Abschlussbericht - Lippstadt
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ILEK <strong>Lippstadt</strong> und Lippetal<br />
Das Angebot in den Stadtteilen beschränkt sich überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs<br />
(insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege).<br />
In den Stadtteilen sind insgesamt vier großflächige Betriebe (> 800 m 2 ) ansässig 18 : je ein Lebensmittel-SB-Markt<br />
in den stadtteilbezogenen Versorgungszentren in Bad Waldliesborn, Esbeck und Lipperode<br />
sowie ein großflächiger Möbelanbieter (Lagerverkauf Röhr) an einem dezentralen Standort<br />
in Hörste.<br />
Für Lippetal analysiert eine aktuelle Diplomarbeit 19 die Angebots- und Nachfragesituation im Gemeindegebiet.<br />
Zentrale Ergebnisse der Kartierungen und Befragungen von Haushalten und Händlern<br />
sind:<br />
• Die bevölkerungsstärksten und historisch bedeutsamsten Ortschaften Herzfeld, Lippborg und<br />
Oestinghausen haben sich zu den Versorgungsstandorten der Gemeinde entwickelt.<br />
• Der Einzelhandel in Herzfeld hat sich überwiegend entlang der „Lippborger Straße“, am südlichen<br />
Ortsrand angesiedelt. Weiterer Einzelhandel ist im Herzfelder Gewerbegebiet zu finden.<br />
• In Lippborg konzentrieren sich die Betriebe entlang der „Hauptstraße“ sowie im Bereich des Autohofs<br />
an der BAB 2.<br />
• Der Versorgungsstandort in Oestinghausen wurde verkehrsgünstig an der B 475 „Am Bahnhof“<br />
entwickelt.<br />
• Außerhalb der Versorgungsstandorte existieren nur vereinzelte Einzelhandelsbetriebe. Dabei<br />
handelt es sich überwiegend um den Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte oder Einzelhandel<br />
in Kombination mit anderem Gewerbe, z. B. Handwerk oder Gastronomie.<br />
• Insgesamt existieren in Lippetal 74 Einzelhandelsbetriebe; davon 35 Geschäfte in Herzfeld (darunter<br />
ein Vollsortimenter und ein Discounter), 27 in Lippborg und 12 in Oestinghausen.<br />
• Allein 29 Betriebe entfallen auf das Segment Nahrungsmittel (5.345 m 2 Verkaufsfläche), 14 Betriebe<br />
sind dem Bereich Bau-/Heimwerkerbedarf zuzurechnen (5.600 m 2 ), gefolgt vom Bekleidungsbereich<br />
mit 9 Betrieben (2.525 m 2 ).<br />
• Die Lippetaler Bürger sind mit den angebotenen Leistungen des Einzelhandels im Bereich der<br />
Lebensmittelversorgung überwiegend zufrieden. Entsprechend hoch sind hier die Bindungsquoten.<br />
Aus den Ergebnissen der Diplomarbeit sowie eigenen Bewertungen lassen sich folgende Defizite /<br />
Probleme ableiten:<br />
• Während die Bewohner der Versorgungsstandorte sich überwiegend fußläufig mit den Waren<br />
des täglichen Bedarfs versorgen können, ist dies für die Bewohner der übrigen Ortsteile nicht<br />
möglich.<br />
• Ein moderner Supermarkt mit 1.200 m 2 oder mehr Verkaufsfläche besteht in Lippetal nicht.<br />
• Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten in den Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfsbereichs<br />
sind stark eingeschränkt.<br />
• Aufgrund der Nähe zu den Mittelzentren Soest, <strong>Lippstadt</strong>, Beckum und Hamm kommt es (daher)<br />
in allen Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfs zu zum Teil umfangreichen Kaufkraftabflüssen.<br />
• Der Versorgungsstandort Lippborg schneidet in den Bewertungen im Vergleich zu den anderen<br />
schlechter ab. Diese Situation könnte sich durch die aufkommende Leerstandsproblematik weiter<br />
verstärken.<br />
• Bei einem hohen Anteil inhabergeführter Geschäfte existieren zunehmend Probleme im Bereich<br />
der Unternehmensnachfolge.<br />
18 In der Kernstadt waren es zum gleichen Zeitpunkt 46 Betriebe.<br />
19 Hollmann, Christoph: Einzelhandel und Nahversorgung im ländlichen Raum - Sicherung der Versorgungstrukturen der<br />
Gemeinde Lippetal bis zum Jahr 2025. Diplomarbeit, Institut für Geographie Münster, 2011.<br />
MSP ImpulsProjekt 2013 25