Kundenzeitschrift - Stadtwerke Schaumburg-Lippe
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SeJ Plietsch!<br />
*<br />
Die Seite für Kinder mit Forschergeist und Wissensdurst<br />
Von einem Glas<br />
in das andere<br />
Wasser, das wie von<br />
selbst wandert<br />
Für dieses Experiment benötigt man weder eine Pumpe noch ein<br />
verstecktes Ventil. Das Wasser wird scheinbar wie von Geisterhand<br />
angehoben, doch die Umsetzung dieses Tricks ist gar nicht so<br />
schwer: Man benötigt zwei Gläser Wasser, ein Stück Küchenpapier,<br />
und eventuell etwas Lebensmittelfarbe, Tinte oder einen Teebeutel.<br />
1 2<br />
Beide Gläser werden dicht<br />
nebeneinander gestellt. Eines<br />
davon wird fast bis zum oberen<br />
Rand mit Leitungswasser gefüllt.<br />
Wer mag, kann noch Lebensmittelfarbe<br />
oder Tinte dazu geben.<br />
Ist beides nicht vorhanden, kann<br />
das Wasser auch mit einem Beutel<br />
Schwarztee gefärbt werden.<br />
Dadurch können Veränderungen<br />
des Wassers während des<br />
Experimentes besser beobachtet<br />
werden. Das andere Glas<br />
bleibt leer. Das Stück Küchenpapier<br />
wird zusammengerollt<br />
und so über<br />
beide Gläser gelegt,<br />
dass die Enden in die<br />
Gläser hängen.<br />
Wer das Wasser gefärbt hat, kann<br />
nun genau beobachten, was mit dem<br />
Küchenpapier passiert. Das Ende, das<br />
im vollen Glas hängt, saugt sich langsam<br />
mit Flüssigkeit voll. Diese bahnt<br />
sich ihren Weg durch das Papier, bis sie<br />
den höchsten Punkt erreicht hat und<br />
tropft durch das andere Ende in das<br />
leere Glas. Je nach Dicke und Menge<br />
des Küchenpapiers, ist schon nach<br />
einer Stunde eine ordentliche Pfütze<br />
Wasser im zweiten Glas angekommen.<br />
3<br />
Nach spätestens drei Stunden<br />
ist in beiden Gläsern gleich viel<br />
Wasser, der Vorgang ist beendet.<br />
Warum saugt sich<br />
das Papiertuch mit Wasser<br />
voll?<br />
Papier besteht aus vielen, eng<br />
aneinander liegenden Fasern.<br />
Zwischen diesen Fasern bestehen<br />
viele Hohlräume und<br />
die sorgen dafür, dass sich die<br />
großen Papierrollen sehr leicht<br />
anfühlen. Sind die Hohlräume<br />
langgestreckt, werden sie auch<br />
Kapillaren genannt. Treffen die<br />
Kapillaren auf Wasser, tritt der<br />
sogenannte Kapillareffekt auf.<br />
Dieser Effekt ist die Ursache<br />
dafür, dass das Wasser im Experiment<br />
gegen die Schwerkraft<br />
siegen und in einer Kapillare<br />
im Küchentuch nach<br />
oben steigen kann. Wissenschaftler<br />
nennen dieses Verhalten<br />
von Wasser und Papier<br />
»Adhäsionskraft«.<br />
Warum ist am Ende in<br />
beiden Gläsern gleichviel<br />
Wasser?<br />
Die beiden Gläser, die über Kapillaren<br />
verbunden sind, nennt<br />
man »kommunizierende Röhren«<br />
oder »kommunizierende<br />
Gefäße«. In ihnen steht Wasser<br />
immer gleich hoch, egal<br />
welche Form sie haben. In der<br />
Technik nutzt man den Effekt<br />
der kommunizierenden Gefäße<br />
unter anderem bei einem Wasserturm,<br />
der höher liegt als alle<br />
Verbraucher, die von ihm Wasser<br />
beziehen. Alle Verbraucher<br />
haben dadurch gleichen Wasserdruck<br />
zur Verfügung.<br />
* »Sej Plietsch!« ist Plattdeutsch und heißt »Sei schlau«<br />
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