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1. Einführung in das Thema - Starternetz

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<strong>1.</strong> <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Thema</strong><br />

"Hat die Wirtschaftskrise auch me<strong>in</strong> Unternehmen schon erreicht? Welche<br />

Wege aus der Krise gibt es für mich? Welche F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

werden mir geboten?"<br />

Solche Fragen können für Unternehmer, gerade von kle<strong>in</strong>en und mittleren<br />

Unternehmen durchaus von Bedeutung se<strong>in</strong>. Denn für viele dieser Unternehmer<br />

kann die Selbstständigkeit schnell zum Überlebenskampf werden. Kaum hat man<br />

sich auf den Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit gemacht ist er auch schon wieder zu Ende.<br />

E<strong>in</strong> Grund dafür kann z.B. fehlendes Eigenkapital beim Start <strong>in</strong> die Selbstständigkeit<br />

se<strong>in</strong>. In e<strong>in</strong>er Zeit wie dieser, muss man e<strong>in</strong> dickes Fell beweisen, um sorgenfrei aus<br />

dieser Situation heraus zu gehen, oder um se<strong>in</strong> Unternehmen wieder „aufpäppeln“ zu<br />

können. Auch beim Start <strong>in</strong> die Selbständigkeit ist es nicht leicht, sich <strong>in</strong> dem<br />

Dschungel der verschiedenen F<strong>in</strong>anzierungsformen zurecht zu f<strong>in</strong>den und die<br />

optimale Lösung für die eigene Existenzgründung herauszufiltern.<br />

Unser <strong>Thema</strong> des Monats befasst sich im September mit „F<strong>in</strong>anzierungsformen“ und<br />

„Wegen aus der Krise“. Denn um sich e<strong>in</strong>en guten Start zu ermöglichen, bedarf es<br />

eben nicht nur e<strong>in</strong>er Idee, Zeit und Geduld, sondern eben auch des Geldes.<br />

"Wenn Sie e<strong>in</strong>en Dollar <strong>in</strong> Ihr Unternehmen stecken wollen, so müssen Sie e<strong>in</strong>en weiteren<br />

bereithalten, um <strong>das</strong> bekannt zu machen." (Henry Ford)<br />

2. Gründen aus der Arbeitslosigkeit<br />

<strong>1.</strong> Der Gründungszuschuss<br />

Arbeitslose Existenzgründer werden mit dem Gründungszuschuss auf dem Weg aus<br />

der Erwerbslosigkeit unterstützt. Die Höhe des Gründungszuschusses ist so<br />

bemessen, <strong>das</strong>s man damit <strong>in</strong> der schwierigen Anlaufphase e<strong>in</strong>er Existenzgründung<br />

den Lebensunterhalt sowie Sozialversicherungsbeiträge decken kann.<br />

Höhe und Dauer:<br />

Insgesamt wird der Gründungszuschuss maximal für 15 Monate gewährt und gliedert<br />

sich <strong>in</strong> zwei Phasen.<br />

Gründungszuschuss Phase 1: ALG I + 300 EUR/Monat<br />

In den ersten neun Monaten nach e<strong>in</strong>er Existenzgründung erhält der Antragsteller<br />

zusätzlich zu se<strong>in</strong>em regulären Arbeitslosengeld I e<strong>in</strong>e Pauschale von 300 Euro.<br />

Wenn der Gründer die Richtl<strong>in</strong>ien für den Bezug der Förderung erfüllt, hat er auf<br />

diese Förderung Rechtsanspruch.


Gründungszuschuss Phase 2: 300 EUR/Monat auf Antrag<br />

Ab dem zehnten Monat handelt es sich beim Gründungszuschuss um e<strong>in</strong>e Kann-<br />

Leistung der Arbeitsagentur: Der Existenzgründer muss den Antrag für den zweiten<br />

Teil der Förderung gesondert stellen und erhält 300 Euro monatlich - der Betrag des<br />

Arbeitslosengeld I entfällt.<br />

Voraussetzungen für den Gründungszuschuss<br />

Wer bekommt den Gründungszuschuss? Jeder, der<br />

• m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en Tag arbeitslos gemeldet ist,<br />

• noch m<strong>in</strong>destens 90 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld I und<br />

• se<strong>in</strong>e selbstständige Tätigkeit noch nicht aufgenommen hat<br />

kann den Gründungszuschuss beantragen. Wer <strong>in</strong>nerhalb der letzten 24 Monate<br />

m<strong>in</strong>destens 12 Monate Beiträge <strong>in</strong> die Arbeitslosenversicherung gezahlt hat, hat<br />

Anspruch auf Arbeitslosengeld I.<br />

Gründungszuschuss beantragen<br />

Wie können Sie den Gründungszuschuss beantragen? Wie beim Antrag auf<br />

E<strong>in</strong>stiegsgeld s<strong>in</strong>d auch beim Gründungszuschuss e<strong>in</strong>e Kurzbeschreibung des<br />

Gründungsvorhabens, e<strong>in</strong> Lebenslauf, e<strong>in</strong> Kapitalbedarfs- und F<strong>in</strong>anzierungsplan<br />

sowie e<strong>in</strong>e Umsatz- und Rentabilitätsvorschau e<strong>in</strong>zureichen. Formulare für den<br />

Antrag auf die Ausübung e<strong>in</strong>er selbständigen Tätigkeit s<strong>in</strong>d bei der zuständigen<br />

Bundesagentur für Arbeit erhältlich. Der Antrag auf Gründungszuschuss wird<br />

zusätzlich von e<strong>in</strong>er fachkundigen Stelle auf se<strong>in</strong>e Tragfähigkeit h<strong>in</strong> geprüft.<br />

2. Das E<strong>in</strong>stiegsgeld<br />

Empfänger von Arbeitslosengeld II können <strong>das</strong> E<strong>in</strong>stiegsgeld beantragen, um sich<br />

bei e<strong>in</strong>er Existenzgründung unterstützen zu lassen. Das E<strong>in</strong>stiegsgeld ist e<strong>in</strong>e Kann-<br />

Leistung der Agentur für Arbeit – es gibt also ke<strong>in</strong>en Rechtsanspruch auf den Erhalt<br />

von E<strong>in</strong>stiegsgeld.<br />

Das E<strong>in</strong>stiegsgeld: Höhe und Dauer<br />

Das E<strong>in</strong>stiegsgeld wird zum Arbeitslosengeld II h<strong>in</strong>zu gezahlt. Die Höhe von<br />

Arbeitslosengeld II beträgt maximal 345 Euro monatlich. Zusätzlich erhält der<br />

Empfänger höchstens die Hälfte dieser Regelleistung <strong>in</strong> Form von E<strong>in</strong>stiegsgeld, also<br />

172,50 Euro. Der Betrag des E<strong>in</strong>stiegsgeldes variiert nach Dauer der Arbeitslosigkeit<br />

und Größe der Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaft des Antragstellers.<br />

Die Förderdauer beträgt maximal 24 Monate, wobei sich die Höhe des Zuschusses<br />

ab dem 12 Monat verr<strong>in</strong>gert. Da der durch die Selbständigkeit entstehende<br />

H<strong>in</strong>zuverdienst zu großen Teilen mit dem Arbeitslosengeld II verrechnet wird, bleibt<br />

die Verdienstspanne vorerst relativ niedrig.


