Spaziergang durch Gemünden 1 - Stadt Gemünden am Main
Spaziergang durch Gemünden 1 - Stadt Gemünden am Main
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Einen ausführlichen <strong>Stadt</strong>führer können Sie in der<br />
Touristinformation <strong>am</strong> Rathaus,<br />
Scherenbergstrasse 4<br />
zum Preis von 1,00 € Schutzgebühr erwerben.<br />
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Wir wünschen Ihnen einen recht schönen Aufenthalt<br />
Das Te<strong>am</strong> der Touristinformation <strong>am</strong> Rathaus<br />
Scherenbergstr. 4<br />
97737 Gemünden a.<strong>Main</strong><br />
Tel. (09351) 8001-70<br />
<strong>Spaziergang</strong><br />
<strong>durch</strong><br />
Gemünden a.<strong>Main</strong><br />
Wir beginnen unseren Gang <strong>durch</strong> die Altstadt <strong>am</strong><br />
Huttenschloss. Der Bau wurde 1711 von Amtmann<br />
Stern errichtet und ging später in den Besitz der Grafen<br />
von Hutten, einem einflussreichen fränkischen<br />
Adelsgeschlecht über, woran ihr Wappen über dem<br />
Portal erinnert.<br />
Wir wenden uns nun der <strong>Stadt</strong> zu, gehen über die alte<br />
Steinbrücke, die zwischen 1598 und 1613 unter dem bekannten<br />
Würzburger Fürstbischof Julius Echter errichtet<br />
wurde. Die Sandsteinfigur auf der Brücke stellt den St.<br />
Johannes Nepomuk dar und ist eine Kopie, dessen Original<br />
heute im Durchgang neben der <strong>Stadt</strong>pfarrkirche steht.<br />
Beim Überschreiten der alten Brücke haben wir zwei Wasserarme<br />
gekreuzt: Der größere ist die fränkische Saale,<br />
vereint mit der Sinn, der kleinere ein Nebenarm, genannt<br />
der „Mühlgraben“. Beide münden wenig später in den <strong>Main</strong>. Die Häuseridylle<br />
entlang des Mühlgrabens wird als Klein-Venedig bezeichnet.<br />
Vorbei ist es allerdings mit der Idylle während der regelmäßigen<br />
Hochwasser.<br />
Wir überqueren nun die Durchfahrtsstraße auf dem<br />
Zebrastreifen und verweilen ein bisschen auf dem<br />
kleinen Parkplatz bei dem einzigen erhaltenen <strong>Stadt</strong>tor,<br />
dem Mühltorturm.<br />
Gemünden hatte im Verbund mit der Ringmauer, die
von der Burg hinab <strong>am</strong> Mühltor, hinunter zum Mühlgraben, dort entlang<br />
<strong>am</strong> <strong>Main</strong>, vorbei an den noch vorhandenen Rundtürmen und vom<br />
zweiten wieder gerade hoch zur Burg führte, zwei <strong>Stadt</strong>tore; das zweite,<br />
das Obertor, steht leider nicht mehr. Wohl aber sind Reste der alten<br />
Ringmauer erhalten.<br />
Wir gehen den schmalen Weg gegenüber dem Mühltorturm hinunter<br />
zum Mühlgraben, hier links weiter bis zur Mündung in den <strong>Main</strong>, vorbei<br />
<strong>am</strong> Eulenturm, einer der Rundtürme. Nun führt der Weg ein Stückchen<br />
mainaufwärts und Sie genießen die Uferlandschaft. Wenn man<br />
jetzt zur Burg hinaufschaut, sieht man deutlich die Überreste des<br />
Ringmauerverlaufs. Von der <strong>Main</strong>lände <strong>durch</strong> die Bahnunterführung<br />
geht es an der Fußgänger<strong>am</strong>pel über die B 26 - und wer genau aufgepasst<br />
hat, hat auf der rechten Seite der Unterführung die Hochwasserstände<br />
mit Jahreszahlen bemerkt.<br />
Wir erreichen den Hexenturm und gehen links<br />
an der <strong>Stadt</strong>mauer entlang bis zum Amtsschreiber-Pförtchen,<br />
