss er das Studium mit einer Lizenziatsarbeit<br />

über die Neutral Nations Supervisory Com mission NNSC und ihre Rolle bei<br />

den Friedensoperationen in Korea ab. Nachher war er als Praktikant im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

Luzern tätig und gewann dort einen guten Einblick in die Archivarbeit. Per Ende des<br />

Berichtsjahrs endete die befristete Anstellung von Florian Fischer; ab Anfang 2012 ist<br />

er offizieller Nachfolger von Annatina Tam und versieht ein Pensum von 70 %.<br />

Das durch die verschiedenen Wechsel verbliebene Stellenvolumen von 80 Prozent<br />

konnten wir per 1. März 2012 besetzen mit Ralph Ruch, lic. phil., Jahrgang 1978.<br />

Ralph Ruch studierte an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte, Wirtschaftsgeschichte<br />

und Nationalökonomie sowie Publizistikwissenschaft. Seine Dissertation<br />

zum Thema Kartografie und Konflikt, die er im Rahmen eines Nationalen Forschungsprogramms<br />

bei Martina Stercken erarbeitet hat, wird demnächst gedruckt. Nach<br />

archivischen Tätigkeiten bei verschiedenen Institutionen ist er seit 2010 Archivar des<br />

Schwyzer Bezirks March und verschiedener dazugehöriger Gemeinden. Ralph Ruch<br />

wird sich im <strong>Staatsarchiv</strong> insbesondere der bisher von Eveline Isler betreuten Bereiche<br />

Bildungsdirektion und Amtsdruckschriftensammlung annehmen.<br />

Eveline Isler und Reto Weiss führten für die HTW Chur (Fachbereich Informationswissenschaft)<br />

den oben erwähnten eintägigen Kurs «Bewertung in der Praxis» durch.<br />

Wie schon in den Vorjahren war Eveline Isler zudem an weiteren Archivveranstaltungen<br />

für Studierende der Informationswissenschaften an der HTW Chur beteiligt.<br />

Bernhard Rieder hielt an einer dem Archivierungsmodell Open Archival Information<br />

System OAIS gewidmeten Fachtagung des VSA ein Referat über unsere Umsetzung<br />

dieses Modells am Beispiel der Datenübernahme aus dem Informationssystem<br />

der <strong>Kanton</strong>spolizei POLIS.<br />

Rebekka Wyler präsentierte an der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Stadt und<br />

Gemeinden des VSA das von Annatina Tam erarbeitete Zürcher Bewertungsmodell<br />

zu Finanzunterlagen.<br />

Der diesjährige Teamtag der Abteilung gestaltete sich beschaulicher als auch<br />

schon. Man erwanderte einen Teil des Industriepfads an der Lorze und besichtigte<br />

am Nachmittag (gemeinsam mit dem gesamten Personal des <strong>Staatsarchiv</strong>s) das<br />

eindrückliche Sammlungszentrum des Nationalmuseums in Affoltern am Albis.<br />

18


Abteilungen<br />

Rahmenvereinbarungen, Verzeichnisse<br />

der Informationsbestände<br />

Im Berichtsjahr konnten nach längeren Vorarbeiten (vgl. <strong>Jahresbericht</strong><br />

2010, S.15) die ersten Rahmenvereinbarungen abgeschlossen<br />

werden. Sie orientieren sich am Grundgedanken,<br />

dass die Informationsverwaltung von der Beschaffung eines<br />

Informationsverwaltungssystems bis zur Archivierung der<br />

dauernd überlieferungswürdigen Unterlagen eine gemeinsame<br />

Aufgabe des anbietepflichtigen öffentlichen Organs und<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s ist. In diesem Sinn kommt eine abgeschlossene<br />

Rahmenvereinbarung für uns primär einer gegenseitigen<br />

Anerkennung als Partner in einem wichtigen Verwaltungsbereich<br />

gleich. Jedenfalls stellen wir schon jetzt fest, dass auf<br />

diese Weise eine erhebliche Verbesserung und Systematisierung<br />

von Records Management und Überlieferungsbildung<br />

erzielt werden kann.<br />

Vereinbarungen wurden mit sämtlichen Bezirksräten, dem<br />

Volksschulamt, dem Strassenverkehrsamt sowie mit der kantonalen<br />

Opferhilfestelle und zwei anerkannten Opferberatungsstellen<br />

abgeschlossen. Eine weitere Vereinbarung, die<br />

für sämtliche 44 Zürcher Notariate Geltung hat, wird in Kürze<br />

mit dem Notariatsinspektorat unterzeichnet werden können.<br />

Deren Abschluss ist gekoppelt mit der Inkraftsetzung der neuen<br />

Notariatsarchivverordnung. Verordnung und Rahmenvereinbarung<br />

halten detailliert fest, welche Akten in den Notariaten<br />

produziert werden und welche nach Ablauf bestimmter<br />

Fristen ins <strong>Staatsarchiv</strong> gelangen sollen.<br />

Der nach Inkraftsetzung des IDG festgelegte Fahrplan sah<br />

ursprünglich vor, dass schon bald eine Verordnung des Regierungsrats<br />

die Belange der Informationsverwaltung detailliert<br />

regeln sollte. Rahmenvereinbarungen wären ein wichtiges Vehikel<br />

zur Umsetzung dieser Verordnung gewesen. Das Projekt zur<br />

Schaffung einer Informationsverwaltungsverordnung IVV erfuhr<br />

aber aus politischen Gründen einen gewissen Aufschub. Trotzdem<br />

konnten und wollten wir nicht warten mit der Einführung<br />

unseres wichtigsten «Vollzugsvehikels», der Rahmenvereinbarung.<br />

Nun zeigt sich, dass die Umstellung des Fahrplans sogar<br />

Vorteile mit sich bringt: Die praktischen Erfahrungen, die wir<br />

beim Abschluss von Rahmenvereinbarungen sammeln können,<br />

werden eine wichtige Hilfe sein für das Legiferierungsprojekt<br />

Informationsverwaltungsverordnung, das in den nächsten Jahren<br />

starten wird.<br />

Am 1. Oktober 2008 wurde mit dem kantonalen Gesetz über<br />

die Information und den Datenschutz IDG im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

das Öffentlichkeitsprinzip eingeführt. Eine der Konsequenzen<br />

besteht darin, dass die öffentlichen Organe Verzeichnisse ihrer<br />

Informationsbestände VIB, also der von ihnen geführten wichtigen<br />

Akten und Daten, veröffentlichen müssen. Die dafür vorgesehene<br />

Frist von zwei Jahren ist am 1. Oktober 2010 abgelaufen.<br />

Zusammen mit der bei der Staatskanzlei angesiedelten<br />

Koordinationsstelle IDG hat das <strong>Staatsarchiv</strong> die Dienststellen<br />

des <strong>Kanton</strong>s auch im Berichtsjahr bei der Erarbeitung der VIB<br />

unterstützt und beraten. In einer konzertierten Aktion wurden<br />

in diesem Jahr vor allem die Verzeichnisse der Amtsstellen der<br />

Finanzdirektion erarbeitet.<br />

Ein Jahr nach Ablauf der Frist hat das StAZH den Stand der<br />

Dinge überprüft, auch zuhanden der Koordinationsstelle IDG.<br />

Sämtliche Direktionen verfügen nun über Verzeichnisse der<br />

Informationsbestände. Die Zentralverwaltung und die Bezirksinstanzen<br />

sind fast vollständig abgedeckt. In den etwas weiter<br />

von der Zentralverwaltung entfernten Institutionen (Schulen,<br />

Spitäler) fehlen die Verzeichnisse aber noch. Ebenso haben<br />

die meisten Gemeinden noch keine Verzeichnisse publiziert.<br />

Ein einschlägiges Merkblatt für die Gemeinden ist auf der<br />

Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s greifbar (vgl. http://www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/gemeinden/hilfsmittel.html).<br />

Bewertungen,<br />

Ablieferungsvereinbarungen,<br />

Beratung<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 59 Ablieferungsvereinbarungen<br />

(2010: 58) geschlossen. Folgende Schwerpunkte und<br />

Meilensteine im Bereich Aktenübernahme und Bewertung<br />

sind zu nennen:<br />

Nach längeren Verhandlungen konnte mit dem Amt für<br />

Wirtschaft und Arbeit AWA eine Vereinbarung zur Ablieferung<br />

der auf Papier geführten Fallakten zur Arbeitsvermittlung getroffen<br />

werden. Dauernd archiviert wird ein Sample von 1 Prozent<br />

der noch vorhandenen Jahrgänge. Ab 2010 werden die<br />

Akten in einem vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO<br />

betriebenen System AVAM/ASAL vollständig digital geführt.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird im Verbund mit anderen Archiven eine<br />

Lösung für die Archivierung dieser digitalen Dossiers suchen.<br />

Diese Lösung sollte auch die Fallakten der kantonalen Arbeitslosenkassen<br />

berücksichtigen, die über kurz oder lang ebenfalls<br />

ausschliesslich in AVAM/ASAL geführt werden müssen.<br />

Mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL<br />

wurde eine Lösung zur Bewertung von Akten zum Wasserbau<br />

19


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

und Gewässerunterhalt erarbeitet, die eine gemeinsame, differenzierte<br />

Bearbeitung der dieses Jahr übernommenen Akten<br />

(Jahrgänge 1980–1990) erlaubte. Bisher waren die entsprechenden<br />

Akten vollständig übernommen worden. Die<br />

vollständige Übernahme war nicht zuletzt dadurch motiviert<br />

gewesen, dass einige der Dossiers im Bestand eine langfristige<br />

rechtliche Bedeutung haben können, ohne dass das AWEL<br />

klare dossierspezifische Aufbewahrungsfristen festgelegt hätte.<br />

Es war aber schon lange offensichtlich, dass bei weitem<br />

nicht alle Dossiers insbesondere zum Gewässerunterhalt<br />

wirklich archivwürdig sind (z.B. Offerten zum Mähen von Böschungen<br />

oder Wasserpflanzen). Für die Dossiers der Jahrgänge<br />

1980–1990 identifizierte nun das AWEL die Dossiers<br />

mit langfristiger rechtlicher oder baulicher Bedeutung und<br />

hielt sie auf einer Liste fest. Die Auswahl der Dossiers erfolgte<br />

dann im <strong>Staatsarchiv</strong>. Es zeigte sich, dass die so ausgewählten<br />

Dossiers den eigenen Kriterien des <strong>Staatsarchiv</strong>s praktisch<br />

immer entsprachen. Die Dossiers ohne langfristige<br />

rechtliche Bedeutung wurden zum grössten Teil kassiert, was<br />

für den Bestand der Jahre 1980–1990 immerhin einer Reduktion<br />

von rund 40 auf 25 Laufmeter gleichkam. Das gewählte<br />

Verfahren wird nun rückwirkend auch für die bereits im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

gelagerten, noch nicht definitiv bearbeiteten Vorgängerbestände<br />

angewendet.<br />

Das Personalamt hatte seit 1976 kaum mehr Akten abgeliefert.<br />

Schon 2010 begann eine grössere Bereinigungsaktion inklusive<br />

Inventarisierung in seiner umfassenden Altablage, die<br />

nun im Berichtsjahr zum Abschluss kam. Die daraus resultierenden<br />

Angebote von nicht mehr benötigten Unterlagen ans<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> umfassten rund 160 Laufmeter. Es zeigte sich einmal<br />

mehr, dass aufwändige nachträgliche Inventarisierungen<br />

von Akten, die teilweise jahrzehntelang kaum mehr benutzt<br />

worden waren, nur zweitbeste Lösungen sind. Bei weitem vorzuziehen<br />

sind Verzeichnisse, die bereits für die laufenden Akten<br />

oder spätestens bei Abschluss der Akten erstellt bzw. aktualisiert<br />

werden. – Bei den Unterlagen des Personalamts handelt<br />

es sich nicht um Personalakten, wie man vielleicht vermutet,<br />

sondern um Protokolle wichtiger Gremien – der Personalkommission,<br />

von Sitzungen mit Personalverbänden etc. – und<br />

Sachakten zur Entwicklung der Personalgesetzgebung sowie<br />

um Unterlagen zu einer grossen Menge arbeitsrechtlicher Detailfragen<br />

(Pausen, ausserkantonaler Wohnsitz, Urlaubsregelungen).<br />

Und natürlich führten auch die periodisch angeordneten<br />

Sparmassnahmen jeweils zu einer umfangreichen Aktenproduktion.<br />

Von den angebotenen 160 Laufmetern wird das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> voraussichtlich rund 25 Laufmeter definitiv archivieren<br />

und damit die Personalpolitik und Personalkultur der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren.<br />

Immer wieder erreichen uns Anfragen von mehr oder weniger<br />

eng mit kantonalen Stellen zusammenarbeitenden Heimen:<br />

Müssen Heime ihre Akten einem Archiv anbieten? Und<br />

wenn ja, welchem? Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist überzeugt, dass<br />

Heimakten für viele historische Fragestellungen einen erheblichen<br />

Quellenwert haben können. Im Berichtsjahr wurde nun<br />

ein vorerst auf Jugendheime (d. h. Erziehungs­ und Schulheime)<br />

beschränktes Konzept erarbeitet, das die Anbietepflicht<br />

für von privaten Trägerschaften geführte Heime definiert, die<br />

Zuständigkeiten des kantonalen und der kommunalen Archive<br />

bestimmt und einen Bewertungsraster enthält. Das Konzept<br />

ist in Absprache mit den zuständigen kantonalen Stellen (Amt<br />

für Jugend und Berufsberatung und Volksschulamt) entstanden<br />

und wird gegenwärtig mit den Stadtarchiven <strong>Zürich</strong>, Winterthur<br />

und Uster weiter verfeinert.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> führt das Endarchiv für zahlreiche öffentlich­rechtlich<br />

selbständige Institutionen und unterstützt deren<br />

Records Manager. Im Berichtsjahr war besonders die Zusammenarbeit<br />

mit der Pädagogischen Hochschule PHZH intensiv.<br />

Im Hinblick auf den für 2012 geplanten Bezug der neuen<br />

Räumlichkeiten in die Nähe des Hauptbahnhofs (Europaallee)<br />

ist die Bereinigung der Altablagen in vollem Gang; daraus resultierten<br />

zahlreiche Aktenangebote ans <strong>Staatsarchiv</strong>. Es handelte<br />

sich primär um Bestände von Vorgängerinstitutionen der<br />

PHZH (Lehrerseminare, Pestalozzianum).<br />

Im Bereich der staatsnahen und privaten Überlieferung sind<br />

ein wichtiges Depositum sowie einige bedeutende Schenkungen<br />

zu vermelden.<br />

Das Depositum betrifft das Archiv der Zinskommission Leu.<br />

Diese ist mit heutigen Begriffen für die Zeit bis 1798 am ehesten<br />

mit dem Begriff «halbstaatlich» zu fassen; 1798 entstand<br />

daraus die private Bank Leu. Die Bank Leu wurde ihrerseits<br />

1990 von der Credit Suisse übernommen und 2007 in die Tochtergesellschaft<br />

Clariden Leu AG integriert. <strong>2011</strong> entschied die<br />

Credit Suisse schliesslich, den «Brand» Clariden Leu bis Ende<br />

2012 ganz in die eigene Organisation zu integrieren, wodurch<br />

ein wahrhaft traditionsreicher Name aus der Zürcher Bankenlandschaft<br />

verschwinden wird. – Im Berichtsjahr schlossen die<br />

Clariden Leu AG und das <strong>Staatsarchiv</strong> einen Vertrag, wonach<br />

neun Geschäftsbücher der Zinskommission aus der Zeit des<br />

Ancien Régime im <strong>Staatsarchiv</strong> deponiert werden. Bis 1798<br />

sind die darin enthaltenen Daten frei zugänglich, die seit der<br />

20


Abteilungen<br />

Privatisierung darin erfassten Daten bleiben aber dem Bankgeheimnis<br />

unterstellt. Deshalb wurden von der Deponentin integrale<br />

Benutzungsdigitalisate erstellt, in denen diese Daten<br />

abgedeckt sind. Die entsprechenden DVD’s können im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

konsultiert werden.<br />

Unter den Schenkungsverträgen sind vor allem diejenigen<br />

mit dem Spitex Verband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und mit der Ritterhausgesellschaft<br />

Bubikon zu nennen. Das Ritterhaus Bubikon ist<br />

eines der wichtigsten Baudenkmäler im <strong>Kanton</strong>. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

ist deshalb der richtige Ort, um die Akten der Gesellschaft<br />

zu archivieren. Der Spitex Verband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> hat<br />

Akten der Vorgängerverbände abgeliefert; die Unterlagen bieten<br />

einen intensiven Einblick in die Geschichte der Haus­ und<br />

Gemeindekrankenpflege im <strong>Kanton</strong>.<br />

Übernahme von digitalen Unterlagen<br />

Der Aufbau einer Infrastruktur für das digitale Archiv hat Fortschritte<br />

gemacht. Im Berichtsjahr konnte das 2009 gestartete<br />

Pilotprojekt endlich erfolgreich abgeschlossen werden. Das<br />

Projekt hatte zum Ziel, ausgewählte Daten aus dem Geschäftskontrollsystem<br />

der Direktion der Justiz und des Innern<br />

in ein Digital Repository zu übernehmen, und zwar in Form<br />

eines Submission Information Package SIP, und dieses umzuformen<br />

in ein Archival Information Package AIP. Das Zusammenspiel<br />

der verschiedenen Komponenten (Übernahmetool<br />

scopeIngest, Digital Repository DIAS, IT­Infrastruktur der Direktion)<br />

bereitete erhebliche Schwierigkeiten. In jedem Fall gewann<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> aus dem Pilotprojekt wertvolle Erkenntnisse<br />

für die Gestaltung der zukünftigen Abläufe und die<br />

einzusetzenden Mittel im Bereich der digitalen Archivierung.<br />

Weiterhin verfolgt das <strong>Staatsarchiv</strong> im Bereich Übernahme<br />

von digitalen Daten eine Strategie der bilateralen Projekte.<br />

Das gegenwärtig wichtigste Projekt ist nach wie vor die Archivschnittstelle<br />

zum Geschäfts­ und Rapportverwaltungssystem<br />

POLIS der Zürcher Polizeien (<strong>Kanton</strong>spolizei, Stadtpolizeien<br />

Winterthur und <strong>Zürich</strong>). Im August dieses Jahres<br />

haben die zuständigen Stellen grünes Licht zur Umsetzung<br />

der Spezifikation gegeben; inzwischen ist die Realisierung im<br />

Gang. Die Spezifikation sieht ebenfalls eine Ablieferung in<br />

Form von SIP’s gemäss Spezifikation des Bundesarchivs und<br />

deren Umformung in AIP’s vor.<br />

Andere grössere Projekte wurden im Berichtsjahr nicht gestartet.<br />

Etwas Bewegung ist aber in die seit langem angestrebte<br />

Ablieferung von digitalen Stammdaten zu den kanto­<br />

nalen Angestellten gekommen, indem das Personalamt kurz<br />

vor Weihnachten erstmals Testdaten mit älteren Datenständen<br />

lieferte. Die Vorstellungen gehen dahin, per Stichtag zirka alle<br />

fünf Jahre die wesentlichen Stammdaten zu sämtlichen<br />

Staatsangestellten zu archivieren. Damit stünden über die<br />

Jahre hinweg genaue und gut auswertbare Übersichten über<br />

den kantonalen Personalbestand und seine Entwicklung zur<br />

Verfügung – wesentlich bessere Daten als sie heute auf der<br />

Grundlage der Behördenverzeichnisse bzw. Staatskalender<br />

verfügbar sind.<br />

Auch im Berichtsjahr trafen die seit längerer Zeit jährlich zur<br />

Ablieferung anstehenden digitalen Daten ein. Erstmals geliefert<br />

wurden vom Mittelschul­ und Berufsbildungsamt die<br />

Lehrabschlüsse im <strong>Kanton</strong> in tabellarischer Form, jeweils in<br />

einer Datei pro Jahr, für den Zeitraum 1994–2010. Zudem<br />

konnten in einigen Fällen Verzeichnisse übernommen werden,<br />

die direkt für die archivische Erschliessung verwendet werden<br />

können (zu Krankengeschichten und zu Plangenehmigungen<br />

des Arbeitsinspektorats). Besonders erwähnenswert ist eine<br />

Ablieferung der Staatskanzlei: Ende 2010 wurden ein neues<br />

Layout und ein neues CMS für den kantonalen Webauftritt eingeführt;<br />

sämtliche Verwaltungsstellen hatten ihre Websites<br />

anzupassen. Vor dem Abschalten der Vorgängerversion wurden<br />

die alten kantonalen Webauftritte mit einer Spider­Software<br />

«gesammelt»; der Sammelertrag wurde dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />

abgeliefert. Wir betrachten die Daten vorerst als Testbestand.<br />

Ob und in welcher Form er dauernd archiviert werden<br />

soll, ist noch offen, weil verschiedene Fragen, zum Beispiel im<br />

Bereich Bewertung, noch nicht geklärt sind.<br />

Records Management<br />

Der 2009 im Rahmen des kantonalen Weiterbildungsprogramms<br />

erstmals angebotene Kurs «Informationsverwaltung<br />

für Sachbearbeiter/innen» hat im Berichtsjahr zum dritten Mal<br />

mit gutem Erfolg stattgefunden.<br />

Der erwähnte Relaunch des kantonalen Webauftritts war<br />

für das <strong>Staatsarchiv</strong> Anlass, die Website inhaltlich teilweise zu<br />