Voraussetzungen für <strong>das</strong> E<strong>in</strong>stiegsgeld<br />

Wer bekommt E<strong>in</strong>stiegsgeld? Das E<strong>in</strong>stiegsgeld ist e<strong>in</strong> Zuschuss, den beantragen<br />

kann, wer Anspruch auf Arbeitslosengeld II hat. Zuschussberechtigt s<strong>in</strong>d<br />

erwerbsfähige Personen zwischen 15 und 65 Jahren, die den eigenen<br />

Lebensunterhalt und den ihrer Familie nicht zu decken <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d. Für die<br />

Feststellung der Bedürftigkeit werden <strong>das</strong> E<strong>in</strong>kommen und <strong>das</strong> Vermögen aller<br />

Mitglieder der Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaft überprüft.<br />

Über die Bewilligung und Höhe des Zuschusses wird vom zuständigen Fallmanager<br />

der örtlichen Arbeitsagentur entschieden. Beim E<strong>in</strong>stiegsgeld handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />

Ermessensleistung, <strong>das</strong>s heißt, es besteht ke<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf diesen<br />

Zuschuss. Positive Bewertungsfaktoren für den Erhalt von E<strong>in</strong>stiegsgeld s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

tragfähige Geschäftsidee und e<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>essplan.<br />

E<strong>in</strong>stiegsgeld beantragen<br />

Die Formulare für die Beantragung für E<strong>in</strong>stiegsgeld s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der örtlichen<br />

Arbeitsagentur erhältlich. Neben den Antragsunterlagen ist e<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>essplan<br />

e<strong>in</strong>zureichen, der e<strong>in</strong>e Kurzbeschreibung des Gründungsvorhabens, e<strong>in</strong>en<br />

Kapitalbedarfs- und F<strong>in</strong>anzierungsplan, e<strong>in</strong>e Umsatz- und Rentabilitätsvorschau<br />

sowie e<strong>in</strong>en Lebenslauf enthalten muss. Die Prüfung der Unterlagen durch e<strong>in</strong>e<br />

fachkundige Stelle ist nicht erforderlich.<br />

Quelle: www.existxchange.de<br />

3. F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

<strong>1.</strong> Eigenkapitalf<strong>in</strong>anzierung<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelunternehmen oder e<strong>in</strong>e Personengesellschaft gründen, können<br />

Sie durch Private<strong>in</strong>lagen <strong>in</strong> Form von Geld, Sachwerten oder Eigenleistungen<br />

Eigenkapital im Unternehmen aufbauen.<br />

Als Gesellschafter e<strong>in</strong>er Kapitalgesellschaft (z.B. GmbH) erbr<strong>in</strong>gen Sie durch Ihre<br />

Kapitale<strong>in</strong>lagen oder durch Rücklagenbildung <strong>das</strong> Haftungskapital. Eigenkapital <strong>in</strong><br />

Ihrem Unternehmen ist haftendes Kapital und damit <strong>das</strong> sicherste Fundament. Es<br />

steht unverz<strong>in</strong>slich und <strong>in</strong> der Regel dauerhaft zur Verfügung und muss nicht<br />

zurückbezahlt werden. Ausreichend Haftungskapital verschafft Ihnen größere<br />

f<strong>in</strong>anzielle Selbständigkeit.<br />

Banken sehen die Eigenkapitalhöhe als entscheidenden Gradmesser an. Jeder gut<br />

f<strong>in</strong>anzierte Betrieb sollte über e<strong>in</strong>e solide Eigenkapitalbasis verfügen, da diese die<br />

Kreditwürdigkeit und -fähigkeit erhöht. Zu hohe Privatentnahmen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

mangelnder Rentabilität führt häufig zum Abs<strong>in</strong>ken des Eigenkapitals.


Eigenkapital wird von den Eigentümern e<strong>in</strong>es Unternehmens e<strong>in</strong>gebracht. Es kann<br />

auch durch e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n aus früheren Jahren, der im Unternehmen belassen wird,<br />

entstehen. Eigenkapital muss nicht immer vom Existenzgründer selbst kommen.<br />

Eigenkapital kann auch durch e<strong>in</strong>en Geschäftspartner, e<strong>in</strong>en Teilhaber, Bus<strong>in</strong>ess<br />

Angel oder e<strong>in</strong>er Beteiligungsgesellschaft <strong>in</strong>s Unternehmen fließen.<br />

Grundlage e<strong>in</strong>er jeden Existenzgründungsf<strong>in</strong>anzierung wird zunächst Eigenkapital<br />

se<strong>in</strong>. Zwar ist es nicht zw<strong>in</strong>gend notwendig, – und s<strong>in</strong>nvoll – <strong>das</strong>s die gesamte<br />

F<strong>in</strong>anzierung durch Eigenkapital abgedeckt wird, jedoch bietet Eigenkapital folgende<br />

Vorteile:<br />

• Für Eigenkapital s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sen zu zahlen.<br />

• E<strong>in</strong> hoher Eigenkapitalanteil wirkt sich positiv auf die Kreditfähigkeit und<br />

Kreditwürdigkeit der Existenzgründung aus. In Zeiten von<br />

Liquiditätsengpässen kann kurzfristig Fredkapital gewährt werden.<br />

• Bei e<strong>in</strong>em hohem Eigenkapitalanteil und ger<strong>in</strong>gem Fremdkapitalanteil müssen<br />

nur bed<strong>in</strong>gt Sicherheiten nachgewiesen werden. Dies vere<strong>in</strong>facht und verkürzt<br />

die Verhandlungen und Gespräche mit den Kredit<strong>in</strong>stituten erheblich.<br />