das bis zur Zerstörung<br />
noch ein Stockwerk höher war. Es ist das eine<br />
von ursprünglich zwei Pförtchen, die es wohl vor allem den Schiffern<br />
und Fischern ermöglichten, auch nach Schließung der <strong>Stadt</strong>tore den<br />
<strong>Main</strong> zu erreichen.<br />
Wenn wir <strong>durch</strong> das Amtsschreiber-Pförtchen laufen und <strong>durch</strong> die<br />
Kirchgasse der Kirche zustreben, gewinnen wir einen Eindruck davon,<br />
wie eng und verwinkelt die Bebauung des ges<strong>am</strong>ten mittelalterlichen<br />
<strong>Stadt</strong>kerns vor der Zerstörung gewesen war.<br />
In der Obertorstraße können wir die wenig erhaltenen<br />
alten Fachwerkhäuser betrachten und stehen<br />
vor der <strong>Stadt</strong>pfarrkirche St. Peter und Paul. Der<br />
Krieg hat von der alten spätgotischen Kirche nur<br />
die Grundmauern und das Turm-Untergeschoß mit<br />
dem Kreuzrippengewölbe übrig gelassen. Nur ein paar Einzelstücke<br />
haben überlebt.<br />
So stellt sich heute die Kirche nach dem Wiederaufbau 1948-1950<br />
betont schlicht dar, wobei man vor allem im Innern behuts<strong>am</strong> eine<br />
Synthese von Altem und Neuem versucht hat. An der Stirnfront findet<br />
sich links eine Darstellung der beiden Patrone Peter und Paul und<br />
eine Gedenktafel an den Wiederaufbau. Unterhalb der Uhr ist ein altes,<br />
nicht datierbares <strong>Stadt</strong>wappen zu sehen.<br />
Der Marktbrunnen wurde anlässlich der ersten Phase der Altstadterneuerung<br />
geschaffen, die Umfassung des Brunnens zeigt die Wappen<br />
der eingemeindeten Gemündener <strong>Stadt</strong>teile, die Mittelsäule ist mit<br />
Zunftzeichen gestaltet.<br />
Gemütlich machen wir uns nun auf den Weg zur Burg hinauf; dabei<br />
überqueren wir den Marktplatz und beginnen den Aufstieg hinter dem<br />
Burgcafe auf der rechten Seite. Endlich angekommen werden Sie mit<br />
einer wunderbaren Aussicht in das <strong>Main</strong>tal belohnt. Vor uns ragt der<br />
charakteristische Bergkegel des Einmals auf, auf dem sich ein Soldatenfriedhof<br />
mit einer Kapelle befindet. Durch den Berg führt ein Tunnel<br />
der neuen Schnelltrasse der Bundesbahn. Auf diesem Streckenabschnitt<br />
mit der <strong>Main</strong>brücke, der größten freigespannten Spannbeton-<br />
Eisenbahnbrücke ohne Mittelstütze (84 m), erzielte der ICE auf seiner<br />
Rekordfahrt 1988 die Spitzengeschwindigkeit von 406,9 km/h.<br />
Die ältesten Besitzer der Scherenburg waren die Grafen von Rieneck.<br />
Wann genau die Erbauung war, kann nicht mehr festgestellt werden.<br />
Die ersten urkundlichen Nachrichten fallen in das 13. Jahrhundert.<br />
Sicher ist jedoch, dass Gemünden wesentlich älter ist, denn man sagt,<br />
dass bereits Karl der Große <strong>durch</strong> das d<strong>am</strong>alige Fischerdorf reiste.<br />
Die Burg k<strong>am</strong> 1469 unter Bischof Rudolph von Scherenburg an das<br />
Hochstift Würzburg und war bis ins 18. Jahrhundert bewohnt.<br />
Durch den Burghof spazieren Sie hinaus auf den Burgweg, der Sie in<br />
einem großen Bogen über den Schulberg wieder in die <strong>Stadt</strong> hinunter<br />
leitet. Er führt uns <strong>am</strong> 1984 bepflanzten Weinberg der <strong>Stadt</strong> Gemünden<br />
vorbei, wo der „Scherenberg“-Wein reift.