überarbeiten. So wurde das Angebot für die kantonalen Behörden<br />

ausgebaut (vgl. www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/verwaltung.html).<br />

Klarer als bisher sind die<br />

Bereiche Aktenführung und Aktenübergabe ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

voneinander getrennt, eine Grafik veranschaulicht das Konzept<br />

«Life Cycle von geschäftsrelevanten Unterlagen», neue<br />

Merkblätter zur digitalen Aktenführung und zur Abgabe von<br />

21


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Aufsicht über die Gemeindearchive<br />

Im Berichtsjahr konnte die 2008 begonnene Reihe der Erstbesuche<br />

in den rund 190 Zweckverbandsarchiven abgeschlossen<br />

werden. Damit sind nun sämtliche Zweckverbände<br />

über ihre Aufgaben im Bereich Archivierung orientiert und instruiert.<br />

Der Zustand der Zweckverbandsarchive ist insgesamt<br />

zufriedenstellend.<br />

Wie üblich waren wieder zahlreiche Anfragen von Gemeindearchiven<br />

zu beantworten, wobei ein Schwerpunkt bei Auskünften<br />

betreffend digitale Informationsverwaltung und Archivierung<br />

lag.<br />

Per März haben wir die Aufsicht über die Gemeinden neu<br />

organisiert: Neu sind Bernhard Rieder als fachlicher Leiter und<br />

Rebekka Wyler für den Bereich zuständig, beide mit je 20 Stellenprozenten.<br />

Die beiden Zuständigen haben sich mit Besuchen<br />

in 14 ausgewählten Gemeinden (politische, Schul- und<br />

Kirchgemeinden) ein exemplarisches Bild von der Situation<br />

gemacht. Auf dieser Grundlage haben sie einen Entwurf für<br />

einen neuen «Leitfaden für Gemeindearchive» erarbeitet, der<br />

es den Zuständigen in den Gemeindeverwaltungen erlauben<br />

soll, ihre Verantwortung für die Aktenführung und die Archivierung<br />

wahrzunehmen. Der Leitfaden wird 2012 publiziert.<br />

Mit der Neuorganisation war auch eine grundlegende Analyse<br />

der bisherigen Tätigkeit des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Bereich Gemeindearchive<br />

verbunden. Andere <strong>Kanton</strong>e sind gegenwärtig<br />

daran, zukunftsweisende Modelle für die Betreuung von Gemeinden<br />

in die Praxis umzusetzen. Wir verfolgen die entsprechenden<br />

Entwicklungen mit Interesse und prüfen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Gemeindeamt und dem Verein Zürcher<br />

Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute VZGV auch<br />

deren allfällige Tauglichkeit für Zürcher Verhältnisse. Unmittelbarer<br />

Anpassungsbedarf zeigte sich in mehreren Bereichen:<br />

Schulung: Der auch <strong>2011</strong> von der Reformierten Landeskirche<br />

zusammen mit dem <strong>Staatsarchiv</strong> angebotene Kurs für<br />

neue Archivverantwortliche in den Kirchgemeinden soll wo<br />

nötig angepasst und auf die Schulgemeinden ausgedehnt<br />

werden. Zuhanden des Berufsverbandes der Archivare haben<br />

wir zudem via Archivdirektorenkonferenz angeregt, ein überdigitalen<br />

Akten sowie weitere Hilfsmittel stehen zum Download<br />

bereit.<br />

Im Berichtsjahr waren wie üblich Stellungnahmen zu Ordnungssystemen,<br />

Verfahren und insbesondere zu digitaler Aktenführung<br />

abzugeben. Besonders hervorzuheben ist ein ehrgeiziges<br />

Projekt der Baudirektion, das eine Neuausrichtung<br />

und Klärung des Records Managements für die gesamte Direktion<br />

anstrebt. Im Zentrum stehen die ämterübergreifenden<br />

Geschäftsbereiche. Wenn das Projekt erfolgreich umgesetzt<br />

wird, könnte es Vorbildcharakter für andere Direktionen entfalten.<br />

Im <strong>Jahresbericht</strong> 2010 (S. 20) haben wir die Aktenlage im<br />

Bereich Administrative Versorgung relativ ausführlich referiert.<br />

In das per Anfang 2013 in Kraft tretende neue Kindes- und<br />

Erwachsenenschutzrecht KESR des Bundes wurden erstaunlicherweise<br />

trotz der vielfach erhobenen Klagen über die bisherige<br />

Aktenführung von Vormündern und Vormundschaftsbehörden<br />

keine einschlägigen Bestimmungen aufgenommen.<br />

Auf Anregung des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Rahmen der Vernehmlassung<br />

werden nun aber voraussichtlich im kantonalen Einführungsgesetz<br />

zum KESR, das zurzeit beim <strong>Kanton</strong>srat liegt,<br />

einige Regelungen dazu integriert (Aufbewahrungsfristen,<br />

Führen von Verzeichnissen zu den Akten). Unsere 2010 formulierte<br />

Absicht wurde also von Erfolg gekrönt.<br />

Ebenfalls Stellung nahm das <strong>Staatsarchiv</strong> zu den Verordnungen<br />

zum kantonalen Geoinformationsgesetz. Wir konnten<br />

insbesondere zur Schärfung der Begrifflichkeit beitragen. Es<br />

ist entscheidend, die unter Umständen sehr langfristige Datenpflege<br />

in der produzierenden Stelle (dazu gehören Begriffe<br />

wie Historisierung, Nachführung oder nachhaltige Verfügbarkeit)<br />

von der dauernden, aber wahrscheinlich selektiven Aufbewahrung<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> (Archivierung) sauber zu trennen.<br />

Und schliesslich nahmen wir im Berichtsjahr eine alte interne<br />

Pendenz an die Hand, nämlich – horribile dictu! – die Organisation<br />

der eigenen Informationsverwaltung nach den Regeln der<br />

Kunst, wie wir sie den anbietepflichtigen öffentlichen Organen<br />

nahe zu legen pflegen. Zunächst wurde ein neuer Aktenplan<br />

erarbeitet, und die digitalen Ablagen auf den Netzlaufwerken<br />

wurden bereinigt. 2012 werden wir entscheiden, mit welchem<br />

Records Management System wir zukünftig arbeiten werden.<br />

Führungen und Informationsauftritte<br />

<strong>2011</strong> wurden 12 (Vorjahr: 10) Führungen für Verwaltungsstellen<br />

durchgeführt, an denen immer auch Fragen der Aktenführung<br />

und der Archivierung sowie der Zusammenarbeit diskutiert<br />

werden. Es fanden – häufig im Zusammenhang mit der Erarbeitung<br />

von Rahmenvereinbarungen – zudem einige Treffen mit<br />

Amtsleitungen statt, an denen die Anliegen und Aufgaben des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s zur Sprache gebracht werden konnten.<br />

22


Abteilungen<br />

sere Bewertung. Stark bemerkbar machte sich zudem der von<br />

der Gesundheitsdirektion im letzten Jahr veranlasste Ablieferungsstopp<br />

für Krankengeschichten, die in den Vorjahren immer<br />

wieder beträchtlichen Anteil an den abgelieferten Mengen<br />

hatten. Die für die Wiederaufnahme dieser Ablieferungen nötigen<br />

Anpassungen von Archiv­ und Patientengesetz werden<br />

hoffentlich Anfang 2013 in Kraft treten.<br />

Mengenmässig war <strong>2011</strong> keine sehr grosse Ablieferung zu<br />

verzeichnen. An der Spitze stehen mit je rund 30 bis 60 Laufmetern<br />

vier Ablieferungen: jahrgangsweise abgelegte Sachakten<br />

der Justiz und des Innern (1990er Jahre), Verwaltungsakten<br />

und Akten des Stiftungsrats der Höhenklinik Wald (20.<br />

Jahrhundert, Stiftungsratsprotokolle seit 1919, Schwerpunkt<br />

1980er und 1990er Jahre), die bereits oben erwähnten Akten<br />

des AWEL zu Wasserbau und Gewässerunterhalt (1980–1990)<br />

sowie eine umfassende Ablieferung der Staatskanzlei mit Akten<br />

insbesondere zu Informatikprojekten, Gesetzesrevisionen<br />

und mit einer systematischen Reihe der Medienmitteilungen<br />

(ca. 1930–2005).<br />

Im Berichtsjahr sind 14 (2010: 5) Ablieferungen mit elektronischen<br />

Daten eingetroffen, insgesamt umfassen sie rund 30<br />

Gigabyte (2010: 9, vgl. auch oben «Übernahme digitaler Daten»).<br />

Der erhebliche Zuwachs rührt vor allem von Bilddaten<br />

der Zürcher Hochschule der Künste ZHDK her, die zum Projekt<br />

Langzeitbeobachtung Schlieren gehören.<br />

Generell gilt bisher für die Mengen bei digitalen Ablieferungen<br />

etwa die folgende Faustregel: Ablieferungen von Bilddaten<br />

und grösseren Dokumentmengen bewegen sich im Bereich<br />

von Gigabytes, Ablieferungen von tabellarischen Daten<br />

oder Registerdaten aus Geschäftskontrollen sind in Megabytes<br />

messbar – auch wenn die Anzahl der Datensätze in die<br />

Hunderttausende geht –, Ablieferungen von digitalen Aktenverzeichnissen<br />

umfassen oft nur einige Kilobytes. Nach wie<br />

vor gilt, dass die bei archivinternen Digitalisierungsprojekten<br />

anfallenden Datenmengen (TKR, Sammlung PLAN etc.) wesentlich<br />

grösser sind als die der Ablieferungen. Dies hängt vor<br />

allem damit zusammen, dass wir gegenwärtig im grossen Stil<br />

digitale Bilder für Online­Publikationen erzeugen.<br />

Insgesamt neun Eingänge im Berichtsjahr enthielten unter<br />

anderem Fotos und andere AV­Medien. Erstmals lieferte das<br />

seit 2010 unter die Zuständigkeit des <strong>Staatsarchiv</strong>s fallende<br />

Opernhaus Akten ab, darunter auch filmische Aufzeichnungen<br />

sämtlicher Produktionen 1994–2008. Das Amt für Raumentwicklung<br />

übergab neben Plänen und Grafiken auch aufschlussreiches<br />

Fotomaterial, u. a. eine grosse Diasammlung zum Thekantonales<br />

Kursangebot zu entwickeln, das sich an diejenigen<br />

öffentlichen Angestellten richtet, die für Gemeindearchive verantwortlich<br />

sind.<br />

Visitationen: Mit den zur Verfügung stehenden 40 Stellenprozenten<br />

ist es nicht möglich, die rund 760 Zürcher Archivkörper<br />

auf Gemeindeebene in einem sinnvollen Turnus zu visitieren.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> möchte deshalb die Zusammenarbeit mit den<br />

Bezirksbehörden intensivieren. Diese überprüfen auf der Grundlage<br />

der Gemeindegesetzgebung die Informationsverwaltung<br />

der Gemeinden inkl. Archivierung ohnehin regelmässig.<br />

Zusammenarbeit: Ebenso soll die Zusammenarbeit mit den<br />

öffentlichen Organen auf Stufe <strong>Kanton</strong>, die als wichtige Ansprechpartner<br />

bzw. beaufsichtigende Instanzen mit den Gemeinden<br />

befasst sind, intensiviert werden. Zu nennen sind<br />

insbesondere das Gemeindeamt, das Volksschulamt und die<br />

Landeskirchen. Synergien sollen auch durch vermehrten systematischen<br />

Austausch mit den Fachverbänden für kommunale<br />

Belange erreicht werden (Verein Zürcher Gemeindeschreiber<br />

und Verwaltungsfachleute VZGV etc.).<br />

Amtsdruckschriftensammlung<br />

Die Amtsdruckschriftensammlung wurde <strong>2011</strong> weiter geäufnet.<br />

Insgesamt wurden 63 (2010: 110) Druckschriften aktiv<br />

eingefordert. Der Rückgang der aktiven Bestellungen ist keineswegs<br />

ein schlechtes Zeichen. Vielmehr zeigt es, dass die<br />

gesetzlich geforderte Ablieferung zunehmend zur selbstverständlichen<br />

Praxis wird.<br />

Ablieferungen<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 125 (2010: 131) Ablieferungen<br />

mit rund 558 (2010: 662) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen.<br />

Davon stammen 98 (2010: 99) Ablieferungen<br />

aus kantonaler Provenienz, 27 (2010: 32) sind staatsnaher – wobei<br />

unter «Staat» der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu verstehen ist – oder privater<br />

Herkunft. Der Umfang einiger Ablieferungen wird durch<br />

Nachbewertungen und Kassationen (Aktenvernichtungen) im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> noch etwas abnehmen, aber wir bemühen uns<br />

weiterhin, Bewertungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung<br />

vorzunehmen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr hat die Menge noch einmal etwas<br />

abgenommen. Im Prinzip sind dafür die bereits im <strong>Jahresbericht</strong><br />

2010 (S.19) erläuterten Gründe verantwortlich: Schwankungen<br />

durch unterschiedliche Ablieferungsrhythmen, rigoro­<br />

23


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

ma Naturschutz. Und eine Schenkung des Blauen Kreuzes<br />

enthielt grössere Mengen an Foto­ und Filmmaterial, das Anlässe<br />

dokumentiert oder für Werbezwecke geschaffen wurde.<br />

Nachbewertungen und Kassationen<br />

von Zwischenarchiv-Beständen<br />

Als Teil unseres Grossprojekts «Abbau Zwischenarchiv» wurden<br />

auch im Berichtsjahr einige grössere Nachbewertungen<br />

und Teilkassationen vorgenommen. Betroffen waren insbesondere<br />

Strafverfolgungs­Fallakten der ehemaligen Staatsanwaltschaft<br />

(heute Oberstaatsanwaltschaft) aus den Jahren<br />

1958–1977, insgesamt rund 140 Laufmeter. Die Akten waren<br />

seinerzeit zur Aufbewahrung im Auftrag übernommen worden.<br />

Nach Ablauf der dreissigjährigen Aufbewahrungsfrist, die sich<br />

aus der Verjährungsdauer für Tötungsdelikte ergibt, konnten<br />

die Akten nun bewertet werden. Es handelt sich dabei vorwiegend<br />

um Untersuchungsakten zu sistierten oder eingestellten<br />

Fällen, also zu Fällen, in denen keine Anklage erhoben<br />

wurde (wenn es zu einer Anklage kommt, werden die Akten<br />

den Gerichten übergeben und bilden dann einen Teil der Akten<br />

zum Gerichtsfall, wenn nicht, verbleiben sie bei der Staatsanwaltschaft).<br />

Der Bewertungsraster für die staatsanwaltschaftlichen<br />

Untersuchungsakten entspricht einem häufigen<br />

Muster, nämlich einer systematischen Auswahl (5 Prozent aller<br />

Fälle), kombiniert mit einer qualitativen Auswahl (besondere<br />

und bedeutende Fälle nach definierten Kriterien). Vollständig<br />

archiviert werden hingegen die Spruchbücher der Staatsanwaltschaft,<br />

also die Sammlung der Verfügungen zur Einstellung<br />

oder Sistierung einzelner Untersuchungen.<br />

Weitere Nachbewertungen betrafen Erbschafts­ und Schenkungssteuerakten<br />

(1920–1950, rund 90 Laufmeter) sowie das<br />

Fotoarchiv des Tiefbauamtes (1910–1960, rund 40 Laufmeter).<br />

Letzteres bewahren wir wegen seiner herausragenden Bedeutung,<br />

dem guten Ordnungszustand und der vom Amt bereits<br />

geleisteten Erschliessung praktisch vollständig auf, zumal es<br />

offensichtlich einmal getrennt worden war von einer heute in<br />

der Denkmalpflege befindlichen Sammlung. – Die nachhaltige<br />

Pflege der beiden Teilsammlungen haben sich <strong>Staatsarchiv</strong><br />

und Denkmalpflege nun zur gemeinsamen Aufgabe gemacht.<br />

Auszug aus dem Verzeichnis der amtlichen Ablieferungen<br />

Generalsekretariat der Justiz und des Innern<br />

Akten aus allen Geschäftsbereichen 1991–2000, 57Lfm.<br />

Bezirksgerichte <strong>Zürich</strong>, Horgen, Uster und Meilen<br />

Spruchbücher 1940er, Strafakten 1980er, Zivilakten 1990er Jahre, Personalakten<br />

1941–2000, 5 Ablieferungen mit insgesamt 37Lfm.<br />

Höhenklinik Wald<br />

Protokolle des Stiftungsrats und Verwaltungsakten ca. 1920 –2000, 40 Lfm.<br />

Amt für Abfall, Wasser, Energie, Luft AWEL<br />

Akten zu Wasserbau und Gewässerunterhalt 1980–1990, 38 Lfm.<br />

Staatskanzlei<br />

Akten aus allen Geschäftsbereichen (v. a. Informatikprojekte, Akten Staatsschreiber,<br />

Serie Medienmitteilungen) 1930–2005, 30 Lfm.<br />

Steueramt<br />

Einschätzungsakten natürliche und juristische Personen (letzte Ablieferung von<br />

analogen Dossiers) 1997–2003, 29 Lfm.<br />

Volksschulamt<br />

Akten aus allen Geschäftsbereichen ca. 1960 –2000, 18 Lfm.<br />

Gewerbliche Berufsschule Wetzikon, Berufsbildungszentrum Dietikon<br />

Schulakten 1890– 2010, erstmalige Ablieferungen, 6 Lfm. (Wetzikon),<br />

1884–2010, 3 Lfm. (Dietikon)<br />

Mittelschul­ und Berufsbildungsamt<br />

Unterlagen zur Berufsbildung, digitale Verzeichnisse der Lehrabschlüsse 1975–2005,<br />

7 Lfm.<br />

Statistisches Amt<br />

Unterlagen zu Datenerhebungen, Verwaltungsakten 1880–2006, 6 Lfm.<br />

Amt für Raumentwicklung<br />

Pläne, Karten, Statistiken, Dias, Fotos zu Nutzungsplanung, Raumplanung und<br />

Naturschutz, zweite Hälfte 20. Jahrhundert, 5 Lfm.<br />

Auswahl an Neueingängen von staatsnahen und privaten Institutionen<br />

Stiftung Albisbrunn (Schul­ und Berufsbildungsheim)<br />

Stiftungsakten, Klientendossiers, Unterlagen zur ehem. Kaltwasseranstalt 1840–1997,<br />

21.5 Lfm.<br />

Blaues Kreuz, <strong>Zürich</strong><br />

AV­Medien, Folgeablieferung zu bereits abgelieferten Akten, 2. Hälfte 20. Jahrhundert,<br />

8 Lfm.<br />

Spitex Verband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Unterlagen der Vorgängerverbände für Haus­ und Gemeindekrankenpfl ege 1978–2010,<br />

7 Lfm.<br />

Opernhaus <strong>Zürich</strong><br />

Protokolle des Verwaltungsrats, Dokumentation der Produktionen inklusive fi lmische<br />

Aufzeichnungen 1994–2008, 5 Lfm.<br />

Credit Suisse, Clariden Leu AG<br />

Bücher der Zinskommission Leu 1754 –1815 (Depositum), 0.75 Lfm.<br />

24


Abteilungen<br />

Geschenke von Privatpersonen<br />

Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Berichtsjahr geschenkt.<br />

Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />

herzlich gedankt.<br />

Dolly Forster, Adlikon<br />

Kolorierter «Hungerzettel», 1819<br />

Ursula Fortuna, Schlieren<br />

Wissenschaftlicher Nachlass, 1960–<strong>2011</strong><br />

Ursina Gehrig, Herrliberg<br />

Nachlass von alt Seminardirektor Hans Gehrig, 1970 –2000<br />

Kurt Hofmann, Altikon<br />

Thurpläne, 1764–1873<br />

Barbara Kuhn­Moll, Schönenwerd<br />

Korrespondenz Robert Moll – Leonhard Ragaz, 1927–1942<br />

Hans­Jürg Leisinger, Chexbres<br />

Unterlagen der Dielsdorfer Dekane Heinrich Schoch und Ulrich Bretschger, 1829–1923<br />

Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />

Dokumente des Giessereiarbeiters Jakob Wild, 1813 –1880<br />

Ernst Rohner, Niederhasli<br />

Berufl iche Dokumentation, v. a. Flughafengefängnis, 1976 – 2010<br />

Margrit Schwarzer, Uesslingen<br />

Heimatscheine der Familie Frauenfelder von Henggart, 1821–1888<br />

Stadtarchiv D­Singen<br />

Pergament­Kaufurkunde zu Kleinandelfi nger Gütern, 1638<br />

25


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Aktenerschliessung<br />

Personelles<br />

Nach der Bildung von zwei gleich strukturierten Erschliessungsteams<br />

im Vorjahr (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 22) war die<br />