Welche Möglichkeiten der Eigenkapitalgenerierung bestehen, werden im Folgenden<br />

dargestellt:<br />

<strong>1.</strong> F<strong>in</strong>anzierung durch Verwandte und Freunde<br />

Vielleicht gibt es auch jemanden <strong>in</strong> Ihrem Umfeld an Verwandten und Freunden (oft<br />

ironisch so genannte friends and fools), die Geld <strong>in</strong> Ihre Existenzgründung e<strong>in</strong>legen<br />

können. Dies kann durch so unterschiedliche Formen wie Darlehen,<br />

Nachrangdarlehen, stille Beteiligung oder offene Beteiligung geschehen. Für<br />

Verwandtendarlehen gibt es Spezialregelungen damit dieses Geld wie Eigenkapital<br />

behandelt werden kann. Ob dieses Verwandte und Freunde auch die Besten<br />

Geldgeber s<strong>in</strong>d, liegt im Ermessen e<strong>in</strong>es jeden Existenzgründers.<br />

2. Eigenkapitalförderung<br />

Auch die Bundesregierung kennt die hohe Bedeutung des Eigenkapitals. Damit<br />

Existenzgründer/<strong>in</strong>nen ihren Kreditwunsch leichter erfüllt bekommen, bietet sie ihnen<br />

bei e<strong>in</strong>em tragfähigen Konzept die Möglichkeit, mit dem ERP-Eigenkapitalhilfe-<br />

Programm (EKH) "haftende Eigenmittel" zu bilden. Zusätzlich zu den ERP-<br />

Förderprogrammen gibt es z. B. auch <strong>das</strong> Existenzgründungsprogramm<br />

der Deutschen Ausgleichsbank. Es handelt sich dabei vor allem um Kredite mit<br />

langen Laufzeiten, niedrigen Z<strong>in</strong>ssätzen und mehreren tilgungsfreien Jahren. In den<br />

neuen Bundesländern können z.B. aus dem Beteiligungsfonds-Ost zusätzliche Mittel<br />

zur Eigenkapitalhilfe mobilisiert werden.<br />

3. Venture Capital<br />

Um tragfähige <strong>in</strong>novative Ideen zu realisieren ist oft mehr Kapital notwendig als mit<br />

eigenen Geldmittel oder durch bankübliche Sicherheiten abzudecken ist. Abhilfe<br />

kann Risikokapital, auch Venture-Capital genannt, schaffen.


Mit Venture-Capital können junge Technologieunternehmen beispielsweise aus den<br />

Bereichen Software oder Biotech Entwicklungsaufwendungen und<br />

Vermarktungskosten f<strong>in</strong>anzieren, die nach banküblichen Kriterien mit Fremdkapital<br />

nicht oder nur schwer f<strong>in</strong>anzierbar wären. Beteiligungskapital kann z.B. <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen werden:<br />

• zur (Mit-)F<strong>in</strong>anzierung größerer Investitionen für Immobilien, Masch<strong>in</strong>en und<br />

Geräte<br />

• für die Wachstumsf<strong>in</strong>anzierung, um z.B. e<strong>in</strong> Produkt <strong>in</strong> den Markt e<strong>in</strong>zuführen<br />

• für besonders kosten<strong>in</strong>tensive technologieorientierte Gründungen<br />

• zur erfolgreichen Bewältigung von Turn-around Situationen<br />

Dabei stellt e<strong>in</strong> Unternehmen, e<strong>in</strong>e Bank, e<strong>in</strong> Versicherungsunternehmen oder e<strong>in</strong>e<br />

so genannte Beteiligungsgesellschaft Existenzgründer/<strong>in</strong>nen Kapital zur Verfügung,<br />

obwohl sie ke<strong>in</strong>e ausreichenden Kreditsicherheiten vorweisen können. Venture<br />

Capital ist dabei nichts anderes als Eigenkapital, <strong>das</strong> dem Unternehmen von<br />

Beteiligungsgesellschaften oder außen stehenden Privatpersonen zur Verfügung<br />

gestellt wird. Diese Beteiligungsgesellschaften kaufen e<strong>in</strong>en Anteil am Unternehmen;<br />

mit dem Verkaufserlös f<strong>in</strong>anziert der Unternehmer se<strong>in</strong>e Geschäftstätigkeit. Der<br />

Investitionshorizont von Venture Capital Gesellschaften beträgt typischerweise fünf<br />

Jahre, bis sie Ihre Unternehmensanteile gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend verkaufen wollen.<br />

Venture Capital kann <strong>in</strong> verschiedenen Entwicklungsphasen e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Wird F<strong>in</strong>anzierung bereits ganz zu Beg<strong>in</strong>n des Unternehmens<br />

durchgeführt, also zur Produktentwicklung und Ausarbeitung e<strong>in</strong>es tragfähigen<br />

Geschäftsplanes so spricht man von e<strong>in</strong>er „Seed-F<strong>in</strong>anzierung“. Bereits die ersten<br />

Market<strong>in</strong>gaktivitäten und Produktverkäufe werden <strong>in</strong> der Phase der „Start-up<br />

F<strong>in</strong>anzierung“ unterstützt. Ist e<strong>in</strong> Unternehmen bereits <strong>in</strong> der Wachstums- und<br />

Ausbauphase, wird mit Venture Capital zum Beispiel die Erhöhung der<br />

Produktionskapazität oder die Produkterweiterung ermöglicht (so genannte<br />

„Expansionsf<strong>in</strong>anzierung“).<br />

4. Vor- und Nachteile von Venture Capital<br />

Der Beitrag von Venture Capital Gesellschaften kann über die re<strong>in</strong>e<br />

Eigenkapitalf<strong>in</strong>anzierung h<strong>in</strong>ausgehen. Sie besitzen vor allem Kenntnisse von<br />

Technologiepotenzial, Marktstruktur und Erfolgsfaktoren, beraten <strong>das</strong><br />

Wachstumsunternehmen bei der Beschaffung öffentlicher Fördermittel und legen die<br />

Basis für die Bereitstellung von Bankmitteln. Vor allem aber bieten sie Management-<br />

Beratung und Kontakte beim Wachstum sowie beim Aufbau <strong>in</strong>dustrieller<br />

Kooperationen. E<strong>in</strong> gutes Netzwerk und langjährige Markt- und Branchenerfahrung<br />

zeichnen erfolgreiche Venture Capital Gesellschaften aus.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs lassen sich Venture Capital Gesellschaften meist vertraglich umfangreiche<br />

