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Wattkieker - Stadtwerke Husum

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Aus der Region<br />

Warum Singen in Gemeinschaft beflügelt<br />

Der Theodor Storms Chor von 1843<br />

schwelgt in Melodien zwischen Klassik und Moderne<br />

"Mo-o-o-a-a-a-sem", so erklingt es aus<br />

vielen Kehlen in einer Dreiklang-Folge<br />

im NordseeMuseum zu <strong>Husum</strong>; und<br />

gleich geht es einen Ganzton höher weiter:<br />

"Mo-o-o-a-a-a-sem". Das Geheimnis<br />

liegt nicht im Kunstwort, sondern in<br />

der Aktivierung der Stimme durch diese<br />

Vokale und Konsonanten. Denn schließlich<br />

singt sich hier der Theodor Storms<br />

Chor von 1843 e.V. ein, neudeutsch<br />

könnte man dies auch als "Warming<br />

Up" bezeichnen. Im Vortragssaal des<br />

NordseeMuseums, in dem ein schwarzer<br />

Konzertflügel zur Verfügung steht,<br />

treffen sich die Damen und Herren von<br />

überall, um sich nach dem Aufwärmen<br />

der unterschiedlichsten Chor-Literatur<br />

zu widmen.<br />

Wie schon der Name sagt, wurde der<br />

Chor 1843 vom Dichter Theodor Storm<br />

selbst ins Leben gerufen. In der Zeit der<br />

Liedertafeln, der Männerchöre, gründete<br />

Storm bewusst einen gemischten Chor,<br />

einen „Singverein“, den er später „Gesangverein<br />

für gemischten Chor“ nannte.<br />

Er wollte mit musikalisch interessierten<br />

Bürgern das kulturelle Leben seiner Heimatstadt<br />

bereichern.<br />

Vielfältigkeit ist Trumpf<br />

Nach dem Tod von Theodor Storm nahm<br />

der Chor den Namen seines Gründers an<br />

und hieß ab 1889 „Theodor Storm’s Gesangverein“.<br />

In seiner langen Geschichte<br />

führte der Chor unter vielen Dirigenten<br />

große Chorwerke, Oratorien, Werke aus<br />

Opern und zeitgenössische Lieder auf.<br />

Geldmangel bestimmte oft den Rahmen<br />

der Aufführungen; in den Anfangsjahren<br />

war es nicht ungewöhnlich, große Werke<br />

am Flügel zu begleiten. Als künstlerischer<br />

Leiter führte von 1971 bis 2011 Jens<br />

Weigelt den Theodor Storms Chor und<br />

hat ihm dabei sein heutiges Profil verliehen.<br />

Jens Weigelt hat die Tradition seiner<br />

Vorgänger nicht nur fortgesetzt, sondern<br />

Bild: Theodor Storms Chor<br />

vor allem erweitert. Bekannte und unbekannte<br />

Werke vom Barock bis zur Moderne<br />

wurden einstudiert und aufgeführt.<br />

Partnerschaften mit anderen Konzertchören<br />

ermöglichten die Aufführungen vieler<br />

großer Werke auch in anderen Städten<br />

Deutschlands, Polen, Österreich, Ungarn<br />

und in England.<br />

In der Freizeit Chormusik<br />

"Natürlich ist es zuerst die Liebe zur Musik",<br />

sagt Lotti Kähler, eine Sopranistin,<br />

die beinahe ebenso lang wie der ehemalige<br />

Dirigent selbst musikalisch mitgewirkt<br />

hat. Frau Kähler war in der Zeit vor der<br />

Wende schon als Sängerin im Theater<br />

Rostock aktiv: "Aber es zählt auch die<br />

Gemeinschaft, in der man sich regelmäßig<br />

zum Singen trifft und dabei über die<br />

Jahre schon so manche Freundschaft<br />

entstanden ist". Allerdings muss nicht jeder<br />

Sänger auf eine musikalische Vergangenheit<br />

zurückblicken. So tragen auch<br />

viele so genannte "Amateure", die Noten<br />

lesen können und einfach gern singen,<br />

zur Stimmstärke des "Storm'schen", wie<br />

ihn die Mitglieder selbst kurz nennen, bei.<br />

Im Chor trifft sich der gesamte Bevölkerungsquerschnitt<br />

wie eine alleinerziehende<br />

Mutter oder Angestellte, ein pensionierter<br />

Bundespolizist, Lehrer und Ärzte,<br />

aber auch Handwerker und Unternehmer,<br />

um am Montagabend vom Alltag "abzuschalten"<br />

und in den Melodien zu schwelgen.<br />

■<br />

Autor: Michael Schwarz<br />

<strong>Wattkieker</strong>-Info<br />

Der Theodor Storms Chor<br />

in voller Besetzung<br />

Ein neuer Leiter für den<br />

Theodor Storms Chor<br />

Seit Januar 2011 hat der Chor<br />

einen neuen Leiter – Jens Weigelt<br />

übergab den Taktstock an<br />

Christoph Jensen. Für dieses<br />

Jahr sind schon viele neue<br />

Auftritte geplant. Für Jensen<br />

ist es wichtig, die Traditionen<br />

und den Charakter des Chors<br />

weiterhin aufrecht zu erhalten.<br />

Und so trifft sich der Chor<br />

auch 168 Jahre nach seiner<br />

Gründung montags (außer in<br />

den Schulferien) um Punkt<br />

19:30 Uhr im NordseeMuseum,<br />

um neue Stücke zu erarbeiten.<br />

Übrigens, wer sich berufen<br />

fühlt, einmal unverbindlich<br />

den Chor während der Probe<br />

zu besuchen, ist herzlich<br />

eingeladen.<br />

<strong>Wattkieker</strong> 01.2011 3

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