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Download - Verkehrshaus der Schweiz

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Interview<br />

Ein Leben lang<br />

auf Reisen<br />

Global zu denken sei eine Pflicht, sagt <strong>der</strong> Künstler Hans Erni. Und er empfiehlt zu reisen<br />

und sich an das Bild <strong>der</strong> Erneuerung zu halten, das die Natur vorgibt. Mit dem <strong>Verkehrshaus</strong><br />

verbindet ihn viel. Er wünscht sich jeden Tag eine neue «Sissi», die unsere Leistungen<br />

sichtbar macht.<br />

Autor MANUEL HUBER<br />

Herr Erni, was fasziniert Sie an Mobilität?<br />

Sie ist für uns von grösster Bedeutung. Wenn meine Kin<strong>der</strong><br />

heute nach China fliegen können, ist das etwas Wun<strong>der</strong>bares.<br />

Durch das Reisen erleben sie die Vielfalt des<br />

Menschen auf dem ganzen Globus.<br />

Wie war es, als Sie die Welt als<br />

junger Maler bereisten?<br />

Es war schwierig, in gewisse Län<strong>der</strong> zu kommen. Aber<br />

überall war ich fasziniert von <strong>der</strong> reichen Natur und skizzierte<br />

alles.<br />

Sie waren ein Leben lang auf Reisen, was auch die<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung «Reise im Bild» in Ihrem Museum<br />

zeigt. Inspiriert Sie die <strong>Schweiz</strong> zu wenig?<br />

Nein, auch die <strong>Schweiz</strong> gab und gibt mir viel. Und Luzern<br />

ist ein Paradies. Aber wir haben die Pflicht, global zu<br />

denken, weil wir von den an<strong>der</strong>en Teilen <strong>der</strong> Welt abhängig<br />

sind. Reisen ist wichtig, um zu wissen, wie an<strong>der</strong>e<br />

Menschen denken und wie sich die Natur verän<strong>der</strong>t.<br />

Auch hier auf Ihrem Anwesen, wo wir das Interview<br />

führen, ist es sehr grün.<br />

Diese grüne Umgebung soll mir jeden Tag Freude schenken<br />

und die Schönheit im Jahreswechsel verdeutlichen.<br />

Als ich diese 30 Meter hohen Bäume hier pflanzte, waren<br />

das nur 20 Zentimeter grosse Setzlinge.<br />

Technik und Architektur beeinflussen Ihre Kunst.<br />

Aber mir scheint, die Natur liegt Ihnen noch<br />

mehr am Herzen.<br />

Das haben Sie richtig erkannt. Der Mensch muss sich an<br />

das Bild <strong>der</strong> Erneuerung halten, was die Natur vorgibt.<br />

Und wir sollten die Natur möglichst wenig verän<strong>der</strong>n und<br />

schätzen.<br />

Und wie wir die Welt verän<strong>der</strong>n,<br />

zeigt das <strong>Verkehrshaus</strong>?<br />

So ist es. Es vergegenwärtigt uns, was in <strong>der</strong> Welt entsteht<br />

und mit welchen Möglichkeiten wir die Welt verän<strong>der</strong>n<br />

und vereinfachen. Diese Gesamtheit ist es, was uns<br />

das <strong>Verkehrshaus</strong> im Tiefsten zu sagen hat. Wie das hier,<br />

sehen Sie?<br />

Sie meinen den Bohrkopf <strong>der</strong> Tunnelbohrmaschine<br />

Sissi auf dem Titelbild des letzten <strong>Verkehrshaus</strong><br />

Magazins?<br />

Es war unglaublich, als ich sie in Wirklichkeit sah. Diese<br />

Grösse, dieser Umfang! Und was man damit erschaffen<br />

hat. Ich möchte jeden Tag so etwas Neues im <strong>Verkehrshaus</strong><br />

sehen. Das <strong>Verkehrshaus</strong> macht unsere Leistungen<br />

sichtbar. Es steht als Symbol für alles, was <strong>der</strong> Mensch<br />

im Bereich Verkehr macht, und was sich verän<strong>der</strong>t.<br />

Ist es Zufall, dass Ihr Museum<br />

beim <strong>Verkehrshaus</strong> steht?<br />

Ich wollte das Museum in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> realisieren. Auf<br />

Einladung meines Freundes und ersten <strong>Verkehrshaus</strong>direktors<br />

Alfred Waldis entschieden wir uns, in Luzern zu<br />

bleiben. Ich bin heute sehr glücklich, dass das Museum<br />

vis-à-vis von Vierwaldstättersee und Pilatus steht.<br />

Bei Ihrem Museum wurde jetzt das Biotop<br />

vergrössert und die Skulpturenausstellung<br />

umgruppiert.<br />

Das Biotop ist ein Glücksfall. Und jetzt ist alles schön arrangiert<br />

und bildet mit dem Museum und dem <strong>Verkehrshaus</strong><br />

eine Einheit. Ich hatte immer den Wunsch, dass in<br />

diesem Gebiet etwas an das Ried erinnert, das ich als Kind<br />

noch erlebte und auf dem das <strong>Verkehrshaus</strong> heute steht.<br />

Das zeigt Ihre Verbundenheit zum See.<br />

Und was ist mit dem Pilatus?<br />

Der Pilatus wurde zu einem Symbol meines Glücks. Er<br />

hat mich inspiriert und wird mir immer lieber. Ich skizziere<br />

den Berg in jedem Licht.<br />

Sie sehen auch jetzt aus als kämen Sie<br />

direkt vom Zeichentisch.<br />

Das ist so. Ich arbeite noch immer von morgens bis<br />

abends. Nur für die Mahlzeiten unterbreche ich. Wer wie<br />

ich seine Leidenschaft zum Beruf machen kann, steht jeden<br />

Morgen mit Freude auf, um an sich und <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu arbeiten. n<br />

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