Mitspracherechte zusichern. Seien Sie sich bewusst, <strong>das</strong>s sie dann unter Umständen<br />

nicht mehr „Herr im eigenen Hause“ s<strong>in</strong>d. So können manche strategische<br />

Entscheidungen wie e<strong>in</strong> eventueller Verkauf der Firma von den Venture Capital<br />

Gebern alle<strong>in</strong> entschieden werden. Darüber h<strong>in</strong>aus dürfen Sie nicht vergessen, <strong>das</strong>s<br />

nach Ablauf der Betreuungsphase der Ausstieg der Venture Capital Gesellschaften


erfolgt. Ziel der Venture Capital Gesellschaften ist es also, bis zum Ausstieg e<strong>in</strong>en<br />

möglichst hohen Wertzuwachs zu realisieren. Sie wissen nicht, wer dann Ihr nächster<br />

Geschäftspartner se<strong>in</strong> wird – evt. könnte es auch se<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s sich e<strong>in</strong>e Venture<br />

Capital Gesellschaft vertraglich zusichern lässt, <strong>das</strong>s Sie auf Wunsch auch Ihre<br />

eigenen Anteile veräußern müssen (so genannter drag along). Venture Capital<br />

wollen natürlich auch möglichst günstige Konditionen aushandeln. Daher müssen Sie<br />

sich auf zähe Vertragsverhandlungen e<strong>in</strong>stellen. E<strong>in</strong> überzeugender Bus<strong>in</strong>essplan<br />

kann Ihre Position dabei verbessern.<br />

Um e<strong>in</strong>en geeigneten F<strong>in</strong>anzierungspartner zu f<strong>in</strong>den, muss die Geschäftsidee und<br />

die geplante Unternehmung überzeugend dargestellt werden. Oft jedoch <strong>in</strong>vestieren<br />

VC Geber zum Markte<strong>in</strong>tritt oder Marktwachstum und nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Konzept. Venture<br />

Capital Gesellschaften <strong>in</strong>vestieren ausschließlich <strong>in</strong> Unternehmungen, die e<strong>in</strong>e<br />

überdurchschnittliche Rendite für ihr Investment versprechen. Es gibt <strong>in</strong> Deutschland<br />

weit über 150 Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Welche Gesellschaft für welches<br />

Projekt <strong>in</strong> Frage kommt, erfahren Existenzgründer<strong>in</strong>nen beim Bundesverband<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

5. Bus<strong>in</strong>ess Angels<br />

Bus<strong>in</strong>ess Angels s<strong>in</strong>d vermögende Privatpersonen mit der Bereitschaft ihre<br />

Erfahrungen und ihr eigenes Kapital <strong>in</strong> Unternehmensgründungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Bus<strong>in</strong>ess Angels wollen nicht nur f<strong>in</strong>anziell am Erfolg e<strong>in</strong>es viel versprechenden<br />

Unternehmens beteiligt zu se<strong>in</strong>. Sie wollen auch die eigene unternehmerische<br />

Kompetenz weitergeben, aussichtsreiche Existenzgründer zum Erfolg führen und<br />

schlicht Spaß am Aufbau und Wachstum e<strong>in</strong>er Existenzgründung haben.<br />

Vor allem für Unternehmen mit hohem Markt- und Wachstumspotential, die jedoch<br />

für Venture Capital Gesellschaften und andere Investoren noch nicht attraktiv s<strong>in</strong>d da<br />

sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zu frühen Phase bef<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d Bus<strong>in</strong>ess Angels von großer<br />

Bedeutung. Bus<strong>in</strong>ess Angels engagieren sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie als Frühphasen<br />

Investoren.<br />

Damit die Kontaktaufnahme und die spätere Beteiligung erfreulich verlaufen, gilt<br />

auch hier wieder für <strong>das</strong> junge Unternehmen: e<strong>in</strong> gut ausformulierter Bus<strong>in</strong>essplan.<br />

Außerdem sollte die Kontaktaufnahme professionell kanalisiert und betreut werden,<br />

damit Gründer/<strong>in</strong>nen mit dem für sie besten und vor allem richtigen Bus<strong>in</strong>ess Angel<br />

zusammenkommen.<br />

Wie f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>en Bus<strong>in</strong>ess Angel?<br />

Der überregionale Dachverband ist <strong>das</strong> Bus<strong>in</strong>ess Angels Network Deutschland<br />

(BAND).<br />

Auf der Website http://www.bus<strong>in</strong>ess-angels.de/ stellen sich die bus<strong>in</strong>ess Angels<br />

Netzwerke vor. Hier f<strong>in</strong>den Sie lokale Ansprechpartner und werden mit Bus<strong>in</strong>ess<br />

Angels <strong>in</strong> Kontakt gebracht. Darüber h<strong>in</strong>aus hat BAND geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>er KfW


Bankengruppe und der Deutschen Börse AG e<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess Angels Forum als<br />

Internetvermittlung e<strong>in</strong>gerichtet. Bus<strong>in</strong>ess Angels und Gründer präsentieren sich hier<br />

<strong>in</strong> der Regel anonym und können Kontakt zue<strong>in</strong>ander aufnehmen.<br />

(Quelle: www.bus<strong>in</strong> ess - angels.de)<br />

6. Kunden und Geschäftspartner als Kapitalgeber<br />

Auf der Suche nach Investitionskapital muss der Blick des Unternehmers nicht<br />

zwangsläufig <strong>in</strong> die Ferne schweifen. Warum nicht auf diejenigen zurückgreifen, die<br />

eh im geschäftlichen Kontakt mit dem Unternehmen stehen? Geschäftspartner und<br />

Kunden können dazu bereit se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Lieferantenkredit, Vorauszahlungen zu geben<br />

oder <strong>in</strong> <strong>das</strong> Unternehmen zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

E<strong>in</strong>e solche Beteiligung kann ganz unterschiedlich Ausgeprägt se<strong>in</strong>:<br />

• Genussrechte,<br />

• stille Beteiligungen,<br />

• Kommanditbeteiligungen,<br />

• Genusssche<strong>in</strong>e oder<br />

• Anleihen<br />

Achten Sie hier auf die zeitliche Befristung der Überlassung des Kapitals. In diesem<br />

