WIE ES BEGANN - der Evangelischen Stadtkirchengemeinde ...

Seit 1726 hat also Remscheid seine neue Kirche gehabt, bis ein finsterer Tag des letzten Krieges mit der
„Stadt auf dem Berge“ auch die ehrwürdige Kirche zerstört hat. Von den Pfarrern, die damals in ihr Gottesdienst
gehalten, ist Schragmüller am 28. August 1734 gestorben, Giesler schon am 16. Januar 1739,
Hürxthal am 20. Juni 1743 - alle in viel kürzerer Zeit als die drei Pfarrer während des ersten Jahrhunderts
dieser Gemeinde. Als dann Johann Peter Mähler wieder reichlich drei Jahrzehnte hier wirken durfte,
erlebte Remscheid am 30. Juli 1746 abermals einen Brand. An diesem Samstag - schreibt Mähler –
„entstand morgens zwischen 8 und 9 Uhr in Friderich Hütz Haus ein solches Feuer, dass jederman sich
den abermahligen Untergang des Dorfs vorstellte. Wurde aber durch die Güte Gottes und eiferigen
Gebrauch der vor einiger Zeit angeschafften Brandsprütze dergestalt gedämpfet, dass nur der Dach des
Hauses abgebrand. Ich nahm Gelegenheit bei diesem grossen Feuer-Gerichte, des Sontags drauf die
Gemeinde zur ungeheuchelten Busse und wahren Dankbahrkeit ernstlich zu ermahnen:
erwehlte zum Eingang den 12.-13.Vers aus Psalm 66 und zum Text Amos 7 Vers 4, stellte daraus vor:
das göttliche Feuer-Gericht über die Sünder, wie es 1) im Zorn gezeiget, 2) in Gnaden gedämpfet worden.
Remscheid, Remscheid, siehst du nicht
Gottes Zorn und Strafgericht?
Remscheid, dein hat Gott verschonet,
dir nicht nach Verdienst gelohnet.
Remscheid, dank von Herzensgrund
Gott dafür zu jeder Stund!“
Mit diesen Versen Mählers mag unsere Schilderung der Anfänge Remscheider Gemeindegeschichte
ihren Abschluß finden. Erfahren wir denn auch kein Gründungsdatum dieser Gemeinde, so können wir
wenigstens annähernd ein Bild entwerfen, wie sie zustande gekommen ist und sich in ihren ersten beiden
Jahrhunderten entwickelt hat.
Herausgeber: Evangelische Stadtkirchengemeinde Remscheid
Redaktion: Presseverband der Evangelischen Kirche im Rheinland e.V., Düsseldorf
Gestaltung: Hanns H. Heidenheim, Düsseldorf
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