Abteilung mit der Einarbeitung von insgesamt acht Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, der Besetzung von drei neuen Stellen<br />

sowie den Wechseln von Abteilungs­ und Teamleitungen in<br />

personeller Hinsicht ziemlich beschäftigt.<br />

Die Funktionswechsel von Meinrad Suter und Bettina Tögel<br />

per 1. Juli, die Neubesetzung der stv. Abteilungsleitung durch<br />

Monika Rhyner sowie die Funktionsänderungen von Denise<br />

Thoma und Matthias Wild sind oben im Abschnitt Amtsleitung,<br />

Personelles, referiert. Die übrigen Mutationen sind, in chronologischer<br />

Reihenfolge, die folgenden:<br />

Christian Sieber übernahm am 1. Januar mit einem Pensum<br />

von 10 Prozent die Leitung des aus dem Legat Helfenstein finanzierten<br />

und der Abteilung Aktenerschliessung fachlich<br />

unterstellten Projektes Neuerschliessung Notariatsbestände.<br />

Am 1. Februar traten mit Christian Züst, Informations­ und<br />

Dokumentationsspezialist, Fabienne Wendel, stud. phil, und<br />

Anna Frey, stud. phil, drei Mitarbeitende in die Abteilung ein<br />

(Kurzbiografien vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 22–23).<br />

Am 1. April übernahm Lilian Casanova neben ihrem 50­Prozent­Pensum<br />

in der Abteilung Individuelle Kundendienste ein<br />

zusätzliches Pensum von 30 Prozent in der Aktenerschliessung<br />

(Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 28). Während<br />

Fabienne Wendel und Anna Frey Ende April ihre Probezeit beendeten,<br />

trat Christian Züst auf diesen Zeitpunkt wieder aus<br />

den Diensten der Aktenerschliessung aus. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

dankt ihm für seine Mitarbeit und wünscht ihm für die Zukunft<br />

alles Gute.<br />

Per 1. Juli wechselte Marco Spühler auf die Stelle eines wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiters im Projekt Neuerschliessung<br />

Notariatsbestände.<br />

Die beiden per <strong>2011</strong> bewilligten zusätzlichen Verwaltungsassistenzen<br />

konnten wir per 1. September mit Pia Kyburz und<br />

Jonilla Keller besetzen. Frau Kyburz, Jahrgang 1992, schloss<br />

im Sommer <strong>2011</strong> ihre Lehre als Informations­ und Dokumentationsassistentin<br />

in der Stadtbibliothek Baden zeitgleich mit<br />

der Berufsmatura erfolgreich ab. Während ihrer Ausbildung<br />

absolvierte sie ein neunmonatiges Praktikum bei der Firma<br />

docuteam in Baden. Während Frau Kyburz mit einem 90­Prozent­Pensum<br />

Erschliessungs­Team 2 verstärkt, übernahm<br />

Frau Keller, Jahrgang 1978, das 80­Prozent­Pensum in Erschliessungs­Team<br />

1. Im Sommer <strong>2011</strong> beendete Frau Keller<br />

ihre Ausbildung zur Informations­ und Dokumentationsspezi­<br />

26


Abteilungen<br />

alistin an der HTW Chur. Sie ist gelernte Floristin, hat 2006 die<br />

Berufsmatura abgelegt und anschliessend in der Stadtbibliothek<br />

Zofingen ein Vorpraktikum für ihre berufsbegleitende<br />

Ausbildung in Chur absolviert. Seit dem Vorpraktikum arbeitete<br />

Frau Keller teilzeitlich in der Stadtbibliothek Zofingen, wo sie<br />

für den Erwerb, die Katalogisierung und die Ausrüstung des<br />

Non-Book-Bestands verantwortlich war.<br />

Im Dezember konnte die letzte der neu geschaffenen Stellen<br />

besetzt werden. Fabienne Studer, Jahrgang 1985, verstärkt<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit einem Pensum<br />

von 70 Prozent Erschliessungs-Team 2. Sie absolvierte an der<br />

Universität Bern ein Masterstudium in Geschichte und Allgemeiner<br />

Ökologie und schloss dieses 2010 mit einer Masterarbeit<br />

über «Die Sachstandsberichte des Intergovernmental<br />

Panel on Climate Change IPCC in der Schweizer Presse der<br />

Jahre 1990–2007» ab. Seit 2010 besucht Frau Studer den<br />

Nachdiplomstudiengang Master of Advanced Studies in Information<br />

Science an der HTW Chur. Ihre Masterarbeit wird sich<br />

mit der Archivierung von E-Mails beschäftigen. Mit Frau Studer<br />

ist die Abteilung nun vollzählig.<br />

Ende Dezember trat Marco Spühler aufgrund eines Angebots<br />

aus der Privatwirtschaft nach einem halben Jahr von seiner<br />

Position als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Neuerschliessung<br />

Notariatsbestände zurück. Wir danken ihm für<br />

seine fachkundige und engagierte Arbeit und wünschen ihm<br />

für die Zukunft alles Gute.<br />

Als seine Nachfolgerin konnten wir Anja Huber gewinnen.<br />

Frau Huber arbeitet seit Ende 2008 als studentische Mitarbeiterin<br />

in der Abteilung, so dass eine reibungslose Ablösung per<br />

1. Januar 2012 möglich war. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

mit einem 40-Prozent-Pensum ist Frau Huber nun dem Leiter<br />

des Notariatsprojektes unterstellt.<br />

Die Stelle einer studentischen Mitarbeiterin konnten wir per<br />

1. Februar 2012 mit Barbara Brawand besetzen. Frau Brawand,<br />

Jahrgang 1983, studiert auf dem zweiten Bildungsweg Germanistik<br />

und Geschichte an der Universität <strong>Zürich</strong>. Nach ihrer<br />

Lehre als Kauffrau E war Frau Brawand bei Landis & Gyr tätig.<br />

Anschliessend absolvierte sie die <strong>Kanton</strong>ale Maturitätsschule<br />

für Erwachsene. Daneben arbeitete sie zunächst als Bibliotheksassistentin<br />

in der Mediothek der Maturitätsschule und<br />

danach beim Schweizerischen Jugendschriftenwerk SJW.<br />

Im Rahmen von Ferienaushilfejobs arbeiteten Daniela<br />

Widmer, Adrian Herpich, Evamaria Link, Raffael Gnädinger,<br />

Elias Knecht und Elias Oswald in der Aktenerschliessung. Sie<br />

bearbeiteten vor allem Krankenakten der Psychiatrischen Kli­<br />

nik Schlössli, der Psychiatrischen Klinik Hohenegg und des<br />

<strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur sowie die Zürcher Patentschriften.<br />

Damit unterstützten sie die Abteilung bei der Erschliessung<br />

von sehr umfangreichen Fonds.<br />

Zur Weiterbildung besuchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

mit einem Pensum von mehr als 50 Prozent verschiedene<br />

Kurse der <strong>Kanton</strong>sverwaltung. Darüber hinaus fanden im<br />

Frühjahr und im Herbst zwei Weiterbildungstage für die gesamte<br />

Abteilung statt. Am 13. Mai beschäftigten wir uns mit<br />

der Umsetzung des International Standard for Archival Description<br />

ISAD(G) im <strong>Staatsarchiv</strong>, dem Aufbau des Elektronischen<br />

Archivs und der Verzeichnung von elektronischen Unterlagen.<br />

Am 4. November besuchten wir das neu gebaute<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Thurgau. Am Vormittag erhielt die<br />

Abteilung eine Führung durch das neue Archiv sowie eine Einführung<br />

in den Archivplan und bevölkerte am Nachmittag den<br />

Lesesaal, um verschiedene Unterlagen (Prozess- und Untersuchungsakten,<br />

Krankenakten, Rekurse, Protokolle und Betreffakten)<br />

zu bestellen. Anhand dieser Beispiele wurden die<br />

Gliederung, die Verzeichnung und die konservatorischen<br />

Massnahmen betrachtet und mit unserer Praxis verglichen.<br />

Die hierbei gemachten Beobachtungen wurden anschliessend<br />

im Plenum ausgetauscht und diskutiert.<br />

Der Teamanlass fand am Vormittag des 13. Septembers<br />

statt. Im Zusammenhang mit der neuen Corporate Identity der<br />

Direktion schwärmte die Abteilung zu einer Fotosafari aus, um<br />

Löwen zu fotografieren und sich mit dem Zürcher Wappentier<br />

und dessen Standorten auseinander zu setzen. Beim gemeinsamen<br />

Mittagessen wurden die besten fünf Fotografien zur<br />

Verschönerung des zentralen Erschliessungsraums ausgewählt.<br />

Erschliessungstätigkeit<br />

Das Jahresziel der Abteilung bestand aus 1062 Laufmetern<br />

Ablieferungen, die aus Neuzugängen und aus dem Zwischenarchiv<br />

zu bearbeiten waren. Die Laufmeterzahl setzt sich aus<br />

662 Laufmetern des Ablieferungsjahrs 2010 sowie 400 Laufmetern<br />

aus dem Zwischenarchiv zusammen. Trotz der Funktionswechsel<br />

und der Einarbeitung von acht neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern konnten 994 (Vorjahr: 978) Laufmeter<br />

erschlossen werden, was einem Zielerfüllungsgrad von 93.6<br />

(74) Prozent entspricht. Durch Nachbewertungen und sonstige<br />

Verdichtungen im Erschliessungsprozess wurden die 994<br />

Ablieferungslaufmeter zu 621 (545) Laufmetern im Endarchiv<br />

27


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

verarbeitet. Wiederum konnte also der Zielerfüllungsgrad gesteigert<br />

werden, so dass die vollständige Erfüllung des Jahresziels<br />

per 2012 erstmals in greifbare Nähe rückt.<br />

Am Grossprojekt Abbau der Restanzen Zwischenarchiv<br />

wurde auch im dritten Jahr intensiv gearbeitet. Zu Beginn des<br />

Jahres bestand das Zwischenarchiv aus 1044 Ablieferungen<br />

mit einem Umfang von 10 245 Laufmetern. Im Lauf des Jahres<br />

wurden 36 Ablieferungen mit einem Umfang von 654 Laufmetern<br />

erschlossen. Nach einigen kleineren Korrekturen wies<br />

das Zwischenarchiv zum Jahresende noch 1005 Ablieferungen<br />

mit 9612 Laufmetern auf. Der anschliessende Zugang aus<br />

den Restanzen des Ablieferungsjahres 2010 bestand aus 100<br />

Ablieferungen mit einem Umfang von 410 Laufmetern. Zum<br />

Jahresbeginn 2012 befinden sich somit 1105 Ablieferungen<br />

mit einem Umfang von 10 022 Laufmetern im Zwischenarchiv.<br />

Die Nettoreduktion beträgt damit 223 Laufmeter (Vorjahr: 70).<br />

Seit Beginn des Abbaus 2009 konnten insgesamt 1724 Laufmeter<br />

Unterlagen zu 930 Laufmetern an Endarchivzugängen<br />

verarbeitet werden.<br />

Ein weiteres grosses Projekt der Abteilung ist die Überführung<br />

der bestehenden digitalen Findmittel in die Archivdatenbank,<br />

womit die mittlerweile nicht mehr dem Verzeichnungsstand<br />

entsprechenden, so genannten «Schwarzen Kataloge»<br />

abgelöst werden. Seit Beginn des Projektes 2009 wurden die<br />

Archivabteilungen A bis L, N, P und Q für den Onlinekatalog<br />

aufbereitet. <strong>2011</strong> kamen die Archivabteilungen O und S mit<br />

über 17 000 bestellbaren Einheiten hinzu und sind neu online<br />

abfragbar. Von den Archivabteilungen M, R, T, U, V und Y sind<br />

bereits grosse Teile migriert, so dass sie 2012 abgeschlossen<br />

werden können.<br />

Im Rahmen des mehrjährigen Projekts Aufbereitung der<br />

Sammlung Karten und Pläne (Sammlung PLAN) wurden von<br />

der Abteilung Aktenerschliessung im Berichtsjahr <strong>2011</strong> ca.<br />

6350 Pläne neu verzeichnet und verpackt. Zudem wurden<br />

2389 Datensätze in der Archivdatenbank mit Vorschau- und<br />

Ansichtsbildern ergänzt, die nun im Archivkatalog eingesehen<br />

werden können. Während der Vakanz der Abteilungsleitung<br />

Beständeerhaltung, von Anfang Mai bis Ende August, oblag<br />

die Gesamtverantwortung für das Projekt interimistisch Matthias<br />

Wild. In dieser Zeit sowie anlässlich der Übernahme der<br />

Projektleitung durch Nicole Klinger als neue Abteilungsleiterin<br />

Beständeerhaltung wurden die Aufgaben und die Schnittstellen<br />

der beiden am Projekt beteiligten Abteilungen detailliert<br />

neu festgelegt. Die Abteilung Aktenerschliessung ist neben<br />

der eigentlichen Erschliessung für die vorgängige Triage der<br />

einzelnen Pläne (Extradition von nicht in der Sammlung verbleibenden<br />

Einheiten sowie von Doubletten und Entscheid<br />

über die Digitalisierung), für die Extraktion der elektronischen<br />

Metadaten zur Herstellung der Digitalisate, für die Endarchivierung<br />

der digitalen Ausprägungen sowie für die Erstellung<br />

und Publikation der Gebrauchsdigitalisate verantwortlich.<br />

Bei der Aufbereitung der Sammlung Objekte (Sammlung<br />

OBJ) handelt es sich zwar um ein relativ kleines, aber feines<br />

und nicht zu unterschätzendes Projekt, das ebenfalls als «Koproduktion»<br />

der Abteilungen Aktenerschliessung und Beständeerhaltung<br />

abgewickelt wird. <strong>2011</strong> wurden 60 Objekte konservatorisch<br />

und/oder restauratorisch aufbereitet und neu<br />

verzeichnet. Die Objekte sind im Archivkatalog abrufbar, viele<br />

davon bereits mit Vorschau- und Ansichtsbild. Und nicht zuletzt<br />

bilden die Objekte den Fundus für die Illustration des vorliegenden<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s.<br />

Ein weiteres anspruchsvolles Projekt ist die Neuerschliessung<br />

der Notariatsbestände. In dem mit Mitteln aus dem Legat<br />

Helfenstein finanzierten Projekt haben Christian Sieber und<br />

Marco Spühler wichtige Grundlagen für die Reorganisation der<br />

Notariatsbestände erarbeitet, die entlang der Zeitgrenze<br />

1839/40 (erstes Notariatsgesetz) gesplittet werden: Während<br />

die älteren Fonds in der Abteilung Alter Stadtstaat unter B XI<br />

verbleiben, dort aber nach Provenienzen (und nicht mehr nach<br />

abliefernder Stelle) geordnet werden, werden die jüngeren<br />

Fonds ins Provenienzarchiv verschoben. Dabei wird einerseits<br />

die vorhandene Verzeichnung verbessert, anderseits werden<br />

396 Laufmeter Ablieferungen im Zwischenarchiv neu erschlossen.<br />

Darüber hinaus sollen die noch in den Notariatsarchiven<br />

befindlichen Unterlagen im kommenden Jahr zumindest bis zur<br />

Zeitgrenze 1839/40 vollständig abgeliefert werden, um die Reorganisation<br />

von B XI abschliessen zu können. Hierfür wurden<br />

für sämtliche Unterlagen die Provenienzen erhoben und ausführliche<br />

Fondsbeschreibungen vorbereitet.<br />

Um die Qualität des Archivkatalogs zu verbessern, wurden<br />

– neben den oben genannten Projekten – verschiedene Endarchivbestände<br />

nacherschlossen und nach den neuen Standards<br />

detailliert verzeichnet. Zu nennen sind etwa die Bestände<br />

A 1 bis A 4 mit Unterlagen des Gerichtswesens von Stadt<br />

und Landschaft <strong>Zürich</strong>, die Bestände E I 2 bis E I 6 mit Unterlagen<br />

zu allgemeinen Religionssachen, Synodalakten und<br />

Schriften von Theologen, die Auflösung der Sammeleinträge<br />

im Bestand W II 2 der Psychiatrischen Klinik Schlössli oder die<br />

komplette Neuverzeichnung der Swissair-Luftbilder des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> im Bestand FOTO 1.<br />

28


Abteilungen<br />

Ende Juni haben wir die oberste Ebene der Archivtektonik<br />

umgestellt, um den Benutzern die Suche und Navigation im<br />

«Baum» zu erleichtern. Bis dahin wurden die alten Archivabteilungen<br />

A bis Y auf oberster Stufe vom modernen Provenienzarchiv<br />

unterschieden. Nun werden auf dieser Ebene die für<br />

den Staat <strong>Zürich</strong> entscheidenden staatsrechtlichen Epochen<br />

abgebildet. Es sind dies der Alte Stadtstaat bis 1798 (Abteilungen<br />

A–C und D–J), die Helvetik 1798–1803 (Abteilungen K I<br />

und K II) und der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> seit 1803 (aufgeteilt in das<br />

Pertinenzarchiv mit den Abteilungen K III bis Y und das Provenienzarchiv,<br />

bestehend aus Z­Beständen). Unverändert separiert<br />

von den Kernbeständen bleiben die nicht staatlichen Archive<br />

und die Sammlungen:<br />

Alte und neue Archivtektonik (Haupteinträge)<br />

bis Ende Juni <strong>2011</strong>:<br />

• Alte Archive (A–Y)<br />

• Provenienzarchiv (Z)<br />

• Nicht staatliche Archive<br />

• Sammlungen<br />

ab Ende Juni <strong>2011</strong>:<br />

• Alter Stadtstaat<br />

• Helvetik<br />

• <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (aufgeteilt in Pertinenz- und Provenienzarchiv)<br />

• Nicht staatliche Archive<br />

• Sammlungen<br />

Im Berichtsjahr wurde mit der Vereinheitlichung der Verzeichnungsangaben<br />

bei Fallakten begonnen. Dies betrifft insbesondere<br />

die Namensansetzung, die Angabe von Namenszusätzen<br />

oder des Zivilstands, der Lebensdaten sowie der<br />

Heimatorte und des Wohnsitzes. Insgesamt wurden so<br />

542 777 (Vorjahr: 209 524) bestehende Datensätze mutiert.<br />

Wie bereits früher beschlossene Verzeichnungskonventionen<br />

wird auch die Vereinheitlichung der Verzeichnung bei Fallakten<br />

in die erste Version des Erschliessungshandbuchs Eingang<br />

finden. Dieses wird die hausinternen Regeln zur Ordnung,<br />

Verzeichnung, Konservierung, Etikettierung und Magazinierung<br />

enthalten und 2012 endlich abgeschlossen werden.<br />

Von den im Jahr <strong>2011</strong> neu abgeschlossenen Beständen, die<br />

nun sukzessive der Benutzung übergeben werden, ist speziell<br />

der Fonds des <strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur zu nennen, der die<br />

Krankenakten der Medizinischen Klinik von 1917 bis 1998 enthält,<br />

wovon die Bearbeitung der Jahrgänge 1917 bis 1986 im<br />

Berichtsjahr abgeschlossen werden konnte. Der Fonds ist in<br />

zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Einerseits wegen seiner<br />

29


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Grösse von insgesamt knapp 230 Laufmetern und über 54 000<br />

Datensätzen, wovon bereits 163 Laufmeter mit 40 421 Datensätzen<br />

abgeschlossen sind, und anderseits, weil von keinem<br />

anderen Spital so «frühe» Krankenakten vorhanden sind. Aus<br />

diesem Grund waren die Jahrgänge 1917 bis 1960 auch vollständig<br />

übernommen worden. Ferner ist der Fonds des Steueramts<br />

zu erwähnen, dessen Unterlagen sukzessive als mehrjähriger<br />

Erschliessungsschwerpunkt bearbeitet werden. So<br />

konnte im Berichtsjahr ein Grossteil der Unterlagen aus den<br />

Steuereinschätzungsabteilungen erschlossen werden. Insgesamt<br />

wurden <strong>2011</strong> 160 153 neue Datensätze erfasst (Vor jahr:<br />

130 964).<br />

Archivinformationssystem<br />

Nach halbjähriger Einarbeitung ging die Applikationsverantwortung<br />

für das Archivinformationssystem des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

zum Ende des Berichtsjahres von Bettina Tögel an Monika<br />

Rhyner über. Die Applikationsverantwortung beinhaltet unter<br />

anderem die Verwaltung der Systembenutzer, die Vergabe<br />

von Berechtigungen und die Anpassung von Formularen. Weiter<br />

gehört die regelmässige Publikation der originalen und<br />

transkribierten Texte, die im Rahmen des Editionsprojekts<br />

TKR erstellt werden, dazu, und schliesslich die Kontrolle der<br />

14-täglich stattfindenden Synchronisation der produktiven<br />

Datenbank mit dem Online-Archivkatalog.<br />

Seit November <strong>2011</strong> wird unter der Federführung der Kundendienste<br />

intensiv an der Inbetriebnahme des elektronischen<br />

Bestellschalters gearbeitet.<br />

über ein grosses Erschliessungsprojekt des <strong>Staatsarchiv</strong>s («Die<br />

Unterlagen der Bezirksschulpflegen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> – ein archivalischer<br />

Erschliessungsbericht aus dem Staats archiv <strong>Zürich</strong>»),<br />

und von Marco Spühler stammt die überarbeitete Version<br />

einer Seminararbeit an der Universität <strong>Zürich</strong> («Einzelfallstudie<br />

eines Raubüberfalls auf der Zürcher Landschaft in der frühen<br />

Neuzeit am Quellenbeispiel»).<br />

Matthias Wild ist – zusammen mit dem Berichterstatter und<br />

Romano Padeste – Autor des Artikels über «Historische Pläne<br />

in neuen Ausprägungen – das Projekt Aufbereitung der Sammlung<br />

Plan 2008–2014 im <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>»,<br />

der in der Zeitschrift Forum (Nr. 18, <strong>2011</strong>) erschienen ist.<br />