Zeitraum kann der Geschäftspartner oder Kunde an Ihrem unternehmerischen Erfolg<br />

teilnehmen. Dies kann Vorteile haben, da der Geldgeber die e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Mitspieler <strong>in</strong> der Wertschöpfungskette unterstützt, auf den er eventuell angewiesen<br />

ist. Allerd<strong>in</strong>gs könnte es se<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s dann der Geldgeber E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Ihre F<strong>in</strong>anzzahlen<br />

hat und Sie somit Ihre Margen offen legen, was <strong>in</strong> Verhandlungen gegen Sie<br />

verwendet werden kann. Fragen Sie unbed<strong>in</strong>gt nach Vorauszahlungen.<br />

2. Fremdf<strong>in</strong>anzierung<br />

a) Langfristige Fremdf<strong>in</strong>anzierung<br />

Langfristige Kredite (Darlehen) dienen vornehmlich der F<strong>in</strong>anzierung langfristiger<br />

Investitionen <strong>in</strong> <strong>das</strong> betriebliche Anlagevermögen(langlebiger Wirtschaftsgüter).<br />

Wichtige Entscheidungskriterien bei Darlehen beziehen sich auf Laufzeit des<br />

Darlehens, effektiver Z<strong>in</strong>ssatz und Auszahlungskurs, Tilgungsmodus und<br />

erforderliche Sicherheiten.<br />

Die Laufzeit der Darlehen sollte sich an der Nutzungsdauer des Investitionsgutes<br />

anlehnen. In Abhängigkeit von der Laufzeit entstehen für Sie Tilgungszahlungen. Der<br />

von Ihnen zu zahlende effektive Z<strong>in</strong>ssatz ist auch abhängig von dem vere<strong>in</strong>barten<br />

Auszahlungskurs. E<strong>in</strong> Auszahlungskurs unter 100 % erhöht den effektiven Z<strong>in</strong>ssatz.


Die Tilgungsmodalitäten können recht unterschiedlich se<strong>in</strong>. Bei e<strong>in</strong>em Ratendarlehen<br />

zahlen Sie als Schuldner jährlich gleichbleibende Tilgungsraten. Die Z<strong>in</strong>sen<br />

verr<strong>in</strong>gern sich entsprechend der Restschuld.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Annuitätendarlehen sieht der Kapitaldienstplan e<strong>in</strong>e jährlich<br />

gleichbleibende Annuität vor, wobei der Tilgungsanteil aber jährlich steigt und der<br />

Z<strong>in</strong>santeil entsprechend fällt.<br />

Ist e<strong>in</strong> Darlehen am Ende der vere<strong>in</strong>barten Laufzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrag zurückzuzahlen,<br />

spricht man vom sog. "endfälligen Darlehen".<br />

Als Quellen für e<strong>in</strong>e langfristige F<strong>in</strong>anzierung kommen <strong>in</strong> Frage:<br />

• Darlehen der Hausbank<br />

• öffentliche F<strong>in</strong>anzierungshilfen<br />

• Darlehen von Privatpersonen / Verwandtendarlehen<br />

• Darlehen des Lieferanten<br />

b) Kurzfristige Fremdf<strong>in</strong>anzierung<br />

Zur kurzfristigen F<strong>in</strong>anzierung werden <strong>in</strong> der Praxis hauptsächlich der<br />

Kontokorrentkredit, der Lieferantenkredit und die Kundenanzahlungskredit<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Kontokorrentkredit<br />

Bei e<strong>in</strong>em Kontokorrentkredit räumt Ihnen die Bank e<strong>in</strong> fest vere<strong>in</strong>bartes Kreditlimit<br />

e<strong>in</strong>. Bis zu der vere<strong>in</strong>barten Höhe dürfen Sie dann ohne vorherige Rücksprache mit<br />

der Bank Ihr Konto beanspruchen.<br />

Der Kontokorrent ist somit für Sie e<strong>in</strong> sehr flexibles Werkzeug bei schwankendem<br />

F<strong>in</strong>anzierungsbedarf. Er eignet sich besonders für die F<strong>in</strong>anzierung der<br />

Betriebsmittel, also den laufenden Kosten.<br />

Als Kreditnehmer zahlen Sie e<strong>in</strong>en Kontokorrentz<strong>in</strong>s und bei Überschreiten des<br />

Limits zusätzlich noch e<strong>in</strong>en Überziehungsz<strong>in</strong>s. Überziehungen des<br />

Kontokorrentkredites sollten Sie jedoch unbed<strong>in</strong>gt mit Ihrer Hausbank absprechen.<br />

Lieferantenkredit<br />

E<strong>in</strong>en Lieferantenkredit nehmen Sie <strong>in</strong> Anspruch, wenn Sie die von Ihrem Lieferanten<br />

e<strong>in</strong>geräumten Zahlungsziele bis zum Fälligkeitsterm<strong>in</strong> ausnutzen und e<strong>in</strong>e frühzeitige<br />

Zahlung unter Abzug von Skonto nicht ausschöpfen. Nutzen Sie allerd<strong>in</strong>gs den<br />

angebotenen Skontoabzug Ihres Lieferanten nicht aus, dann ist dieser<br />

Lieferantenkredit für Sie e<strong>in</strong> relativ teurerer Kredit.<br />

Es ist für Sie häufig vorteilhafter, zur Ausnutzung des Skontoabzuges den<br />

Kontokorrentkredit weiter auszuschöpfen, da die dadurch anfallenden Kreditkosten<br />

ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d als der durch Skontoabzug erzielte Ertrag. So lässt sich beispielsweise<br />

bei e<strong>in</strong>em Zahlungsziel von 30 Tagen, e<strong>in</strong>er Skontozahlungsfrist von 10 Tagen und<br />

e<strong>in</strong>em Skontosatz von 2 % (3 %) e<strong>in</strong> Jahresz<strong>in</strong>ssatz von 36 % (54 % ) erzielen.


