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The Englishmen’s Wines<br />

von Manuel Zaugg, Stellvertretender Leiter Hotellerie<br />

Port und Madeira wurden von englischen Händlern<br />

erfunden. Besonders geschätzt wurden sie im 18. Jahrhundert<br />

von der intellektuellen Oberschicht des Landes.<br />

Da die Winter auf der Insel lang und kalt waren, bevorzugten<br />

sie zum Aufwärmen von Geist und Seele Port<br />

oder Madeira. Im Zeitalter der Zentralheizung hat sich<br />

ihre Bestimmung leicht geändert.<br />

Portwein ist ein süsser Rotwein, der durch die Zugabe<br />

einer kleinen Menge Weinbrands aufgespritet wird.<br />

So entsteht ein schwerer Wein, der zwischen 19 und<br />

22 Vol. % Alkohol aufweist und in seiner Art von unerreichter<br />

Feinheit ist. Er stammt von den terrassierten<br />

Hängen des Douro-Flusses im Norden Portugals.<br />

Seinen Namen hat er von der Stadt Porto am unteren<br />

Flusslauf. Am Ufer, das der Stadt gegenüber liegt, befinden<br />

sich die Lagerhäuser der grossen Portweinfirmen.<br />

Das englische Element ist noch heute auf dem Portweinmarkt<br />

stark vertreten. Bekannte Produzenten wie<br />

Lodges, Taylor Sandeman und Graham verkaufen ihre<br />

Produkte mit grossem Erfolg in alle Welt.<br />

Zur Herstellung des Portweines sind 48 verschiedene<br />

Traubensorten zugelassen. Früher wurden sie in hölzernen<br />

Bottichen mit den Füssen zerstampft, heute verrichten hydraulische<br />

Pressen diese Arbeit. Danach wird die Maische<br />

vergoren. Bereits nach ein bis zwei Tagen wird die gärende<br />

Maische mit 77prozentigem Weinbrand aufgespritet. Die<br />

Hefen stellen ihre Tätigkeit ein, der Wein weist, wenn er<br />

von der Maische gezogen wird, zwischen 40 und 60 Gramm<br />

unvergorenen Restzucker auf. Im Frühjahr wird der Wein<br />

mit Lastwagen nach Porto gefahren und in Fässern eingelagert.<br />

Dort reift er mindestens zwei Jahre, manchmal aber<br />

auch 20, gelegentlich sogar 40 Jahre.<br />

Auch der Madeira ist ein alkoholverstärkter, süsser Rotwein. Er kommt von<br />

der gleichnamigen Atlantikinsel und wird überwiegend aus der Sorte Tinta<br />

Negra Mole gekeltert. Im Unterschied zum Portwein wird der Madeira nach<br />

dem Aufspritzen jedoch einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen.<br />

In gemauerten Betonbottichen, in Stahltanks, in Glasballons oder in Holzfässern<br />

wird er mehrere Monate lang auf 40 bis 50 Grad Celsius erwärmt.<br />

Durch die Wärmebehandlung soll der Wein schneller reifen und der Zucker<br />

karamellisieren. Reife hat der Madeira dringend nötig. Er bringt viel Tannin<br />

mit und besitzt eine hohe Säure.<br />

Der grösste Teil der Madeiras wird zum Kochen verwendet. Es gibt jedoch<br />

auch hochklassige Vertreter ihrer Art. Die Besten wachsen auf Höhen bis zu<br />

1800 Metern. Dort werden die Terrassen zunehmend mit den alten weissen<br />

Sorten Sercial, Boal, Malvasia und Vedelho kultiviert. Diese werden in 600<br />

Liter grosse Fässer gefüllt und mindestens 20 Jahre unter dem Dach der Handelshäuser<br />

gelagert, wo es im Winter kühl und im Sommer sehr heiss ist.<br />

16 Vinho do Porto ElfenauPark <strong>magazin</strong> Essen & Trinken 17

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