Archivischen Bezug weist schliesslich ein Artikel von Monika<br />

Rhyner auf, den sie zusammen mit Franziska Eggimann<br />

noch während ihrer Tätigkeit im Klosterarchiv Einsiedeln für die<br />

Mitteilungen des Historischen Vereins des <strong>Kanton</strong>s Schwyz (in<br />

Heft 103, Jahrgang <strong>2011</strong>) verfasste. Der Artikel beschäftigt sich<br />

mit «Schwyz in Schrift: Urkunden im Klosterarchiv Einsiedeln».<br />

Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />

Ablieferungen 2010<br />

662 Lfm. Akzessionen<br />

Soll Abbau Zwischenarchiv<br />

400 Lfm. Akzessionen<br />

Soll <strong>2011</strong> total<br />

1062 Lfm. Akzessionen<br />

Bearbeitungen <strong>2011</strong> total<br />

994 Lfm. Akzessionen<br />

In Endarchivzugängen<br />

621 Lfm. Endarchiv<br />

Zielerfüllungsgrad 93.6 %<br />

Angelegte (erfasste) Datensätze <strong>2011</strong> 160 153<br />

Bearbeitete (mutierte) Datensätze <strong>2011</strong> 542 777<br />

Publikationstätigkeit, Referate<br />

Denise Thoma hielt im Berichtsjahr im Rahmen der Einführungskurse<br />

des VSA zweimal ein Referat zum Thema «Ziel,<br />

Gegenstand und Stellung der Erschliessung im Archivprozess<br />

am Beispiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>». Zudem referierte sie<br />

wieder vor Studierenden der Informations- und Dokumentationswissenschaften<br />

der HTW Chur über die Erschliessungspraxis<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />

Meinrad Suter redigierte auch im Berichtsjahr wieder das<br />

Zürcher Taschenbuch 2012 und besorgte dessen Herausgabe.<br />

Es erschien termingerecht auf die Jahresversammlung der<br />

Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s am ersten Dezembermontag. Der<br />

aktuelle Band enthält u. a. zwei Aufsätze von Mitarbeitenden des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s, verfasst in der Freizeit: Bettina Tögel berichtet<br />

Zwischenarchiv in Zahlen<br />

Bestand am 1. Jan.<br />

Bestand am 31. Dez.<br />

Abbau <strong>2011</strong><br />

10 245 Lfm.<br />

1044 Ablieferungen<br />

10 022 Lfm.<br />

1105 Ablieferungen<br />

223 Lfm.<br />

30


Abteilungen<br />

Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, Auswahl<br />

* = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv<br />

Abliefernde Stelle Titel, Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm.<br />

Ablieferung<br />

Handelsregisteramt * Akten des Handelsregisteramts über erloschene Firmen 1883–2000 563 9.00 8.00<br />

Jugendanwaltschaft <strong>Zürich</strong> *<br />

<strong>Kanton</strong>sschule Küsnacht *<br />

Strafuntersuchungsakten, Spruchbücher und Geschäftskontrollen<br />

der Jugendanwaltschaft <strong>Zürich</strong><br />

Verwaltungs­, Lehrer­ und Schülerakten des Lehrerseminars<br />

Küsnacht<br />

Lfm.<br />

Endarchiv<br />

1919–2005 627 22.00 18.10<br />

1846–1983 1 842 17.00 16.70<br />

Kassationsgericht * Prozessakten des Kassationsgerichts 1958–1978 57 30.00 0.60<br />

Konferenz der kantonalen Direktoren<br />

des öffentlichen Verkehrs *<br />

<strong>Kanton</strong>sspital Winterthur *<br />

Massnahmenzentrum Uitikon *<br />

Jahresakten der Konferenz der kantonalen Direktoren<br />

des öffentlichen Verkehrs<br />

Krankenakten, Patientenverzeichnisse und Statistiken<br />

der Medizinischen Klinik<br />

Insassen­ und Verwaltungsakten der Arbeitserziehungsanstalt<br />

resp. des Massnahmenzentrums Uitikon<br />

2005–2008 6 0.27 0.27<br />

1917–1986 40 421 167.50163.20<br />

1878–2009 487 9.00 9.60<br />

Staatskanzlei Protokolle des Regierungsrates 2006–2008 32 1.80 1.80<br />

Strafanstalt Regensdorf *<br />

Insassenakten, Protokolle und Jahresrechnungen etc.<br />

der Kolonie Ringwil<br />

1882–2007 354 7.80 6.50<br />

Steueramt * Steuerakten der Einschätzungsabteilungen 1–14 1909–2004 10 486 60.00 67.80<br />

Abgeschlossene Nacherschliessungen, Auswahl<br />

Abliefernde Stelle Inhalt, Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm<br />

Ablieferungen<br />

Bezirksgericht Pfäffi kon<br />

Jugendanwaltschaft Dielsdorf<br />

Psychiatrische Klinik Schlössli,<br />

Oetwil am See<br />

Swissair Photo und Vermessungen<br />

AG, <strong>Zürich</strong><br />

Gesuche, Beschwerden, Rekurse, Spruchbücher und<br />

Prozessakten des Bezirksgerichts Pfäffi kon<br />

Spruchbücher und Strafuntersuchungsakten der<br />

Jugendanwaltschaft Dielsdorf<br />

Krankenakten von Patientinnen der Psychiatrischen<br />

Klinik Schlössli<br />

Lfm<br />

Endarchiv<br />

1936–1992 833 18.40 17.40<br />

1858–1994 129 1.90 1.90<br />

1927–1988 4 826 17.00 16.80<br />

Swissair­Luftbilder des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 1981 1 287 1.20 0.70<br />

31


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Individuelle Kundendienste<br />

Personelles<br />

Die Wechsel von Thomas Neukom in die Überlieferungsbildung<br />

und von Eveline Isler in die Kundendienste sind oben im<br />

Abschnitt Amtsleitung, Personelles, referiert. Ab Ende September<br />

fanden zahlreiche Sitzungen und Instruktionen statt,<br />

um die Wechsel optimal vorzubereiten.<br />

Auf den 1. Februar trat Karin Huser die neu geschaffene<br />

wissenschaftliche Stelle (80 %) an, nachdem sie schon seit<br />

Juni 2008 ein Kleinpensum von 20 % mit den gleichen Hauptaufgaben<br />

– Aufsicht und Beratung im Lesesaal, Beantwortung<br />

von schriftlichen Anfragen – versehen hatte (vgl. die ausführlichen<br />

Angaben im <strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 28–29).<br />

Ende August wurden Eva Schönhauser und Paul Hösli pensioniert.<br />

Eva Schönhauser trat auf den 1. April 1991 mit einem Pensum<br />

von 50 % in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s ein. Sie blieb<br />

während mehr als 20 Jahren ihren Aufgaben für die Präsenzbibliothek<br />

treu. In dieser Zeit erfasste sie tausende von Büchern<br />

und Broschüren mit wechselnder Technik. Zu Beginn<br />

ihrer Tätigkeit wurden die Karten des Kreuzkataloges noch per<br />

Schreibmaschine geschrieben. Danach folgte der Kartenausdruck<br />

mit Hilfe einer Datenbank. Die grösste Umstellung folgte<br />

aber zweifellos 2003: Der Zettelkatalog wurde eingestellt,<br />

und die Archivbibliothek trat dem Bibliotheksverbund IDS Universität<br />

<strong>Zürich</strong> bei. Wir danken Eva Schönhauser für ihre geleistete<br />

Arbeit auf Papier und in elektronischer Form und wünschen<br />

ihr für die Zukunft alles Gute.<br />

Paul Hösli nahm seine Tätigkeit im <strong>Staatsarchiv</strong> im Rahmen<br />

eines Arbeitseinsatzes am 19. Februar 2003 auf, zunächst mit<br />

einem Pensum von 60 %, ab Februar 2004 mit 50 %. Als gelernter<br />

Schriftsetzer kümmerte er sich mit Präzision um die<br />

Beschriftung aller Medien der Bibliothek, broschierte Zeitschriften<br />

und Zeitungsartikel und nahm auch kleinere Reparaturen<br />

an Büchern vor. Per Anfang 2007 überführten wir seine<br />

befristete Teilzeitstelle in den ordentlichen Stellenplan, und ab<br />

April 2007 konnte er unter Übernahme einer zusätzlich frei<br />

werdenden festen Teilzeitstelle sein Pensum auf 100 % erweitern.<br />

Dabei übernahm er zusätzlich Tätigkeiten in der Aktenaushebung<br />

und im Hausdienst. – Paul Hösli hatte im Rahmen<br />

seines Arbeitseinsatzes bewiesen, dass er nicht auf ein Abstellgleis<br />

gehörte, obwohl er schon 60 Jahre alt war. Und wir<br />

hatten die Möglichkeit, ihn dafür mit einer festen Anstellung zu<br />

belohnen. Auch Paul Hösli danken wir für seine Arbeiten am<br />

Bibliotheksbestand sowie für seine Dienste an der «Kundenfront»<br />

und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

32


Abteilungen<br />

Die Stellen unserer beiden Pensionierten konnten wir auf<br />

den 1. September mit Melanie Eugster (50 %) und Roland Rüfli<br />

(90 %) besetzen.<br />

Melanie Eugster, geboren 1992, wohnhaft in Urdorf, absolvierte<br />

nach der Schulzeit in St. Gallen ihre Ausbildung zur Informations-und<br />

Dokumentationsassistentin am <strong>Staatsarchiv</strong><br />

des <strong>Kanton</strong>s Appenzell Ausserhoden. Anschliessend besuchte<br />

sie die Berufsmaturitätsschule und schloss diese im Juli<br />

des Berichtsjahres mit Erfolg ab.<br />

Roland Rüfli, geboren 1955, wohnhaft in Rheinau, schloss<br />

seine Ausbildung als dipl. Psychiatriepfleger an der Krankenpflegeschule<br />

Rheinau ab. Nach mehreren Jahren Tätigkeit als<br />

Psychiatriepfleger war er in verschiedenen bauhandwerklichen<br />

Berufen im Zürcher Weinland sowie im Getränke- und<br />

Weinhandel in Schaffhausen und der Staatskellerei Rheinau<br />

tätig. Roland Rüfli verstärkt den Hausdienst und steht neben<br />

den Tätigkeiten für die eigene Abteilung noch zu 20 % der Abteilung<br />

Überlieferungsbildung für Transporte zur Verfügung.<br />

Der alljährliche Teamanlass wurde dieses Jahr am 13. September<br />

durchgeführt. Da sich die ganze Belegschaft am frühen<br />

Nachmittag in Affoltern am Albis zur Besichtigung des<br />

Sammlungszentrums des Schweizerischen Nationalmuseums<br />

traf, bot sich die Durchführung des Teammorgens in der gleichen<br />

Gemeinde an. Passend zum «Jahr des Waldes» leisteten<br />

alle einen Arbeitseinsatz mit Säge und Gertel beim Auslichten<br />

eines seit dem Sturm Lothar aufgewachsenen Waldstücks.<br />

Förster Ueli Müller leitete uns an und vermittelte uns auch einen<br />

interessanten Einblick in die Praxis des Waldbaus. Für die<br />

perfekte Organisation des Anlasses und die reichhaltige Verpflegung<br />

in einer Waldhütte sorgte unsere Archivbesucherin<br />

Theres Meili, Hedingen. Besten Dank!<br />

Benutzung<br />

Allgemeines<br />

Von den 18 Arbeitsplätzen im Lesesaal Originale wurden die<br />

drei hintersten Plätze ab Februar für die Mitarbeitenden des<br />

Projekts Elektronische Rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong> reserviert.<br />

Im Bibliothekslesesaal blieb weiterhin der hinterste Drittel<br />

der Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden des Projekts TKR<br />

reserviert. In beiden Sälen genügte das Platzangebot für die<br />

übrigen Kunden auch ohne diese Plätze. Im April wurden die<br />

drei PC im Lesesaal Repertorien, an denen die Kunden recherchieren,<br />

ersetzt und grössere Bildschirme beschafft. Bis<br />

Ende Mai wurde das neue Erscheinungsbild der Direktion<br />

(steigender Löwe, quadratische Flagge) überall im Publikumsbereich<br />

auf den Anschriften realisiert.<br />

Bei allen Lesesaal-Tischen wurden im September die für<br />

die Kunden unter Umständen nicht ungefährlichen Unterkanten<br />

abgeschliffen und geölt. Die Oberkanten der bisherigen<br />

konventionellen Stühle waren für die Schäden an den Tischen<br />

verantwortlich, weshalb alle Stühle durch Bürodrehstühle ersetzt<br />

wurden. Von Kundenseite gingen dazu positive Rückmeldungen<br />

ein.<br />

In der warmen Jahreszeit akzentuierte sich das Problem<br />

des kontrollierten Klimas im Lesesaal Originale. Obwohl die<br />

gemessenen Werte überwiegend zwischen 22° C und 23° C<br />

lagen, wurden die Temperaturen von verschiedenen Lesesaalkunden<br />

als kühl empfunden. Während des ganzen Sommers<br />

wurden Messungen vorgenommen und phasenweise Versuche<br />

mit geänderten Temperatureinstellungen durchgeführt,<br />

um die Auswirkungen auf die Stabilität des Systems und auf<br />

die Befindlichkeit der Lesesaalbesucher zu prüfen. Als Resultat<br />

der Versuchsreihen und als Kompromiss zwischen den<br />

optimalen klimatischen Bedingungen für die Archivalien und<br />

den Bedürfnissen der Kundschaft wurde schliesslich festgelegt,<br />

dass fortan im Sommerhalbjahr (April bis September) die<br />

Temperatureinstellung um ein Grad auf 23° C angehoben, im<br />

Winterhalbjahr (Oktober bis März) jedoch die Einstellung auf<br />

22° C belassen wird.<br />

Im Berichtsjahr wurden die nötigen Schritte unternommen,<br />

um auch die Prozesse der Benutzung mit dem integrierten Archivinformationssystem<br />

scopeArchiv abzuwickeln. Dank der<br />

elektronischen Benutzerführung werden die Benutzerdaten<br />

zentral verwaltet und einfacher bewirtschaftet werden können,<br />

u. a. für statistische Auswertungen. Ausserdem wird das interne<br />

und externe Bestellwesen von Archivunterlagen elektronisch<br />

erfolgen können. Die Inbetriebnahme des elektronischen Bestellschalters<br />

ist für das erste Quartal 2012 geplant.<br />

Website und Online-Datenbanken<br />

Die Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s www.staatsarchiv.zh.ch wurde<br />

fortlaufend aktualisiert und um neue Beiträge ergänzt. Zudem<br />

wurden die Bereiche «<strong>Kanton</strong>sbehörden» (vgl. dazu den Bericht<br />

der Abteilung Überlieferungsbildung) und «Recherche» komplett<br />

überarbeitet. Aufgrund der Veränderungen im Bereich der<br />

digitalen Recherchemöglichkeiten auf unserer eigenen Online-<br />

Datenbank http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch und auf dem<br />

Archivportal www.archivesonline.org drängten sich eine neue<br />

Darstellung und der Ausbau der Hilfestellungen zur Recherche<br />

33


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

auf. Die verschiedenen Möglichkeiten der Onlinerecherche<br />

werden jetzt genauer beschrieben. Zudem haben wir direkte<br />

Zugänge («Quicklinks») zu unseren wichtigsten digital verfügbaren<br />

Beständen (Regierungsratsprotokolle, Karten und Pläne<br />

usw.) geschaffen.<br />

Webstatistiken<br />

Bisher haben wir nur die Gesamtzahl der Besuche unserer<br />

Website www.staatsarchiv.zh.ch erfasst. Diese Zahl verringerte<br />

sich gegenüber den Vorjahren deutlich auf 81 513 (2010:<br />

130 934; 2009: 154 566; 2008: 166 950). Dabei betrug die Zahl<br />

der Besuche, die länger als drei Minuten dauerten, im Berichtsjahr<br />

16 985 (21 % der Gesamtzahl; 2010: 23 783 = 18 %).<br />

Insgesamt wurden 850 784 Seiten aufgerufen (2010: 842 467),<br />

was durchschnittlich etwas mehr als 10 Seiten pro Besuch<br />

entspricht (2010 gut 6 Seiten pro Besuch). Im Jahresverlauf<br />

blieb die Anzahl der Besuche pro Monat in einer stabilen<br />

Bandbreite zwischen 6 000 und 8 000. Die Zahl der längeren<br />

Besuche (mehr als drei Minuten) stieg im Lauf des Jahres dagegen<br />

ziemlich kontinuierlich an, von einem Monatsschnitt im<br />

ersten Quartal von 1168 auf einen Schnitt im vierten Quartal<br />

von 1770. Stark rückläufig waren hingegen im Jahresverlauf<br />

die Seitenaufrufe pro Monat (durchschnittlich 118 489 im ersten<br />

Quartal, 48 976 im vierten Quartal). Der sich insgesamt<br />

zeigende Rückgang der Nutzung unserer Website ist unter anderem<br />

wohl darauf zurückzuführen, dass diese im Gegensatz<br />

zu früher keine eigentlichen Recherchemöglichkeiten mehr<br />

enthält, sondern oft nur noch als Einstieg zu den verschiedenen<br />

Datenbanken genutzt wird.<br />

Aufgrund dieses Splits zwischen Website und Findmitteln<br />

erheben wir nun auch statistische Angaben zur Online-Archivdatenbank<br />

http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch. Die Gesamtzahl<br />

der Besuche betrug 65 359, wovon 11 029 Besuche länger<br />

als drei Minuten dauerten. Insgesamt wurden 2 349 361<br />

Seiten aufgerufen, pro Besuch also durchschnittlich 36 Seiten.<br />

Dass dieser Wert deutlich höher liegt als bei der Website, erstaunt<br />

nicht weiter, da auch eine einfache Archivrecherche<br />

rasch über mehrere Seiten geht, wogegen auf der Website<br />

meist nur bestimmte Seiten aufgerufen werden. Interessant<br />

ist, dass die genannten Zahlen nicht nur eigentliche Recherchebesuche<br />

von tatsächlichen Archivbenutzern wiedergeben,<br />

sondern in einem grossen Umfang auch Anfragen und Indexierungsvorgänge<br />

von Suchmaschinen wie Google, Bing usw.<br />

So betragen zum Beispiel die «Besuche» aus Redmond USA<br />

(= Sitz von Microsoft) und Mountain View USA (u. a. Sitz von<br />

Google) 16 014, was fast einem Viertel der Gesamtzahl an Besuchen<br />

entspricht. Um der Anzahl tatsächlicher Recherchen<br />

etwas näher zu kommen, haben wir zusätzlich die Aufrufe von<br />

Detaildatensätzen in der Online-Archivdatenbank gezählt, die<br />

nicht von den grössten Suchmaschinen Google, Bing, Yahoo<br />

oder search.ch stammten. Diese Zahl betrug 103 012 aufgerufene<br />

Detaildatensätze. Im Jahresverlauf zeigte sich eine ganz<br />

markante Steigerung der monatlichen Aufrufe im vierten<br />

Quartal. Von einem monatlichen Durchschnitt von 6 597 in<br />

den ersten drei Quartalen stieg der Wert im vierten Quartal auf<br />

14 545. Es wird interessant sein, die Entwicklung dieser Zahlen<br />

in den nächsten Jahren weiter zu verfolgen.<br />

Erstmals liegen nun auch Zahlen für das Archivportal www.<br />

archivesonline.org (auch: www.archivportal.ch) vor. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> machten insgesamt 13 640 Besucher total 22 698 Besuche<br />

und riefen dabei gesamthaft 459 797 Seiten auf. In der<br />

monatlichen Entwicklung lässt sich der Anschluss neuer Archive<br />

teilweise direkt ablesen (z. B. Graubünden oder Bern im<br />

März bzw. April). Im Oktober stiegen die Zahlen stark an und<br />

blieben auch im November auf deutlich höherem Niveau als<br />

vorher. Für den Spitzenwert im Oktober könnte der Beitritt des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s Genf mit entsprechendem Medienecho verantwortlich<br />

sein. Anderes lässt sich noch nicht schlüssig interpretieren.<br />

Aber längere Datenreihen über mehrere Jahre werden<br />

uns genaueren Aufschluss über die Veränderungen des<br />

Nutzerverhaltens bringen.<br />

Schriftliche Antworten<br />

Für die Erhebung der nachfolgenden Zahlen wurden die Definitionen<br />

der «Benutzungsstatistik der Schweizer Archive», erlassen<br />

von der Archivdirektorenkonferenz, <strong>2011</strong> im Rahmen<br />

eines Pilots erstmals angewandt, und auch die dort verwendete<br />

Begrifflichkeit wurde übernommen.<br />

Im Berichtsjahr wurden 648 (Vorjahr: 811) schriftliche Antworten<br />

erteilt. In die Schweiz wurden 464 (Vorjahr: 528) und<br />

ins Ausland 184 (Vorjahr: 283) Antworten verschickt, darunter<br />

148 nach Europa (nach Deutschland 105, Frankreich 12, Österreich<br />

und Italien je 8, Grossbritannien 4, Tschechien 3, Norwegen<br />

2 und nach Dänemark, dem Fürstentum Liechtenstein,<br />

Irland, Litauen, den Niederlanden und Schweden je 1). Die<br />

restlichen 36 Antworten gingen in andere Kontinente, nämlich<br />

nach den USA 21, Kanada 5, Brasilien 3, Argentinien 1, Chile 1,<br />

nach Australien 3, Neuseeland 1 und nach Israel 1.<br />

Auf Verlangen von Zivilstandsämtern wurden 77 Kopien<br />

(oder Fotografien) aus älteren, im <strong>Staatsarchiv</strong> aufbewahrten<br />