Solange Sie also über freie Liquiditätsreserven verfügen, sollten Sie auf jeden Fall<br />

unter Ausnutzung von Skonto zahlen<br />

Kundenanzahlungskredit<br />

Auf den ersten Blick ist die Kundenanzahlung vielleicht nicht als kurzfristiges<br />

F<strong>in</strong>anzierungs<strong>in</strong>strument erkennbar. In e<strong>in</strong>igen Branchen ist es aber üblich, <strong>das</strong>s<br />

Kunden vor oder während der Auftragsdurchführung bereits Anzahlungen leisten<br />

(<strong>in</strong>sbes. bei größeren Aufträgen). Kundenanzahlungen verr<strong>in</strong>gern <strong>in</strong> diesen Fällen<br />

bei der Auftragsf<strong>in</strong>anzierung Ihren F<strong>in</strong>anzierungsbedarf und reduzieren zudem <strong>das</strong><br />

Risiko von Zahlungsausfällen. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund sollten gerade Sie als junges<br />

Unternehmen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.<br />

Quelle: hwk-os-el<br />

2. Öffentlichen F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten im Detail<br />

Es gibt viele unterschiedliche F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten für Gründer. Jeder<br />

Existenzgründer hat verschiedene Bedürfnisse für se<strong>in</strong> zukünftiges Unternehmen,<br />

deswegen ist es erforderlich verschiedene F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten darzustellen.<br />

<strong>1.</strong> KfW-Startgeld:<br />

Mit dem KfW-StartGeld werden Existenzgründer, Freiberufler und auch kle<strong>in</strong>e<br />

Unternehmen gefördert, die weniger als drei Jahre am Markt tätig s<strong>in</strong>d und die nicht<br />

mehr als 50.000 Euro f<strong>in</strong>anzieren müssen.<br />

Ihre Vorteile, wenn Sie sich für <strong>das</strong> KfW-Startgeld entscheiden s<strong>in</strong>d folgen<br />

• die Kosten (Investitionen und Betriebsmittel) werden nach Abzug der<br />

Eigenmittel bis zu 100 % f<strong>in</strong>anziert<br />

• 80 % Haftungsfreistellung für die Hausbank. Das erleichtert Ihnen den Zugang<br />

zu e<strong>in</strong>em Darlehen und ist für Sie kostenfrei<br />

• zweiter Antrag möglich, so lange der Kreditbetrag von 50.000 Euro nicht<br />

ausgeschöpft wurde<br />

• Förderung auch für e<strong>in</strong>en Nebenerwerb, wenn er mittelfristig zum<br />

Haupterwerb wird<br />

• tilgungsfreie Anlaufzeit<br />

• monatliche Z<strong>in</strong>s- und Tilgungszahlungen<br />

Sogar die vorzeitige Tilgung ist jederzeit kostenfrei möglich!<br />

Quelle: kfw -mittelstandsbank<br />

2. Nachrangkapital für Gründer und junge Unternehmer:<br />

Vielen jungen Unternehmen mangelt es an Eigenkapital. Ebenso ergeht es vielen<br />

Existenzgründern. Der Weg zur Selbstständigkeit ist damit oft schon von Anfang an<br />

verbaut. Kaum e<strong>in</strong>e Bank gibt e<strong>in</strong>en Kredit, wenn nicht genügend Eigenkapital<br />

vorhanden ist.


Das Programm ERP-Kapital für Gründung kann hier Abhilfe schaffen!Als<br />

Nachrangdarlehen stärkt es die Eigenkapitalbasis und ebnet somit den Weg für die<br />

Aufnahme von Fremdkapital, <strong>das</strong> zur F<strong>in</strong>anzierung der Gründungs- oder<br />

Festigungs<strong>in</strong>vestitionen zusätzlich erforderlich ist.<br />

Bei dieser F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeit gibt es die Vorteile, <strong>das</strong>s...<br />

• ihnen <strong>das</strong> Kapital sieben Jahre <strong>in</strong> voller Höhe zur Verfügung steht und erst<br />

dann die Tilgung beg<strong>in</strong>nt.<br />

• der Z<strong>in</strong>ssatz aus dem ERP-Sondervermögen subventioniert wird.<br />

• Sie für <strong>das</strong> Nachrangdarlehen ke<strong>in</strong>e Sicherheiten stellen.<br />

• die nachrangige Haftung gewährleistet ist.die Ansprüche der KfW<br />

Mittelstandsbank im Haftungsfall h<strong>in</strong>ter den Forderungen der anderen<br />

Gläubiger zurücktreten.<br />

3. KfW-Unternehmerkredit<br />

Der KfW-Unternehmerkredit ist für Existenzgründer, Freiberufler und gewerbliche<br />

Unternehmen vorgesehen, welche <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>vestieren wollen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

können Freiberufler und deutsche Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft<br />

den KfW-Unternehmerkredit auch für Investitionen im Ausland nutzen.<br />

Die Besonderheit an dem KfW-Unternehmerkredit ist, <strong>das</strong>s sowohl im In- als auch im<br />

Ausland Betriebsmittel f<strong>in</strong>anziert oder vorübergehende Liquiditätsengpässe<br />

ausgeglichen werden können<br />

Diese Vorteile bietet Ihnen der KfW-Unternehmerkredit:<br />

• 100 % F<strong>in</strong>anzierung<br />

• attraktive Festz<strong>in</strong>ssätze mit bis zu 10 oder 20 Jahren Z<strong>in</strong>sb<strong>in</strong>dung<br />

• zusätzlich vergünstigter Z<strong>in</strong>ssatz für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen<br />

• 50 % Haftungsfreistellung<br />

• tilgungsfreie Anlaufzeit<br />

• vorzeitige Tilgung kostenfrei<br />

• komb<strong>in</strong>ierbar mit anderen KfW-Programmen und öffentlichen Fördermitteln<br />

4. Niedersachsen-Kredit:<br />

Die nächste F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeit ist der Niedersachsen-Kredit.<br />

Der Niedersachsen-Kredit dient der langfristigen F<strong>in</strong>anzierung von Investitionen <strong>in</strong><br />

Niedersachsen sowie der F<strong>in</strong>anzierung von Betriebsmitteln zu e<strong>in</strong>em günstigen,<br />

risikogerechten Z<strong>in</strong>ssatz.<br />

Mitf<strong>in</strong>anziert werden beispielsweise:<br />

• Grundstücke und Gebäude


• Baumaßnahmen<br />

• Kauf von Masch<strong>in</strong>en, Anlagen und E<strong>in</strong>richtungsgegenständen,<br />

• die Übernahme e<strong>in</strong>es bestehenden Unternehmens oder der Erwerb e<strong>in</strong>er<br />

tätigen Beteiligung sowie<br />

• Betriebsmittel zum Ausgleich wachstumsbed<strong>in</strong>gten Liquiditätsbedarfs, zur<br />

Ausweitung der Unternehmensaktivitäten und zum Ausgleich<br />

vorübergehender Liquiditätsengpässe.<br />

Diese öffentliche F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeit lohnt sich für...<br />