34


Abteilungen<br />

Familienregistern angefertigt und verschickt. Mitte Jahr wurde<br />

von den Kundendiensten eine alte Kompaktkamera der Reprostelle<br />

wieder in Betrieb genommen, um rasch und unkompliziert<br />

Gebrauchskopien erstellen und per E­Mail versenden<br />

zu können. Durch den Einsatz der Kamera wird der Zeitaufwand<br />

reduziert, die Kundenbedürfnisse lassen sich rascher<br />

befriedigen, und vor allem werden die Originale geschont.<br />

Leihverkehr<br />

Der Leihverkehr an Ausstellungen beschränkte sich dieses<br />

Jahr auf eine Ausleihe (Vorjahr: 3 Ausleihen). Zum Thema<br />

«Soldatenweihnacht während des Zweiten Weltkriegs in der<br />

Schweiz», präsentiert in einer Vitrine im Historischen Museum<br />

Basel (13. Nov. <strong>2011</strong> bis 13. Jan. 2012), wurde die Kartonhülle<br />

eines Soldatenpäckleins aus dem Jahr 1939 beigesteuert.<br />

Die Zahl der Benutzer/innen von Archivalien blieb gegenüber<br />

dem Vorjahr praktisch gleich, während die Zahl der Benutzer/innen<br />

der Bibliothek und der Druckschriftensammlung<br />

um 30 und die Zahl der Lernenden um 11 zurückgingen. 143<br />

der 4034 Benutzungstage betrafen Benutzer/innen mit Wohnsitz<br />

im Ausland.<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

An insgesamt 27 Führungen (Vorjahr: 44) nahmen 362 Personen<br />

teil. Die Nachfrage blieb bei Gruppen aus der kantonalen<br />

Verwaltung und bei den Veranstaltungen für Studierende<br />

praktisch gleich wie im Vorjahr. 12 (Vorjahr: 10) Gruppen aus<br />

der Verwaltung und 8 (Vorjahr: 9) Gruppen von Studierenden<br />

der Universität <strong>Zürich</strong>, der ETH <strong>Zürich</strong>, der Fachhochschule<br />

Chur und von Absolventen der Berufsschule <strong>Zürich</strong> wurden<br />

empfangen. Bei den übrigen Gruppen nahm das Interesse an<br />

Führungen von 25 im Vorjahr auf 7 Veranstaltungen im Berichtsjahr<br />

markant ab.<br />

Folgende allgemein interessierte Gruppen haben wir zu Führungen<br />

empfangen: Zunft Wiedikon, mit Frau Regierungsrätin<br />

Gut (26. Januar), Planungsteam der Burgerbibliothek Bern<br />

(3. Februar), Pöyry Infra AG (9. März), Gemeinderat Hedingen<br />

(11. März), Geschichtsverein Adliswil (25. Juni und 29. Oktober)<br />

und das Kader Document Management der Credit Suisse, <strong>Zürich</strong><br />

(11. November).<br />

Thomas Neukom und Hans Ulrich Pfister führten im November<br />

und Dezember an sechs Abenden den Volkshochschulkurs<br />

«Alte Handschriften lesen» durch.<br />

Lesesaalstatistik<br />

<strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007<br />

Anzahl Besuchstage 4 034 4 449 4 614 4 768 4 539<br />

Anzahl Besucherkarten 1 039 1 084 1 243 1 216 1 147<br />

Anzahl benutzte Einheiten 11 789 11 063 11 914 11 224 12 650<br />

Benutzungsstatistik: Kundensegmente<br />

Benutzer Archiv (mit Bestellzetteln) 786<br />

Geschichte als Beruf 344<br />

Schüler, Studenten/innen 133<br />

Lizentiats­ und Masterarbeiten 13<br />

Dissertationen 26<br />

Universitätslehrer 13<br />

Historiker, Journalisten 156<br />

Berufsgenealogen 3<br />

Geschichte als Hobby 425<br />

Familiengeschichtliches Interesse 226<br />

Geschichtliches Interesse 149<br />

Interesse an Hausgeschichte 50<br />

Betroffene 10<br />

Deponenten 1<br />

Verwaltung 6<br />

Benutzer Bibliothek/Druckschriften 217<br />

Lernende 36<br />

Total Benutzerkarten 1039<br />

35


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bibliothek<br />

Im April wurde das im Vorjahr geplante Doubletten-Projekt in<br />

Angriff genommen. Unter der Leitung von Alexandra Schneider<br />

verschob ein Team von fünf Mitarbeitenden innert weniger<br />

Wochen 240 Laufmeter Doubletten aus dem Aussenlager<br />

Milchbuck in die Magazinreserve der Bibliothek. Die Doubletten<br />

werden nun sukzessive im Bibliothekskatalog als Mehrfachexemplare<br />

mit gleicher Signatur und dem Zusatz BD [=<br />

Buch-Doublette] mit Status «nicht verfügbar» nachgewiesen.<br />

Bis zum Jahresende konnten bereits mehr als 1500 BD-Signaturen<br />

erfasst werden.<br />

Die diesjährige Revision des Bibliotheksbestandes wurde<br />

aufgrund der umfassenden Bauarbeiten während der Revisionswoche<br />

nur in reduzierter Form durchgeführt. Die Kontrolle<br />

der Signaturbereiche B und D konnte trotz erheblicher Behinderungen<br />

abgeschlossen werden.<br />

Der Bestand an Druckschriften wuchs in diesem Jahr nicht<br />

nur durch die aktuellen Neuzugänge. Durch Aktenablieferungen<br />

ans <strong>Staatsarchiv</strong> wurde auch eine Vielzahl Druckschriften<br />

mit Erscheinungsjahr vor 2007 aufgenommen. Die Bearbeitung<br />

dieser Bestände wurde wiederum genutzt, um Restanzen<br />

in der Erfassung des Druckschriftenbestandes aufzuarbeiten<br />

und die konservatorischen Massnahmen zu verbessern. Der<br />

gewichtige Bestand III AAh 3 (Pressemitteilungen der Kommunikationsabteilung<br />

des Regierungsrates des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>)<br />

konnte durch vollständigere Exemplare der Jahre 1969–1996<br />

aus einer Ablieferung der Staatskanzlei ergänzt werden.<br />

In der zweiten Jahreshälfte wurde das Beschriftungskonzept<br />

in Zusammenarbeit mit der Abteilung Beständeerhaltung überarbeitet<br />

und vereinheitlicht. Die für die Beschriftung der Bibliotheksmedien<br />

vorgesehenen Stellenprozente wechselten mit der<br />

Pensionierung von Paul Hösli zur Abteilung Beständeerhaltung.<br />

Auf der Ebene des Bibliotheksverbundes fand im März die<br />

Umstellung auf die Aleph-Version 20 statt. Der Wechsel ging<br />

ohne Probleme vonstatten. Im Juni erfolgte der Kick-off des<br />

Projektes INUIT (Integration Bibliothekssystem Universität <strong>Zürich</strong>).<br />

Oberstes Projektziel ist die Integration des Informationsverbunds<br />

der Universität <strong>Zürich</strong> in den NEBIS-Verbund zur<br />

Realisierung eines gemeinsamen Verbundkatalogs. Dieses<br />

bibliothekarische Grossprojekt wird im Jahr 2012 auch Einfluss<br />

auf die Arbeit unserer Bibliothek haben. Auf der technischen<br />

Seite wird an vielen Stellen der automatisierten Zusammenführung<br />

der Katalogdaten nachgeholfen werden müssen.<br />

Die organisatorische Betreuung wird nach Abschluss des Projekts<br />

die vergrösserte NEBIS-Verbundzentrale wahrnehmen.<br />

Einen vertieften Einblick in das voraussichtlich zwei Jahre<br />

dauernde Projekt gewährt der Projekt-Blog unter der Adresse<br />

http://blogs.ethz.ch/inuit/.<br />

Wie gewohnt steuerte die Archivbibliothek wiederum<br />

ihren Anteil zur Zürcher Bibliographie der Zentralbibliothek<br />

<strong>Zürich</strong> bei.<br />

Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />

Thomas Neukom arbeitete im VSA-Bildungsausschuss mit,<br />

wo er den Zyklus «Archivpraxis Schweiz» betreut. Er wirkte<br />

ferner in der archivinternen Arbeitsgruppe E-Archiving mit.<br />

Lilian Casanova arbeitete Angaben aus der Wappensammlung<br />

Hans Kläui in die Wappennachweiskartei ein. Der Abgleich<br />

zwischen der Wappensammlung und der Nachweiskartei<br />

ist bis zur Hälfte gediehen.<br />

Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank<br />

ist im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte<br />

referiert.<br />

Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

Viele kleinere und grössere Werke wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />

zuhanden der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle).<br />

Zahlreiche weitere Publikationen wurden als Belegexemplare<br />

oder als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen<br />

und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit<br />

ganz herzlich gedankt.<br />

Bibliothek<br />

Anzahl katalogisierte Monographien 1072<br />

Anzahl katalogisierte Analytica 444<br />

Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 211<br />

Total katalogisierter Zuwachs 1727<br />

Im IDS-Katalog ist eine grosse Zahl von laufenden Reihen erfasst<br />

Anzahl fortlaufende Druckschriften 373<br />

Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 281<br />

Total fortlaufende Publikationen (13 eingestellt, 30 neu) 654<br />

36


Abteilungen<br />

Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong> (Bibliothek)<br />

Heinrich Bachofner, Fehraltorf<br />

Die Friedliweid. Hof­ und Familienchronik der Familien Bachofner in der Friedliweid Fehraltorf<br />

Walter Baumann, Dürnten<br />

Dürnten in alten Ansichten<br />

Peter Bertschinger, Bülach Barshingers in America. A genealogical history of Barshingers families in America since 1735<br />

Elisabeth Dubno­Loeffl er, Flaach<br />

Urahne, Grossmutter, Mutter und Kind<br />

Hubert Foerster, Fribourg Die eidgenössische Militärsanität während der Mediation 1803–1813/15. Die Freiburger Militärärzte zur Zeit der Mediation (1803–1813/15)<br />

Dolly Forster, Regensdorf Hans Heinrich Bluntschli. Memorabilia Tigurina oder Merkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft <strong>Zürich</strong>, <strong>Zürich</strong> 1742<br />

David Hess, Berikon<br />

Nachtrag 1998 zur Stammliste der Familie Hess von <strong>Zürich</strong><br />

Ulrich Huber­Toedtli, Erlenbach<br />

Wyden, 100 Jahre in den Familien Huber und Syz<br />

Rainer Hugener, <strong>Zürich</strong><br />

Guillaume Tell et la Libération des Suisses<br />

René Kalt, Maur<br />

Am Zürcher Sechseläuten<br />

Arnold Kolp, Dübendorf<br />

Jean Trüb. Biographie eines Dübendorfer Pioniers<br />

Peter Niederhäuser, Winterthur<br />

Schloss Wülfl ingen, Winterthur<br />

Susi Schäppi­Frei, Küsnacht<br />

Familienbuch Schäppi­Frei<br />

Christian Sieber, Langnau am Albis Interniert in Schweizer Flüchtlingslagern. Tagebuch des jüdischen Autors Felix Stössinger 1942/43<br />

Barbara Stadler, <strong>Zürich</strong><br />

J. C. Lavaters Fremdenbücher. Faksimileausgabe<br />

Felix Stamm, <strong>Zürich</strong><br />

Vorwärts und nicht vergessen. Hundert Jahre 1. Mai im Bild<br />

Mario von Moos, Fehraltorf Regio­Familienforscher, Jg. 22 (2009) – 23 (2010)<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Wallis<br />

Histoire du Valais<br />

Zürcher Turnverband ZTV<br />

150 Jahre turnen im Verein<br />

37


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Beständeerhaltung<br />

Personelles<br />

Der Wechsel von Martina Rohrbach per 30. April ins <strong>Staatsarchiv</strong><br />

des <strong>Kanton</strong>s Thurgau ist oben im Abschnitt Amtsleitung,<br />

Personelles, referiert, ebenso die Wiederbesetzung ihrer<br />

Stelle durch Nicole Klinger per 1. September und die Besetzung<br />

der neuen Stelle einer stv. Abteilungsleiterin durch Ines<br />

Jesche per 1. Oktober.<br />

Das Pensum von Kurt Bickel, Technischer Assistent, wurde<br />

per 1. September von 90 auf 100 Prozent erhöht.<br />

Zum 31. Juli endete das anderthalbjährige Praktikum von<br />

Handbuchbinderin Katharina Brun (60 %) in der Abteilung Beständeerhaltung.<br />

Sie war insbesondere in den Monaten bis zur<br />

Neubesetzung der Abteilungsleitung durch ihr Know­how und<br />

ihre tatkräftige Unterstützung ein wertvolles Teammitglied der<br />

Beständeerhaltung, unter anderem im Rahmen des Projekts<br />

Aufbereitung Sammlung PLAN. Hierfür gilt ihr unser besonderer<br />

Dank. Die erworbenen Kenntnisse im Bereich der Konservierung<br />

und Restaurierung dienen Frau Brun als Grundlage für<br />

ihr im Herbst gestartetes Studium «Konservierung und Restaurierung»<br />

an der Hochschule der Künste in Bern, wofür wir<br />

Frau Brun alles Gute wünschen.<br />

Ein weiterer Dank geht an all die Mitarbeiter des <strong>Staatsarchiv</strong>s,<br />

die in den vier Monaten, in denen die Abteilung auf die<br />

Abteilungsleitung verzichten musste, durch ihr zusätzliches Engagement<br />

die bestehende Lücke gefüllt und damit für die reibungslose<br />

Fortführung der laufenden Arbeiten gesorgt haben.<br />

Bettina Bollmann absolvierte im Berichtsjahr eine zweitägige<br />

Weiterbildung in Berlin mit dem Thema Restaurierung von<br />

Transparentpapier.<br />

Romano Padeste besuchte eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

durchgeführte Tagung zu den neuen Weisungen<br />

des Kulturgüterschutzes im Bereich Sicherstellungsdokumentation<br />

sowie ein zweitägiges Kolloquium der Vereinigung<br />

Memoriav zur Zukunft des audiovisuellen Kulturgutes. Zudem<br />

war er Co­Autor eines Artikels über das Projekt «Aufbereitung<br />

Sammlung PLAN» (vgl. S. 30).<br />

Peter Gygax belegte einen Computerkursteil, Kurt Bickel<br />

besuchte den Kurs «Alte Handschriften lesen» der Volkshochschule<br />

<strong>Zürich</strong>.<br />

Per Sommer 2013 wird das <strong>Staatsarchiv</strong> einen ersten Ausbildungsplatz<br />

im Bereich der Handbuchbinderei schaffen. Der<br />

Beginn des zweiten Lehrgangs ist für 2015 geplant. Schnupperlehren<br />

für mögliche Bewerberinnen und Bewerber werden<br />

wir bereits im Lauf des Jahres 2012 anbieten (weitere Details<br />

vgl. oben im Abschnitt Amtsleitung, Personelles). In Vorberei­<br />

38


Abteilungen<br />

Projekt «Aufbereitung Sammlung PLAN»<br />

Die Ausstattung von Magazin B 27 C mit neuen Standard­Planschränken<br />

konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Mit<br />

der Magazinierung der aufbereiteten Pläne fahren wir nach<br />

dem bewährten Muster fort: Die normalformatigen Einheiten<br />

werden plan in säurefreien Mappen abgelegt, und diese werden<br />

in den Schränken versorgt. Überformatige Pläne werden<br />

entweder gerollt in säurefreie Kartonhülsen verpackt, die wir in<br />

Regalwannen aus Metall lagern, oder wir legen sie, verpackt in<br />

Mappen, in die Schränke für Grossformate im separaten Magazin<br />

B 38.<br />

Die Teilbestände PLAN A, E, F, J und K konnten im Berichtsjahr<br />

abschliessend bearbeitet werden. Insgesamt betrafen dietung<br />

auf diese Aufgabe werden Alena Dell’Orefice, die im Berichtsjahr<br />

erfolgreich die Berufsmatura erworben hat, und Ines<br />

Jesche 2012 den Basiskurs für Berufsbildner/innen (Lehrmeisterkurs)<br />

absolvieren. In diesem Kurs werden an fünf Kurstagen<br />

in 45 Lektionen neben der Planung und Umsetzung der<br />

betrieblichen Bildung insbesondere die didaktischen Fähigkeiten<br />

geschult.<br />

Anlässlich des Teamtages im September besuchte die Abteilung<br />

die neue Dauerausstellung zur Schweizer Geschichte<br />

im Landesmuseum <strong>Zürich</strong>. Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />

stand, zusammen mit allen anderen Mitarbeitern des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s, die Besichtigung des Sammlungszentrums des<br />

Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern am Albis auf<br />

dem Programm.<br />

Konservierung, Restaurierung<br />

Allgemeines, Infrastruktur<br />

Wie inzwischen üblich, wurden von den Spezialistinnen der<br />

Abteilung auch im Berichtsjahr alle Akteneingänge bei ihrem<br />

physischen Eingang ins <strong>Staatsarchiv</strong> konservatorisch kontrolliert,<br />

d.h. auf Schädlinge und Schimmel überprüft. Wieder wiesen<br />

einige davon Schimmelbefall auf und mussten von einer<br />

Spezialfirma bestrahlt werden.<br />

Ebenso wurden wieder viele schriftliche und mündliche Anfragen<br />

zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung beantwortet.<br />

Im Berichtsjahr wurde eine Klimakammer angeschafft; sie<br />

wird ab März 2012 den Gerätepark der Abteilung ergänzen.<br />

Die Klimakammer ermöglicht das kontrollierte und gleichmässige<br />

Befeuchten von Papier bei maximal 85–95 % relativer<br />

Luftfeuchtigkeit. Durch die schonende Befeuchtung bleiben<br />

Farben und Tinten stabil, während die Feuchtigkeit in das Papier<br />

eindringt und das Papier dadurch entspannt. Dieser Arbeitsschritt<br />

in Kombination mit einem anschliessenden Einpressen<br />

dient vor allem zum Planlegen von Papier.<br />

In Ergänzung zur neuen Klimakammer wurde die Pressfläche<br />

der Hydraulikpresse von 60 x 95.5 cm auf 180 x 95.5 cm<br />

erweitert. Auf diese Weise lassen sich nun auch grossformatige<br />

Pläne einfach planlegen.<br />

Die Anschaffung bzw. Modifizierung dieser beiden Geräte<br />

bringt eine erhebliche Arbeitserleichterung und Zeiteinsparungen<br />

beim Planlegen von Papier. Besonders positiv wird<br />

sich dies auf die Arbeitsabläufe im Projekt «Aufbereitung<br />

Sammlung PLAN» auswirken. Wir gehen davon aus, dass sich<br />

die effektivere Bearbeitung der Pläne auch an den Stückzahlen<br />

ablesen lassen wird.<br />

Projekt «Konservatorische Aufbereitung<br />

herkömmlich verpackter Bestände»<br />

Im Mai 2010 wurde mit der restauratorischen und konservatorischen<br />

Bearbeitung sowie mit der Neuordnung und ­verzeichnung<br />

der Bestände A und E I begonnen (vgl. <strong>Jahresbericht</strong><br />

2010, S. 34–35). Im Berichtsjahr konnten weitere drei Laufmeter<br />

des Bestandes E I bis und mit Signatur E I 7 fertiggestellt<br />

werden. Bei Bestand A, der die gleiche Bearbeitung erfährt wie<br />

Bestand E I, konnten 1.2 Laufmeter bis und mit Signatur A 7.4<br />

fertiggestellt werden.<br />

Zum Ende des Jahres wurden die Erkenntnisse und Erfahrungen,<br />

die in den vergangenen eineinhalb Jahren bei der Bearbeitung<br />

der beiden Bestände gesammelt werden konnten,<br />

zusammengetragen. Nach deren Auswertung wurden zwei<br />

Änderungen im Arbeitsablauf beschlossen.<br />

Einerseits werden wir ab 2012 den Aufwand bei der Bearbeitung<br />

von Einzelblättern differenzieren. Im Rahmen einer<br />

Vorauswahl werden wir die schlecht erhaltenen Blätter von<br />

den stabilen separieren. Anschliessend erhalten alle Blätter<br />

auf Grundlage ihres Erhaltungszustandes die jeweils geeignete<br />

Behandlung. Da sich der Behandlungsaufwand erheblich<br />

unterscheidet, hoffen wir auf eine deutliche Reduktion des<br />

Gesamtaufwands, die sich positiv auf die Zahl der bearbeiteten<br />

Laufmeter auswirken wird.<br />

Anderseits werden wir die Dauer der bei einigen Blättern<br />

notwendigen Tintenfrassbehandlung reduzieren, um so das<br />

starke Verblassen von Tinten und das Durchschlagen von Besitzerstempeln<br />

einzudämmen.<br />

39


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

se Arbeiten rund 2300 Einheiten. Viele der anschliessend hergestellten<br />

digitalen Bilder sind inzwischen online verfügbar (vgl.<br />

dazu den Quicklink auf der Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s), und<br />