• Existenzgründer die e<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Niedersachsen gründen wollen,<br />

welches im Bereich der gewerblichen Wirtschaft, der freien Berufe und der<br />

Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte liegt.<br />

• Weiterh<strong>in</strong> lohnt sich diese F<strong>in</strong>anzierung für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen<br />

im Bereich der gewerblichen Wirtschaft, der Freien Berufe und der<br />

Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, die sich<br />

mehrheitlich <strong>in</strong> Privatbesitz bef<strong>in</strong>den und deren Gruppenumsatz 20 Mio. €<br />

nicht überschreitet.<br />

• Auch für Freiberuflich Tätige ist diese F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeit <strong>in</strong> betracht zu<br />

ziehen.<br />

Quelle: förderdatenbank<br />

5. Investitionszuschüsse.<br />

Investitionszuschüsse können Unternehmen bekommen welche der gewerblichen<br />

Wirtschaft, mit e<strong>in</strong>er Betriebsstätte <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und überwiegend überregionalem<br />

Absatz, die e<strong>in</strong> Investitionsvorhaben durchführen und der Positivliste zuzuordnen<br />

s<strong>in</strong>d und nicht von der Förderung ausgeschlossen s<strong>in</strong>d (z. b. Transport- und<br />

Lagergewerbe, E<strong>in</strong>zelhandel).<br />

Und folgendes kann von Investitionszuschüssen gefördert werden:<br />

• Es können Zuschüsse für Investitionen gewährt werden, die im<br />

Zusammenhang mit der Anschaffung bzw. Herstellung von Wirtschaftsgütern<br />

des Anlagevermögens (z. B. Masch<strong>in</strong>en, Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung) stehen und mit denen Dauerarbeitsplätze gesichert<br />

oder geschaffen werden.<br />

• Gefördert werden kann die Errichtung und die Erweiterung von<br />

Betriebsstätten, die Diversifizierung der Produktion e<strong>in</strong>er Betriebsstätte <strong>in</strong><br />

neue, zusätzliche Produkte und die grundlegende Änderung des<br />

Gesamtproduktionsverfahrens e<strong>in</strong>er bestehenden Betriebsstätte sowie der<br />

Erwerb e<strong>in</strong>er stillgelegten oder von Stillegung bedrohten Betriebsstätte.<br />

• Förderfähig s<strong>in</strong>d Vorhaben, deren förderfähiges Investitionsvolumen m<strong>in</strong>destens<br />

10.000 Euro beträgt.<br />

• Quelle: berl<strong>in</strong>.ihk24


4. Anzeichen e<strong>in</strong>er Krise<br />

Gerade für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen wird die Selbständigkeit immer häufiger<br />

zum puren Überlebenskampf: Kaum hat man sich auf den Weg <strong>in</strong> die<br />

Selbstständigkeit gemacht ist er auch schon wieder zu ende. E<strong>in</strong> Grund dafür kann<br />

z.B. fehlendes Eigenkapital zum Start <strong>in</strong> die Selbstständigkeit.<br />

Vor allem <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen ist es oftmals so, <strong>das</strong>s der Chef mit se<strong>in</strong>em<br />

technischen Know-how "an der Front" gebraucht wird. Nach e<strong>in</strong>em arbeitsreichen<br />

Tag wird somit die Buchhaltung, Kalkulation (usw.), verständlicherweise, als e<strong>in</strong><br />

notwendiges Übel angesehen. Daraus folgt, <strong>das</strong>s diese Aufgaben nicht mehr den<br />

notwendigen Stellenwert e<strong>in</strong>nehmen, den sie eigentlich haben sollten. Die Erfahrung<br />

zeigt, <strong>das</strong>s die wenigsten Unternehmer e<strong>in</strong>er beg<strong>in</strong>nenden Krise die notwendige<br />

Beachtung schenken.<br />

Denn e<strong>in</strong>e gut geführte Buchhaltung ist auch e<strong>in</strong> Bestand des ganzen Komplexes der<br />

<strong>das</strong> Unternehmen aufrecht erhält und eventuell frühzeitig e<strong>in</strong>e Krise erkennen lässt.<br />

Somit ist <strong>in</strong> dieser Situation sofortiges handeln gewährleistet und <strong>das</strong> Problem kann<br />

schnell behandelt und gelöst werden. Denn: E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den Sog e<strong>in</strong>er Krise gelangt,<br />

ist es schwer, sich wieder herauszuziehen.<br />

Wenn erste Anzeichen e<strong>in</strong>er Krise zu bemerken s<strong>in</strong>d, ist es sehr zu empfehlen<br />

(besonders für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen), sich an e<strong>in</strong>e Beratungsstelle zu<br />

wenden. Denn der Weg von den ersten Krisenanzeichen e<strong>in</strong>es Unternehmens bis <strong>in</strong><br />

die existenzbedrohende Liquiditätskrise ist häufig lang und kann sich manchmal über<br />

Monate oder sogar Jahre h<strong>in</strong>weg entwickeln. Mit e<strong>in</strong>er externen Beratung können die<br />

Probleme jedoch besser fokussiert werden, um so die bestmöglichen Chancen e<strong>in</strong>er<br />

Gegensteuerung gewährleisten zu können.<br />

Je früher also e<strong>in</strong>e Krisensituation erkannt wird, desto größer s<strong>in</strong>d die Chancen und<br />

Handlungsmöglichkeiten der erfolgreichen Gegensteuerung (dieses Vorhaben wird<br />

auch „Turnaround“ genannt).<br />

Sie sollten niemals resignieren, sondern immer aktiv bei der Sache bleiben, alles fest<br />

<strong>in</strong> die Hand nehmen und dieses „Turnaround“ bis zur vollständigen Lösung Ihres<br />

Problems durchziehen.<br />

Quelle: sido.org<br />

5. Verlauf e<strong>in</strong>er Krise <strong>in</strong> vier Schritten<br />

Um den Verlauf e<strong>in</strong>er Krise zu verdeutlichen wird er <strong>in</strong> vier Schritte e<strong>in</strong>geteilt. Mit<br />

e<strong>in</strong>er solchen Auflistung kann jeder <strong>in</strong>dividuell nachhalten <strong>in</strong> welcher Situation sich<br />

<strong>das</strong> Unternehmen derzeit bef<strong>in</strong>det


Stufe 1: Erste Anzeichen e<strong>in</strong>er drohenden Krise (Erfolgskrise)<br />