die Grossbilddias mit den ausbelichteten digitalen Daten und<br />

den analogen Bildern sind an einem sicheren Ort aufbewahrt,<br />

ebenso wie die Masterfiles.<br />

Zusätzlich wurden im Dezember zehn überformatige Pläne<br />

aus den Abteilungen A, B, D, G und Q des Planarchivs vor Ort,<br />

also in Magazin B 38, durch das Fachlabor Gubler digitalisiert.<br />

Diese Arbeiten konnten innert eines Arbeitstages durchgeführt<br />

werden.<br />

Sammlung Objekte<br />

In dem Berichtsjahr wurden aus der Sammlung Objekte<br />

(Sammlung OBJ) 60 Einheiten gereinigt und bei Bedarf fachgerecht<br />

verpackt. Diese Arbeiten waren aufwändig, weil jedes<br />

Objekt Besonderheiten aufweist. An die Verzeichnung schlossen<br />

wir die Herstellung von reprofähigen digitalen Bildern an;<br />

sie bilden nicht nur die Grundlage für die Illustration des vorliegenden<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s, sondern vor allem sind sie nun online<br />

verfügbar und können jederzeit einbezogen werden in<br />

unterschiedlichste Forschungen.<br />

Arbeiten an anderen Beständen<br />

Die Signaturen der Bestände T (4.9 Lfm.) und UU (16 Lfm.) wurden<br />

dem neuen Verzeichnungsregelwerk angepasst, und im<br />

Rahmen der Umsignierung wurden die Bestände konservatorisch<br />

und restauratorisch bearbeitet.<br />

Bei Bestand U wurde mit der konservatorischen und restauratorischen<br />

Bearbeitung begonnen. Im Berichtsjahr konnten<br />

insgesamt 13.4 Laufmeter bearbeitet werden.<br />

Bestand W II 91, Klinik Hohenegg, wurde im Berichtsjahr einer<br />

konservatorischen Neuverpackung unterzogen (37.9 Lfm.).<br />

Weiter wurden die Bestände RR I und MM neu verzeichnet<br />

und neu etikettiert. Die Massnahmen am Bestand RR I umfassten<br />

zudem einige restauratorische Eingriffe an den Einbänden<br />

bzw. zahlreiche Neubindungen. Die Arbeiten an beiden<br />

Beständen werden erst im Lauf des kommenden Jahres<br />

abgeschlossen.<br />

Video fortgeführt werden. Die inzwischen verfügbare Infrastruktur<br />

konnte durch die Abteilungen Überlieferungsbildung<br />

und Aktenerschliessung für die Beurteilung von audiovisuellen<br />

Medien aus Ablieferungen verwendet werden. Daneben<br />

konzentrierten sich die Arbeiten auf die Erschliessung und<br />

Neuverpackung der Sammlung Swissair-Luftbilder des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong>, die 1287 Aufnahmen einer Gesamtbefliegung des<br />

<strong>Kanton</strong>s aus dem Jahre 1981 umfasst, sowie auf die Vorarbeiten<br />

zur Verzeichnung und Neuverpackung der Fotosammlung<br />

des Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL und der<br />

Fotosammlung Haagmans.<br />

Mikroverfilmung<br />

Im Berichtsjahr haben wir damit begonnen, den Zustand der<br />

über 7000 Sicherheitsfilme zu überprüfen, die seit 1958 mehrheitlich<br />

durch das <strong>Staatsarchiv</strong>, teilweise aber auch durch externe<br />

Dienstleister hergestellt wurden. Mittels einer 10-Prozent-Stichprobe<br />

wollen wir uns ein detailliertes Bild machen<br />

vom Zustand dieser Filme (Schärfe, Dichte, Zustand des Trägermaterials<br />

etc.). Die Ergebnisse dieser Zustandsanalyse<br />

werden die Basis bilden für weiterführende Untersuchungen<br />

von ungenügenden, unvollständigen, gefährdeten und qualitativ<br />

nicht mehr den heutigen Standards entsprechenden Teilbeständen<br />

dieser Sammlung in den kommenden Jahren sowie<br />

für die Planung künftiger Mikroverfilmungs-Projekte.<br />

Neben diesen sehr umfangreichen Arbeiten wurde für das<br />

Editionsprojekt «Zürcher Schulumfrage 1771/1772» (eSUZH)<br />

ein kleineres Verfilmungsprojekt durchgeführt.<br />

Reproduktionen<br />

Mit der 2010 angeschafften digitalen Reproausrüstung wurden<br />

im Berichtsjahr insgesamt 95 Reproduktionsaufträge für<br />

Kunden im Auftrag der Abteilung Individuelle Kundendienste<br />

abgewickelt, was gegenüber dem Vorjahr (85) einen leichten<br />

Anstieg bedeutet. Deutlich angestiegen ist dabei die Anzahl<br />

der erstellten Digitalaufnahmen (<strong>2011</strong>: 490 Aufnahmen gegenüber<br />

390 im Vorjahr). Dies hängt im Wesentlichen damit zusammen,<br />

dass einige recht umfangreiche Aufträge intern abgewickelt<br />

werden konnten.<br />

Kompetenzzentrum AV-Medien<br />

Der 2010 begonnene Aufbau einer Infrastruktur für die Wiedergabe<br />

von AV-Medien konnte <strong>2011</strong> mit der Übernahme verschiedener<br />

gebrauchter Geräte aus dem Bereich Film und<br />

40


Abteilungen<br />

41


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Editionsprojekte<br />

Überblick, Allgemeines<br />

Die beiden Grossprojekte der Abteilung, TKR und eRQZH,<br />

sind mittlerweile etabliert und auf Kurs; doch galt es weiterhin,<br />

mit neuen Projekten und Online-Publikationen in die Öffentlichkeit<br />

bzw. in die entscheidende Phase ihrer Lancierung zu<br />

treten.<br />

Im Rahmen des Projekts Transkription und Digitalisierung<br />

von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen<br />

seit 1803 TKR wurden weiter Beschlüsse transkribiert und<br />

elektronisch publiziert. Gleichzeitig wurde die erste Etappe<br />

der Digitalisierung und Aufbereitung der gedruckten Protokolle<br />

des 20. Jahrhunderts abgeschlossen.<br />

Für die Elektronische Rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong> eRQZH<br />

standen die Einarbeitung der drei neuen wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter/innen sowie die Erarbeitung der nötigen Grundlagen<br />

(inklusive Entwicklung eines Prototyps für das Webportal)<br />

im Zentrum.<br />

Die Kunstdenkmälerinventarisation KDI war mit der Realisierung<br />

von Band VI «Die Grossstadt <strong>Zürich</strong> zwischen 1860<br />

und 1940» befasst. Ende Oktober wurde das Manuskript von<br />

Band V «Die Ausgemeinden der Stadt <strong>Zürich</strong> bis 1860» von der<br />

Redaktionskommission angenommen, und es konnte mit den<br />

redaktionellen Schlussarbeiten zur Publikation begonnen werden<br />

(Vernissage: Ende November 2012).<br />

Hans Ulrich Pfister setzte seine Arbeiten an der Ehedatenbank<br />

(Projekt EDB) fort.<br />

Wie im letzten <strong>Jahresbericht</strong> angekündigt, wurde eine erste<br />

Tranche der Zürcher Stillstandsprotokolle des 17. Jahrhunderts<br />

(Projekt eStPZH) online publiziert.<br />

Ebenso wurden im Rahmen der elektronischen Edition der<br />

Zürcher Schulumfrage 1771/1772 (Projekt eSUZH) erste Transkripte<br />

auf der Datenbank veröffentlicht.<br />

Schliesslich konnten auch die Projekte zur digitalen Edition<br />

der Offiziellen Zürcher Gesetzessammlung seit 1803 (Projekt<br />

eOSZH) sowie der kantonalen Wahl- und Abstimmungsergebnisse<br />

(eWAZH) konkretisiert werden.<br />

Um diese verschiedenen Editionsvorhaben einem Fachpublikum<br />

zu präsentieren und über Fragen und Perspektiven zu<br />

debattieren, führten wir Ende Januar in Kooperation mit dem<br />

Institut für Computerlinguistik ICL der Universität <strong>Zürich</strong> einen<br />

Workshop zum Thema «Sprachtechnologie und Informationsaufbereitung<br />

für das digitale Archiv» durch. In diesem Rahmen<br />

stellten Margit Gigerl und Christian Sieber die beiden Grossunternehmen<br />

TKR und eRQZH vor. Martin Volk vom ICL präsentierte<br />

das Projekt «Text+Berg», in dem die seit 1864 er­<br />

scheinenden Jahrbücher des Schweizer Alpen-Clubs SAC<br />

maschinenlesbar gemacht und online gestellt werden. Adelheid<br />

Jann, Schweizerisches Bundesarchiv, erläuterte die Digitalisierungsprojekte<br />

und -strategie des Bundesarchivs, die<br />

Bruno Eugster, Geschäftsführer der Firma DTI, schliesslich an<br />

der Umsetzung der Digitalisierung des Bundesblattes konkret<br />

ausführte. Die von allen Teilnehmenden geschätzte Möglichkeit<br />

des fachlichen Austauschs soll in einem ähnlichen Rahmen<br />

wiederholt werden.<br />

Eine Gelegenheit, erstmals alle Mitarbeitenden der (in verschiedener<br />

Hinsicht heterogenen) Abteilung zu einem gemeinsamen<br />

Anlass zu versammeln, bot der Betriebsausflug<br />

vom 13. September. Unter Anleitung des OK-Teams eRQZH<br />

konnten bei einem Boule-Turnier auf dem «Monte Diggelmann»<br />

oberhalb der Universität Irchel und einem gemeinsamen<br />

Mittagessen mit anschliessendem historischem Spaziergang<br />

in Affoltern am Albis Kontakte geknüpft werden.<br />

Von Juni <strong>2011</strong> bis Februar 2012 nimmt Margit Gigerl an der<br />

«Grundausbildung für Führungskräfte» des Personalamts des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> teil.<br />

Transkription und Digitalisierung<br />

von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und<br />

Regierungsratsbeschlüssen seit 1803<br />

(Projekt TKR)<br />

Personelles<br />

Auch im Berichtsjahr kam es im TKR-Team zu verschiedenen<br />

personellen Änderungen. Um sich dem Abschluss ihres Studiums<br />

zu widmen oder neuen beruflichen Herausforderungen<br />

zu stellen, haben Marina Lienhard (mld) Ende Januar, Johanna<br />

van der Sluys (jvs) Ende Mai, Martina Läubli (mal) Ende Juni<br />

sowie Reinhard Benedikt Pestalozzi (rbp) Ende September<br />

ihre Transkriptionstätigkeit beendet. Für ihren Beitrag zur Edition<br />

und ihr Engagement danken wir allen vier Mitarbeitenden<br />

herzlich und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.<br />

Vier neue Mitarbeiterinnen nahmen am 1. November ihre<br />

Arbeit für das TKR-Projekt auf:<br />

Elisa Ferrete, Jg. 1986, wohnt in Aarau, wo sie auch die<br />

<strong>Kanton</strong>sschule besucht hat. Sie studiert seit 2007 an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte, Anglistik und Politikwissenschaft,<br />

hat im Februar <strong>2011</strong> den BA erworben und im<br />

Anschluss das Master-Studium aufgenommen. Neben mehreren<br />

Auslandaufenthalten war sie mehrmals als Tutorin am Historischen<br />

Seminar beschäftigt.<br />

42


Abteilungen<br />

Julia Luchsinger, Jg. 1987, hat das Gymnasium Enge besucht<br />

und wohnt in <strong>Zürich</strong>. Seit 2009 studiert sie an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> Germanistik und Geschichtswissenschaft. Daneben<br />

war sie bisher in verschiedenen Betrieben als Servicemitarbeiterin<br />

sowie als Call Center Agentin tätig.<br />

Daniela Widmer, Jg. 1990, hat die <strong>Kanton</strong>sschule Wohlen<br />

AG besucht und wohnt in <strong>Zürich</strong>. Sie studiert seit <strong>2011</strong> an der<br />

hiesigen Universität Medienwissenschaften, Politikwissenschaft<br />

und Betriebswirtschaft. Sie war bereits mehrfach im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> als Aushilfe für die Aktenerschliessung tätig, zudem<br />

für das Pilotprojekt zur elektronischen Edition der Zürcher<br />

Schulumfrage (vgl. weiter unten).<br />

Sara Zimmermann, Jg. 1985, stammt aus Glarus und hat<br />

dort die <strong>Kanton</strong>sschule besucht. Sie wohnt in <strong>Zürich</strong>, wo sie<br />

seit 2006 Allgemeine Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft<br />

studiert. Nach dem Erwerb des BA­Diploms 2010<br />

nahm sie das Masterstudium auf. Sie war unter anderem tätig<br />

im Pflegebereich, in der elektronischen Datenerfassung und<br />

als Modeberaterin, zudem weilte sie für längere Sprachaufenthalte<br />

im Ausland.<br />

Damit sind Ende des Berichtsjahres 13 Mitarbeiter/innen im<br />

Team TKR mit der Transkription der handschriftlichen Protokollbände<br />

des 19. Jahrhunderts beschäftigt.<br />

Überzeugt von den guten Erfahrungen des Vorjahres, haben<br />

wir mit drei weiteren Zivildienstleistenden mehrmonatige<br />

Einsätze vereinbart. Wer bei uns Zivildienst leisten will, sollte<br />

ein (laufendes oder abgeschlossenes) Studium der Geschichte,<br />

Germanistik oder Rechtswissenschaften vorweisen und<br />

sich aufgrund der benötigten Einarbeitungszeit für mindestens<br />

drei Monate verpflichten können. Die «Zivis» unterstützen<br />

die Projektleitung vorwiegend im Bereich der Qualitätssicherung<br />

durch Korrekturlesen resp. Kollationieren der Transkripte.<br />

Daneben werden sie für die digitale Bildbearbeitung sowie für<br />

administrativ­organisatorische Belange eingesetzt.<br />

In die Fussstapfen des Zivildienst­Pioniers im <strong>Staatsarchiv</strong>,<br />

Moritz Wagner, der seinen Dienst per 28. Januar beendete (siehe<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>, S. 37–38), trat vom 31. Januar bis 7. Mai<br />

Donato Raselli, Jg. 1981, der täglich von seinem Wohnort Bern<br />

nach <strong>Zürich</strong> pendelte. Donato Raselli hat von 1998–2004 das<br />

<strong>Kanton</strong>ale Lehrer/innen­Seminar in Rickenbach SZ besucht<br />

und das Lehrerdiplom für die Primarstufe erworben. Ab 2004<br />

studierte er Geschichte und Erziehungswissenschaften in<br />

Bern und schloss 2010 mit einer Masterarbeit ab zum Thema<br />

«Wandel der heilpädagogischen Praxis und Konzepte im Zuge<br />

sozialstaatlicher Entwicklung der Schweiz im 20. Jahrhundert.<br />

Das Heim Oberfeld in Marbach SG – eine Fallstudie». Donato<br />

Raselli absolvierte nach zahlreichen Einsätzen, u. a. als Trockenmaurer<br />

bei der Stiftung Umwelt­Einsatz Schweiz und als<br />

Grabungshelfer beim Archäologischen Dienst des <strong>Kanton</strong>s<br />

Bern, im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> seine letzten Diensttage.<br />

Seinen ersten Zivildiensteinsatz machte hingegen sein Nachfolger<br />

Arthur Brunner, Jg. 1991, vom 20. Juni bis 30. September.<br />

Nach dem Besuch des Gymnasiums in St. Gallen 2003 bis 2009<br />

begann Arthur Brunner 2010 mit dem Studium der Rechtswissenschaften<br />

an der Universität <strong>Zürich</strong>. Von September bis Dezember<br />

2009 war er im Rahmen eines Praktikums im Stiftsarchiv<br />

St. Gallen mit der Übersetzung von Quellen beschäftigt und arbeitete<br />

an der Digitalisierung des Urkundenbestandes der Abtei<br />

Pfäfers mit. Arthur Brunner ist aktiver Handballer und Handball­<br />

Schiedsrichter in der obersten Schweizer Liga.<br />

Vom 1. Oktober bis 22. Dezember wurden die Editionsprojekte<br />

schliesslich kenntnisreich von Björn Koch, Jg. 1978, unterstützt.<br />

Er wohnt in <strong>Zürich</strong> und hat sein Studium der Geschichte,<br />

Philosophie und Politologie an der Universität <strong>Zürich</strong><br />

mit einer Lizenziatsarbeit über «Adolf Hitler zwischen Berechnung<br />

und Überzeugung» 2009 abgeschlossen. Seither ist er<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter der Alfred Escher­Briefedition<br />

und als solcher Bearbeiter des im Berichtsjahr erschienenen<br />

dritten Bandes, «Alfred Eschers Briefwechsel 1843–1848. Jesuiten,<br />

Freischaren, Sonderbund, Bundesrevision». Daneben<br />

arbeitet er an seiner Dissertation über «Alfred Eschers Netzwerk»<br />

bei Joseph Jung an der Universität Freiburg.<br />

Wir danken unseren «Zivis» herzlich für die geleisteten wertvollen<br />

Dienste und ihren Einsatz für die Editionsprojekte.<br />

Inhaltliches<br />

Um alle Regierungsratsbeschlüsse und <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> von 1803 bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts<br />

im vorgegebenen zeitlichen Rahmen bis 2016 online zu<br />

publizieren, führen wir zwei verhältnismässig unterschiedliche<br />

und separate Teilprojekte parallel durch: Einerseits die Transkription<br />

der handschriftlichen Bände des 19. Jahrhunderts<br />

und die eng damit verknüpfte Mikroverfilmung, Digitalisierung<br />

und bildtechnische Aufbereitung der Originalquellen als Faksimile,<br />

anderseits die Digitalisierung der gedruckten Bände des<br />

20. Jahrhunderts mittels OCR­Scanning und die – die eigentliche<br />

Crux darstellende – Segmentierung und qualitative Optimierung<br />

der Texte.<br />

Unsere versierten Transkriptoren/innen konnten im Berichtsjahr<br />

die Regierungsratsbeschlüsse vom Züriputsch im<br />

43


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

September 1839 bis in die 1850er Jahre und die Protokolle des<br />

Grossen Rates (wie der <strong>Kanton</strong>srat bis zur demokratischen<br />

Verfassung von 1869 offiziell hiess) von seinen Anfängen im<br />

April 1804 bis Ende 1839 bewältigen. Als wichtiges Element<br />

der Qualitätssicherung haben wir das im Vorjahr lancierte Modell<br />

einer zweiten, nachgelagerten Korrekturphase definitiv<br />

eingeführt: Die Transkriptoren/innen lesen in Zweierteams<br />

ihre Transkripte mit einem Pensum von 8 Stunden monatlich<br />

wechselseitig Korrektur, ohne jedoch das Original nochmals<br />

zu kollationieren. Ziel ist es, serielle, formale und Tippfehler<br />

sowie individuelle Fehlermuster zu entdecken und zu korrigieren.<br />

Die gefundenen (vermuteten) Fehler werden farbig markiert<br />

und den Textproduzenten zur Verbesserung wieder zurückgegeben.<br />

Dieses Vorgehen mag auf den ersten Blick umständlich anmuten.<br />

Es zeitigt jedoch, abgesehen von der unmittelbaren<br />

Fehlerkorrektur, auch den Effekt, das Bewusstsein für fremde<br />

wie für eigene Fehlermuster und für editorische Praktiken und<br />

Normen zu schärfen. Zudem gelingt es uns auf diesem Weg,<br />

viele augenfällige Fehler (Sinnentstellungen, ins Auge springende<br />

Tippfehler, die den grössten Teil ausmachen) zu eliminieren.<br />

Auch wenn genuin falsche Transkriptionen ohne eigentliches<br />

Kollationieren meist nicht identifiziert werden können,<br />

stellt im Hinblick auf die gegebenen Ressourcen das nunmehr<br />

praktizierte Modell das mögliche Maximum dar. Bestätigt hat<br />

sich, dass der Korrekturaufwand stark vom jeweiligen Schreiber<br />

resp. der Handschrift wie auch von der Geübtheit der Transkribierenden<br />

abhängt. In diesem Sinn handhaben wir das<br />

Modell flexibel und lesen einzelne Bände eingehender als andere;<br />

ausgewählte werden auch kollationiert.<br />

Im Zusammenhang mit den beschriebenen Qualitätssicherungsarbeiten<br />

haben wir die internen Editionsrichtlinien revidiert<br />

und ein aktualisiertes «TKR-Handbuch» mit zahlreichen<br />

Bildern und Beispielen erstellen lassen. Das gegen 80 Seiten<br />

starke Kompendium wurde mit viel Umsicht und Akribie von<br />

Lukas Messmer erarbeitet.<br />

Im Rahmen des Projekts wurden die Mikrofilme der Protokollbände<br />

des 19. Jahrhunderts durch die Firma Tecnocor in<br />

Kooperation mit ihrer deutschen Partnerin Image Pro digitalisiert,<br />

als A 3-Kopien rückvergrössert und als tiff-Rohdateien<br />

digital geliefert. Unter massgeblicher Mitwirkung unseres<br />

Spezialisten für AV-Medien, Romano Padeste, wurden die<br />

technischen Parameter optimiert und ein mehrstufiges Qualitätssicherungsverfahren<br />

entwickelt. Mit Ende des Berichtsjahres<br />

konnte dieses Teilprojekt abgeschlossen werden, so<br />

dass nun das gesamte handschriftliche Korpus digital und in<br />

Papierform zur Verfügung steht. Insgesamt wurden 264 Mikrofilme<br />

digitalisiert, 230 000 Papierkopien ausgedruckt und<br />

annähernd 250 000 digitale Faksimiles erstellt.<br />

Während die bildtechnische Aufbereitung der digitalen Daten<br />

ebenfalls überwiegend von Romano Padeste und den Zivildienstleistenden<br />

vorgenommen wurde, oblag die Endbearbeitung<br />

der Fotodateien wiederum Rahel Herpich, Carmen<br />

Kuster und Roland Romano von der Abteilung Individuelle<br />

Kundendienste.<br />

Als eigentliches Nadelöhr erwies sich hingegen der Import<br />

der Daten ins Archivinformationssystem. Bis zum Ende des<br />

Berichtsjahres konnten die RRB-Bände MM 2.1 – MM 2.50<br />

(1831–1839) vollständig sowie vier Bände <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle<br />