• Die Angebotsnachfrage s<strong>in</strong>kt<br />

• Neue Kunden/Auftraggeber bleiben aus<br />

• Das angebotene Sortiment s<strong>in</strong>kt deutlich<br />

• Es fehlen Strategien, konkrete Ziele sowie Pläne zur Zielerreichung<br />

• Der Erfolg getätigter Investitionen wird nicht überprüft<br />

• Es fehlen wichtige Kennziffern über den Stand des Unternehmens<br />

• Es wird nicht ausreichend kalkuliert (Vor-/Zwischen-/Nachkalkulation)<br />

• Über die Betriebskosten besteht ke<strong>in</strong> ausreichender Überblick<br />

• Es wird von „Auftrag zu Auftrag“ gearbeitet<br />

• Der Führungsstil wird hektischer<br />

• Ohne ausreichende Markt- und/oder Kundenanalyse hektischer Wechsel<br />

oder Ausweitung der Produktpalette<br />

Stufe 2: Rentabilitätskrise<br />

• Umsatz und Gew<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>ken<br />

• Es werden häufiger höhere Skontoabzüge zur Zahlungsbeschleunigung<br />

angeboten<br />

• Es werden höhere Nachlässe und Zusatzleistungen angeboten, um e<strong>in</strong>en<br />

Auftrag zu erhalten<br />

• In Preisverhandlungen wird man nachgiebiger<br />

• Absatz und Produktivität der Mitarbeiter s<strong>in</strong>ken<br />

• Zahlungsziele werden häufiger überschritten<br />

• Es wird häufiger um Ratenzahlung gebeten<br />

• Das Kreditlimit wird häufiger überschritten<br />

• Es besteht ke<strong>in</strong>e ausreichende Kenntnis über Verlustquellen<br />

• Das Eigenkapital wird zusehends angegriffen<br />

• Das Verhältnis Gew<strong>in</strong>ne / Privatentnahmen passt nicht mehr zue<strong>in</strong>ander<br />

• Zunehmender Vertrauensverlust bei Banken, Lieferanten und Mitarbeitern<br />

• Die Vorlage von BWA`s, F<strong>in</strong>anzierungsplänen, Ertragsvorausschauen usw.<br />

wird verzögert<br />

• Lieferanten wechseln häufiger, Bestellungen werden reduziert<br />

• Es wird nach weiteren Bankverb<strong>in</strong>dungen/Kreditgebern gesucht<br />

• Kurzarbeit/Entlassungen drohen<br />

• Die Organisation und Koord<strong>in</strong>ation im Unternehmen verschlechtert<br />

sich zunehmend<br />

• Zwecks Verschleierung gestaltet sich die Unternehmensführung<br />

immer undurchsichtiger Stornierung oder Aufschub z. B geplanter/dr<strong>in</strong>gender<br />

Reparaturen<br />

• Häufung von Reklamationen von Kunden oder Abnehmern<br />

Stufe 3: Liquiditätskrise<br />

• Flüssige Mittel (Liquidität) s<strong>in</strong>d kaum noch vorhanden<br />

• Liv<strong>in</strong>g by Konto-Auszug<br />

• Verschuldung steigt zunehmend<br />

• Banken, Lieferanten u.a. Kreditgeber schrauben die Kreditl<strong>in</strong>ien zurück<br />

• Es bestehen Steuer- und Sozialversicherungsrückstände<br />

• Löhne können nur noch schleppend bis gar nicht gezahlt werden


• Gläubiger mahnen massiv<br />

• Abweichungen zwischen angekündigten und<br />

tatsächlichen Zahlungse<strong>in</strong>gängen<br />

Stufe 4: Akute Insolvenzbedrohung<br />

• Es besteht Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung<br />

• Die Banken geben ke<strong>in</strong> Geld mehr<br />

• Zwangsvollstreckungen der Gläubiger wie Kontopfändungen<br />

Vollstreckungsbescheide usw. s<strong>in</strong>d an der Tagesordnung<br />

• Totaler Vertrauensverlust der Banken, Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter<br />

Quelle: sido.org<br />

6. Der Weg aus der Krise - Krisenmanagement<br />

Selbst wenn e<strong>in</strong> Unternehmen ke<strong>in</strong>e Anzeichen e<strong>in</strong>er Krise aufweist, sollte <strong>in</strong><br />

geregelten Zeitabständen die Marktsituation analysiert und ausgewertet werden, um<br />

sich der geänderten Marktsituation schnell und flexibel anpassen zu können.<br />

Weiterh<strong>in</strong> sollte sich e<strong>in</strong> Unternehmen auch immer auf geändertes Kundenverhalten<br />

e<strong>in</strong>stellen können. Die Analyse der Marksituation fördert außerdem, <strong>das</strong>s der<br />

Unternehmer sich frühzeitig Umsatzfördernde Strategien überlegen kann und auch<br />

danach handeln kann. Außerdem verpasst er so auch ke<strong>in</strong>e neuen und<br />

gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>genden Möglichkeiten und Geschäftsbereiche.<br />

Das selbe Konzept gilt für e<strong>in</strong>e regelmäßige Analyse der Unternehmenssituation, um<br />

Verlustbereiche und Verlustquellen früh genug zu erkennen um e<strong>in</strong>greifen zu<br />

können. Sie sollten überholte Unternehmensstrategien den veränderten Situationen<br />

anpassen können und immer e<strong>in</strong>en aktuellen Überblick über den f<strong>in</strong>anziellen Stand<br />

haben.<br />

Weiterh<strong>in</strong> sollten Liquiditätsengpässe bereits im Vorfeld vermieden werden, ggf.<br />

durch e<strong>in</strong>e Auflösung vorhandener Liquiditätsreserven. Erfahrungsgemäß kündigen<br />

sich Liquiditätsengpässe vor E<strong>in</strong>tritt bereits m<strong>in</strong>destens 2 bis 3 Monate vorher an und<br />

s<strong>in</strong>d mittels e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Kontrolle und Führung e<strong>in</strong>es Liquiditätsplanes zu<br />

diesem Zeitpunkt erkennbar und <strong>in</strong> vielen Fällen somit schon im Vorfeld vermeidbar.<br />

7. Quellenangaben<br />

www.geschaeftsidee.de<br />

www.existXchange.de<br />

www.nrwbank.de


www.foerderdatenbank.de<br />

www.berl<strong>in</strong>.ihk24.de/<br />

www.sido.org

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