MM 24.7 – MM 24.10 (Dezember 1830 bis Mai 1832) veröffentlicht<br />

werden. Es handelt sich um rund 12 000 neue Verzeichnungseinheiten<br />

(2010: 7000) mit 23 500 angehängten<br />

Dateien (2010: 14 000), was 11 485 neuen RRB (2010: 6895)<br />

und 606 KRP (2010: –) entspricht. Insgesamt sind damit rund<br />

18 000 Regierungsratsbeschlüsse und 600 Geschäfte des<br />

<strong>Kanton</strong>srates online verfügbar.<br />

Im zweiten Teilprojekt lassen wir die gedruckten Bände<br />

vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1995 digitalisieren und<br />

(halb-)automatisch aufbereiten, damit wir auch diese als Volltexte<br />

für die Online-Recherche verfügbar machen können.<br />

Entsprechend den unterschiedlichen Drucktypen Antiqua<br />

bzw. Fraktur kommen jeweils spezifische automatisierte Texterkennungsverfahren<br />

und -prozesse zur Anwendung. Nachdem<br />

verschiedene Varianten geprüft und gerechnet wurden,<br />

entschlossen wir uns zu einem Modell mit zwei Partnern:<br />

In Zusammenarbeit mit der Firma DTI in Wil SG erfolgte zunächst<br />

die Digitalisierung der RRB 1887–1902 (Fraktur, ca.<br />

8500 Seiten) sowie der KRP 1898–1995 (Antiqua, ca. 135 000<br />

Seiten). In einer zweiten Phase unterzog DTI das Korpus der<br />

<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle einem automatisierten Prozess der<br />

Texterkennung und -aufbereitung mit einer entsprechend trainierten<br />

OCR-Software und einer anschliessenden (nicht unerheblichen)<br />

manuellen Korrekturphase. Die Umsetzung der<br />

komplexen inhaltlichen Struktur sowie unserer hohen Qualitätsansprüche<br />

führten wiederholt zu Anpassungen des Workflows<br />

und der grundlegenden Parameter. DTI erstellte von allen<br />

KR-Protokollbänden auf Ebene der einzelnen Geschäfte<br />

OCR-Texte mit einer Güte von mindestens 99.5 % und lieferte<br />

die digitalen Daten in den drei Formaten «docx», «xml» und<br />

«PDF/A», zudem die vollständigen Metadaten von jedem Band<br />

44


Abteilungen<br />

als Excel-File. Vor der Online-Publikation werden die Daten<br />

noch einer abschliessenden Qualitätssicherung unterzogen,<br />

so dass die Publikation noch einige Zeit beanspruchen wird.<br />

Die in Fraktur gesetzten, mit regelmässigen Antiqua-Titeln<br />

und -Einschüben versehenen RRB 1887–1902 wurden von<br />

Lenz Furrer, Projektmitarbeiter des Instituts für Computerlinguistik<br />

der Universität <strong>Zürich</strong>, unter Anleitung von Martin Volk<br />

bearbeitet und ebenfalls Ende des Berichtsjahres abgeliefert.<br />

Unter Einsatz einer speziellen Software für die Durchführung<br />

einer gemischten Fraktur-/Antiqua-OCR und unter Anwendung<br />

differenzierter sprachtechnologischer Verfahren konnte<br />

die Qualität der digitalen Texte weit über das bei Fraktur übliche<br />

Mass gesteigert werden. Trotzdem werden wir vor der<br />

definitiven Veröffentlichung noch eine weitere Korrekturphase<br />

einschalten.<br />

Wir beabsichtigen, die erarbeiteten digitalen Volltexte nicht<br />

als «hidden OCR» hinter den Digitalisaten der Originale zu verstecken,<br />

sondern wir wollen dasjenige Dokument direkt offenlegen,<br />

auf das der Nutzer bei seiner Suche technisch zugreift.<br />

Ob wir die Bilder der gedruckten Texte zusätzlich publizieren,<br />

hängt von der Textgüte ab, die wir mit den geplanten Zusatzschritten<br />

erzielen.<br />

Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />

<strong>Zürich</strong> (Projekt eRQZH)<br />

Personelles<br />

Die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen, die zusammen<br />

mit dem Projektleiter in einer ersten, achtjährigen Projektphase<br />

fünf Editionseinheiten erarbeiten, haben ihre Stellen am<br />

1. Februar angetreten. Über ihren beruflichen Werdegang und<br />

die geplanten Editionseinheiten informiert der <strong>Jahresbericht</strong><br />

2010 (S. 39–40).<br />

Inhaltliches<br />

Im Berichtsjahr im Vordergrund stand weiterhin die Erarbeitung<br />

der nötigen technischen Grundlagen und Werkzeuge, um<br />

ausgewählte Zürcher Rechtsquellen aus der Zeit vor 1798 online<br />

zu publizieren. Dies geschah einerseits, was die Umsetzung<br />

der Editionsrichtlinien ins digitale Zeitalter anbelangt, in<br />

Zusammenarbeit mit Pascale Sutter, administrative und wissenschaftliche<br />

Leiterin der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen<br />

Juristenvereins, anderseits, was die Entwicklung<br />

eines Webportals anbelangt, das den spezifischen Bedürfnissen<br />

der Rechtsquellen-Edition genügt, unter Einbezug eines<br />

externen Dienstleisters. Alle Prozesse wurden im Rechtsquellen-Team<br />

intensiv besprochen und mit konkreten Beispielen<br />

aus der laufenden Arbeit auf ihre Tauglichkeit geprüft.<br />

Daneben haben die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen<br />

schwergewichtig an ihren Editionseinheiten gearbeitet, indem<br />

sie zentrale Quellenbestände durchgearbeitet und direkt<br />

im Archivinformationssystem verzeichnet haben. Im laufenden<br />

Jahr geschah dies noch ausschliesslich im <strong>Staatsarchiv</strong>;<br />

ab 2012 werden auch die Stadtarchive <strong>Zürich</strong> und Winterthur<br />

in diese Arbeit einbezogen. In diesem Zusammenhang beteiligte<br />

sich das Rechtsquellen-Team mit einem Entwurf für Verzeichnungsrichtlinien<br />

für Bestände aus der Zeit vor 1798 an<br />

der laufenden Arbeit am Erschliessungshandbuch des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />

Die Anforderungen an das Webportal wurden am 21. April<br />

mit Vertretern der Rechtsquellenstiftung auf der Grundlage<br />

einer detaillierten Lösungsübersicht des externen Dienstleisters<br />

diskutiert und diesem anschliessend ein entsprechender<br />

Auftrag für die Entwicklung eines Prototyps erteilt. Der Prototyp<br />

wird, ausgestattet mit den wichtigsten Funktionen (Exportapplikation,<br />

Importschnittstelle, Datenspeicherung, Volltextindexierung,<br />

Suchfunktionen, Weboberfläche, Administrationswerkzeuge),<br />

im kommenden Jahr intern zur Verfügung<br />

stehen und nach einer Testphase weiterentwickelt. Die zentrale<br />

Herausforderung besteht darin, aus der archivischen Verzeichnung<br />

der Metadaten in den Archivinformationssystemen<br />

der beteiligten Archive und den daran angehängten Primärdaten<br />

(Transkriptionen der Quellenstücke) über automatische<br />

Prozesse im Webportal eine Darstellung zu generieren, die<br />

auch bei komplexer Überlieferungssituation eines Quellenstücks<br />

editorischen Ansprüchen genügt. Die Verwendung von<br />

XML schafft hierfür die nötigen Voraussetzungen, wobei die<br />

transkribierten Quellenstücke nach dem Standard der TEI-<br />

Richtlinien ausgezeichnet werden.<br />

Der Leiter hat das Projekt eRQZH an dem vom <strong>Staatsarchiv</strong><br />

gemeinsam mit dem Institut für Computerlinguistik veranstalteten<br />

Workshop «Sprachtechnologie und Informationsaufbereitung<br />

für das digitale Archiv» vom 28. Januar vorgestellt. Das<br />

ganze Team hat am 17. Juni den jährlich stattfindenden internen<br />

Workshop der Rechtsquellenstiftung besucht, der in vergleichender,<br />

ertragreicher Perspektive dem Thema Herrschaftsverhältnisse<br />

in Landvogteien und Gemeinen Herrschaften<br />

gewidmet war.<br />

45


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Projekt KDI)<br />

Im Berichtsjahr war das Team der Kunstdenkmäler­Inventarisation<br />

überwiegend mit der Arbeit an Band VI der Kunstdenkmäler<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong>, «Die Grossstadt <strong>Zürich</strong> zwischen 1860<br />

und 1940», befasst. Nach einer von Januar bis April dauernden<br />

inhaltlichen Einarbeitungsphase erfolgten ab Mai manuskriptbezogene<br />

Recherchen, Fotokampagnen sowie das Verfassen<br />

der ersten Textteile. Es konnte Kapitel 2 zu Topografie<br />

und Stadtentwicklung als Rohmanuskript abgeschlossen<br />

werden. Zudem sind die Quellen­ und Literaturrecherchen<br />

zum einleitenden historischen Teil abgeschlossen, und für die<br />

jeweiligen Kapitel ist ein Detailkonzept erstellt. Das Kapitel 3.2<br />

zur «Genese und Organisation der Grossstadt» (1860–1890)<br />

ist in Bearbeitung.<br />

Im Inventarteil wurde als erstes das Kapitel 4.1.2, «Technische<br />

Bauten der Infrastruktur», bearbeitet. Die Bereiche Wasserversorgung,<br />

Gaswerke, Elektrizität, Bahnhöfe, Friedhöfe,<br />

Schlachthöfe, Tramdepots und Wartehallen konnten im Rohmanuskript<br />

bereits abgeschlossen werden. Ausstehend sind<br />

noch die Bauten von Feuerwehr, Post, Telefon, Hygiene und<br />

Zeitungen. In Arbeit ist seit August zusätzlich das Kapitel 4.1.3<br />

«Schulhäuser». Hier ging es in erster Linie darum, die zahlreichen<br />

Schulbauten der Stadt nach ihrer architektonischen Bedeutung<br />

zu gliedern, um so eine repräsentative Auswahl zu<br />

treffen. Die wichtigsten Schulhäuser werden monografisch bearbeitet.<br />

Rohmanuskripte bestehen u. a. bereits zum Basteischulhaus<br />

und zum Schulhaus Wolfbach sowie weiteren Quartierschulhäusern.<br />

Am 31. Oktober wurde das Manuskript von Band V von der<br />

Redaktionskommission der Gesellschaft für Schweizerische<br />

Kunstgeschichte angenommen und zur Publikation freigegeben.<br />

Die gewünschten Anpassungen wurden vom KDI­Team<br />

ausgeführt, so dass das revidierte Manuskript am 8. Dezember<br />

der Redaktion der GSK zur Publikation übergeben werden<br />

konnte. Der Band «Die Kunstdenkmäler des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />

Neue Ausgabe Band V: Die ‹Ausgemeinden› der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

bis 1860» wird Ende November 2012 anlässlich einer Vernissage<br />

der Öffentlichkeit übergeben.<br />

Die diesjährige Sitzung der Kommission für die Herausgabe<br />

der «Kunstdenkmäler des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» fand am 23. August<br />

erstmals unter dem Vorsitz von Regierungsrat Martin<br />

Graf statt. Ebenfalls neu in der Kommission Einsitz genommen<br />

hat Stefan Gasser, Denkmalpfleger der Stadt Winterthur, der<br />

an die Stelle von Philipp Sarasin getreten ist. Das KDI­Team<br />

stellte in einem kurzen Werkstattbericht das detaillierte Konzept<br />

und den Stand der Arbeiten an Band VI vor.<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Ehedaten des 16./17. Jh. (Projekt EDB)<br />

Hans Ulrich Pfister fuhr mit der Überarbeitung der Ehedatenbank,<br />

einem aus dem Legat Ulrich Helfenstein finanzierten<br />

Projekt, fort und erfasste im Lauf des Jahres gegen 2000 zusätzliche<br />

Eheeinträge.<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />

(Projekt eStPZH)<br />

Wie im letzten <strong>Jahresbericht</strong> (S. 42) angekündigt, konnte im<br />

Berichtsjahr ein erster Teil der so genannten Stillstandsprotokolle<br />

online publiziert werden. Die Tektonik der Archivdatenbank<br />

wurde zu diesem Zweck im Bereich der Sammlungen um<br />

die neue Abteilung «Turicensia in anderen Institutionen» (TAI)<br />

erweitert, da die Protokoll­Originale in den Archiven der Evangelisch­reformierten<br />

Kirchgemeinden aufbewahrt werden und<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> davon lediglich Mikrofilme besitzt, die der<br />

Edition zugrunde gelegt werden. Die erste Tranche umfasst die<br />

relativ ausführlich gehaltenen Protokolle der Kirchgemeinden<br />

Brütten und Hedingen bis 1660. Sie fand am 29. November,<br />

begleitet von einer gemeinsamen Medienmitteilung von Evangelisch­reformierter<br />

Landeskirche und <strong>Staatsarchiv</strong>, ein erfreuliches<br />

Echo in der Öffentlichkeit.<br />

Verantwortlich für die Transkription der nicht immer leicht<br />

lesbaren Quellen zeichnet der Historiker Beat Frei. Seine Arbeit<br />

an weiteren Protokollen ist bereits soweit fortgeschritten,<br />

dass in absehbarer Zeit Texte von Kirchgemeinden aus allen<br />

Teilen des <strong>Kanton</strong>s online verfügbar sein werden, die die ganze<br />

Bandbreite des Alltags und des Zusammenlebens der Menschen<br />

im Gebiet des damaligen Stadtstaats <strong>Zürich</strong> abdecken.<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Schulumfrage 1771/1772 (Projekt eSUZH)<br />

Wie vorgesehen konnte im Berichtsjahr auch die «Elektronische<br />

Edition der Zürcher Schulumfrage 1771/1772» lanciert<br />

werden. Die Zürcher Schulenquête stellt die erste grössere<br />

systematische Erhebung zum Zustand der Zürcher Landschulen<br />

in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dar. In deren<br />

46


Abteilungen<br />

Rahmen wurde ein gedruckter Fragebogen an alle Zürcher<br />

Landpfarrer verschickt. Die in unseren Beständen überlieferten<br />

handschriftlichen Antworten (insgesamt 161 Einzeldokumente<br />

aus 155 Kirchgemeinden) werden auf der Basis von Transkriptionen<br />

der PHZH und des Pestalozzianums von 2006 im Projekt<br />

eSUZH nochmals kollationiert und nach den im <strong>Staatsarchiv</strong> für<br />

Quellen vor 1798 geltenden Editionsregeln überarbeitet. Anschliessend<br />

werden die auf die Bestände E I 21.2– E 21.9,<br />

E II 163– E II 164 sowie A 313.3 verteilten Quellen im Archivinformationssystem<br />

erschlossen und die Transkripte zusammen mit<br />

den Digitalisaten der Originale als PDF/A­ Dateien online publiziert.<br />

In einer Pilotphase verglichen die TKR-Mitarbeiterin Lotti<br />

Lamprecht und Daniela Widmer zunächst ausgewählte Transkripte<br />

mit dem Original und überarbeiteten diese formal und<br />

inhaltlich. Die für die Projekte TKR und eRQZH bestehenden<br />

editorischen Richtlinien wurden angepasst, zudem fand eine<br />

Regelabstimmung mit dem Projekt eStPZH statt.<br />

Als Bearbeiterin der elektronischen Schulenquête (40%, ab<br />

1. Sept.) konnten wir Carla Roth gewinnen. Frau Roth, Jg. 1987,<br />

wohnt in <strong>Zürich</strong>, wo sie das Gymnasium besuchte. Für ihr Studium<br />

der Geschichte, der Allgemeinen und Vergleichenden<br />

Literaturwissenschaft und der Klassischen Archäologie, das<br />

sie 2006 an der Universität <strong>Zürich</strong> aufgenommen hat, erwarb<br />

sie 2010 den BA. Anschliessend absolvierte sie einen einjährigen<br />

Masterstudiengang in Modern British and European History<br />

an der Universität Oxford. Carla Roth hat mehrere Tutorate<br />

und Semesterassistenzen am Historischen Seminar sowie<br />

am Institut für Komparatistik geleitet und ist aktuell mit der<br />

Konzeption ihrer Dissertation beschäftigt.<br />

Bis Ende des Berichtsjahres wurden die Originale der Zürcher<br />

Schulumfrage 1771/1772 durch die Abteilung Beständeerhaltung<br />

mikroverfilmt und anschliessend digitalisiert. Nach<br />

der Aufbereitung der Bilddaten konnten wir die ersten 26 ausgefüllten<br />

Fragebögen (<strong>Zürich</strong>-Affoltern bis Feuerthalen) online<br />

publizieren.<br />

1. Projekt eOSZH: elektronische Edition – d. h. Digitalisierung,<br />

automatische Texterkennung (OCR), Textaufbereitung<br />

(Segmentierung) sowie Verlinkung und Online-Publikation –<br />

der Offiziellen Gesetzessammlung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> seit Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts durch <strong>Staatsarchiv</strong> und Staatkanzlei,<br />

2. Projekt eWAZH: elektronische Edition der Wahl- und Abstimmungsergebnisse<br />

im Projekt «Historisierung der Ergebnisse<br />

von Wahlen und Abstimmungen seit 1869» durch das<br />

Statistische Amt.<br />

Die für das Projekt eOSZH benötigten Ressourcen konnten<br />

wir aufgrund der vorliegenden Informationen und unserer Erfahrungen<br />

noch nicht mit genügender Genauigkeit errechnen.<br />

Digitalisierung und automatische Textaufbereitung werden<br />

massgeblich durch die Qualität der verfügbaren Druckbände<br />

und durch die Tiefe der Erschliessung resp. die Anzahl der<br />

segmentierten Texteinheiten bestimmt. Zudem ist der Personalaufwand,<br />

was inhaltliche Recherchen, Verlinkung der einzelnen<br />

Texte untereinander, manuelle Nachbesserung der<br />

OCR-Texte etc. betrifft, ein schwer abschätzbarer Faktor. In<br />

einem Vorprojekt, das für das letzte Drittel des Jahres 2012<br />

terminiert ist, werden wir deshalb die entsprechenden Kennzahlen<br />

anhand einer repräsentativen Stichprobe erarbeiten<br />

und die Grundlagen für die Eingabe eines Projekts für den<br />

Zeitraum 2013–2015 schaffen.<br />

Die digitale Edition des Amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

(Projekt eAblZH) seit 1834 weist eine wesentlich grössere<br />

«Schuhnummer» auf. Die genauere Prüfung dieses Vorhabens<br />

werden wir auf der Grundlage der im Projekt eOSZH gesammelten<br />

Erfahrungen an die Hand nehmen.<br />

Elektronische Edition der Offiziellen<br />

Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />

Im Auftrag des Vorstehers der DJI und des Staatsschreibers<br />

prüfte im Berichtsjahr eine Arbeitsgruppe die elektronische<br />

Edition der Offiziellen Zürcher Gesetzessammlung (OS) sowie<br />

des Amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> und erarbeitete entsprechende<br />

Projektskizzen:<br />

47


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Separate Projekte<br />

Projekt Daguerreotypie 2.0<br />

Ende 2010 präsentierte der Zürcher Fotograf Jos Schmid dem <strong>Staatsarchiv</strong> eine<br />

Projektidee. Schmid wollte das erste fotografische Verfahren, die 1839 von Louis<br />

J. M. Daguerre der Öffentlichkeit vorgestellte und später nach ihm benannte Daguerreotypie,<br />

für die moderne Fotografie feldtauglich machen.<br />

Eine Daguerreotypie ist das radikale Gegenteil zu einer digitalen Fotografie: Sie<br />

ist ein Unikat, weil eine Silberplatte ohne Zwischenprodukte bis zur fertigen Daguerreotypie<br />

veredelt wird. Damit ist auch gesagt, dass sich eine Daguerreotypie im<br />

Moment der Belichtung zwingend vis­à­vis des Objekts befindet. Sie ist also ein<br />

sozusagen archetypisches Original – und erst noch fälschungssicher.<br />

Für ein Archiv wären das allein schon Gründe genug, sich für diese Technik zu<br />

interessieren. Dazu kommt aber, dass die wenigen im <strong>Staatsarchiv</strong> befindlichen Originale<br />

einer sorgfältigen Aufbewahrung und Pflege bedürfen. Zusätzliches Knowhow,<br />

um die wertvollen Stücke zu bewahren, ist deshalb jederzeit gefragt. Und<br />

Know­how fällt oft am ehesten im Rahmen von praktischer Arbeit an.<br />

Jos Schmid und der Berichterstatter konnten den Präsidenten des Vereins der<br />

Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s, Felix Richner, vom mehrfachen Zweck des Projekts<br />

überzeugen. Auch das Schweizerische Nationalmuseum und Memoriav begrüssten<br />

dessen Durchführung lebhaft. Felix Richner seinerseits konnte den Verein der<br />

Freunde ohne weiteres dafür gewinnen, die Rolle eines Projektträgers zu übernehmen<br />

und beim Lotteriefonds um die nötigen Mittel nachzusuchen. Diese wurden<br />

Mitte Jahr bewilligt.<br />

Inzwischen sind die Arbeiten in vollem Gang. Schmid und seine Projektpartner<br />

arbeiten im Labor und im Feld mit viel Fantasie, Innovationskraft und Hartnäckigkeit<br />

an der Verbesserung des historischen Aufnahmeverfahrens. Hie und da melden sie<br />

kleine Rückschläge. Aber insgesamt erzielen sie dauernd Fortschritte und gewinnen<br />

höchst spannende Erkenntnisse. Wir sind deshalb sehr zuversichtlich, im kommenden<br />

<strong>Jahresbericht</strong> über den erfolgreichen Abschluss dieses Vorhabens berichten zu<br />

können.<br />

Replizierung des Erd- und Himmelsglobus<br />

Im Berichtsjahr erfolgten mit dem Abschluss der Berichterstattung über die Applikation<br />

des letzten Firnis und der Übergabe der letzten Projektunterlagen durch den technischen<br />

Projektleiter, Daniel Minder, allerletzte Schritte im Rahmen des Projekts.<br />

Im November nahmen der Berichterstatter, Daniel Minder und Matthias Wild eine<br />

Grobordnung des Bestandes vor. 2012 wird die Erschliessung folgen, und zwar<br />

unter der Signatur Z 500 und nicht unter Z 401, wie seinerzeit kommuniziert.<br />

<strong>Zürich</strong>, Ende Januar 2012, Beat Gnädinger<br />

48


Separate Projekte<br />

49


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Verein<br />

50


der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

Mitgliederbeiträge<br />

Kategorie<br />

Einzelmitgliedschaft<br />

Betrag<br />

Fr. 40.– pro Jahr<br />

Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 600.–<br />

Kollektivmitgliedschaft<br />

Kollektivmitgliedschaft<br />

(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />

Fr. 80.– pro Jahr<br />

Fr. 45.– pro Jahr<br />

Der Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s wurde am 28. Juni 1976 gegründet.<br />

Statuten<br />

Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s» besteht in <strong>Zürich</strong> ein<br />

Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />

Der Verein hat den Zweck, dem <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> fördernd zur<br />

Seite zu stehen und das Verständnis für das zürcherische Archivwesen im Allgemeinen<br />

zu vertiefen.<br />

Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen. Die Aufnahme<br />

erfolgt durch den Vorstand.<br />

Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der Vorstand.<br />

Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt. Sie wählt den Vorstand<br />

alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht und Rechnungsablage.<br />

Sie legt den Mitgliederbeitrag fest.<br />

Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem oder mehreren<br />

Beisitzern. Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise Vereinsmitglieder<br />

sein. Der Präsident wird von der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert<br />

sich im Übrigen selbst. Der <strong>Staatsarchiv</strong>ar oder sein Stellvertreter sind eingeladen,<br />

mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen teilzunehmen.<br />

Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Im Übrigen handelt<br />

er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />

Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen. Bei Auflösung<br />

entscheidet der Vorstand im Sinne von Art. 2 der Statuten über die Verwendung<br />

des Vereinsvermögens.<br />

51


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Vereinsmitglieder<br />

(Stand: Januar 2012)<br />

Vorstand<br />

Felix Richner, Präsident<br />

Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />

Caesar Schmid, Quästor<br />

Franz Gut<br />

Matthias Senn<br />

Mario von Moos<br />

Beat Gnädinger (ex officio,<br />

mit beratender Stimme)<br />

Administration<br />

Rahel Herpich, <strong>Staatsarchiv</strong><br />

<strong>Zürich</strong><br />

Kollektivmitglieder,<br />

kulturelle Organisationen<br />

Ärztegesellschaft des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> AGZ, <strong>Zürich</strong><br />

Archiv für Zeitgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />

Baugeschichtliches Archiv, <strong>Zürich</strong><br />

Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />

Dokumentationsstelle, Rheinau<br />

Fokus AG, <strong>Zürich</strong><br />

Gottfried Keller­Zentrum, Glattfelden<br />

Heimatmuseumskommission, Wald<br />

INDIVIKAR AG, Wohlen<br />

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Museumskommission Zollikon,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />

Pfadi Züri/<strong>Kanton</strong>alverband der<br />

Zürcher Pfadfinderinnen und Pfadfinder,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Scheuchzer­Stiftung, <strong>Zürich</strong><br />

Schulthess’sche Familienstiftung,<br />

Horgen<br />

Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Schweizerisches Institut für<br />

Kunstwissenschaft, <strong>Zürich</strong><br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Aargau,<br />

Aarau<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Schwyz,<br />

Schwyz<br />

Stadtarchiv Winterthur<br />

Stadtarchiv <strong>Zürich</strong><br />

Universität <strong>Zürich</strong>, Rektorat, <strong>Zürich</strong><br />

Vereinigte Zünfte zur Gerwe und<br />

zur Schuhmachern, Zollikon<br />

Verkehrs­ und Verschönerungsverein,<br />

Dübendorf<br />

Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong><br />

Zentralkomitee der Zünfte <strong>Zürich</strong>s,<br />

Dielsdorf<br />

<strong>Zürich</strong>see­Medien AG, Stäfa<br />

Städte und Gemeinden<br />

Bassersdorf<br />

Bauma<br />

Birmensdorf<br />

Boppelsen<br />

Dättlikon<br />

Dübendorf<br />

Elgg<br />

Fällanden<br />

Hütten<br />

Kilchberg<br />

Küsnacht<br />

Ottenbach<br />

Richterswil<br />

Rüti<br />

Schlieren<br />

Schwerzenbach<br />

Uitikon<br />

Unterstammheim<br />

Urdorf<br />

Uster<br />

Wallisellen<br />

Weiningen<br />

Weisslingen<br />

Wildberg<br />

52


Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

Ehrenmitglieder<br />

Richard Allemann, Herrliberg<br />

Markus Notter, Dietikon<br />

Einzelmitglieder<br />

Martin Akeret, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst W. Alther, St. Gallen<br />

Werner Altorfer, Wallisellen<br />

Heinz Arbenz, Kleinandelfingen<br />

Thomas und Liselotte Artel, Neuenhof<br />

Hans G. Arter, Volketswil<br />

Monika Bach, Marthalen<br />

Elisabeth Bachmann, Hinwil<br />

Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />

August Bader, Niederglatt<br />

Heinz Balmer, Konolfingen<br />

David Barnes, Bachenbülach<br />

Ernst Basler, Zollikon<br />

Konrad Basler, Esslingen<br />

Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />

Nicola Behrens, <strong>Zürich</strong><br />

Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />

Ernst Benninger, Aeugst am Albis<br />

Hans Berger, Zollikon<br />

Peter Bertschinger, Bülach<br />

Marlis Betschart, Winterthur<br />

René Biber, Uster<br />

Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />

Hans­Martin Bindschedler, <strong>Zürich</strong><br />

Nuot Biveroni­Gisel, Effretikon<br />

Jürg Blass, Zumikon<br />

Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />

Albert Bliggenstorfer, Dietlikon<br />

Andreas Bliggenstorfer, Dietlikon<br />

Willy Bloch, Winterthur<br />

René Blöchliger, Rümlang<br />

Karin Blümel, <strong>Zürich</strong><br />

Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />

Reinhard Bodenmann, Brugg AG<br />

Bruno Boller­Schärrer, Schlieren<br />

Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />

Urs Bräm, Zollikon<br />

Ulrich Brandenberger, Weiach<br />

Sebastian Brändli, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Braun, Basel<br />

Werner Bremi, Geroldswil<br />

Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />

Karin Brönnimann, Altikon<br />

Markus Brühlmeier, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Bruppacher, Forch<br />

Barbara Bucher, Rüschlikon<br />

Verena Buchmann, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Bührer, <strong>Zürich</strong><br />

Fritz Büsser, <strong>Zürich</strong><br />

Alfred Bütikofer, Winterthur<br />

Margot Clausen, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />

Viktor Dammann, Rüschlikon<br />

Jürg de Spindler, Baar<br />

Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />

Christian Di Giusto, Neuenhof<br />

Rudolf Diggelmann, Zumikon<br />

Edwin Dünki, Niederglatt<br />

Robert Dünki, <strong>Zürich</strong><br />

Andreas Dürr, Hombrechtikon<br />

Hans Rudolf Dütsch, Schaffhausen<br />

Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />

Christoph Eggenberger, Zollikerberg<br />

Jean Esseiva, Winterthur<br />

Christoph Fehr, Brütten<br />

Rudolf Fenner, Rifferswil<br />

Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />

Marianne Flüeler, <strong>Zürich</strong><br />

Christina Frehner­Bühler, Gümligen<br />

Wolfgang Froriep, Rudolfstetten<br />

Heinrich Führer, Bülach<br />

Max Furrer, <strong>Zürich</strong><br />

Margit Gigerl, <strong>Zürich</strong><br />

Josef Gisler, <strong>Zürich</strong><br />

Beat Glaus, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Gloor, <strong>Zürich</strong><br />

Beat Gnädinger, Frauenfeld<br />

Ulrich Grolik, DE­Berlin<br />

Erich Gujer, <strong>Zürich</strong><br />

André Gut, <strong>Zürich</strong><br />

Franz Gut, Wollerau<br />

Christian Martin Gutekunst, <strong>Zürich</strong><br />

Wilfried Gutmann, Horgen<br />

Martin Haas, Winterthur<br />

Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />

Stefan Hafner, DE­Marburg<br />

Rudolf Hauser, <strong>Zürich</strong><br />

René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />

Walter Hertig, Kloten<br />

David Hess, Berikon<br />

Hans­Jürg Hintermann, Riedt­<br />

Neerach<br />

Jean­Marc Hochstrasser, Wetzikon<br />

Hillmar Höber, <strong>Zürich</strong><br />

Willy Hug, Affoltern am Albis<br />

Hugo Hungerbühler, Rüti ZH<br />

Thomas Huonker, <strong>Zürich</strong><br />

Philipp Hürlimann­Friebus, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Hürlimann, <strong>Zürich</strong><br />

Esther Hüsler, Olten<br />

Jolanda Hunziker, <strong>Zürich</strong><br />

Karin Huser, <strong>Zürich</strong><br />

Jan Hyllested, DK­Randers<br />

Martin Illi, Kilchberg ZH<br />

Thomas Illi, Wolfhausen<br />

Hans Inäbnit, Hombrechtikon<br />

Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />

Eveline Isler, <strong>Zürich</strong><br />

Hedi Jucker­Schwarz, Rüti ZH<br />

Andreas Käthner, Marthalen<br />

René Kalt, Maur<br />

Robert Karrer, <strong>Zürich</strong><br />

Gottfried Katzgrau, <strong>Zürich</strong><br />

Bruno Keller, Hettlingen<br />

Jakob Keller, Rümlang<br />

Sylvie Keller, Dietikon<br />

Rolf Kläui, Pfäffikon ZH<br />

Andreas Knecht, Bassersdorf<br />

Peter Köhler, Meilen<br />

Pierre Koller, <strong>Zürich</strong><br />

Walter Koller, <strong>Zürich</strong><br />

Hubert Krucker, Volketswil<br />

Konrad J. Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />

Oliver Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />

Thomas Kull, Zollikon<br />

Anton Künzi, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst Landolt, Hütten<br />

Felix Landolt, <strong>Zürich</strong><br />

Erich Lang, <strong>Zürich</strong><br />

Kurt Langhard, <strong>Zürich</strong><br />

Daniel Lätsch, Jona<br />

Michael Lauener, Schwerzenbach<br />

Christiane Lentjes Meili, <strong>Zürich</strong><br />

Martin Leonhard, <strong>Zürich</strong><br />

Walter Letsch, Zollikon<br />

Beatrice Luginbühl, <strong>Zürich</strong><br />

Hugo Maeder, Dübendorf<br />

Simon Mäder, Obermeilen<br />

Sibylle Marti, <strong>Zürich</strong><br />

Adolf Meier­Schwager, Meilen<br />

Andres Meier, <strong>Zürich</strong><br />

Karl Meier, Waltenschwil<br />

Walter Meier, Eglisau<br />

Esther Meierhofer Ezeibe, <strong>Zürich</strong><br />

Theresia Meili­Stalder, Hedingen<br />

Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />

Brigitte Meles, Basel<br />

Ruth Messikommer, Seegräben<br />

Werner Messikommer, Seegräben<br />

Helmut Meyer, <strong>Zürich</strong><br />

Pio Meyer, Wald ZH<br />

Silvie Fee Michel, <strong>Zürich</strong><br />

Christoph Mörgeli, Uerikon<br />

Claudia Moritzi, Greifensee<br />

Rolf Mösli, Kriessern<br />

Andreas Müller, Hausen am Albis<br />

Doris Müller­Füglistaler, Dietlikon<br />

Hansruedi Müller, <strong>Zürich</strong><br />

Verena E. Müller, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />

Urs H. Naegeli­Frutschi, <strong>Zürich</strong><br />

Thomas Neukom, Rafz<br />

Leo Niggli, Weiningen<br />

Gian­Andrea Nogler, <strong>Zürich</strong><br />

Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />

Eugen Ott, Neftenbach<br />

Pascal Pauli, <strong>Zürich</strong><br />

Bruno Pfister, Egg<br />

Hansueli Pfister, Winterthur<br />

Heinz Pfleghard, Epalinges<br />

Peter Plüss, Küsnacht ZH<br />

Adrian Pretto, Kilchberg ZH<br />

Christian Rahn, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />

Josua Raster, Hinwil<br />

Urs Rauber, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Reber, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Reichling, Stäfa<br />

Daniel Reuter, <strong>Zürich</strong><br />

Felix Richner, Bubikon<br />

Bernhard Rieder, Frauenfeld<br />

53


Staatsarchv des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Werner Rieser, Dübendorf<br />

August Rohr, Diesbach<br />

Anton Roos­Meyer, Dübendorf<br />

Franz Roos­Stanko, Dübendorf<br />

Andrea Rosenbusch, <strong>Zürich</strong><br />

Alex Rübel, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Ulrich Rübel, <strong>Zürich</strong><br />

Gregor A. Rutz, Zollikon<br />

Aurelia Schaad, Eglisau<br />

Susi Schäppi, Küsnacht ZH<br />

Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />

Beatrice Schärli, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Scheck, Schaffhausen<br />

Jakob Schildknecht, Weiningen<br />

Mathias Schindler, <strong>Zürich</strong><br />

Eliane Schlatter, <strong>Zürich</strong><br />

Hedwig Schläpfer­Denzler, Schlieren<br />

Roger Schlegel, Männedorf<br />

Ulrich Schlüer, Flaach<br />

Bruno Schmid, Uster<br />

Caesar Schmid, Zufikon<br />

Frieda Schmid­Bai, Bern<br />

Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />

Jacques Schmid, Herrliberg<br />

Jürg Schmid, Volketswil<br />

Regula Schmid Keeling, Küsnacht<br />

ZH<br />

Stefan G. Schmid, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Schmidhauser, <strong>Zürich</strong><br />

Bernhard Schneider, Ottenbach<br />

Boris Schneider, <strong>Zürich</strong><br />

Hansheinrich Schneider, Pfäffikon<br />

ZH<br />

Viktor Schobinger, <strong>Zürich</strong><br />

Clausdieter Schott, Zumikon<br />

Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />

Peter Schweizer, <strong>Zürich</strong><br />

Martin Schwyzer, Dübendorf<br />

Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />

Matthias Senn, <strong>Zürich</strong><br />

Georg Sibler, <strong>Zürich</strong><br />

Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />

Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />

Christian Sieber, Langnau am<br />

Albis<br />

Dominik Sieber, <strong>Zürich</strong><br />

Hansjörg Siegenthaler, <strong>Zürich</strong><br />

Armin Sierszyn, Bäretswil<br />

Otto Sigg, Hettlingen<br />

Margrit Silberer, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Simmler, Wetzikon ZH<br />

Claudio Soliva, Effretikon<br />

Stefan Sonderegger, Herisau<br />

Hans Spillmann, Uster<br />

Kurt Spillmann, <strong>Zürich</strong><br />

Daniel Spörri, Zollikon<br />

Walter Sprenger, Bauma<br />

Marco Spühler, <strong>Zürich</strong><br />

Nicole Stadelmann, Adliswil<br />

Peter Stadler, <strong>Zürich</strong><br />

Antonietta Staub, <strong>Zürich</strong><br />

Riccardo Steiner, Neftenbach<br />

Roman Sticher, Muri AG<br />

Franz Stocker, <strong>Zürich</strong><br />

Markus Stromer, Luzern<br />

Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />

Meinrad Suter, Hettlingen<br />

Meinrad Suter, Rickenbach­Attikon<br />

Werner Suter, Maur<br />

Sarah Taraz­Niederer, Boppelsen<br />

Walter Tessarolo, Hütten<br />

Denise Thoma, <strong>Zürich</strong><br />

Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />

Karl Traber, <strong>Zürich</strong><br />

Alfred Trösch, Zollikon<br />

Hans­Peter Trutmann, Dietikon<br />

Conrad Ulrich, <strong>Zürich</strong><br />

Klaus Urner, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Vetter, Hombrechtikon<br />

Susi Verheyen, Stadel<br />

Rudolf Vögele, <strong>Zürich</strong><br />

Guido von Castelberg, <strong>Zürich</strong><br />

Reinhard von Meiss, <strong>Zürich</strong><br />

Mario von Moos, Fehraltorf<br />

Marc von Schulthess, Zollikon<br />

Iris Vontobel, Binz<br />

Ruedi Vontobel, <strong>Zürich</strong><br />

David und Martha von Wyss,<br />

Richterswil<br />

Eva Wagner­Herzog, <strong>Zürich</strong><br />

Bettina Walser, Dübendorf<br />

Emil Walthard, Küsnacht ZH<br />

Béatrice Walthert, Baden­Rütihof<br />

Erich Walthert, Baden­Rütihof<br />

André Weibel, Erlenbach ZH<br />

Thomas Weibel, Gossau SG<br />

Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />

Reto Weiss, <strong>Zürich</strong><br />

Philippe Welti, <strong>Zürich</strong><br />

Christine Werndli Storni, Bachs<br />

Janos Wettstein, <strong>Zürich</strong><br />

Gertrud Weymuth­Morf, Fällanden<br />

Markus Wickihalder, Zell<br />

Robert Widler­Bosshard, Weisslingen<br />

Georg Wiederkehr, Bäch<br />

Béatrice Wiggenhauser, Dübendorf<br />

Hans­Jörg Wirz, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Wolff, Volketswil<br />

Stefan Woodtli, Sternenberg<br />

Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />

Samuel Wyder, Aesch­Forch<br />

Rebekka Wyler, <strong>Zürich</strong><br />

Jaime Wyss, Dübendorf<br />

Pit Wyss, Dielsdorf<br />

Benedikt Zäch, Winterthur<br />

Peter Ziegler, Wädenswil<br />

Dieter Zobl, Rüschlikon<br />

Franz Felix Züsli, <strong>Zürich</strong><br />

Markus Züst, St. Margrethen<br />

Annette Zweifel Färber, Uster<br />

Josef Zweifel, Urdorf<br />

54


Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

55


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Typografie, Produktion<br />

Abbildungen<br />

Druck<br />

Copyright<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Werner Bühlmann<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Inka Druck AG<br />

©2012 by <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

56


<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Direktion der Justiz und des Innern<br />

<strong>Staatsarchiv</strong><br />

Winterthurerstrasse 170<br />

CH-8057 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 635 69 11<br />

Fax +41 44 635 69 05<br />

E-Mail staatsarchivzh@ji.zh.ch<br />

Website www.staatsarchiv.zh.ch<br />

Online-Suche http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch<br />

Archivportal www.archivesonline.org<br />

Öffnungszeiten Lesesaal<br />

Dienstag bis Freitag 07:45–17:15 Uhr<br />

Samstag 07:45–11:45 Uhr<br />

Montag geschlossen

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